28.10.2013 Aufrufe

Se p te m b e r / O kto b e r 20 12 - Christliche Lehrerschaft Wiens

Se p te m b e r / O kto b e r 20 12 - Christliche Lehrerschaft Wiens

Se p te m b e r / O kto b e r 20 12 - Christliche Lehrerschaft Wiens

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber / O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />

Respekt<br />

vor dem Menschen<br />

und seiner Leistung


2<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

© Andi Bruckner / contrastwerkstatt - Fotolia.com <br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

ÖSTERREICH BRAUCHT UNS.<br />

Jeden Tag.<br />

<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2


Inhalt<br />

Liebe kOLLeGinnen<br />

unD kOLLeGen!<br />

BSI Wal<strong>te</strong>r GUSTERER, MSc ........................ 4<br />

e-bike / GLAub-e<br />

Konsulent Dr. Franz OCHENBAUER ............. 5<br />

JAnuSz kOrCzAk - ein päDAGOGe<br />

AuS LeiDenSCHAFt<br />

Joachim DIETERMANN .............................. 6<br />

JAHreSprOGrAmm<br />

Christine HRADECSNI.................................8<br />

reSpekt<br />

Anton SALOMON ..................................... 9<br />

päDAGOGiSCHer mittWOCH<br />

BSI Wal<strong>te</strong>r GUSTERER, MSc ........................10<br />

GeSCHiCH<strong>te</strong>n<br />

AuS kärn<strong>te</strong>n<br />

HOL Marcus HUFNAGL, MEd ..................... 11<br />

in<strong>te</strong>rnet Für ALLe<br />

Dipl.-Päd. Erich HNILICA ....................... <strong>12</strong><br />

Für Sie GeLe<strong>Se</strong>n ........................... 14<br />

Wir GrAtuLieren<br />

<strong>Se</strong>Hr HerzLiCH .............................. 15<br />

<strong>te</strong>rmine ......................................... 15<br />

i m p r e s s u m<br />

Wiener Lehrerzeitung, Organ der <strong>Christliche</strong>n <strong>Lehrerschaft</strong> <strong>Wiens</strong><br />

Liebe Leserinnen,<br />

liebe Leser!<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />

und - wieder gut erholt und voller ideen und Vorstätze für das<br />

kommende Jahr? mir geht es auch wieder so. in den letz<strong>te</strong>n<br />

Wochen beobach<strong>te</strong><strong>te</strong> ich immer wieder kinder und s<strong>te</strong>ll<strong>te</strong> fest,<br />

dass sie gerade dann, wenn sie in ruhe gelassen wurden,<br />

extrem aufmerksam und konzentriert waren. Freilich such<strong>te</strong>n<br />

sie sich immer nur jene beschäftigungen aus, die sie am liebs<strong>te</strong>n<br />

machen - aber dann konn<strong>te</strong> man sie nur schwer davon<br />

abhal<strong>te</strong>n.<br />

und jetzt - in den kommenden mona<strong>te</strong>n ist alles wieder ganz<br />

anders? nein, auch ich bin ein Gegener der „nur-nach-deinem-Willen-Stunden”,<br />

in denen bloß raum und ma<strong>te</strong>rialien<br />

zur Verfügung ges<strong>te</strong>llt werden. Die Lehre, mit welchen themen<br />

sich Schülerinnen welches Wissen aneignen sollen, erfordert<br />

kreative und von der Sache selbst begeis<strong>te</strong>r<strong>te</strong> Lehrerinnen, die<br />

klare Orientierung geben. Was aber können wir vom Verhal<strong>te</strong>n<br />

der kinder in der un<strong>te</strong>rrichtsfreien zeit lernen? Weshalb gibt es<br />

da so viele kurse und (Animations-)programme, denen sie sich<br />

freiwillig „un<strong>te</strong>rwerfen”? es geht meiner Wahrnehmung nach<br />

um die Art und Weise, die Qualität der begegnung mit menschen<br />

und Dingen. und um die Form der rückmeldung, um die<br />

Anerkennung von Leistung.<br />

in den beobachtungen spürt man es, wonach sich der junge<br />

mensch sehnt. nach einer sinnstif<strong>te</strong>nden Auseinandersetzung<br />

mit der umwelt und nach wertschätzender Anerkennung seiner<br />

Handlungen. Das geht freilich nur, wenn ich dieses junge<br />

Leben nicht als noch nicht fertigen erwachsenen sehe, sondern<br />

in ihm ein ebenbild dessen, der auch mich woll<strong>te</strong>. man kann<br />

es Würde und auch respekt nennen, Haltungen, die vor aller<br />

Leistung zwischen Geschöpfen spürbar werden muss, bevor<br />

man in in<strong>te</strong>raktionen tritt.<br />

Janusz Korczak, der polnische<br />

kinderarzt und Autor, starb heuer<br />

vor 70 Jahren im kz. er bringt es<br />

auf den punkt: „Kinder werden<br />

nicht erst zu Menschen, sie sind<br />

es schon. Ja! Sie sind menschen,<br />

keine puppen. man kann ihren<br />

Verstand ansprechen - sie antwor<strong>te</strong>n<br />

uns; sprechen wir zu ihren<br />

Herzen - fühlen sie uns.”<br />

Andreas Fischer, MSc<br />

redaktionelle mitglieder: Andrea Fischer, mSc; prof. mag.Dr. Heribert Schopf; Wolfgang Weissgärber;<br />

mit der herausgabe beauftrag<strong>te</strong>r Chefredak<strong>te</strong>ur: Andreas Fischer, mSc; Für namentlich gekennzeichne<strong>te</strong> beiträge sind die Autoren verantwortlich.<br />

Alle: 1010 Wien, S<strong>te</strong>phansplatz 5/4, <strong>te</strong>l. 01/5<strong>12</strong> 64 60, Bankverbindung: <strong>kto</strong>. 000-47244, ers<strong>te</strong>-bank; erscheinungsweise: 5 Ausgaben/Schuljahr<br />

hers<strong>te</strong>ller: ALWA & DeiL Druckerei GmbH; 1140 Wien, Sturzgasse 1a Schutzgebühr: 4 euro<br />

Bildnachweis: Autorenbilder - privat - ti<strong>te</strong>lfoto und alle übrigen Fotos: Andreas Fischer<br />

e d i t o r i a l<br />

3


o b m a n n<br />

4<br />

Liebe Kolleginnen,<br />

liebe Kollegen!<br />

Jetzt wo ich diese Zeilen schreibe ende<strong>te</strong>n die Olympischen<br />

Spiele in London. Das Abschneiden der ös<strong>te</strong>rreichischen AthletInnen<br />

ist sogar Regierungssache geworden, doch bei der<br />

Ursachenforschung kommt wieder einmal die Schule ins<br />

Gespräch. Als ob es ein bereits gut eingeüb<strong>te</strong>r Reflex ist, die<br />

Lösung sofort in schulischen Maßnahmen zu finden.Es ist uns<br />

ja sattsam bekannt, dass die Schule als Reparaturwerkstatt<br />

für allerlei herhal<strong>te</strong>n muss. Daher auch die Forderung nach<br />

der täglichen Turnstunde, die ja nicht neu ist. Nur „Bewegung<br />

und Sport” in der Schule hat eine andere Zielausrichtung,<br />

als die Schüler/innen in den Turnstunden zu Spitzensportlern<br />

zu trainieren. Ziel ist es vielmehr allen Kindern und<br />

www.ju<strong>te</strong>l.at<br />

Die ers<strong>te</strong> Adresse<br />

für Schulland-, Projektwochen und Schikurse<br />

Ju<strong>te</strong>l Ebensee<br />

Ki<strong>te</strong>surfen,<br />

Wasserschi,<br />

<strong>Se</strong>geln, Tauchen<br />

Ju<strong>te</strong>l Obertraun<br />

Weltkulturerbe<br />

Hallstatt, Wandern<br />

am Dachs<strong>te</strong>in<br />

Ju<strong>te</strong>l Weyer<br />

Nordic Walking,<br />

Nationalpark<br />

Kalkalpen<br />

Ju<strong>te</strong>l Gosau<br />

Idyllische Gebirgslandschaft,Dachs<strong>te</strong>inüberquerung<br />

Ju<strong>te</strong>l Hin<strong>te</strong>rstoder<br />

Alpineum, Nationalpark<br />

Kalkalpen,<br />

Elisabethsee<br />

Ju<strong>te</strong>l Weyregg<br />

<strong>Se</strong>geln, Surfen,<br />

Tauchen, Tennis,<br />

Rei<strong>te</strong>n<br />

Gleich buchen un<strong>te</strong>r:<br />

Ju<strong>te</strong>l Zentrale, Kapuzinerstraße 14, 40<strong>20</strong> Linz, Tel.: 0732 78 27 <strong>20</strong>,<br />

Fax: 0732 78 27 <strong>20</strong>-40, E-Mail: zentrale@ju<strong>te</strong>l.at<br />

Jugendlichen die Möglichkeit und den Raum zu geben, sich<br />

zu bewegen und auch Neues zu erproben - daneben auch<br />

SchülerInnen, die Begabungen in diesem Bereich erkennen<br />

lassen, den Impuls nach in<strong>te</strong>nsiver Förderung geben und sie<br />

zum Leistungssport hinzuführen. Immer wieder wird mir<br />

von Lehrer/innen gesagt, wie eingeschränkt und unkoordiniert<br />

viele Kinder und Jugendlichen in ihren Bewegungsabläufen<br />

sind und bereits so in der Institution ankommen.<br />

Sicherlich kann durch verstärk<strong>te</strong> und gezielt geförder<strong>te</strong> Bewegungsprogramme<br />

in der Schule viel wettgemacht werden.<br />

Doch mir geht es darum, wieder einmal, die El<strong>te</strong>rn und<br />

Erziehungsberechtig<strong>te</strong>n nicht aus ihrer Pflicht, die eigenen<br />

Kinder ordentlich „auf die Beine zu s<strong>te</strong>llen”, zu ent las sen.<br />

Und dies wird auch von den Spor<strong>te</strong>xper<strong>te</strong>n, ehemalige<br />

und aktive Trainer und Sportfunktio näre, übersehen, indem<br />

sie alle Ursachen für das „schlech<strong>te</strong>” Abschneiden der ös<strong>te</strong>rreichischen<br />

Olympioniken dem institutionellen vorschulischen<br />

und schulischen Bereich in die „Turnschuhe” schieben.<br />

Dabei hät<strong>te</strong>n sie die Möglichkeit eindringlich und vielleicht<br />

wirkungsvoller auch auf die<br />

„familiäre Sportförderung” hinzuweisen,<br />

da sie in den Medien zitiert werden<br />

und so Öffentlichkeit haben. Warum<br />

es nicht gesagt wird, überlasse ich ihrer<br />

Einschätzung, aber vielleicht liege ich<br />

mit meiner persönlichen Vermutung,<br />

dass man sich allfällige und mögliche<br />

Wähler für eine politische oder sonstige<br />

Funktion nicht vergraulen möch<strong>te</strong>.<br />

Übrigens, was wäre gewesen, wenn die<br />

ös<strong>te</strong>rreichischen Athletinnen und Athle<strong>te</strong>n<br />

zwei Goldmedaillen, zwei Silberne<br />

und drei Bronzene nach Hause<br />

gebracht hät<strong>te</strong>n? Wer hät<strong>te</strong> denn da<br />

nicht alles richtig gemacht? Und dann<br />

hät<strong>te</strong> die Sonne auf die stolz geschwell<strong>te</strong><br />

Funktionärsbrust gestrahlt und alles<br />

wäre ei<strong>te</strong>l Wonne und Waschtrog gewesen.<br />

Und unsere Lehrer/innen hät<strong>te</strong>n<br />

den Kopf geschüt<strong>te</strong>lt und würden sich<br />

auch und noch immer die tägliche Turnstunde<br />

wünschen, aber aus ganz anderen<br />

Gründen. Wie schon der al<strong>te</strong> La<strong>te</strong>iner<br />

sagt: Orandum est, ut sit mens sana<br />

in corpore sano.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein<br />

beweg<strong>te</strong>s Schuljahr. Dies kann ich Ihnen<br />

ja versprechen, denn es war<strong>te</strong>t auf Sie<br />

wieder viel In<strong>te</strong>ressan<strong>te</strong>s, Lustiges,<br />

Spannendes, Bewegendes,<br />

Schönes mit<br />

Ihren Kindern und<br />

Jugendlichen.<br />

Ihr, ein sich aufs<br />

Schuljahr freuender<br />

Wal<strong>te</strong>r Gus<strong>te</strong>rer, MSc<br />

Obmann<br />

W i e n e r L e h r e r Z E I T U N G | S E P T E M B E R / O K T O B E R 2 0 1 2


“C”<br />

e-Bike / glaub-e<br />

Spä<strong>te</strong>s<strong>te</strong>ns seit diesem Sommer bin ich begeis<strong>te</strong>r<strong>te</strong>r ebiker.<br />

Warum? Ganz einfach: Weil radfahren eine neue<br />

Dimension dazubekommen und mich dies darüber hinaus<br />

zu theologischen überlegungen angeregt hat. es begann<br />

eigentlich schon im vergangenen Sommer. ich verbringe<br />

meinen urlaub immer in meinem Heimatort trat<strong>te</strong>nbach<br />

im Wechselgebiet. Wer die Gegend kennt weiß, dass dies<br />

eine sehr gebirgige Gegend ist. radfahren bedeu<strong>te</strong>t somit,<br />

viele Höhenme<strong>te</strong>r zu absolvieren. urlaubsbeginn im Vorjahr:<br />

Ohne viel training aufs rad und als ers<strong>te</strong> tour hinauf<br />

auf den ramssat<strong>te</strong>l. - So der plan!<br />

Die Wirklichkeit war ernüch<strong>te</strong>rnd: nach<br />

den ers<strong>te</strong>n fünfhundert me<strong>te</strong>rn (etwa<br />

auf Höhe der Hermannshöhle) ging mir<br />

bereits die Luft aus und die beine zeig<strong>te</strong>n<br />

mir, dass dies nicht mehr lange gut<br />

gehen konn<strong>te</strong>. es blieb mir nichts anderes<br />

übrig als umzudrehen und wieder<br />

nach trat<strong>te</strong>nbach zurückzukehren, was<br />

ich auch nur noch mühsam schaff<strong>te</strong>. in<br />

diesen Stunden wurde die idee geboren,<br />

ein e-bike anzuschaffen, um auch solch<br />

anstrengende touren wieder genussvoll<br />

fahren zu können. mittlerweile zähle ich<br />

mich zu den erfahrenen e-bikern und<br />

weiß doch einiges über Vor- und nach<strong>te</strong>ile<br />

dieser Art des radfahrens. einem<br />

Vorur<strong>te</strong>il („da braucht man ja nicht mehr<br />

tre<strong>te</strong>n oder sich anstrengen”) soll gleich vorweg der boden<br />

entzogen werden: mein e-bike hat keinen automatischen<br />

Antrieb. es ist ein geniales zusammenspiel meines kraftaufwandes<br />

mit einer möglichen un<strong>te</strong>rstützung. D.h. ich<br />

fahre rad mit meiner eigenen kraft im Wissen, dass ich am<br />

bikerahmen eine Hilfe sitzen habe, die ich aktivieren<br />

kann, wenn es mir zuviel wird, wenn meine kräf<strong>te</strong> nachlassen,<br />

wenn ich mich erholen will usw. einfach ein tolles<br />

Gefühl! Soll<strong>te</strong>n Sie jetzt Lust auf solch ein rad bekommen<br />

haben: ich kann es nur empfehlen!<br />

Da ich entspann<strong>te</strong>r fahren kann, habe ich sogar reserven,<br />

um über das Leben zu philosophieren oder zu theologisieren.<br />

ich bin glücklich und dankbar, dass mein Lebensfahrrad<br />

mit „Glaub-e” ausgestat<strong>te</strong>t ist. ich darf durchs Leben<br />

e i n L A d u n g<br />

c l W - e r Ö F F n U n G S G O T T e S D i e n S T<br />

Dr. Franz Ochenbauer<br />

Donnerstag, <strong>20</strong>. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber <strong>20</strong><strong>12</strong> - 18.00 Uhr<br />

DeutSCHOrDenSkirCHe - Wien 1; Singerstraße 7<br />

im Anschluss Agape im Stiftshof<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />

un<strong>te</strong>rwegs sein im Wissen, eine kraftquelle mitzuhaben,<br />

die mich un<strong>te</strong>rstützt, wenn ich es brauche. Wichtig ist mir<br />

dabei, dass diese un<strong>te</strong>rstützung jetzt nicht bloß der notnagel<br />

ist, der zum einsatz kommt, wenn es nicht mehr<br />

geht, sondern es ist das grundsätzlich positive Wissen,<br />

dass ich nicht nur auf mich allein bauend un<strong>te</strong>rwegs bin.<br />

ich bin gefordert im Leben - das ist wahr - und jegliche<br />

erfahrung zeigt es auch. Doch ich kann mich auch getrost<br />

fordern, weil ich weiß, ich habe rückhalt und bekomme<br />

Antrieb, soll<strong>te</strong> es mir zuviel werden. Dies verleiht Freiheit,<br />

kraft und Freude.<br />

Von meinem<br />

e-bike weiß ich<br />

aber auch, dass<br />

ich nur so lange<br />

wirklich sorgenfrei<br />

fahren kann,<br />

als es mein Akku<br />

zulässt. ich muss<br />

immer wieder<br />

zur S<strong>te</strong>ckdose<br />

zurückkehren,<br />

um neue kraft<br />

zu holen.<br />

„Glaub-e” als<br />

Akku des Lebens<br />

ist wohl ähnlich.<br />

er ist so lange<br />

unerschöpflich,<br />

als ich ihn immer wieder mit der kraftquelle Gott in Verbindung<br />

bringe. mein Glaube ohne regelmäßige Verbindung<br />

mit Gott würde bald leer und im schlimms<strong>te</strong>n Fall<br />

trügerisch sein. er wäre nur mehr Attrappe, keine kraftspendende<br />

Wirklichkeit und<br />

unnötiger ballast.<br />

möge unser Lebensakku als<br />

„Glaub-e” immer gut geladen<br />

sein, damit Leben in kraft und<br />

Freude gelebt werden kann. in<br />

diesem Sinn allen ein zuversichtliches<br />

und erfüllendes<br />

neues Arbeitsjahr.<br />

Franz Ochenbauer<br />

s p i r i t u e l l e s<br />

5


k o r c z a k<br />

6<br />

Janusz Korczak - ein pädagoge aus<br />

Leidenschaft<br />

Vorbild in Sachen Respekt und Würde vor Kindern<br />

ich habe Vorbilder, menschen, die mir mut machen, an<br />

denen ich mich orientiere, die ich bewundere, von denen<br />

ich lerne. einige kenne ich persönlich, aber anderen bin<br />

ich nie begegnet. einer meiner Vorbilder ist Janusz<br />

korczak. 1972 habe ich von ihm gehört, als ihm posthum<br />

der Friedenspreis des deutschen buchhandels verliehen<br />

wurde. Damals wurde ich zum ers<strong>te</strong>n mal Va<strong>te</strong>r. Janusz<br />

korczak hat meinen umgang mit kindern entscheidend<br />

geprägt. zuerst war da das kinderbuch „könig Hänschen”,<br />

und dann die Schrif<strong>te</strong>n „Wie man ein kind lieben soll”<br />

und „Das recht des kindes auf Achtung”. Die Lektüre ist<br />

mir zu Herzen gegangen.<br />

Am 5. August <strong>20</strong><strong>12</strong>, wenn bei uns die kinder in den großen<br />

Ferien sind, ist es<br />

70 Jahre her, dass<br />

J. korczak zusammen<br />

mit <strong>20</strong>0 kindern<br />

seines Waisenhauses<br />

im Vern<br />

i c h t u n g s l a g e r<br />

treblinka ermordet<br />

wurde. J. k. kam<br />

aus einer wohlhabenden<br />

Familie<br />

und schon als<br />

kind träum<strong>te</strong> er<br />

davon, als gu<strong>te</strong>r<br />

könig den armen<br />

kindern in Warschau<br />

helfen zu<br />

können. Ab 1911<br />

lei<strong>te</strong><strong>te</strong> er als kinderarzt<br />

ein jüdisches<br />

kinderheim<br />

nach seinem<br />

p ä d a g o g i s c h e n<br />

konzept. im O<strong>kto</strong>ber 1940 wurde das Haus mit den kindern<br />

in das Warschauer Judenghetto umgesiedelt.<br />

Am meis<strong>te</strong>n bewegt hat mich sein engagier<strong>te</strong>s eintre<strong>te</strong>n<br />

für eine neue Sicht der kinder. kinder werden nicht erst<br />

menschen, sie sind menschen von Anfang an - mit einer<br />

Vergangenheit und einer zukunft. und daraus folg<strong>te</strong> für<br />

ihn als Leitgedanke für alle pädagogischen überlegungen:<br />

„Das kind ist ein ebenso wertvoller mensch wie wir.” (SW<br />

bd. 4, S. 417.)<br />

Das erinner<strong>te</strong> mich an Jesus und seine Vermahnung der<br />

erwachsenen: „Wer das reich Got<strong>te</strong>s nicht annimmt wie<br />

ein kind, wird nicht hineinkommen.” (markus 10,15)<br />

Für Jesus gehör<strong>te</strong> das reich Got<strong>te</strong>s den kindern, es ist<br />

lebendige Hoffnung für sie als die kleinen und zukurzgekommenen.<br />

Damit gab Jesus den kindern eine unver-<br />

gleichbare Würde. nach diesem Wort Jesu muss kirche die<br />

Gemeinschaft derer werden, die von kindern lernen.<br />

Ganz in diesem Sinn appellier<strong>te</strong> J.k. an die Generation der<br />

erwachsenen: Lasst uns Achtung haben vor der unwissenheit<br />

des kindes, vor seiner erkenntnisarbeit, vor den misserfolgen<br />

und den tränen, vor dem eigentum des kindes,<br />

vor seinen Geheimnissen und vor der schweren Arbeit des<br />

Wachsens, vor der gegenwärtigen Stunde, dem heutigen<br />

tag, vor jedem einzelnen Augenblick, denn er verlöscht<br />

und wird sich nie wiederholen. (SW bd. 4, S. 402ff)<br />

„Das recht des kindes auf Achtung” beginnt J.k. mit folgenden<br />

Wor<strong>te</strong>n:<br />

„Von frühes<strong>te</strong>r kindheit an wachsen wir mit dem Gefühl<br />

auf, daß das Große mehr bedeutung hat als das kleine ...<br />

Achtung und bewunderung erweckt nur das, was groß ist<br />

und mehr platz einnimmt. ...<br />

ein kind ist klein, sein Gewicht gering, es ist nicht viel von<br />

ihm zu sehen, wir müssen uns schon zu ihm hinun<strong>te</strong>rneigen,<br />

und was noch schlimmer ist, das kind ist schwach.<br />

Durch unser eigenes beispiel lehren wir, das was schwächer<br />

ist, geringer zu ach<strong>te</strong>n...” (SW bd. 4, S. 45)<br />

Die Geringschätzung des Schwächeren, das ist sein thema.<br />

ein kind zu ach<strong>te</strong>n, das heißt, ihm etwas zuzutrauen,<br />

seine besonderen Gaben und Fähigkei<strong>te</strong>n zu entdecken,<br />

anstatt immer schon zu wissen, was gut für ein kind ist.<br />

ein kind zu ach<strong>te</strong>n, das heißt, kindsein als vollwertiges<br />

menschsein zu vers<strong>te</strong>hen und nicht als bloße Vorbereitungsstufe<br />

auf das noch bevors<strong>te</strong>hende „eigentliche”<br />

Leben - nach dem motto „War<strong>te</strong>, bis du groß bist.”<br />

ein kind zu ach<strong>te</strong>n, das heißt schließlich, ein kind in seiner<br />

einzigartigkeit zu entdecken und zu würdigen: das<br />

flinke wie das langsame, das kluge wie das verspiel<strong>te</strong>, das<br />

geschick<strong>te</strong>, das anschmiegsame wie das freche.<br />

„erlaube den kindern, Fehler zu machen und frohen<br />

mu<strong>te</strong>s nach besserung zu streben. kinder wollen lachen,<br />

rennen, übermütig sein. erzieher, wenn für dich das Leben<br />

ein Friedhof ist, so erlaube wenigs<strong>te</strong>ns den kindern, das<br />

Leben für eine Wiese zu hal<strong>te</strong>n. Wenn du selbst opferbereit<br />

bist, so habe doch für sie das kluge Lächeln der nachsicht.<br />

Hier soll - muß eine Atmosphäre großzügiger toleranz<br />

herrschen für einen Scherz, für Streiche, für boshei<strong>te</strong>n,<br />

für tricks, für Lügen - für naive Sünden. Hier ist kein<br />

platz für eiserne pflicht, vers<strong>te</strong>iner<strong>te</strong>n ernst, har<strong>te</strong>n zwang<br />

und bedingungslose überzeugung.” (SW bd. 4, S. 187)<br />

mit meiner erinnerung an J. korczak möch<strong>te</strong> ich erzieherinnen<br />

und erzieher neugierig machen auf sein Leben und<br />

Werk. Das „Werk” umfasst inzwischen 16 dicke bände. und<br />

doch gibt es die Gedanken des J. korczak nicht als Lehrbuch,<br />

sondern nur in seinen erzählungen, romanen,<br />

radioplaudereien und tagebüchern:<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2


„ich ahne viele Fragen, die auf eine Antwort war<strong>te</strong>n.<br />

zweifel, die eine erklärung suchen. und ich antwor<strong>te</strong>: ich<br />

weiß nicht. Jedes mal, wenn du ein buch fortgelegt hast<br />

und beginnst den Faden eigener Gedanken zu spinnen,<br />

hat das buch seine beabsichtig<strong>te</strong>n zwecke erreicht.<br />

Wenn du beim schnellen blät<strong>te</strong>rn nach Vorschrif<strong>te</strong>n und<br />

rezep<strong>te</strong>n suchen soll<strong>te</strong>st, wenn du nachsichtig darüber<br />

lächelst, dass es nur wenige sind - so wisse, wenn du ratschläge<br />

findest, dies ist nicht mit dem Willen des Autors<br />

geschehen, sondern gegen ihn”. (SW, bd. 4, S. 10)<br />

Von seiner ers<strong>te</strong>n Vorlesung am institut für Sonderpädagogik<br />

wird folgende episode berich<strong>te</strong>t:<br />

Als J. korczak in den Hörsaal kommt, führt er einen kleinen<br />

Jungen an der Hand. Den überrasch<strong>te</strong>n Hörern <strong>te</strong>ilt er<br />

mit, die Vorlesung werde diesmal im röntgenraum stattfinden.<br />

„Wer kinder vers<strong>te</strong>hen will, muss sich zunächst<br />

selber vers<strong>te</strong>hen, muss sich erinnern an die eigene kindheit.”<br />

man versammelt sich im röntgenraum, betrach<strong>te</strong>t<br />

neugierig den Jungen, der durch die fremde umgebung<br />

und die vielen Leu<strong>te</strong> sichtbar eingeschüch<strong>te</strong>rt ist. Fest hält<br />

er korczaks Hand umklammert. korczak sagt ihm, dass er<br />

das Hemd ausziehen und sich hin<strong>te</strong>r diesen Schirm dort<br />

s<strong>te</strong>llen soll. Sodann bit<strong>te</strong>t er, das Licht auszudrehn. Der<br />

raum ist dunkel. Auf dem hellen röntgenschirm sieht man<br />

den kleinen brustkorb des kindes, ein Herz, das sich dehnt<br />

und zusammenzieht - schnell und zit<strong>te</strong>rnd. korczaks Stimme<br />

kommt aus dem Dunkel: „<strong>Se</strong>ht es euch an und hal<strong>te</strong>t<br />

es euch immer vor Augen. immer wenn ihr müde und<br />

schlecht gelaunt seid, wenn die kinder unauss<strong>te</strong>hlich sind<br />

und euch aus der ruhe bringen, wenn ihr erregt darauf<br />

reagieren wollt,- hal<strong>te</strong>t euch dann vor Augen, dass das<br />

Herz eines kindes so aussieht und so reagiert”.<br />

J. korczak hat das kind zu seinem Lehrmeis<strong>te</strong>r gewählt:<br />

„ich weiß, was meines Wissens fehlen würde, hät<strong>te</strong>n mir<br />

die kinder nicht erzählt, was sie sahen und hör<strong>te</strong>n und<br />

dach<strong>te</strong>n, und an was sie sich erinnern. ich weiß, was meinem<br />

Wissen fehlen würde, hät<strong>te</strong> ich nicht gesehen, wie<br />

kleine kinder aufwachsen, bis sie zu männern und Frauen<br />

werden…”<br />

und schließlich hat mich sein Humor anges<strong>te</strong>ckt. Die praktische<br />

umsetzung der kinderrech<strong>te</strong> erfolg<strong>te</strong> bei J. k. s<strong>te</strong>ts<br />

mit viel phantasie und Humor. pädagogik mit Augenzwinkern<br />

bzw. Fröhliche pädagogik hat er es selbst genannt:<br />

Das recht auf den heutigen tag zum beispiel zeig<strong>te</strong> sich im<br />

kinderhaus-kalender mit seinen besonderen tagen:<br />

§9 Der 22. Dezember. - Die Losung: „es lohnt sich nicht,<br />

aufzus<strong>te</strong>hen” (weil der tag so kurz ist). - Wer möch<strong>te</strong>,<br />

kann schlafen und braucht nicht aufzus<strong>te</strong>hen. - Wer nicht<br />

will, braucht sein bett nicht zu machen.<br />

§10 Der 22. Juni. Die Losung: „es lohnt sich nicht ins bett<br />

zu gehen.” - Wer möch<strong>te</strong>, kann die ganze nacht wach<br />

bleiben. - bei schönem Wet<strong>te</strong>r Fußmarsch durch die<br />

nacht.<br />

§19 Das 365. mittagessen. Die Wirtschaf<strong>te</strong>rin bekommt für<br />

ihre mühe bonbons, die küchendiens<strong>te</strong> ebenfalls. Die<br />

Losung: „namenstag der küche.”<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />

§27 tag der Schludrigen. - Wer durch Abstimmung als derjenige<br />

befunden wird, der am wenigs<strong>te</strong>n auf seine kleidung<br />

ach<strong>te</strong>t, bekommt ein kleidungsstück, damit er an<br />

den Feiertagen nicht wie ein Schmutzfink aussieht.<br />

§32 tag der ermun<strong>te</strong>rung<br />

Wer im Laufe des Jahres die meis<strong>te</strong>n schuldzuweisenden<br />

paragrafen aufgebrummt bekam, erhält eine Woche lang<br />

für alle seine Verfehlungen einen Freispruch. Wenn er<br />

möch<strong>te</strong>, kann er rich<strong>te</strong>r sein. (SW, bd. 4, S. 313f)<br />

Augenzwinkernd kommen auch seine Gedanken zur<br />

pünktlichkeit daher:<br />

Was ist zu machen, damit die kinder pünktlich zur Schule<br />

kommen? ich höre oft, daß kinder verspä<strong>te</strong>t zur Schule<br />

kommen; man weiß keinen rat dagegen. ich schlage also<br />

vor, in jedem zimmer einen Hahn un<strong>te</strong>rzubringen, der am<br />

frühen morgen krähen und die kinder wecken wird. Soll<strong>te</strong><br />

Wir trauern um<br />

im April ist Frau OSrn Gertrude rabl<br />

verstorben. mit ihr hat die CLW ein geschätz<strong>te</strong>s mitglied<br />

verloren. begonnen hat sie ihre karriere als Lehrerin<br />

nach der matura an der LbA Hegelgasse 14 in der mH ii<br />

Augar<strong>te</strong>nstraße 38 und an der kmV ii Wit<strong>te</strong>lsbachstraße<br />

fortgesetzt. Am 17. mai 1963 trat sie der CLW bei aus<br />

überzeugung, in geziel<strong>te</strong>r zusammenarbeit mit anderen<br />

Lehrern Schule in bewegung hal<strong>te</strong>n zu können. ihr<br />

einsatz, ihre Sorge galt vor allem den Schülerinnen,<br />

deren Aufmerksamkeit sie durch einen fesselnden<br />

un<strong>te</strong>rricht gewinnen und erhal<strong>te</strong>n und die sie durch<br />

geziel<strong>te</strong> maßnahmen fördern woll<strong>te</strong>. Sie war nicht kritiklose<br />

Anhängerin einer bestimm<strong>te</strong>n un<strong>te</strong>rrichtsmethode,<br />

sondern vertrat die Ansicht, die jeweils für die<br />

Schülerinnen und den zu vermit<strong>te</strong>lnden inhalt geeigne<strong>te</strong><br />

Weise des un<strong>te</strong>rrich<strong>te</strong>ns finden zu müssen.<br />

Als Lei<strong>te</strong>rin der Schule im 22. bezirk mira Lobe Weg hat<br />

sie sich in einer zeit, da Schule sich zu verändern<br />

begann, besonders für die Anliegen ihrer mitarbei<strong>te</strong>r<br />

eingesetzt. Sie selbst hat sich als kämpferischen typ<br />

bezeichnet. Schule soll<strong>te</strong> für sie , für ihre kolleginnen,<br />

vor allem aber für die kinder immer mit Freude am<br />

Arbei<strong>te</strong>n, Freude am Lernen verbunden bleiben, sicher<br />

aber nicht ein Ort des experimentierens um des experimentierens<br />

Willen sein. in der CLW such<strong>te</strong> sie Anregungen<br />

und Gedankenaustausch. Von 1984 bis 1987,<br />

dem Jahr ihrer pensionierung, war sie Obfrau der CLW,<br />

deren Weltanschauung sie <strong>te</strong>il<strong>te</strong>. Aktiv blieb sie auch<br />

nach ihrer pensionierung, da sie 1988 Lei<strong>te</strong>rin der pensionis<strong>te</strong>ngruppe<br />

der CLW wurde. in zusammenarbeit<br />

mit Frau OSrn Spitaler hat sie abwechslungsreiche kulturelle<br />

und biologische Führungen organisiert, die von<br />

den kolleginnen gerne besucht wurden. 1993 muss<strong>te</strong><br />

sie wegen einer schweren erkrankung ihre tätigkeit<br />

zurücklegen, blieb aber wei<strong>te</strong>r eine treue besucherin<br />

der Veranstaltungen der CLW und ein kritisch mitdenkendes<br />

mitglied. Wir schätz<strong>te</strong>n sie sehr.<br />

k o r c z a k<br />

7


k o r c z a k<br />

8<br />

unser ziel nicht erreicht werden, ra<strong>te</strong> ich, auf dem Hof eine<br />

kanone aufzus<strong>te</strong>llen. Die kanonenschüsse werden<br />

bestimmt die kinder wecken. Wenn aber die kinder zu<br />

spät kommen, weil sie zu langsam gehen, dann wäre es<br />

vielleicht zweckmäßig, die kinder aus einem Flugzeug mit<br />

Wasser zu begießen, dann laufen sie schnell zur Schule.<br />

Wenn auch auf diese Weise kein gu<strong>te</strong>s ergebnis erreicht<br />

wird. habe ich einen vortrefflichen rat. Diesen nämlich:<br />

man veröffentlicht die namen der nachzügler in einer zeitung.<br />

„uns in<strong>te</strong>ressiert nicht. was man in den zeitungen<br />

schreibt”, werden die kinder wohl sagen. „Leu<strong>te</strong>, welche<br />

die zeitung lesen, kennen uns ja nicht.” Ach so! Da kann<br />

man ja die nachzügler in der Schulwandzeitung nennen!<br />

„Was macht uns das aus”, werden die kinder sagen, „in<br />

der Schule wissen ja alle, daß wir nachzügler sind.”<br />

na ja! - - ich schlage also vor, und das ist mein letz<strong>te</strong>r,<br />

hoffentlich bes<strong>te</strong>r rat: Die erwachsenen mögen eine<br />

erklärung in der Wandzeitung veröffentlichen, in der sie<br />

versprechen, nirgends und niemals sich zu verspä<strong>te</strong>n und<br />

die kinder aufrufen, ihrem beispiel zu folgen.<br />

(korczak,J.: Ver<strong>te</strong>idigt die kinder. erzählende pädagogik.<br />

Gü<strong>te</strong>rsloh 1978, S. 27)<br />

J. korczak hat auch deutlich gesehen und immer<br />

wieder angesprochen, daß es eine überforderung<br />

der erziehenden gibt: „Alles für die kinder, was<br />

bleibt für mich?”<br />

(SW, bd. 4, S. 162f). Auch ein erziehender hat nur<br />

eine begrenz<strong>te</strong> kraft. Auch er hat ein recht darauf,<br />

zu sein, wie er ist: oft müde und traurig. Auch er<br />

braucht Liebe und Vers<strong>te</strong>hen. J.k. ist aber überzeugt,<br />

daß die kinder<br />

„Alle Tränen sind salzig. ihm dies nicht versa-<br />

Wer das begreift, kann erziehen.” gen werden, wenn er<br />

ihnen mit Liebe, Achtung<br />

und Verständnis begegnet,<br />

wenn er ihnen zuges<strong>te</strong>ht, zu sein, was und wie sie<br />

sind: kinder. und beiden - dem erzieher wie den kindern<br />

- wird ihr Alltag umso weniger beschwerlich erscheinen, je<br />

fröhlicher sie sich einlassen auf das Aben<strong>te</strong>uer des pädagogischen<br />

zusammenlebens. (SW, bd. 16, S. 244f).<br />

Li<strong>te</strong>ratur:<br />

korczak, Janusz: Sämtliche Werke band 1-16. Hg. Von<br />

Friedhelm beiner und erich Dautzenroth, Gü<strong>te</strong>rsloher Verlag<br />

Gü<strong>te</strong>rsloh<br />

korczak, Janusz: „Das recht des kindes auf Achtung”. Gtb.<br />

Gü<strong>te</strong>rsloh. <strong>20</strong>01<br />

korczak, Janusz: „Wie man ein kind lieben soll”. Göttingen.<br />

<strong>20</strong>08<br />

Joachim DIETERMANN<br />

pfarrer für religionspädagogik im Fachbereich<br />

kindertagesstät<strong>te</strong>n<br />

im zentrum bildung der ekHn, Darmstadt<br />

Jahresprogramm<br />

Arbeitsgruppe für den <strong>te</strong>xtil-kreativen<br />

Bereich und Ernährung und Haushalt<br />

Auch heuer wieder ist es gelungen, ein abwechslungsreiches,<br />

informatives und sehr praktisches Veranstaltungs -<br />

programm zusammen zu s<strong>te</strong>llen. Die Veranstaltung beginnt<br />

jeweils um 17:30 uhr. Der Ort ist angegeben. Gäs<strong>te</strong> sind bei<br />

allen Veranstaltungen herzlich willkommen. Soll<strong>te</strong>n Sie<br />

Fragen haben, bit<strong>te</strong> kontaktieren Sie Christine Hradecsni<br />

un<strong>te</strong>r 01/726 90 07 oder 0699/ 88487552.<br />

mittwoch 26.<strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />

Fingerstricken Andrea brunhuber<br />

notre Dame de Sion, 1070 Wien, burggasse 37<br />

mittwoch 24. O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />

Vors<strong>te</strong>llen von Lernspielen eva matkovits<br />

privatschule, 1060 Wien, Liniengasse 21<br />

mittwoch 21. november <strong>20</strong><strong>12</strong><br />

Weihnachtsdekorationen michaela pils<br />

VS, 11<strong>20</strong> Wien, Haeberg.1a<br />

im Dezember:<br />

kekse backen Helga Strasser<br />

mS, <strong>12</strong>30 Wien, S<strong>te</strong>inergasse 25<br />

Dienstag, 22. Jänner <strong>20</strong>13<br />

Fadengrafik einmal anders brigit<strong>te</strong> Hulik<br />

privatschule, 1060 Wien, Liniengasse 21<br />

Dienstag, 26. Februar <strong>20</strong>13<br />

ket<strong>te</strong>n häkeln elisabeth Strasser<br />

privatschule, 1060 Wien, Liniengasse 21 C. Lieber<br />

Dienstag, 19. märz <strong>20</strong>13<br />

Alkoholfreie Drinks ilse bobik<br />

1100 Wien, et<strong>te</strong>nreichgasse 45<br />

mittwoch, 24. April <strong>20</strong>13<br />

Stabweben mit 4 Stäben Andrea brunhuber<br />

notre Dame de Sion, 1070 Wien, burgg. 37<br />

mit lieben Grüßen Christine hradecsni<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2


Vom Wesen des respekts -<br />

und wer wem respekt schuldet<br />

Jenseits gesellschaftlicher Konventionen hat respektvoller<br />

Umgang drei wesentliche Bedingungen: Wert und Bedeutung<br />

zu erkennen, diese anzuerkennen und das angemessen<br />

auszudrücken. Diese müssen erfüllt sein insbesondere<br />

dann, wenn es in professionellen pädagogischen Beziehungen<br />

um Respekt den Kindern und Jugendlichen<br />

gegenüber geht.<br />

es hat sich im persönlichen wie auch im gesellschaftlichen<br />

bewusstsein eingeprägt: kinder und junge menschen<br />

haben äl<strong>te</strong>ren gegenüber respekt zu haben. es schien bislang<br />

in unserer Gesellschaft auch eine <strong>Se</strong>lbstverständlichkeit<br />

zu sein, ranghöheren personen, zumal sie auch mit<br />

Autorität ausgestat<strong>te</strong>t waren, respektvoll zu begegnen.<br />

respekt in diesem Sinne galt als anerkann<strong>te</strong>r Wert. Die<br />

kleinen hat<strong>te</strong>n auf jeden Fall den Großen respekt zu<br />

erweisen. kindern wurde abverlangt, erwachsenen gegenüber<br />

respektvoll und ehrerbietig zu sein.<br />

Heu<strong>te</strong> ist dies keine <strong>Se</strong>lbstverständlichkeit mehr. respekt<br />

zählt heu<strong>te</strong> zu den unwör<strong>te</strong>rn in der umgangssprache der<br />

jungen menschen. Daher darf es nicht sonderlich verwundern,<br />

wenn das Verhal<strong>te</strong>n Jugendlicher gegenüber ihren<br />

mitmenschen und ihrer umwelt bisweilen das Gegen<strong>te</strong>il<br />

von respekt zum Ausdruck bringt: respektlosigkeit, Distanziertheit,<br />

Geringschätzung oder missachtung.<br />

ist dies <strong>te</strong>ndenziell festzus<strong>te</strong>llen, so darf das natürlich<br />

nicht in verallgemeinernder Weise allen jungen menschen<br />

angelas<strong>te</strong>t werden. und schon gar nicht darf es als ur<strong>te</strong>il<br />

über „die Jugend” verstanden werden. umgekehrt wird<br />

man auch un<strong>te</strong>r denen, die in ihrer erziehung zum respektvollen<br />

umgang angehal<strong>te</strong>n wurden, solche menschen<br />

finden, die nie gelernt haben, tatsächlich respekt zu<br />

haben und daher mit ihren engs<strong>te</strong>n mitmenschen und mit<br />

ihrer umwelt im allgemeinen mehr oder weniger respektlos<br />

umgehen. Auch ihnen soll dies nicht zum Vorwurf<br />

gemacht werden. Denn: Vielleicht hat die erziehung zu<br />

vordergründigem respekt sie eher davon abgehal<strong>te</strong>n, tatsächlich<br />

respektvoll zu werden. Offenkundig ist respekt<br />

gar keine kindgemäße tugend; kinder und junge menschen<br />

wissen mit respekt noch nicht viel anzufangen.<br />

Warum und wem gegenüber sollen sie sich respektvoll<br />

verhal<strong>te</strong>n? Was bedeu<strong>te</strong>t es eigentlich - respekt haben?<br />

VOraUS<strong>Se</strong>TzUnGen Für reSpeKT<br />

Geht man dem Wesen und den Ausdrucksformen eines<br />

respektvollen umgangs auf den Grund, dann empfiehlt es<br />

sich, nicht darauf zu schauen was einmal war und was<br />

heu<strong>te</strong> (nicht mehr) ist. eher macht es Sinn, sich damit<br />

auseinander zu setzen, was respekt im tiefs<strong>te</strong>n ist, worin<br />

ein ech<strong>te</strong>r respektvoller umgang bes<strong>te</strong>ht und wie er sich<br />

auszudrücken vermag. Schauen wir also, wie es dazu<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />

kommt, dass ein (junger) mensch respektvoll seine umwelt<br />

und mitmenschen betrach<strong>te</strong>t und ihnen entsprechend<br />

begegnet, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen<br />

und wie sich daraus jene Haltung bilden kann, die wir als<br />

respektierenden und respektvollen umgang mit sich<br />

selbst, mit mitmenschen, mit dem Leben, dem Schicksal,<br />

dem Größeren, … bezeichnen können.<br />

Wesentliche Voraussetzung dafür, dass ich jemandem oder<br />

etwas gegenüber respekt haben kann, liegt darin, dass ich<br />

seinen/ihren Wert, seine/ihre bedeutung wahrnehme, also<br />

das einmalige und besondere erkenne und auch anerkenne.<br />

Dabei kommt es nicht auf den Wert oder die bedeutung<br />

an, die andere ihm/ihr zuschreiben, sondern ganz<br />

allein darauf, welchen Wert, welche bedeutung ich sehe -<br />

was also meine Wahrnehmung und meine subjektive<br />

Wert-erkenntnis mir erschließt. Dazu bedarf es einer<br />

gewissen Voraussetzung: es braucht ein Wer<strong>te</strong>mpfinden,<br />

die un<strong>te</strong>rscheidungsgabe, was ich als wertvoll erkenne<br />

und anerkenne - für mein Leben und im Leben allgemein.<br />

erkenne ich den Wert, die bedeutung von einem menschen,<br />

einem Lebewesen, einer Situation, einem phänomen,<br />

dann ist eine wesentliche Voraussetzung dafür<br />

geschaffen, einen Schritt wei<strong>te</strong>r zu machen - vom erkennen<br />

zum Anerkennen. und auch für diesen Schritt müssen<br />

einige Hemmnisse überwunden werden. persönliche<br />

Hemmnisse könn<strong>te</strong>n z.b. sein, dass ich mich vergleiche<br />

und mich un<strong>te</strong>rlegen fühle; oder dass ich mich vergleiche<br />

und mich selbst zum maßstab mache, damit aber den<br />

wahren Wert des anderen nicht anerkenne; oder dass<br />

mein Wer<strong>te</strong>sys<strong>te</strong>m diesen Wert nicht als solchen kennt.<br />

Dergleichen mehr Hindernisse in uns selbst erschweren es,<br />

vom erkennen zum Anerkennen zu kommen. Vielleicht ist<br />

dieser Schritt auch deswegen so schwierig, weil wir vorschnell<br />

geneigt sind, das andere, uns Fremde, zuerst einmal<br />

abzuwer<strong>te</strong>n, ihm gegenüber skeptisch zu sein und<br />

nicht so sehr von vorneherein das in<strong>te</strong>ressan<strong>te</strong>, Spannende<br />

und eben Wertvolle darin zu entdecken. Dem anderen<br />

Wert beizumessen kann schließlich auch bedrohlich empfunden<br />

werden für die eigenen Wer<strong>te</strong> und maßstäbe. Vorur<strong>te</strong>ilsfrei<br />

anzuerkennen, was das besondere und Wertvolle<br />

an einem menschen, einem Lebewesen, einer Situation<br />

oder einer unbekann<strong>te</strong>n erscheinungsform ist, das<br />

zählt sicher zu den schwierigs<strong>te</strong>n Herausforderungen für<br />

personale reifung und bedarf einer reflektier<strong>te</strong>n und<br />

selbstkritischen <strong>Se</strong>lbstwahrnehmung.<br />

bin ich in meiner personalen entwicklung so weit gekommen,<br />

dann ist es scheinbar nur mehr ein kleiner Schritt zu<br />

einer authentischen Ausdrucksform meines respekts. ein<br />

kleiner Schritt? Vielleicht doch mehr ein mutiger Schritt.<br />

Oft erleben wir auch unsicherhei<strong>te</strong>n, wie der respekt<br />

r e s p e k t<br />

9


e s p e k t<br />

10<br />

angemessen ausgedrückt werden kann, was passend ist<br />

und was nicht; bisweilen mag dabei auch Angst eine rolle<br />

spielen, zu direkt zu sein oder aufdringlich zu erscheinen;<br />

oder wir haben Hemmungen uns vor anderen zu deklarieren,<br />

indem wir jemandem oder etwas mit respekt begegnen,<br />

der/das einem anderen subjektiv eben ganz und gar<br />

nicht wertvoll erscheint und daher nicht mit respekt zu<br />

begegnen ist. respekt zu bezeugen ist also auch herausfordernd<br />

und verlangt ein starkes <strong>Se</strong>lbstbewusstsein.<br />

reSpeKT in päDaGOGiSchen BeziehUnGen<br />

Geht man also dem Wesen von respekt auf den Grund,<br />

wird schnell bewusst, dass es nicht so einfach ist, wirklich<br />

respekt zu haben und dies auch zum Ausdruck zu bringen.<br />

Vor allem ist das kein kinderspiel, kann nicht einfach eingefordert<br />

werden von menschen, die erst lernen sich in<br />

der Welt zu orientieren und zu erfassen, was im Leben von<br />

bedeutung und wertvoll ist.<br />

Hingegen ist von erwachsenen menschen zu erwar<strong>te</strong>n und<br />

zu fordern - das macht einen reifen menschen aus - mit<br />

respekt seinem eigenen <strong>Se</strong>lbst, seinen mitmenschen,<br />

Situationen und phänomenen des Lebens wie krankheit,<br />

Leid, spirituellen kräf<strong>te</strong>n u.a.m. zu begegnen.<br />

natürlich sind wir darin noch nicht meis<strong>te</strong>r sondern immer<br />

noch Lernende. Daher sind wir nicht in allen Lagen dazu<br />

fähig, respektvoll zu begegnen, den besonderen individuellen<br />

Wert zu erkennen und anzuerkennen. Das kann<br />

allerdings nicht als rechtfertigung gel<strong>te</strong>n für respektloses<br />

und geringschätzendes Verhal<strong>te</strong>n. Ganz besonders gilt dies<br />

für den umgang mit kindern und jungen menschen. es<br />

geht nicht an, dass erwachsene mit kindern respektlos<br />

und menschenverach<strong>te</strong>nd umgehen. Auch wenn dies häufiger<br />

vorkommt als uns lieb ist, darf es nicht als „normal”<br />

angesehen werden. kinder und junge menschen verdienen<br />

in ihrem So-<strong>Se</strong>in, in ihrer individualität, in ihrer noch<br />

nicht ausdifferenzier<strong>te</strong>n Fülle an persönlichkeitsmerkmalen<br />

gerade umso mehr einen respektvollen und achtsamen<br />

umgang. und insofern ist von pädagogen/innen zu<br />

fordern, dass sie sich jene Voraussetzungen persönlich<br />

angeeignet haben, die die basis sind für eine wertschätzende,<br />

anerkennende und respektvolle zuwendung.<br />

zumindest müssen sie an sich<br />

Kinder brauchen Respekt und<br />

arbei<strong>te</strong>n, damit sie nicht aus<br />

verdienen Respekt.<br />

mangel an persönlicher reife<br />

den wahren Wert der einzelnen<br />

kinder/Jugendlichen übersehen,<br />

bzw. aus eigenen Hemmnissen heraus diese nicht<br />

anerkennen können bzw. nicht die rech<strong>te</strong> Ausdrucksform<br />

finden. Das verlangt die pädagogische Verantwortung.<br />

pädagogen/innen schulden jungen menschen respekt - in<br />

ihrer Haltung, im Anerkennen ihrer individualität und in<br />

ihrer persönlichen Art dies auszudrücken.<br />

WaS iST DaraUS zU lernen?<br />

el<strong>te</strong>rn und erzieher/innen früherer Generationen waren<br />

vielleicht damit zufrieden, wenn kinder den erwachsenen<br />

respekt gezollt haben. Das darf man jedoch nicht gleich<br />

setzen mit respektvoll sein im oben ausgeführ<strong>te</strong>n Sinn.<br />

Schließlich ist respekt nicht ein äußerliches Verhal<strong>te</strong>n, das<br />

resultat einer Anpassungshaltung ist. Vielmehr geht es um<br />

eine personale kompe<strong>te</strong>nz, zu der ein langer personaler<br />

reifungsweg führt, auf dem erwachsene in vielfältiger<br />

Weise un<strong>te</strong>rstützung bie<strong>te</strong>n können und sollen. Das setzt<br />

voraus, dass sie selbst diesen Weg gegangen sind und<br />

gehen. respektvoller umgang muss sich in jeder neuen<br />

Situation immer wieder neu bewähren und bedeu<strong>te</strong>t<br />

Herausforderung und Wagnis.<br />

erstveröffentlichung: Sozialpädagogische impulse 2/<strong>20</strong><strong>12</strong><br />

Dr. Anton SALOMON<br />

Lehrender in der Ausbildung sowie Fort-/Wei<strong>te</strong>r-<br />

bildung von pädagogen/innen, www.kphvie.at<br />

Supervisor und Coach<br />

www.salomon-ibbb.at<br />

pädagogischer<br />

mittwoch<br />

Auch heuer gibts ihn wieder - den pädagogischen Mittwoch<br />

- eine Veranstaltungsreihe, die monatlich bei uns im<br />

Vereinsheim jeweils um 18.00 Uhr stattfindet. in zusammenarbeit<br />

mit der pädagogischen Hochschule Campus<br />

Wien-Strebersdorf (man kann dort inskribieren und erhält<br />

auch eine besuchsbestätigung) referieren Fachleu<strong>te</strong> zu<br />

un<strong>te</strong>rschiedlichs<strong>te</strong>n themen. Vor<strong>te</strong>il: man muss nicht ins -<br />

kribieren, kann einfach dazustoßen und die Veranstaltung<br />

findet auf jeden Fall statt - im zentrum <strong>Wiens</strong>: 1010; S<strong>te</strong>phansplatz<br />

5 - 4. Stock<br />

Die themen und <strong>te</strong>rmine:<br />

10. O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong> - 18.00 uhr ich höre ihnen gerne zu!<br />

el<strong>te</strong>rngespräche richtig führen<br />

7. november <strong>20</strong><strong>12</strong> - 18.00 uhr erleuchtung!<br />

experimen<strong>te</strong> zum thema Strom in der VS<br />

<strong>12</strong>. Dezember <strong>20</strong><strong>12</strong> - 18.00 uhr Der S<strong>te</strong>phansdom<br />

Wahrzeichen und mys<strong>te</strong>rium<br />

16. Jänner <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr Hallo - Stimme für pädagoginnen<br />

- Geziel<strong>te</strong> übungen für A<strong>te</strong>m und Stimme<br />

<strong>20</strong>. Februar <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr <strong>te</strong>s<strong>te</strong>n und Fördern am pC<br />

mathematik online<br />

<strong>20</strong>. märz <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr Gier!<br />

Gedanken zu Os<strong>te</strong>rn<br />

17. April <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr rätselrallye durch das<br />

äl<strong>te</strong>s<strong>te</strong> Wien - Sachun<strong>te</strong>rricht in der VS<br />

22. mai <strong>20</strong>13 - 18.00 uhr be a <strong>te</strong>acher - be a hero!<br />

Vom Wissen über die erfahrung zur kompe<strong>te</strong>nz<br />

Wal<strong>te</strong>r Gus<strong>te</strong>rer, MSc<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2


geschich<strong>te</strong>n aus Kärn<strong>te</strong>n<br />

oder: ein Windhauch aus der Vergangenheit<br />

Als urlauber im schönen bundesland kärn<strong>te</strong>n- urlaub bei<br />

Freunden- wird einem nie fad. einerseits wegen der<br />

freundlichen menschen und der entsprechend attraktiven<br />

Landschaft, andererseits kann man vor Ort nachfühlen,<br />

was uns den ganzen tag lang durch die medien verfolgt,<br />

beispielsweise die nachwehen einer politischen ära eines<br />

in diesem Lande als Hauptmann wirkenden Goiserers.<br />

Auch <strong>Se</strong>henswürdigkei<strong>te</strong>n beglei<strong>te</strong><strong>te</strong>n uns durch den Sommer.<br />

besonders hervorzuheben die ach so skandalöse<br />

Aktion einer kar<strong>te</strong>nverkäuferin in minimundus: Diese<br />

wag<strong>te</strong> es, einem weiblich homosexuellen paar mit zwei<br />

beglei<strong>te</strong>nden kindern eine Familienkar<strong>te</strong> zu verweigern.<br />

Die künstliche Aufregung war riesig, das entsprechende<br />

establishment vor den kopf gestoßen, während die meis<strong>te</strong>n<br />

bei dem Gschichtal einen Gähnreiz verspür<strong>te</strong>n.<br />

Auch andere besondere Or<strong>te</strong> überraschen: beispielsweise<br />

haben Solda<strong>te</strong>n in uniform ermäßigen eintritt auf der burg<br />

Hochos<strong>te</strong>rwitz. Genau auf diese Divergenz, die für unsere<br />

verändernde zeit beispielhaft ist, möch<strong>te</strong> ich hinweisen.<br />

Früher ermäßig<strong>te</strong> eintrit<strong>te</strong> für brave Grundwehrdiener in<br />

uniform (im Auss<strong>te</strong>rben), in zukunft ermäßig<strong>te</strong> Familieneintrit<strong>te</strong><br />

für Homosexuelle.<br />

Leider sind nicht alle Veränderungen so nebensächlich wie<br />

diese, und finden doch nicht den Widerhall der Gesellschaft<br />

wie oben genann<strong>te</strong>s beispiel. Heuer im Sommer<br />

verabschiede<strong>te</strong> sich aus dem raum Wien eine Schwes<strong>te</strong>rngemeinschaft,<br />

die für viele menschen der bundeshauptstadt<br />

prägend war. mit dem Verkauf des klos<strong>te</strong>rs an der<br />

Gemeindegrenze zwischen eichgraben und maria Anzbach<br />

geht ein Stück pädagogische Geschich<strong>te</strong> Ös<strong>te</strong>rreichs zu<br />

ende, was entsprechend zu würdigen ist:<br />

Die Franziskanerinnen missionarinnen mariens wirk<strong>te</strong>n<br />

über viele Jahrzehn<strong>te</strong> im und um das klos<strong>te</strong>r St. Leopold in<br />

der brigit<strong>te</strong>nau, im bereich engelsplatz. Dort in der Leystraße<br />

waren es die Schwes<strong>te</strong>rn, die in den 19<strong>20</strong>er Jahren<br />

erstmals versuch<strong>te</strong>n, die ideen maria mon<strong>te</strong>ssoris („Hilf<br />

mir, es selbst zu machen”) umzusetzen. Leider ist diese<br />

historische Großtat für viele vergessen und in den entsprechenden<br />

büchern nicht zu finden. Dass Frau Dr. mon<strong>te</strong>ssori<br />

mein<strong>te</strong>, dass der mit<strong>te</strong>lpunkt einer pädagogischen einrichtung<br />

(räumlich oder inhaltlich?) eine kapelle sein soll<strong>te</strong>,<br />

wird ebenfalls von großen reformpädagogischen<br />

krennreißern und Lufttre<strong>te</strong>rn ignoriert.<br />

in den Jahren vor dem zwei<strong>te</strong>n Weltkrieg fand in Wien der<br />

eucharistische Weltkongress statt, in der brigit<strong>te</strong>nau war<br />

der zweithöchs<strong>te</strong> (kirch-)turm geplant, was an den Finanzen<br />

schei<strong>te</strong>r<strong>te</strong>, eine notkirche wurde gebaut, die eucharistische<br />

Gedächtniskirche, die bis zum bau der pfarrkirche<br />

Sankt Johann kapistran in den 1960ern spirituelles zentrum<br />

war. bis vor kurzem dien<strong>te</strong> der säkularisier<strong>te</strong> raum<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />

als konzerthalle und Veranstaltungszentrum. Das ehemalige<br />

Studen<strong>te</strong>nheim ist schon lange als Jugendgäs<strong>te</strong>haus<br />

archi<strong>te</strong><strong>kto</strong>nisch neben dem engelshof ein prägendes bild.<br />

Für viele Familien verschiedener Weltanschauungen war<br />

der kindergar<strong>te</strong>n der Franziskanerinnen missionarinnen<br />

mariens etwa bis zur Jahrtausendwende eine ers<strong>te</strong> Adres-<br />

se für ihre kinder. ein platz, der heu<strong>te</strong> für viele als Grundlage<br />

für ihren bildungsweg in erinnerung geblieben ist.<br />

ein platz, wo einander Himmel und erde berühr<strong>te</strong>n. Schade,<br />

dass sich der Orden nun aus dem Os<strong>te</strong>n Ös<strong>te</strong>rreich ganz<br />

zurückzieht. zum Glück gehen andere Ordensgemeinschaf<strong>te</strong>n<br />

in der erzdiözese Wien einen anderen Weg. Dort,<br />

wo nun wenige Schwes<strong>te</strong>rn da sind, wird vertrauensvoll in<br />

die Hände von Laien gelegt und die pädagogischen einrichtungen<br />

bleiben uns erhal<strong>te</strong>n.<br />

Wie anfangs erwähnt: Die zei<strong>te</strong>n ändern sich und mit<br />

unserem Al<strong>te</strong>rn wechseln die bilder der Welt. brigit<strong>te</strong>nau<br />

und minimundus zeigen, dass manchmal die falschen<br />

Veränderungen an die große Glocke gehängt werden.<br />

HOL Marcus Hufnagl, MEd.<br />

praxishauptschule der kpH<br />

Campus Strebersdorf<br />

G l o s s e : H u f n ä G l<br />

11


i t - n e w s<br />

<strong>12</strong><br />

in<strong>te</strong>rnet für alle<br />

- zumindest am A1-Campus<br />

Leider wird es in vielen Wiener pflichtschulen zunehmend<br />

schwieriger, unsere Schülerinnen im umgang mit dem<br />

Compu<strong>te</strong>r, diversen Office- und Lernprogrammen sowie in<br />

der sicheren und verantwortungsvollen Anwendung des<br />

in<strong>te</strong>rnets zu un<strong>te</strong>rrich<strong>te</strong>n.<br />

Durch veral<strong>te</strong><strong>te</strong> Hard- und Software sind die Gerä<strong>te</strong> an<br />

vielen Standor<strong>te</strong>n so langsam, dass das Hoch- und Herun<strong>te</strong>rfahren<br />

oftmals die Hälf<strong>te</strong> der un<strong>te</strong>rrichtsstunde einnimmt.<br />

zudem machen überlas<strong>te</strong><strong>te</strong> in<strong>te</strong>rnetleitungen das<br />

recherchieren im World Wide Web zu einer langsamen und<br />

daher sehr mühseligen Angelegenheit.Viele kolleginnen<br />

haben sich (verständlicherweise) bereits mit der vorherrschenden<br />

Situation abgefunden.<br />

bis eine neuausstattung<br />

unserer Schulen mit pCs stattfindet,<br />

wird es wohl auch noch<br />

eine Weile dauern. Daher sind<br />

neue, kreative ideen und möglichkei<strong>te</strong>n<br />

gefragt, um unseren<br />

Schülerinnen dennoch einen<br />

gu<strong>te</strong>n informatikun<strong>te</strong>rricht bie<strong>te</strong>n<br />

zu können.<br />

eine mögliche Al<strong>te</strong>rnative bie<strong>te</strong>t<br />

seit mittlerweile einem Jahr die<br />

Firma A1. im O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong>11 eröffne<strong>te</strong><br />

A1 den „in<strong>te</strong>rnet für Alle<br />

Campus” in Wien. Durch diese<br />

initiative soll es allen Ös<strong>te</strong>rreicherinnen<br />

ermöglicht werden,<br />

das in<strong>te</strong>rnet in zukunft kompe<strong>te</strong>nt<br />

zu nutzen. A1-mitarbei<strong>te</strong>rinnen und -mitarbei<strong>te</strong>r<br />

gestal<strong>te</strong>n mit ihren ideen das programm aktiv mit und<br />

geben ihr Wissen in Workshops für kinder, Jugendliche,<br />

erwachsene und <strong>Se</strong>nioren wei<strong>te</strong>r.<br />

Das programm von „A1 in<strong>te</strong>rnet für Alle” umfasst kos<strong>te</strong>nlosen<br />

in<strong>te</strong>rnet-zugang und Schulungen von „Lesen mit der<br />

V e r A n s TA LT u n g<br />

BiSaMBerGKOnzerT <strong>20</strong><strong>12</strong><br />

alBer - BaUer - hUFnaGl<br />

mit coolen und chilligen Songs zum zuhören,<br />

Genießen oder mitsingen!<br />

Freitag, 14. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber <strong>20</strong><strong>12</strong> ab <strong>20</strong>.00 Uhr<br />

buschenschank Familie Szüts am bisamberg<br />

un<strong>te</strong>re Jungenberggasse 111, keller nr. 7 eintritt frei<br />

Compu<strong>te</strong>rmaus” für kinder über „Online Jobsuche leicht<br />

gemacht” bis zu „ers<strong>te</strong> Schrit<strong>te</strong> im in<strong>te</strong>rnet” für <strong>Se</strong>niorinnen.<br />

in eigens entwickel<strong>te</strong>n kursen und Workshops erwerben<br />

kinder, Jugendliche, erwachsene und <strong>Se</strong>niorinnen die<br />

kompe<strong>te</strong>nzen, die sie für eine aktive <strong>te</strong>ilnahme am gesellschaftlichen<br />

Leben im digitalen zeital<strong>te</strong>r benötigen. eine<br />

Anmeldung für Schulklassen ist auf der un<strong>te</strong>n genann<strong>te</strong>n<br />

Homepage möglich.<br />

Den besucherinnen am A1-Campus s<strong>te</strong>hen auf rund 360m²<br />

je ein eigener kinder- und erwachsenen-bereich mit insgesamt<br />

45 in<strong>te</strong>rnet-plätzen sowie ein Greenroom, in dem<br />

sich die kinder vor fantastischen Hin<strong>te</strong>rgründen in virtuelle<br />

Fantasiewel<strong>te</strong>n beamen<br />

können, zur Verfügung.<br />

zusätzlich können die<br />

Campus-besucherinnen<br />

das in<strong>te</strong>rnet auf freien<br />

Surf-Stationen im empfangsbereich<br />

selbstständig<br />

nutzen. Die Workshops für<br />

kinder und Jugendliche<br />

wurden in kooperation<br />

mit dem kinderbüro der<br />

universität Wien entwickelt.<br />

Das erwachsenenprogramm<br />

wird un<strong>te</strong>r<br />

anderem in kooperation<br />

mit dem bfi Wien angebo<strong>te</strong>n<br />

und umfasst kurse von<br />

in<strong>te</strong>rnet-basics bis hin zur<br />

Verwendung von kommunikations-tools wie e-mail oder<br />

in<strong>te</strong>rnet-<strong>te</strong>lefonie.<br />

kinder und Jugendliche haben zudem jeden nachmittag<br />

die möglichkeit, den A1 Campus alleine zu besuchen, um<br />

hier für refera<strong>te</strong> zu recherchieren, in der Film- und radiowerkstatt<br />

mitzuarbei<strong>te</strong>n, zu bloggen, Fotos zu bearbei<strong>te</strong>n,<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2


Websi<strong>te</strong>s zu gestal<strong>te</strong>n, im in<strong>te</strong>rnet zu surfen u.v.m. mitarbei<strong>te</strong>rinnen<br />

von A1 s<strong>te</strong>hen den jungen besuchern dabei<br />

un<strong>te</strong>rstützend zur <strong>Se</strong>i<strong>te</strong>. Verschiedene themenwochen<br />

(z.b. bio.logisch, zeit.reise, s<strong>te</strong>rnen.zauber, …) runden<br />

das nachmittagsangebot ab. in kooperation mit saferin<strong>te</strong>r-net.at<br />

werden auch Spezialworkshops zum thema<br />

Sicherheit im netz angebo<strong>te</strong>n, die el<strong>te</strong>rn wei<strong>te</strong>rempfohlen<br />

werden können; z.b.: mein kind im netz - so schützen<br />

Sie ihr kind vor ungeeigne<strong>te</strong>n inhal<strong>te</strong>n, kos<strong>te</strong>nfallen<br />

und exzessiver nutzung.<br />

in<strong>te</strong>ressier<strong>te</strong> Lehrerinnen können sich am A1-Campus<br />

einmal im monat nützliche tipps vom Saferin<strong>te</strong>rnet.atund<br />

A1-<strong>te</strong>am für einen verantwortungsvollen umgang mit<br />

dem in<strong>te</strong>rnet in der Schule holen. es werden themen wie<br />

kreativer einsatz von Web 2.0-tools im un<strong>te</strong>rricht, Schutz<br />

der privatsphäre, umgang mit urheberrech<strong>te</strong>n oder<br />

Cyber-mobbing behandelt.<br />

A1 in<strong>te</strong>rnet für Alle Campus:<br />

10<strong>20</strong>; engerthstraße 169<br />

www.A1in<strong>te</strong>rnetfüralle.at<br />

<strong>te</strong>lefon: 050 664 44505 - Fax: +43 50 664 46110<br />

e-mail: in<strong>te</strong>rnet.fuer.alle@A1<strong>te</strong>lekom.at<br />

Öffnungszei<strong>te</strong>n:<br />

montag - Freitag, 8.30-18 uhr<br />

(Feiertags sowie in den Weihnachtsferien geschlossen)<br />

kos<strong>te</strong>nloses Schulprogramm (<strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber bis Dezember<br />

<strong>20</strong><strong>12</strong> - montag bis Freitag Vormittag):<br />

Workshops für die 1. bis 4. Schulstufe (je 1,5 Std.):<br />

o Lesen mit der Compu<strong>te</strong>rmaus<br />

o Wer suchet, der findet - auch im in<strong>te</strong>rnet: Schnitzeljagd<br />

2.0<br />

o Wie aus der Schreibmaschine SmS und blog wurden -<br />

eine medien-zeitreise des Schreibens<br />

o Superschlau am Compu<strong>te</strong>r: mit klick geübt - im Spiel<br />

gelernt<br />

o in Szene gesetzt! - Filmwerkstatt (3 Std.)<br />

Workshops für die 5. bis 8. Schulstufe (je 3 Std.):<br />

o training für info-Hun<strong>te</strong>r und info-Surfer<br />

o brain twis<strong>te</strong>r 2.0 - Gehirnjogging im in<strong>te</strong>rnet<br />

o Get styled - what’s real? <strong>Se</strong>lbstdars<strong>te</strong>llung im in<strong>te</strong>rnet<br />

o moving pics - zum Filmemacher werden<br />

o traumjobs und Jobträume<br />

o Social me - Facebook, twit<strong>te</strong>r & Co<br />

V e r A n s TA LT u n g<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />

Dipl.Päd. Erich Hnilica<br />

un<strong>te</strong>rrich<strong>te</strong>t an einer neuen mit<strong>te</strong>lschule mit<br />

Schwerpunkt informatik<br />

unser langjähriges mitglied und sorgfältiger Leser unserer<br />

zeitung stammt aus einer Lehrerfamilie, besuch<strong>te</strong> den<br />

einjährigen Lehrkurs für Volkschullehrer, leg<strong>te</strong> die Lehr -<br />

befähigungsprüfung ab und wurde in einer meidlinger<br />

Hauptschule anges<strong>te</strong>llt. im <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber 1941 kam die ein -<br />

berufung zur Deutschen Wehrmacht. nach Verwundungen<br />

in russland konn<strong>te</strong> bei längeren Lazarettaufenthal<strong>te</strong>n das<br />

Studium der psychologie an der uni Wien betrieben werden.<br />

nach beschwerlichem beginn der Hauptschuljahre<br />

wurde die Lehrbefähigung für D, GW und GS erreicht und<br />

zufällig erfolg<strong>te</strong> am selben tag auch die promotion zum Dr.<br />

phil. (1948). <strong>Se</strong>ine eifrige reisetätigkeit dehn<strong>te</strong> Dr. Holzwarth<br />

nach und nach auf die ganze Welt aus und die<br />

anschließenden Vorträge sind bis heu<strong>te</strong> immer wieder<br />

sehr gut besucht. ihm wurden das Goldene ehrenzeichen<br />

der Stadt Wien (1989) und das Goldene ehrzeichen der<br />

republik Ös<strong>te</strong>rreich (<strong>20</strong>02) für seine Verdiens<strong>te</strong> in der<br />

erwachsenenbildung verliehen. Wir gratulieren und laden<br />

zur Veranstaltung (siehe un<strong>te</strong>n) herzlich ein.<br />

SchUle in Den leTzTen 90 Jahren<br />

iM GeSperäch MiT eineM, Der SchUlGeSchichTe erleBTe.<br />

prof. Dr. Hermann Holzwart<br />

Dienstag, 25. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 18.00 uhr Vereinsheim<br />

Ausklang bei Wein und brot<br />

Workshops für Lehrerinnen:<br />

mi 19. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber, mi 10. O<strong>kto</strong>ber,<br />

mi 7. november, mi 5. Dezember <strong>20</strong><strong>12</strong><br />

(jeweils 15 - 18 uhr)<br />

in<strong>te</strong>rnet für kids - offener betrieb:<br />

montag bis Freitag 14 - 18 uhr<br />

montags in der Schulzeit: Girls' Day<br />

prof dr. hermann<br />

holzwarth<br />

- ein junger Neunziger<br />

a k t u e l l e s<br />

13


L i t e r a t u r t i p p s<br />

14<br />

Für Sie gelesen<br />

Tanjev Schultz<br />

SchuLe ohne anGSt<br />

Wie eine Pädagogik mit Herz Wirklichkeit<br />

werden kann<br />

Herder Verlag<br />

ISBN: 978-3-456-304<strong>20</strong>-0<br />

Mit Angst lernen wir falsch - wenn<br />

wir überhaupt lernen. Nur in einer Schule<br />

ohne Angst lernen Kinder und Jugendliche auf eine Art<br />

und Weise, dass sie zukünftig kreativ und entscheidungsfähig<br />

sind. Tanjev Schultz hat erlebt: In unseren Schulen<br />

läuft etwas grundsätzlich schief. Er erklärt, warum es so<br />

viele Schulen mit Angst gibt und was für eine Schule ohne<br />

Angst verändert werden muss. Eine nachdenkliche<br />

Abrechnung mit den Lebenslügen unseres Erziehungssys<strong>te</strong>ms<br />

und der zersplit<strong>te</strong>r<strong>te</strong>n Bildungspolitik, ein provozierend-sachkundiger<br />

Entwurf für eine Schule mit Herz und<br />

eine klare Absage an eine jüngst wieder favorisier<strong>te</strong>, auf<br />

Disziplinierung bedach<strong>te</strong> kal<strong>te</strong> Pädagogik.<br />

Michael Fel<strong>te</strong>n<br />

SchLuSS Mit deM biLdunGSGerede<br />

Eine Anstiftung zu pädagogischem Eigensinn<br />

Gü<strong>te</strong>rsloher Verlagshaus<br />

ISBN: 978-3-579-06670-7<br />

Lehrer sind Lehrer – und keine Moderatoren!<br />

Eigentlich mag man es kaum<br />

noch hören, das permanen<strong>te</strong> Gerede von der Dauerbaus<strong>te</strong>lle<br />

Schule. Es sei denn, es käme ein Praktiker, der<br />

sich ganz unverschämt als Lehrer („Schulmeis<strong>te</strong>r”) vers<strong>te</strong>ht<br />

- und einem erklärt, warum man auf hohle Reformfloskeln<br />

pfeifen kann. Die leidige Strukturdebat<strong>te</strong>: eine Sackgasse;<br />

die euphorische Propaganda für's selbständige Lernen:<br />

ein Irrweg! Dabei könn<strong>te</strong> Schule wortwörtlich begeis<strong>te</strong>rn<br />

- wenn ihre menschliche Dimension in den Mit<strong>te</strong>lpunkt<br />

gerät, wenn Bildung zur Beziehungssache wird! <strong>Se</strong>in<br />

Wissen um das Erfreuliche, Problematische und Mögliche<br />

in der Schule eröffnet eigensinnige Ansätze für die Bildungsarbeit.<br />

Michael Fel<strong>te</strong>n<br />

auf die Lehrer<br />

koMMt eS an!<br />

Für eine Rückkehr der Pädagogik<br />

in die Schule<br />

Gü<strong>te</strong>rsloher Verlagshaus<br />

ISBN: 978-3-579-06882-4<br />

Plädoyer für einen neuen pädagogischen Zeitgeist<br />

Dieses Buch s<strong>te</strong>llt eine überraschende Orientierung für<br />

angehende, erfahrene oder ausgelaug<strong>te</strong> Lehrer dar und ist<br />

gleichzeitig eine Ermutigung zu einer kindgemäßen Führung<br />

– fundiert, knapp und leicht verständlich.<br />

Die Bildungsdebat<strong>te</strong> kreist zu sehr um Strukturfragen und<br />

Leistungsstandards. Schulerfolg und Chancengerechtigkeit<br />

sind aber vor allem eine Frage der Un<strong>te</strong>rrichtsqualität.<br />

Angesichts veränder<strong>te</strong>r Kindhei<strong>te</strong>n erweisen sich s<strong>te</strong>uernde<br />

Lehrformen der offenen Pädagogik als vielfach überlegen.<br />

Gefragt sind heu<strong>te</strong> Führungsfreude, Methodenklarheit<br />

und Einfühlsamkeit.<br />

Doch: Wie funktioniert Ermutigung? Wann gelingt Motivation?<br />

Was ist effizien<strong>te</strong> Klassenführung? Welche Anstöße<br />

helfen bei Lernproblemen? Michael Fel<strong>te</strong>n plädiert in seinem<br />

Buch eindringlich für einen neuen pädagogischen<br />

Zeitgeist: für ein unverschäm<strong>te</strong>s Besinnen auf Pädagogik,<br />

für ein selbst-bewuss<strong>te</strong>s Beschränken im Methodischen<br />

und für ein tiefer-gehendes Bemühen um Psychologie in<br />

der Schule. Motto: Mehr anzeigen - weniger anzeigen<br />

Gertrude Brinek<br />

VoM Wahren Leben iM<br />

rechtSStaat<br />

Aufzeichnungen einer Volksanwältin<br />

Styria-Premium<br />

ISBN 978-3 - 222-13352-7<br />

Im Zentrum dieses Buches s<strong>te</strong>hen<br />

die Geschich<strong>te</strong>n der Bürgerinnen<br />

und Bürger, die mit ihren Sorgen und Nö<strong>te</strong>n den Weg zur<br />

Volksanwaltschaft gehen – in der Hoffnung, in komplexen<br />

und oft schwer verständlichen Wirrungen des Rechtsstaa<strong>te</strong>s<br />

Hilfe und Orientierung zu finden. VOM WAHREN LEBEN<br />

IM RECHTSSTAAT ist kein juristisches Sachbuch, sondern ein<br />

Buch für alle, die sich für die Realität in unserem Land<br />

in<strong>te</strong>ressieren. Dabei wird auch klar, welch großartige<br />

demokratische Errungenschaft eine funktionierende<br />

Volksanwaltschaft ist – auch im in<strong>te</strong>rnationalen Vergleich.<br />

Aus vielen Fällen ents<strong>te</strong>hen konkre<strong>te</strong> Vorschläge zur Verwaltungsverbesserung,<br />

die dann wiederum allen zugu<strong>te</strong><br />

kommen. Durch die langjährige Zusammenarbeit mit dem<br />

ORF ist die Volksanwaltschaft seit ihrer Gründung vor 35<br />

Jahren zu einer fixen Größe geworden, die aus unserem<br />

Rechtsstaat nicht mehr wegzudenken ist. Eine Fülle von<br />

Dokumen<strong>te</strong>n, Fak<strong>te</strong>n und Zahlen ergänzt dieses Buch,<br />

eine biografische Skizze der Autorin, verbunden mit vielen<br />

Bildern, rundet es ab.<br />

Es ist eine besondere Freude, Gertrudes Buch hier ankündigen<br />

zu dürfen. Sie ist treues und langjähriges Mitglied<br />

unserer Gemeinschaft, hat ein offenes Ohr und nimmt sich<br />

Zeit, wenn sie für eine Veranstaltung (z.B.: Lehrertag,<br />

Hauptleitung,...) angefragt wird. Viele politische Funktionen<br />

hat<strong>te</strong> sie schon bekleidet (Bezirksrätin in Wien/Leopoldstadt,<br />

Abgeordne<strong>te</strong> zum Wiener Landtag und Mitglied<br />

des Wiener Gemeindera<strong>te</strong>s, Bezirkspar<strong>te</strong>iobfrau der ÖVP<br />

Wien/Leopoldstadt, Bundesfrauenvorsitzende des ÖAAB,<br />

Wissenschaftssprecherin der ÖVP) - und nun Volksanwältin<br />

mit großem Herz, klarem Blick auf das Wesentliche und<br />

Konsequenz nach Übernahme von Verantwortung. Eine<br />

Lehrerin (Volks- und Hauptschule, Professorin am Institut<br />

für Bildungswissenschaf<strong>te</strong>n), die immer Respekt und<br />

Wertschätzung für andere aufbringt.<br />

W i e n e r L e h r e r Z E I T U N G | S E P T E M B E R / O K T O B E R 2 0 1 2


Veranstaltungen<br />

Montag, 17. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 16.30 Uhr<br />

einladung zum pädagogischen cafe<br />

KOMpeTenzenTWicKelnDe<br />

JahreSplanUnG<br />

Vereinsheim: 1010 Wien, S<strong>te</strong>phansplatz 5<br />

Donnerstag, <strong>20</strong>. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 18.00 Uhr<br />

einladung zum<br />

clW-erÖFFnUnGSGOTTeSDienST<br />

Deutschordenskirche<br />

1010 Wien, Singerstraße 7<br />

Dienstag, 25. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 18.00 Uhr<br />

Vortrag<br />

HD Andreas FISCHER,MSc<br />

Konsulent Dr. Franz OCHENBAUER<br />

SchUle in Den leTzen 90 Jahren<br />

Vereinsheim: 1010 Wien, S<strong>te</strong>phansplatz 5<br />

Mittwoch, 26. <strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber - 17.30 Uhr<br />

Arbeitsgruppe für den <strong>te</strong>xtilen-kreativen<br />

bereich und ernährung und Haushalt<br />

Prof. Dr. Hermann HOLZWARTH<br />

FinGerSTricKen<br />

VS notre Dame de Sion - 1070 Wien, burggasse 37<br />

bit<strong>te</strong> mitbringen: dicke Wolle<br />

Dienstag, 2. O<strong>kto</strong>ber ab 17.30 Uhr<br />

einladung zum<br />

Andrea BRUNHUBER<br />

Kph-heUriGen zUM STUDienBeGinn<br />

CLW-mitglieder, die an der kpH tätig sind<br />

Heuriger eckert-noschiel, extrastüberl,<br />

<strong>12</strong>10 Wien, Strebersdorferstraße 158<br />

Mittwoch, 10. O<strong>kto</strong>ber - 18.00 Uhr<br />

pädagogischer mittwoch<br />

ich hÖre ihnen Gerne zU<br />

el<strong>te</strong>rngespräche<br />

Marcus HUFNAGL, Wolfgang HAUBENBERGER<br />

Vereinsheim: 1010 Wien, S<strong>te</strong>phansplatz 5<br />

Mittwoch, 24. O<strong>kto</strong>ber - 17.30 Uhr<br />

Arbeitsgruppe für den <strong>te</strong>xtilen-kreativen<br />

bereich und ernährung und Haushalt<br />

Dipl.Pädn. Karin MACHHERNDL<br />

VOrSTellen VOn lernSpielen<br />

privatschule; 1060 Wien, Liniengasse 21<br />

bit<strong>te</strong> mitbringen: Gu<strong>te</strong> ideen und Fotoapparat<br />

Eva MARKOVITS<br />

W i e n e r L e h r e r z e i t u n G | S e p t e m b e r / O k t O b e r 2 0 1 2<br />

Wir gratulieren sehr herzlich<br />

zum 99. GeburtStAG<br />

HDn S<strong>te</strong>fanie An<strong>te</strong>L<br />

zum 94. GeburtStAG<br />

min.rat Dr.mag. karl GrOHmAnn<br />

zum 93. GeburtStAG<br />

VOLn Josefa SCHLADOFSkY<br />

zum 92. GeburtStAG<br />

Srn rosa nAGL<br />

zum 91. GeburtStAG<br />

VHptl. Helene bAubinDer<br />

zum 90. GeburtStAG<br />

Sr Wal<strong>te</strong>r ettL<br />

prof. OStr. Dr. Hermann HOLzWArtH<br />

OLfWe Hedwig kLeinSCHeGG<br />

HDn margare<strong>te</strong> SubOtitSCH<br />

zum 89. GeburtStAG<br />

kiGLeit. Helene HAuSknOtz<br />

zum 88. GeburtStAG<br />

VDn margare<strong>te</strong> GutH<br />

LAbg. HD OSr richard HeLmer<br />

zum 87. GeburtStAG<br />

OStr.prof. Dr. ernst DrAtVA<br />

HD Arnold LetSCHkA<br />

bL Charlot<strong>te</strong> müLLer<br />

AHptl maria WüHr<br />

zum 86. GeburtStAG<br />

HHptl Hedwig reinberGer<br />

zum 85. GeburtStAG<br />

HOL Lorenz HA<strong>Se</strong>LbACHer<br />

VDn OSrn maria HOFer<br />

bSi rr Annemarie reYSACH<br />

zum 84. GeburtStAG<br />

Srn emma bruCkner<br />

rLn theresia DemmeLbAuer<br />

Srn Hildegard krALik<br />

Srn Gertraud neubAuer<br />

OSr Wal<strong>te</strong>r rOLLer<br />

HD OSr Wal<strong>te</strong>r WiLLenSDOrFer<br />

zum 83. GeburtStAG<br />

Srn marianne prACHAtSCH<br />

OStr erich SVOLbA<br />

Sr Dkfm. Ludwig SzeDenik<br />

OLfWe Hildegard triSCHAk<br />

HOLn Herta Wimmer<br />

zum 82. GeburtStAG<br />

VDn Gertraud GrAF<br />

VOLn Herta kOLLAr<br />

Sr Hubert rutHner<br />

Srn ingeborg tVrDY<br />

zum 81. GeburtStAG<br />

OSr Vi<strong>kto</strong>r FeLLner<br />

SD Wolfgang Franz LAnGHAmmer<br />

msgr. Dr. Lambert nOuWenS<br />

rOL Augus<strong>te</strong> Opitz<br />

Srn edith ruminAk<br />

Fi Srn ingeborg tOSCHkA<br />

zum 80. GeburtStAG<br />

kons.rat prof. Othmar zieHer<br />

zum 75. GeburtStAG<br />

OLfWe Josefine GrOHS<br />

zum 70. GeburtStAG<br />

prof. manfred pFAFFenberGer<br />

HOLn rosa VOrmAier<br />

pensionis<strong>te</strong>ngruppe<br />

clw-öaab<br />

Donnerstag, 11. O<strong>kto</strong>ber - 10.30Uhr<br />

Führung durch den<br />

OTTO WaGner paVillOn KarlSplaTz<br />

der zum Verband des Wienmuseums gehört.<br />

eintritt 3 euro. Die Führungskos<strong>te</strong>n von 45 euro werden<br />

auf die <strong>te</strong>ilnehmer aufge<strong>te</strong>ilt.<br />

WeiTere VeranSTalTUnG iM heUriGen SchUl-<br />

Jahr:<br />

betriebsbesichtigung bei Firma Staud (marmeladeerzeugung)<br />

Wien 16., Hubergasse 3<br />

Führung durch die Klimtvilla in der Feldmühlgasse.<br />

betriebsbesichtigung bei ellinger essenzen und aromen<br />

Wien 6., und im Frühjahr die besichtigung der leitzentrale<br />

der asfinag in inzersdorf<br />

OSR Wal<strong>te</strong>r FINGERLOS<br />

t e r m i n e<br />

15


P.b.b. Erscheinungsort Wien - Verlagspostamt: 1010 Wien<br />

GZ 02Z032369 M DVR-Nr: 0513 555<br />

Bei Unzus<strong>te</strong>llbarkeit, bit<strong>te</strong> zurück an: CLW - 1010 Wien; S<strong>te</strong>phansplatz 5<br />

Respekt, Achtung,<br />

Würde, Wertschätzung<br />

Alles wieder nur Begriffe? Aber diese haben eine andere Qualität<br />

als jene, denen wir in regelmäßigen Abständen immer<br />

wieder begegnen, die uns immer wieder an den Kopf<br />

geschmissen werden.<br />

Themen der nächs<strong>te</strong>n Ausgaben:<br />

E-Learning<br />

Lehrerbildung<br />

Zeitgestal<strong>te</strong>r<br />

In<strong>te</strong>gration<br />

REdAktIonsschLuss<br />

FüR dIE nächstE AusgAbE:<br />

15. o<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />

Ihre Beiträge rich<strong>te</strong>n Sie bit<strong>te</strong> an:<br />

A. Fischer: <strong>12</strong>30 Wien, Endresstraße 11/4<br />

E-Mail: andreas-fischer@aon.at<br />

1010 Wien • S<strong>te</strong>phansplatz 5/4<br />

Tel/Fax +43.1.5<strong>12</strong>.64.60<br />

clw@clw.at • www.clw.at<br />

In der un<strong>te</strong>rrichtsfreien Zeit erkennt man leicht, wie sich<br />

diese pädagogisch notwendigen Haltungen, der Achtung und<br />

Würde dem jungen Menschen gegenüber auf die Begegnung<br />

auswirkt. Den anderen in seinem Sosein annehmen - ihm<br />

vorur<strong>te</strong>ilsfrei begegnen, ihm jene Achtung zukommen lassen,<br />

die auch wir uns von ihm erwar<strong>te</strong>n - und seine Leistung gebührend wertschätzen. Hinschauen, was er geschaffen hat - mit seinen<br />

Möglichkei<strong>te</strong>n und seinen In<strong>te</strong>nsionen. Nicht gleich wer<strong>te</strong>n - und vergleichen, nicht gleich auf die Differenzen zur eigenen<br />

Vors<strong>te</strong>llung ach<strong>te</strong>n, sondern darüber staunen, wie ein anderer Geist an die Aufgabe herangeht.<br />

Wenn es um pädagogische Entwicklungs- und Führungsaufgaben<br />

geht, dann gilt es im besonderen Maße, sorgsam<br />

mit dem Mit<strong>te</strong>l der Belehrung umzugehen. Eigenständig<br />

werden kann ich nur, wenn mir in einem gesicher<strong>te</strong>n<br />

und klar definier<strong>te</strong>n Raum auch die Freiheit<br />

gegeben wird, mich selbst wahrnehmend mit der Aufgabe<br />

auseinanderzusetzen, „Fehler” machen und aus ihnen<br />

lernen zu dürfen. Es geht um die Vermittlung einer Haltung,<br />

die das Andere nicht schon von vornherein als<br />

etwas Schlech<strong>te</strong>s, weil Unbekann<strong>te</strong>s, nicht als etwas vor<br />

dem man sich fürch<strong>te</strong>n, sondern auf das man neugierig<br />

sein kann - abwer<strong>te</strong>t, sondern um die offene Haltung<br />

dem Neuen gegenüber und der Erfahrung, dass ich durch<br />

die Begegnung mit ihm selbst bereichert werden kann.<br />

Andreas Fischer<br />

<strong>Se</strong>p<strong>te</strong>mber / O<strong>kto</strong>ber <strong>20</strong><strong>12</strong><br />

RRessppeektt<br />

vvoor demm MMeenschenn<br />

unndd seeiineer LLeeisttunngg

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!