Der keltische Baumkreis
Der keltische Baumkreis
Der keltische Baumkreis
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<strong>Der</strong> <strong>keltische</strong> <strong>Baumkreis</strong><br />
Für die Kelten waren die Bäume Lebewesen mit einer besonderen Bedeutung. Nach dem <strong>keltische</strong>n<br />
Jahreskalender teilt sich das Jahr in 39 Abschnitte, die von 21 verschiedenen Bäumen regiert werden.<br />
Davon werden vier Bäume nur jeweils einem Tag zugeordnet. Die Eiche herrscht über den 21. März,<br />
der Tag-‐und-‐Nacht-‐Gleiche im Frühling. Die Birke herrscht über den 24. Juni, den Tag der<br />
Sommersonnenwende. <strong>Der</strong> Olivenbaum ist dem 23. September zugeordnet, der Tag-‐und-‐Nacht-‐<br />
Gleiche im Herbst. Die Buche prägt den 22. Dezember, den Tag der Wintersonnenwende.<br />
Die restlichen 17 Bäume kommen einmal in jeder Jahreshälfte vor. Die Pappel bildet eine Ausnahme,<br />
sie gibt es sogar dreimal im Jahr.
<strong>Der</strong> Vogelbeerbaum (Eberesche)<br />
Keltischer <strong>Baumkreis</strong><br />
1. -‐ 10. April und 4. -‐ 13. Oktober<br />
Erscheinungsform<br />
Die Vogelbeere ist äusserst anpassungsfähig und behauptet sich auf nassen und trockenen, aber<br />
auch auf sauren und fruchtbaren Standorten. Im Frühsommer verströmen die grossen weissen<br />
Doldenblüten einen eigenartigen Duft. Die Blätterfarben steigern sich im Herbst bis ins Blutrote.<br />
Die Eberesche keimt und wächst überall – als einziger Laubbaum sogar an der Baumgrenze im<br />
Gebirge. Sie ist anspruchslos, ausdauernd und frosthart.<br />
(Namens-‐)Herkunft<br />
Aberesche hiess der kleine, zierliche Baum ursprünglich, was soviel wie falsche Esche hiess. Vor allem<br />
wegen der ähnlich aussehenden Blätter wurde die Eberesche oft mit der Esche verwechselt. Ihre<br />
Heimat hat die Eberesche in Europa und dem Kaukasus. <strong>Der</strong> Vogelbeerbaum gehört botanisch zur<br />
Gattung “Sorbus”, die rund 100 Arten umfasst und zu den Rosengewächsen zählt. <strong>Der</strong> lateinische<br />
Name aucuparia weist darauf hin, dass die roten Beeren früher als Lockmittel für den Vogelfang<br />
benutzt wurden. Die Vogelbeere ist Futterpflanze für über 60 Vogelarten.<br />
Volksnamen: Aschekirsche, Drosselbeere, Moosbeere, Quickbaum, Stinkholz, Wielesche,<br />
Haweresche, Krametsbeerbaum, Ebisch<br />
Geschichte<br />
Die <strong>keltische</strong>n Druiden glaubten, die Eberesche könne Flüche bannen und Unglück abwehren. Zum<br />
Schutz gegen böse Kräfte bepflanzten sie ihre Kultstätten und Gerichtsplätze mit Vogelbeerbäumen.<br />
Sie sahen darin einen wirksamen Schutz vor Unheil und bösem Zauber. Dieser Glaube um die<br />
Abwehrkräfte der Vogelbeere hat sich bis in die heutige Zeit erhalten. Um sich vor Krankheiten zu<br />
schützen, hängten die Bauern Ebereschenzweige über die Haus-‐ und Stalltüren.<br />
Anwendungen<br />
Die getrockneten Beeren (5 -‐ 8) oder ein Tee aus gekochten Beeren (als Gurgelmittel) wirken sehr gut<br />
gegen Heiserkeit. Sänger und Redner nützen die Vogelbeere, um die Stimmbänder geschmeidig zu<br />
halten. Die Beeren schützen vor Reizungen und enthalten mehr Vitamin C als Orangen und Zitronen.<br />
Als Mus oder Gelee zubereitet, verwendet man die Beeren seit alters her als Vitamin-‐C-‐Quelle bei<br />
Erkältungskrankheiten. Bei Magenverstimmung und Durchfall hilft ein Blätter-‐ oder Beerentee:<br />
2 Teelöffel pro Tasse, 2x täglich.<br />
Gekaute rohe Beeren (3 -‐ 8) wirken auf Wanderungen als stärkendes, durstlöschendes Mittel und<br />
vermindern die Schweissabsonderung.<br />
Wirkstoffe: Bitterstoff (Parasorbinsäure), Pectin, Vitamine A und C<br />
Wirkung: stärkend, verdauungsfördernd, stopfend, wassertreibend