Se p te m b e r / O kto b e r 20 12 - Christliche Lehrerschaft Wiens
Se p te m b e r / O kto b e r 20 12 - Christliche Lehrerschaft Wiens
Se p te m b e r / O kto b e r 20 12 - Christliche Lehrerschaft Wiens
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<strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber / O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />
Respekt<br />
vor dem Menschen<br />
und seiner Leistung
2<br />
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© Andi Bruckner / contrastwerkstatt - Fotolia.com <br />
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ÖSTERREICH BRAUCHT UNS.<br />
Jeden Tag.<br />
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W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2
Inhalt<br />
Liebe kOLLeGinnen<br />
unD kOLLeGen!<br />
BSI Wal<strong>te</strong>r GUSTERER, MSc ........................ 4<br />
e-bike / GLAub-e<br />
Konsulent Dr. Franz OCHENBAUER ............. 5<br />
JAnuSz kOrCzAk - ein päDAGOGe<br />
AuS LeiDenSCHAFt<br />
Joachim DIETERMANN .............................. 6<br />
JAHreSprOGrAmm<br />
Christine HRADECSNI.................................8<br />
reSpekt<br />
Anton SALOMON ..................................... 9<br />
päDAGOGiSCHer mittWOCH<br />
BSI Wal<strong>te</strong>r GUSTERER, MSc ........................10<br />
GeSCHiCH<strong>te</strong>n<br />
AuS kärn<strong>te</strong>n<br />
HOL Marcus HUFNAGL, MEd ..................... 11<br />
in<strong>te</strong>rnet Für ALLe<br />
Dipl.-Päd. Erich HNILICA ....................... <strong>12</strong><br />
Für Sie GeLe<strong>Se</strong>n ........................... 14<br />
Wir GrAtuLieren<br />
<strong>Se</strong>Hr HerzLiCH .............................. 15<br />
<strong>te</strong>rmine ......................................... 15<br />
i m p r e s s u m<br />
Wiener Lehrerzeitung, Organ der <strong>Christliche</strong>n <strong>Lehrerschaft</strong> <strong>Wiens</strong><br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser!<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />
und - wieder gut erholt und voller ideen und Vorstätze für das<br />
kommende Jahr? mir geht es auch wieder so. in den letz<strong>te</strong>n<br />
Wochen beobach<strong>te</strong><strong>te</strong> ich immer wieder kinder und s<strong>te</strong>ll<strong>te</strong> fest,<br />
dass sie gerade dann, wenn sie in ruhe gelassen wurden,<br />
extrem aufmerksam und konzentriert waren. Freilich such<strong>te</strong>n<br />
sie sich immer nur jene beschäftigungen aus, die sie am liebs<strong>te</strong>n<br />
machen - aber dann konn<strong>te</strong> man sie nur schwer davon<br />
abhal<strong>te</strong>n.<br />
und jetzt - in den kommenden mona<strong>te</strong>n ist alles wieder ganz<br />
anders? nein, auch ich bin ein Gegener der „nur-nach-deinem-Willen-Stunden”,<br />
in denen bloß raum und ma<strong>te</strong>rialien<br />
zur Verfügung ges<strong>te</strong>llt werden. Die Lehre, mit welchen themen<br />
sich Schülerinnen welches Wissen aneignen sollen, erfordert<br />
kreative und von der Sache selbst begeis<strong>te</strong>r<strong>te</strong> Lehrerinnen, die<br />
klare Orientierung geben. Was aber können wir vom Verhal<strong>te</strong>n<br />
der kinder in der un<strong>te</strong>rrichtsfreien zeit lernen? Weshalb gibt es<br />
da so viele kurse und (Animations-)programme, denen sie sich<br />
freiwillig „un<strong>te</strong>rwerfen”? es geht meiner Wahrnehmung nach<br />
um die Art und Weise, die Qualität der begegnung mit menschen<br />
und Dingen. und um die Form der rückmeldung, um die<br />
Anerkennung von Leistung.<br />
in den beobachtungen spürt man es, wonach sich der junge<br />
mensch sehnt. nach einer sinnstif<strong>te</strong>nden Auseinandersetzung<br />
mit der umwelt und nach wertschätzender Anerkennung seiner<br />
Handlungen. Das geht freilich nur, wenn ich dieses junge<br />
Leben nicht als noch nicht fertigen erwachsenen sehe, sondern<br />
in ihm ein ebenbild dessen, der auch mich woll<strong>te</strong>. man kann<br />
es Würde und auch respekt nennen, Haltungen, die vor aller<br />
Leistung zwischen Geschöpfen spürbar werden muss, bevor<br />
man in in<strong>te</strong>raktionen tritt.<br />
Janusz Korczak, der polnische<br />
kinderarzt und Autor, starb heuer<br />
vor 70 Jahren im kz. er bringt es<br />
auf den punkt: „Kinder werden<br />
nicht erst zu Menschen, sie sind<br />
es schon. Ja! Sie sind menschen,<br />
keine puppen. man kann ihren<br />
Verstand ansprechen - sie antwor<strong>te</strong>n<br />
uns; sprechen wir zu ihren<br />
Herzen - fühlen sie uns.”<br />
Andreas Fischer, MSc<br />
redaktionelle mitglieder: Andrea Fischer, mSc; prof. mag.Dr. Heribert Schopf; Wolfgang Weissgärber;<br />
mit der herausgabe beauftrag<strong>te</strong>r Chefredak<strong>te</strong>ur: Andreas Fischer, mSc; Für namentlich gekennzeichne<strong>te</strong> beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />
Alle: 1010 Wien, S<strong>te</strong>phansplatz 5/4, <strong>te</strong>l. 01/5<strong>12</strong> 64 60, Bankverbindung: <strong>kto</strong>. 000-47244, ers<strong>te</strong>-bank; erscheinungsweise: 5 Ausgaben/Schuljahr<br />
hers<strong>te</strong>ller: ALWA & DeiL Druckerei GmbH; 1140 Wien, Sturzgasse 1a Schutzgebühr: 4 euro<br />
Bildnachweis: Autorenbilder - privat - ti<strong>te</strong>lfoto und alle übrigen Fotos: Andreas Fischer<br />
e d i t o r i a l<br />
3
o b m a n n<br />
4<br />
Liebe Kolleginnen,<br />
liebe Kollegen!<br />
Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe ende<strong>te</strong>n die Olympischen<br />
Spiele in London. Das Abschneiden der ös<strong>te</strong>rreichischen AthletInnen<br />
ist sogar Regierungssache geworden, doch bei der<br />
Ursachenforschung kommt wieder einmal die Schule ins<br />
Gespräch. Als ob es ein bereits gut eingeüb<strong>te</strong>r Reflex ist, die<br />
Lösung sofort in schulischen Maßnahmen zu finden.Es ist uns<br />
ja sattsam bekannt, dass die Schule als Reparaturwerkstatt<br />
für allerlei herhal<strong>te</strong>n muss. Daher auch die Forderung nach<br />
der täglichen Turnstunde, die ja nicht neu ist. Nur „Bewegung<br />
und Sport” in der Schule hat eine andere Zielausrichtung,<br />
als die Schüler/innen in den Turnstunden zu Spitzensportlern<br />
zu trainieren. Ziel ist es vielmehr allen Kindern und<br />
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Jugendlichen die Möglichkeit und den Raum zu geben, sich<br />
zu bewegen und auch Neues zu erproben - daneben auch<br />
SchülerInnen, die Begabungen in diesem Bereich erkennen<br />
lassen, den Impuls nach in<strong>te</strong>nsiver Förderung geben und sie<br />
zum Leistungssport hinzuführen. Immer wieder wird mir<br />
von Lehrer/innen gesagt, wie eingeschränkt und unkoordiniert<br />
viele Kinder und Jugendlichen in ihren Bewegungsabläufen<br />
sind und bereits so in der Institution ankommen.<br />
Sicherlich kann durch verstärk<strong>te</strong> und gezielt geförder<strong>te</strong> Bewegungsprogramme<br />
in der Schule viel wettgemacht werden.<br />
Doch mir geht es darum, wieder einmal, die El<strong>te</strong>rn und<br />
Erziehungsberechtig<strong>te</strong>n nicht aus ihrer Pflicht, die eigenen<br />
Kinder ordentlich „auf die Beine zu s<strong>te</strong>llen”, zu ent las sen.<br />
Und dies wird auch von den Spor<strong>te</strong>xper<strong>te</strong>n, ehemalige<br />
und aktive Trainer und Sportfunktio näre, übersehen, indem<br />
sie alle Ursachen für das „schlech<strong>te</strong>” Abschneiden der ös<strong>te</strong>rreichischen<br />
Olympioniken dem institutionellen vorschulischen<br />
und schulischen Bereich in die „Turnschuhe” schieben.<br />
Dabei hät<strong>te</strong>n sie die Möglichkeit eindringlich und vielleicht<br />
wirkungsvoller auch auf die<br />
„familiäre Sportförderung” hinzuweisen,<br />
da sie in den Medien zitiert werden<br />
und so Öffentlichkeit haben. Warum<br />
es nicht gesagt wird, überlasse ich ihrer<br />
Einschätzung, aber vielleicht liege ich<br />
mit meiner persönlichen Vermutung,<br />
dass man sich allfällige und mögliche<br />
Wähler für eine politische oder sonstige<br />
Funktion nicht vergraulen möch<strong>te</strong>.<br />
Übrigens, was wäre gewesen, wenn die<br />
ös<strong>te</strong>rreichischen Athletinnen und Athle<strong>te</strong>n<br />
zwei Goldmedaillen, zwei Silberne<br />
und drei Bronzene nach Hause<br />
gebracht hät<strong>te</strong>n? Wer hät<strong>te</strong> denn da<br />
nicht alles richtig gemacht? Und dann<br />
hät<strong>te</strong> die Sonne auf die stolz geschwell<strong>te</strong><br />
Funktionärsbrust gestrahlt und alles<br />
wäre ei<strong>te</strong>l Wonne und Waschtrog gewesen.<br />
Und unsere Lehrer/innen hät<strong>te</strong>n<br />
den Kopf geschüt<strong>te</strong>lt und würden sich<br />
auch und noch immer die tägliche Turnstunde<br />
wünschen, aber aus ganz anderen<br />
Gründen. Wie schon der al<strong>te</strong> La<strong>te</strong>iner<br />
sagt: Orandum est, ut sit mens sana<br />
in corpore sano.<br />
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein<br />
beweg<strong>te</strong>s Schuljahr. Dies kann ich Ihnen<br />
ja versprechen, denn es war<strong>te</strong>t auf Sie<br />
wieder viel In<strong>te</strong>ressan<strong>te</strong>s, Lustiges,<br />
Spannendes, Bewegendes,<br />
Schönes mit<br />
Ihren Kindern und<br />
Jugendlichen.<br />
Ihr, ein sich aufs<br />
Schuljahr freuender<br />
Wal<strong>te</strong>r Gus<strong>te</strong>rer, MSc<br />
Obmann<br />
W i e n e r L e h r e r Z E I T U N G | S E P T E M B E R / O K T O B E R 2 0 1 2
“C”<br />
e-Bike / glaub-e<br />
Spä<strong>te</strong>s<strong>te</strong>ns seit diesem Sommer bin ich begeis<strong>te</strong>r<strong>te</strong>r ebiker.<br />
Warum? Ganz einfach: Weil radfahren eine neue<br />
Dimension dazubekommen und mich dies darüber hinaus<br />
zu theologischen überlegungen angeregt hat. es begann<br />
eigentlich schon im vergangenen Sommer. ich verbringe<br />
meinen urlaub immer in meinem Heimatort trat<strong>te</strong>nbach<br />
im Wechselgebiet. Wer die Gegend kennt weiß, dass dies<br />
eine sehr gebirgige Gegend ist. radfahren bedeu<strong>te</strong>t somit,<br />
viele Höhenme<strong>te</strong>r zu absolvieren. urlaubsbeginn im Vorjahr:<br />
Ohne viel training aufs rad und als ers<strong>te</strong> tour hinauf<br />
auf den ramssat<strong>te</strong>l. - So der plan!<br />
Die Wirklichkeit war ernüch<strong>te</strong>rnd: nach<br />
den ers<strong>te</strong>n fünfhundert me<strong>te</strong>rn (etwa<br />
auf Höhe der Hermannshöhle) ging mir<br />
bereits die Luft aus und die beine zeig<strong>te</strong>n<br />
mir, dass dies nicht mehr lange gut<br />
gehen konn<strong>te</strong>. es blieb mir nichts anderes<br />
übrig als umzudrehen und wieder<br />
nach trat<strong>te</strong>nbach zurückzukehren, was<br />
ich auch nur noch mühsam schaff<strong>te</strong>. in<br />
diesen Stunden wurde die idee geboren,<br />
ein e-bike anzuschaffen, um auch solch<br />
anstrengende touren wieder genussvoll<br />
fahren zu können. mittlerweile zähle ich<br />
mich zu den erfahrenen e-bikern und<br />
weiß doch einiges über Vor- und nach<strong>te</strong>ile<br />
dieser Art des radfahrens. einem<br />
Vorur<strong>te</strong>il („da braucht man ja nicht mehr<br />
tre<strong>te</strong>n oder sich anstrengen”) soll gleich vorweg der boden<br />
entzogen werden: mein e-bike hat keinen automatischen<br />
Antrieb. es ist ein geniales zusammenspiel meines kraftaufwandes<br />
mit einer möglichen un<strong>te</strong>rstützung. D.h. ich<br />
fahre rad mit meiner eigenen kraft im Wissen, dass ich am<br />
bikerahmen eine Hilfe sitzen habe, die ich aktivieren<br />
kann, wenn es mir zuviel wird, wenn meine kräf<strong>te</strong> nachlassen,<br />
wenn ich mich erholen will usw. einfach ein tolles<br />
Gefühl! Soll<strong>te</strong>n Sie jetzt Lust auf solch ein rad bekommen<br />
haben: ich kann es nur empfehlen!<br />
Da ich entspann<strong>te</strong>r fahren kann, habe ich sogar reserven,<br />
um über das Leben zu philosophieren oder zu theologisieren.<br />
ich bin glücklich und dankbar, dass mein Lebensfahrrad<br />
mit „Glaub-e” ausgestat<strong>te</strong>t ist. ich darf durchs Leben<br />
e i n L A d u n g<br />
c l W - e r Ö F F n U n G S G O T T e S D i e n S T<br />
Dr. Franz Ochenbauer<br />
Donnerstag, <strong>20</strong>. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber <strong>20</strong><strong>12</strong> - 18.00 Uhr<br />
DeutSCHOrDenSkirCHe - Wien 1; Singerstraße 7<br />
im Anschluss Agape im Stiftshof<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />
un<strong>te</strong>rwegs sein im Wissen, eine kraftquelle mitzuhaben,<br />
die mich un<strong>te</strong>rstützt, wenn ich es brauche. Wichtig ist mir<br />
dabei, dass diese un<strong>te</strong>rstützung jetzt nicht bloß der notnagel<br />
ist, der zum einsatz kommt, wenn es nicht mehr<br />
geht, sondern es ist das grundsätzlich positive Wissen,<br />
dass ich nicht nur auf mich allein bauend un<strong>te</strong>rwegs bin.<br />
ich bin gefordert im Leben - das ist wahr - und jegliche<br />
erfahrung zeigt es auch. Doch ich kann mich auch getrost<br />
fordern, weil ich weiß, ich habe rückhalt und bekomme<br />
Antrieb, soll<strong>te</strong> es mir zuviel werden. Dies verleiht Freiheit,<br />
kraft und Freude.<br />
Von meinem<br />
e-bike weiß ich<br />
aber auch, dass<br />
ich nur so lange<br />
wirklich sorgenfrei<br />
fahren kann,<br />
als es mein Akku<br />
zulässt. ich muss<br />
immer wieder<br />
zur S<strong>te</strong>ckdose<br />
zurückkehren,<br />
um neue kraft<br />
zu holen.<br />
„Glaub-e” als<br />
Akku des Lebens<br />
ist wohl ähnlich.<br />
er ist so lange<br />
unerschöpflich,<br />
als ich ihn immer wieder mit der kraftquelle Gott in Verbindung<br />
bringe. mein Glaube ohne regelmäßige Verbindung<br />
mit Gott würde bald leer und im schlimms<strong>te</strong>n Fall<br />
trügerisch sein. er wäre nur mehr Attrappe, keine kraftspendende<br />
Wirklichkeit und<br />
unnötiger ballast.<br />
möge unser Lebensakku als<br />
„Glaub-e” immer gut geladen<br />
sein, damit Leben in kraft und<br />
Freude gelebt werden kann. in<br />
diesem Sinn allen ein zuversichtliches<br />
und erfüllendes<br />
neues Arbeitsjahr.<br />
Franz Ochenbauer<br />
s p i r i t u e l l e s<br />
5
k o r c z a k<br />
6<br />
Janusz Korczak - ein pädagoge aus<br />
Leidenschaft<br />
Vorbild in Sachen Respekt und Würde vor Kindern<br />
ich habe Vorbilder, menschen, die mir mut machen, an<br />
denen ich mich orientiere, die ich bewundere, von denen<br />
ich lerne. einige kenne ich persönlich, aber anderen bin<br />
ich nie begegnet. einer meiner Vorbilder ist Janusz<br />
korczak. 1972 habe ich von ihm gehört, als ihm posthum<br />
der Friedenspreis des deutschen buchhandels verliehen<br />
wurde. Damals wurde ich zum ers<strong>te</strong>n mal Va<strong>te</strong>r. Janusz<br />
korczak hat meinen umgang mit kindern entscheidend<br />
geprägt. zuerst war da das kinderbuch „könig Hänschen”,<br />
und dann die Schrif<strong>te</strong>n „Wie man ein kind lieben soll”<br />
und „Das recht des kindes auf Achtung”. Die Lektüre ist<br />
mir zu Herzen gegangen.<br />
Am 5. August <strong>20</strong><strong>12</strong>, wenn bei uns die kinder in den großen<br />
Ferien sind, ist es<br />
70 Jahre her, dass<br />
J. korczak zusammen<br />
mit <strong>20</strong>0 kindern<br />
seines Waisenhauses<br />
im Vern<br />
i c h t u n g s l a g e r<br />
treblinka ermordet<br />
wurde. J. k. kam<br />
aus einer wohlhabenden<br />
Familie<br />
und schon als<br />
kind träum<strong>te</strong> er<br />
davon, als gu<strong>te</strong>r<br />
könig den armen<br />
kindern in Warschau<br />
helfen zu<br />
können. Ab 1911<br />
lei<strong>te</strong><strong>te</strong> er als kinderarzt<br />
ein jüdisches<br />
kinderheim<br />
nach seinem<br />
p ä d a g o g i s c h e n<br />
konzept. im O<strong>kto</strong>ber 1940 wurde das Haus mit den kindern<br />
in das Warschauer Judenghetto umgesiedelt.<br />
Am meis<strong>te</strong>n bewegt hat mich sein engagier<strong>te</strong>s eintre<strong>te</strong>n<br />
für eine neue Sicht der kinder. kinder werden nicht erst<br />
menschen, sie sind menschen von Anfang an - mit einer<br />
Vergangenheit und einer zukunft. und daraus folg<strong>te</strong> für<br />
ihn als Leitgedanke für alle pädagogischen überlegungen:<br />
„Das kind ist ein ebenso wertvoller mensch wie wir.” (SW<br />
bd. 4, S. 417.)<br />
Das erinner<strong>te</strong> mich an Jesus und seine Vermahnung der<br />
erwachsenen: „Wer das reich Got<strong>te</strong>s nicht annimmt wie<br />
ein kind, wird nicht hineinkommen.” (markus 10,15)<br />
Für Jesus gehör<strong>te</strong> das reich Got<strong>te</strong>s den kindern, es ist<br />
lebendige Hoffnung für sie als die kleinen und zukurzgekommenen.<br />
Damit gab Jesus den kindern eine unver-<br />
gleichbare Würde. nach diesem Wort Jesu muss kirche die<br />
Gemeinschaft derer werden, die von kindern lernen.<br />
Ganz in diesem Sinn appellier<strong>te</strong> J.k. an die Generation der<br />
erwachsenen: Lasst uns Achtung haben vor der unwissenheit<br />
des kindes, vor seiner erkenntnisarbeit, vor den misserfolgen<br />
und den tränen, vor dem eigentum des kindes,<br />
vor seinen Geheimnissen und vor der schweren Arbeit des<br />
Wachsens, vor der gegenwärtigen Stunde, dem heutigen<br />
tag, vor jedem einzelnen Augenblick, denn er verlöscht<br />
und wird sich nie wiederholen. (SW bd. 4, S. 402ff)<br />
„Das recht des kindes auf Achtung” beginnt J.k. mit folgenden<br />
Wor<strong>te</strong>n:<br />
„Von frühes<strong>te</strong>r kindheit an wachsen wir mit dem Gefühl<br />
auf, daß das Große mehr bedeutung hat als das kleine ...<br />
Achtung und bewunderung erweckt nur das, was groß ist<br />
und mehr platz einnimmt. ...<br />
ein kind ist klein, sein Gewicht gering, es ist nicht viel von<br />
ihm zu sehen, wir müssen uns schon zu ihm hinun<strong>te</strong>rneigen,<br />
und was noch schlimmer ist, das kind ist schwach.<br />
Durch unser eigenes beispiel lehren wir, das was schwächer<br />
ist, geringer zu ach<strong>te</strong>n...” (SW bd. 4, S. 45)<br />
Die Geringschätzung des Schwächeren, das ist sein thema.<br />
ein kind zu ach<strong>te</strong>n, das heißt, ihm etwas zuzutrauen,<br />
seine besonderen Gaben und Fähigkei<strong>te</strong>n zu entdecken,<br />
anstatt immer schon zu wissen, was gut für ein kind ist.<br />
ein kind zu ach<strong>te</strong>n, das heißt, kindsein als vollwertiges<br />
menschsein zu vers<strong>te</strong>hen und nicht als bloße Vorbereitungsstufe<br />
auf das noch bevors<strong>te</strong>hende „eigentliche”<br />
Leben - nach dem motto „War<strong>te</strong>, bis du groß bist.”<br />
ein kind zu ach<strong>te</strong>n, das heißt schließlich, ein kind in seiner<br />
einzigartigkeit zu entdecken und zu würdigen: das<br />
flinke wie das langsame, das kluge wie das verspiel<strong>te</strong>, das<br />
geschick<strong>te</strong>, das anschmiegsame wie das freche.<br />
„erlaube den kindern, Fehler zu machen und frohen<br />
mu<strong>te</strong>s nach besserung zu streben. kinder wollen lachen,<br />
rennen, übermütig sein. erzieher, wenn für dich das Leben<br />
ein Friedhof ist, so erlaube wenigs<strong>te</strong>ns den kindern, das<br />
Leben für eine Wiese zu hal<strong>te</strong>n. Wenn du selbst opferbereit<br />
bist, so habe doch für sie das kluge Lächeln der nachsicht.<br />
Hier soll - muß eine Atmosphäre großzügiger toleranz<br />
herrschen für einen Scherz, für Streiche, für boshei<strong>te</strong>n,<br />
für tricks, für Lügen - für naive Sünden. Hier ist kein<br />
platz für eiserne pflicht, vers<strong>te</strong>iner<strong>te</strong>n ernst, har<strong>te</strong>n zwang<br />
und bedingungslose überzeugung.” (SW bd. 4, S. 187)<br />
mit meiner erinnerung an J. korczak möch<strong>te</strong> ich erzieherinnen<br />
und erzieher neugierig machen auf sein Leben und<br />
Werk. Das „Werk” umfasst inzwischen 16 dicke bände. und<br />
doch gibt es die Gedanken des J. korczak nicht als Lehrbuch,<br />
sondern nur in seinen erzählungen, romanen,<br />
radioplaudereien und tagebüchern:<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2
„ich ahne viele Fragen, die auf eine Antwort war<strong>te</strong>n.<br />
zweifel, die eine erklärung suchen. und ich antwor<strong>te</strong>: ich<br />
weiß nicht. Jedes mal, wenn du ein buch fortgelegt hast<br />
und beginnst den Faden eigener Gedanken zu spinnen,<br />
hat das buch seine beabsichtig<strong>te</strong>n zwecke erreicht.<br />
Wenn du beim schnellen blät<strong>te</strong>rn nach Vorschrif<strong>te</strong>n und<br />
rezep<strong>te</strong>n suchen soll<strong>te</strong>st, wenn du nachsichtig darüber<br />
lächelst, dass es nur wenige sind - so wisse, wenn du ratschläge<br />
findest, dies ist nicht mit dem Willen des Autors<br />
geschehen, sondern gegen ihn”. (SW, bd. 4, S. 10)<br />
Von seiner ers<strong>te</strong>n Vorlesung am institut für Sonderpädagogik<br />
wird folgende episode berich<strong>te</strong>t:<br />
Als J. korczak in den Hörsaal kommt, führt er einen kleinen<br />
Jungen an der Hand. Den überrasch<strong>te</strong>n Hörern <strong>te</strong>ilt er<br />
mit, die Vorlesung werde diesmal im röntgenraum stattfinden.<br />
„Wer kinder vers<strong>te</strong>hen will, muss sich zunächst<br />
selber vers<strong>te</strong>hen, muss sich erinnern an die eigene kindheit.”<br />
man versammelt sich im röntgenraum, betrach<strong>te</strong>t<br />
neugierig den Jungen, der durch die fremde umgebung<br />
und die vielen Leu<strong>te</strong> sichtbar eingeschüch<strong>te</strong>rt ist. Fest hält<br />
er korczaks Hand umklammert. korczak sagt ihm, dass er<br />
das Hemd ausziehen und sich hin<strong>te</strong>r diesen Schirm dort<br />
s<strong>te</strong>llen soll. Sodann bit<strong>te</strong>t er, das Licht auszudrehn. Der<br />
raum ist dunkel. Auf dem hellen röntgenschirm sieht man<br />
den kleinen brustkorb des kindes, ein Herz, das sich dehnt<br />
und zusammenzieht - schnell und zit<strong>te</strong>rnd. korczaks Stimme<br />
kommt aus dem Dunkel: „<strong>Se</strong>ht es euch an und hal<strong>te</strong>t<br />
es euch immer vor Augen. immer wenn ihr müde und<br />
schlecht gelaunt seid, wenn die kinder unauss<strong>te</strong>hlich sind<br />
und euch aus der ruhe bringen, wenn ihr erregt darauf<br />
reagieren wollt,- hal<strong>te</strong>t euch dann vor Augen, dass das<br />
Herz eines kindes so aussieht und so reagiert”.<br />
J. korczak hat das kind zu seinem Lehrmeis<strong>te</strong>r gewählt:<br />
„ich weiß, was meines Wissens fehlen würde, hät<strong>te</strong>n mir<br />
die kinder nicht erzählt, was sie sahen und hör<strong>te</strong>n und<br />
dach<strong>te</strong>n, und an was sie sich erinnern. ich weiß, was meinem<br />
Wissen fehlen würde, hät<strong>te</strong> ich nicht gesehen, wie<br />
kleine kinder aufwachsen, bis sie zu männern und Frauen<br />
werden…”<br />
und schließlich hat mich sein Humor anges<strong>te</strong>ckt. Die praktische<br />
umsetzung der kinderrech<strong>te</strong> erfolg<strong>te</strong> bei J. k. s<strong>te</strong>ts<br />
mit viel phantasie und Humor. pädagogik mit Augenzwinkern<br />
bzw. Fröhliche pädagogik hat er es selbst genannt:<br />
Das recht auf den heutigen tag zum beispiel zeig<strong>te</strong> sich im<br />
kinderhaus-kalender mit seinen besonderen tagen:<br />
§9 Der 22. Dezember. - Die Losung: „es lohnt sich nicht,<br />
aufzus<strong>te</strong>hen” (weil der tag so kurz ist). - Wer möch<strong>te</strong>,<br />
kann schlafen und braucht nicht aufzus<strong>te</strong>hen. - Wer nicht<br />
will, braucht sein bett nicht zu machen.<br />
§10 Der 22. Juni. Die Losung: „es lohnt sich nicht ins bett<br />
zu gehen.” - Wer möch<strong>te</strong>, kann die ganze nacht wach<br />
bleiben. - bei schönem Wet<strong>te</strong>r Fußmarsch durch die<br />
nacht.<br />
§19 Das 365. mittagessen. Die Wirtschaf<strong>te</strong>rin bekommt für<br />
ihre mühe bonbons, die küchendiens<strong>te</strong> ebenfalls. Die<br />
Losung: „namenstag der küche.”<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />
§27 tag der Schludrigen. - Wer durch Abstimmung als derjenige<br />
befunden wird, der am wenigs<strong>te</strong>n auf seine kleidung<br />
ach<strong>te</strong>t, bekommt ein kleidungsstück, damit er an<br />
den Feiertagen nicht wie ein Schmutzfink aussieht.<br />
§32 tag der ermun<strong>te</strong>rung<br />
Wer im Laufe des Jahres die meis<strong>te</strong>n schuldzuweisenden<br />
paragrafen aufgebrummt bekam, erhält eine Woche lang<br />
für alle seine Verfehlungen einen Freispruch. Wenn er<br />
möch<strong>te</strong>, kann er rich<strong>te</strong>r sein. (SW, bd. 4, S. 313f)<br />
Augenzwinkernd kommen auch seine Gedanken zur<br />
pünktlichkeit daher:<br />
Was ist zu machen, damit die kinder pünktlich zur Schule<br />
kommen? ich höre oft, daß kinder verspä<strong>te</strong>t zur Schule<br />
kommen; man weiß keinen rat dagegen. ich schlage also<br />
vor, in jedem zimmer einen Hahn un<strong>te</strong>rzubringen, der am<br />
frühen morgen krähen und die kinder wecken wird. Soll<strong>te</strong><br />
Wir trauern um<br />
im April ist Frau OSrn Gertrude rabl<br />
verstorben. mit ihr hat die CLW ein geschätz<strong>te</strong>s mitglied<br />
verloren. begonnen hat sie ihre karriere als Lehrerin<br />
nach der matura an der LbA Hegelgasse 14 in der mH ii<br />
Augar<strong>te</strong>nstraße 38 und an der kmV ii Wit<strong>te</strong>lsbachstraße<br />
fortgesetzt. Am 17. mai 1963 trat sie der CLW bei aus<br />
überzeugung, in geziel<strong>te</strong>r zusammenarbeit mit anderen<br />
Lehrern Schule in bewegung hal<strong>te</strong>n zu können. ihr<br />
einsatz, ihre Sorge galt vor allem den Schülerinnen,<br />
deren Aufmerksamkeit sie durch einen fesselnden<br />
un<strong>te</strong>rricht gewinnen und erhal<strong>te</strong>n und die sie durch<br />
geziel<strong>te</strong> maßnahmen fördern woll<strong>te</strong>. Sie war nicht kritiklose<br />
Anhängerin einer bestimm<strong>te</strong>n un<strong>te</strong>rrichtsmethode,<br />
sondern vertrat die Ansicht, die jeweils für die<br />
Schülerinnen und den zu vermit<strong>te</strong>lnden inhalt geeigne<strong>te</strong><br />
Weise des un<strong>te</strong>rrich<strong>te</strong>ns finden zu müssen.<br />
Als Lei<strong>te</strong>rin der Schule im 22. bezirk mira Lobe Weg hat<br />
sie sich in einer zeit, da Schule sich zu verändern<br />
begann, besonders für die Anliegen ihrer mitarbei<strong>te</strong>r<br />
eingesetzt. Sie selbst hat sich als kämpferischen typ<br />
bezeichnet. Schule soll<strong>te</strong> für sie , für ihre kolleginnen,<br />
vor allem aber für die kinder immer mit Freude am<br />
Arbei<strong>te</strong>n, Freude am Lernen verbunden bleiben, sicher<br />
aber nicht ein Ort des experimentierens um des experimentierens<br />
Willen sein. in der CLW such<strong>te</strong> sie Anregungen<br />
und Gedankenaustausch. Von 1984 bis 1987,<br />
dem Jahr ihrer pensionierung, war sie Obfrau der CLW,<br />
deren Weltanschauung sie <strong>te</strong>il<strong>te</strong>. Aktiv blieb sie auch<br />
nach ihrer pensionierung, da sie 1988 Lei<strong>te</strong>rin der pensionis<strong>te</strong>ngruppe<br />
der CLW wurde. in zusammenarbeit<br />
mit Frau OSrn Spitaler hat sie abwechslungsreiche kulturelle<br />
und biologische Führungen organisiert, die von<br />
den kolleginnen gerne besucht wurden. 1993 muss<strong>te</strong><br />
sie wegen einer schweren erkrankung ihre tätigkeit<br />
zurücklegen, blieb aber wei<strong>te</strong>r eine treue besucherin<br />
der Veranstaltungen der CLW und ein kritisch mitdenkendes<br />
mitglied. Wir schätz<strong>te</strong>n sie sehr.<br />
k o r c z a k<br />
7
k o r c z a k<br />
8<br />
unser ziel nicht erreicht werden, ra<strong>te</strong> ich, auf dem Hof eine<br />
kanone aufzus<strong>te</strong>llen. Die kanonenschüsse werden<br />
bestimmt die kinder wecken. Wenn aber die kinder zu<br />
spät kommen, weil sie zu langsam gehen, dann wäre es<br />
vielleicht zweckmäßig, die kinder aus einem Flugzeug mit<br />
Wasser zu begießen, dann laufen sie schnell zur Schule.<br />
Wenn auch auf diese Weise kein gu<strong>te</strong>s ergebnis erreicht<br />
wird. habe ich einen vortrefflichen rat. Diesen nämlich:<br />
man veröffentlicht die namen der nachzügler in einer zeitung.<br />
„uns in<strong>te</strong>ressiert nicht. was man in den zeitungen<br />
schreibt”, werden die kinder wohl sagen. „Leu<strong>te</strong>, welche<br />
die zeitung lesen, kennen uns ja nicht.” Ach so! Da kann<br />
man ja die nachzügler in der Schulwandzeitung nennen!<br />
„Was macht uns das aus”, werden die kinder sagen, „in<br />
der Schule wissen ja alle, daß wir nachzügler sind.”<br />
na ja! - - ich schlage also vor, und das ist mein letz<strong>te</strong>r,<br />
hoffentlich bes<strong>te</strong>r rat: Die erwachsenen mögen eine<br />
erklärung in der Wandzeitung veröffentlichen, in der sie<br />
versprechen, nirgends und niemals sich zu verspä<strong>te</strong>n und<br />
die kinder aufrufen, ihrem beispiel zu folgen.<br />
(korczak,J.: Ver<strong>te</strong>idigt die kinder. erzählende pädagogik.<br />
Gü<strong>te</strong>rsloh 1978, S. 27)<br />
J. korczak hat auch deutlich gesehen und immer<br />
wieder angesprochen, daß es eine überforderung<br />
der erziehenden gibt: „Alles für die kinder, was<br />
bleibt für mich?”<br />
(SW, bd. 4, S. 162f). Auch ein erziehender hat nur<br />
eine begrenz<strong>te</strong> kraft. Auch er hat ein recht darauf,<br />
zu sein, wie er ist: oft müde und traurig. Auch er<br />
braucht Liebe und Vers<strong>te</strong>hen. J.k. ist aber überzeugt,<br />
daß die kinder<br />
„Alle Tränen sind salzig. ihm dies nicht versa-<br />
Wer das begreift, kann erziehen.” gen werden, wenn er<br />
ihnen mit Liebe, Achtung<br />
und Verständnis begegnet,<br />
wenn er ihnen zuges<strong>te</strong>ht, zu sein, was und wie sie<br />
sind: kinder. und beiden - dem erzieher wie den kindern<br />
- wird ihr Alltag umso weniger beschwerlich erscheinen, je<br />
fröhlicher sie sich einlassen auf das Aben<strong>te</strong>uer des pädagogischen<br />
zusammenlebens. (SW, bd. 16, S. 244f).<br />
Li<strong>te</strong>ratur:<br />
korczak, Janusz: Sämtliche Werke band 1-16. Hg. Von<br />
Friedhelm beiner und erich Dautzenroth, Gü<strong>te</strong>rsloher Verlag<br />
Gü<strong>te</strong>rsloh<br />
korczak, Janusz: „Das recht des kindes auf Achtung”. Gtb.<br />
Gü<strong>te</strong>rsloh. <strong>20</strong>01<br />
korczak, Janusz: „Wie man ein kind lieben soll”. Göttingen.<br />
<strong>20</strong>08<br />
Joachim DIETERMANN<br />
pfarrer für religionspädagogik im Fachbereich<br />
kindertagesstät<strong>te</strong>n<br />
im zentrum bildung der ekHn, Darmstadt<br />
Jahresprogramm<br />
Arbeitsgruppe für den <strong>te</strong>xtil-kreativen<br />
Bereich und Ernährung und Haushalt<br />
Auch heuer wieder ist es gelungen, ein abwechslungsreiches,<br />
informatives und sehr praktisches Veranstaltungs -<br />
programm zusammen zu s<strong>te</strong>llen. Die Veranstaltung beginnt<br />
jeweils um 17:30 uhr. Der Ort ist angegeben. Gäs<strong>te</strong> sind bei<br />
allen Veranstaltungen herzlich willkommen. Soll<strong>te</strong>n Sie<br />
Fragen haben, bit<strong>te</strong> kontaktieren Sie Christine Hradecsni<br />
un<strong>te</strong>r 01/726 90 07 oder 0699/ 88487552.<br />
mittwoch 26.<strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />
Fingerstricken Andrea brunhuber<br />
notre Dame de Sion, 1070 Wien, burggasse 37<br />
mittwoch 24. O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />
Vors<strong>te</strong>llen von Lernspielen eva matkovits<br />
privatschule, 1060 Wien, Liniengasse 21<br />
mittwoch 21. november <strong>20</strong><strong>12</strong><br />
Weihnachtsdekorationen michaela pils<br />
VS, 11<strong>20</strong> Wien, Haeberg.1a<br />
im Dezember:<br />
kekse backen Helga Strasser<br />
mS, <strong>12</strong>30 Wien, S<strong>te</strong>inergasse 25<br />
Dienstag, 22. Jänner <strong>20</strong>13<br />
Fadengrafik einmal anders brigit<strong>te</strong> Hulik<br />
privatschule, 1060 Wien, Liniengasse 21<br />
Dienstag, 26. Februar <strong>20</strong>13<br />
ket<strong>te</strong>n häkeln elisabeth Strasser<br />
privatschule, 1060 Wien, Liniengasse 21 C. Lieber<br />
Dienstag, 19. märz <strong>20</strong>13<br />
Alkoholfreie Drinks ilse bobik<br />
1100 Wien, et<strong>te</strong>nreichgasse 45<br />
mittwoch, 24. April <strong>20</strong>13<br />
Stabweben mit 4 Stäben Andrea brunhuber<br />
notre Dame de Sion, 1070 Wien, burgg. 37<br />
mit lieben Grüßen Christine hradecsni<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2
Vom Wesen des respekts -<br />
und wer wem respekt schuldet<br />
Jenseits gesellschaftlicher Konventionen hat respektvoller<br />
Umgang drei wesentliche Bedingungen: Wert und Bedeutung<br />
zu erkennen, diese anzuerkennen und das angemessen<br />
auszudrücken. Diese müssen erfüllt sein insbesondere<br />
dann, wenn es in professionellen pädagogischen Beziehungen<br />
um Respekt den Kindern und Jugendlichen<br />
gegenüber geht.<br />
es hat sich im persönlichen wie auch im gesellschaftlichen<br />
bewusstsein eingeprägt: kinder und junge menschen<br />
haben äl<strong>te</strong>ren gegenüber respekt zu haben. es schien bislang<br />
in unserer Gesellschaft auch eine <strong>Se</strong>lbstverständlichkeit<br />
zu sein, ranghöheren personen, zumal sie auch mit<br />
Autorität ausgestat<strong>te</strong>t waren, respektvoll zu begegnen.<br />
respekt in diesem Sinne galt als anerkann<strong>te</strong>r Wert. Die<br />
kleinen hat<strong>te</strong>n auf jeden Fall den Großen respekt zu<br />
erweisen. kindern wurde abverlangt, erwachsenen gegenüber<br />
respektvoll und ehrerbietig zu sein.<br />
Heu<strong>te</strong> ist dies keine <strong>Se</strong>lbstverständlichkeit mehr. respekt<br />
zählt heu<strong>te</strong> zu den unwör<strong>te</strong>rn in der umgangssprache der<br />
jungen menschen. Daher darf es nicht sonderlich verwundern,<br />
wenn das Verhal<strong>te</strong>n Jugendlicher gegenüber ihren<br />
mitmenschen und ihrer umwelt bisweilen das Gegen<strong>te</strong>il<br />
von respekt zum Ausdruck bringt: respektlosigkeit, Distanziertheit,<br />
Geringschätzung oder missachtung.<br />
ist dies <strong>te</strong>ndenziell festzus<strong>te</strong>llen, so darf das natürlich<br />
nicht in verallgemeinernder Weise allen jungen menschen<br />
angelas<strong>te</strong>t werden. und schon gar nicht darf es als ur<strong>te</strong>il<br />
über „die Jugend” verstanden werden. umgekehrt wird<br />
man auch un<strong>te</strong>r denen, die in ihrer erziehung zum respektvollen<br />
umgang angehal<strong>te</strong>n wurden, solche menschen<br />
finden, die nie gelernt haben, tatsächlich respekt zu<br />
haben und daher mit ihren engs<strong>te</strong>n mitmenschen und mit<br />
ihrer umwelt im allgemeinen mehr oder weniger respektlos<br />
umgehen. Auch ihnen soll dies nicht zum Vorwurf<br />
gemacht werden. Denn: Vielleicht hat die erziehung zu<br />
vordergründigem respekt sie eher davon abgehal<strong>te</strong>n, tatsächlich<br />
respektvoll zu werden. Offenkundig ist respekt<br />
gar keine kindgemäße tugend; kinder und junge menschen<br />
wissen mit respekt noch nicht viel anzufangen.<br />
Warum und wem gegenüber sollen sie sich respektvoll<br />
verhal<strong>te</strong>n? Was bedeu<strong>te</strong>t es eigentlich - respekt haben?<br />
VOraUS<strong>Se</strong>TzUnGen Für reSpeKT<br />
Geht man dem Wesen und den Ausdrucksformen eines<br />
respektvollen umgangs auf den Grund, dann empfiehlt es<br />
sich, nicht darauf zu schauen was einmal war und was<br />
heu<strong>te</strong> (nicht mehr) ist. eher macht es Sinn, sich damit<br />
auseinander zu setzen, was respekt im tiefs<strong>te</strong>n ist, worin<br />
ein ech<strong>te</strong>r respektvoller umgang bes<strong>te</strong>ht und wie er sich<br />
auszudrücken vermag. Schauen wir also, wie es dazu<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />
kommt, dass ein (junger) mensch respektvoll seine umwelt<br />
und mitmenschen betrach<strong>te</strong>t und ihnen entsprechend<br />
begegnet, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen<br />
und wie sich daraus jene Haltung bilden kann, die wir als<br />
respektierenden und respektvollen umgang mit sich<br />
selbst, mit mitmenschen, mit dem Leben, dem Schicksal,<br />
dem Größeren, … bezeichnen können.<br />
Wesentliche Voraussetzung dafür, dass ich jemandem oder<br />
etwas gegenüber respekt haben kann, liegt darin, dass ich<br />
seinen/ihren Wert, seine/ihre bedeutung wahrnehme, also<br />
das einmalige und besondere erkenne und auch anerkenne.<br />
Dabei kommt es nicht auf den Wert oder die bedeutung<br />
an, die andere ihm/ihr zuschreiben, sondern ganz<br />
allein darauf, welchen Wert, welche bedeutung ich sehe -<br />
was also meine Wahrnehmung und meine subjektive<br />
Wert-erkenntnis mir erschließt. Dazu bedarf es einer<br />
gewissen Voraussetzung: es braucht ein Wer<strong>te</strong>mpfinden,<br />
die un<strong>te</strong>rscheidungsgabe, was ich als wertvoll erkenne<br />
und anerkenne - für mein Leben und im Leben allgemein.<br />
erkenne ich den Wert, die bedeutung von einem menschen,<br />
einem Lebewesen, einer Situation, einem phänomen,<br />
dann ist eine wesentliche Voraussetzung dafür<br />
geschaffen, einen Schritt wei<strong>te</strong>r zu machen - vom erkennen<br />
zum Anerkennen. und auch für diesen Schritt müssen<br />
einige Hemmnisse überwunden werden. persönliche<br />
Hemmnisse könn<strong>te</strong>n z.b. sein, dass ich mich vergleiche<br />
und mich un<strong>te</strong>rlegen fühle; oder dass ich mich vergleiche<br />
und mich selbst zum maßstab mache, damit aber den<br />
wahren Wert des anderen nicht anerkenne; oder dass<br />
mein Wer<strong>te</strong>sys<strong>te</strong>m diesen Wert nicht als solchen kennt.<br />
Dergleichen mehr Hindernisse in uns selbst erschweren es,<br />
vom erkennen zum Anerkennen zu kommen. Vielleicht ist<br />
dieser Schritt auch deswegen so schwierig, weil wir vorschnell<br />
geneigt sind, das andere, uns Fremde, zuerst einmal<br />
abzuwer<strong>te</strong>n, ihm gegenüber skeptisch zu sein und<br />
nicht so sehr von vorneherein das in<strong>te</strong>ressan<strong>te</strong>, Spannende<br />
und eben Wertvolle darin zu entdecken. Dem anderen<br />
Wert beizumessen kann schließlich auch bedrohlich empfunden<br />
werden für die eigenen Wer<strong>te</strong> und maßstäbe. Vorur<strong>te</strong>ilsfrei<br />
anzuerkennen, was das besondere und Wertvolle<br />
an einem menschen, einem Lebewesen, einer Situation<br />
oder einer unbekann<strong>te</strong>n erscheinungsform ist, das<br />
zählt sicher zu den schwierigs<strong>te</strong>n Herausforderungen für<br />
personale reifung und bedarf einer reflektier<strong>te</strong>n und<br />
selbstkritischen <strong>Se</strong>lbstwahrnehmung.<br />
bin ich in meiner personalen entwicklung so weit gekommen,<br />
dann ist es scheinbar nur mehr ein kleiner Schritt zu<br />
einer authentischen Ausdrucksform meines respekts. ein<br />
kleiner Schritt? Vielleicht doch mehr ein mutiger Schritt.<br />
Oft erleben wir auch unsicherhei<strong>te</strong>n, wie der respekt<br />
r e s p e k t<br />
9
e s p e k t<br />
10<br />
angemessen ausgedrückt werden kann, was passend ist<br />
und was nicht; bisweilen mag dabei auch Angst eine rolle<br />
spielen, zu direkt zu sein oder aufdringlich zu erscheinen;<br />
oder wir haben Hemmungen uns vor anderen zu deklarieren,<br />
indem wir jemandem oder etwas mit respekt begegnen,<br />
der/das einem anderen subjektiv eben ganz und gar<br />
nicht wertvoll erscheint und daher nicht mit respekt zu<br />
begegnen ist. respekt zu bezeugen ist also auch herausfordernd<br />
und verlangt ein starkes <strong>Se</strong>lbstbewusstsein.<br />
reSpeKT in päDaGOGiSchen BeziehUnGen<br />
Geht man also dem Wesen von respekt auf den Grund,<br />
wird schnell bewusst, dass es nicht so einfach ist, wirklich<br />
respekt zu haben und dies auch zum Ausdruck zu bringen.<br />
Vor allem ist das kein kinderspiel, kann nicht einfach eingefordert<br />
werden von menschen, die erst lernen sich in<br />
der Welt zu orientieren und zu erfassen, was im Leben von<br />
bedeutung und wertvoll ist.<br />
Hingegen ist von erwachsenen menschen zu erwar<strong>te</strong>n und<br />
zu fordern - das macht einen reifen menschen aus - mit<br />
respekt seinem eigenen <strong>Se</strong>lbst, seinen mitmenschen,<br />
Situationen und phänomenen des Lebens wie krankheit,<br />
Leid, spirituellen kräf<strong>te</strong>n u.a.m. zu begegnen.<br />
natürlich sind wir darin noch nicht meis<strong>te</strong>r sondern immer<br />
noch Lernende. Daher sind wir nicht in allen Lagen dazu<br />
fähig, respektvoll zu begegnen, den besonderen individuellen<br />
Wert zu erkennen und anzuerkennen. Das kann<br />
allerdings nicht als rechtfertigung gel<strong>te</strong>n für respektloses<br />
und geringschätzendes Verhal<strong>te</strong>n. Ganz besonders gilt dies<br />
für den umgang mit kindern und jungen menschen. es<br />
geht nicht an, dass erwachsene mit kindern respektlos<br />
und menschenverach<strong>te</strong>nd umgehen. Auch wenn dies häufiger<br />
vorkommt als uns lieb ist, darf es nicht als „normal”<br />
angesehen werden. kinder und junge menschen verdienen<br />
in ihrem So-<strong>Se</strong>in, in ihrer individualität, in ihrer noch<br />
nicht ausdifferenzier<strong>te</strong>n Fülle an persönlichkeitsmerkmalen<br />
gerade umso mehr einen respektvollen und achtsamen<br />
umgang. und insofern ist von pädagogen/innen zu<br />
fordern, dass sie sich jene Voraussetzungen persönlich<br />
angeeignet haben, die die basis sind für eine wertschätzende,<br />
anerkennende und respektvolle zuwendung.<br />
zumindest müssen sie an sich<br />
Kinder brauchen Respekt und<br />
arbei<strong>te</strong>n, damit sie nicht aus<br />
verdienen Respekt.<br />
mangel an persönlicher reife<br />
den wahren Wert der einzelnen<br />
kinder/Jugendlichen übersehen,<br />
bzw. aus eigenen Hemmnissen heraus diese nicht<br />
anerkennen können bzw. nicht die rech<strong>te</strong> Ausdrucksform<br />
finden. Das verlangt die pädagogische Verantwortung.<br />
pädagogen/innen schulden jungen menschen respekt - in<br />
ihrer Haltung, im Anerkennen ihrer individualität und in<br />
ihrer persönlichen Art dies auszudrücken.<br />
WaS iST DaraUS zU lernen?<br />
el<strong>te</strong>rn und erzieher/innen früherer Generationen waren<br />
vielleicht damit zufrieden, wenn kinder den erwachsenen<br />
respekt gezollt haben. Das darf man jedoch nicht gleich<br />
setzen mit respektvoll sein im oben ausgeführ<strong>te</strong>n Sinn.<br />
Schließlich ist respekt nicht ein äußerliches Verhal<strong>te</strong>n, das<br />
resultat einer Anpassungshaltung ist. Vielmehr geht es um<br />
eine personale kompe<strong>te</strong>nz, zu der ein langer personaler<br />
reifungsweg führt, auf dem erwachsene in vielfältiger<br />
Weise un<strong>te</strong>rstützung bie<strong>te</strong>n können und sollen. Das setzt<br />
voraus, dass sie selbst diesen Weg gegangen sind und<br />
gehen. respektvoller umgang muss sich in jeder neuen<br />
Situation immer wieder neu bewähren und bedeu<strong>te</strong>t<br />
Herausforderung und Wagnis.<br />
erstveröffentlichung: Sozialpädagogische impulse 2/<strong>20</strong><strong>12</strong><br />
Dr. Anton SALOMON<br />
Lehrender in der Ausbildung sowie Fort-/Wei<strong>te</strong>r-<br />
bildung von pädagogen/innen, www.kphvie.at<br />
Supervisor und Coach<br />
www.salomon-ibbb.at<br />
pädagogischer<br />
mittwoch<br />
Auch heuer gibts ihn wieder - den pädagogischen Mittwoch<br />
- eine Veranstaltungsreihe, die monatlich bei uns im<br />
Vereinsheim jeweils um 18.00 Uhr stattfindet. in zusammenarbeit<br />
mit der pädagogischen Hochschule Campus<br />
Wien-Strebersdorf (man kann dort inskribieren und erhält<br />
auch eine besuchsbestätigung) referieren Fachleu<strong>te</strong> zu<br />
un<strong>te</strong>rschiedlichs<strong>te</strong>n themen. Vor<strong>te</strong>il: man muss nicht ins -<br />
kribieren, kann einfach dazustoßen und die Veranstaltung<br />
findet auf jeden Fall statt - im zentrum <strong>Wiens</strong>: 1010; S<strong>te</strong>phansplatz<br />
5 - 4. Stock<br />
Die themen und <strong>te</strong>rmine:<br />
10. O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong> - 18.00 uhr ich höre ihnen gerne zu!<br />
el<strong>te</strong>rngespräche richtig führen<br />
7. november <strong>20</strong><strong>12</strong> - 18.00 uhr erleuchtung!<br />
experimen<strong>te</strong> zum thema Strom in der VS<br />
<strong>12</strong>. Dezember <strong>20</strong><strong>12</strong> - 18.00 uhr Der S<strong>te</strong>phansdom<br />
Wahrzeichen und mys<strong>te</strong>rium<br />
16. Jänner <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr Hallo - Stimme für pädagoginnen<br />
- Geziel<strong>te</strong> übungen für A<strong>te</strong>m und Stimme<br />
<strong>20</strong>. Februar <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr <strong>te</strong>s<strong>te</strong>n und Fördern am pC<br />
mathematik online<br />
<strong>20</strong>. märz <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr Gier!<br />
Gedanken zu Os<strong>te</strong>rn<br />
17. April <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr rätselrallye durch das<br />
äl<strong>te</strong>s<strong>te</strong> Wien - Sachun<strong>te</strong>rricht in der VS<br />
22. mai <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr be a <strong>te</strong>acher - be a hero!<br />
Vom Wissen über die erfahrung zur kompe<strong>te</strong>nz<br />
Wal<strong>te</strong>r Gus<strong>te</strong>rer, MSc<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2
geschich<strong>te</strong>n aus Kärn<strong>te</strong>n<br />
oder: ein Windhauch aus der Vergangenheit<br />
Als urlauber im schönen bundesland kärn<strong>te</strong>n- urlaub bei<br />
Freunden- wird einem nie fad. einerseits wegen der<br />
freundlichen menschen und der entsprechend attraktiven<br />
Landschaft, andererseits kann man vor Ort nachfühlen,<br />
was uns den ganzen tag lang durch die medien verfolgt,<br />
beispielsweise die nachwehen einer politischen ära eines<br />
in diesem Lande als Hauptmann wirkenden Goiserers.<br />
Auch <strong>Se</strong>henswürdigkei<strong>te</strong>n beglei<strong>te</strong><strong>te</strong>n uns durch den Sommer.<br />
besonders hervorzuheben die ach so skandalöse<br />
Aktion einer kar<strong>te</strong>nverkäuferin in minimundus: Diese<br />
wag<strong>te</strong> es, einem weiblich homosexuellen paar mit zwei<br />
beglei<strong>te</strong>nden kindern eine Familienkar<strong>te</strong> zu verweigern.<br />
Die künstliche Aufregung war riesig, das entsprechende<br />
establishment vor den kopf gestoßen, während die meis<strong>te</strong>n<br />
bei dem Gschichtal einen Gähnreiz verspür<strong>te</strong>n.<br />
Auch andere besondere Or<strong>te</strong> überraschen: beispielsweise<br />
haben Solda<strong>te</strong>n in uniform ermäßigen eintritt auf der burg<br />
Hochos<strong>te</strong>rwitz. Genau auf diese Divergenz, die für unsere<br />
verändernde zeit beispielhaft ist, möch<strong>te</strong> ich hinweisen.<br />
Früher ermäßig<strong>te</strong> eintrit<strong>te</strong> für brave Grundwehrdiener in<br />
uniform (im Auss<strong>te</strong>rben), in zukunft ermäßig<strong>te</strong> Familieneintrit<strong>te</strong><br />
für Homosexuelle.<br />
Leider sind nicht alle Veränderungen so nebensächlich wie<br />
diese, und finden doch nicht den Widerhall der Gesellschaft<br />
wie oben genann<strong>te</strong>s beispiel. Heuer im Sommer<br />
verabschiede<strong>te</strong> sich aus dem raum Wien eine Schwes<strong>te</strong>rngemeinschaft,<br />
die für viele menschen der bundeshauptstadt<br />
prägend war. mit dem Verkauf des klos<strong>te</strong>rs an der<br />
Gemeindegrenze zwischen eichgraben und maria Anzbach<br />
geht ein Stück pädagogische Geschich<strong>te</strong> Ös<strong>te</strong>rreichs zu<br />
ende, was entsprechend zu würdigen ist:<br />
Die Franziskanerinnen missionarinnen mariens wirk<strong>te</strong>n<br />
über viele Jahrzehn<strong>te</strong> im und um das klos<strong>te</strong>r St. Leopold in<br />
der brigit<strong>te</strong>nau, im bereich engelsplatz. Dort in der Leystraße<br />
waren es die Schwes<strong>te</strong>rn, die in den 19<strong>20</strong>er Jahren<br />
erstmals versuch<strong>te</strong>n, die ideen maria mon<strong>te</strong>ssoris („Hilf<br />
mir, es selbst zu machen”) umzusetzen. Leider ist diese<br />
historische Großtat für viele vergessen und in den entsprechenden<br />
büchern nicht zu finden. Dass Frau Dr. mon<strong>te</strong>ssori<br />
mein<strong>te</strong>, dass der mit<strong>te</strong>lpunkt einer pädagogischen einrichtung<br />
(räumlich oder inhaltlich?) eine kapelle sein soll<strong>te</strong>,<br />
wird ebenfalls von großen reformpädagogischen<br />
krennreißern und Lufttre<strong>te</strong>rn ignoriert.<br />
in den Jahren vor dem zwei<strong>te</strong>n Weltkrieg fand in Wien der<br />
eucharistische Weltkongress statt, in der brigit<strong>te</strong>nau war<br />
der zweithöchs<strong>te</strong> (kirch-)turm geplant, was an den Finanzen<br />
schei<strong>te</strong>r<strong>te</strong>, eine notkirche wurde gebaut, die eucharistische<br />
Gedächtniskirche, die bis zum bau der pfarrkirche<br />
Sankt Johann kapistran in den 1960ern spirituelles zentrum<br />
war. bis vor kurzem dien<strong>te</strong> der säkularisier<strong>te</strong> raum<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />
als konzerthalle und Veranstaltungszentrum. Das ehemalige<br />
Studen<strong>te</strong>nheim ist schon lange als Jugendgäs<strong>te</strong>haus<br />
archi<strong>te</strong><strong>kto</strong>nisch neben dem engelshof ein prägendes bild.<br />
Für viele Familien verschiedener Weltanschauungen war<br />
der kindergar<strong>te</strong>n der Franziskanerinnen missionarinnen<br />
mariens etwa bis zur Jahrtausendwende eine ers<strong>te</strong> Adres-<br />
se für ihre kinder. ein platz, der heu<strong>te</strong> für viele als Grundlage<br />
für ihren bildungsweg in erinnerung geblieben ist.<br />
ein platz, wo einander Himmel und erde berühr<strong>te</strong>n. Schade,<br />
dass sich der Orden nun aus dem Os<strong>te</strong>n Ös<strong>te</strong>rreich ganz<br />
zurückzieht. zum Glück gehen andere Ordensgemeinschaf<strong>te</strong>n<br />
in der erzdiözese Wien einen anderen Weg. Dort,<br />
wo nun wenige Schwes<strong>te</strong>rn da sind, wird vertrauensvoll in<br />
die Hände von Laien gelegt und die pädagogischen einrichtungen<br />
bleiben uns erhal<strong>te</strong>n.<br />
Wie anfangs erwähnt: Die zei<strong>te</strong>n ändern sich und mit<br />
unserem Al<strong>te</strong>rn wechseln die bilder der Welt. brigit<strong>te</strong>nau<br />
und minimundus zeigen, dass manchmal die falschen<br />
Veränderungen an die große Glocke gehängt werden.<br />
HOL Marcus Hufnagl, MEd.<br />
praxishauptschule der kpH<br />
Campus Strebersdorf<br />
G l o s s e : H u f n ä G l<br />
11
i t - n e w s<br />
<strong>12</strong><br />
in<strong>te</strong>rnet für alle<br />
- zumindest am A1-Campus<br />
Leider wird es in vielen Wiener pflichtschulen zunehmend<br />
schwieriger, unsere Schülerinnen im umgang mit dem<br />
Compu<strong>te</strong>r, diversen Office- und Lernprogrammen sowie in<br />
der sicheren und verantwortungsvollen Anwendung des<br />
in<strong>te</strong>rnets zu un<strong>te</strong>rrich<strong>te</strong>n.<br />
Durch veral<strong>te</strong><strong>te</strong> Hard- und Software sind die Gerä<strong>te</strong> an<br />
vielen Standor<strong>te</strong>n so langsam, dass das Hoch- und Herun<strong>te</strong>rfahren<br />
oftmals die Hälf<strong>te</strong> der un<strong>te</strong>rrichtsstunde einnimmt.<br />
zudem machen überlas<strong>te</strong><strong>te</strong> in<strong>te</strong>rnetleitungen das<br />
recherchieren im World Wide Web zu einer langsamen und<br />
daher sehr mühseligen Angelegenheit.Viele kolleginnen<br />
haben sich (verständlicherweise) bereits mit der vorherrschenden<br />
Situation abgefunden.<br />
bis eine neuausstattung<br />
unserer Schulen mit pCs stattfindet,<br />
wird es wohl auch noch<br />
eine Weile dauern. Daher sind<br />
neue, kreative ideen und möglichkei<strong>te</strong>n<br />
gefragt, um unseren<br />
Schülerinnen dennoch einen<br />
gu<strong>te</strong>n informatikun<strong>te</strong>rricht bie<strong>te</strong>n<br />
zu können.<br />
eine mögliche Al<strong>te</strong>rnative bie<strong>te</strong>t<br />
seit mittlerweile einem Jahr die<br />
Firma A1. im O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong>11 eröffne<strong>te</strong><br />
A1 den „in<strong>te</strong>rnet für Alle<br />
Campus” in Wien. Durch diese<br />
initiative soll es allen Ös<strong>te</strong>rreicherinnen<br />
ermöglicht werden,<br />
das in<strong>te</strong>rnet in zukunft kompe<strong>te</strong>nt<br />
zu nutzen. A1-mitarbei<strong>te</strong>rinnen und -mitarbei<strong>te</strong>r<br />
gestal<strong>te</strong>n mit ihren ideen das programm aktiv mit und<br />
geben ihr Wissen in Workshops für kinder, Jugendliche,<br />
erwachsene und <strong>Se</strong>nioren wei<strong>te</strong>r.<br />
Das programm von „A1 in<strong>te</strong>rnet für Alle” umfasst kos<strong>te</strong>nlosen<br />
in<strong>te</strong>rnet-zugang und Schulungen von „Lesen mit der<br />
V e r A n s TA LT u n g<br />
BiSaMBerGKOnzerT <strong>20</strong><strong>12</strong><br />
alBer - BaUer - hUFnaGl<br />
mit coolen und chilligen Songs zum zuhören,<br />
Genießen oder mitsingen!<br />
Freitag, 14. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber <strong>20</strong><strong>12</strong> ab <strong>20</strong>.00 Uhr<br />
buschenschank Familie Szüts am bisamberg<br />
un<strong>te</strong>re Jungenberggasse 111, keller nr. 7 eintritt frei<br />
Compu<strong>te</strong>rmaus” für kinder über „Online Jobsuche leicht<br />
gemacht” bis zu „ers<strong>te</strong> Schrit<strong>te</strong> im in<strong>te</strong>rnet” für <strong>Se</strong>niorinnen.<br />
in eigens entwickel<strong>te</strong>n kursen und Workshops erwerben<br />
kinder, Jugendliche, erwachsene und <strong>Se</strong>niorinnen die<br />
kompe<strong>te</strong>nzen, die sie für eine aktive <strong>te</strong>ilnahme am gesellschaftlichen<br />
Leben im digitalen zeital<strong>te</strong>r benötigen. eine<br />
Anmeldung für Schulklassen ist auf der un<strong>te</strong>n genann<strong>te</strong>n<br />
Homepage möglich.<br />
Den besucherinnen am A1-Campus s<strong>te</strong>hen auf rund 360m²<br />
je ein eigener kinder- und erwachsenen-bereich mit insgesamt<br />
45 in<strong>te</strong>rnet-plätzen sowie ein Greenroom, in dem<br />
sich die kinder vor fantastischen Hin<strong>te</strong>rgründen in virtuelle<br />
Fantasiewel<strong>te</strong>n beamen<br />
können, zur Verfügung.<br />
zusätzlich können die<br />
Campus-besucherinnen<br />
das in<strong>te</strong>rnet auf freien<br />
Surf-Stationen im empfangsbereich<br />
selbstständig<br />
nutzen. Die Workshops für<br />
kinder und Jugendliche<br />
wurden in kooperation<br />
mit dem kinderbüro der<br />
universität Wien entwickelt.<br />
Das erwachsenenprogramm<br />
wird un<strong>te</strong>r<br />
anderem in kooperation<br />
mit dem bfi Wien angebo<strong>te</strong>n<br />
und umfasst kurse von<br />
in<strong>te</strong>rnet-basics bis hin zur<br />
Verwendung von kommunikations-tools wie e-mail oder<br />
in<strong>te</strong>rnet-<strong>te</strong>lefonie.<br />
kinder und Jugendliche haben zudem jeden nachmittag<br />
die möglichkeit, den A1 Campus alleine zu besuchen, um<br />
hier für refera<strong>te</strong> zu recherchieren, in der Film- und radiowerkstatt<br />
mitzuarbei<strong>te</strong>n, zu bloggen, Fotos zu bearbei<strong>te</strong>n,<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2
Websi<strong>te</strong>s zu gestal<strong>te</strong>n, im in<strong>te</strong>rnet zu surfen u.v.m. mitarbei<strong>te</strong>rinnen<br />
von A1 s<strong>te</strong>hen den jungen besuchern dabei<br />
un<strong>te</strong>rstützend zur <strong>Se</strong>i<strong>te</strong>. Verschiedene themenwochen<br />
(z.b. bio.logisch, zeit.reise, s<strong>te</strong>rnen.zauber, …) runden<br />
das nachmittagsangebot ab. in kooperation mit saferin<strong>te</strong>r-net.at<br />
werden auch Spezialworkshops zum thema<br />
Sicherheit im netz angebo<strong>te</strong>n, die el<strong>te</strong>rn wei<strong>te</strong>rempfohlen<br />
werden können; z.b.: mein kind im netz - so schützen<br />
Sie ihr kind vor ungeeigne<strong>te</strong>n inhal<strong>te</strong>n, kos<strong>te</strong>nfallen<br />
und exzessiver nutzung.<br />
in<strong>te</strong>ressier<strong>te</strong> Lehrerinnen können sich am A1-Campus<br />
einmal im monat nützliche tipps vom Saferin<strong>te</strong>rnet.atund<br />
A1-<strong>te</strong>am für einen verantwortungsvollen umgang mit<br />
dem in<strong>te</strong>rnet in der Schule holen. es werden themen wie<br />
kreativer einsatz von Web 2.0-tools im un<strong>te</strong>rricht, Schutz<br />
der privatsphäre, umgang mit urheberrech<strong>te</strong>n oder<br />
Cyber-mobbing behandelt.<br />
A1 in<strong>te</strong>rnet für Alle Campus:<br />
10<strong>20</strong>; engerthstraße 169<br />
www.A1in<strong>te</strong>rnetfüralle.at<br />
<strong>te</strong>lefon: 050 664 44505 - Fax: +43 50 664 46110<br />
e-mail: in<strong>te</strong>rnet.fuer.alle@A1<strong>te</strong>lekom.at<br />
Öffnungszei<strong>te</strong>n:<br />
montag - Freitag, 8.30-18 uhr<br />
(Feiertags sowie in den Weihnachtsferien geschlossen)<br />
kos<strong>te</strong>nloses Schulprogramm (<strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber bis Dezember<br />
<strong>20</strong><strong>12</strong> - montag bis Freitag Vormittag):<br />
Workshops für die 1. bis 4. Schulstufe (je 1,5 Std.):<br />
o Lesen mit der Compu<strong>te</strong>rmaus<br />
o Wer suchet, der findet - auch im in<strong>te</strong>rnet: Schnitzeljagd<br />
2.0<br />
o Wie aus der Schreibmaschine SmS und blog wurden -<br />
eine medien-zeitreise des Schreibens<br />
o Superschlau am Compu<strong>te</strong>r: mit klick geübt - im Spiel<br />
gelernt<br />
o in Szene gesetzt! - Filmwerkstatt (3 Std.)<br />
Workshops für die 5. bis 8. Schulstufe (je 3 Std.):<br />
o training für info-Hun<strong>te</strong>r und info-Surfer<br />
o brain twis<strong>te</strong>r 2.0 - Gehirnjogging im in<strong>te</strong>rnet<br />
o Get styled - what’s real? <strong>Se</strong>lbstdars<strong>te</strong>llung im in<strong>te</strong>rnet<br />
o moving pics - zum Filmemacher werden<br />
o traumjobs und Jobträume<br />
o Social me - Facebook, twit<strong>te</strong>r & Co<br />
V e r A n s TA LT u n g<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />
Dipl.Päd. Erich Hnilica<br />
un<strong>te</strong>rrich<strong>te</strong>t an einer neuen mit<strong>te</strong>lschule mit<br />
Schwerpunkt informatik<br />
unser langjähriges mitglied und sorgfältiger Leser unserer<br />
zeitung stammt aus einer Lehrerfamilie, besuch<strong>te</strong> den<br />
einjährigen Lehrkurs für Volkschullehrer, leg<strong>te</strong> die Lehr -<br />
befähigungsprüfung ab und wurde in einer meidlinger<br />
Hauptschule anges<strong>te</strong>llt. im <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber 1941 kam die ein -<br />
berufung zur Deutschen Wehrmacht. nach Verwundungen<br />
in russland konn<strong>te</strong> bei längeren Lazarettaufenthal<strong>te</strong>n das<br />
Studium der psychologie an der uni Wien betrieben werden.<br />
nach beschwerlichem beginn der Hauptschuljahre<br />
wurde die Lehrbefähigung für D, GW und GS erreicht und<br />
zufällig erfolg<strong>te</strong> am selben tag auch die promotion zum Dr.<br />
phil. (1948). <strong>Se</strong>ine eifrige reisetätigkeit dehn<strong>te</strong> Dr. Holzwarth<br />
nach und nach auf die ganze Welt aus und die<br />
anschließenden Vorträge sind bis heu<strong>te</strong> immer wieder<br />
sehr gut besucht. ihm wurden das Goldene ehrenzeichen<br />
der Stadt Wien (1989) und das Goldene ehrzeichen der<br />
republik Ös<strong>te</strong>rreich (<strong>20</strong>02) für seine Verdiens<strong>te</strong> in der<br />
erwachsenenbildung verliehen. Wir gratulieren und laden<br />
zur Veranstaltung (siehe un<strong>te</strong>n) herzlich ein.<br />
SchUle in Den leTzTen 90 Jahren<br />
iM GeSperäch MiT eineM, Der SchUlGeSchichTe erleBTe.<br />
prof. Dr. Hermann Holzwart<br />
Dienstag, 25. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 18.00 uhr Vereinsheim<br />
Ausklang bei Wein und brot<br />
Workshops für Lehrerinnen:<br />
mi 19. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber, mi 10. O<strong>kto</strong>ber,<br />
mi 7. november, mi 5. Dezember <strong>20</strong><strong>12</strong><br />
(jeweils 15 - 18 uhr)<br />
in<strong>te</strong>rnet für kids - offener betrieb:<br />
montag bis Freitag 14 - 18 uhr<br />
montags in der Schulzeit: Girls' Day<br />
prof dr. hermann<br />
holzwarth<br />
- ein junger Neunziger<br />
a k t u e l l e s<br />
13
L i t e r a t u r t i p p s<br />
14<br />
Für Sie gelesen<br />
Tanjev Schultz<br />
SchuLe ohne anGSt<br />
Wie eine Pädagogik mit Herz Wirklichkeit<br />
werden kann<br />
Herder Verlag<br />
ISBN: 978-3-456-304<strong>20</strong>-0<br />
Mit Angst lernen wir falsch - wenn<br />
wir überhaupt lernen. Nur in einer Schule<br />
ohne Angst lernen Kinder und Jugendliche auf eine Art<br />
und Weise, dass sie zukünftig kreativ und entscheidungsfähig<br />
sind. Tanjev Schultz hat erlebt: In unseren Schulen<br />
läuft etwas grundsätzlich schief. Er erklärt, warum es so<br />
viele Schulen mit Angst gibt und was für eine Schule ohne<br />
Angst verändert werden muss. Eine nachdenkliche<br />
Abrechnung mit den Lebenslügen unseres Erziehungssys<strong>te</strong>ms<br />
und der zersplit<strong>te</strong>r<strong>te</strong>n Bildungspolitik, ein provozierend-sachkundiger<br />
Entwurf für eine Schule mit Herz und<br />
eine klare Absage an eine jüngst wieder favorisier<strong>te</strong>, auf<br />
Disziplinierung bedach<strong>te</strong> kal<strong>te</strong> Pädagogik.<br />
Michael Fel<strong>te</strong>n<br />
SchLuSS Mit deM biLdunGSGerede<br />
Eine Anstiftung zu pädagogischem Eigensinn<br />
Gü<strong>te</strong>rsloher Verlagshaus<br />
ISBN: 978-3-579-06670-7<br />
Lehrer sind Lehrer – und keine Moderatoren!<br />
Eigentlich mag man es kaum<br />
noch hören, das permanen<strong>te</strong> Gerede von der Dauerbaus<strong>te</strong>lle<br />
Schule. Es sei denn, es käme ein Praktiker, der<br />
sich ganz unverschämt als Lehrer („Schulmeis<strong>te</strong>r”) vers<strong>te</strong>ht<br />
- und einem erklärt, warum man auf hohle Reformfloskeln<br />
pfeifen kann. Die leidige Strukturdebat<strong>te</strong>: eine Sackgasse;<br />
die euphorische Propaganda für's selbständige Lernen:<br />
ein Irrweg! Dabei könn<strong>te</strong> Schule wortwörtlich begeis<strong>te</strong>rn<br />
- wenn ihre menschliche Dimension in den Mit<strong>te</strong>lpunkt<br />
gerät, wenn Bildung zur Beziehungssache wird! <strong>Se</strong>in<br />
Wissen um das Erfreuliche, Problematische und Mögliche<br />
in der Schule eröffnet eigensinnige Ansätze für die Bildungsarbeit.<br />
Michael Fel<strong>te</strong>n<br />
auf die Lehrer<br />
koMMt eS an!<br />
Für eine Rückkehr der Pädagogik<br />
in die Schule<br />
Gü<strong>te</strong>rsloher Verlagshaus<br />
ISBN: 978-3-579-06882-4<br />
Plädoyer für einen neuen pädagogischen Zeitgeist<br />
Dieses Buch s<strong>te</strong>llt eine überraschende Orientierung für<br />
angehende, erfahrene oder ausgelaug<strong>te</strong> Lehrer dar und ist<br />
gleichzeitig eine Ermutigung zu einer kindgemäßen Führung<br />
– fundiert, knapp und leicht verständlich.<br />
Die Bildungsdebat<strong>te</strong> kreist zu sehr um Strukturfragen und<br />
Leistungsstandards. Schulerfolg und Chancengerechtigkeit<br />
sind aber vor allem eine Frage der Un<strong>te</strong>rrichtsqualität.<br />
Angesichts veränder<strong>te</strong>r Kindhei<strong>te</strong>n erweisen sich s<strong>te</strong>uernde<br />
Lehrformen der offenen Pädagogik als vielfach überlegen.<br />
Gefragt sind heu<strong>te</strong> Führungsfreude, Methodenklarheit<br />
und Einfühlsamkeit.<br />
Doch: Wie funktioniert Ermutigung? Wann gelingt Motivation?<br />
Was ist effizien<strong>te</strong> Klassenführung? Welche Anstöße<br />
helfen bei Lernproblemen? Michael Fel<strong>te</strong>n plädiert in seinem<br />
Buch eindringlich für einen neuen pädagogischen<br />
Zeitgeist: für ein unverschäm<strong>te</strong>s Besinnen auf Pädagogik,<br />
für ein selbst-bewuss<strong>te</strong>s Beschränken im Methodischen<br />
und für ein tiefer-gehendes Bemühen um Psychologie in<br />
der Schule. Motto: Mehr anzeigen - weniger anzeigen<br />
Gertrude Brinek<br />
VoM Wahren Leben iM<br />
rechtSStaat<br />
Aufzeichnungen einer Volksanwältin<br />
Styria-Premium<br />
ISBN 978-3 - 222-13352-7<br />
Im Zentrum dieses Buches s<strong>te</strong>hen<br />
die Geschich<strong>te</strong>n der Bürgerinnen<br />
und Bürger, die mit ihren Sorgen und Nö<strong>te</strong>n den Weg zur<br />
Volksanwaltschaft gehen – in der Hoffnung, in komplexen<br />
und oft schwer verständlichen Wirrungen des Rechtsstaa<strong>te</strong>s<br />
Hilfe und Orientierung zu finden. VOM WAHREN LEBEN<br />
IM RECHTSSTAAT ist kein juristisches Sachbuch, sondern ein<br />
Buch für alle, die sich für die Realität in unserem Land<br />
in<strong>te</strong>ressieren. Dabei wird auch klar, welch großartige<br />
demokratische Errungenschaft eine funktionierende<br />
Volksanwaltschaft ist – auch im in<strong>te</strong>rnationalen Vergleich.<br />
Aus vielen Fällen ents<strong>te</strong>hen konkre<strong>te</strong> Vorschläge zur Verwaltungsverbesserung,<br />
die dann wiederum allen zugu<strong>te</strong><br />
kommen. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem<br />
ORF ist die Volksanwaltschaft seit ihrer Gründung vor 35<br />
Jahren zu einer fixen Größe geworden, die aus unserem<br />
Rechtsstaat nicht mehr wegzudenken ist. Eine Fülle von<br />
Dokumen<strong>te</strong>n, Fak<strong>te</strong>n und Zahlen ergänzt dieses Buch,<br />
eine biografische Skizze der Autorin, verbunden mit vielen<br />
Bildern, rundet es ab.<br />
Es ist eine besondere Freude, Gertrudes Buch hier ankündigen<br />
zu dürfen. Sie ist treues und langjähriges Mitglied<br />
unserer Gemeinschaft, hat ein offenes Ohr und nimmt sich<br />
Zeit, wenn sie für eine Veranstaltung (z.B.: Lehrertag,<br />
Hauptleitung,...) angefragt wird. Viele politische Funktionen<br />
hat<strong>te</strong> sie schon bekleidet (Bezirksrätin in Wien/Leopoldstadt,<br />
Abgeordne<strong>te</strong> zum Wiener Landtag und Mitglied<br />
des Wiener Gemeindera<strong>te</strong>s, Bezirkspar<strong>te</strong>iobfrau der ÖVP<br />
Wien/Leopoldstadt, Bundesfrauenvorsitzende des ÖAAB,<br />
Wissenschaftssprecherin der ÖVP) - und nun Volksanwältin<br />
mit großem Herz, klarem Blick auf das Wesentliche und<br />
Konsequenz nach Übernahme von Verantwortung. Eine<br />
Lehrerin (Volks- und Hauptschule, Professorin am Institut<br />
für Bildungswissenschaf<strong>te</strong>n), die immer Respekt und<br />
Wertschätzung für andere aufbringt.<br />
W i e n e r L e h r e r Z E I T U N G | S E P T E M B E R / O K T O B E R 2 0 1 2
Veranstaltungen<br />
Montag, 17. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 16.30 Uhr<br />
einladung zum pädagogischen cafe<br />
KOMpeTenzenTWicKelnDe<br />
JahreSplanUnG<br />
Vereinsheim: 1010 Wien, S<strong>te</strong>phansplatz 5<br />
Donnerstag, <strong>20</strong>. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 18.00 Uhr<br />
einladung zum<br />
clW-erÖFFnUnGSGOTTeSDienST<br />
Deutschordenskirche<br />
1010 Wien, Singerstraße 7<br />
Dienstag, 25. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 18.00 Uhr<br />
Vortrag<br />
HD Andreas FISCHER,MSc<br />
Konsulent Dr. Franz OCHENBAUER<br />
SchUle in Den leTzen 90 Jahren<br />
Vereinsheim: 1010 Wien, S<strong>te</strong>phansplatz 5<br />
Mittwoch, 26. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 17.30 Uhr<br />
Arbeitsgruppe für den <strong>te</strong>xtilen-kreativen<br />
bereich und ernährung und Haushalt<br />
Prof. Dr. Hermann HOLZWARTH<br />
FinGerSTricKen<br />
VS notre Dame de Sion - 1070 Wien, burggasse 37<br />
bit<strong>te</strong> mitbringen: dicke Wolle<br />
Dienstag, 2. O<strong>kto</strong>ber ab 17.30 Uhr<br />
einladung zum<br />
Andrea BRUNHUBER<br />
Kph-heUriGen zUM STUDienBeGinn<br />
CLW-mitglieder, die an der kpH tätig sind<br />
Heuriger eckert-noschiel, extrastüberl,<br />
<strong>12</strong>10 Wien, Strebersdorferstraße 158<br />
Mittwoch, 10. O<strong>kto</strong>ber - 18.00 Uhr<br />
pädagogischer mittwoch<br />
ich hÖre ihnen Gerne zU<br />
el<strong>te</strong>rngespräche<br />
Marcus HUFNAGL, Wolfgang HAUBENBERGER<br />
Vereinsheim: 1010 Wien, S<strong>te</strong>phansplatz 5<br />
Mittwoch, 24. O<strong>kto</strong>ber - 17.30 Uhr<br />
Arbeitsgruppe für den <strong>te</strong>xtilen-kreativen<br />
bereich und ernährung und Haushalt<br />
Dipl.Pädn. Karin MACHHERNDL<br />
VOrSTellen VOn lernSpielen<br />
privatschule; 1060 Wien, Liniengasse 21<br />
bit<strong>te</strong> mitbringen: Gu<strong>te</strong> ideen und Fotoapparat<br />
Eva MARKOVITS<br />
W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />
Wir gratulieren sehr herzlich<br />
zum 99. GeburtStAG<br />
HDn S<strong>te</strong>fanie An<strong>te</strong>L<br />
zum 94. GeburtStAG<br />
min.rat Dr.mag. karl GrOHmAnn<br />
zum 93. GeburtStAG<br />
VOLn Josefa SCHLADOFSkY<br />
zum 92. GeburtStAG<br />
Srn rosa nAGL<br />
zum 91. GeburtStAG<br />
VHptl. Helene bAubinDer<br />
zum 90. GeburtStAG<br />
Sr Wal<strong>te</strong>r ettL<br />
prof. OStr. Dr. Hermann HOLzWArtH<br />
OLfWe Hedwig kLeinSCHeGG<br />
HDn margare<strong>te</strong> SubOtitSCH<br />
zum 89. GeburtStAG<br />
kiGLeit. Helene HAuSknOtz<br />
zum 88. GeburtStAG<br />
VDn margare<strong>te</strong> GutH<br />
LAbg. HD OSr richard HeLmer<br />
zum 87. GeburtStAG<br />
OStr.prof. Dr. ernst DrAtVA<br />
HD Arnold LetSCHkA<br />
bL Charlot<strong>te</strong> müLLer<br />
AHptl maria WüHr<br />
zum 86. GeburtStAG<br />
HHptl Hedwig reinberGer<br />
zum 85. GeburtStAG<br />
HOL Lorenz HA<strong>Se</strong>LbACHer<br />
VDn OSrn maria HOFer<br />
bSi rr Annemarie reYSACH<br />
zum 84. GeburtStAG<br />
Srn emma bruCkner<br />
rLn theresia DemmeLbAuer<br />
Srn Hildegard krALik<br />
Srn Gertraud neubAuer<br />
OSr Wal<strong>te</strong>r rOLLer<br />
HD OSr Wal<strong>te</strong>r WiLLenSDOrFer<br />
zum 83. GeburtStAG<br />
Srn marianne prACHAtSCH<br />
OStr erich SVOLbA<br />
Sr Dkfm. Ludwig SzeDenik<br />
OLfWe Hildegard triSCHAk<br />
HOLn Herta Wimmer<br />
zum 82. GeburtStAG<br />
VDn Gertraud GrAF<br />
VOLn Herta kOLLAr<br />
Sr Hubert rutHner<br />
Srn ingeborg tVrDY<br />
zum 81. GeburtStAG<br />
OSr Vi<strong>kto</strong>r FeLLner<br />
SD Wolfgang Franz LAnGHAmmer<br />
msgr. Dr. Lambert nOuWenS<br />
rOL Augus<strong>te</strong> Opitz<br />
Srn edith ruminAk<br />
Fi Srn ingeborg tOSCHkA<br />
zum 80. GeburtStAG<br />
kons.rat prof. Othmar zieHer<br />
zum 75. GeburtStAG<br />
OLfWe Josefine GrOHS<br />
zum 70. GeburtStAG<br />
prof. manfred pFAFFenberGer<br />
HOLn rosa VOrmAier<br />
pensionis<strong>te</strong>ngruppe<br />
clw-öaab<br />
Donnerstag, 11. O<strong>kto</strong>ber - 10.30Uhr<br />
Führung durch den<br />
OTTO WaGner paVillOn KarlSplaTz<br />
der zum Verband des Wienmuseums gehört.<br />
eintritt 3 euro. Die Führungskos<strong>te</strong>n von 45 euro werden<br />
auf die <strong>te</strong>ilnehmer aufge<strong>te</strong>ilt.<br />
WeiTere VeranSTalTUnG iM heUriGen SchUl-<br />
Jahr:<br />
betriebsbesichtigung bei Firma Staud (marmeladeerzeugung)<br />
Wien 16., Hubergasse 3<br />
Führung durch die Klimtvilla in der Feldmühlgasse.<br />
betriebsbesichtigung bei ellinger essenzen und aromen<br />
Wien 6., und im Frühjahr die besichtigung der leitzentrale<br />
der asfinag in inzersdorf<br />
OSR Wal<strong>te</strong>r FINGERLOS<br />
t e r m i n e<br />
15
P.b.b. Erscheinungsort Wien - Verlagspostamt: 1010 Wien<br />
GZ 02Z032369 M DVR-Nr: 0513 555<br />
Bei Unzus<strong>te</strong>llbarkeit, bit<strong>te</strong> zurück an: CLW - 1010 Wien; S<strong>te</strong>phansplatz 5<br />
Respekt, Achtung,<br />
Würde, Wertschätzung<br />
Alles wieder nur Begriffe? Aber diese haben eine andere Qualität<br />
als jene, denen wir in regelmäßigen Abständen immer<br />
wieder begegnen, die uns immer wieder an den Kopf<br />
geschmissen werden.<br />
Themen der nächs<strong>te</strong>n Ausgaben:<br />
E-Learning<br />
Lehrerbildung<br />
Zeitgestal<strong>te</strong>r<br />
In<strong>te</strong>gration<br />
REdAktIonsschLuss<br />
FüR dIE nächstE AusgAbE:<br />
15. o<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />
Ihre Beiträge rich<strong>te</strong>n Sie bit<strong>te</strong> an:<br />
A. Fischer: <strong>12</strong>30 Wien, Endresstraße 11/4<br />
E-Mail: andreas-fischer@aon.at<br />
1010 Wien • S<strong>te</strong>phansplatz 5/4<br />
Tel/Fax +43.1.5<strong>12</strong>.64.60<br />
clw@clw.at • www.clw.at<br />
In der un<strong>te</strong>rrichtsfreien Zeit erkennt man leicht, wie sich<br />
diese pädagogisch notwendigen Haltungen, der Achtung und<br />
Würde dem jungen Menschen gegenüber auf die Begegnung<br />
auswirkt. Den anderen in seinem Sosein annehmen - ihm<br />
vorur<strong>te</strong>ilsfrei begegnen, ihm jene Achtung zukommen lassen,<br />
die auch wir uns von ihm erwar<strong>te</strong>n - und seine Leistung gebührend wertschätzen. Hinschauen, was er geschaffen hat - mit seinen<br />
Möglichkei<strong>te</strong>n und seinen In<strong>te</strong>nsionen. Nicht gleich wer<strong>te</strong>n - und vergleichen, nicht gleich auf die Differenzen zur eigenen<br />
Vors<strong>te</strong>llung ach<strong>te</strong>n, sondern darüber staunen, wie ein anderer Geist an die Aufgabe herangeht.<br />
Wenn es um pädagogische Entwicklungs- und Führungsaufgaben<br />
geht, dann gilt es im besonderen Maße, sorgsam<br />
mit dem Mit<strong>te</strong>l der Belehrung umzugehen. Eigenständig<br />
werden kann ich nur, wenn mir in einem gesicher<strong>te</strong>n<br />
und klar definier<strong>te</strong>n Raum auch die Freiheit<br />
gegeben wird, mich selbst wahrnehmend mit der Aufgabe<br />
auseinanderzusetzen, „Fehler” machen und aus ihnen<br />
lernen zu dürfen. Es geht um die Vermittlung einer Haltung,<br />
die das Andere nicht schon von vornherein als<br />
etwas Schlech<strong>te</strong>s, weil Unbekann<strong>te</strong>s, nicht als etwas vor<br />
dem man sich fürch<strong>te</strong>n, sondern auf das man neugierig<br />
sein kann - abwer<strong>te</strong>t, sondern um die offene Haltung<br />
dem Neuen gegenüber und der Erfahrung, dass ich durch<br />
die Begegnung mit ihm selbst bereichert werden kann.<br />
Andreas Fischer<br />
<strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber / O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />
RRessppeektt<br />
vvoor demm MMeenschenn<br />
unndd seeiineer LLeeisttunngg