Wir und Siebenbürgen - Bessarabiendeutscher Verein eV
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Nach der Abwehr der türkischen Belagerung von Wien (1683), übernahm Österreich das<br />
Fürstentum <strong>Siebenbürgen</strong>, nach dem Ersten Weltkrieg wurde es Rumänien angeschlossen (1920).<br />
Da Bessarabien schon zwei Jahre früher (1918) um<br />
Angliederung an Rumänien bat, gehörten nun beide<br />
Länder zum Königreich Rumänien, was allerdings zu<br />
vielen Schwierigkeiten führte.<br />
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges veränderten sich die<br />
Verhältnisse gr<strong>und</strong>legend, da die Bessarabier sich nach<br />
Deutschland umsiedeln ließen, die Siebenbürger jedoch<br />
in ihrem Land blieben. Nach dem tragischen Ende dieses<br />
Krieges wurden 30.000 Siebenbürger in die Sowjetunion<br />
verschleppt <strong>und</strong> die Überlebenden kehrten erst nach<br />
Jahren wieder zurück. Die in <strong>Siebenbürgen</strong> Verbliebenen<br />
wurden enteignet <strong>und</strong> entrechtet <strong>und</strong> erst ab 1956 wieder<br />
als „Normalbürger“ Rumäniens anerkannt.<br />
Alle diese Faktoren erklären den Wunsch der meisten<br />
Siebenbürger, ihre Heimat, in der die Vorfahren seit<br />
mehr als 700 Jahren gelebt <strong>und</strong> viel geleistet haben, zu<br />
verlassen <strong>und</strong> wieder in ihre Urheimat, nach Deutschland<br />
Statue Neagoe Basarab in Curtea (Arges)<br />
auszuwandern, wo ein Teil ihrer Familienmitglieder<br />
hingebracht wurden oder hingezogen sind.<br />
Damit endete die Geschichtsepoche der deutschen<br />
Siedler in Bessarabien <strong>und</strong> <strong>Siebenbürgen</strong> unter vielen Tränen, Tod <strong>und</strong> Verzweiflung, aber mit dem<br />
unverbrüchlichen Glauben an eine neue Zukunft in der Urheimat oder über dem großen Ozean<br />
irgendwo auf der Welt.<br />
Werner Schäfer bat, nach der regen Diskussion über die gehörten Vorträge, dann nochmals um Aufmerksamkeit,<br />
für ein sehr wichtiges Thema.<br />
Alle vorhandenen Unterlagen wie Dokumente, Bücher, Zeitschriften <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 11.000 Bilder<br />
werden „digitalisiert“, das heißt, sie werden für den Computer lesbar, können dadurch leicht<br />
gef<strong>und</strong>en, bearbeitet <strong>und</strong> platzsparend gelagert <strong>und</strong> vor allem auch über das Internet angeschaut<br />
werden. Sie sind dadurch auch in stärkerem Maße vom Verfall gesichert.<br />
Unterlagen, die bei unseren Landsleuten noch vorhanden sind, werden ebenfalls gern registriert <strong>und</strong><br />
die Originale auf Wunsch zurückgegeben.<br />
Als Wort mit auf den Weg sagte Dr.h.c. Edwin Kelm „<strong>Wir</strong> sind auf gutem Wege.“ Er wünschte<br />
zum Abschluss der Veranstaltung allen einen guten Heimweg <strong>und</strong> das Beste für die Zukunft.<br />
Nach Kaffee <strong>und</strong> Hefezopf <strong>und</strong> gemeinsamen Gesang, den Frau Olga Kelm auf dem Klavier<br />
begleitete, verabschiedeten sich die Anwesenden voneinander.<br />
Für Frau Kelm war es ein Abschied für immer. Sie verstarb am 30.Mai 2011 <strong>und</strong> wurde von einer<br />
großen Trauergemeinde zu Grabe getragen. <strong>Wir</strong> werden ihr ein treues Angedenken bewahren <strong>und</strong><br />
sprechen ihren Angehörigen, insbesondere ihrem Ehemann, unser tiefstes Mitempfinden aus.<br />
Horst Matt