7.3.3.1 Ionenpermeabilität der Zellmembran - Phywe
7.3.3.1 Ionenpermeabilität der Zellmembran - Phywe
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<strong>Ionenpermeabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zellmembran</strong><br />
<strong>7.3.3.1</strong><br />
Die <strong>Zellmembran</strong> reguliert den Transport von Nährstoffen und Wasser in die Zelle hinein und von Abfallprodukten<br />
und Wasser aus <strong>der</strong> Zelle heraus. Dies kann sowohl passiv z.B. auf Grund von osmotischen<br />
Prozessen als auch aktiv erfolgen. In diesem Versuch soll die selektive Permeabilität einer künstlichen<br />
Membran (Dialyseschlauch) für H + - und OH - - Ionen untersucht werden.<br />
Material<br />
1 Cobra4 Wireless Manager 12600.00<br />
1 Cobra4 Wireless-Link 12601.00<br />
1 Cobra4 Sensor-Unit pH, BNC-Anschluss 12631.00<br />
1 Software measure für Cobra4 14550.61<br />
1 pH-Elektrode, Gelfüllung, BNC-Stecker 46265.15<br />
1 Magnetrührer Mini, ohne Heizung 47334.93<br />
1 Magnetrührstäbchen, l = 30 mm 46299.02<br />
1 Entfernungsstab für Magnetrührstäbchen 35680.03<br />
1 Bunsenstativ, l = 750 mm 37694.00<br />
2 Doppelmuffe 02043.00<br />
2 Universalklemme 37715.00<br />
1 Messzylin<strong>der</strong>, 25 ml 36627.00<br />
1 Trichter, d = 55 mm 34457.00<br />
1 Spritzflasche, 500 ml, Kunststoff 33931.00<br />
2 Becherglas, 250 ml, hohe Form 36004.00<br />
2 Becherglas, 50 ml, hohe Form 36001.00<br />
1 Dialysierschlauch, d = 24 mm, 1 m 64208.00<br />
2 Dialysierclips, 2 Stk. 64209.00<br />
1 Einweg-Handschuhe, mittel, Latex, 100 Stk. 46359.00<br />
1 Puffertabletten, pH 4,00, 100 Stk. 30281.10<br />
1 Puffertabletten, pH 10,00, 100 Stk. 30283.10<br />
1 Salzsäure-Maßlösung, 1 mol/l, 1 l 48454.70<br />
1 Natriumhydroxid-Maßlösung, 1 mol/l, 1 l 48329.70<br />
1 Wasser, dest., 5 l 31246.81<br />
Zusätzlich wird benötigt<br />
1 PC mit USB-Schnittstelle, Windows XP o<strong>der</strong> höher<br />
Abb. 1: Versuchsaufbau<br />
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<strong>7.3.3.1</strong><br />
<strong>Ionenpermeabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zellmembran</strong><br />
Sicherheitshinweis<br />
Natriumhydroxidlösungen wirken je nach Konzentration stark ätzend o<strong>der</strong> reizend auf Haut, Augen und<br />
Schleimhäute. Nebel reizen die Atemorgane. Bei Verätzungen Gewebezerstörungen mit starken<br />
Schmerzen. Darf nicht in die Hände von Kin<strong>der</strong>n gelangen.<br />
Salzsäure wirkt je nach Konzentration stark ätzend o<strong>der</strong> reizend. Dämpfe reizen die Atemorgane, wobei<br />
die Schleimhäute <strong>der</strong> oberen Atemorgane beson<strong>der</strong>s betroffen sind. Konzentrierte Säuren zerstören<br />
Haut und Textilien.<br />
Dämpfe (Nebel) nicht einatmen. Hautkontakt vermeiden. Bei <strong>der</strong> Arbeit geeignete Schutzkleidung,<br />
Schutzhandschuhe und Schutzbrille tragen.<br />
Erste Hilfe: Betroffene Haut, Augen bei gut geöffnetem Lidspalt mit viel Wasser gründlich spülen. Bei<br />
Augenverletzungen unverzüglich Arzt konsultieren. Bei Unfall o<strong>der</strong> Unwohlsein sofort Arzt hinzuziehen.<br />
Nach dem Einatmen: Frischluft, Atemwege freihalten. Bei Atemnot: Transport zum Arzt in halbsitzen<strong>der</strong><br />
Stellung.<br />
Entsorgung: Lösungen mit Wasser verdünnen, neutralisieren (pH 6-8) und wegspülen.<br />
Vorbereitende Arbeiten<br />
Herstellung einer künstlichen Zelle (Beutel aus Dialyseschlauch):<br />
— Vom Dialyseschlauch werden 2 ca. 15 cm lange Stücke abgeschnitten und an einem Ende jeweils<br />
mit einer Dialysierklemme verschlossen. Tipp: Sollte <strong>der</strong> Dialyseschlauch schwer zu öffnen<br />
sein, kurz in destilliertem Wasser geschmeidig machen.<br />
— Ein Beutel aus Dialyseschlauch wird in ein 250-ml-Becherglas gestellt und mit Hilfe eines Messzylin<strong>der</strong>s<br />
mit 15 ml Salzsäure (1 mol/l) gefüllt. Vorsicht: Schutzhandschuhe tragen! Anschließend<br />
wird <strong>der</strong> Beutel mit einer Dialysierklemme verschlossen, mit destilliertem Wasser an <strong>der</strong> Außenseite<br />
sorgfältig gereinigt und auf einer sauberen Unterlage abgelegt.<br />
— In <strong>der</strong> gleichen Art und Weise wird <strong>der</strong> zweite Beutel mit Natronlauge (1 mol/l) gefüllt. 250-ml-<br />
Becherglas vorher reinigen! Beide Beutel dürfen sich nicht berühren!<br />
Aufbau und Durchführung<br />
— Der Aufbau erfolgt gemäß Abb. 1<br />
— pH-Elektrode am entsprechenden Eingang <strong>der</strong> Cobra4 Sensor-Unit pH anschließen.<br />
— Cobra4 Wireless Manager in die USB-Schnittstelle des PCs stecken.<br />
— Die Software „measure Cobra4“ starten, das Messgerät wird automatisch erkannt.<br />
— Messdaten lt. Abb. 2 einstellen. Im Menü „Navigator“ unter die<br />
Messdauer unter auf 200 s einstellen und mit Rechtsklick auf das<br />
Diagramm unter den pH-Bereich auf 1-12 einstellen, o<strong>der</strong> einfach Versuch<br />
„CD6 1.2 <strong>Ionenpermeabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zellmembran</strong>“ laden (Experiment > Experiment öffnen > 4.<br />
Biologie). Es werden nun alle benötigten Voreinstellungen zur direkten Messwertaufnahme geladen.<br />
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Abb. 2: Messparameter<br />
<strong>Ionenpermeabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zellmembran</strong><br />
<strong>7.3.3.1</strong><br />
— Kalibrierung <strong>der</strong> pH-Elektrode vornehmen, dazu die beiden Pufferlösungen in zwei 50-ml-<br />
Bechergläser geben und im Fenster „Messkanal“ den Reiter „Kalibrierung aufrufen (das Fenster<br />
„Messkanal“ kann geöffnet werden, indem im Graph mit Klicken auf die rechte Maustaste „Darstellungsoptionen“<br />
gewählt wird). Falls die verwendete Elektrode vor Kurzem bereits kalibriert<br />
wurde, kann auf eine erneute Kalibrierung verzichtet werden (Kalibrierdaten werden automatisch<br />
abgespeichert).<br />
— Universalklemmen mittels <strong>der</strong> Doppelmuffen an <strong>der</strong> Stativstange des Bunsenstativs befestigen.<br />
— 250-ml-Becherglas mit dem Magnetrührstäbchen versehen, etwa 150 ml destilliertes Wasser einfüllen<br />
und auf den Magnetrührer stellen.<br />
— pH-Elektrode mit Hilfe einer <strong>der</strong> Universalklemmen so anbringen, dass sie vollständig in das destillierte<br />
Wasser eintaucht.<br />
— Den Rührer auf eine mittlere Rührgeschwindigkeit einregeln (Vorsicht: Das Magnetrührstäbchen<br />
darf nicht an die pH-Elektrode schlagen!).<br />
— Messung starten.<br />
— Mit Salzsäure gefüllter Dialysebeutel ca. 20 s nach dem Start <strong>der</strong> Messung in das Becherglas<br />
absenken und mit <strong>der</strong> zweiten Universalklemme befestigen.<br />
— Der zeitliche Verlauf <strong>der</strong> Reaktion ist am Monitor visuell zu verfolgen und endet automatisch nach<br />
200 Sekunden.<br />
— Nach Beendigung <strong>der</strong> Messung werden die Daten im Menü <br />
abgespeichert.<br />
— In gleicher Art und Weise wird die Messung mit dem Dialysebeutel, gefüllt mit Natronlauge wie<strong>der</strong>holt<br />
(Becherglas, pH-Sonde und Magnetrührstäbchen vorher gründlich mit destilliertem Wasser<br />
abspülen!)<br />
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<strong>7.3.3.1</strong><br />
<strong>Ionenpermeabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zellmembran</strong><br />
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Abb. 3: pH-Zeit-Kurve beim Austritt von H + - Ionen<br />
Abb. 4: pH-Zeit-Kurve beim Austritt von OH - - Ionen<br />
<strong>Ionenpermeabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zellmembran</strong><br />
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<strong>7.3.3.1</strong><br />
<strong>Ionenpermeabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zellmembran</strong><br />
Ergebnis und Auswertung<br />
Die Abb. 3 und 4 zeigen die pH-Zeit-Kurven für Salzsäure und Natronlauge, wie sie nach Beendigung<br />
<strong>der</strong> Messung vom Programm dargestellt werden.<br />
Durch den Austritt von H + - Ionen sinkt <strong>der</strong> pH-Wert im Becherglas, durch den Austritt von OH - - Ionen<br />
steigt <strong>der</strong> pH-Wert. Die Geschwindigkeit <strong>der</strong> pH-Wert-Än<strong>der</strong>ung ist mit Hilfe <strong>der</strong> Funktionen <br />
(Abb. 3 und 4) o<strong>der</strong> auswertbar. Daraus ergibt sich für Salzsäure eine Än<strong>der</strong>ungsgeschwindigkeit<br />
von 2,46 pH/183 s (= 0,013 pH/s) und für Natronlauge von 7,40 pH/180 s (= 0,041<br />
pH/s). OH - - Ionen dringen also schneller durch die Dialysemembran als H + - Ionen.<br />
Verwenden Sie – wie für diese Versuchsbeschreibung geschehen – nicht demineralisiertes, son<strong>der</strong>n<br />
destilliertes Wasser, ist <strong>der</strong> pH-Wert unter Umständen höher. Den pH-Wert können Sie noch weiter erhöhen,<br />
indem Sie das Wasser zum Kochen bringen. Dadurch wird das im Wasser befindliche Kohlendioxid<br />
ausgetrieben.<br />
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Raum für Notizen<br />
<strong>Ionenpermeabilität</strong> <strong>der</strong> <strong>Zellmembran</strong><br />
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