CH-D Wirtschaft - Swiss Shippers' Council
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WIRTS<strong>CH</strong>AFT<br />
• AEO – lohnt sich die Zertifizierung?<br />
• Trade Compliance und Exportkontrolle<br />
• MWST und Zoll: Symphonie in C-Dur<br />
ISSN 1420-0953 <strong>CH</strong>-D<br />
1 • 2013
180x262_<strong>CH</strong>_<strong>Wirtschaft</strong>_sw.indd 1 30.10.12 15:16
«<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong>»<br />
Nr. 1/Januar 2013<br />
62. Jahrgang<br />
Erscheint monatlich<br />
Mitgliederzeitschrift der<br />
Handelskammer<br />
Deutschland–Schweiz<br />
Die Logistikbranche ist nach Handel und<br />
Automobilwirtschaft mit 200 Mrd. Euro<br />
Umsatz die drittgrösste <strong>Wirtschaft</strong>sbranche<br />
in Deutschland und beschäftigt 2,64<br />
Mio. Arbeitnehmer. In der Schweiz setzte<br />
die Branche bei stetigem Wachstum<br />
2011 über 37,1 Mrd. Franken um und<br />
beschäftigt über 172.000 Personen.<br />
Eine effiziente Logistik ist unverzichtbarer<br />
Bestandteil und Basis für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der <strong>Wirtschaft</strong>sstandorte<br />
Deutschland und Schweiz. Gerade<br />
leistungsfähige Logistikunternehmen ermöglichen<br />
es, dass sich zwischen unseren<br />
Ländern grenzüberschreitenden<br />
Unternehmensnetzwerke aus Lieferanten,<br />
Herstellern und Dienstleistern bilden<br />
konnten.<br />
Wie bedeutend der Warenaustausch<br />
zwischen Deutschland und der Schweiz<br />
ist, belegt die Anzahl der LKW‘s, die<br />
über den Hauptverkehrsträger Strasse<br />
Waren befördern: je 110.000 Lastwagen<br />
transportieren jeden Monat Güter über<br />
die Rheingrenze.<br />
Sollten Sie Logistiklösungen suchen, so<br />
werden Sie bei den Spediteuren in unserem<br />
Mitgliederkreis fündig!<br />
Wir wünschen Ihnen ein erfolgreiches<br />
Geschäftsjahr 2013.<br />
Ihr Ralf J. Bopp, Direktor<br />
Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />
Inhalt<br />
Manfred Haas, Direktor Schweiz Streck Transport AG<br />
AEO – lohnt sich die Zertifizierung? .................................................................... 2<br />
Marc Bernitt, Director Trade & Customs KPMG AG, Schweiz<br />
Präsident Aussenhandels- & Zollkommission <strong>Swiss</strong> Shippers‘ <strong>Council</strong><br />
Trade Compliance und Exportkontrolle –<br />
«Chefsache» für Schweizer Firmen ...................................................................... 4<br />
Lukas Bühlmann, Rechtsanwalt, LL.M, Bühlmann Rechtsanwälte AG<br />
Reto Gamme, Zollfachmann, juristischer Mitarbeiter, Bühlmann Rechtsanwälte AG<br />
E-Commerce und Zoll – in a nutshell ................................................................... 7<br />
Simeon L. Probst, lic. iur., dipl. Steuerexperte,Director VAT & Customs,<br />
PricewaterhouseCoopers AG, Basel<br />
MWST und Zoll: Symphonie in C-Dur ................................................................ 10<br />
Dr. Monika Molnàr, LL.M., Expertin für internationales Mehrwertsteuerrecht<br />
und Zollrecht, Treureva AG, Zürich<br />
Maryann Rohner, lic.oec.HSG, dipl. Steuerexpertin und <strong>Wirtschaft</strong>sprüferin<br />
Treureva AG, Zürich<br />
Praxisinfo für grenzüberschreitende Importe ................................................... 13<br />
Import, Export und Lagerung von Kulturgütern ............................................... 15<br />
Urs Jaun, lic.iur., Zollfachmann mit Eidg. Fachausweis,<br />
Beauftragter der Handelskammer Deutschland-Schweiz für<br />
aussertarifäre Handelshemmnisse, Zoll- und Integrationsfragen<br />
EU: EORI-Nummer für <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte<br />
Verzollungsverfahren 42 oder 63 ........................................................................ 17<br />
Projekt «Zollveranlagungsprozesse» ................................................................. 18<br />
Das GVZ JadeWeserPort: Business in Pole-Position ....................................... 21<br />
Rubriken<br />
Besuchen Sie unsere Website:<br />
www.handelskammer-d-ch.ch<br />
<strong>CH</strong>-D Kontaktbörse ............................................................................................. 23<br />
Messen und Ausstellungen ................................................................................ 25<br />
Neues aus Bern und Berlin ................................................................................. 27<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 1
Manfred Haas<br />
Manfred Haas<br />
Direktor Schweiz<br />
Streck Transport AG<br />
Manfred.haas@streck.ch<br />
Wenn sich Produkte, Services und<br />
Preise in einem wettbewerbsintensiven<br />
Umfeld kaum noch unterscheiden, bleiben<br />
Qualität und Reputation eine der<br />
wenigen Unterscheidungsmerkmale. Die<br />
AEO-Zertifizierung signalisiert Bonität,<br />
Compliance, Sicherheit und Qualität.<br />
Seit dem Terroranschlag auf das<br />
World Trade Center in New York 2001<br />
sind die Diskussionen über die Sicherheit<br />
internationaler Warenhandelsketten<br />
und damit verbundener gesetzlicher<br />
Vorschriften für den grenzüberschreitenden<br />
Güterverkehr nicht abgerissen.<br />
Nach den USA haben zahlreiche Länder,<br />
einschliesslich der EU, Indien, China,<br />
Nigeria, Kanada, Australien, Neuseeland<br />
usw., Bestimmungen zur Sicherung der<br />
Warenkette erlassen und ihren Zollkodex<br />
um ein «Security Amendment» ergänzt.<br />
Die Sicherheitsmassnahmen betreffen<br />
sowohl die Ein- und Ausfuhr, als auch<br />
die Durchfuhr von Waren. In diesem<br />
Zusammenhang führten die USA die<br />
AEO – lohnt sich die<br />
Zertifizierung?<br />
C-TPAT-Zertifizierung und die EU den<br />
Status des zugelassenen <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligten<br />
(Authorised Economic Operator,<br />
kurz AEO genannt) ein.<br />
Schweiz – ein Puzzleteil im globalen<br />
Sicherheitsnetz<br />
2009 handelte die Schweiz mit der EU<br />
ein Abkommen über Zollerleichterungen<br />
und Zollsicherheit aus, das die Schweiz<br />
in den Sicherheitsraum der EU integriert.<br />
Darauf basierend hat die Schweiz ihre<br />
rechtlichen Grundlagen angepasst und<br />
u.a. den AEO-Status eingeführt. Dieser<br />
wird juristischen Personen erteilt, welche<br />
hinsichtlich der Sicherheit der internationalen<br />
Lieferkette als zuverlässig gelten.<br />
Dem zugelassenen <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligten<br />
werden u.a. Erleichterungen<br />
bei sicherheitsrelevanten Kontrollen<br />
und Bürgschaftsleistungen gewährt.<br />
Der AEO ist zwischenzeitlich ein international<br />
anerkanntes Gütesiegel für<br />
Sicherheit. Er wird von Staaten, mit welchen<br />
die Schweiz ein entsprechendes<br />
Abkommen geschlossen hat, anerkannt<br />
(momentan die EU, demnächst auch<br />
Norwegen, später Japan, USA, China).<br />
Die kürzlich bekannt gegebene gegenseitige<br />
Anerkennung der EU (AEO)- und<br />
US-amerikanischen (C-TPAT) Sicherheitsprogramme<br />
dürfte die Attraktivität<br />
des AEO-Status ebenfalls steigern.<br />
Eine Zulassung nach C-TPAT ist<br />
derzeit nur Unternehmen mit Sitz in<br />
den USA möglich. Das AEO-Konzept<br />
ist jedoch umfassender als das C-TPAT-<br />
Programm. Es bezieht sich auf sämtliche<br />
Warenströme, während C-TPAT im<br />
Wesentlichen auf den Import in die USA<br />
fokussiert.<br />
Während in Deutschland und anderen<br />
europäischen Ländern immer mehr Firmen<br />
bei Leistungsausschreibungen und<br />
Auftragsvergaben von ihren Logistikdienstleistern<br />
den Nachweis des AEO-<br />
Status verlangen, ist dies in der Schweiz<br />
Die Übergabe des AEO Zertifikats an Manfred Haas, Direktor Schweiz der<br />
Streck Transport AG<br />
2 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
Die EU-Delegation und Mitarbeitende der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV)<br />
sowie der Streck Transport AG beim «Joint Validation Visit» im Import-Umschlagterminal<br />
der Streck Transport AG, Möhlin. © Streck Transport<br />
bisher kaum der Fall. Bis Herbst hatten<br />
sich trotz der intensiven Handelsbeziehungen<br />
zwischen der Schweiz, und der<br />
EU nicht einmal 20 Firmen (Spediteure<br />
und Verlader) AEO zertifizieren lassen.<br />
Zu diesen Pionieren gehört die Firma<br />
Streck Transport AG.<br />
Nutzen übersteigt Kosten<br />
Warum lohnen sich die Investitionen in<br />
eine AEO-Zertifizierung für einen KMU-<br />
Speditionsdienstleister wie die Firma<br />
Streck? Unseres Erachtens sind wirtschaftliche<br />
Vorteile durch vereinfachte<br />
Zollverfahren und Bürgschaftsleistungen<br />
keineswegs allein ausschlaggebend.<br />
Vielmehr zeigt die AEO-Zertifizierung,<br />
dass der bereits in früheren Jahren von<br />
uns eingeschlagene Weg richtig ist.<br />
Unsere Kunden und Partner können darauf<br />
vertrauen, dass ihre Ware bei Streck<br />
sicher ist. Die Sicherheit und damit auch<br />
die Qualität sämtlicher Prozesse wird<br />
noch einmal erhöht.<br />
Eingebettet in das firmenübergreifende<br />
Qualitätsmanagementsystem, ist die<br />
AEO Zertifizierung ein zusätzliches Merkmal<br />
für eine effiziente Abwicklung grenzüberschreitender,<br />
regionaler und globaler<br />
Warenflüsse. Neben der Einhaltung von<br />
Zollvorschriften wird dem Unternehmen<br />
eine absolut ordentliche Geschäfts- und<br />
Buchführung bescheinigt. Die Sicherheitsstandards<br />
sind hoch, bis hin zu einer<br />
modernen IT-Infrastruktur. Vor allen<br />
Dingen aber kann der Kunde sicher sein,<br />
dass alle notwendigen Compliance-Prüfungen<br />
eingehalten werden und somit seine<br />
eigene Compliance gewährleistet ist.<br />
Der Aufwand für die Zertifizierung ist<br />
nicht zu unterschätzen. Die Vorbereitungen<br />
bei Streck Transport erfolgten<br />
parallel zum Tagesgeschäft mit eigenen<br />
Ressourcen. Von der internen Vorermittlung,<br />
über die Antragstellung, Audits und<br />
Nachfragen, bis zur Bewilligung verging<br />
rund ein Jahr, teilweise auch verursacht<br />
durch inhaltliche Anpassungen der Zertifizierungsnormen.<br />
Darüber hinaus ist ein<br />
kontinuierliches Monitoring notwendig.<br />
So müssen alle zollrelevanten Änderungen<br />
im Unternehmen der Zollbehörde<br />
mitgeteilt werden.<br />
Gemeinsame EZV und EU Validierung<br />
Anfang Juni 2012 wurde der Streck<br />
Transport AG, Möhlin, der AEO-Status<br />
von der Eidgenössischen Zollverwaltung<br />
(EZV) erteilt, nachdem Streck Transport<br />
bereits 2009 in Deutschland als AEO zer-<br />
tifiziert worden war. Die AEO-Zertifizierung<br />
ist ein weiterer Baustein im ausgefeilten<br />
Qualitätsmanagementsystem der<br />
Spedition. Diese ist u.a. auch HACCP,<br />
ISO 9001:2008, ISO 14001:2004 und<br />
SQAS zertifiziert. Im Oktober erfolgte<br />
zusätzlich die Zertifizierung nach dem<br />
BRC Standard (BRC=British Retail Consortium)<br />
für einen namhaften Zulieferer<br />
der Lebensmittelindustrie.<br />
Das Schweizer AEO-Programm wurde<br />
in enger Abstimmung mit der EU<br />
entwickelt. Die AEO-Prüfung bei Streck<br />
Transport in Möhlin wurde als «Joint<br />
Validation Visit» von der Eidgenössischen<br />
Zollverwaltung (EZV) in Anwesenheit<br />
einer 11-köpfigen EU-Delegation<br />
durchgeführt. Letztere wollte sehen,<br />
wie die EZV in der Praxis prüft und ob<br />
diese Kontrollen den EU-Standards<br />
entsprechen. Die Anwesenheit der<br />
EU-Vertreter bedeutete, dass ein sehr<br />
intensives Audit stattfand. Alle sicherheitsrelevanten<br />
Punkte wurden genau<br />
hinterfragt und kontrolliert. Die Streck<br />
Transport AG hat diese erschwerten Bedingungen<br />
aber gerne auf sich genommen.<br />
Schliesslich kommt die EU nicht<br />
alle Tage bei einer mittelständischen<br />
Schweizer Spedition zu Besuch. Ausserdem<br />
hat das Unternehmen das Audit<br />
mit Bravour bestanden.<br />
Firmenportrait<br />
Die Streck Transport AG ist ein<br />
Unternehmen der Streck Transport-Gruppe.<br />
Die Streck Transport<br />
AG beschäftigt in der Schweiz 365<br />
Mitarbeitende in sechs Niederlassungen.<br />
Es werden 25.000 Paletten-Stellplätze<br />
bewirtschaftet und<br />
jährlich über 400.000 Sendungen<br />
bewegt. Die Geschäftsfelder umfassen<br />
die nationale und internationale<br />
Distribution und Beschaffung<br />
mit einem eigenen Netzwerk in der<br />
Schweiz und einem europäischen<br />
Kooperationsnetzwerk sowie weltweite<br />
See- und Luftfrachten. Diese<br />
werden durch Logistiklösungen für<br />
Industrie- und Konsumgüter, pharmazeutische<br />
Waren sowie Kühl- und<br />
Gefahrgut ergänzt.<br />
Die Streck Transport-Gruppe unterhält<br />
16 Niederlassungen mit rund<br />
1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
in Deutschland und der<br />
Schweiz. Erzielt wird ein Umsatz<br />
von 300 Mio. <strong>CH</strong>F. Jährlich werden<br />
1,3 Mio. Sendungen transportiert.<br />
Die Lagerkapazitäten umfassen<br />
92.700 Stellplätze.<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 3
Marc Bernitt<br />
Director Trade & Customs<br />
KPMG AG, Schweiz<br />
Präsident Aussenhandels- &<br />
Zollkommission <strong>Swiss</strong> Shippers‘ <strong>Council</strong><br />
Tel. +41 58 249 20 91<br />
Fax +41 58 249 76 17<br />
Marc Bernitt<br />
Die Bedeutung des Aussenhandels für<br />
die Schweiz nimmt stetig zu. In Zeiten<br />
der Staatsschuldenkrise im Euro-Raum,<br />
suchen immer mehr Unternehmen ihre<br />
Märkte weltweit. Parallel dazu steigt die<br />
Komplexität durch internationale Regelungen<br />
und Vorschriften im Bereich Exportkontrolle<br />
und «Trade Compliance»,<br />
deren Vorschriften sich nahezu täglich<br />
ändern. So haben z.B. die Entwicklungen<br />
in Syrien zu verstärkten Sanktionen<br />
und Embargos geführt, die auch von der<br />
Schweiz umgesetzt werden. Insbesondere<br />
Schweizer Firmen, die über eine<br />
internationale Arbeitsteilung verfügen,<br />
stehen dabei in einem Konflikt. Einerseits<br />
gilt es, ihre Lieferketten effizient zu<br />
organisieren und andererseits, der Flut<br />
an regulatorischen Vorschriften anwendungssicher<br />
zu beherrschen – und das<br />
in Zeiten knapper Ressourcen.<br />
– Welche Risiken und Auswirkungen<br />
beinhalten Trade-Compliance und Exportkontrolle?<br />
Trade Compliance<br />
und Exportkontrolle –<br />
«Chefsache» für<br />
Schweizer Firmen<br />
– Was umfassen daher Trade-Compliance<br />
und Exportkontrolle?<br />
– Und warum ist Trade-Compliance und<br />
Exportkontrolle «Chefsache»?<br />
Trade-Compliance und Exportkontrolle<br />
– nicht identifizierte Risiken<br />
Der zunehmende, in der Zoll- & Exportkontrolle<br />
gebräuchliche Begriff «Compliance»,<br />
kommt aus dem Englischen<br />
(«to comply»: einhalten, befolgen). Unter<br />
Compliance Management versteht man<br />
dabei die Selbstverpflichtung eines Unternehmens,<br />
Strukturen und Regeln zu<br />
schaffen, die sicherstellen, dass allen<br />
Mitarbeitern die wichtigsten Vorschriften<br />
bekannt sind und sich diese an die<br />
rechtlichen Rahmenbedingungen halten.<br />
Einzelne Personen selbst sollen dem<br />
Unternehmen so keinen Schaden zufügen<br />
können.<br />
Ein Versagen in der Trade-Compliance<br />
ist oftmals auf eine unzureichende<br />
Kenntnis der am Exportprozess beteiligten<br />
Mitarbeitern zurückzuführen, die die<br />
komplexe Thematik der Exportkontrolle<br />
nicht richtig einschätzen. Dem geht nicht<br />
selten eine mangelnde Sensibilisierung<br />
auf Ebene der Geschäftsleitung voraus,<br />
Internationale Lieferketten<br />
Prototypen<br />
Muster<br />
25%<br />
Roh<br />
Materialien<br />
die ihrer organisatorischen Richtlinienkompetenz<br />
im Bereich der Exportkontrolle<br />
nur unzureichende Bedeutung<br />
widmen. Die Folgen sind zum Einen ein<br />
drohender Imageverlust, der sich nachhaltig<br />
auf die öffentliche Wahrnehmung<br />
und den Unternehmenswert auswirkt.<br />
Schwerwiegender sind zum Anderen<br />
ein möglichliche Ausschluss vom US-<br />
Handel, empfindliche Geldstrafen für<br />
Schweizer Firmen und vor allem strafrechtliche<br />
Konsequenzen durch die Behörden<br />
gegenüber Einzelnen Beteiligten<br />
in der Lieferkette.<br />
Was umfasst Trade-Compliance<br />
und Exportkontrolle?<br />
Nach dem Grundsatz der Bundesverfassung,<br />
garantiert die Schweiz Handelsfreiheit.<br />
Das impliziert, dass Ausfuhren<br />
aus der Schweiz grundsätzlich ohne vorherige<br />
Genehmigung seitens der Exporteure<br />
durchgeführt werden können. Dem<br />
gegenüber ist die Ausfuhr von bestimmten<br />
Gütern, wie z.B. Kriegsmaterial, Nukleargüter,<br />
besondere militärische Güter<br />
etc., gesetzlich reglementiert. Auch<br />
werden Güter, die sowohl für zivile als<br />
auch für militärische Zwecke verwendet<br />
werden können, sogenannte «Dual-Use-<br />
4 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013<br />
Halbfertig<br />
Produkte<br />
© [year] [legal member firm name], a [jurisdiction] [legal structure] and a member firm of the KPMG network of independent member firms affiliated with KPMG International Cooperative (‘KPMG International’), a<br />
<strong>Swiss</strong> entity. All rights reserved.<br />
Fertigprodukte<br />
25%<br />
12%<br />
11%<br />
16% 19% 19%<br />
Zölle (*)<br />
MWSt (**)<br />
(*) Zoll erhoben in Abhängigkeit der Klassifizierung, Ursprung und Wert von Erzeugnissen<br />
(**) Höhe der MWSt (Einfuhrsteuer) in Abhängigkeit der Region ausgehend vom Zollwert + weiterer Leistungselemente erhoben.<br />
0
Güterbegriff<br />
Güter», vom Exportkontrollrecht erfasst,<br />
das die Handelsfreiheit bisweilen eingeschränkt.<br />
Das Exportkontrollrecht<br />
erweitert dabei den herkömmlichen Be-<br />
griff der Ausfuhr und erfasst neben der<br />
physischen Verbringung von Waren aus<br />
der Schweiz auch die Datenübermittlung<br />
(Software) und die Zurverfügungstellung<br />
von Technologie (Knowledge) innerhalb<br />
der Schweiz. Zu beachten ist, dass auch<br />
dem Güterbegriff eine umfassende Bedeutung<br />
zukommt. So werden z.B. auch<br />
Technologien und spezifisches technisches<br />
Wissen, das für die Entwicklung,<br />
Herstellung oder Verwendung eines Produktes<br />
nötig ist, ebenfalls einbezogen.<br />
Zum technischen Wissen gehören<br />
Konstruktionszeichnungen, Pläne, Diagramme,<br />
Modelle, Formeln, technische<br />
Entwürfe und Spezifikationen, Handbücher<br />
und Anleitungen einschliesslich<br />
derjenigen auf Datenträgern. Als technische<br />
Unterstützung gelten beispielsweise<br />
Anweisungen, Vermittlung von<br />
Fähigkeiten und Betriebskenntnissen,<br />
Schulung, Arbeitshilfe sowie Beratung.<br />
Die Exportkontrolle soll verhindert<br />
werden, dass vorstehend erwähnte Güter<br />
in Kriegs- und Spannungsgebiete, in<br />
Länder mit Massenvernichtungswaffen<br />
und an Organisationen des Terrorismus<br />
geliefert werden.<br />
Um die Exportkontrolle möglichst<br />
umfassend abdecken zu können, sind<br />
diverse rechtliche Grundlagen zu konsultieren,<br />
die nachfolgend auszugsweise<br />
aufgezählt werden:<br />
– Güterkontrollgesetz (GKG) mit Güterkontrollverordnung<br />
(GKV)<br />
– Kriegsmaterialgesetz (KMG)<br />
– Chemikalienkontrollverordnung (ChKV).<br />
Embargos und Lieferungen an<br />
Personen und Organisationen<br />
Durch mehrere int. Rechtsvorschriften,<br />
die auf Beschlüssen der Vereinten Nationen<br />
beruhen, sollen Terroristen und<br />
Terrororganisationen Gelder, Vermögenswerte<br />
und andere wirtschaftliche<br />
Güter gemäss Exportkontrollrecht<br />
Ware Technologie Software<br />
© [year] [legal member firm name], a [jurisdiction] [legal structure] and a member firm of the KPMG network of independent member firms affiliated with KPMG International Cooperative (‘KPMG International’), a<br />
<strong>Swiss</strong> entity. All rights reserved.<br />
Ressourcen entzogen werden. Auch soll<br />
verhindert werden, dass diese Zugriff<br />
auf neue wirtschaftliche Ressourcen<br />
erhalten.<br />
Die Umsetzung dieser Sanktionen erfolgt<br />
in der Schweiz auf der Grundlage<br />
des Embargogesetzes (EmbG), deren<br />
Massnahmen sich in den Namens listen<br />
der betroffenen Personen, Organisationen<br />
und Länder widerspiegeln. Wie<br />
am Beispiel des arabischen Frühlings<br />
zu sehen, sind diese Listen nicht statisch,<br />
sondern sind je nach internationaler<br />
politischer Lage der Anpassung<br />
unterworfen . In der Konsequenz stellt<br />
eine Warenlieferung oder Zahlung an<br />
gelistete Personen einen Verstoss gegen<br />
das Schweizer Embargogesetz dar,<br />
mit entsprechenden Sanktionen gegenüber<br />
den handelnden Personen bzw.<br />
Firmen.<br />
US-Re-Exportkontrollrecht<br />
Für Schweizer Firmen, die Lieferbezüge<br />
aus den Vereinigten Staaten verzeichnen,<br />
gewinnt die Beachtung des<br />
US-Re-Exportrechts besondere Bedeutung.<br />
Im Gegensatz zum Schweizer<br />
Exportkontrollrecht, wird nach dem US<br />
Grundverständnis von einer weltweiten<br />
Zuständigkeit amerikanischer Behörden<br />
für die Kontrolle amerikanischer Produkte<br />
und Technologien ausgegangen. Eine<br />
Trade Compliance<br />
Schweizer Firma, die z.B. US-Produkte<br />
importiert und im Rahmen eines Produktionsprozesses<br />
verarbeitet, fällt ab<br />
bestimmten Wertgrenzen ebenfalls unter<br />
das US-Re-Exportrecht. Übersteigt<br />
beispielsweise der US-Wertanteil einer<br />
als sensibel eingestufte US-Ware eines<br />
durch eine Schweizer Firma weiter verarbeiteten<br />
Exportproduktes 25 %, muss<br />
eine Genehmigung des Bureau of Industry<br />
and Security (BIS) eingeholt werden,<br />
bevor die vorgesehene Ausfuhr nach<br />
den US-Re-Exportrecht als bewilligt gilt<br />
(De-Minimis Regel). Des Weiteren reduziert<br />
sich für Lieferungen von sensiblen<br />
US-Gütern an Länder, denen gegenüber<br />
Embargos bestehen (EAR § 746) oder,<br />
die nach der US Sichtweise den int.<br />
Terrorismus unterstützen, dieser Wertanteil<br />
auf 10 %.<br />
Welche Waren, Software oder Technologien<br />
aufgrund ihrer technischen<br />
Beschaffenheit bzw. ihrer Verwendungsmöglichkeiten<br />
Gegenstand der amerikanischen<br />
Exportkontrollen sind, ergibt<br />
sich auf der Grundlage der «Commerce<br />
Controll List» (CCL). Der Abgleich dieser<br />
Listen setzt freilich neben der korrekten<br />
Klassifizierung von Waren, der so genannten<br />
Zolltarif-Nr., ebenfalls genaue<br />
Kenntnisse hinsichtlich der unterschiedlichen<br />
Kategorien, Gattungen und Kennungen<br />
voraus. In der Folge ergibt die<br />
korrekte warenspezifische Zuordnung<br />
das ECCN-Code (ECCN = «Export Controll<br />
Classification Number»).<br />
Darüber hinaus gilt es neben der<br />
korrekten warenspezifischen Klassifizierung<br />
zusätzlich, die verschiedenen US-<br />
Boykottlisten zu kennen, worin natürliche<br />
Personen aufgelistet sind, die nicht<br />
als vertrauenswürdige Handelspartner<br />
gelten, solche, die in der Vergangenheit<br />
die Richtlinien der USA missachtet<br />
haben oder natürliche und juristische<br />
Personen, für die eine Weitergabe von<br />
US-Gütern nicht erlaubt und somit jedes<br />
Handelsgeschäft untersagt wird.<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 5<br />
1
US-Re-Exportkontrolle<br />
Verkäufer<br />
US<br />
Komponenten<br />
Organisation Trade-Compliance<br />
© [year] [legal member firm name], a [jurisdiction] [legal structure] and a member firm of the KPMG network of independent member firms affiliated with KPMG International Cooperative (‘KPMG International’), a<br />
<strong>Swiss</strong> entity. All rights reserved.<br />
Trade-Compliance und Exportkontrolle<br />
ist «Chefsache»<br />
Rechnung <strong>Swiss</strong> Co<br />
<strong>CH</strong><br />
Rechnung<br />
ZOLL ZOLL<br />
© [year] [legal member firm name], a [jurisdiction] [legal structure] and a member firm of the KPMG network of independent member firms affiliated with KPMG International Cooperative (‘KPMG International’), a<br />
<strong>Swiss</strong> entity. All rights reserved.<br />
Mit dem Beschluss des Bundesrats vom<br />
15. September 2011, werden Verstösse<br />
gegen die Meldepflicht oder das Ausfuhrverbot<br />
von zivilen oder militärischen<br />
Gütern, die zur Produktion von Massenvernichtungswaffen<br />
verwendet werden<br />
können, strenger geahndet. Wurden bis<br />
dahin Versötsse der Güterkontrollverordnung<br />
lediglich mit Bussen bis zu maximal<br />
<strong>CH</strong>F 5000 ausgesprochen, werden Ver-<br />
Fertigteile<br />
Kunde<br />
JP<br />
Extern Intern<br />
Externe<br />
Vorschriften<br />
Exportkontrolle<br />
US, <strong>CH</strong> und EU<br />
Embargoes<br />
Sanktionen<br />
Produkte &<br />
Technologien<br />
Endverwendung<br />
Vermittlungen<br />
Risk<br />
Organisation<br />
Trade<br />
Compliance<br />
Opportunitäten<br />
Interne<br />
Umsetzung<br />
Klassifizierung<br />
6 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013<br />
Ursprung<br />
Geschäftspartner<br />
Bewilligungen<br />
Rekordkeeping /<br />
Screening<br />
Ongoing<br />
Monitoring / Schulung<br />
stösse nun mit Geldstrafen bis zu <strong>CH</strong>F<br />
100‘000 Franken in der Schweiz gebüsst.<br />
Trade-Compliance und Exportkontrolle<br />
ist daher «Chefsache».<br />
Angesichts der schwerwiegenden<br />
Folgen exportkontrollrechtlicher Verstösse,<br />
kommt der Unternehmensleitung<br />
eine «Match-entscheidende» Bedeutung<br />
zu. Um die Einhaltung exportkontrollrechtlicher<br />
Vorschriften in Schweizer<br />
Firmen zu gewährleisten, bedarf es der<br />
Veranstaltungsvorschau:<br />
Mehrwertsteuer Workshop<br />
am 19. März 2013, 9.00 – 17.00 Uhr,<br />
<strong>Swiss</strong>ôtel in Zürich-Oerlikon<br />
Organisation der Exportkontrolle. So<br />
sollte ein internes Exportkontrollsystem<br />
bereits im Entwicklungsstadium eines<br />
Produktes beginnen und sich durch die<br />
gesamte Lieferkette eines Produktes<br />
von der Auftragsannahme bis hin zur<br />
Auslieferung umfassen. Auch bereits<br />
bei der Geschäftsanbahnung mit möglichen<br />
Lieferanten und Kunden sollten<br />
relevante Informationen über zukünftige<br />
Geschäftspartner, Lieferorte und beabsichtigte<br />
Verwendungszwecke mit den<br />
einschlägigen Bestimmungen abgeglichen<br />
werden.<br />
Neben einem klaren «Commitment»<br />
seitens der Geschäftsleitung zur Trade-<br />
Compliance, sind durch geeignete Personalauswahl<br />
Verantwortlichkeiten zu<br />
benennen, betriebliche Abläufe auf die<br />
4<br />
Einhaltung von Vorschriften abzuglei-<br />
3<br />
chen und durch einen regelmässigen<br />
Monitoringplan, Prozesse abzusichern.<br />
Freilich setzt das einen umfassenden<br />
Informationsfluss zwischen den am Prozess-Beteiligten<br />
Unternehmensteilen,<br />
zwischen R&D, von Einkauf über Produktion<br />
bis zum Verkauf und IT voraus.<br />
Insbesondere geeignete IT-Tools, die<br />
zum Abgleich von Boyklisten, Denied-<br />
Party-Screening und Sanktionslisten-<br />
Überprüfung notwendig sind, sind dabei<br />
unerlässlich (z.B. «Trade-Wizards» von<br />
der Firma Amber Road).<br />
Zu welchen negativen Folgen die<br />
Nichtbeachtung von Exportkontroll-<br />
Vorschriften persönlich führen können,<br />
ist am Beispiel eines in UK ansässigen<br />
65 Geschäftsführers zu sehen, der seinerzeit<br />
US-Batterien über die Niederlanden<br />
in den Iran exportierte. Aufgrund<br />
eines späteren Auslieferbegehrens<br />
der US-Behörden, sitzt der ehemalige<br />
Geschäftsführer nun in Untersuchungshaft<br />
in New Mexico. Falls verurteilt, droht<br />
eine Strafe von bis zu 35 Jahren. Hier<br />
hatte sich die Erkenntnis offenbar nicht<br />
rechtzeitig durchgesetzt, dass Trade-<br />
Compliance «Chefsache» ist (Quelle:<br />
BBC News Kent, 20. Juni, 2011 sowie<br />
The Telegraph, 26. April, 2012).
Lukas Bühlmann<br />
Rechtsanwalt, LL.M<br />
Bühlmann Rechtsanwälte AG<br />
043 500 62 90<br />
buehlmann@br-legal.ch<br />
www.br-legal.ch<br />
Reto Gamma<br />
Zollfachmann, juristischer Mitarbeiter<br />
Bühlmann Rechtsanwälte AG<br />
043 500 62 90<br />
gamma@br-legal.ch<br />
www.br-legal.ch<br />
Lukas Bühlmann Reto Gamma<br />
Bedeutung des grenzüberschreitenden<br />
Onlinehandels<br />
Der grenzüberschreitende Onlinehandel<br />
boomt: Im Jahr 2011 wurden Waren im<br />
Wert von rund 550 Millionen Franken<br />
via E-Commerce in die Schweiz importiert.<br />
Die Schweiz ist für Onlinehändler<br />
nicht zuletzt wegen des starken Frankens<br />
besonders interessant, wären da<br />
nur nicht diese Zollgrenze zwischen den<br />
beiden Ländern und die auf den ersten<br />
Blick komplizierten Schweizer Zollvorschriften.<br />
Häufig werfen diese komplexe<br />
rechtliche und praktische Fragen auf,<br />
die die Chancen des Cross-Border-Onlinehandels<br />
rasch als Risiken erscheinen<br />
lassen. Auf viele Fragen gibt es aber<br />
klare Antworten und Empfehlungen, mit<br />
welchen die Risiken minimiert werden<br />
können. Nachfolgend werden einige der<br />
für den E-Commerce besonders relevanten<br />
Zollvorschriften herausgegriffen<br />
und vorgestellt.<br />
E-Commerce und Zoll –<br />
in a nutshell<br />
Unterschiede in der Zollbemessung<br />
Die Schweiz wendet als eines von<br />
wenigen Ländern auch heute noch ausschliesslich<br />
so genannte spezifische Zölle<br />
an. Bei dieser Zollart ist nicht der Wert<br />
für die Zollbemessung massgebend,<br />
sondern eine spezifische Masseinheit. In<br />
der Schweiz sind dies beispielsweise die<br />
Stückzahl, die Länge oder das Gewicht.<br />
Beim grössten Teil der schweizerischen<br />
Tarifnummern wird die Zollabgabe<br />
aufgrund des Bruttogewichts<br />
berechnet. Die Zollansätze für Industrieprodukte<br />
liegen dabei meist unter einem<br />
Franken pro Kilogramm Bruttogewicht.<br />
Bei Händlern aus der EU wirft der Gewichtszoll<br />
oft Fragen auf, da ihnen dieses<br />
System unbekannt ist. Gerade bei<br />
Sendungen von geringem Gewicht und<br />
verhältnismässig hohem Wert, wie sie<br />
im Onlinehandel häufig sind, hat der Gewichtszoll<br />
aber durchaus auch Vorteile.<br />
Solche Sendungen können vielfach zollfrei<br />
oder mit geringer Zollbelastung eingeführt<br />
werden.<br />
Hohe Zollansätze kommen hauptsächlich<br />
bei Lebensmitteln, Alkoholika,<br />
Tabakwaren, Textilien und Schmuck aus<br />
Edelmetallen zur Anwendung. Bei diesen<br />
Waren ist deshalb auch bei kleinen<br />
Sendungen mit Einfuhrzollabgaben zu<br />
rechnen.<br />
Waren, die Ursprung in der EU haben,<br />
können mit einem Ursprungsnachweis in<br />
der Regel zollfrei in die Schweiz eingeführt<br />
werden. Wichtig ist dabei aber, dass<br />
der Ausführer den Ursprung auch bei einer<br />
nachträglichen Kontrolle nachweisen<br />
kann. Dies kann je nach Sachverhalt insbesondere<br />
mit Lieferantenerklärungen<br />
oder detaillierten Produktionskalkulationen<br />
geschehen. Die Nachweisbarkeit<br />
der Ursprungseigenschaft ist aufgrund<br />
der damit zusammenhängenden finanziellen<br />
und strafrechtlichen Risiken eine<br />
wichtige Frage, mit welcher sich jeder<br />
Ausführer beschäftigen sollte, bevor er<br />
Ursprungsnachweise ausstellt.<br />
Mehrwertsteuer und weitere<br />
Abgaben<br />
Neben den Zollabgaben wird – von ein<br />
paar wenigen Ausnahmefällen abgesehen<br />
– bei jeder Einfuhr die auf dem<br />
Warenwert berechnete Einfuhrmehrwertsteuer<br />
fällig. Der Einfuhrsteuersatz<br />
beträgt in der Regel 8 %. Für gewisse<br />
Waren wie beispielsweise Lebensmittel,<br />
Bücher, Zeitungen oder Zeitschriften<br />
gilt ein ermässigter Satz von 2,5 %. Die<br />
Schweizer Mehrwertsteuersätze liegen<br />
damit deutlich unter denjenigen Ansätzen,<br />
die in den EU-Ländern gelten.<br />
Neben Zoll- und Mehrwertsteuerabgaben<br />
erhebt die Zollverwaltung gestützt<br />
auf eine Vielzahl von nichtzollrechtlichen<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 7
Bundesgesetzen weitere Einfuhrabgaben.<br />
Sie ist zudem ermächtigt, Waren,<br />
die nicht den schweizerischen Vorschriften<br />
entsprechen, an der Grenze zurückzubehalten.<br />
Grenzüberschreitend liefernden Onlineshops<br />
wird deshalb empfohlen, zu<br />
prüfen, ob ihre Produkte in der Schweiz<br />
speziellen Abgaben oder gesetzlichen<br />
Sondervorschriften unterliegen. Sollte<br />
dies zutreffen, ist der Kunde spätestens<br />
im Bestellverlauf darauf aufmerksam zu<br />
machen, dass zusätzliche Einfuhrabgaben<br />
anfallen können. Bei Waren, für welche<br />
in der Schweiz Sondervorschriften<br />
anwendbar sind und die deshalb in der<br />
angebotenen Form nicht in die Schweiz<br />
importiert oder in der Schweiz in Verkehr<br />
gebracht werden dürfen, sollte ein klarer<br />
Hinweis platziert werden, dass diese<br />
nicht an Kunden in der Schweiz versendet<br />
werden. Bei länderspezifischen<br />
Shops wird empfohlen, entsprechende<br />
Waren gar nicht erst ins schweizerische<br />
Sortiment aufzunehmen.<br />
Keine Erhebung von Abgaben<br />
unter 5 Franken<br />
Bei einer Einfuhr werden dem Zollpflichtigen<br />
zwei Veranlagungsverfügungen<br />
ausgestellt: Auf einer wird die geschuldete<br />
Einfuhrsteuer aufgeführt («Veranlagungsverfügung<br />
Mehrwertsteuer»), auf<br />
der anderen die Zölle und alle weiteren<br />
Abgaben («Veranlagungsverfügung<br />
Zoll»). Erhoben werden Abgaben erst,<br />
wenn sie einen Betrag von 5 Franken<br />
überschreiten. Mit anderen Worten bedeutet<br />
dies, dass Sendungen mit einem<br />
Wert von maximal 62 Franken mehrwertsteuerfrei<br />
in die Schweiz eingeführt werden<br />
können. Sendungen, deren Inhalt<br />
dem ermässigten Mehrwertsteuersatz<br />
unterliegt, sind gar bis zu einem Wert<br />
von 200 Franken mehrwertsteuerfrei.<br />
Der Wert, der für die Bemessung der<br />
Mehrwertsteuer relevant ist, setzt sich<br />
zusammen aus dem Warenwert inklusive<br />
aller Nebenkosten bis zum ersten inländischen<br />
Bestimmungsort (Transport,<br />
Versicherung etc.) und denjenigen Abgaben,<br />
die mit der Veranlagungsverfügung<br />
Zoll erhoben werden.<br />
Aufgrund dieser Ausgangslage würde<br />
es sich auf den ersten Blick aufdrängen,<br />
Sendungen von hohem Wert<br />
in verschiedene kleine Sendungen zu<br />
«zerlegen» und einzeln zu verschicken.<br />
Bei diesem Vorgehen könnten die einzelnen<br />
Sendungen unter die Abgabenfreigrenze<br />
fallen. Davon ist jedoch abzuraten,<br />
denn die Zollverwaltung kann<br />
die abgabenfreie Einfuhr verweigern,<br />
wenn sie feststellt, dass die genannten<br />
Freigrenzen missbräuchlich ausgenutzt<br />
werden.<br />
Politiker und Konsumentenschützer<br />
fordern immer wieder höhere Abgabenfreigrenzen.<br />
Ein Vergleich mit der deutschen<br />
Regelung zeigt allerdings, dass<br />
die schweizerischen Freigrenzen bereits<br />
jetzt grosszügig ausgestaltet sind: In<br />
Deutschland sind Sendungen mit einem<br />
Wert bis zu 22 Euro gänzlich abgabenfrei.<br />
Bis zu einem Wert von 150 Euro sind<br />
sie zollfrei, die Einfuhrsteuer wird jedoch<br />
erhoben. Sendungen mit einem höheren<br />
Wert sind sowohl zoll- als auch einfuhrsteuerpflichtig.<br />
Vereinfachungen für «Kleinsendungen»<br />
Typischerweise online eingekauft werden<br />
Kleider, Elektrogeräte, CDs und<br />
Bücher. Oft handelt es sich um kleine<br />
Sendungen mit geringem Gewicht und<br />
Wert. Die schweizerische Zollverwaltung<br />
gewährt diverse verfahrenstechnische<br />
Vereinfachungen für so genannte Kleinsendungen.<br />
Der Begriff ist etwas irreführend,<br />
denn ob eine Sendung eine Kleinsendung<br />
ist, bestimmt sich in erster Linie<br />
danach, ob neben der Mehrwertsteuer<br />
weitere Abgaben anfallen. Fallen keine<br />
Zölle oder andere Abgaben an, gelten<br />
Sendungen bis zu einem Wert und Gewicht<br />
von 1000 Franken bzw. Kilogramm<br />
als Kleinsendungen.<br />
Als Kleinsendungen gelten Sendungen,<br />
– deren Bruttogewicht nicht mehr als<br />
1000 Kilogramm ist;<br />
– deren Mehrwertsteuerwert nicht höher<br />
als 1000 Franken ist;<br />
– die keiner Zeugnis-, Bewilligungs- oder<br />
Kontrollpflicht unterliegen und<br />
– deren mit der Veranlagungsverfügung<br />
Zoll erhobenen Einfuhrabgaben nicht<br />
mehr als 5 Franken betragen.<br />
Solche Sendungen können durch den<br />
Anmelder vereinfacht elektronisch abgefertigt<br />
werden («e-dec easy»). Bei einer<br />
Anmeldung mit e-dec easy kann der Anmelder<br />
eine reduzierte Zollanmeldung<br />
abgeben, in welcher zahlreiche sonst<br />
zwingend notwendige Angaben nicht<br />
erfasst werden müssen. Dies vereinfacht<br />
und beschleunigt die Zollveranlagung<br />
erheblich.<br />
Kleinsendungen, die abgabenfrei eingeführt<br />
werden können, dürfen durch<br />
den Anmelder mit einer Sammelzollanmeldung,<br />
einem Kleber oder einem<br />
Stempel «abgabenfrei» abgefertigt werden.<br />
Eine elektronische Zollanmeldung<br />
ist in diesen Fällen nicht nötig. Auch dies<br />
stellt eine wesentliche Vereinfachung<br />
und Beschleunigung des Verfahrens<br />
dar. Oft verrechnen die Dienstleister<br />
für solche Zollanmeldungen keine Verzollungsgebühren.<br />
Fällt eine Ware unter<br />
die Abgabenfreigrenze, entstehen somit<br />
in der Regel keine weiteren Kosten für<br />
die Verzollungsdienstleistung.<br />
Spezialregelung der Haftung<br />
im Postverkehr<br />
Das Schweizer Zollgesetz sieht eine<br />
weitgefasste Regelung der Haftung für<br />
Einfuhrabgaben vor. Vereinfacht gesagt<br />
werden alle Personen zollzahlungspflichtig,<br />
die in irgendeiner Weise mit<br />
einer Verzollung zu tun haben, insbesondere<br />
der Anmelder, der Warenführer, der<br />
Auftraggeber und der Importeur.<br />
Im Post- und Kurierverkehr wird auch<br />
der Empfänger Schuldner der Zollabgabe,<br />
es sei denn, der Versender habe die<br />
Zollschuld ausdrücklich übernommen,<br />
was nur selten der Fall sein dürfte. Aus<br />
diesem Grund erhebt die Zollverwaltung<br />
die Abgaben regelmässig direkt<br />
beim Empfänger. Dieser erhält neben<br />
der Rechnung für die erworbene Ware<br />
somit eine zweite Rechnung für die Einfuhrabgaben<br />
und die Verzollungsdienstleistung.<br />
Eine solche Rechnung kann die<br />
vermeintlich günstig im Ausland erworbenen<br />
Gegenstände deutlich verteuern<br />
und beim Kunden für Ärger sorgen.<br />
Da die schweizerische Preisbekanntgabeverordnung<br />
vorschreibt, dass dem<br />
Kunden der Endpreis bekanntgegeben<br />
werden muss, verstösst ein Onlineshop<br />
gegen schweizerisches Recht, wenn<br />
er seine Kunden nicht darauf hinweist,<br />
dass Zölle oder anderen Abgaben<br />
anfallen können. Unter dem bekanntzugebenden<br />
Endpreis ist der letztlich zu<br />
bezahlende Preis zu verstehen, inklusive<br />
aller Steuern und Abgaben. Die «zweite<br />
Rechnung» dürfte aber auch für die Reputation<br />
des Onlinehändlers schädlich<br />
sein. Ob ein Kunde erneut in einem Shop<br />
einkaufen wird, der ihn nicht auf die zusätzlichen<br />
Kosten hingewiesen hat, darf<br />
bezweifelt werden.<br />
Da Verstösse gegen die Preisbekanntgabeverordnung<br />
mit Bussen<br />
bestraft werden können sowie aus<br />
Kundenfreundlichkeitsgründen sollte<br />
der Kunde im Bestellprozess deshalb<br />
deutlich darauf hingewiesen werden,<br />
dass bei der Lieferung in die Schweiz<br />
Einfuhrabgaben anfallen können und<br />
diese zu seinen Lasten gehen. Zudem<br />
sollte dem Kunden mitgeteilt werden,<br />
welche Bemessungsgrundlagen für die<br />
Berechnung der Einfuhrabgaben relevant<br />
sind. Zum Beispiel in einer Tabelle,<br />
8 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
in der er ablesen oder berechnen kann,<br />
welche Abgaben entstehen werden. Das<br />
«Verstecken» eines solchen Hinweises in<br />
den AGB ist nicht zu empfehlen, da der<br />
Kunde diese nur in den seltensten Fällen<br />
vollständig lesen wird. Idealerweise sollte<br />
dem Kunden die Höhe der anfallenden<br />
Einfuhrabgaben direkt im Bestellvorgang<br />
angezeigt werden. Dies ist in der Praxis<br />
unter anderem wegen des Gewichtszollsystems<br />
aber nur schwer umsetzbar.<br />
Retouren<br />
Im Jahr 2011 wurden Waren im Wert<br />
von rund 1,8 Milliarden Franken in die<br />
Schweiz ein- und wieder ausgeführt. Der<br />
Retourwarenverkehr ist damit wirtschaftlich<br />
von erheblicher Bedeutung. Gerade<br />
im Online-Handel kommt es häufig vor,<br />
dass Kunden Waren zurücksenden, zum<br />
Beispiel wegen der Ausübung eines<br />
Widerrufsrechts oder wegen Falschlieferungen.<br />
Werden Waren in die Schweiz<br />
importiert und unverändert an den Absender<br />
im Ausland zurück geschickt,<br />
werden die erhobenen Einfuhrzölle bei<br />
der Wiederausfuhr zurückerstattet. Eine<br />
Zollrückerstattung wird aber nur dann<br />
gewährt, wenn die Waren innerhalb von<br />
drei Jahren infolge Annahmeverweigerung,<br />
Rückgängigmachung des Vertrags<br />
oder Unverkäuflichkeit an den Versender<br />
zurückgesandt werden.<br />
Die Mehrwertsteuerabgaben werden<br />
hingegen in der Regel nicht zurückerstattet.<br />
Einzig in Fällen, in denen die<br />
Person, welche die Einfuhrmehrwertsteuer<br />
bezahlt hat, nicht vorsteuerabzugsberechtigt<br />
ist, wird eine Rückerstattung<br />
gewährt. Bei den Kunden von<br />
E-Commerce-Unternehmen handelt es<br />
sich häufig um Privatpersonen, die nicht<br />
vorsteuerabzugsberechtigt sind. Wenn<br />
diese die Einfuhrsteuer selbst bezahlen,<br />
können sie diese in der Regel auch wieder<br />
zurückfordern. Die Rückerstattung<br />
ist unabhängig vom Grund der Wiederausfuhr,<br />
muss aber innert 5 Jahren nach<br />
der Einfuhr erfolgen.<br />
In der Theorie ist eine Rückerstattung<br />
der Einführabgaben also in fast allen<br />
erdenklichen Fällen möglich. Praktisch<br />
jedoch gestaltet sich das Ganze um<br />
einiges schwieriger. Die Zollverwaltung<br />
verlangt, dass die Rückerstattung in der<br />
Zollanmeldung beantragt und die Rückwareneigenschaft<br />
belegt wird. Konkret<br />
werden folgende Unterlagen verlangt:<br />
die Ausfuhrzollanmeldung, ein Erstattungsgesuch<br />
in Briefform, das Einfuhrdokument<br />
im Original, Rechnungen,<br />
Lieferscheine oder ähnliche Dokumente<br />
sowie die Korrespondenz mit dem ausländischen<br />
Lieferanten, aus welcher der<br />
Grund der Wiederausfuhr ersichtlich ist.<br />
Aufgrund dieser Vorschriften ist<br />
durchaus denkbar, dass der administrative<br />
Aufwand die Rückerstattung nicht<br />
Veranstaltungshinweis:<br />
Seminar «CE-Kennzeichnung»<br />
Am 5. März 2013, 9.00 – 17.00 Uhr<br />
Courtyard Marriott, Zürich Oerlikon<br />
rechtfertigt und trotzdem eine doppelte<br />
Abgabenbelastung entsteht. Zu beachten<br />
ist neben dem Administrativaufwand<br />
auch, dass die Rückerstattung der Abgaben<br />
gebührenpflichtig ist. Die Gebühren<br />
betragen dabei 5 % des zurückerstatteten<br />
Betrags, mindestens jedoch 30<br />
Franken. In Fällen, in denen es um kleine<br />
Beträge geht, sollte in der Praxis deshalb<br />
auf die Rückerstattung verzichtet werden.<br />
Konkret lohnt sich eine Rückerstattung<br />
frühes tens dann, wenn Abgaben<br />
von mehr als 30 Franken betroffen sind.<br />
Ist nur die Einfuhrsteuer entstanden, entspricht<br />
dies einem Warenwert von mindestens<br />
376 Franken.<br />
Auch in diesem Bereich ist die<br />
Schweizer Regelung – zumindest theoretisch<br />
– im Vergleich zur EU-Vorschrift<br />
sehr grosszügig und wirtschaftsfreundlich<br />
ausgestaltet. Das EU-Recht sieht<br />
eine detailliertere und eingeschränktere<br />
Regelung für die Rückerstattung von<br />
Abgaben auf ausländischen Retourwaren<br />
vor. Die Fallgruppen sind dabei<br />
nicht so offen formuliert wie in der<br />
Schweiz. Eine Rückerstattung ist nur<br />
vorgesehen, wenn die Ware schadhaft<br />
ist oder nicht den Vertragsbedingungen<br />
entspricht. Eine Rückerstattung wegen<br />
Rückgängigmachung des Vertrags, wie<br />
sie das Schweizer Recht vorsieht, ist<br />
im EU-Recht nicht zu finden. Die Frist,<br />
innert welcher eine Rückerstattung beantragt<br />
werden muss, beträgt zudem nur<br />
12 Monate.<br />
Die CE-Kennzeichnung wird häufig als «Reisepass» für den europäischen Binnenmarkt bezeichnet.<br />
Ein Produkt darf nur in den Verkehr gebracht und in Betrieb genommen werden, wenn es den<br />
Bestimmungen sämtlicher anwendbarer EU-Richtlinien entspricht, und wenn ein Konformitätsbewertungsverfahren<br />
gemäss den anwendbaren EG-Richtlinien durchgeführt worden ist.<br />
Eine Einladung mit Anmeldeunterlagen finden Sie unter:<br />
www.handelskammer-d-ch.ch/Veranstaltungen<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 9
Simeon L. Probst<br />
lic. iur., dipl. Steuerexperte<br />
Director VAT & Customs,<br />
PricewaterhouseCoopers AG, Basel<br />
Tel +41 58 792 53 51<br />
Mobile: +41 79 743 40 14<br />
Email: simeon.probst@ch.pwc.com<br />
Simeon L. Probst<br />
Bei grenzüberschreitenden Warenlieferungen<br />
wirft das Zoll- und MWST-Recht<br />
Fragen auf: Welche Behörde ist zuständig?<br />
Wie sehen Art und Umfang der<br />
Deklaration aus? Wer ist gesellschaftsintern<br />
verantwortlich, und wie gestalten<br />
sich die Schnittstellen? Tatsache ist: Es<br />
braucht ein koordiniertes Zusammenspiel<br />
aller Beteiligten – wie in einem<br />
Orchester. Nachfolgend gehen wir der<br />
Frage auf den Grund, was für eine Harmonie<br />
zwischen den involvierten Akteuren<br />
und Parteien bei der Warenein- und<br />
-ausfuhr nötig ist.<br />
Die verschiedenen «Stimmen»<br />
der Wareneinfuhr<br />
Das Überwachen und das Einziehen<br />
der indirekten Steuern und Abgaben<br />
unterstehen der Eidgenössischen Zollverwaltung.<br />
Fragen und Unklarheiten<br />
zur Einfuhrsteuer (also der MWST auf<br />
MWST und Zoll:<br />
Symphonie in C-Dur<br />
der Einfuhr) sind an die Sektion MWST<br />
der Zollverwaltung zur richten. Für die<br />
Rückerstattung der bezahlten Einfuhrsteuer<br />
über den Vorsteuerabzug hingegen<br />
ist bis auf wenige Ausnahmen<br />
(etwa bei einer Mehrfachveranlagung)<br />
die Eidgenössische Steuerverwaltung<br />
zuständig – ebenso für die Inlandsteuer.<br />
Es ist daher möglich, dass die Einfuhrsteuer<br />
und die Inlandsteuer im Zusammenhang<br />
mit derselben Lieferung<br />
mehrwertsteuerlich unterschiedlich behandelt<br />
werden.<br />
Verschiedene Zuständigkeiten zei gen<br />
sich oft auch bei den importierenden<br />
Gesellschaften selbst: Sämtliche Tätigkeiten<br />
im Zusammenhang mit den<br />
Wareneinfuhren und Zollangelegenheiten<br />
werden von der Logistikabteilung<br />
ausgeführt, während die Rückforderung<br />
der bezahlten Einfuhrsteuer in der Verantwortung<br />
der Finanzabteilung liegt.<br />
Heisst: Eine enge Zusammenarbeit, die<br />
klare Definition von Verantwortlichkeiten<br />
und schliesslich die interne Kommunikation<br />
sind zentrale Erfolgsfaktoren.<br />
Damit ein «Einfuhr-Orchester» harmonisch<br />
klingt, muss ein Unternehmen<br />
fünf Grundsatzfragen klären und die<br />
Auswirkungen seiner Entscheidungen<br />
kennen:<br />
1. Parteistellung<br />
Der Warenversender (im Ausland), der<br />
Importeur und der Warenempfänger im<br />
Zollinland sind bei einer Wareneinfuhr<br />
die direkt beteiligten Parteien. Weitere<br />
Parteien können in der Lieferkette<br />
dazwischengeschaltet oder sämtliche<br />
Funktionen durch die gleiche Gesellschaft<br />
ausgeführt werden (zum Beispiel<br />
bei der sogenannten Verbringung<br />
eigener Waren aus dem Zollausland in<br />
ein Lager in der Schweiz). Die wichtigste<br />
Partei aus Sicht der MWST und<br />
des Zollrechts ist der Importeur. Dieser<br />
Begriff wird auch im Gesetz und in den<br />
diversen Praxispublikationen verwendet.<br />
Als Importeur wird bezeichnet,<br />
wer Güter ins Zollinland einführt (oder<br />
auf seine Rechnung einführen lässt)<br />
und damit als Abnehmer von Waren<br />
aus dem Ausland gilt. Der Importeur<br />
ist u.a. verantwortlich für die korrekte<br />
Zolltarifierung und für den Nachweis<br />
der Ursprungseigenschaft der Waren.<br />
Schliesslich ist er Schuldner der Zollabgaben<br />
und der Einfuhrsteuer. Welche<br />
Partei als Importeur auftreten soll, kann<br />
durch das Anpassen von Lieferstrukturen<br />
frei gewählt werden. Handelt es<br />
sich jedoch beim Importeur und beim<br />
Warenempfänger um unterschiedliche<br />
Parteien, kommt eventuell die sogenannte<br />
Unterstellungserklärung zur<br />
Anwendung. Mit dieser lässt sich aus<br />
mehrwertsteuerlicher Sicht ein Lieferort<br />
im Ausland in die Schweiz verschieben.<br />
2. Zollverfahren<br />
Mit fünf verschiedenen Zollverfahren hat<br />
der Importeur die Qual der Wahl:<br />
a. Überführung in den zollrechtlich<br />
freien Verkehr (zur definitiven Einfuhr<br />
von Waren)<br />
b. Transitverfahren<br />
c. Zolllagerverfahren (für Waren, die<br />
vorderhand oder nicht in das Zollinland<br />
eingeführt werden sollen)<br />
d. Verfahren der vorübergehenden<br />
Verwendung (vor allem bei grenzüberschreitenden<br />
Mietgeschäften)<br />
e. Verfahren der aktiven Veredelung (die<br />
Waren werden nach der Bearbeitung<br />
wieder ins Ausland verbracht)<br />
Jedes Zollverfahren hat sowohl Vorteile<br />
als auch Tücken. Es können Bewilligungen,<br />
erhöhte Anforderungen an die<br />
Nachweise sowie allfällige Sicherheiten<br />
verlangt werden. In der Regel gilt: Wer<br />
ein anderes Verfahren als die Überführung<br />
in den zollrechtlich freien Verkehr<br />
(a) wählt, muss unbedingt weitere Abklärungen<br />
und Vorkehrungen treffen.<br />
10 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
3. Qualifikation der Waren<br />
Sämtliche Waren erhalten bei der Einfuhr<br />
eine Doppelbezeichnung: die effektive<br />
Warenbezeichnung aus mehrwertsteuerlicher<br />
Sicht und eine Zolltarifnummer<br />
aus Zollsicht. Die zollrechtliche Einreihung<br />
von Waren lässt keine Schlüsse auf<br />
die Mehrwertsteuerbehandlung zu – und<br />
auch umgekehrt funktioniert das nicht.<br />
Für die MWST dient die Warenbezeichnung<br />
der Definition des anwendbaren<br />
Steuersatzes. Die zugewiesene Zolltarifnummer<br />
ist die Grundlage zur Festsetzung<br />
allfälliger Zollabgaben und Kontingente.<br />
Sie ist aber auch Basis, Nachweis<br />
und Berechnungsgrundlage für den<br />
präferenziellen Ursprung. Gerade die<br />
angewendeten Zolltarifnummern liegen<br />
bei vielen Gesellschaften im Argen: Sind<br />
sie einmal in der IT hinterlegt, werden<br />
sie nicht mehr weiter geprüft, sondern<br />
vom System vorgegeben. Es empfiehlt<br />
sich, die Zolltarifierung von Zeit zu Zeit<br />
zu prüfen, und dies bei Anpassungen<br />
im Warensortiment sogar im Detail. Bei<br />
Unsicherheiten und für mehr Rechtssicherheit<br />
kann das Unternehmen bei<br />
der Zollverwaltung eine «verbindliche<br />
Zolltarifauskunft» einholen.<br />
4. Bemessungsgrundlage<br />
Im Schweizer Zollrecht werden spezifische<br />
Zölle erhoben. Für diese sind nicht<br />
der Wert der Waren, sondern Gewicht,<br />
Stück, Meter oder Liter massgebend.<br />
In der Schweiz kennen wir also keinen<br />
Zollwert, wie dies im Ausland der Fall ist.<br />
Für die MWST muss das Unternehmen<br />
jedoch einen korrekten Wert angeben,<br />
und zwar das Entgelt oder einen Marktwert/Drittpreis.<br />
Hier spielt grundsätzlich<br />
keine Rolle, ob die Ware verkauft, selber<br />
verbracht oder als Geschenk- resp.<br />
Gratis sendung geliefert wird.<br />
5. Zolldeklaration<br />
Die Papierdeklaration gehört bald der<br />
Vergangenheit an. Das Zauberwort<br />
heisst hier «e-dec», also elektronische<br />
Deklaration. Ab dem 1. Januar 2013<br />
sind Zollanmeldungen mit dem Formular<br />
11.010 für eine definitive Wareneinfuhr<br />
nicht mehr zulässig. Dieses Obligatorium<br />
hat übrigens nichts mit der<br />
Ausstellung und dem Erhalt der elektronischen<br />
Veranlagungsverfügung zu tun,<br />
die wohl erst in ein paar Jahren eingeführt<br />
wird. Jede Gesellschaft muss sich<br />
also schon bald mit der IT-gestützten<br />
Zolldeklaration auseinandersetzen. Hier<br />
stellt sich dann unter anderem die Frage<br />
der Aufbewahrung der elektronischen<br />
Dokumente und der Prüfspur. Ist eine<br />
Ware zur Einfuhr angemeldet, beginnt<br />
eine Frist von 30 Tagen; so lange haben<br />
die Meldepflichtigen Zeit, die Zollanmeldung<br />
zu prüfen und allfällige Korrekturen<br />
anzugeben. Nach Ablauf dieser<br />
Frist können sie grundsätzlich keine<br />
Änderungen mehr vornehmen. Jede<br />
Gesellschaft muss sicherstellen, dass<br />
die verantwortliche Person die Einfuhrdokumente<br />
fristgerecht überprüft und<br />
für korrekt befindet.<br />
Nachdem ein Unternehmen die oben<br />
erwähnten Punkte geklärt hat, muss es<br />
die Verantwortlichkeiten und Schnittstellen<br />
festlegen. Dies wiederum dient ihm<br />
als Basis zur Planung und Optimierung<br />
der Lieferstruktur.<br />
Der Zoll und die Geigen kennen<br />
sich bereits (Auszüge aus der NZZ<br />
vom 28. April 2010)<br />
«Die renommierte Violinistin Patricia<br />
Kopatchinskaja wurde am Zoll des<br />
Flughafens Zürich angehalten und<br />
stundenlang verhört […]. Seither<br />
ist die Guarneri- Geige mit einem<br />
Schätzwert von 4,5 Millionen Euro<br />
in Gewahrsam der Zollbehörden.<br />
[…] Zwar habe Kopatchins kaja einen<br />
Vertrag vorweisen können, der<br />
die Geige als Leihgabe der ÖNB<br />
ausweist. Doch zusätzlich brauche<br />
es eine ‹Zollanmeldung für die vorübergehende<br />
Verwendung› der Geige<br />
[…]. Sei dieses Formular ausgefüllt,<br />
fehle nur noch eine Bürgschaft für<br />
die Einfuhrabgabe in Höhe von 7,6<br />
Prozent des Schätzwerts, entsprechend<br />
der Mehrwertsteuer, also<br />
rund 450 000 Franken. Darum wäre<br />
die Musikerin […] auch nicht herumgekommen,<br />
wenn sie die Geige<br />
beim Einreisen korrekt deklariert<br />
hätte.»<br />
Einklang bei der Warenausfuhr<br />
Für die Warenausfuhr gibt es weitaus weniger<br />
Regelungen als für die Einfuhr: Bei<br />
der MWST muss der Versender in einer<br />
angemessenen Form nachweisen können<br />
(Stichwort «freie Beweiswürdigung»),<br />
dass die Waren das Zollinland verlassen<br />
haben. Beim Zoll muss er die Ware<br />
korrekt anmelden, sonst könnte die Lieferung<br />
blockiert werden. Dies betrifft jedoch<br />
ausschliesslich die Schweizer Seite.<br />
Die Regelungen des Empfangslands<br />
gilt es bei jeder Ausfuhr zu prüfen und die<br />
Dokumente, Warenbezeichnungen usw.<br />
entsprechend anzupassen. Hier sind vier<br />
Schlüsselthemen zu beachten:<br />
1. Parteien<br />
Bei der Warenausfuhr müssen grundsätzlich<br />
zwei Parteien angegeben<br />
werden (neben dem Spediteur resp.<br />
Zolldeklarant): der Versender und der<br />
Empfänger. Der Versender – auch Ausführer<br />
oder Exporteur genannt – bewirkt<br />
damit die Befreiung von der MWST. Sind<br />
mehrere Lieferanten an einer Ausfuhr<br />
beteiligt (sogenanntes Reihengeschäft),<br />
müssen die weiteren Parteien als Nachweis<br />
nur eine Kopie der Veranlagungsverfügung<br />
vorliegen haben.<br />
2. Zollverfahren<br />
Bei der Warenausfuhr werden drei Zollverfahren<br />
unterschieden:<br />
a. Ausfuhrverfahren (definitives Verbringen<br />
von Waren in das Zollausland)<br />
b. Vorübergehende Verwendung (die<br />
Waren sollen nach einer bestimmten<br />
Zeit wieder in die Schweiz verbracht<br />
werden)<br />
c. Verfahren der passiven Veredelung<br />
(nach einer erfolgten Bearbeitung im<br />
Ausland werden die Waren wieder in<br />
das Zollinland verbracht)<br />
Werden Waren nicht mittels Ausfuhrverfahren<br />
(a) exportiert, muss der<br />
Versender abklären, welche anderen<br />
Zollverfahren er anwenden soll. Diese<br />
sind mit diversen Bewilligungen und<br />
Bedingungen verbunden.<br />
3. Vereinfachungen<br />
Gerade im Bereich des Ursprungsrechts<br />
nutzen viele Gesellschaften die Vereinfachung<br />
über den Status des «ermächtigten<br />
Ausführers»: Die Inhaber einer<br />
solchen Bewilligung dürfen Ursprungsnachweise<br />
mit einer Erklärung auf der<br />
Rechnung ausstellen und können auf<br />
EUR.1 oder EUR-MED verzichten. Seit<br />
dem 1. Juli 2012 gilt in diesem Bereich<br />
die «Verordnung über das Ausstellen<br />
von Ursprungsnachweisen» (VAU). Diese<br />
schreibt den Bewilligungsinhabern<br />
diverse Pflichten vor, unter anderem die<br />
Meldung einer verantwortlichen Person<br />
mit vertieften Ursprungskenntnissen, die<br />
aktive Mitwirkung bei einer Kontrolle der<br />
Zollverwaltung und die aktive Kommunikation<br />
mit der Zollverwaltung. Die betroffenen<br />
Gesellschaften tun gut daran, ihre<br />
Organisation anzupassen, qualifiziertes<br />
Personal zu benennen, ihre Lieferstruktur<br />
(vom Einkauf über die Produktion bis<br />
zum Verkauf) zu analysieren und Nachweise<br />
korrekt zu erbringen.<br />
4. Individuelle Regelungen im<br />
Empfangsland<br />
Eine ausführende Gesellschaft sollte<br />
diese Regelungen prüfen und ihre<br />
Lieferstruktur oder die Dokumente entsprechend<br />
anpassen. Hierbei sind die<br />
folgenden Punkten wichtig:<br />
a. Wertangabe in den Zolldokumenten<br />
(Ist der korrekte Zollwert angegeben?)<br />
b. Detaillierte Beschreibung der Waren<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 11
c. Angewendete Incoterms (DDP kann<br />
zu einer MWST-Registrierung führen)<br />
d. Notwendigkeit einer Handelsrechnung<br />
für die Verzollung (oder reicht<br />
eine Proformarechnung resp. Zollrechnung?)<br />
e. Ursprungsangaben in den Dokumenten<br />
(Deklaration EUR.1 oder EUR-<br />
MED oder gar kein Ursprung)<br />
f. Liefer- und Rechnungsdatum<br />
Mit diesen Eckwerten kann der Exporteur<br />
seinem ausländischen Kunden<br />
S<strong>CH</strong>ULUNGSPROGRAMM<br />
MEHRWERTSTEUER UND ZOLL<br />
die Verzollung bei der Wareneinfuhr<br />
erleichtern. Werden die Waren jedoch in<br />
das eigene Auslieferungslager im Ausland<br />
verbracht, so ist vor allem der Zollwert<br />
korrekt festzulegen.<br />
Bei der Warenausfuhr gilt das Hauptaugenmerk<br />
also der korrekten Dokumentation<br />
und dem Ursprungsrecht.<br />
Damit sich der richtige Ursprung ermitteln<br />
lässt, müssen Einkauf, Produktion,<br />
Verkauf und Finanzabteilung koordiniert<br />
zusammenwirken.<br />
Die Harmonie des Miteinanders<br />
Ein Orchester kann erst dann erfolgreich<br />
spielen, wenn jeder einzelne Musiker<br />
sein Instrument beherrscht und mit den<br />
anderen eine Einheit bildet. Dasselbe<br />
kommt insbesondere bei grenzüberschreitend<br />
tätigen Gesellschaften zum<br />
Tragen: Jeder Verantwortliche muss sein<br />
Fachgebiet kennen und mit anderen<br />
Fachleuten und Abteilungen zusammenarbeiten.<br />
Nur so können sie als harmonisches<br />
Ganzes agieren und auftreten.<br />
Die Mehrwertsteuer spielt nicht nur bei der Abschlussgestaltung eine Rolle. Die Mehrwertsteuer begleitet das<br />
tägliche Geschäft. Das Jahr 2013 bringt sowohl für in der Schweiz als auch international tätige Unternehmen<br />
Neuerungen. Das Beobachten der Entwicklung der Mehrwertsteuer ist unerlässlich.<br />
Folgende Workshops bieten wir in Zürich an:<br />
Modul I:<br />
Grundsätze der Mehrwertsteuer für Einsteiger<br />
15. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />
Modul II:<br />
Mehrwertsteuer für Praktiker<br />
22. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />
Modul III:<br />
Mehrwertsteuer im grenzüberschreitenden Waren- und Dienstleistungsverkehr<br />
29. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />
Vertiefungskurs im Bereich Kunst:<br />
Mehrwertsteuer und Zollmodalitäten im Kontext mit Kunstobjekten<br />
30. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />
Vertiefungskurs im Bereich Transportwesen:<br />
Mehrwertsteuer und zollrechtliche Finessen für Logistik und Transportwesen<br />
31. Januar 2013, 9:00 – 12:00 Uhr<br />
Selbstverständlich führen wir auf Wunsch auch individuelle, auf Ihr Unternehmen zugeschnittene Ausbildungen<br />
durch.<br />
Weitere Informationen und Anmeldemöglichkeit unter:<br />
www.treureva.ch/agendanews/veranstaltungenagenda/<br />
12 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
Dr. Monika Molnár<br />
LL.M. (Taxation)<br />
Expertin für internationales<br />
Mehrwertsteuerrecht und Zollrecht<br />
Treureva AG<br />
Zürich<br />
Dr. Monika Molnár<br />
Maryann Rohner<br />
lic.oec.HSG<br />
dipl. Steuerexpertin<br />
dipl. <strong>Wirtschaft</strong>sprüferin<br />
Treureva AG<br />
Zürich<br />
Planen Sie als ausländische Unternehmung<br />
in der Schweiz eine Ausstellung<br />
durchzuführen oder als ausländischer<br />
Aussteller an einer Messe teilzunehmen?<br />
Nachstehend die wichtigsten Fragen<br />
und Antworten aus der Praxis, welche<br />
für grenzüberschreitende Importe von<br />
Messe- und Ausstellungsgegenständen<br />
relevant sind.<br />
1. Welches Zollamt ist zuständig?<br />
Werden vom Ausland Gegenstände in die<br />
Schweiz für Messen und Ausstellungen<br />
eingeführt, müssen besondere Vorkehrungen<br />
getroffen werden um unnötige<br />
Zoll- und MWST-Kosten zu vermeiden.<br />
Es empfiehlt sich, eine vorgängige Abklärung<br />
bezüglich Besonderheiten der<br />
Deklaration mit der zuständigen Zollkreisdirektion<br />
vorzunehmen.<br />
Siehe dazu: www.ezv.admin.ch/dienstleistungen<br />
/01808/index.html?lang=de<br />
Praxisinfo für grenzüberschreitende<br />
Importe<br />
Checkliste für Messen und Ausstellungen<br />
Maryann Rohner<br />
2. Was passiert, wenn die Zollstelle<br />
ausserhalb der Zoll öffnungszeiten<br />
erreicht wird?<br />
Wird die geschlossene Zollstelle ohne<br />
korrekte Abfertigung mit einem Warentransport<br />
überquert, liegt eine Zuwiderhandlung<br />
gegen das Zoll- und Mehrwertsteuergesetz<br />
vor. Eine Zollabfertigung<br />
ausserhalb der Zollöffnungszeiten ist<br />
nach vorgängiger Absprache mit der<br />
zuständigen Zollstelle möglich. Die ausserordentliche<br />
Abfertigung erfolgt gegen<br />
Gebühren.<br />
Betreffend Gebühren und Zollabfertigung<br />
ausserhalb der ordentlichen Zollöffnungszeiten<br />
erhalten Sie Auskunft<br />
unter:<br />
www.ezv.admin.ch/dienstleistungen/<br />
01808/index.html?lang=de<br />
www.ezv.admin.ch/kontakt/01912/<br />
index.html?lang=de<br />
3. Was bedeutet Carnet ATA?<br />
Ein Carnet ATA ist ein internationales<br />
Dokument, welches es erlaubt, Gegenstände<br />
(Waren) für eine vorübergehende<br />
Verwendung ins Zollinland einzuführen.<br />
Dieses Verfahren ist auch für Messe- und<br />
Ausstellungsgegenstände geeignet, können<br />
sie doch ohne Belastung von Zollgebühren<br />
und Mehrwertsteuer ins Inland<br />
verbracht werden. Das Carnet ATA wird<br />
von Industrie- und Handelskammern gegen<br />
Leistung eines Depot ausgestellt und<br />
entbindet den Inhaber bei einem Grenzübertritt<br />
von allen Sicherheitsleistungen<br />
(Gebühren, Depotzahlungen beim Zoll).<br />
Weitere Details unter:<br />
www.ezv.admin.ch/zollinfo_firmen/<br />
verzollung/00367/index.html?lang=de<br />
4. Wann darf das Carnet ATA nicht<br />
verwendet werden?<br />
Ein Carnet ATA darf nicht verwendet<br />
werden für:<br />
– Vermietung<br />
– Leasing<br />
– Waren zum ungewissen Verkauf<br />
Vermietung von Gegenständen und<br />
Leasinggeschäfte unterliegen grundsätzlich<br />
der Mehrwertsteuer. Werden Waren<br />
zum ungewissen Verkauf in die Schweiz<br />
eingeführt, muss das Zollverfahren<br />
«Vorübergehende Verwendung» (vormals<br />
«Freipass» genannt) angewendet werden.<br />
In diesem Fall wird bei der Einfuhr in die<br />
Schweiz ein Depot verlangt.<br />
Siehe dazu:<br />
www.zurichcci.ch/de/carnet_ata.html<br />
5. Wie lange ist das Carnet ATA gültig?<br />
Das Carnet ATA ist für 1 Jahr gültig.<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 13
6. Was passiert, wenn der Gegenstand<br />
erst nach Ablauf der<br />
Gültigkeit des Carnet ATA aus<br />
der Schweiz ausgeführt wird?<br />
Bei der Wiederausfuhr wird die Einfuhrmehrwertsteuer<br />
(8 % / 2.5 %) erhoben.<br />
7. Was passiert, wenn der Gegenstand<br />
bei der Wiederausfuhr nicht<br />
ordnungsgemäss abgefertigt<br />
werden kann, da die Zollstelle<br />
geschlossen ist?<br />
Wird die Zollabfertigung nicht bestätigt,<br />
kann die Handelskammer das Depot<br />
nicht zurückbezahlen.<br />
8. Was muss bei Kunstgegenständen<br />
besonders beachtet werden?<br />
Kunst- und Ausstellungsgegenstände<br />
für öffentlich zugängliche Museen sind<br />
zollfrei, wenn sie von Museen selbst oder<br />
unmittelbar für diese eingeführt werden<br />
und nicht weitergegeben werden. Diese<br />
Gegenstände sind auch dann zollfrei,<br />
wenn sie an folgenden Orten ausgestellt<br />
werden:<br />
– in öffentlichen Parkanlagen sowie auf<br />
öffentlichen Plätzen und Strassen<br />
– in Gebäuden und Anlagen öffentlichrechtlicher<br />
Institutionen<br />
– in privaten Gebäuden und Anlagen, sofern<br />
diese allgemein zugänglich sind und<br />
nicht kommerziellen Zwecke dienen.<br />
Die abgabenfreie Einfuhr von Kunstgegenständen<br />
und Sammlungsstücken<br />
muss vor der Einfuhr schriftlich mit<br />
einem speziellen Formular (Nr. 11.32)<br />
bei der zuständigen Zollkreisdirektion<br />
beantragt werden.<br />
Siehe dazu:<br />
www.ezv.admin.ch/zollinfo_firmen/<br />
02713/02721/index.html?lang=de<br />
9. Was bedeutet Kulturgut und was<br />
muss beachtet werden?<br />
Um als Kulturgut im Sinne des Kulturgütertransfergesetzes<br />
zu gelten, muss<br />
ein Objekt:<br />
– aus religiösen oder weltlichen Gründen<br />
für Archäologie, Vorgeschichte,<br />
Geschichte, Literatur, Kunst oder Wissenschaft<br />
bedeutungsvoll sein,<br />
– zu einer der in Artikel 2 der UNESCO-<br />
Konvention 1970 genannten Objekt-<br />
Kategorien gehören.<br />
Für Kulturgüter gelten besondere<br />
Vorschriften. Siehe dazu Entscheidungshilfen<br />
und Checkliste des Bundesamtes<br />
für Kultur:<br />
www.bak.admin.ch/kulturerbe/<br />
04371/04385/index.html?lang=de<br />
10. Gelten besondere Zollvorschriften<br />
für tragbare Instrumente?<br />
Ja. Werden tragbare Instrumente für<br />
Konzerte in der Schweiz eingeführt oder<br />
für Unterrichtszwecke verwendet, kann<br />
die Zollabfertigung vereinfacht erfolgen.<br />
Die Vereinfachung gilt auch für Leihinstrumente,<br />
die einer Person zur Verfügung<br />
gestellt werden, unabhängig davon,<br />
ob diese ihren Wohnsitz im In- oder<br />
Ausland hat.<br />
Siehe dazu:<br />
www.ezv.admin.ch/zollinfo_privat/zu_<br />
beachten/03277/index.html?lang=de<br />
Bei älteren Instrumenten sind auf<br />
jeden Fall die Bestimmungen des Kulturgütertransfergesetzes<br />
zu beachten.<br />
11. Gilt ein Klavier als tragbares<br />
Instrument?<br />
Nein.<br />
Hegetschweiler AG Telefon +41 (0)44 945 51 52<br />
Media-Verwaltung Telefax +41 (0)44 945 53 07<br />
Im Chupferplätz 7 · Postfach 49 media@hegetschweiler.eu<br />
<strong>CH</strong>-8605 Gutenswil www.hegetschweiler.eu<br />
12. Können Studien und Werke von<br />
Schweizer Künstlern, die zu<br />
Studienzwecken vorübergehend<br />
im Ausland weilen, zollfrei<br />
ein geführt werden?<br />
Originalarbeiten, die Schweizer Künstler<br />
mit Wohnsitz in der Schweiz während<br />
eines zeitlich befristeten Studienaufenthalts<br />
im Ausland geschaffen<br />
haben, können zollfrei in die Schweiz<br />
eingeführt werden. Voraussetzung ist,<br />
dass sich der Gegenstand im Zeitpunkt<br />
der Einfuhr im Eigentum des Künstlers<br />
befindet.<br />
13. Was gilt als Studienaufenthalt?<br />
Als Studienaufenthalt gelten Aus- und<br />
Weiterbildungen:<br />
– an Schulen, welche durch öffentliche<br />
oder private Kulturförderungsinstitutionen<br />
unterstützt werden, oder<br />
– in Form der Zusammenarbeit mit anderen<br />
Künstlern oder Institutionen zum<br />
Erlernen oder Vertiefen künstlerischer<br />
Techniken und Fertigkeiten.<br />
14. Können Kunstwerke von<br />
Kunstmalern und Bildhauern<br />
mehrwertsteuerbefreit in die<br />
Schweiz eingeführt werden?<br />
Ja, sofern die Gegenstände von Künstlern<br />
persönlich geschaffen wurden und<br />
von ihnen selbst oder in ihrem Auftrag in<br />
die Schweiz eingeführt werden.<br />
15. Können Kunstwerke von allen<br />
Künstlern mehrwertsteuerbefreit<br />
in die Schweiz eingeführt<br />
werden?<br />
Nein, nur Kunstmaler und Bildhauer<br />
sind von der Einfuhrmehrwertsteuer<br />
befreit.<br />
Exklusiv-Vertretung für Publikationen und Internetmedien<br />
der Handelskammer Deutschland–Schweiz.<br />
Mit den Medien der Handelskammer Deutschland–Schweiz erreichen Sie über<br />
21’000 Führungskräfte in Deutschland und in der Schweiz.<br />
Wir bieten Ihnen einen optimalen Mediamix durch die Inseraten-Schaltung in<br />
der monatlich erscheinenden Kammerzeitschrift «<strong>CH</strong>–D <strong>Wirtschaft</strong>», durch den<br />
Internetauftritt und durch die Werbung in unseren Fachpublikationen.<br />
14 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
Einführung<br />
Dr. Monika Molnár<br />
LL.M. (Taxation)<br />
Expertin für internationales<br />
Mehrwertsteuerrecht und Zollrecht<br />
Treureva AG<br />
Zürich<br />
Maryann Rohner<br />
lic.oec.HSG<br />
dipl. Steuerexpertin<br />
dipl. <strong>Wirtschaft</strong>sprüferin<br />
Treureva AG<br />
Zürich<br />
Am 2. Oktober 2012 fand in Zürich das<br />
1. Symposium «VAT meets ART» unter<br />
der Leitung von Dr. Monika Molnár statt.<br />
Eines der Themen war die gesetzeskonforme<br />
Einfuhr, Lagerung und Ausfuhr<br />
von Kulturgütern aller Art.<br />
Das Kulturgütertransfergesetz<br />
Am 1. Juni 2005 sind in der Schweiz das<br />
Bundesgesetz über den internationalen<br />
Kulturgütertransfer (KGTG) und die Vollziehungsverordnung<br />
(KGTV) in Kraft<br />
getreten. Das Gesetz basiert auf der<br />
UNESCO-Konvention 1970 über Massnahmen<br />
zum Verbot und zur Verhütung<br />
der rechtswidrigen Einfuhr, Ausfuhr und<br />
Übereignung von Kulturgut. Es ist die<br />
Umsetzung der erwähnten Konvention<br />
für die Schweiz.<br />
Wer und was sind betroffen?<br />
Vor allem in Kunsthandel und Auktionswesen<br />
tätige Personen haben gemäss<br />
dem Gesetz verschiedene Sorgfaltspflichten<br />
zu beachten, wenn Kultur güter<br />
gemäss Kulturgütertransfergesetz eingeführt,<br />
in der Schweiz gelagert oder<br />
ausgeführt werden.<br />
Kulturgüter im Sinne des Gesetzes<br />
sind alle Objekte, die aus religiösen oder<br />
weltlichen Gründen für Archäologie,<br />
Vorgeschichte, Geschichte, Literatur,<br />
Kunst oder Wissenschaft bedeutungsvoll<br />
sind. Diese Kulturgüter sind in Art. 1<br />
der UNESCO-Konvention 1970 definiert.<br />
Dazu gehören beispielsweise<br />
– Seltene Sammlungen der Zoologie,<br />
Mineralogie und Anatomie<br />
– Mehr als 100jährige Antiquitäten, z.B.<br />
Möbel und Musikinstrumente<br />
Import, Export und Lagerung<br />
von Kulturgütern<br />
Sind Sie im Kunsthandel oder im Auktionswesen<br />
tätig und handeln Sie in der Schweiz und international<br />
mit Kulturgütern?<br />
Die folgenden Staaten haben die UNESCO-Konvention 1970 ratifiziert<br />
Afghanistan<br />
Ägypten<br />
Albanien<br />
Algerien<br />
(Amerika siehe<br />
Vereinigte Staaten)<br />
Angola<br />
Äquatorialguinea<br />
Argentinien<br />
Armenien<br />
Aserbaidschan<br />
Australien<br />
Bahamas<br />
Bangladesch<br />
Barbados<br />
Belarus<br />
Belgien<br />
Belize<br />
Bhutan<br />
Bolivien<br />
Bosnien und<br />
Herzegowina<br />
Brasilien<br />
Bulgarien<br />
Burkina Faso<br />
China<br />
(exkl. Hong Kong)<br />
Costa Rica<br />
Côte d’Ivoire<br />
Dänemark<br />
Deutschland<br />
Dominikanische<br />
Republik<br />
Ecuador<br />
El Salvador<br />
(England siehe<br />
Vereinigtes Königreich)<br />
Estland<br />
Finnland<br />
Frankreich<br />
Gabun<br />
Georgien<br />
Grenada<br />
Griechenland<br />
Guatemala<br />
Guinea<br />
Haiti<br />
Honduras<br />
Indien<br />
Irak<br />
Iran<br />
Island<br />
Italien<br />
Japan<br />
Jordanien<br />
Kambodscha<br />
Kamerun<br />
Kanada<br />
Katar<br />
Kirgisistan<br />
Kolumbien<br />
Kongo (Kinshasa)<br />
Korea (Nord-)<br />
Korea (Süd-)<br />
Kroatien<br />
Kuba<br />
Kuwait<br />
Libanon<br />
Libyen<br />
Litauen<br />
Madagaskar<br />
Mali<br />
Marokko<br />
Mauretanien<br />
Mauritius<br />
Mazedonien<br />
Mexiko<br />
Moldawien<br />
Mongolei<br />
Montenegro<br />
Nepal<br />
Neuseeland<br />
Nicaragua<br />
Niederlande<br />
Niger<br />
Nigeria<br />
Norwegen<br />
Oman<br />
Pakistan<br />
Panama<br />
Paraguay<br />
Peru<br />
Polen<br />
Portugal<br />
Ruanda<br />
Rumänien<br />
Russland<br />
Sambia<br />
Saudi-Arabien<br />
Schweden<br />
Schweiz<br />
Senegal<br />
Serbien<br />
Seychellen<br />
Slowakei<br />
Slowenien<br />
Spanien<br />
Sri Lanka<br />
Südafrika<br />
Syrien<br />
Tadschikistan<br />
Tansania<br />
Tschad<br />
Tschechische Republik<br />
Tunesien<br />
Türkei<br />
Ukraine<br />
Ungarn<br />
Uruguay (USA siehe<br />
Vereinigte Staaten)<br />
Usbekistan<br />
Venezuela<br />
Vereinigte Staaten<br />
Vereinigtes Königreich<br />
Vietnam<br />
Zentralafrikanische<br />
Republik<br />
Zimbabwe<br />
Zypern<br />
Quelle: http://erc.unesco.org/cp/convention.asp?KO=13039&language=F<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 15
– Bilder, Skulpturen und Montagen in<br />
irgendeinem Material<br />
– Seltene Manuskripte<br />
– Briefmarken<br />
– Foto- und Filmarchive<br />
Zur Klärung der Frage, ob es sich bei<br />
einem bestimmten Gut um ein Kulturgut<br />
handelt, hat das Bundesamt für Kultur<br />
eine Checkliste publiziert<br />
(www.bak.admin.ch/kulturerbe/04371/<br />
index.html?lang=de)<br />
Vorgehen beim Zoll –<br />
Wichtige Hinweise<br />
Ein Kulturgut darf nur ein- oder ausgeführt<br />
werden, wenn seine rechtmässige<br />
Herkunft sichergestellt ist. Der Zoll kontrolliert<br />
den Kulturgütertransfer an der<br />
Grenze. Es bestehen spezielle Deklarationspflichten.<br />
Eine unrichtige Deklaration<br />
oder die rechtswidrige Einfuhr sind<br />
strafbar. Die Zollbehörden sind ermächtigt,<br />
verdächtige Kulturgüter zurückzubehalten,<br />
Abklärungen durchzuführen und<br />
gegebenenfalls den Strafverfolgungsbehörden<br />
Anzeige zu erstatten.<br />
Wer ein Kulturgut ein-, durch- oder<br />
ausführt hat in der Zollanmeldung<br />
detaillierte Angaben über den Objekttyp<br />
und den Ursprung bzw. die Herkunft des<br />
Kulturguts zu machen. Ob eine Ausfuhrbewilligung<br />
eingeholt werden muss,<br />
hängt von den jeweiligen nationalen Vorschriften<br />
des Staates ab, aus dem das<br />
Kulturgut exportiert wird.<br />
Zur Wahrung kultur- und aussenpolitischer<br />
Interessen und zur Sicherung<br />
des kulturellen Erbes hat die Schweiz<br />
mit verschiedenen Ländern Staatsverträge<br />
abgeschlossen. Für Einfuhren<br />
von Kulturgütern aus diesen Staaten<br />
muss eine Ausfuhrbewilligung vorgelegt<br />
werden (z.B. Ausfuhr einer Stradivari<br />
aus Italien in die Schweiz). Wer Kulturgüter<br />
aus einem Staat einführt, welcher<br />
die UNESCO-Konvention 1970 ratifiziert<br />
hat, muss in der Zolldeklaration angeben,<br />
ob die Ausfuhr aus dem Vertragsstaat<br />
bewilligungspflichtig ist oder nicht.<br />
Das Formular «Ein-, Durch- und Ausfuhr<br />
von Kulturgütern» / «Deklaration für<br />
die Einlagerung von Kulturgut» ist erhältlich<br />
unter www.bak.admin.ch/kgt.<br />
Die Zolltarifnummern und die anzugebenden<br />
statistischen Schlüssel finden<br />
sich im elektronischen Zolltarif der<br />
Schweiz unter www.tares.ch.<br />
Wer Kulturgüter bei der Ein- oder<br />
Ausfuhr vorsätzlich unrichtig deklariert,<br />
wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr<br />
oder Busse bis zu <strong>CH</strong>F 100‘000 bestraft<br />
(Art. 24 Abs. 1 lit. c KGTG). Bei<br />
Fahr lässigkeit kann die Busse bis <strong>CH</strong>F<br />
20‘000 betragen.<br />
Die Einfuhr ist gemäss Kulturgütertransfergesetz<br />
rechtswidrig, wenn<br />
sie eine bilaterale Vereinbarung über<br />
die Einfuhr oder die Rückführung von<br />
Kulturgut verletzt oder wenn sie gegen<br />
eine befristete Massnahme des Bundesrates<br />
zum Schutz des kulturellen Erbes<br />
eines fremden Staates verstösst. Informationen<br />
über bilaterale Vereinbarungen<br />
werden auf der Website des Bundesamts<br />
für Kultur publiziert<br />
(www.bak.admin.ch/kgt).<br />
Sorgfaltspflichten<br />
Die im Kunsthandel und Auktionswesen<br />
tätigen Personen sind verpflichtet, die<br />
rechtmässige Herkunft des Kulturguts<br />
sicherzustellen. Weiter müssen Sie ein<br />
ausführliches Beschaffungsregister führen<br />
und folgendes Vorgehen beachten:<br />
– Beschaffung von Informationen über<br />
den Verkäufer oder die einliefernde Person<br />
(Name, Vorname, Geburtsdatum,<br />
Wohnsitz und Staatsangehörigkeit)<br />
Deklaration für die Einlagerung von Kulturgut<br />
Eidgenössisches Finanzdepartement EFD<br />
Eidgenössische Zollverwaltung EZV<br />
Nr. __________________<br />
Gemäss Artikel 26 der Verordnung über den internationalen Kulturgütertransfer (KGTV; SR 444.11) ist die<br />
Einlagerung von Kulturgut schriftlich anzumelden.<br />
Vordokument: Versendungsland:<br />
Versender: Empfänger:<br />
Zeichen, Nr., Anzahl, Verpackung: Bruttogewicht:<br />
Genaue Warenbezeichnung (inkl. Objekttyp und Herstellungs- oder Fundort):<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
Ausfuhrbestimmungen des Versendungslandes (zutreffendes ankreuzen):<br />
Versendungsland ist kein Vertragsstaat 1<br />
Versendungsland ist ein Vertragsstaat 1<br />
, die Ausfuhr unterliegt in diesem Vertragsstaat keiner Bewilligung<br />
1<br />
Versendungsland ist ein Vertragsstaat , die Ausfuhr aus diesem Vertragsstaat ist bewilligungspflichtig:<br />
Bewilligung Nr. vom (sofern vorhanden)<br />
Anmelder/Vertreter: Ort und Datum:<br />
– Überprüfung der Angaben anhand eines<br />
beweiskräftigen Dokuments, falls<br />
Zweifel an deren Richtigkeit bestehen<br />
– Einholen einer schriftlichen Erklärung<br />
des Verkäufers bzw. der einliefernden<br />
Person über die Verfügungsberechtigung<br />
über das Kulturgut<br />
– Information des Kunden über bestehende<br />
Ein- und Ausfuhrregelungen<br />
von Vertragsstaaten der UNESCO-<br />
Konvention von 1970<br />
– Buchführung über die Beschaffung von<br />
Kulturgut: Beschreibung und Ursprung<br />
bzw. Herkunft des Kulturguts, Datum<br />
der Übertragung, Ankaufspreis bzw.<br />
Schätzwert, ferner die Angaben zur<br />
Identität und die Erklärung über die<br />
Verfügungsberechtigung (oben).<br />
Die zu einem Kulturgut angelegte Dokumentation<br />
ist während 30 Jahren aufzubewahren.<br />
Empfehlung<br />
Beachten Sie beim grenzüberschreitenden<br />
Handel mit Kulturgütern die notwendigen<br />
Deklarationspflichten. Falls Sie erwägen,<br />
im Ausland ein Kulturgut zu erwerben und<br />
in die Schweiz einzuführen, ist es empfeh-<br />
lenswert, sich genügend Zeit für die Abklärung<br />
der gesetzlichen Verpflichtungen<br />
und für die Zollformalitäten einzuräumen.<br />
Unterschrift und Name des Anmelders:<br />
Für das Zollamt:<br />
16 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
Urs Jaun<br />
Urs Jaun, lic.iur.<br />
Zollfachmann mit Eidg. Fachausweis<br />
Beauftragter der Handelskammer<br />
Deutschland-Schweiz<br />
für aussertarifäre Handelshemmnisse,<br />
Zoll- und Integrationsfragen<br />
Gurnigelweg 21, <strong>CH</strong>-3006 Bern<br />
Tel. +41 (0)31 351 78 92<br />
Fax +41 (0)31 351 79 83<br />
uv.jaun@bluewin.ch<br />
Bekanntlich führte die EU vor einiger Zeit<br />
im Rahmen des Risikomanagements die<br />
EORI-Nummer für «<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte»<br />
ein, zu denen, bei grenzüberschreitenden<br />
Warentransaktionen, auch der<br />
Warenempfänger bzw. die Warenempfängerin<br />
gehört. Nach Art. 4k Abs. 1, 1.<br />
Satz, der EU-Durchführungsverordnung<br />
zum EU-Zollkodex (Verordnung [EWG]<br />
Nr. 2454/93 der Kommission vom 2. Juli<br />
1993 – ZK-DVO) «dient die EORI-Nummer<br />
zur Identifizierung von <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligten<br />
und anderen Personen in ihren<br />
Beziehungen zu den Zollbehörden».<br />
Der «<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte» ist ein<br />
Begriff des EU-Zollrechts. Definiert<br />
wird der «<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte» in Art. 1<br />
Ziffer 12 ZK-DVO. Die Bestimmung hat<br />
folgenden Wortlaut: «<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligter»<br />
ist «eine Person, die im Rahmen<br />
ihrer Geschäftstätigkeit mit unter das<br />
[EU-] Zollrecht fallenden Tätigkeiten befasst<br />
ist». Darunter fallen «nicht nur alle<br />
unmittelbar Beteiligten (z.B. Ausführer,<br />
EU: EORI-Nummer für<br />
<strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligte Verzollungsverfahren<br />
42 oder 63<br />
Klarstellung der deutschen Zollverwaltung zur<br />
Angabe einer EORI-Nummer für Warenempfänger<br />
in Einfuhr-Zollanmeldungen<br />
Anmelder, Vertreter), sondern auch alle<br />
mittelbar Beteiligten …» (vgl. Homepage<br />
der DE-Zollverwaltung www.zoll.de,<br />
«Fragen und Antworten» / «Wer benötigt<br />
eine EORI- Nummer?»). Als «mittelbar<br />
Beteiligter» an einem (z. B. Einfuhr-) Zollverfahren<br />
gilt auch der Warenempfänger<br />
bzw. die Warenempfängerin, selbst<br />
wenn es sich dabei um ein Kleinst-<br />
Unternehmen handelt (z.B. ein kleines<br />
Spezialgeschäft oder ein Quartierladen).<br />
Die deutsche Zollverwaltung, d.h. das<br />
Zentrum für Informationsverarbeitung<br />
und Informationstechnik in D-65936<br />
Frankfurt a.M., hat am 15. März 2012<br />
die ATLAS-Info 2018/12 publiziert und<br />
damit folgende Klarstellung für Reihengeschäfte<br />
und Anmeldungen zum Verfahren<br />
42 und 63 vorgenommen:<br />
«Wenn sich an die Einfuhr unmittelbar<br />
eine steuerbefreiende innergemeinschaftliche<br />
Lieferung anschliesst (§ 5<br />
Abs. 1 Nr. 3 DE-UStG; Verfahrenscode<br />
42 oder 63), wird aus umsatzsteuerrechtlichen<br />
Gründen das Unternehmen<br />
als Empfänger angegeben, dem die Gegenstände<br />
tatsächlich auszuliefern sind.<br />
Sofern der Empfänger in zollrechtlicher<br />
Hinsicht nicht an der Einfuhr beteiligt<br />
ist, liegt im Hinblick auf ihn eine<br />
Tätigkeit, die unter das Zollrecht fällt,<br />
nicht vor. Der Empfänger gilt somit nicht<br />
als <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligter. Die Angabe<br />
der EORI-Nummer eines Empfängers<br />
ist in diesen Fällen, d.h. insbesondere<br />
bei Reihengeschäften, entbehrlich.»<br />
Der Link zur ATLAS-Info 2018/12<br />
findet sich unter: http://www.zoll.de/<br />
DE/Fachthemen/Zoelle/ATLAS/ATLAS-<br />
Publikationen/Teilnehmerinformationen/<br />
teilnehmerinformationen_node.html.<br />
Es sei hier darauf hingewiesen, dass<br />
die deutsche Zollverwaltung für Fragen<br />
zum EU-Zollrecht das «Informations-<br />
und Wissensmanagement Zoll» zur<br />
Verfügung stellt (Adresse: Carusufer 3-5,<br />
D-01099 Dresden / Postfach 10 07 61<br />
D-01077 Dresden).<br />
Für spezifische Fragen zur EORI-<br />
Nummer ist dort die Zentrale<br />
(EORI-) Auskunft zuständig:<br />
Tel. +49 (0)351 44834-540<br />
Fax +49 (0)351 44834-590<br />
e-Mail info.eori@zoll.de<br />
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Telefon +41 (0)44 283 61 71<br />
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<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 17
Inkrafttreten: 1. Januar 2013<br />
Im Rahmen des Projektes «Zollveranlagungsprozesse<br />
(ZVP)» untersuchte<br />
die Zollverwaltung (EZV) zusammen mit<br />
<strong>Wirtschaft</strong>svertretern verschiedene Ansätze,<br />
um die bestehenden Zollverfahren<br />
zu optimieren. Die Geschäftsleitung der<br />
EZV (GL EZV 3/2012) hiess u.a. nachstehende<br />
Massnahmen gut.<br />
1. Anpassung der Betriebszeiten und<br />
des Zeitpunkts der Warenfreigabe<br />
Gemäss dem Konzept für das vereinfachte<br />
Verfahren für Empfang und Versand<br />
kann der ZE/ZV zwar während<br />
sieben Tagen und 24 Stunden eine elektronische<br />
Zollanmeldung einreichen. Die<br />
Warenfreigabe erfolgt jedoch nur während<br />
den Betriebs- oder Öffnungszeiten<br />
der Zollstelle.<br />
1.1 Vereinfachtes Verfahren für Empfang<br />
(ZE)<br />
Ab 1. Januar 2013 gilt Folgendes:<br />
– Waren mit Selektionsresultat «frei/mit»<br />
oder «frei/ohne» und Abladebewilligung<br />
NCTS<br />
Waren, die «frei» («frei/mit» oder «frei/<br />
ohne») selektioniert sind, gelten nach<br />
Erhalt der Abladebewilligung NCTS und<br />
des Selektionsresultats als freigegeben<br />
und können unverzüglich abgeführt werden;<br />
dies sieben Tage pro Woche und<br />
24 Stunden pro Tag ohne Einschränkungen.<br />
Abladebewilligung NCTS<br />
Vorbehalten bleiben allfällige Einschränkungen<br />
gemäss ZE-Bewilligung<br />
und Abnahmebericht.<br />
Beispiel: Summarische Anmeldung<br />
NCTS um 01:25 Uhr Abladebewilligung<br />
NCTS um 01:25 Uhr (z.B. NCTS<br />
Projekt «Zollveranlagungsprozesse»<br />
Umsetzung der organisatorischen Massnahmen:<br />
– Anpassung der Betriebszeiten und des Zeitpunkts<br />
der Warenfreigabe<br />
– Vereinfachte Rückerstattung für ausländische Rückwaren<br />
– Ausdehnung der Frist zur Zollanmeldung beim ZE<br />
– Ausdehnung der Frist zur Überführung ins Transitverfahren<br />
beim ZV<br />
ohne Zollverschluss) Zollanmeldung<br />
um 01:30 Uhr / Selektionsresultat «frei/<br />
ohne» > Warenfreigabe um 01:30 Uhr<br />
Waren, die zwar «frei» selektioniert<br />
sind, jedoch die Abladebewilligung<br />
NCTS noch nicht erteilt wurde (z.B.<br />
Sendungen mit Zollverschluss), sind<br />
nicht freigegeben.<br />
Kleinsendungen, die mit Sammelzollanmeldung<br />
oder Kleber angemeldet<br />
werden, gelten weiterhin nur während<br />
den Betriebszeiten als freigegeben.<br />
Dies, weil keine elektronische Selektion<br />
durchgeführt werden kann.<br />
– Waren, bei denen Interventionszeiten<br />
laufen<br />
Waren, bei denen Interventionszeiten<br />
(NCTS und/oder e-dec) laufen, gelten<br />
erst nach Erhalt der Abladebewilligung<br />
NCTS und der Freigabemeldung<br />
e-dec als freigegeben. Die Interventionszeiten<br />
laufen nur während den<br />
Betriebszeiten der Kontrollzollstelle.<br />
Beispiel: Summarische Anmeldung<br />
NCTS um 01:25 Uhr Abladebewilli-<br />
gung NCTS um 01:25 Uhr (z.B. NCTS<br />
ohne Zollverschluss) Zollanmeldung<br />
um 01:30 Uhr / Selektionsresultat «gesperrt»<br />
> Warenfreigabe um 05:30 Uhr<br />
(nach Ablauf der Interventionsfrist<br />
e-dec)<br />
Kleinsendungen, die mit Sammelzollanmeldung<br />
oder Kleber angemeldet<br />
werden, gelten weiterhin nur während<br />
den Betriebszeiten als freigegeben.<br />
Dies, weil keine elektronische Selektion<br />
durchgeführt werden kann.<br />
– Warenfreigabe bei «regelmässigem<br />
Verkehr mit Fahrplan»<br />
Beim Prozess «Regelmässiger Verkehr<br />
mit Fahrplan» wird ein Freigabezeitpunkt,<br />
Montag bis Freitag, zwischen<br />
05:00 Uhr und 22:00 Uhr, definiert. Die<br />
Waren müssen vor dem definierten<br />
Freigabezeitpunkt elektronisch angemeldet<br />
werden. Die Abladebewilligung<br />
NCTS muss nicht vorliegen.<br />
Unabhängig des Selektionsresultats<br />
gelten solche Sendungen erst zum<br />
definierten Freigabezeitpunkt als freigegeben.<br />
18 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
– Verfahren bei «Ausnahmsweise Zollanmeldung<br />
durch Dritte»<br />
Die Freigabe erfolgt während den Öffnungszeiten<br />
der Kontrollzollstelle im<br />
Einzelfall.<br />
Falls die IT-Systeme des ZE oder der<br />
Zollverwaltung nicht ordnungsgemäss<br />
funktionieren, ist eine Freigabe<br />
24 Stunden / 7 Tage die Woche nicht<br />
möglich. Es gelten die Bestimmungen<br />
der «Pannenlösung».<br />
Die Dienstvorschriften und die Mustervorlage<br />
des Abnahmeberichts werden<br />
entsprechend geändert.<br />
1.2 Vereinfachtes Verfahren für Versand<br />
(ZV)<br />
Ab 1. Januar 2013 gilt Folgendes:<br />
– Waren mit Selektionsresultat «frei»<br />
Waren, die «frei» selektioniert sind,<br />
gelten als freigegeben und können<br />
z.B. in ein Transitverfahren übergeführt<br />
werden; dies sieben Tage pro Woche<br />
und 24 Stunden pro Tag ohne Einschränkungen.<br />
– Waren, bei denen Interventionszeiten<br />
laufen<br />
Waren, bei denen Interventionszeiten<br />
(NCTS oder e-dec) laufen, gelten erst<br />
nach Erhalt der entsprechenden Freigabemeldung<br />
als freigegeben. Die Interventionszeiten<br />
laufen nur während<br />
den Betriebszeiten der Kontrollzollstellen.<br />
– Warenfreigabe bei «regelmässigem<br />
Verkehr mit Fahrplan»<br />
Beim Prozess «Regelmässiger Verkehr<br />
mit Fahrplan» wird ein Freigabezeit-<br />
punkt, Montag bis Freitag zwischen<br />
05:00 Uhr und 22:00 Uhr, definiert. Die<br />
Waren müssen vor dem definierten<br />
Freigabezeitpunkt elektronisch angemeldet<br />
werden.<br />
Unabhängig des Selektionsresultats<br />
gelten solche Sendungen erst zum<br />
definierten Freigabezeitpunkt als freigegeben.<br />
Falls die IT-Systeme des ZV oder der<br />
Zollverwaltung nicht ordnungsgemäss<br />
funktionieren, ist eine Freigabe<br />
24 Stunden / 7 Tage die Woche nicht<br />
möglich. Es gelten die Bestimmungen<br />
der «Pannenlösung».<br />
1.3 Verfahren an der Grenze im<br />
Strassenverkehr<br />
Der Zollanmelder konnte bisher zwar<br />
während sieben Tagen pro Woche und 24<br />
Stunden pro Tag eine elektronische Zollanmeldung<br />
einreichen. Die Warenfreigabe<br />
erfolgte jedoch nur während den Schalteröffnungszeiten<br />
der Grenzzollstelle.<br />
Ab 1. Januar 2013 gilt unter Vorbehalt<br />
besonderer Anordnungen der gegenüberliegenden<br />
ausländischen Zollstelle<br />
und der Besonderheiten bei Nebenzollstellen<br />
Folgendes:<br />
1.3.1 Einfuhr-Richtung<br />
– Selektionsresultate «frei/mit» und «frei/<br />
ohne»<br />
– Montag bis Freitag<br />
Waren, die «frei» («frei/mit» und «frei/<br />
ohne») selektioniert sind, gelten sofort<br />
als freigegeben<br />
und können zwischen 05:00 Uhr und<br />
22:00 Uhr unverzüglich nach Erhalt des<br />
Selektionsresultats abgeführt werden.<br />
– Samstag<br />
Waren, die «frei» («frei/mit» und «frei/<br />
ohne») selektioniert sind, gelten sofort<br />
als freigegeben und können innerhalb<br />
der Öffnungszeiten, die für den Transit<br />
im Handelswarenverkehr gelten (und<br />
sofern ziviles Zollpersonal im Dienst<br />
ist) unverzüglich nach Erhalt des Selektionsresultats<br />
abgeführt werden.<br />
Beispiele: Zollanmeldung am Dienstag<br />
um 01:30 Uhr / Selektionsresultat<br />
«frei/ohne» > Warenfreigabe am<br />
Dienstag um 05:00 Uhr<br />
Zollanmeldung am Sonntag um 01:30<br />
Uhr / Selektionsresultat «frei/ohne»<br />
> Warenfreigabe am Montag um<br />
05:00 Uhr<br />
– Selektionsresultat «gesperrt»<br />
Waren, die ausserhalb der Schalteröffnungszeiten<br />
der Zollstelle angemeldet<br />
und «gesperrt» selektioniert werden,<br />
bleiben bis zu Beginn der nächsten<br />
Schalteröffnungszeit gesperrt und<br />
dürfen nicht abgeführt werden. 1<br />
Vorausangemeldete Sendungen, welche<br />
während den Schalteröffnungszeiten<br />
vordisponiert wurden, gelten<br />
wie freiselektioniert, falls die Zollstelle<br />
keine Kontrolle angeordnet hat.<br />
Die Dienstvorschriften werden entsprechend<br />
geändert.<br />
Die Zollstellen legen die örtlichen Betriebsabläufe<br />
fest.<br />
1.3.2 Ausfuhr-Richtung<br />
Für selektionierte Ausfuhrzollanmeldungen<br />
gelten die Zeiten gemäss Ziffer 1.3.1.<br />
Die Selektion der Ausfuhrzollanmeldung<br />
e-dec und die Transiteröffnung<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 19
erfolgen nur während den Schalteröffnungszeiten<br />
der Zollstelle.<br />
1.4 Übrige Verkehrsarten (Bahn-, Schiff-<br />
und Luftverkehr)<br />
In den übrigen Verkehrsarten gelten die<br />
heute bestehenden Regelungen unverändert.<br />
2. Vereinfachte Rückerstattung für<br />
ausländische Rückwaren, die nicht<br />
ausgeliefert werden konnten<br />
Die Post und die Post-Konzessionäre<br />
können bereits heute ein vereinfachtes<br />
Rückerstattungsverfahren anwenden,<br />
wenn eine Sendung dem Empfänger<br />
nicht zugestellt werden kann. Ab dem<br />
1. Januar 2013 können alle Zollanmelder<br />
von dieser Vereinfachung profitieren.<br />
Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt<br />
sein:<br />
– Die Sendung ist unzustellbar. Eine<br />
Sendung gilt als unzustellbar, wenn<br />
der Zollanmelder die Sendung dem<br />
Empfänger nicht zustellen kann (z.B.<br />
infolge Annahmeverweigerung, Adresse<br />
unbekannt, Empfänger verstorben,<br />
etc.). Dadurch kann der Frachtvertrag<br />
nicht endgültig erfüllt werden.<br />
– Die vollständige Sendung ist im Gewahrsam<br />
des Zollanmelders verblieben.<br />
– Der Zollanmelder muss den Nachweis<br />
erbringen, dass die Sendung nicht zugestellt<br />
werden konnte.<br />
Der Nachweis kann erbracht werden<br />
z.B. mit einem Vermerk über die Unzustellbarkeit<br />
und die Wiederausfuhr<br />
auf dem Lieferschein (Kopie davon ist<br />
im Dossier aufzubewahren) und/oder<br />
mit einem Auszug seines Track&Trace-<br />
Systems.<br />
Der Zollanmelder geht wie folgt vor:<br />
– Antrag auf Rückerstattung in der Ausfuhrzollanmeldung<br />
– E-dec Export: Rückerstattungstyp<br />
6 (Rückerstattung andere), TN:<br />
9999.9999, Veranlagungstyp 4<br />
(Rückwaren)<br />
– NCTS Ausfuhrabmeldung: Code 22<br />
plus Abfertigungsart-Code<br />
– NCTS Ausfuhrdeklaration: Code 22<br />
(Achtung: Nur mit korrekter Tarifnummer,<br />
nicht möglich mit Tarifnummer<br />
9999.9999).<br />
– Angabe des Rücksendegrundes in<br />
der Ausfuhrzollanmeldung (bzw. Ausfuhrabmeldung)<br />
im Feld «Bemerkungen».<br />
– Schriftlicher Antrag mit Formular 25.74<br />
B bei der Ausfuhrzollstelle innert 10<br />
Arbeitstagen seit der Ausfuhrveranlagung.<br />
Auf dem Antragsformular können<br />
mehrere Sendungen aufgeführt<br />
werden.<br />
– Wurden bei der Einfuhr die Veranlagungsverfügungen<br />
(Zoll und Mehrwertsteuer)<br />
in Papierform ausgestellt,<br />
sind diese im Original dem Antrag beizulegen.<br />
– Wurde bei der Einfuhr eine elektronische<br />
Veranlagungsverfügung (eVV)<br />
ausgestellt, beantragt der Zollanmelder<br />
im System e-dec, dass der auf der<br />
Einfuhrzollanmeldung aufgeführte Importeur,<br />
der die Annahme des eingeführten<br />
Gegenstands verweigert hat,<br />
durch die Adresse des ausländischen<br />
Versenders per Adresse des Zollanmelders<br />
ersetzt wird.<br />
Für die Rückerstattung wird dem<br />
Zollanmelder eine Gebühr von Fr. 1.– je<br />
Sendung berechnet (mindestens Fr. 44.–<br />
[halbe Stunde Aufwand] je Antrag [Form.<br />
25.74]).<br />
Für den Zollanmelder ZV SPILOG in<br />
Mülligen und Urdorf gilt weiterhin die bereits<br />
heute bestehende Regelung.<br />
Die Formulare 25.74 A (für ZV Spilog<br />
in Mülligen und Urdorf) und 25.74 B (für<br />
alle anderen Zollanmelder) können auf<br />
der Internetseite unter www.ezv.admin.<br />
ch / Zollinformation Firmen / Zollfreier<br />
Vorschau auf die kommenden Ausgaben der<br />
Februar-Ausgabe: <strong>Wirtschaft</strong>sstandort Deutschland<br />
März-Ausgabe: Unternehmenssteuern<br />
April-Ausgabe: Online-Handel<br />
Mai-Ausgabe: M&A / Nachfolgeregelung<br />
Warenverkehr / Rückwaren / heruntergeladen<br />
werden.<br />
Für ausländischen Rückwaren, die dem<br />
Empfänger oder Importeur ausgeliefert<br />
wurden, gelten die bisherigen Bestimmungen<br />
unverändert (vgl. Publikation 18.86).<br />
3. Ausdehnung der Frist zur Zollanmeldung<br />
beim zugelassenen<br />
Empfänger (ZE)<br />
Der Zugelassene Empfänger (ZE) hat<br />
neu die Möglichkeit, die zugeführten,<br />
gestellten und summarisch angemeldeten<br />
Waren bis spätestens am dreissigsten<br />
Kalendertag, der auf die Gestellung<br />
folgt, bei der Kontrollzollstelle anzumelden.<br />
Eine Verlängerung dieser Frist ist<br />
nicht möglich.<br />
Die Frist für die Zollanmeldung an der<br />
Grenze bleibt unverändert.<br />
Artikel 38 der Zollverordnung der EZV<br />
vom 4. April 2007, die Dienstvorschriften<br />
und die Mustervorlage des Abnahmeberichts<br />
werden entsprechend geändert.<br />
4. Ausdehnung der Frist zur Überführung<br />
in ein Transitverfahren<br />
beim zugelassenen Versender (ZV)<br />
Der Zugelassene Versender (ZV) hat neu<br />
die Möglichkeit, die zur Ausfuhr angemeldeten<br />
Sendungen bis spätestens am vierten<br />
Kalendertag, der auf die Anmeldung<br />
folgt, in ein Transitverfahren zu überführen.<br />
Die Dienstvorschriften und die Mustervorlage<br />
des Abnahmeberichts werden<br />
entsprechend geändert. Der Timer der<br />
entsprechenden Pendenzenliste wird<br />
bei nächster Gelegenheit ebenfalls angepasst.<br />
1 Laufende Vereinbarungen zur Veranlagung von<br />
Handelswaren ausserhalb der Öffnungszeiten<br />
bleiben bestehen (z.B. Zeitungen, dringende Kundendienstleistungen<br />
oder Frischprodukte)<br />
Redaktion: redaktion@handelskammer-d-ch.ch Anzeigendisposition: Telefon: +41 (0)44 945 51 52<br />
www.handelskammer-d-ch.ch media@hegetschweiler.eu<br />
www.hegetschweiler.eu<br />
20 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
Nach nun zweimonatiger Betriebsphase<br />
des JadeWeserPort zeichnet sich deutlich<br />
ab, dass der Standort planmässig<br />
läuft und von Reedern, Verladern und<br />
Ansiedlern gleichermassen angenommen<br />
wird.<br />
Der JadeWeserPort ist als internationaler<br />
Seehafen mit seiner besonderen<br />
nautischen Qualität im Konzert der<br />
Nordrange-Häfen angekommen. Wichtige<br />
Liniendienste wie die Asien-Europa-Route<br />
AE1 von Maersk und die regelmässigen<br />
Feederdienste des Seago<br />
«Russia Express Service» ins Baltikum<br />
haben den Hafen schnell fest aufgenommen.<br />
Neben der Aufgabe, die havarierte<br />
MSC Flaminia fachgerecht zu löschen,<br />
laufen die Hafenumschlagstätigkeiten<br />
wie geplant. Mit acht der ab 2013 insgesamt<br />
16 weltgrössten Containerbrücken<br />
werden derzeit die anlaufenden<br />
Containerschiffe schnell und sicher gelöscht.<br />
Flexible Straddle Carrier und die<br />
automatisierten Truck Gates sorgen für<br />
die unmittelbare und effiziente Einspeisung<br />
der Container in die folgenden<br />
Transport- und Lieferketten. Zusammen<br />
mit den bis 2018 lediglich reduziert anfallenden<br />
Liege- und Hafengebühren<br />
ergeben sich hier eine Vielzahl von harten<br />
Argumenten für einen effizienten,<br />
kostengünstigen und schnellen Hafenumschlag.<br />
Mit der Inbetriebnahme von<br />
zwei weiteren Gross-Liegeplätzen im<br />
Jahr 2013 werden weitere Reedereien<br />
und damit auch ein weiterer Anstieg der<br />
Hinterlandverkehre erwartet.<br />
«Allerdings macht das reine Hafen-<br />
Umschlagsgeschäft den Standort nicht<br />
aus», betont Dr. Jan Miller, Geschäftsführer<br />
der JadeWeserPort Logistics<br />
Zone. «Erfolgsentscheidend für den<br />
JadeWeserPort ist es, eine umfassende<br />
und zuverlässige Rolle als Schnittstelle<br />
in den internationalen Netzwerken der<br />
Zulieferung, Dienstleistung und Produktion<br />
spielen zu können».<br />
Das GVZ JadeWeserPort:<br />
Business in Pole-Position<br />
Die angestrebte Schaffung von Wertschöpfung<br />
und Mehrwertleistungen erfordert<br />
eine industrielle Rolle des Standortes<br />
und damit auch Flächen, die nach Art und<br />
Lage sowie hinsichtlich ihrer Anbindung<br />
dazu geeignet sind, eine Gelenkfunktion<br />
zwischen Hinterland und Hafenumschlag<br />
zu übernehmen, und ausserdem eine Infrastruktur<br />
aufweisen, die sich an den Kriterien<br />
Schnelligkeit, Effizienz, Sicherheit,<br />
Anbindung und Erweiterbarkeit messen<br />
lassen. Folgerichtig liegt die Logistik zone<br />
mit 160 Hektar direkt hinter dem Terminal,<br />
wo sie als Güterverkehrszentrum<br />
JadeWeserPort gemanagt wird.<br />
Das als Industriegelände klassifizierte<br />
Areal kann bis 50 Meter hoch bebaut<br />
werden, was z.B. auch die Errichtung<br />
von Hochregallagern oder Silos ermöglicht.<br />
Die Logistikgrundstücke werden<br />
bedarfsgerecht erschlossen und verfügen<br />
– zusätzlich zur gemeinsamen<br />
KV-Anlage – zum grössten Teil über die<br />
Möglichkeit, sich einen eigenen Gleisanschluss<br />
einzurichten. Ein weiteres<br />
wichtiges Ansiedlungskriterium ist der<br />
24/7-Geschäftsbetrieb. «Der laufende<br />
Hafenbetrieb belebt auch das Interesse<br />
– Noch ca. 110 Hektar zur Ansiedlung<br />
verfügbar<br />
– Verpachtung im Erbbaurechtsverfahren<br />
– Flächen von 1 – 20 Hektar<br />
– eigener Gleisanschluss realisierbar<br />
– Bebauung bis 50 Meter Höhe<br />
– Containerverholung über ‹Mafis›<br />
auf das GVZ-Grundstück<br />
– Sicherheitskonzept<br />
– elektronische Zu- und Ablaufsteuerung<br />
der LKW-Verkehre<br />
(in Entwicklung)<br />
– Truck-Service-Center auch für<br />
Giga-Liner<br />
– Büro-Zentrum mit Vermietungsstand<br />
von 83 %<br />
– Zollabfertigung direkt vor dem<br />
Container-Gate<br />
– direkter ampelfreier Anschluss an<br />
die Autobahn A29<br />
– Anschluss an das DB-Netz<br />
– sechsgleisige KV Anlage mit derzeit<br />
3, perspektivisch 5 Brücken<br />
– 16-gleisige Vorstellgruppe, Gleislängen<br />
von über 750 Metern für<br />
– Blockzüge.<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 21
an den Grundstücken» bemerkt Dr. Miller.<br />
«Für das erste Quartal 2013 zeichnen<br />
sich deutliche Vermarktungserfolge ab,<br />
so dass wir auch an dieser Stelle von<br />
einer planmässig zufriedenstellenden<br />
Entwicklung sprechen können».<br />
Das spezifische Merkmal des GVZ Jade-<br />
WeserPort ist seine besondere Trimodalität<br />
in Verbindung mit dem Container-<br />
Tiefwassehafen. Seeseitig eignet sich<br />
der Standort nicht nur für die grossen<br />
Schiffe, sondern bietet die bereits angesprochenen<br />
Vorteile im Feeder- oder<br />
Short-Sea Business. Diese Verbindung<br />
aus Short-Sea- und Deep-Sea-Linien<br />
bietet für viele Unternehmen, die bisher<br />
ihre Waren über Blockzüge an mehrere<br />
Standorte bringen mussten, um beide<br />
Verbindungen gleichermassen zu erhalten,<br />
entscheidende Vorteile. Dadurch,<br />
dass der JadeWeserPort beide Transportlinien<br />
anbietet, können zusätzliche<br />
Zubringer-Slots bei der Bahn und somit<br />
erhebliche Kosten gespart werden.<br />
Gerade die Kostenersparnis bei Hinterlandanbindungen<br />
ist für Verlader be-<br />
sonders wichtig. Ein exemplarischer<br />
Kostenvergleich eines Containers, der<br />
von Hong Kong über Hamburg nach<br />
München gebracht wird, zeigt, dass<br />
etwa 80 % der Kosten auf Transport und<br />
Umschlag von Hamburg nach München<br />
fallen. Der Seeweg von Hong Kong nach<br />
Hamburg hingegen erfordert nur 20 %<br />
der Kosten. Effiziente Hinterlandanbindungen<br />
sind daher essenziell. Über die<br />
umfangreiche Hafenbahninfrastruktur<br />
auf dem Gelände des JadeWeserPort<br />
sind für die Schienenanbindungen zu<br />
den wichtigsten Hubs in Deutschland<br />
und Europa die besten Voraussetzungen<br />
geschaffen. Mit der Fertigstellung der<br />
Zweigleisigkeit zwischen Oldenburg und<br />
Wilhelmshaven am 9. Dezember 2012,<br />
wird die Wettbewerbsfähigkeit voll ausspielt<br />
werden, denn für die kommenden<br />
Jahre sind auf der Strecke ausreichend<br />
Kapazitäten vorhanden. «Spannend sind<br />
in diesem Zusammenhang die derzeitigen<br />
Gespräche mit einigen Verladern,<br />
deren Pläne die Umleitung bestehender<br />
Schienenverkehre in Form von Ganzzügen<br />
zugunsten des JadeWeserPort<br />
vorsehen», so Miller weiter.<br />
Der direkte Autobahnanschluss wurde<br />
bereits betont. Der Vorteil ist nicht nur<br />
die Schnelligkeit im LKW-Verkehr, sondern<br />
vor allem Zuverlässigkeit, Sicherheit<br />
und Pünktlichkeit im Ergebnis.<br />
Erhebliches Optimierungspotenzial von<br />
Transportketten über den JadeWeser-<br />
Port besteht in der Nutzung von vorhandenen<br />
bzw. dem Aufbau von eigenen<br />
zentralen Distributions-Zentren vor Ort.<br />
Durch die Flächenverfügbarkeit sind<br />
Distributionskonzepte möglich, die ein<br />
Auspacken der Container direkt im Hafen<br />
ermöglichen und so kostenintensive<br />
Verbringung in einen Hinterlandstandort<br />
einsparen.<br />
All das sind wesentliche Argumente für<br />
eine Nutzung der Standortvorteile des<br />
JadeWeserPort für Kontraktlogistiker,<br />
Transporteure, Distributoren, Lageristen<br />
und hafennahe Dienstleister, die über<br />
diesen Standort ihre Warenströme konsolidieren<br />
und optimieren können und<br />
überdies im Güterverkehrszentrum einen<br />
geeigneten Brückenkopf-Standort<br />
finden.<br />
Der JadeWeserPort wird einer der Hot-<br />
Spots in der Logistiklandschaft Nordeuropas<br />
werden, daran zweifelt niemand.<br />
Das konkret vorhandene Potenzial durch<br />
die weiteren Ausbaustufen sowohl für<br />
den Hafen als auch für die Logistikzone<br />
untermauern diese positive Prognose.<br />
Bereits die ersten zwei Monate im Betriebsstatus<br />
zeigen, dass das Interesse<br />
an diesem Standort kontinuierlich<br />
zunimmt. Gespräche mit den Ansiedlungsinteressenten<br />
konkretisieren sich.<br />
«Erste Verlader auch aus der Region beziehen<br />
ihre Importe über den JWP, wie<br />
das jüngste Beispiel der Baumarktkette<br />
Nowebau zeigt. Es wird entscheidend<br />
sein, rechtzeitig genug einzusteigen, um<br />
von den guten Ausgangsbedingungen<br />
zu profitieren», so das Resümee von Dr.<br />
Jan Miller.<br />
22 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
<strong>CH</strong>-D Kontaktbörse KB 1/2013<br />
«Gesuchte Geschäftsverbindungen –<br />
Interessante Objekte D⇔<strong>CH</strong>»<br />
DEUTS<strong>CH</strong>ER MARKT<br />
Hochwertiges Papier-, Deko- und Geschenkdesign<br />
Ellybis steht für hochwertige, bunte Papier-, Deko- und Geschenkartikel<br />
sowie Wohnaccessoires aus der Schweiz. Das<br />
unverwechselbare Erscheinungsbild mit Ornamenten, Illustrationen<br />
oder dem Vintage-Design erinnern an den Schweizer<br />
Ethno-Look, den britischen Landhausstil, an den französischen<br />
Einfluss oder Maritimes. Wir suchen für Ellybis (Gross-)<br />
Händler oder Handelsvertreter in Deutschland.<br />
Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />
Ergänzungen Kernbanken-/Verarbeitungssysteme<br />
Finaware entwickelt Standardlösungen als Ergänzung zu<br />
Kernbanken- und Verarbeitungssystemen (z.B.: Olympic oder<br />
Avaloq. Die Produkte ermöglichen u.a. das Erfassen der Risikofähigkeit,<br />
Realtime-Darstellung von Anlagevorschlägen und<br />
Veränderungen von Risiken sowie Anlage- bzw. Umschichtungsvorschläge<br />
für alle Assetklassen nach frei wählbaren<br />
Strategieparametern. Wir suchen Kooperationspartner im IT-<br />
und Bankingumfeld, die diese Produkte mit anbieten.<br />
Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />
Kaufgesuch: Unternehmung (KMU) im<br />
Bereich Industrie-Hydraulik 1060/EM<br />
Gesucht wird aus strategischen Gründen von einem Schweizer<br />
Produktions- und Handelsunternehmen ein Betrieb im Bereich<br />
Produktion und/oder Montage von hydraulischen und pneumatischen<br />
Anlagen. Der Betrieb sollte seinen Tätigkeitsschwerpunkt<br />
in der Industrie-Hydraulik haben. Auch Unternehmen mit<br />
Restrukturierungsbedarf kommen in Frage. Die Branchen, die<br />
bedient werden, sollten möglichst breit gefächert sein und der<br />
Jahresumsatz bei mind. 500‘000 EUR liegen.<br />
Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch.<br />
S<strong>CH</strong>WEIZER MARKT<br />
Individuelle Rohrdrehgelenke und<br />
Drehdurchführungen<br />
IGATEC ist Spezialist für individuelle Rohrdrehgelenke und<br />
Drehdurchführungen. Eingesetzt werden sie bei der zeitgleichen/zeitlich<br />
versetzten Zuführung von flüssigen/gasförmi-<br />
gen Medien in rotierende Anlagenteile. Die Anwendung ist bei<br />
Hydraulikanwendungen in den unterschiedlichsten Industrien<br />
interessant. Gesucht sind Anwender und Händler für IGATEC<br />
in der Schweiz.<br />
Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />
Komponenten für orthopädisches Schuhwerk<br />
SOLOR liefert sämtliche Vorformen und Elemente für orthopädisches<br />
Schuhwerk nach Mass. Ungezählte Materialeien und<br />
Modelle (wie Pelotten, Leisten, Sohlen, Absätze etc.) für indikationsgerechte<br />
orthopädische Damen-, Herren- und Sicherheitsschuhe<br />
ermöglichen höchste Produktevielfalt. Wir suchen<br />
spezialisierte Schuhhersteller sowie Händler von Schuhkomponenten<br />
in der Schweiz.<br />
Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />
Thermoforming von Biokunststoffteilen<br />
Bauer Kunststofftechnik stellt einzig in Europa tiefgezogene,<br />
3-dimensionale und thermoformbare Biokunststoffteile her.<br />
Der nachhaltige, biologisch vollständig abbaubare Werkstoff<br />
ist in Verbindung mit Thermoforming eine sehr günstige Alternative<br />
zum Kunststoffspritzguss. Die Produkte (Armaturen,<br />
Abdeckungen, Verkleidungen etc.) findet man in jedem Industriebereich.<br />
Gesucht werden Land-, Bau- und Sondermaschinenhersteller,<br />
Fabrikanten im Bereich Beauty, Wellness, Sanitär,<br />
medizinischer Geräte sowie deren Zulieferer.<br />
Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />
Qualitätssicherung mit Oberflächenkontrolloptik<br />
Verarbeitungsfehler in Oberflächen und Produkten schnell erkennen<br />
und eliminieren via Oberflächenkontrolloptik! Sie identifizieren<br />
Beulen, Dellen, Farbschlieren, Bläschen, Kratzer (mit<br />
blossem Auge nicht sichtbar) und beugen der Weiterverarbeitung<br />
bzw. Auslieferung fehlerhafter (Teil-)Produkte vor bzw.<br />
minimieren die Ausschussquote. Mit dieser schnellen, zuverlässigen<br />
Methode sparen Sie viel Zeit und Kosten. Uwe braun<br />
sucht produzierende Firmen (z.B.: Fahrzeugbau, Zulieferer,<br />
Möbel, Sanitär) sowie Holz- und Glasverarbeiter.<br />
Auskunft: marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />
Abschied von Verschwendung im Spital<br />
Die Arbeit im Spital ist enorm von «unnützen» Tätigkeiten beeinflusst,<br />
wie Warten auf Informationen, etwas Transportieren/<br />
Suchen oder improvisiertes Arbeiten. Sie hindern Mitarbeiter<br />
an den eigentlichen Aufgaben. Im Lean-Management heisst<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 23
dies Verschwendung. Werden sie beseitigt, haben Mitarbeiter<br />
mehr Zeit für Patienten, verbessern die Qualität von Behandlung/Pflege<br />
und organisieren alle Abläufe von Beginn an sinnvoll<br />
– dadurch sinken Kosten spürbar. Die Leankultur GmbH<br />
sucht interessierte medizinischen Einrichtungen.<br />
Auskunft: elisabeth.gnirss@handelskammer-d-ch.ch<br />
Investitionsangebot: Unternehmen<br />
für textilen Sonnenschutz 550/EM<br />
Das in der Deutschschweiz domizilierte Unternehmen produziert,<br />
konfektioniert und vertreibt seit über 20 Jahren textilen<br />
Sonnenschutz. Die Firma, die kontinuierlich ausgebaut wurde,<br />
verfügt über einen sehr guten Namen und ist fest im Schweizer<br />
Markt etabliert. Beliefert wird hauptsächlich der Fachhandel.<br />
Die Übernahme dieses Unternehmens bietet vor allem<br />
Branchenspezialisten, die in den Schweizer Markt einsteigen<br />
möchten, ausgezeichnete Möglichkeiten.<br />
Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch<br />
Investitionsangebot: Handelsunternehmen<br />
für Schwimmbad- und Wasserpflege 553/EM<br />
Das im Grossraum Basel beheimatete Unternehmen vertreibt<br />
die verschiedensten Produkte für Schwimmbäder und<br />
Schwimmbad-Wasserpflegemittel in der gesamten Schweiz.<br />
Die kleine Firma verfügt über einen sehr guten Namen und ist<br />
seit 1996 im Schweizer Markt etabliert. Die Übernahme dieses<br />
Unternehmens bietet vor allem Branchenspezialisten aber<br />
auch Privatpersonen, die sich selbstständig machen möchten,<br />
gute Möglichkeiten.<br />
Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch<br />
Investitionsangebot: IT-Unternehmen<br />
mit marktreifem Identity Management<br />
Produkt / Benutzerkontenverwaltung 556/EM<br />
Der Gründer und Inhaber dieses in der Deutschschweiz ansässigen<br />
Unternehmens, welches ein hoch entwickeltes Produkt<br />
im Bereich IdM/Benutzerkontenverwaltung und Passwort-<br />
Synchronisation anbietet, sucht einen Käufer oder ggf. auch<br />
einen Investor. Eine Beteiligung oder Übernahme ist eine interessante<br />
Investition für ein bereits etabliertes IT-Unternehmen<br />
mit eigenen oder im Vertrieb stehenden Produkten. Ebenfalls<br />
geeignet ist dieses Unternehmen für Jungunternehmer mit entsprechenden<br />
Kenntnissen und Background. Der Inhaber und<br />
die mit dem Produkt bestens vertrauten Programmierer stehen<br />
weiterhin zur Verfügung und sind gerne bereit ihr Knowhow mit<br />
einzubringen.<br />
Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch<br />
Investitionsangebot: Unternehmen<br />
für Strassen- und Tiefbau 557/EM<br />
Das in der Nordschweiz ansässige Unternehmen bietet professionelle,<br />
qualitativ hochwertige Bauleistungen rund um das<br />
Thema Erdarbeiten, Kanalbau, Plätze und Entwässerung. Die<br />
Firma, die Ende 2009 gegründet wurde, verfügt über einen sehr<br />
guten Namen und ist fest in der Region etabliert. Die Übernahme<br />
dieses Unternehmens bietet vor allem Branchenspezialis-<br />
ten aber auch branchennahen Unternehmen die Möglichkeit,<br />
Synergien zu nutzen und Marktanteile zu gewinnen bzw. in den<br />
Schweizer Markt einzusteigen.<br />
Auskunft: jeanette.dinse@handelskammer-d-ch.ch<br />
Investitionsangebot: Unternehmen<br />
für Natursteine 558/EM<br />
Die in der Deutschschweiz ansässige Firma, gegründet vor<br />
über 100 Jahren, bearbeitet Natursteine und ist auf Bildhauerei<br />
spezialisiert. Das Unternehmen, welches in der gesamten<br />
Schweiz über einen sehr guten Ruf verfügt, ist fest im Schweizer<br />
Markt etabliert. Die Übernahme dieses Unternehmens<br />
bietet vor allem Branchenspezialisten, die in den Schweizer<br />
Markt einsteigen möchten, ausgezeichnete Möglichkeiten Ihre<br />
Präsenz und Ihr Marktvolumen in der Schweiz aber auch in<br />
Deutschland auszubauen.<br />
Investitionsangebot: Unternehmen<br />
für Exklusiv-Reisen 559/EM<br />
Das in Süd-Deutschland ansässige Unternehmen bietet professionelle,<br />
qualitativ sehr hochwertige Reisen in den asiatischen<br />
Raum an. Die Firma, die 2001 gegründet wurde, verfügt<br />
über einen sehr guten Namen, ist fest im Markt etabliert und<br />
hat ein sehr gutes Beziehungsnetzwerk europaweit vor allem<br />
aber an den jeweiligen Destinations. Die Übernahme dieses<br />
Unternehmens bietet vor allem Schweizer Branchenspezialisten<br />
aber auch branchennahen Unternehmen die Möglichkeit,<br />
Synergien zu nutzen und Marktanteile zu gewinnen bzw. in den<br />
deutschen Markt einzusteigen.<br />
Kaufgesuch: Unternehmung im<br />
Bereich Bauelemente 1070/EM<br />
Von einem deutschen Produktions- und Handelsunternehmen<br />
wird eine Firma im Bereich Bauelemente (z. B. Fenster, Türen,<br />
Storen) gesucht. Der Betrieb sollte seinen Tätigkeitsschwerpunkt<br />
in der Herstellung und im Vertrieb dieser Bauelemente<br />
haben. Der Kundenstamm sollte möglichst breit aufgestellt<br />
sein und sich im mittleren bis hohen Preissegment befinden.<br />
Technische Daten:<br />
Erscheint: 11 x p.a. in der Kammerzeitschrift «<strong>CH</strong>-D<br />
<strong>Wirtschaft</strong>»<br />
1. Woche eines Monats, Ausnahme Nr. 7/8:<br />
15. Juli<br />
Anzeigenschluss: 1. des Vormonats, Ausnahme Nr. 7/8:<br />
15. Juni<br />
Format: 1-spaltig, 8,5 cm, ca. 50 Zeichen<br />
Anzeigentarif: Grundgebühr <strong>CH</strong>F 50.– / € 34,–<br />
+ pro angefangene Zeile <strong>CH</strong>F 30.– / € 20,–<br />
3-malige Schaltung des gleichen Inserates<br />
zum Preis von zwei Veröffentlichungen<br />
Internet: Ihr Angebot/Gesuch wird zusätzlich auf<br />
www.handelskammer-d-ch.ch veröffentlicht<br />
Rabatte: 20 % für Mitglieder der Handelskammer<br />
D-<strong>CH</strong><br />
Zuschlag: Inserate unter «Kennziffer» (Chiffre)<br />
<strong>CH</strong>F 20.–<br />
<strong>CH</strong>-Inserenten: Preisangaben + 8 % MwSt.<br />
Wir freuen uns auf Ihr Inserat:<br />
marina.schmidt@handelskammer-d-ch.ch<br />
24 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
Messen und Ausstellungen<br />
Berlin<br />
Fruit Logistica<br />
6. bis 8. Februar 2013<br />
Die Branche unter der Lupe –<br />
Top-Themen im Rahmenprogramm<br />
der FRUIT LOGISTICA 2013<br />
Die FRUIT LOGISTICA bietet neben<br />
einer kompletten Marktübersicht über<br />
alle Produkte und Dienstleistungen der<br />
gesamten Wertschöpfungskette des<br />
Frischobst- und Gemüsemarketings<br />
auch ein hochkarätiges Konferenzprogramm.<br />
Fachbesucher der FRUIT LOGISTICA<br />
können sich im Rahmen verschiedener<br />
Vortragsveranstaltungen, Seminare und<br />
Podiumsdiskussionen über aktuelle<br />
Fragen, Herausforderungen und Trends<br />
der gesamten Branche informieren. Den<br />
Auftakt macht am Vortag der Messeeröffnung<br />
(5. Februar) das 32. Frische<br />
Forum Obst und Gemüse im ICC Berlin.<br />
Gefragt wird: «LEH – quo vadis? Neue<br />
Formate, neuer Look – Wohin bewegt<br />
sich der Handel?».<br />
Karlsruhe<br />
Learntec<br />
29. bis 31. Januar 2013<br />
E-Publishing auf LEARNTEC vernetzt<br />
die Branche<br />
Didaktik 2.0 beim Spitzentalk Bildung<br />
und <strong>Wirtschaft</strong> und beim Medienkompetenztag<br />
Mit dem neuen Themenbereich e-PUB@<br />
LEARNTEC bringt die 21. LEARNTEC<br />
Verlage, Didaktiker und e-Learning-<br />
Anbietern miteinander ins Gespräch.<br />
«E-Learning und E-Publishing sind zwei<br />
grosse Trends der Branche. Als Leitmesse<br />
für professionelle Bildung und<br />
IT laden wir Vertreter beider Strömungen<br />
dazu ein, voneinander zu lernen».<br />
Parallel zur Messe befasst sich der<br />
Spitzentalk Bildung und <strong>Wirtschaft</strong> des<br />
Landes Baden-Württemberg mit der<br />
Entwicklung digitaler Lernmedien für<br />
den Unterricht.<br />
Auch Lernen 2.0 für Kinder und Jugendliche<br />
wird Thema der LEARNTEC<br />
sein. Auf dem Spitzentalk Bildung und<br />
<strong>Wirtschaft</strong> am 31. Januar 2013 kommen<br />
Vertreter der <strong>Wirtschaft</strong>, der Kommunen<br />
und des Kultusministeriums Baden-<br />
Württemberg zusammen. Sie erörtern,<br />
wie die Lehrmaterialien der Zukunft aussehen<br />
sollen und wie On- und Offline-<br />
Medien in der Schule bestmöglich miteinander<br />
verbunden werden können.<br />
Nürnberg<br />
Biofach 2013<br />
13. bis 16. Februar 2013<br />
Küchenchefs lieben Bio<br />
– Top-Themen in der Gastro-Branche:<br />
Bio und Regionalität<br />
– Ausser-Haus-Verpflegung gewinnt an<br />
Bedeutung<br />
– Weltleitmesse als Treffpunkt für Kochprofis<br />
und Küchenchefs<br />
Immer mehr Menschen entscheiden sich<br />
für Bio-Lebensmittel – und das nicht nur<br />
in den eigenen vier Wänden. Bio steht für<br />
Ökologie und Nachhaltigkeit, aber auch<br />
für Genuss und Vielfalt. Und so achten<br />
Restaurantgäste bei ihren kulinarischen<br />
Entdeckungsreisen neben Regionalität<br />
und anderen Nachhaltigkeitsaspekten<br />
zunehmend auf Bio-Qualität. Auch in<br />
der Ausser-Haus-Verpflegung setzen<br />
immer mehr Unternehmen – so auch<br />
die NürnbergMesse als Veranstalter der<br />
BioFach – oder zum Beispiel Kindergärten<br />
und Schulen beim Catering auf<br />
Bio. Dieser Trend spiegelt sich auch auf<br />
der BioFach, Weltleitmesse für Bio-Produkte,<br />
die das nächste Mal vom 13. bis<br />
16. Februar 2013 stattfindet. Die Empfehlung<br />
des Küchenchefs für Wissens-<br />
hungrige: Gastro Forum, Gastro Lounge<br />
sowie ein Treffen mit den Bio-Mentoren.<br />
Und wenn der Kopf genug Futter<br />
bekommen hat, sollten Fachbesucher<br />
auch dem Gaumen etwas gönnen und<br />
die Menüs des Bio-Kochwettbewerbs<br />
BioToque geniessen.<br />
Insgesamt präsentierten sich auf dem<br />
Messe-Duo BioFach und Vivaness 2.420<br />
Aussteller den 40.315 Facheinkäufern.<br />
Benützen Sie den Vorverkauf für<br />
reduzierte Eintrittskarten<br />
bei der Vertretung der NürnbergMesse<br />
in der Schweiz:<br />
Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />
Catherine Jesel<br />
Telefon 044 283 61 75<br />
catherine.jesel@handelskammer-d-ch.ch<br />
Vivaness 2013<br />
13. bis 16. Februar 2013<br />
Anspruchsvoll, unideologisch,<br />
modern sucht… Naturkosmetik!<br />
– Was zählt: Qualität, Wirksamkeit und<br />
Nachhaltigkeit<br />
– Entideologisierung und Natürlichkeit in<br />
allen Schattierungen<br />
– Frankreich und Italien zählen zu den<br />
Top-Märkten in Europa<br />
Immer mehr Kunden entscheiden sich<br />
bei Kosmetik für natürliche, hochwirksame<br />
und nachhaltig hergestellte Produkte.<br />
Naturkosmetik-Anwender von<br />
heute sind anspruchsvoll, unideologisch,<br />
modern und dabei immer auf der Suche<br />
nach inspirierenden Neuheiten. Diese<br />
finden Facheinkäufer auf dem jährlichen<br />
Branchentreff Vivaness, Leitmesse für<br />
Naturkosmetik und Wellness, der inspirierende<br />
Lifestyle- und Wohlfühloase<br />
und gleichzeitig internationale Business-<br />
Plattform der Entscheider im Markt für<br />
zertifizierte Naturkosmetik ist. Insgesamt<br />
präsentierten sich auf dem Messe-Duo<br />
BioFach und Vivaness 2.420 Aussteller<br />
den 40.315 Facheinkäufern.<br />
Benützen Sie den Vorverkauf für<br />
reduzierte Eintrittskarten bei der<br />
Vertretung der NürnbergMesse in der<br />
Schweiz:<br />
Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />
Catherine Jesel<br />
Telefon 044 283 61 75<br />
catherine.jesel@handelskammer-d-ch.ch<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 25
Die Welt zu Gast in Nürnberg:<br />
Mitspielen auf der Spielwarenmesse 2013.<br />
– 64. Spielwarenmesse von Mittwoch, 30.01., bis Montag, 04.02.2013<br />
Die 64. Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg bringt von Mittwoch<br />
bis Montag, 30.01.–04.02.2013 die Spielwarenprofis weltweit im Messezentrum<br />
Nürnberg zusammen.<br />
Rund 76.000 Händler und Einkäufer aus allen fünf Kontinenten informieren sich<br />
auf der Leitmesse über die Neuheiten und Trends der Spielwarenindustrie – 40<br />
Prozent davon besuchen ausschliesslich die Spielwarenmesse in Nürnberg.<br />
Darum dabei sein – Die Erfolgsfaktoren der Spielwarenmesse<br />
– Weltumspannend: 2.776 Aussteller aus 62 Ländern, 76.055 Besucher aus 120<br />
Ländern<br />
– Einzigartig: 808 der Aussteller sind auf keiner anderen Messe vertreten, 30.650<br />
Besucher kommen nur hierher<br />
– Branchenumfassend: 1 Mio. Produkte, darunter 70.000 Neuheiten, Marken<br />
und Massenartikel für alle Vertriebskanäle<br />
– Medialer Höhepunkt: 2.500 Journalisten in Nürnberg<br />
– Informativ: Umfassendes Wissensprogramm mit einem jährlich wechselnden<br />
Toy Fair Special, der Global Toy Conference und dem Toy Business Forum<br />
– Entscheidungsfreudig: 88,6 % der Besucher mit der Lizenz zum Ordern<br />
*Zahlen der Spielwarenmesse International Toy Fair Nürnberg 2012<br />
Benützen Sie den Vorverkauf für reduzierte Eintrittskarten bei der Vertretung der<br />
NürnbergMesse in der Schweiz:<br />
Handelskammer Deutschland-Schweiz<br />
Catherine Jesel<br />
Telefon 044 283 61 75<br />
catherine.jesel@handelskammer-d-ch.ch<br />
Impressum_quer.qxd:Impressum 10.12.2012 13:58 Uhr Seite 1<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong><br />
Monatszeitschrift der<br />
HANDELSKAMMER<br />
DEUTS<strong>CH</strong>LAND–S<strong>CH</strong>WEIZ<br />
Tödistrasse 60, <strong>CH</strong>-8002 Zürich<br />
Telefon: +41(0)44 283 6161<br />
Telefax: +41(0)44 283 6100<br />
E-Mail: auskunft@handelskammer-d-ch.ch<br />
Internet: www.handelskammer-d-ch.ch<br />
Schriftleitung:<br />
Ralf J. Bopp<br />
E-Mail: ralf.bopp@handelskammer-d-ch.ch<br />
Redaktion <strong>Wirtschaft</strong>sinformation<br />
Deutschland–Schweiz:<br />
Daniel Heuer<br />
E-Mail: daniel.heuer@handelskammer-d-ch.ch<br />
Redaktion Recht und Steuern<br />
Deutschland–Schweiz:<br />
Dr. Marion Hohmann-Viol, Rechtsanwältin<br />
E-Mail:<br />
marion.hohmannviol@handelskammer-d-ch.ch<br />
Recht und Steuern; Handelsvertreterfragen;<br />
Europa-Informationen<br />
Redaktion:<br />
Michael Koch<br />
E-Mail: redaktion@handelskammer-d-ch.ch<br />
Catherine Jesel<br />
E-Mail: catherine.jesel@handelskammer-d-ch.ch<br />
Messen und Ausstellungen allgemein;<br />
speziell Nürnberg, Spielwarenmesse und<br />
Offenbach<br />
Linda Oswald<br />
E-Mail: info@koelnmesse.ch<br />
Koelnmesse<br />
Inserateverwaltung:<br />
(ausser Vermittlungsinserate)<br />
HEGETS<strong>CH</strong>WEILER AG<br />
Media-Verwaltung<br />
Im Chupferplätz 7<br />
Postfach 49<br />
<strong>CH</strong>-8605 Gutenswil<br />
Telefon: + 41 (0)44 945 51 52<br />
Telefax: + 41 (0)44 945 53 07<br />
E-Mail: media@hegetschweiler.eu<br />
Internet: www.hegetschweiler.eu<br />
Druck:<br />
werk zwei Print + Medien Konstanz GmbH<br />
Max-Stromeyer-Strasse 180<br />
D-78467 Konstanz<br />
Telefon: 0049-7531/999-1870<br />
E-Mail: kontakt@werkzwei-konstanz.de<br />
Adresse Schweiz: Postfach 2171, 8280 Kreuzlingen<br />
Zürich<br />
Ornaris<br />
20. bis 22. Januar<br />
Die ORNARIS ist der unumgängliche<br />
Treffpunkt des Schweizer Detailhandels:<br />
Hier werden wegweisende Tendenzen<br />
wahrgenommen und erfolgsversprechende<br />
Geschäftsbeziehungen für die<br />
Zukunft geknüpft.<br />
Trends der kommenden Saison<br />
Gemäss Trendforschungen gibt sich die<br />
neue Generation von Objekten schlicht<br />
und zeitlos. Geometrische Formen<br />
rücken in den Mittelpunkt und überflüssige<br />
Extras werden weggelassen. Nach<br />
einer Phase, in der barocke Einflüsse<br />
dominierten, orientierten sich die Designer<br />
heute wieder vermehrt an Funktionalismus<br />
und Pragmatismus. Auch<br />
die Mode und ihre Accessoires, die sich<br />
gerade dem Farbenrausch hingaben,<br />
finden künftig wieder zu mehr Nüchternheit<br />
zurück. Trendfarben wie Stein<br />
oder Sand dürften es im Verkauf einfach<br />
haben. Aber auch starke Unifarben mit<br />
Lack optik halten sich ebenso wie der<br />
nordisch dezente Stil. Der Mustermix<br />
bleibt romantisch-zart, er bringt aber<br />
auch Streifen, Blumen Folkloremotive<br />
und Illustrationen in gewagter Manier<br />
zusammen.<br />
Die in dieser Zeitschrift veröffentlichten Beiträge<br />
und Inserate geben nicht immer die Meinung der<br />
Handelskammer Deutschland–Schweiz wieder.<br />
Die in dieser Zeitschrift publizierten Inserate<br />
dürfen von Dritten weder ganz noch teilweise<br />
kopiert, bearbeitet oder sonstwie verwertet<br />
werden. Ausgeschlossen ist insbesondere<br />
auch eine Einspeisung auf Online-<br />
Dienste, unabhängig davon, ob die Inserate<br />
zu diesem Zweck bearbeitet werden oder<br />
nicht. Die Handelskammer Deutschland–<br />
Schweiz und die Inserenten untersagen ausdrücklich<br />
die Übernahme auf Online-Dienste<br />
durch Dritte. Jeder Verstoss gegen dieses<br />
Verbot wird von der Handelskammer<br />
Deutschland–Schweiz rechtlich verfolgt.<br />
Copyright<br />
Alle Rechte, insbesondere alle Urheberund<br />
Verlagsrechte, sind vorbehalten.<br />
Nachdruck und Vervielfältigung, auch<br />
auszugsweise, einschliesslich Speicherung<br />
und Nutzung auf optischen und<br />
elektronischen Datenträgern ist nur mit<br />
vorheriger Zustimmung der Redaktion<br />
und mit ungekürzter Quellenangabe<br />
gestattet.<br />
26 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
Neues aus Bern und Berlin<br />
Bern<br />
Berufliche Vorsorge:<br />
Finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen<br />
im Jahr<br />
2011 – Neue Bewertungsgrundlage<br />
in Vorbereitung<br />
Der jährliche Bericht über die finanzielle<br />
Lage der Vorsorgeeinrichtungen zeigt<br />
per Ende 2011, dass sich die Situation<br />
gegenüber dem Vorjahr verschlechtert<br />
hat: Der Anteil der Pensionskassen in<br />
Unterdeckung hat sich deutlich erhöht.<br />
Aufgrund der aktuell guten Anlageerträge<br />
ist indes damit zu rechnen, dass sich<br />
bis Ende 2012 die Unterdeckungen der<br />
Vorsorgeeinrichtungen wieder verringern<br />
werden. Zur Sicherung der Kontinuität<br />
präsentiert die Oberaufsichtskommission<br />
Berufliche Vorsorge (OAK BV) in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bundesamt für<br />
Sozialversicherungen (BSV) nochmals<br />
die Ergebnisse dieser jährlichen Erhebung.<br />
Ab dem kommenden Jahr wird<br />
diese nun aber auf eine aktuellere und<br />
aussagekräftige Bewertungsgrundlage<br />
gestellt. Insbesondere soll mit der Erhebung<br />
des technischen Zinssatzes eine<br />
effektive Vergleichbarkeit der einzelnen<br />
Deckungsgrade erreicht werden.<br />
Bis anhin erstellte das Bundesamt für<br />
Sozialversicherungen (BSV) zuhanden<br />
des Bundesrates jährlich einen Bericht<br />
über die finanzielle Lage der Vorsorgeeinrichtungen.<br />
Im Rahmen der Strukturreform<br />
hat der Bundesrat diese Aufgabe<br />
nun neu der Oberaufsichtskommission<br />
Berufliche Vorsorge (OAK BV) übertragen.<br />
Punkto Aktualität, Vergleichbarkeit<br />
und Aussagekraft genügt die vorliegende<br />
Erhebung dem Anspruch nach einer<br />
risikoorientierten Aufsicht anerkanntermassen<br />
nur bedingt. Deshalb wird die<br />
Erhebung für das Folgejahr (Abschlüsse<br />
per 31.12.2012) angepasst, um künftig<br />
dem Bedürfnis nach möglichst aktuellen<br />
und aussagekräftigen Informationen<br />
nachzukommen. Geplant ist, dass die<br />
Zahlen per Ende 2012 bereits im ersten<br />
Quartal 2013 erhoben werden. Vor allem<br />
aber soll mit der Erfassung des zur Berechnung<br />
der erwarteten Rendite nötigen<br />
technischen Zinssatzes sowie weiterer<br />
Kennzahlen eine Vergleichbarkeit<br />
der Deckungsgrade der einzelnen Vorsorgeeinrichtungen<br />
ermöglicht werden.<br />
Deutlich mehr Vorsorgeeinrichtungen<br />
mit Unterdeckungen<br />
Um die Kontinuität zu wahren, hat die<br />
OAK BV in Zusammenarbeit mit dem<br />
BSV die bisherige Umfrage bei den<br />
Aufsichtsbehörden für den Stichtag<br />
31.12.2011 im gleichen Umfang wie bisher<br />
durchgeführt. Diese umfasst Vorsorgeeinrichtungen<br />
mit und ohne Staatsgarantie<br />
sowie Sammeleinrichtungen.<br />
Nicht mehr im Bericht enthalten sind<br />
dagegen die in der beruflichen Vorsorge<br />
tätigen Lebensversicherer. Ein separater<br />
Bericht dazu wurde im September<br />
2012 von der Eidgenössischen Finanzmarkaufsicht<br />
FINMA publiziert («Offenlegung<br />
der Betriebsrechnung 2011»).<br />
Per Ende 2011 wiesen 483 Vorsorgeeinrichtungen<br />
in ihren Jahresrechnungen<br />
eine Unterdeckung aus, wovon 52 mit<br />
einer Staatsgarantie ausgestattet sind.<br />
Hinzu kommen 30‘854 meist kleinere<br />
Vorsorgewerke von Sammeleinrichtungen,<br />
welche ebenfalls einen Deckungsgrad<br />
von weniger als 100 % aufweisen.<br />
Der Anteil von Vorsorgeeinrichtungen mit<br />
einer Unterdeckung hat sich damit von<br />
10.9 % per Ende 2010 auf 17.0 % per<br />
Ende 2011 stark erhöht. Zugenommen<br />
hat auch die Zahl der Vorsorgeeinrichtungen<br />
mit einer erheblichen Unterdeckung,<br />
das heisst einem Deckungsgrad<br />
von weniger als 90 %.<br />
Fehlbetrag von 41,5 Milliarden<br />
Schweizer Franken<br />
Die absolute Höhe der Unterdeckung ist<br />
im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls stark<br />
gestiegen. Der kumulierte Fehlbetrag<br />
belief sich per Ende 2011 auf 41.5 Mrd.<br />
Franken (Vorjahr 34.9 Mrd. Franken) Mit<br />
31.1 Mrd. Franken stammte der grösste<br />
Teil dieses Fehlbetrags unverändert von<br />
Vorsorgeeinrichtungen mit Staatsgarantie.<br />
Für weitere 0.3 Mrd. Franken an Deckungslücken<br />
waren Vorsorgewerke von<br />
Sammelstiftungen verantwortlich. Die<br />
Unterdeckungen bei den übrigen Vorsorgeeinrichtungen<br />
betrugen 8.9 Mrd.<br />
Franken.<br />
Im Vergleich zu 2010 haben sich damit<br />
sowohl die Anzahl der Vorsorgeeinrichtungen<br />
mit Unterdeckung, als auch<br />
die absoluten Fehlbeträge sowie der<br />
betroffene Personenkreis erhöht. Zurückzuführen<br />
ist dies in erster Linie auf<br />
die Verluste an den Finanzmärkten. Die<br />
kapitalgewichtete Performance aller in<br />
der Analyse untersuchten Vorsorgeeinrichtungen<br />
betrug in der Untersuchungsperiode<br />
gesamthaft -1.3 %, während<br />
sich der gewichtete Deckungsgrad<br />
um 2.9 % verringerte. Insgesamt zeigt<br />
sich, dass die Spuren der Finanzkrise<br />
weiterhin deutlich sichtbar sind und die<br />
Deckungsgradsituation im Vergleich zu<br />
Ende 2007 nach wie vor unbefriedigend<br />
ausfällt.<br />
Aufgrund der aktuell guten Anlageerträge<br />
ist indes damit zu rechnen, dass<br />
sich bis Ende 2012 die Unterdeckungen<br />
der Vorsorgeeinrichtungen wieder<br />
verringern werden. Wegen den weltweit<br />
unverändert extrem tiefen Zinsen dürfte<br />
es jedoch auch in den nächsten Jahren<br />
schwierig bleiben, die zur Stabilisierung<br />
resp. Verbesserung des Deckungsgrads<br />
notwendigen Kapitalrenditen zu erwirtschaften.<br />
Adresse für Rückfragen:<br />
Herr Manfred Hüsler<br />
Direktor Sekretariat OAK BV<br />
Tel. Nr. 031 322 94 93<br />
manfred.huesler@oak-bv.admin.ch<br />
Kantonale Bruttoinlandprodukte<br />
2010<br />
Erste Schätzungen des BIP<br />
nach Kantonen<br />
Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht<br />
zum ersten Mal Schätzungen<br />
des Bruttoinlandproduktes (BIP) nach<br />
Kantonen und Grossregionen für den<br />
Zeitraum 2008 bis 2010. Die Daten liefern<br />
nicht nur Informationen zum <strong>Wirtschaft</strong>swachstum<br />
der Kantone, sondern<br />
beleuchten – nach Branchengruppen<br />
aufgeschlüsselt – auch die <strong>Wirtschaft</strong>sstruktur<br />
der Kantone. Da die verwendeten<br />
Methoden noch neu sind und die Ergebnisse<br />
über einen längeren Zeitraum<br />
konsolidiert werden müssen, sind die<br />
Resultate als provisorisch zu betrachten.<br />
Die ersten Schätzungen des BIP nach<br />
Kantonen und nach Branchengruppen<br />
sind zu laufenden Preisen sowie zu Preisen<br />
des Vorjahres verfügbar. Das BIP pro<br />
Kopf gibt zudem Aufschluss über den in<br />
jedem Kanton pro Kopf erzielten Wohlstand.<br />
Sämtliche Informationen stehen<br />
auf der Website des BFS zur Verfügung.<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 27
Von Schwankungen geprägter<br />
Zeitraum<br />
Der Zeitraum 2008–2010, für den die<br />
regionalen Schätzungen durchgeführt<br />
wurden, war geprägt von starken Konjunkturschwankungen,<br />
was die Analyse<br />
der Ergebnisse erschwerte. Die Rezession<br />
im Jahr 2009 (Abnahme des BIP um<br />
1,9 %) widerspiegelt die Auswirkungen<br />
der Verschlechterung der Weltwirtschaft<br />
auf die Schweizer Exportbranchen und<br />
der Finanzkrise auf die Banken und Versicherungen.<br />
Sämtliche Grossregionen<br />
waren mit einer starken Verlangsamung<br />
ihrer <strong>Wirtschaft</strong> konfrontiert. Dies lässt<br />
sich durch die Auswirkungen der Finanzkrise<br />
auf die Banken und insbesondere<br />
durch den Einbruch der Wertschöpfung<br />
in den Exportbranchen erklären. So sind<br />
es in erster Linie industrielle Kantone<br />
wie der Jura und Neuenburg, die die<br />
negativsten Ergebnisse zu konstanten<br />
Preisen verbuchten (-5,7 % und -6,5 %).<br />
Dies erklärt auch den starken Rückgang<br />
des BIP im Espace Mittelland. In den<br />
beiden Kantonen Wallis und Schwyz<br />
stieg das BIP entgegen des allgemeinen<br />
Trends an (+2,5 % bzw. +1 %). Dieses<br />
positive Wachstum im Wallis lässt sich<br />
insbesondere mit der Energieproduktion,<br />
den industriellen Branchen, die im<br />
Vergleich zur Gesamtheit der Industriezweige<br />
der Krise besser standhielten,<br />
sowie den zunehmenden Aktivitäten im<br />
Rückversicherungsgeschäft begründen.<br />
Letzteres erklärt auch das gute Ergebnis<br />
des Kantons Schwyz.<br />
Das Jahr 2010 war hingegen geprägt<br />
vom starken Anstieg des BIP (+3,0 %),<br />
was sich sowohl im sekundären als auch<br />
im tertiären Sektor widerspiegelt. Innerhalb<br />
der beiden Sektoren entwickelte<br />
sich das <strong>Wirtschaft</strong>swachstum in den<br />
verschiedenen Branchen jedoch sehr<br />
unterschiedlich. Diese Unterschiede<br />
beim Wachstum liefern grösstenteils die<br />
Erklärung für die Ergebnisse der Kantone<br />
und Grossregionen.<br />
Die Zentralschweiz, die Ostschweiz<br />
und die Genferseeregion verzeichneten<br />
ein stärkeres BIP-Wachstum zu konstanten<br />
Preisen als die Gesamtschweiz<br />
(+6,2 %, +4,7 % und +3,7 %). Die ausgezeichneten<br />
Resultate der meisten Zentral-<br />
und Ostschweizer Kantone sind auf<br />
die Dynamik der industriellen Branchen<br />
und der nicht finanziellen Dienstleistungen<br />
sowie auf die geringere Abhängigkeit<br />
vom Finanzsektor zurückzuführen.<br />
Letzterer belastete die Ergebnisse des<br />
Kantons Zürich erneut stark.<br />
Erste Schätzungen<br />
Da die Konjunktur stark von der Finanzkrise<br />
und dem weltweiten <strong>Wirtschaft</strong>saufschwung<br />
geprägt wird, ist bei der<br />
Analyse eine gewisse Vorsicht geboten.<br />
Die Bestimmung des BIP eines Landes<br />
ist nämlich dann heikel, wenn starke und<br />
abrupte Schwankungen auftreten und die<br />
<strong>Wirtschaft</strong>ssituation der verschiedenen<br />
Branchen heterogen ist. Noch schwieriger<br />
wird die Aufgabe bei den Regionen<br />
und Kantonen. Ausserdem gilt es zu beachten,<br />
dass diese neuen Schätzungen<br />
teilweise auf Statistiken beruhen, die<br />
nicht spezifisch mit dem Ziel erarbeitet<br />
wurden, regionale Daten zu liefern. Aus<br />
diesem Grund mussten teilweise Hypothesen<br />
formuliert werden. Die Schätzungen,<br />
insbesondere nach Branchen und<br />
Kantonen, sind deshalb mit Vorsicht zu<br />
interpretieren. Starke Wachstumsfluktuationen<br />
bei den Branchen können auch<br />
auf besondere Ergebnisse von Betrieben,<br />
die innerhalb einer Branche eine wichtige<br />
Rolle spielen, zurückzuführen sein.<br />
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Moderat positive<br />
Konjunkturperspektiven<br />
Konjunkturprognosen der Expertengruppe<br />
des Bundes – Winter 2012/2013.<br />
Auch in der Schweiz wurde die Konjunktur<br />
2012 durch das schwächere weltwirtschaftliche<br />
Umfeld gebremst, und<br />
die Arbeitslosigkeit nimmt leicht zu. Das<br />
BIP-Wachstum blieb indes klar im positiven<br />
Bereich (Prognose 2012 +1 %). Die<br />
kurzfristigen Konjunkturaussichten für<br />
die kommenden Monate sind durchzogen,<br />
Anzeichen für eine ausgeprägtere<br />
Verschlechterung sind aber nach wie<br />
vor nicht auszumachen. Vorausgesetzt,<br />
dass die Schuldenkrise im Euroraum<br />
unter Kontrolle bleibt und die Weltwirtschaft<br />
allmählich festeren Tritt fasst,<br />
dürfte der schweizerische Konjunkturmotor<br />
in den nächsten beiden Jahren<br />
zusehends wieder an Fahrt gewinnen.<br />
Die Expertengruppe des Bundes behält<br />
ihre bisherige Einschätzung bei, dass für<br />
2013 mit einem moderaten BIP-Wachstum<br />
(+1,3 %) zu rechnen ist, welches<br />
sich 2014 festigen dürfte (+2 %). Bei der<br />
Arbeitslosigkeit muss für 2013 noch von<br />
einer weiteren leichten Zunahme ausgegangen<br />
werden.<br />
Internationale Konjunktur<br />
Die fragile weltwirtschaftliche Erholung<br />
geriet 2012 einmal mehr ins Stocken.<br />
Die schlechte <strong>Wirtschaft</strong>s- und Finanzlage<br />
im Euro-Raum strahlte vermehrt<br />
auf andere Weltregionen, darunter die<br />
bislang wachstumsstarken Schwellenländer,<br />
aus. Zum Jahresende sind indes<br />
neben nach wie vor viel Schatten immerhin<br />
auch wieder erste Lichtblicke auszumachen,<br />
die für die nächsten beiden<br />
Jahre eine allmähliche Verbesserung des<br />
internationalen Konjunkturumfelds der<br />
Schweiz erwarten lassen.<br />
So haben in der Euro-Schuldenkrise<br />
die Massnahmen der EZB (Bereitschaft<br />
zum Ankauf von Staatsanleihen der Peripherieländer)<br />
zumindest vorübergehend<br />
für Entspannung an den Finanzmärkten<br />
gesorgt und ein Zeitfenster geschaffen,<br />
um glaubwürdige fiskalische und<br />
strukturelle Reformen aufzugleisen. Den<br />
Euro-Südländern werden von verschiedener<br />
Seite (u.a. der OECD) deutliche<br />
Fortschritte bei den Strukturreformen<br />
und der Verbesserung ihrer Konkurrenzfähigkeit<br />
attestiert. Trotz dieser positiven<br />
Tendenzen bleiben allerdings die Konjunkturaussichten<br />
vorerst noch äusserst<br />
gedämpft. Der Euroraum als Ganzes<br />
dürfte nach 2012 auch 2013 nochmals<br />
einen <strong>Wirtschaft</strong>srückgang erleiden und<br />
sich erst 2014 zu erholen beginnen. Da-<br />
28 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
hinter verbergen sich wie bisher grosse<br />
Länderunterschiede. Vor allem in den<br />
krisengeschüttelten Südländern, in denen<br />
die fiskalpolitische Konsolidierung<br />
und Entschuldungsprozesse im privaten<br />
Sektor die Konjunktur stark belasten, ist<br />
noch kein Ende der schweren Rezession<br />
in Sicht. Demgegenüber stehen in<br />
den nicht unter gravierenden Strukturproblemen<br />
leidenden Kernländern wie<br />
Deutschland die Chancen gut, dass es<br />
bei einer vorübergehenden Konjunkturdelle<br />
bleibt.<br />
Von den aussereuropäischen <strong>Wirtschaft</strong>sräumen<br />
sind mehrheitlich moderat<br />
positive Impulse für die Weltwirtschaft<br />
zu erwarten. Für die USA wird allgemein<br />
mit einer Fortsetzung der (verhaltenen)<br />
<strong>Wirtschaft</strong>serholung gerechnet. Voraussetzung<br />
ist allerdings, dass zwischen den<br />
politischen Parteien ein Budgetkompromiss<br />
gefunden wird, um kurzfristig eine<br />
zu abrupte Fiskalkonsolidierung («fiscal<br />
cliff») mit schädlichen Folgen für die Konjunktur<br />
zu verhindern. Die wachstumsstarken<br />
Schwellenländer in Asien und<br />
anderen Weltregionen, in denen sich die<br />
Wachstumsraten 2012 ebenfalls merklich<br />
verlangsamten, dürften ihre Schwächephase<br />
bald wieder überwinden können.<br />
In China etwa deuten die jüngsten<br />
Indikatoren darauf hin, dass die Talsohle<br />
erreicht ist und die <strong>Wirtschaft</strong> wieder festeren<br />
Tritt zu fassen beginnt.<br />
Konjunkturprognose Schweiz<br />
Die schweizerische Konjunktur wurde<br />
2012 durch das ungünstige aussenwirtschaftliche<br />
<strong>Wirtschaft</strong>s- und Währungsumfeld<br />
zwar gebremst, jedoch nicht zum<br />
Erliegen gebracht. Nach wechselhaftem<br />
Quartalsverlauf (negatives 2. Quartal,<br />
starkes 3. Quartal) rechnet die Expertengruppe<br />
für das Gesamtjahr 2012 mit<br />
einem <strong>Wirtschaft</strong>swachstum von 1 %<br />
(unveränderte Prognose). Dies ist weniger<br />
als in den vorangegangenen Jahren<br />
(2010 wuchs die <strong>Wirtschaft</strong> um 3 %,<br />
2011 trotz einsetzender Abkühlung noch<br />
um 1,9 %), aber deutlich entfernt von einer<br />
Rezession, wie sie viele Euro-Länder<br />
verzeichnen.<br />
Dass sich die Schweizer <strong>Wirtschaft</strong><br />
abermals – wie schon in der globalen<br />
Finanzkrise 2008/09 – unter schwierigen<br />
Bedingungen relativ gut behaupten<br />
konnte, ist dem Zusammenspiel aus<br />
solider Inlandkonjunktur und der teilweisen<br />
Krisenresistenz der Exportwirtschaft<br />
zu verdanken. Inlandorientierte <strong>Wirtschaft</strong>ssektoren<br />
wie Bau, öffentliche und<br />
private Dienstleistungen profitieren von<br />
der stetigen Zuwanderung und den tiefen<br />
Zinsen. Im Exportbereich ist die Si-<br />
tuation generell schwierig, jedoch tragen<br />
die Euro-Untergrenze sowie einzelne<br />
robuste Branchen wie Pharma und Uhren<br />
zur Entschärfung bei. Auf der andern<br />
Seite leiden namentlich die MEM-Branchen<br />
sowie der Tourismus stark unter<br />
der <strong>Wirtschaft</strong>s- und Währungslage und<br />
stehen unter erhöhtem Anpassungs-<br />
und Margendruck.<br />
Die kurzfristigen Konjunkturaussichten<br />
für die kommenden Monate sind<br />
durchzogen, Anzeichen für eine krisenhafte<br />
Verschlechterung aber nach wie<br />
vor nicht auszumachen. Vorausgesetzt,<br />
dass die Schuldenkrise im Euroraum<br />
unter Kontrolle bleibt und die Weltwirtschaft<br />
allmählich festeren Tritt fasst,<br />
dürfte der schweizerische Konjunkturmotor<br />
in den nächsten beiden Jahren<br />
zusehends wieder an Fahrt gewinnen.<br />
Für das Jahr 2013 rechnet die Expertengruppe<br />
mit einem moderaten BIP-<br />
Wachstum von 1,3 %, womit die bisherige<br />
Prognose (1,4 %) nahezu unverändert<br />
beibehalten wird. Da der wirtschaftliche<br />
Aufschwung sukzessive an Kraft gewinnen<br />
dürfte, wird für 2014 ein stärkeres<br />
Wachstum von 2 % erwartet.<br />
Die Branchenentwicklung dürfte weiterhin<br />
heterogen verlaufen, allerdings<br />
spricht einiges dafür, dass sich die bislang<br />
ausgeprägten Unterschiede zwischen<br />
Inland- und Exportsektoren etwas<br />
verringern werden. Bei den Exporten<br />
scheint die Talsohle durchschritten und<br />
2013 und 2014 dürften allmählich wieder<br />
höhere Wachstumsraten erreicht<br />
werden. Demgegenüber könnte die Binnenkonjunktur<br />
vorübergehend etwas an<br />
Fahrt verlieren. So ist für den privaten<br />
Konsum angesichts der im Vergleich zu<br />
2012 weniger günstigen Einkommens-<br />
und Beschäftigungsaussichten mit einer<br />
leicht verlangsamten Expansion auszugehen.<br />
Die Unternehmensinvestitionen<br />
werden durch die schwächere Kapazitätsauslastung,<br />
insbesondere im Industriesektor,<br />
gebremst werden. Die Bauwirtschaft<br />
dürfte angesichts tiefer Zinsen<br />
und wachsender Bevölkerung insbesondere<br />
im Hochbau weiterhin Zuwächse<br />
verzeichnen.<br />
Die Aussichten für den Arbeitsmarkt<br />
haben sich etwas eingetrübt. Zwar nahm<br />
die Beschäftigung bis zum Herbst noch<br />
deutlich zu, jedoch deuten jüngste Umfragen<br />
vermehrt auf eine nachlassende<br />
Einstellungsneigung bei vielen Firmen<br />
sowohl in der Industrie als auch im<br />
Dienstleistungssektor hin. Das Beschäftigungswachstum<br />
könnte somit in den<br />
kommenden Quartalen vorübergehend<br />
zum Erliegen kommen, ehe sich die<br />
Konjunktur wieder stärker belebt. Der<br />
leichte Anstieg der Arbeitslosigkeit, der<br />
Anfang 2012 einsetzte, dürfte sich 2013<br />
noch weiter fortsetzen und 2014 ausklingen.<br />
Im Jahresdurchschnitt rechnet die<br />
Expertengruppe mit Arbeitslosenquoten<br />
von 2,9 % für 2012 sowie jeweils 3,3 %<br />
für 2013 und 2014.<br />
Konjunkturrisiken<br />
Weiterhin sind die internationalen Konjunkturaussichten<br />
mit einigen Unsicherheiten<br />
behaftet. Zwar ist das Risiko für<br />
eine Eskalation der Schuldenkrise im Euroraum<br />
durch die erfolgreichen Eindämmungsmassnahmen<br />
der letzten Monate<br />
gesunken, bewältigt ist die Krise jedoch<br />
noch längst nicht. Nicht auszuschliessen<br />
ist etwa, dass in den Euro-Krisenländern<br />
angesichts der schlechten <strong>Wirtschaft</strong>slage<br />
und sozialer Spannungen die Strukturreformen<br />
langsamer vorankommen<br />
als erhofft und die Verunsicherung an<br />
den Finanzmärkten zurückkehrt. Ein<br />
weiteres Risiko betrifft die unklare Budgetsituation<br />
in den USA: Das Scheitern<br />
einer Kompromisslösung («fiscal cliff»)<br />
würde – durch automatisch in Kraft tretende<br />
Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen<br />
– einen negativen Effekt auf<br />
das BIP-Wachstum der USA haben und<br />
je nach Ausmass auf die Weltwirtschaft<br />
ausstrahlen. Schliesslich ist die erwartete<br />
Wiederbelebung des Wachstums in<br />
den Schwellenländern derzeit noch mit<br />
Unsicherheit behaftet.<br />
Neben diesen negativen Risiken gibt<br />
es jedoch auch Aufwärtspotenzial für<br />
die internationale Konjunktur. So mehren<br />
sich in jüngster Zeit die Anzeichen, dass<br />
amerikanische Unternehmen Investitionen<br />
aufschieben, bis Klarheit bezüglich<br />
den Budgetbeschlüssen besteht. Ein<br />
Überwinden der US-Budgetproblematik,<br />
aber auch eine anhaltende Beruhigung<br />
im Euroraum, könnte somit zu Nachholeffekten<br />
bei den Investitionen führen und<br />
die internationale Konjunktur stärken.<br />
Adresse für Rückfragen:<br />
Eric Scheidegger, SECO,<br />
Leiter der Direktion für<br />
<strong>Wirtschaft</strong>spolitik,<br />
Tel. +41 (31) 322 29 59<br />
<strong>Swiss</strong>ness: Ja zum<br />
besseren Schutz,<br />
Kernpunkte noch nicht<br />
entschieden<br />
Die Marke «Schweiz» soll besser geschützt<br />
werden, darüber sind sich<br />
National- und Ständerat einig. Die<br />
beiden Kammern verfolgen jedoch<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 29
unterschiedliche Konzepte bei den anzuwendenden<br />
Kriterien. Für die <strong>Wirtschaft</strong><br />
ist wichtig, dass Missbräuche<br />
wirksam bekämpft werden und die Vorlage<br />
den Standort Schweiz insgesamt<br />
stärkt. Detailfragen sollten zusammen<br />
mit den Experten aus den Unternehmen<br />
beantwortet werden.<br />
Die <strong>Swiss</strong>ness-Vorlage ist eine Runde<br />
weiter. Nach dem Nationalrat hat sich<br />
am Montag auch der Ständerat für einen<br />
besseren Schutz der Marke «Schweiz»<br />
entschieden. Das ist gut: für den Standort,<br />
die Unternehmen und die Konsumentinnen<br />
und Konsumenten. Noch ist<br />
allerdings nicht abschliessend bestimmt,<br />
wie hoch einerseits der Anteil sein soll,<br />
der in einem Produkt sein muss, damit<br />
es als «<strong>Swiss</strong> made» gilt, und andererseits,<br />
welche Konzepte dabei verfolgt<br />
werden sollen: jene des National-, des<br />
Stände- oder des Bundesrats.<br />
Unterschiedliche Konzepte bei<br />
Lebensmitteln, unterschiedliche<br />
Schwellen bei Industriegütern<br />
Der Nationalrat will – wie die verarbeitende<br />
Nahrungsmittelindustrie – Lebensmittel<br />
in stark und schwach verarbeitete<br />
unterteilen. Das ist wichtig und richtig.<br />
Der Ständerat hält diese Lösung für zu<br />
kompliziert, entschied sich aber gleichzeitig<br />
bei den Berechnungen des Rohstoffgewichts<br />
für eine sehr bürokratische<br />
und nicht praktikable Variante. Bei den<br />
Industrieprodukten hatte die <strong>Wirtschaft</strong><br />
nach den Auseinandersetzungen im<br />
Nationalrat einen praktikablen Kompromissvorschlag<br />
präsentiert. Trotz der<br />
starken Voten im Plenum hat sich die<br />
Kleine Kammer dagegen entschieden.<br />
<strong>Wirtschaft</strong> setzt sich für praktikable<br />
Lösungen ein<br />
Seit Beginn der Revisionsarbeiten hat<br />
eine Arbeitsgruppe von economie suisse<br />
die Interessen der unterschiedlichen<br />
Branchen intern abgestimmt und mit<br />
den Experten Lösungsvorschläge erarbeitet,<br />
die im Alltag der Unternehmen<br />
gut umsetzbar sind. Diese Arbeiten würden<br />
erleichtert, wenn die Eckwerte des<br />
Verordnungsentwurfs nicht immer noch<br />
unter Verschluss gehalten oder nur sehr<br />
selektiv verbreitet würden. Das Parlament<br />
sollte die Bedürfnisse und Vorschläge<br />
der Unternehmen ernst nehmen<br />
und darf sich nicht in Differenzen über<br />
Prozentsätze blockieren. Wird die Vorlage<br />
zu kompliziert, stärkt sie den Standort<br />
Schweiz nicht.<br />
Quelle: economiesuisse<br />
Vollständige elektronische<br />
Beurkundung ermöglichen<br />
Verträge und andere Rechtsgeschäfte<br />
sollen künftig vollständig elektronisch<br />
beurkundet werden können. Der Bundesrat<br />
hat am 14.12. 2012 eine entsprechende<br />
Änderung des Zivilgesetzbuches<br />
(ZGB) in die Vernehmlassung geschickt.<br />
Die öffentliche Beurkundung dient<br />
dem Schutz der Parteien bei wichtigen<br />
Rechtsgeschäften, der Beweissicherung<br />
und der Schaffung klarer Verhältnisse.<br />
Angesichts ihrer grossen Bedeutung will<br />
der Bundesrat das Beurkundungsrecht<br />
weiterentwicklen und konsolidieren.<br />
Nach geltendem Recht muss das –<br />
in aller Regel am Computer entworfene<br />
– Original der öffentlichen Urkunde als<br />
Papierdokument erstellt werden. Um die<br />
öffentliche Urkunde im elektronischen<br />
Geschäftsverkehr einsetzen zu können,<br />
muss das Papierdokument in das<br />
elektronische Format zurückverwandelt<br />
werden. Dies verursacht einen unnötigen<br />
Mehraufwand und verunmöglicht<br />
eine rein elektronische Aktenführung<br />
im Sinn des E-Governments. Deshalb<br />
soll künftig das Original der öffentlichen<br />
Urkunde auch in elektronischer Form<br />
erstellt werden können. Die Vorlage legt<br />
zudem im Interesse der Klarheit und der<br />
Rechtssicherheit die von der Lehre und<br />
Rechtsprechung anerkannten Mindestanforderungen<br />
an die öffentliche Beurkundung<br />
gesetzlich fest.<br />
Adresse für Rückfragen:<br />
Hermann Schmid,<br />
Bundesamt für Justiz BJ,<br />
+41 31 322 40 87<br />
Berlin<br />
BDI zum EU-Patent:<br />
«Gute Nachricht für den<br />
Patent-Europameister<br />
Deutschland»<br />
– Grosse Erleichterung für den<br />
Mittelstand<br />
– Rund 75 Prozent weniger Kosten<br />
– Innovationsstandort Europa wird<br />
gestärkt<br />
«Mit dem EU-Patent entsteht ein kostengünstiges<br />
und rechtssicheres Patentsystem,<br />
von dem die patentstarke deutsche<br />
Industrie besonders profitieren wird. Das<br />
ist eine gute Nachricht für den Patent-<br />
Europameister Deutschland.» Das sagte<br />
BDI-Hauptgeschäftsführer Markus Kerber<br />
am Dienstag in Berlin anlässlich der<br />
Verabschiedung des Europäischen Patents<br />
durch das EU-Parlament.<br />
«Das EU-Patent senkt die Kosten<br />
und erleichtert die Rechtsdurchsetzung<br />
ausserordentlich, weil die Unternehmen<br />
auf einen Schlag praktisch flächendeckenden<br />
Patentschutz in ganz Europa<br />
erlangen», sagte Kerber. Davon werde<br />
insbesondere der Mittelstand profitieren,<br />
für den ein umfassender Patentschutz<br />
bislang aufgrund der hohen Kosten für<br />
Gebühren und Übersetzungen unerreichbar<br />
gewesen sei. «Im neuen EU-<br />
Patentsystem liegen die Ersparnisse für<br />
einen flächendeckenden Patentschutz<br />
voraussichtlich bei rund 75 Prozent der<br />
bisherigen Kosten. Damit stärkt das EU-<br />
Patent den Innovationsstandort Europa<br />
im weltweiten Wettbewerb», unterstrich<br />
der BDI-Hauptgeschäftsführer.<br />
«Aus praktischer Sicht sehr sinnvoll<br />
ist das dezentrale Gerichtssystem, das<br />
die besondere Expertise der deutschen<br />
Patentgerichte weiter nutzt», so Kerber<br />
weiter. Die deutsche Industrie reicht<br />
mehr als ein Drittel der Patentanmeldungen<br />
europäischer Unternehmen beim<br />
Europäischen Patentamt ein. Deutsch<br />
bleibt eine von drei Verfahrenssprachen<br />
im europäischen Patentverfahren.<br />
Einkommensverteilung<br />
Die deutsche Mittelschicht ist stabil<br />
Eine neue Studie des Deutschen Instituts<br />
für <strong>Wirtschaft</strong>sforschung (DIW) behauptet,<br />
dass die Mittelschicht in Deutschland<br />
im Jahr 2010 so klein gewesen sei<br />
wie nie zuvor. Das stimmt nicht: Aktuell<br />
ist sie in etwa so gross wie kurz nach der<br />
Wiedervereinigung.<br />
Tatsächlich ist der Bevölkerungsanteil<br />
der Mittelschicht zwischen dem Ende<br />
der 90er-Jahre und 2005 zwar leicht<br />
gesunken – allerdings nachdem ihr Anteil<br />
zuvor gestiegen war. Reale Einkommenseinbussen<br />
können ebenfalls nicht<br />
bestätigt werden, wie eine im August<br />
veröffentlichte Studie des IW Köln belegt:<br />
Insgesamt konnte die mittlere Einkommensschicht<br />
ihr durchschnittliches<br />
reales Nettoeinkommen seit Mitte der<br />
Neunziger Jahre um über 8 Prozent steigern.<br />
Eine Expertise des Instituts für Sozialforschung<br />
und Gesellschaftspolitik im<br />
aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht<br />
der Bundesregierung unterstützt den<br />
Befund des IW Köln, dass Deutschland<br />
30 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
eine stabile mittlere Einkommensschicht<br />
besitzt. Auch im subjektiven Empfinden<br />
der deutschen Bevölkerung ist die<br />
Mittelschicht fest verankert: Laut Allgemeiner<br />
Bevölkerungsumfrage der Sozialwissenschaften<br />
(ALLBUS) erklärten<br />
60 Prozent der Befragten im Jahr 2010,<br />
dass sie zur Mittelschicht gehören – so<br />
viele wie nie zuvor.<br />
Fachkräfteengpass<br />
Fast jede vierte Stelle blieb unbesetzt<br />
Unternehmen in Deutschland konnten<br />
im ersten Halbjahr 2011 rund 410.000<br />
offene Stellen nicht besetzen. Das entsprach<br />
22 Prozent aller vakanten Stelle.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle<br />
Studie des Instituts für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung (IAB). Lediglich zu<br />
Zeiten der New-Economy 2001 gab es in<br />
Deutschland grössere Probleme bei der<br />
Stellenbesetzung.<br />
Zwar hatten auf den ersten Blick weniger<br />
als zehn Prozent aller Betriebe damit<br />
zu kämpfen, Fachkräfte zu finden. Der<br />
Grossteil aller Betriebe hat im fraglichen<br />
Zeitraum allerdings überhaupt keine<br />
Fachkräfte gesucht. Im Umkehrschluss<br />
sind die Zahlen a lso durchaus alarmierend:<br />
Die 13 Prozent der Betriebe, die<br />
im ersten Halbjahr 2011 akut Fachkräfte<br />
suchten, blieben häufig erfolglos.<br />
Laut Daten der Bundesagentur für<br />
Arbeit werden neben Ärzten und Pflegekräften<br />
insbesondere technische Akademikerqualifikationen<br />
wie Ingenieure<br />
oder Informatiker, aber auch zahlreiche<br />
gewerblich-technische Ausbildungsberufe<br />
wie Dreher, Fräser und Schweisser<br />
händeringend gesucht. Ihren Bedarf<br />
an Arbeitskräften mit kaufmännischen,<br />
rechts-, geistes- oder sozialwissenschaftlichen<br />
Qualifikationen konnten<br />
und können die Betriebe hingegen noch<br />
immer weitgehend problemlos decken.<br />
Konjunktur schaltet auch<br />
in Deutschland einen Gang<br />
zurück<br />
Schumann: DIHK erwartet für 2013<br />
noch 0,7 Prozent Wachstum<br />
Die Bundesbank hat ihre Wachstumsprognosen<br />
für 2013 auf 0,4 Prozent<br />
zurückgefahren. Diese Prognose hält<br />
Alexander Schumann, Chefvolkswirt des<br />
Deutschen Industrie- und Handelskammertages<br />
(DIHK), für zu pessimistisch.<br />
«Die Auftragsrückgänge vom Sommer<br />
dämpfen nicht nur die Industrieproduktion<br />
spürbar», sagte Schumann<br />
dem «Handelsblatt». Damit sei klar:<br />
«Insgesamt schaltet die Konjunktur im<br />
nächsten Jahr auch in Deutschland einen<br />
Gang zurück.»<br />
Gegen eine so starke Bremsung, wie<br />
die Bundesbank sie prophezeie, sprächen<br />
jedoch «die robuste Entwicklung<br />
der Exportmärkte ausserhalb Europas<br />
sowie die günstigen Konsumperspektiven<br />
hierzulande», betonte der DIHK-<br />
Chefvolkswirt.<br />
Der DIHK erwarte deshalb für das<br />
kommende Jahr noch 0,7 Prozent<br />
Wachstum. «Grössere Sprünge verhindert<br />
die derzeit vorsichtige Investitionstätigkeit<br />
der Unternehmen in Deutschland<br />
und Europa», erläuterte Schumann.<br />
«Daran wird sich wenig ändern, bis das<br />
Vertrauen in die dauerhafte wirtschaftliche<br />
Stabilisierung der Euro-Zone zurückgekehrt<br />
ist.»<br />
Zuwanderung<br />
Deutschland immer beliebter<br />
Seit Jahren wandern immer mehr Menschen<br />
nach Deutschland ein. Auch 2012<br />
ist dieser Trend ungebrochen: In den ersten<br />
sechs Monaten sind 15 Prozent mehr<br />
Personen nach Deutschland gezogen als<br />
im vergleichbaren Zeitraum 2011. Das<br />
belegen die jüngsten Zahlen des Statistischen<br />
Bundesamts. Dieser Zustrom<br />
kommt der hiesigen <strong>Wirtschaft</strong> zu Gute,<br />
die Fachkräfte sucht. Den Krisenstaaten<br />
droht indes unter Umständen die Gefahr,<br />
dass ihr die jungen und qualifizierten Bewohner<br />
den Rücken kehren.<br />
Insgesamt wanderte von Januar<br />
bis Juni 2012 genau eine halbe Million<br />
Menschen in die Bundesrepublik ein.<br />
Das hatte verschiedene Gründe: Einerseits<br />
wirken aktuell die sogenannten<br />
Push-Faktoren, die die Menschen dazu<br />
treiben, ihr Land zu verlassen – die<br />
meisten Zuwanderer kommen aus den<br />
krisengeschüttelten Regionen der EU.<br />
Aus Spanien, Portugal und Griechenland<br />
wanderten in den ersten sechs<br />
Monaten 2012 zwischen 50 und 80<br />
Prozent mehr Personen nach Deutschland<br />
ein als im ersten Halbjahr 2011.<br />
Andererseits belegt der weiter zunehmende<br />
Zuzug wohl auch die steigende<br />
Attraktivität des Standorts Deutschland.<br />
Die Sprache, die ja häufig als<br />
Zuzugsbarriere gesehen wird, scheint<br />
kaum noch eine Rolle zu spielen. Eventuell<br />
ist der jüngste Anstieg auch schon<br />
ein Ergebnis all der Initiativen von Politik,<br />
<strong>Wirtschaft</strong> und Gesellschaft, mit<br />
denen Fachkräfte im Ausland gezielt<br />
angeworben werden.<br />
Für den hiesigen Arbeitsmarkt ist davon<br />
auszugehen, dass die Zuwanderer<br />
positive Impulse setzen. Denn in der<br />
Regel sind junge, qualifizierte Personen<br />
mobiler als andere Gruppen und deshalb<br />
eher bereit, ins Ausland zu gehen.<br />
Nach Daten des Mikrozensus bringen<br />
viele Migranten zudem berufliche Qualifikationen<br />
in eben den Bereichen mit, die<br />
auf dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen:<br />
Technik, Medizin und Ingenieurwesen.<br />
Dennoch sollten Deutschlands Politiker<br />
zusammen mit ihren EU-Kollegen dafür<br />
sorgen, dass die Abwanderung der<br />
Fachkräfte gen Deutschland den europäischen<br />
Nachbarn nicht zu sehr schadet.<br />
Der sogenannte Braindrain liesse<br />
sich beispielsweise durch gut durchdachte<br />
Rückkehrerprogramme und<br />
strukturelle, nachhaltige Unterstützung<br />
vor Ort abmildern.<br />
<strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013 31
Teilrevision des Zollgesetzes:<br />
Vernehmlassungsverfahren eröffnet<br />
Der Bundesrat hat eine Teilrevision des<br />
Zollgesetzes in die Vernehmlassung<br />
geschickt. Die Revision betrifft mehrere<br />
Bereiche. Die Vernehmlassung dauert<br />
bis 31. März 2013.<br />
Das Zollgesetz vom 18. März 2005,<br />
das am 1. Mai 2007 in Kraft getreten ist,<br />
hat sich grösstenteils bewährt. Bei der<br />
geplanten Revision geht es darum, das<br />
Gesetz in einzelnen Bereichen zu optimieren.<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht ist insbesondere<br />
die vorgesehene Anpassung der<br />
Bestimmungen über die offenen Zolllager<br />
und die Zollfreilager von Bedeutung.<br />
Zolllager soll es auch weiterhin geben.<br />
Künftig soll es aber nicht mehr möglich<br />
sein, inländische Waren zur Ausfuhr zu<br />
veranlagen, sie anschliessend aber noch<br />
in der Schweiz in einem Zolllager einzulagern.<br />
Im Sicherheitsbereich sollen einerseits<br />
die Kompetenzen der Eidgenössischen<br />
Zollverwaltung im Bereich der<br />
durch die Kantone delegierten Aufgaben<br />
klarer geregelt werden. Andererseits soll<br />
der im Schengener Bundesbeschluss<br />
festgeschriebene Mindestbestand des<br />
Grenzwachtkorps aufgehoben werden.<br />
Weiter betrifft die vorliegende Teilrevision<br />
des Zollgesetzes im Wesentlichen<br />
noch folgende Themen: Vereinbarungen<br />
Handelskammer Deutschland–Schweiz<br />
über die gegenseitige Anerkennung des<br />
Status von zugelassenen <strong>Wirtschaft</strong>sbeteiligten,<br />
Zollpfandverwertung, Vereidigung<br />
des Personals der Eidgenössischen<br />
Zollverwaltung, besondere<br />
Untersuchungsmassnahmen in der zollrechtlichen<br />
Strafverfolgung, Straffreiheit<br />
bei Missachtung von polizeilichen Vorschriften<br />
während Dienstfahrten.<br />
Adresse für Rückfragen:<br />
Michaela Rickenbacher<br />
Vizedirektorin und Chefin<br />
Haupt abteilung Recht und<br />
Abgaben, EZV<br />
031 322 65 03<br />
michaela.rickenbacher@ezv.admin.ch<br />
Veranstaltungskalender<br />
Datum Titel Art Ort<br />
08.01.2013 «Digitale Buschfeuer, Katastrophenresistenz und mehr:<br />
Global Risks Report 2013 des WEF“<br />
Dr. Reto Schneider, Head Emerging Risk Management<br />
<strong>Swiss</strong> Reinsurance Company<br />
Business-Lunch Zürich<br />
15.01.2013 «Go Europe West» Firmensprechtag<br />
zum Export<br />
Detmold<br />
16.01.2013 «Go Europe West» in die Schweiz<br />
Münster<br />
17.01.2013 «Go Europe West» Duisburg<br />
27.02.2013 «Österreich und Schweiz: Absatzchancen<br />
für Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen»<br />
Markterschliessungsseminar<br />
Aachen<br />
28.02.2013 «Unternehmensgründung in Deutschland» Seminar Zürich<br />
05.03.2013 CE-Kennzeichnung Seminar Zürich<br />
Zu diesen geplanten Anlässen kommen immer noch aktuelle Veranstaltungen hinzu.<br />
Bitte fordern Sie die Teilnehmerunterlagen unter auskunft@handelskammer-d-ch.ch an und informieren<br />
Sie sich auf unserer Webseite www.handelskammer-d-ch.ch unter der Rubrik «Veranstaltungen»<br />
32 <strong>CH</strong>-D <strong>Wirtschaft</strong> 1/2013
Für unsere<br />
Mitglieder legen wir den<br />
roten Teppich aus.<br />
Die Handelskammer Deutschland-Schweiz ist die erste Adresse in Fragen der bilate-<br />
ralen <strong>Wirtschaft</strong>sbeziehungen zwischen Deutschland, der Schweiz und dem Fürstentum<br />
Liechtenstein. Als moderne, kundenorientierte Dienstleistungsorganisation bietet sie<br />
ihren Mitgliedern viele Leistungen gratis und/oder zu reduzierten Honorarsätzen an:<br />
l Markterschliessung und Exportberatung<br />
l Geschäfts- und Kooperationspartner-Vermittlung<br />
l Mehrwertsteuer-Rückerstattungsverfahren<br />
l Fiskalvertretung<br />
l Rechts- und Steuerberatung<br />
l Standort- und Investitionsberatung<br />
l Messeberatung<br />
l Fachpublikationen, Merkblätter und Musterverträge<br />
Einen hohen Stellenwert hat die Kommunikation untereinander: Über 40<br />
Veranstaltungen pro Jahr, Seminare, Business-Lunches usw. führen die Mitglieder<br />
ins Zentrum des <strong>Wirtschaft</strong>sgeschehens. Ein umfassendes Kontaktnetz zu<br />
Unternehmen, Verbänden und Behörden steht den Mitgliedern als Plattform<br />
zur Verfügung. Und als Anlaufstelle hilft die Kammer ihren Mitgliedsfirmen in allen<br />
Fragen sowie bei Schwierigkeiten im grenzüberschreitenden <strong>Wirtschaft</strong>sverkehr.<br />
Besuchen Sie unsere Website www.handelskammer-d-ch.ch: Werden Sie Mitglied<br />
unserer Kammer, damit wir auch für Sie den roten Teppich ausrollen können.<br />
Tödistrasse 60 ∙ 8002 Zürich<br />
www.handelskammer-d-ch.ch
Hervorragend.<br />
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