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Applied Financial Management - RealWWZ

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Finanzwirtschaftliche Kennziffern<br />

<strong>Applied</strong> <strong>Financial</strong> <strong>Management</strong><br />

Grundlagen der Corporate Finance:<br />

Die wichtigsten Begriffe der Corporate Finance und ihre Bedeutung sind Ihnen vertraut.<br />

Unternehmung zwischen Bschaffungs-, Arbeits-, Absatz- und Fianzmarkt. Finanzmanagement<br />

entscheidet Kapitalverwendung, d.h. in welche Vermögensteile, in<br />

welchem Umfang und für welche Zeitdauer investiert wird. Ausserdem ist es verantwortlich<br />

für die Kapitalbeschaffung und –Rückzahlung, die Kontrolle und Analyse<br />

der unternehmerischen Wertschöpfung, der Risikobewirtschaftung und der Finanzkommunikation.<br />

Sie verstehen das Grundprinzip der Bewertung von Investitionen, Unternehmen und Aktien<br />

und können damit einfache Bewertungsfälle lösen.<br />

Sie kennen die grundlegende Funktion der Finanzierung und die verschiedenen Finanzierungsarten.<br />

Zum einen wird zwischen Mittelherkunft (Innen- vs. Aussenfinanzierung) und Eigen,<br />

Fremdfinanzierung und Kapitalumschichtung unterschieden.<br />

Erhöhung der liquiden<br />

Mittel.<br />

Innenfinanzierung Aussenfinanzierung<br />

Eigenfinanzierung Selbstfinanzierung: Ge- Beteiligungsfinanzierung<br />

winnthesaurierung (Agio + Aktienkapital)<br />

Fremdfinanzierung Finanzierung aus Rück- Kreditfinanzierung<br />

stellungen<br />

Kapitalumschichtung Finanzierung aus Abscheibungen<br />

Leasing, Factoring, Desinvestion<br />

Sie verstehen die Zusammenhänge zwischen Unternehmen und Finanzmärkten.<br />

Passiva: Fianzierung des Unternehmens. Unternehmung emittiert Wertpapiere (Aktien,<br />

Obligationen, Hybrids). Aktiva: Marktwert der Anlagen. Erwirtschaftet Cashflow<br />

der an Staat und Passiva zurückfliesst.<br />

Sie können Finanzkennziffern berechnen und interpretieren.<br />

Kennziffer Berechnung Aussage<br />

Netto Umlaufvermögen<br />

Umlaufvermögen – kurzfristiges<br />

Fremdkapital<br />

Finanzierungsüberschuss<br />

oder –lücke? Finanzierung<br />

notwendig?<br />

Hohes Anlagevermögen<br />

Intensität des Anlagevermögens<br />

ist anfälliger auf konjunkturelle<br />

Schwankugen und<br />

zeigt hohe Amortisationskosten.<br />

Intensität des Umlauf-<br />

Druck auf effiziente Lavermögensgerbewirtschaftung.<br />

Eigenkapitalquote<br />

Fremdkapitalquote (oder<br />

Fremdfinanzierugnsgrad<br />

Finanzierungsverhältnis<br />

Anlagedeckungsgrad I<br />

Finanzierungsrisiken<br />

Wieviel vom Anlagevermögen<br />

gehört dem Unter-


Erfolgswirtschaftliche Kennziffern<br />

Anlagedeckungsgrad II<br />

Cash Ratio<br />

Quick Ratio<br />

Current Ratio<br />

Kapitalumschlag (KU)<br />

Umsatzrendite (UR)<br />

Eigenkapitalrendite (EKR<br />

oder ROE)<br />

Gesamtkapitalrendite<br />

(GKR)<br />

ROI<br />

nehmen bzw. kann kurzfristig<br />

nicht eingefordert<br />

werden?<br />

Liquiditätskennzahlen,<br />

z.B. wichtig für Lieferanten,<br />

der Zahlungsfähigkeit<br />

des Kunden kennen<br />

möchte.<br />

Wird mit dem vorhandenen<br />

Gesamtkapital viel<br />

oder nur wenig Umsatz<br />

erwirtschaftet?<br />

Gewinnanteil am Umsatz<br />

Rentabilität und Kosten<br />

des Eigenkapitals<br />

Rentabilität und Kosten<br />

des Gesamtkapitals<br />

Geldflussrechnung<br />

Aufschluss über Zu- bzw. Abluss von liquiden Mitteln. Gibt Informationen ob Unternehmung<br />

eine Innenfinanzierungslücke aufweist und diese mit Aufnahme von<br />

Fremd- oder Aktienkapital schliessen muss, oder ob sie einen Innenfinanzierungsüberschuss<br />

aufweist und keine Finanzierung von aussen notwendig hat, sondern<br />

den Überschuss Rückzahlen kann. Cashflow aus Geschäftstätigkeit > Nettoinvestionen<br />

Innenfinanzierungsüberschuss. Cashflow aus Geschäftstätigkeit < Nettoinvestionen<br />

Innenfinanzierungslücke.<br />

Berechnung<br />

Reingewinn<br />

+ Abschreibungen<br />

+ übrige nicht liquiditätswirksame Aufwendungen<br />

(Zunahme Kreditoren)<br />

+ Veränderungen der Grössen des Nettoumlaufvermögens<br />

(Reduktion Debitoren)<br />

= Cashflow aus betrieblicher Geschäftstätigkeit (1)<br />

+ Investitonen<br />

- Desinvestionen<br />

= Cashflow aus Investionstätigkeit (2)<br />

- Abbau von ReserveDividende<br />

+ Zunahme Aktien- oder Fremdkapital<br />

= Cashflow aus Finanzierungstätigkeit (3)<br />

= Veränderung flüssige Mittel (= 1+2+3)<br />

Sie können Unternehmensziele einordnen.<br />

Sicherheitsbewusste, rentabilitätsoptimierende und liquiditätssicherende Finanzpolitik<br />

unter Berücksichtigung von Wachstum, Unabhängigkeit, Steuern, Flexibilität und<br />

Image.<br />

Rentabilitätsoptimierung: Festlegung der Rentabilitäsgrössen (EKR, GKR, Umsatz),<br />

sinnvolle Höhe des Kapitaleinsatzes, optimale Finanzstruktur bzw. Feinstruktur des<br />

Fremdkapitals, Rentabilität der Investionen, möglichst hoher Cash-Flow.


Liquiditätssicherung: Umsichtige Investionspolitik, ausreichende Kapitaldecke, vernünftiges<br />

Finanzierungsverhältnis, Fristenkongruenz der Aktiva und Passiva, liquiditätssicherende<br />

Eigenmittelpolitik, Sicherheitsbestand an liquiden Mitteln, liquiditätsschonende<br />

Lagerhaltungs- und Debitorenpolitik, laufende Sicherung des Cash-<br />

Flows, Schaffung potentieller Mittelquellen.<br />

Sicherheitsbewusstsein: Umgang mit den mit der Finanzierungsstruktur verbundenen<br />

Risiken.<br />

Sie kennen die verschiedenen Risiken der unternehmerischen Tätigkeit und die Strategien<br />

zu ihrer Bewältigung.<br />

Absatzrisiko: Gefahr, dass Produkte nicht abgesetzt werden können. Davon betroffen<br />

ist der Umsatz. Führt zu Wertverlusten des Lagers (Überschuldung) und fehlenden<br />

Einzahlungen (Illiquidität).<br />

Produktionsrisiko: Beeinträchtigt Bruttogewinn. Eventuell wegen Fehlinvestitionen<br />

(Überschuldung) oder zu hohe Produktionskosten (Illiquidität).<br />

Finanzielles Risiko: Tiefere Gewinn, verursacht durch Wertverluste der Aktiva<br />

(Überschuldung) oder zu hohe Fremdkapitalzinsen (Illiquidität)<br />

Sie können die potentiellen Problembereiche Illiquidität, Unterbilanz und Überschuldung<br />

unterscheiden und definieren.<br />

Unechte Unterbilanz: Verlust wird durch EK gedeckt.<br />

Echte Unterbilanz: Verlust wird durch EK und Reserve gedeckt.<br />

Überschuldung: Verlust kann durch Grundkapital (Reserve und EK) nicht gedeckt<br />

werden, m.a.W. Vermögen ist kleiner als Fremdkapitalforderungen.<br />

Innenfinanzierung und Dividendenpolitik<br />

Sie können die verschiedenen Finanzierungsarten systematisch einordnen.<br />

Selbstfinanzierung (als Eigenfinanzierung), Finanzierung aus Rücklagen (als Fremdfinanzierung)<br />

und die Finanzierung aus Abschreibungen (Kapitalumschichtung) sind<br />

Elemente der Innenfinanzierung, die zu einem Zufluss von liquiden Mitteln führen<br />

ohne auszahlungswirksamen Aufwand. Die Innenfinanzierung ist grundsätzlich der<br />

finanzwirtschaftliche Überfluss aus der Differenz zwischen Aus- und Einzahlungen<br />

einer Periode.<br />

Finanzierung aus Abschreibungen: Abschreibungskosten werden bei der Preissetzung<br />

einkalkuliert aber ohne dass sie zu einem auszahlungswirksamen Aufwand<br />

führen, d.h. ohne dass Geld aus der Unternehmung fliesst. Dies führt zu einem<br />

Überschuss an liquiden Mitteln. Finanzierung aus Abschreibung stellt Desinvestionsprozess<br />

dar und ist daher Teil der Finanzierungen aus Kapitalumschichtungen.<br />

Finanzierung aus Rückstellungen: Rückstellungen sind Teil des Fremdkapitals. Sie<br />

müssen über Umsatzerlöse verdient worden sein und als Einzahlungen der Unternehmung<br />

zugeflossen worden sein. Die Mittel aus den Rückstellungen hat das Unternehmen<br />

nur im Zeitraum zwischen Bildung und Auflösung der Rückstellung zur<br />

Verfügung. Überhöhte Rückstellungen sind Teil der stillen Selbstfinanzierung<br />

(s.unten).<br />

Selbstfinanzierung: s. unten.<br />

Sie kennen die Vor- und Nachteile der Selbstfinanzierung als wichtigste Quelle der Innenfinanzierung.<br />

Finanzierung aus Gewinnzurückhaltung. (Plow-back-ratio). Ausschüttungsanteil der<br />

Gewinne zunehmend am sinken.<br />

Offene Selbstfinanzierung: Ergibt sich aus ausgewiesenem Gewinn. Und wird offenen<br />

Reserven zugeführt und erhöht dadurch das ausgewiesene Eigenkapital.<br />

Stille Selbstfinanzierung: Erhöhung des Eigenkapitals, welche aber nicht in der Bilanz<br />

ersichtlich ist. Hat sowohl Fremd-, als auch Eigenkapitalfinanzierungscharakter.<br />

Diese Bewertungsreserven lösen sich duch Umsatzprozess laufen auf und führt zu


einer kontinuierlichen Finanzierungswirkung. Kein Finanzierungseffekt durch Bildung<br />

(!) stiller Reserven auf Grund Wertsteigerung von Aktiva (da kein Zufluss von<br />

liquiden Mitteln stattfindet, erst bei Auflösung).<br />

Vorteile: Ohne ausreichende Sicherheiten ist Selbstfinanzierung eventuell einzig<br />

mögliche Finanzierungsform, wenn andere kein weiteres Kapital zur Verfügung stellen<br />

wollen, lässt Unabhängigkeit von weiteren Eigentümern und Fremdkapitalgebern<br />

bewahren, keine Zweckbindung des Mittelzuschusses (Rückstellungen, Klauseln bei<br />

FK), keine Sicherheitsleistung notwendig (z.B. Pfand etc.), verstärkte Eigenkapitalbasis,<br />

Steuerbelastung aufschiebbar bei stiller Selbstfinanzierung.<br />

Nachteile: Einbehaltene Gewinne gelangen nicht auf den Finanzmarkt, fehlende<br />

Verpflichtung zu Zins- und Tilgungszahlungen verleitet eventuell zu unrentablen Investitionen,<br />

stille Reserven vermindern Aussagekraft von Bilanz und Erfolgsrechnung,<br />

zu starke Selbstfinanzierung erhöht eventuell Kapitalkosten der Unternehmung<br />

(Hebeleffekte mit Fremdfinanzierung).<br />

Sie kennen die wichtigsten Begriffe und Einflussfaktoren der Dividendenpolitik.<br />

Dividendentheorien: Modigliani-Miller-Theorem (Dividende irrelevant, aber realitätsferne<br />

Annahme), Bird-in-the-Hand (Aktionäre wollen gewichten Cash-Auszahlung<br />

stärker als Wachstum, wiederspricht ökonomischer Logik), Tax-Preference (Doppelbesteuerung<br />

von Gewinnen führt dazu, dass Dividende unerwünscht ist), Signalling<br />

(Dividende vermittelt Informationen über „Gesundheitszustand“ der Firma), Klienteleffekt<br />

(Dividende abhängig von Aktionärsstruktur und deren Dividendenbesteuerung),<br />

Residualtheorie (Dividende nur dann, wenn Gewinn anderswo nicht billiger<br />

eingesetzt werden kann).<br />

Gründe für tiefe Ausschüttungsquote: Transaktionskosten, Besteuerung, Dividendenstabilität,<br />

bessere interne Investionsmöglichkeiten<br />

Gründe für hohe Ausschüttungsquote: Fehlen von anderen effizienten Einsatzmöglichkeiten<br />

(Investionen), keine Einkommenssteuer bei gewissen Anlegeren, Vermittlung<br />

asymmetrischer Information.<br />

Sie kennen die verschiedenen Ausschüttungsformen mit ihren Vor- und Nachteilen.<br />

(Bar-) Dividende: Ausschüttung in liquider Form zu Lasten von EK-Reserven. Steuerlich<br />

unattraktivstes Ausschüttungsverfahren, wegen Doppelbesteuerung, weil sowohl<br />

der Gewinn der Unternehmung bereits versteuert wurde und die Dividende<br />

nochmals versteuert werden muss.<br />

Nennwertreduktion: Der Nennwert der Aktien wird um gleichen Nennwert reduziert.<br />

Ausschüttung zu Lasten Aktienkapitals, weil Rückzahlung früher einbezahlten Kapitals,<br />

keine Einkommenssteuerfolge für natürliche Personen in der Schweiz. Allerdings<br />

begrenzt, weil Mindestkapital 100‘000 für AGs und Mindestnennwert 0.01<br />

CHF. Beschränkt auch Möglichkeit in Zukunft Aktiensplits durchführen zu können.<br />

Die Nennwertreduktion führt aber auch gegenüber der Dividende zu Mehrkosten<br />

(Kapitalherabsetzungsverfahren mit Schuldenruf, Handelsregistereintrag, Revisionsbericht<br />

und öffentliche Beurkundung sowie Bankkommison). Abwägen zwischen<br />

Steuerersparnis für Aktionäre und Belastung der Erfolgsrechnung. Sinnvoll bei hohem<br />

Anteil an privaten Aktionären, weil Steuerersprarnis.<br />

Aktienrückkauf: Reduktion von Grundkapital und Reserven. Aktionär erhält Wahl,<br />

seine Aktie zu verkaufen. Flexibel einsetzbar eventuell Probleme mit Handelsliquidität.<br />

Begrenzt durch minimales Aktienkapital von 100‘000 CHF Anzahl zurückgekaufter<br />

Titel darf nicht mehr als 10% des Grundkapitals übersteigen.<br />

Steuerliche Konsequenzen: Ohne Kapitalherabsetzung nur Stempelabgabe. Mit Kapitalherabsetzung<br />

35% Verrechnungssteuer auf Differenz zwischen Nennwert und<br />

Rückkaufspreis (rückforderbar) sowie direkte Bundessteuer für Differenz zwischen<br />

Nennwert und Rückkaufspreis (natürliche Personen) bzw. Differenz zwischen Rückkaufspreis<br />

und Einstandspreis (jur. Pers.) jeweils ohne Stempelsteuer.


Rückkaufvarianten: Anonymer Rückkauf, separate Handelslinie mit flexiblem Rückkaufsvolumen,<br />

Fixer Preis, Kaufofferte an Einzelaktionäre (schwierig wegen Gleichbehandlungsgebot<br />

für Aktienrückkäufe), Ausgabe von Putoptionen.<br />

Brauch Revisionsbericht, Schuldenruf, und Handelsregistereintrag bezgl. neuer Höhe<br />

des Aktienkapitals.<br />

Motive: Abbau von Überschussliquidität, Optimierung der Kapitalstruktur, Signalling,<br />

Veränderung des Aktionariats, Unternehmensumstrukturierung, Mitarbeiterentschädigung<br />

(Aufbewahrung als treasury stocks max. 6 Jahre)<br />

Reserven aus Kapitaleinlagen: Ausschüttung von liquiden Mitteln zu Lasten Agios<br />

entspricht wirtschaftlich einer Bardividende, ist aber ohne Einkommensteuerfolge für<br />

natürliche Personen. Begrenzt durch entsprechende Reserven.<br />

Beteiligungsfinanzierung<br />

Sie kennen die wesentlichen Unterschiede zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung.<br />

Eigen- und Fremdkapital unterscheiden sich hinsichtlich der Kapitalüberlassungsdauer,<br />

der finanziellen Verpflichtungen gegenüber den Kapitalgebern (var. Dividende<br />

Zinsverbot auf AK (OR 675) / fixe Zinsen bei FK), den Mitbestimmungsrechten,<br />

den Einschränkungen bezüglich der Verwendung des überlassenen Kapitals<br />

(EK: absolute Dispositionsfreiheit, FK: Negativklauseln, der Versteuerung (EK: Gewinnsteuer,<br />

FK: abzugsfähig).<br />

Sie wissen über die verschiedenen Arten und Eigenschaften von Aktiengesellschaften<br />

Bescheid.<br />

Für die Gründung einer Aktiengesellschaft (AG) bedarf es eines formellen Gründungsverfahrens,<br />

eine öffentliche Beurkundung (Notar) und eine Eintrag ins Handelsregister<br />

und mind. 3 Gründungsmitglieder. Das minimale Gesellschaftskapital<br />

beträgt 100‘000 CHF. Mindestens 50‘000 oder 20% des Gesellschaftskapitals müssen<br />

einbezahlt werden. Praktischerweise empfiehlt sich eine vollständige Einzahlung,<br />

da das zur Verfügung gestellte Kapital sogleich eingesetzt oder gewinnbringend<br />

angelegt werden kann. Im Vergleich zu anderen Rechtsform ist die Ausgestaltung<br />

der Statuten umfangreich.<br />

Die Wahl der Rechtsform wird von verschieden Faktoren beeinflusst: Haftung der<br />

Gesellschafter, Möglichkeit der Trennung von <strong>Management</strong> und Eigentum, Potential<br />

zur Kapitalbeschaffung, Besteuerung von Gewinnen, Flexibilität bei der Übertragung<br />

von Beteiligungen, Laufende Kosten im Zusammenhang mit der Rechtsform (Revision<br />

z.B. bei AG aufwendiger).<br />

Die AG zeichnet hebt sich durch diverse Besonderheiten von andern Rechtsformen<br />

ab: keine Verpflichtung der Kapitalbeteiligten, Aktienkapital als Ausschüttungssperrbetrag,<br />

Handelbarkeit der Beteiligung, Trennung der Unternehmer- und Kapitalgeberfunktion,<br />

klar strukturierte Organisation (GV, Revisionsstelle, Geschäftsleitung,<br />

Verwaltungsrat).<br />

Sie kennen die wesentlichen Eigenschaften aller Arten von Beteiligungspapieren, insbesondere<br />

auch die Auswirkungen von Stimmrechtsaktien.<br />

Zu unterscheiden sind Beteiligungspapiere mit Mitbestimmungsrechten (Namen-<br />

und Inhaberaktien) als auch solche ohne Mitbestimmungsrechte (Partizipations- und<br />

Genussscheine). Die relative Preisdifferenz zwischen unterschiedlichen Beteiligungspapieren<br />

derselben AG nennt sich Ecart:<br />

In der Regel haben Papiere mit Beteiligungsrechten einen Aufschlag (Faustregel<br />

3%), welches ökonomisch den Optionscharakter des Stimmrechts wiederspiegelt.


Inhaberaktie: Formlos übertragbar, Käufer (Besitzer) i.d.R. anonym gegenüber Unternehmung<br />

(z.T. obsolet wegen Meldepflicht bei Über- unterschreiten von 1%, 3%,<br />

5% 10%, 20%, 1/3, ½ der Stimmrechte), Nennwert muss voll einbezahlt (liberiert)<br />

sein, leicht handelbar. Mindest-Nennwert: 1 Rp. . In der Schweiz ohnehin eher selten<br />

2009 nur 20% der Publikums AG mit Inhaberaktien)<br />

Namenaktie: Um Mitwirkungsrechte wahrnehmen zu können, muss Aktionär im Aktienregister<br />

eingetragen sein (Unternehmung kennt ihre Geldgeber), müssen nicht<br />

vollständig liberiert sein, frei übertragbar, können Vinkulierungen beinhalten (bei kotierten<br />

AG nur noch erlaubt für max. Stimmrechtsbeteiligung, Zwang zur Bekanntgabe<br />

der wirtschaftlich Berechtigten, ausserdem Ausnahmen bei Immobiliengesellschaften),<br />

Stimmrechtsaktien sind möglich (max. 10mal niedrigerer Nennwert) minimaler<br />

Nennwert: 1 Rp. Folglich könnte im allgemeinen mit 1/11 des Kapitals, 50%<br />

der Stimmrechte kontrolliert werden.<br />

Partizipationsschein: Der Partizipationsschein ist hinsichtlich der Gewinnrechte der<br />

Aktie gleichgestellt, besitzt aber kein Mitwirkungsrecht. Hat den Vorteil, dass Eigenkapital<br />

beschafft werden kann, ohne dadurch eine Stimmrechtsverwässerung herbeizuführen<br />

(Familienunternehmen, Roche), ist v.a. im Ausland schlecht akzeptiert<br />

(Corporate Governance). Partizipationskapital darf nicht mehr als das doppelte des<br />

Aktienkapitals betragen. Minimaler Nennwert: 1 Rp.. Folglich könnte bei einer Kapitalstruktur<br />

PS à 22 NW, N à 1 und N oder I à 10 mit 1/33 des Eigenkapitals 50% der<br />

Stimmrechte kontrolliert werden.<br />

Genussschein: Verkörpern wie Partizipationsscheine nur Gewinn- aber keine Mitwirkungsrechte.<br />

Dürfen nicht gegen Einlagen ausgegeben werden und folglich auch<br />

nicht in der Bilanz ausgewiesen werden und haben auch keinen Nennwert. Geschenke.<br />

Sie können Veränderungen der Grundkapitalstruktur wie Aktiensplits, oder Einführung<br />

von Einheitsaktien beurteilen.<br />

Hat eine Firma nur eine Aktienkategorie mit dem selben Nennwert, spricht man von<br />

Einheitsaktien (Common Stocks). Eine Grundkapitalstruktur mit Einheitsaktien entspricht<br />

zunehmend dem Normalfall (2009: 86%). Die Schaffung einer Einheitsaktie<br />

bietet verschiedene Vorteile: Gleichbehandlung der Aktionäre, Transparenz der Eigentümersituation,<br />

Unternehmenskontrolle (Corporate Governance), einfachere realistischere<br />

Bewertung, höheres Agio bei Kapitalerhöhungen, Vereinfachte Anlegerentscheidungen<br />

(keine Auswahlmöglichkeiten), erhöhte Handelsliquidität, internationaler<br />

Standard, erleichtert Aktientäusche. I.A. Verminderte Kapitalkosten und<br />

Wertsteigerung für Aktionäre.<br />

Umgesetzt kann eine solche Schaffung von Einheitsaktie mittels Aktiensplits. Aktiensplits<br />

werden aber auch aus anderen Gründen durchgeführt: Öffnung des Aktionärskreises<br />

für Kleinanleger (fraglich, weil ohnehin in Fonds), verbesserte Liquidität,<br />

Anpassung des Aktienkurses an denjenigen der Konkurrenz für verbesserten Vergleich,<br />

Signalisierung positiver Zukunftsaussichten (Kurs wird nicht fallen sondern<br />

eher steigen), mehr Flexibilität bei Mitarbeiterbeteiligungen, Angleichung der Kurse<br />

bei Fusion mittels Aktientausch.<br />

Sie kennen die verschiedenen Arten von Kapitalerhöhungen. Zudem kennen Sie die unterschiedlichen<br />

Platzierungsverfahren.<br />

Ordentliche Kapitalerhöhung: Gewöhnliche Aktienkapitalerhöhung mit Vermögenszugang.<br />

Beschluss an der GV ohne Statutenänderung (erst nach Liberierung). Umfang<br />

nicht beschränkt. Bezugsrecht der alten Aktionären kann nur aus wichtigen<br />

Gründen aufgehoben werden.<br />

Gründe für Ord. Kapitalerhöhung: Finanzbedarf (Akquisition, Fälligkeit von Fremdkapital,<br />

Erhöhung EKQ, Rechtliche Gründe (Bankengesetz), Kapitalverwässerung.<br />

(Erhöhung mit Gratisaktien: Verwässerung, indirekte Dividendenerhöhung)<br />

Genehmigte Kapitalerhöhung: GV ermächtigt Verwaltungsrat, das Aktienkapital innerhalb<br />

einer bestimmten Frist (max. 2 J.) und eines bestimmten Umfangs (max. bis


zur Hälfte des bestehenden AK) zu erhöhen. Hierzu ist ein Quorum erforderlich (2/3<br />

Stimmen, ½ Kapital). Statutenanpassung bei GV-Beschluss sowie nach jeder Erhöhung<br />

und nach Ablauf der Frist. Bisherige Aktionäre können nur bei wichtigen Gründen<br />

vom Bezugsrecht ausgeschlossen werden. Hat verglichen mit der ordentlichen<br />

Kapitalerhöhung den Vorteil, dass sie flexibler ist und keine erneute GV nötig ist bei<br />

Fusion o.ä.)<br />

Bedingte Kapitalerhöhung: Erhöhung des Aktienkapitals abhängig von Dritten, die<br />

mit Ausübung von Wandelanleihen oder Mitarbeiteroptionen die Anzahl ausstehender<br />

Aktien erhöhen. Quorum an GV nötig. Maximaler Umfang bis zur Hälfte des bisherigen<br />

Aktienkapitals. Anpassung der Statuten bei GV-Beschluss bzw. am Ende<br />

der Wandel- bzw. Optionsfrist. Kein Bezugsrecht für bisherige Aktionäre, lediglich<br />

Vorwegzeichnungsrecht.<br />

Platzierungsverfahren: Direkte Platzierung (kapitalsuchende Gesellschaft plaziert Titel<br />

selbst). Kommissionsweise Platzierung (Banken als Zahlungs- und Zeichnungsstelle,<br />

Risiko liegt immer noch bei der platzierenden Gesellschaft, Bank übernimmt<br />

lediglich technische Durchführung). Festübernahme (Bank kauft Firma alle neuen<br />

Titel ab und verkauft sie dann am Markt, hat den Vorteil dass Emittent sofort über<br />

den Erlös aus Kapitalerhöhung verfügen kann, Risiko liegt bei der Bank). Fixpreis /<br />

Tender (Auktion). Privat Platzierung.<br />

Sie können die verschiedenen Verwässerungseffekte bei einer Kapitalerhöhung berechnen.<br />

Kapitalverwässerung: Verwässerung des Kapitalanspruchs. [=(Aktienkapital + Agio)/<br />

Anz. Aktien] vor und nach der Kapitalerhöhung.<br />

Gewinnverwässerung: Verwässerung des Gewinnanspruchs (abhängig von EKR).<br />

[= (Aktienkapital*EKR)/Anz. Aktien] vor und nach der Kapitalerhöhung.<br />

Stimmrechtsverwässerung: Verwässerung der Stimmrechte. [1/Anz. Stimmrechte]<br />

vor und nach der Kapitalerhöhung.<br />

Berechnung Bezugsrecht:<br />

a Aktien à Börsenkurs alt (Ba)<br />

n Aktien à Emissionspreis (EP)<br />

a+n Aktien à Börsenkurs neu (Bn) =<br />

Sie kennen die Erfolgsfaktoren und Merkmale eines Börsengangs.<br />

Die erstmalige Kapitalbeschaffung am öffentlichen, anonymen Kapitalmarkt nennt<br />

man Initial Public Offering (IPO) oder Going Public. Wobei bereits bestehende oder<br />

aber auch neugeschaffene Aktien öffentlich platziert werden. Die private Unternehmung<br />

wird dabei zur Publikums-Gesellschaft.<br />

Gründe für eine öffentliche Kapitalerhöhung sind die Erhöhung um die Zukunftssicherung<br />

und Wachstum zu ermöglichen, das Finanzierungsspektrum zu erweitern,<br />

grössere Unabhängigkeit von den bisherigen Kapitalgebern zu erlangen, Fusionen<br />

(durch Aktientausch) zu erleichtern, Nachfolgeprobleme zu lösen, Verteilung des<br />

Unternehmerrisikos, Umstrukturierung der Kapitalstruktur, Vereinfachung der Mitarbeiterbeteiligung,<br />

Verbesserung der Public Relations. Ausserdem erreicht man<br />

durch das IPO eine Kontrolle durch den Finanzmarkt.<br />

Für die Kotierung an der Schweizerbörse im Hauptsegment muss die Unternehmung<br />

mindestens schon bereits 3 Jahre alt sein (track record) und mindestens 25<br />

Mio. Eigenmittel vorweisen. Von den ausstehenden Aktien muss mindestens ein<br />

Viertel oder 25 Mio. frei gehandelt werden können (free float). Für die Kotierung im<br />

Nebensegment muss sie mindestens 2 Jahre alt sein, 2.5 Mio. Eigenmittel vorweisen,<br />

mind. 20% bzw. 5 Mio. frei handelbare Aktien haben. Im Gegensatz zur Kotie-


ung im Hauptsegment muss sie nicht nach IFRS oder US-GAAP sondern darf auch<br />

nach FER ihre Rechnungslegung durchführen.<br />

Für ein erfolgreiches können die folgenden Voraussetzungen genannt werden: Qualität<br />

und Kontinuität des <strong>Management</strong>s, transparente und nachvollziehbare Unternehmenspolitik<br />

und –Strategie, gute und nachhaltige Ertragskraft, gesunde Finanzlage,<br />

ausreichender Bekanntheitsgrad und vor allem auch eine echte Bereitschaft<br />

zur Öffnung (keine Vinkulierungen oder stimmrechtslose Beteiligungen etc.) mit einer<br />

gesunden Corporate Governance.<br />

Ablauf eines IPOs: Auswahl der Partner (Banken, Revisionsstelle), Schaffung der<br />

Kotierungsvoraussetzungen (s.o.), Anpassung der Reglemente und Statuten, Eintrag<br />

ins Handelsregister und Beantragung der Börsenkotierung, Entscheid über Art<br />

und Stückelung der auszugebenden Aktien, Wahl des Timings der Emission (abhängig<br />

von andere IPOs, Marktsituation, Geschäftsgang), Publizitätsarbeit, Investorensuche,<br />

eventuell bookbuilding (s.u.), Bewertung der Beteiligungen und Festlegung<br />

des Emissionspreises (Pricing), Lieferung und Zahlung der Aktien.<br />

Ein Problem stellt vor allem das Pricing dar: wegen der Gefahr der Verwässerung<br />

sind Altaktionäre an einem hohen Emissionspreis interessiert wohingegen die federführende<br />

Bank und die Neuaktionäre auf Grund des Risikos einen niedrigeren Preis<br />

vorziehen. Doch ein Marktpreis fehlt und ein objektiver Wert muss geschätzt werden.<br />

Multiples, Vergleiche mit ähnlichen IPOs, DCF-Methode aufgrund Analytikerprognosen<br />

der zukünftigen Cash-flows (Base Case) oder <strong>Management</strong>prognosen<br />

(Company Base) sind übliche Bewertungsverfahren. Dennoch ist die Bewertung eine<br />

Orientierungsgrösse und auch abhängig von der Börsenverfassung. Um ein Underpricing<br />

zu vermeiden (weil zu billiges Eigenkapital und/oder unbefriedigte Nachfrage)<br />

sind eine höhere Flexibilität beim Preis mittels Tenderverfahren (Auktion)<br />

oder Bookbuilding (Umfrage über Preis – Festlegung der Preisspanne) und mehr<br />

Flexibilität bei der Anzahl Titel (Mehrzuteilungsoptionen = Greenshoe) Massnahmen<br />

gegen ein solches Underpricing.<br />

Neben dem Underpricing als Opportunitätskosen hat eine Aktienemission auch andere<br />

Kosten: Kommission für Konsortium (i.d.R. 3-4% des Erlöses), Eidg. Emissionsabgabe<br />

(1% des Erlöses), Druck der Inserate und andere Public Relation Massnahmen,<br />

Börseneinführungs- und Kotierungsgebühr sowie jährliche Kommission für<br />

Einlösung der Dividendencoupons.<br />

Kreditfinanzierung und –Substitute<br />

Grundsätzliche Eigenschaften der Fremdfinanzierungsinstrumente sind das fehlend<br />

Mitspracherecht und Erfolgsbeteiligung der Gläubiger, die befristete Kapitalüberlassungsdauer<br />

(mit Ausnahme von Perpetuals), feste Verpflichtung der Schuldner zu<br />

Zins- und Kapitalrückzahlungen (feste Liquiditätsbelastung) und zudem die Tatsache,<br />

dass die Zinszahlungen – im Gegensatz zur Dividende – als Betriebsaufwand<br />

verbuchbar sind und dabei eine Steuervorteil (tax shield) bewirken.<br />

Entscheiden für die Vergabe von Fremdkapital ist die Kreditwürdigkeit des Schuldners:<br />

(Rechtliche) Kreditwürdigkeit (Darf die Person einen Kredit aufnehmen? Fähigkeit/Legitimation<br />

als Zeichnungsberechtigte/ Juristische Person), Persönliche<br />

Kreditwürdigkeit (Will sie den Kredit zurückzahlen? Integrität/Verhalten des Schuldners<br />

in der Vergangenheit), Wirtschaftliche Kreditwürdigkeit (Kann sie den Kredit zurückzahlen?<br />

Ausreichende Ertragskraft, Sicherheiten).<br />

Sie kennen die verschiedenen Gestaltungselemente und Instrumente der Fremdfinanzierung<br />

sowie ihre Bedeutung.<br />

Die Fremdfinanzierung kann unterschiedlich gestaltet werden: Umfang, Währung,<br />

Lieferung der Finanzierung (Lieferant, Kunde, Banken, Institutionelle Anleger), Entstehung<br />

(aktiv aufgenommen: Bankschulden etc., passiv aufgenommen: Lieferantenkredite<br />

Transitorische Passiven, Rückstellungen), Verbriefung (unverbrieft: Kre-


dit, Darlehen; verbrieft=handelbar: Obligationsanleihen), Kreditlimite, Fristigkeit<br />

(langfristig: >5 Jahre, kündbar in 6 Monaten; mittelfristig: 1 bis 5 Jahre, kündbar in 3-<br />

6 Monaten; kurzfristig:


Wandel- und Optionsanleihen: siehe unten.<br />

Asset-backed securities: Ähnliche Aktiven, wie Studentenkredite, Kommerz- oder<br />

Hypothekarkredite einer Bank werden an ausgelagertes special purpose vehicel<br />

(SPV) verkauft. Refinanzierung durch Ausgabe von Anleihen. Stückelung in Rangikeit<br />

und Bonität, hauptsächlich Toprating. Vorteil: Kreditrisiken werden an Kapitalmarkt<br />

übertragen, Bank hat kein Risiko mehr. Das dadurch erreichte Ausserbilanzgeschäft<br />

ermöglicht tieferen Eigenmittelbedarf.<br />

Sie können Verfallsrendite und Wert einer Anleihensobligation berechnen und wissen<br />

über die wichtigsten Einflussfaktoren Bescheid (Sicherheiten, Rating, etc.).<br />

Straights:<br />

dirty price (d.h. inkl. Marchzinsen)<br />

Rendite auf Verfall (yield to maturity): Verdichtet Grundinformation einer Anleihe zu<br />

einer Zahl. Nachteil: Vernachlässigt unterschiedliche Fristigkeit der Zahlungsströme,<br />

Impliziert Wiederanlage der Zinsen zu gleichen Bedingungen, fehlende Aussage<br />

über Restlaufzeit, berücksichtigt Schuldnerqualität, Ratings, Negativklauseln etc.<br />

nicht. Ausserdem durch den Couponeffekt verzerrt, bei verschiedenen Obligationen<br />

mit gleichem ytm aber unterschiedlichem Coupon, hat eine Änderung der Marktrendite<br />

unterschiedliche Auswirkungen ytm lediglich eine andere Art den Preis einer<br />

Obligation anzugeben. Berechnung (Näherung): ytm =<br />

Duration: Nach Zahlungsströmen gewichtete Laufzeit einer Obligation. Misst die<br />

durchschnittliche Kapitalbindungsdauer. Duration ist kürzer, umso kürzer die Restlaufzeit,<br />

umso höher der Marktzinssatz, umso höher der Coupon. Modifizierte Duration<br />

als Masszahl der Zinselastizität des Bondpreises [= -D/(1+r)]. Ungenauigkeit der<br />

Duration ist nicht gefährlich, weil sie bei steigende Zinsen den Verlust überschätzt<br />

und bei fallenden Zinsen den Gewinn unterschätzt. Taylor-Approximation an die<br />

konvexe Preis-Marktzins-Funktion einer Obligation.<br />

Durch Immunisierung (oder Duration-Matching) kann sich beispielsweise eine Bank<br />

ihr Eigenkapital durch Anpassung der Durationen der Aktiv- und Passivpositionen<br />

ihrer Bilanz gegenüber Zinsänderungsrisiken immunisieren. D(Aktiva) = D(Passiva –<br />

EK). Eine andere Möglichkeit wäre die Verwendung von Zinsswaps.<br />

Berechnung:<br />

Unsicherheitsfaktoren: Unsicherheitsfaktoren beeinflussen Preis einer Obligation.<br />

Vorzeitige Rückzahlungsmöglichkeiten, Schuldnerrisiko, Kurs- und Zinsrisiko, Inflationsrisiko,<br />

Liquidierbarkeit.<br />

Rating: AAA bis BBB- = Investment grade; BB+ bis D speculative grade /junk<br />

AAA: Beste Schuldnerqualität<br />

BBB: Angemessene Zahlungsfähigkeit. Evtl. wirtschaftliche Entwicklungen<br />

könnten Tilgung und Zinsen beeinträchtigen.<br />

BB: Spekulative Charakteristiken<br />

B: Spekulative Anleihe<br />

CCC: Hohe Gefahr der Zahlungsunfähigkeit<br />

CC: Hochspekulative Anleihe<br />

C: Emittent steht kurz vor der Zahlungsunfähigkeit<br />

D: Schuldner befindet sich im Verzug<br />

Sie kennen die wesentlichen Merkmale von Leasing und Factoring.<br />

Factoring und Leasing als Spezialfall der Kapitalfreisetzungsfinanzierung.<br />

Leasing: Leasing als vertragliche Vereinbarung zwischen Leasingnehmer (lessee -<br />

braucht Anlage aber besitzt sie nicht) und Leasingnehmer (lessor – besitzt Anlage<br />

aber braucht sie nicht), wobei ersterer berechtigt ist, die geleaste Anlage zu gebrauchen.<br />

Als Gegenleistung entrichtet er an den lessor eine periodische Zahlung, der<br />

die Anlage besitzt. Die Finanzierung ist somit direkt an eine Investition geknüpft.<br />

.


Vorteile des Leasings: Durch das Leasing lässt sich Anlagevermögen freisetzen<br />

(abhängig von Buchungsvorschriften), Verbesserung der Liquidität, verbesserte Bilanzkennzahlen,<br />

100%ige Fremdfinanzierung, weniger umständlich als Kreditaufnahme,<br />

Steuervorteile (allerdings auch bei Fremdfinanzierung), erleichterte Kostenplanung<br />

wegen fixen Monatsraten, fristenkongruente Finanzierung, kein Zinsänderungsrisiko,<br />

teilweise einzige Finanzierungsalternative, keine Unsicherheit über<br />

Restwert, Erweiterung des Kapitalgeberkreises.<br />

Leasingsentscheid abhängig von Eignung für Unternehmen (für kleine und mittlere<br />

Unternehmen mit hohen Fremdkapitalkosten günstig, für grosse kapitalschaffungsstarken<br />

Firmen eher teuer aber verbesserter Fremdkapital-Mix), Steuerkonstellation,<br />

Qualitative Faktoren. Doch die Leasingsanalyse ist in der Praxis nur schwierig<br />

durchführbar.<br />

Sale-and-Lease-Back als Kapitalfreisetzungsfinanzierung.<br />

Das Operating Leasing bezeichnet eher kurzfristige Verträge, die von beiden Parteien<br />

jederzeit innerhalb gewisser Fristen gekündigt werden können, wobei keine festen<br />

Grundmietzeiten vorgesehen sind. Es handelt sich um normale Mietverhältnisse.<br />

Die Kosten für ein operatives Leasing werden der verursachenden Stelle belastet.<br />

Das <strong>Financial</strong> Leasing hingegen zeichnet sich durch eine festgelegte Grundmietzeit<br />

aus, innerhalb der der Vertrag von keiner der beiden Parteien gekündigt werden<br />

darf. Diese Grundnutzzeit liegt i. d. R. zwischen 50% und 75% der eigentlichen betrieblichen<br />

Nutzungsdauer der Vermögensgegenstandes. Das Investitionsrisiko trägt<br />

der Leasingnehmer, der zudem für die Reparatur und Instandhaltung zuständig ist.<br />

Factoring: Debitoren einer Firma werden von einem Factor abgekauft und verschwinden<br />

aus der Bilanz was zu einer einmaligen Kapitalfreisetzung führt. Vorteil:<br />

Einsparungen bei Debitorenbuchhaltung, Kreditprüfung, Mahnwesen, Auskünften<br />

und Betreibungen, Verringertes Debitorenausfallrisiko. Nachteil: Kundendaten werden<br />

weitergegeben. Ungeeignet für Firmen mit barzahlenden Kunden oder Kunden<br />

mit kurzen Zahlungszielen. Grosse Firmen können Debitorenverwaltung selber kostengünstig<br />

abwickeln.<br />

Weiteres:<br />

Finanzierung durch Kapitalfreisetzung (Aussenfinanzierung durch Kapitalumschichtung):<br />

Dauerhafte Kapitalfreisetzung dank Verkauf von nicht betriebsnotwendiger<br />

Aktiva (Wertpapiere, Immobilien, etc.), dank effizienterer Lagerbewirtschaftung (Reduktion<br />

der Lagerbestände), sonstige Rationalisierungsmassnahmen. Weitere Möglichkeit<br />

ist die Auflösung von stillen Reserven (Verkauf von Aktiva zu einem höheren<br />

Preis als in den Buchwerten). Diese Kapitalfreisetzung hat allerdings nur einen einmaligen<br />

Finanzierungseffekt. Spezialfälle Factoring und Leasing (Sale-and-Lease-<br />

Back).<br />

Optionen<br />

Sie kennen die Fachbegriffe, die im Zusammenhang mit derivativen Finanzinstrumenten<br />

verwendet werden.<br />

Bei Finanzinstrumenten unterscheidet man zwischen Basisinstrumente (Aktien, Indizes,<br />

Oblitgationen, Geldmarkt- und Währungsanlagen sowie (Roh-)Waren ) und<br />

Abgeleitete Instrumente, sogenannte Derivative. Zu diesen zählen Termingeschäfte<br />

(Forwards und Futures), Optionen (verbriefte (Warrants) und unverbriefte) und<br />

Swapgeschäfte und die daraus konstruierten Kombinationsgeschäfte. Hybride Instrumente<br />

sind z.B. Options- und Wandelanleihen.<br />

Verwendet werden die derivativen Finanzinstrumente hauptsächlich wegen den<br />

daraus ermöglichten Absicherungsmöglichkeiten (Risikotransfer bzw. im Idealfall –<br />

vernichtung), als Spekulationsmittel (Hebelwirkung) und Ausnutzung von Arbitragemöglichkeiten.<br />

Derivative haben einen hohen ökonomischen Nutzen, sie erlauben Risikotransfer (vernichtung)<br />

und damit eine selektive Absicherung von bestimmten Risiken, sie füh-


en zu einer Kostenersparnis, verbessern wegen der Standardisierung der Transaktionskosten<br />

und der beschleunigten Preisfindung die Liquidität, sie erhöhen wegen<br />

den aus der Preisfindung ableitbaren Informationen die Informationseffizienz und<br />

ermöglichen eine breitere Diversifikation, synthetisierte Leerverkäufe und Leverage.<br />

Termingeschäft: Zahlung und Lieferung zu einem späteren Zeitpunkt<br />

Kassageschäft: Zahlung und Lieferung bei Vertragsabschluss.<br />

Optionen sind asymmetrische Terminkontrakte. Der Käufer einer Option ist berechtigt,<br />

aber nicht verpflichtet, zu dem im Voraus festgelegten Basiswert (Strike) zu<br />

kaufen (respektive zu verkaufen). Der Verkäufer (auch Stillhalter oder Schreiber) einer<br />

option ist hingegen verpflichtet die Option zu erfüllen.<br />

Standardisierte Optionen nennt man Traded Options, verbriefte (nicht standardisierte<br />

Optionen werden als warrants bezeichnet.<br />

Der Innere Wert (max[0;Basiswert-Strike]*Bezugsverhältnis oder )einer Option misst<br />

wie stark die Option „in the money“ ist. Die Prämie (X+C/A - S) misst den Preisaufschlag<br />

eines Aktienerwerbs über eine Calloption gegenüber einem direkten Kauf<br />

beziehungsweise den Mindererlös eines Verkaufs über Putoptionen gegenüber dem<br />

direkten Aktienverkauf.<br />

Put-Call-Parität: Im Verfallszeitpunkt gilt: S + P = C + X<br />

Vor Verfall gilt: S + P = C + Xe rt<br />

Gilt die Put-Call-Parität nicht bestünde die Möglichkeit, das Preismissverhältnis<br />

durch Arbitrage auszunützen (shorten der zu teuren Position, kaufen der zu billigen<br />

Position).<br />

Sie kennen die Preisbestimmungsfaktoren von Optionen.<br />

Einflussfaktor Call Grund Put Grund Greek<br />

Wert des Underlyings<br />

steigt<br />

Höherer Strike -<br />

Zunahme der<br />

Volatiliät des<br />

Underlyings<br />

höhere Dividende<br />

+<br />

+<br />

Zinssatz +<br />

Restlaufzeit +<br />

-<br />

stärker in-themoney<br />

weniger stark<br />

in-the-money<br />

Gewinnpotential<br />

nimmt zu Verlustpotential<br />

bleibt 0<br />

Underlying fällt<br />

(um Dividende)<br />

stärker als erwartet.<br />

Weniger<br />

in-the-money<br />

Bei Replikation<br />

ist aufgenommener<br />

Kredit<br />

billiger (short<br />

postion tiefer)<br />

Volatilität über<br />

Laufzeit grösser<br />

-<br />

+<br />

+<br />

+<br />

-<br />

?<br />

weniger stark<br />

in-the-money<br />

stärker in in-themoney<br />

Gewinnpotential<br />

nimmt zu Verlustpotential<br />

bleibt 0<br />

Underlying fällt<br />

(um Dividende)<br />

stärker als erwartet.<br />

Stärker<br />

in-the-money<br />

Bei Replikation<br />

ist vergebener<br />

Kredit billiger<br />

(long positon<br />

tiefer)<br />

Gegenläufige<br />

Effekte. Volatilität<br />

gesamthaft<br />

grösser aber<br />

auch tieferer<br />

Barwert des<br />

vergebenen<br />

Kredits (long<br />

position tiefer)<br />

Delta,<br />

Gamma,<br />

Omega<br />

-<br />

Vega<br />

(Kappa)<br />

-<br />

Rho<br />

Theta


Black-Scholes-Modell: Annahme, dass Shortpositon uneingeschränkt und kostenlos<br />

möglich ist, sonstige Abwesenheit von Transaktionskosten und Steuern, gilt nur für<br />

Europäische Optionen, keine Dividendenzahlung des Underlyings möglich, kontinouierliche<br />

Aktienkursveränderungen ohne Sprünge, bekannter und risikoloser (!)<br />

Zinssatz, normalverteile Aktienrenditen (!).<br />

Sie verstehen die speziellen Begriffe, die im Zusammenhang mit Optionen verwendet<br />

werden.<br />

Die griechischen Buchstaben (Greeks) gelten als Risikokennzahlen von Optionen.<br />

Sie messen den Einfluss von den Einflussfaktoren auf den Optionspreis.<br />

Delta (Preis des Basistitels): Erste Ableitung der BSM-Formel nach dem Preis. Liegt<br />

zwischen 0 und 1 (für Calls) und -1 und 0 (für Puts). Umso näher bei 0 umso stärker<br />

out-of-money, umso näher bei 1, umso stärker in-the-money glit als Ausübungswahrscheinlichkeit<br />

am Verfallstag und misst um wieviel sich der Optionspreis in CHF<br />

bei einer Erhöhung des Basistitels um 1 CHF verändert.<br />

Gamma (Preis des Basistitels): Zweite Ableitung der BSM-Formel. Misst Veränderung<br />

der Ausübungswahrscheinlichkeiten (Delta) bei einer Erhöhung des Aktienkurses<br />

um 1 CHF. Wichtig für die Anpassung des Deltahedgings, maximaler Wert bei<br />

at-the-money Optionen, weil da stärkste Preisschwankungen.<br />

Omega (Relativer Preis des Basistitels: Elastizität des Preises, misst Hebelwirkung<br />

einer Option. Grösser als 1 (für Calls), kleiner als -1 (für Puts). Um das wievielfache<br />

verändert sich der Optionspreis bei einer 1% Erhöhung des Underlyings.<br />

=Delta*S/C. Gross für kurze Laufzeiten und Optionen, die out-of-money sind.<br />

Theta (Restlaufzeit): Misst Wertveränderung pro verstrichene Zeiteinheit. Ist in aller<br />

Regel negativ (Verkürzte Restlaufzeit verhindert Chance, dass Option stark in-themoney<br />

ist. Bsp. Theta = -12 p.a. heisst nach einem Jahr hat die Option (c.p.) 12 weniger<br />

Wert.<br />

Rho (risikoloser Zinssatz): Von untergeordneter Bedeutung vor allem bei out-ofmoney<br />

Optionen und kurzer Restlaufzeit. Bsp. Rho = 30 heisst bei einer Erhöhung<br />

des Zinssatzes um 1 Prozentpunkt (z.B. von 4% auf 5%) erhöht sich der Wert der<br />

Option 0.01*30=0.30 CHF.<br />

Vega oder Kappa (Volatilität): Immer positiver Wert. Bedeutendster Faktor bei der<br />

Bestimmung des Optionspreis. At-the-money maximal. Um welchen Betrag ändert<br />

sich der Optionswert bei einer Volatilitätsveränderung um 100 Prozentpunkte? Bsp.:<br />

Vega=20 heisst wenn die Volatilität von 22% auf 25% steigt, erhöht sich der Wert<br />

der Option um (25%-22%)*20=3%*20=0.03*20=0.60 CHF<br />

Sie können Payoff-Diagramme interpretieren und zeichnen.<br />

-<br />

Options- und Wandelanleihen<br />

Sie verstehen die Motive der Kapitalbeschaffung durch Options- und Wandelanleihen.<br />

Wandel- und Optionsanleihen ermöglichen dem Besitzer einer Obligation zusätzlich<br />

das Recht Eigenkapital zu beziehen im Rahmen einer bedingten Kapitalerhöhung.<br />

Das Gesamtpaket ist hierbei wegen des zusätzlichen Rechtes natürlich höher als<br />

eine normale Obligation und erhöht (wegen der negativen Zins-Preis-Relation) die


Fremdkapitalkosten eines Unternehmens. Längerfristig betrachtet sind allerdings<br />

Verluste durch Opportunitätskosten möglich fass die Basiswerte stark an Wert gewinnen<br />

und die Einlösung der Eigenkapitalbezugsrächte für Altaktionäre massive<br />

Verwässerungseffekte auslösen. Wegen der rechtlichen Einordnung als Fremdkapital<br />

bringen sie einem Unternehmen Steuervorteile. Anleihen mit Eigenkapitalbezug<br />

werden hauptsächlich von Firmen von tiefer Bonirät und bei gedrückten Kapitalmarktverhältnissen<br />

ausgegeben.<br />

Für die Emission muss der Basiswert allerding börsenkotiert sein und einen möglichst<br />

liquiden 2°-Markt aufweisen und ausserdem Kurspotential haben. Die Altaktionäre<br />

müssen bereit sein Veränderung von Stimmengewicht, und Verwässerungseffekte<br />

hinnehmen. Ausserdem muss die emittierende Unternehmung bezüglich des<br />

Eigenkapitalzuflusses flexibel sein.<br />

Sie kennen ihre spezifischen Vor- und Nachteile gegenüber anderen Finanzierungsinstrumenten.<br />

Wandelanleihe vs. normale Anleihe: vor Einlösung tiefere Fremdkapitalkosten (+),<br />

bei steigendem Aktienkurs Opportunitätskosten bei Einlösung (-), bei sinkendem Aktienkurs<br />

evt. keine Einlösung und von Zinsersparnis profitiert (+).<br />

Wandelanleihe vs. Aktienkapitalerhöhung: Eigenkapitalzufluss unsicher (-), bei steigendem<br />

Aktienkurs höherer Zufluss (+), bei sinkendem Aktienkurs Opportunitätsverlust,<br />

weil kein EK-Zufluss (-). Wandel- und Optionsanleihen als mittlere Variante<br />

zwischen normalem EK und FK.<br />

Sie können Options- und Wandelanleihen voneinander abgrenzen.<br />

Optionsanleihe: Bei der Emission von Obligationen erhält jede Obligation eine bestimmte<br />

Anzahl an Optionsscheinen (sog. Warrants), die zum Bezug von Eigenkapital<br />

berechtigen. Bei ausländischen Anlegern ist Bezugspreis häufig in Fremdwährung<br />

festgelegt, sodass für Emittent kein Wechselkursrisiko besteht.<br />

Merkmale von Optionsanleihen sind: tieferer ytm als straights, Optionsscheine separat<br />

handelbar (Obligation cum, Obligation ex, Optionsschein), Verwässerungsschutz<br />

(Bei der Ausgabe neuer Wandelrechte dürfen nach OR bereits bestehende Wandelrechte<br />

nur beeinträchtigt werden, wenn die gleiche Beeinträchtigung auch die Aktionäre<br />

trifft. Andernfalls ist der Wandelpreis zu senken oder den Berechtigten auf andere<br />

Weise ein angemessener Ausgleich zu gewähren – Schutz vor Kapitalerhöhung),<br />

Optionsbezugspreis wird bei Ausübung bar bezahlt, Frist i.d.R. 2 bis 5 Jahre,<br />

Obligations CF-Rechte werden normal weitergezahlt bis Ende ihrer Laufzeit.<br />

Optionen führen im Gegensatz zu Optionsscheinen, die vom Unternehmen ausgegeben<br />

werden, nicht zu einer Kapitalerhöhung, weshalb es auf Grund des fehlenden<br />

Kapitalzuflusses nicht zu Verwässerungseffekten kommt und die Optionen teurer<br />

sind als vergleichbare Optionsscheine.<br />

Preis: [Wert straight Bond] + [Wert Optionsschein] = [Wert Optionsanleihe]<br />

Wandelanleihe: Die Wandelanleihe ist eine Obligation die den Besitzer ermächtigen,<br />

beim Eintritt festgelegter Bedingungen, die Obligation in Aktien umzutauschen.<br />

Wie Optionsanleihe tieferer ytm (und damit tiefere FK-Kosten) als vergleichbare<br />

Straight Bonds. Beinhalten oft vorzeitige Kündigungsmöglichkeiten während der<br />

ganzen Laufzeit der Obligation (zwischen 5 und 15 Jahre, folglich ist das Wandelrecht<br />

eine amerikanische Option), Wandelrecht wird nicht separat gehandelt, ohne<br />

Wandlung wird die Obligation normal weitergezahlt. Für Altaktionäre oftmals Vorwegezeichnungsrecht.<br />

Grundsätzlich ist der einzige Unterschied zwischen einer Optionsanleihe und einer<br />

Wandelanleihe einzig der, dass bei der Optionsanleihe die Obligation nach Ausübung<br />

der Option weiterhin besteht und die Coupons und Nennwert bis Ende der<br />

Laufzeit der Option gezahlt werden und die Handelbarkeit des Eigenkapitalbezugsrechtes.


Sie kennen Terminologie und Preisbestimmungsfaktoren von Options- und Wandelanleihen<br />

und können ihren fairen Wert abschätzen.<br />

Der Wert der Wandelanleihe<br />

ergibt sich aus drei<br />

Bestimmungsfaktoren<br />

(Wert der Anleihe, Wandelwert<br />

(Wert der zugrundeliegenden<br />

Aktien: Anz.<br />

Aktien * Kurs), Optionswert<br />

( Anleihe und Wandelwert<br />

als Untergrenze,<br />

i.d.R. grösser als Untergrenze,<br />

weil noch einen<br />

Zeitwert vor Verfall, Wandelprämie<br />

als wichtiges Beurteilungskriterium).<br />

Berechung der Wandelprämie:<br />

Erster Teil der Formel ist dabei die Wandelparität, die den Preis des Aktienerwerbs<br />

via Wandelanleihe zeigt. Den Aufpreis gegenüber dem direkten Erwerb ist die Wandelprämie,<br />

deren Wert tendenziell dann hoch ist, wenn die Wandelanleihe vorwiegend<br />

Obligationscharakter hat (weil sie stark out-of-the-money ist), wenn die Wandelperiode<br />

noch lange dauert, wenn eine hohe Volatilität erwartet wird oder die<br />

Rendite der Wandelanleihe im Vergleich zur Aktie hoch ist.

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