als PDF downloaden - Bernischer Anwaltsverband

Gesprächsführung mit traumatisierten Menschen
für Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte [neu]
Beschreibung und Konzeption
In der Opferhilfe werden Menschen beraten, deren Lebensbalance
in Folge traumatischer Erlebnisse tief greifend erschüttert
ist. Insbesondere durch andere Menschen verursachte
Traumata werden als extrem bedrohlich empfunden.
Daraus resultierende Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit
zählen zu den schlimmsten Erfahrungen, die man machen
kann. Dieses extreme Erleben kann in der Folge die Beziehung
zu anderen Menschen beeinflussen.
Eine hilfreiche Beratung geht auf die spezifischen Bedürfnisse
ein, die traumatisierte Menschen gegenüber ihren Gesprächspartnerinnen
und Gesprächspartnern haben. Erst die bedingungslos
respektvolle Haltung der Beraterin und des Beraters
sowie deren spezielle Art der Gesprächsführung ermöglichen
den traumatisierten Mandantinnen und Mandanten, sich
überhaupt auf eine konstruktive Beratungsbeziehung einlassen
zu können. So unterstützen Sie Ihre Klientin und Ihren
Klienten dabei, das erlittene Geschehen gesund zu verarbeiten.
Die Weiterbildung wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit
dem Bernischen Anwaltsverband, den demokratischen Juristinnen
und Juristen des Kantons Bern und der Gesundheits­
und Fürsorgedirektion des Kanton Berns.
Ziele (zu erwerbende Kompetenzen)
• Sie erhalten Einblick in die aktuellen Erkenntnisse aus der
Traumaforschung.
• Sie lernen, auffälliges Verhalten Ihrer Mandantinnen und
Mandanten professionell einzuordnen und zu «deuten».
• Sie können eine konstruktive Gesprächsbeziehung zu einer
traumatisierten Klientschaft aufbauen.
• Sie beherrschen spezifische Gesprächsführungstechniken,
die Ihnen Sicherheit geben im Gespräch mit traumatisierten
Menschen.
Inhalte
• Basiswissen «Trauma»:
– Traumatisierung – was ist das?
– Kategorien von Traumata (Schwerpunkt: Man­made­
Traumata)
– Physische und psychische Folgen von traumatisierendem
Stress
• Stabilität – was traumatisierte Menschen brauchen
– Das wichtigste Gefühl ist die Sicherheit: «Es ist vorbei»
– Heraus aus der Erstarrung – wie Selbstheilungskräfte
wirken
– Resilienzorientierung in der Opferhilfe
• Stabilisierung – Gesprächsführung mit traumatisierten
Menschen
– Beraten auf Augenhöhe
– Vom «geschmeidigen» Umgang mit Widerstand
– Eigene Entlastung und Sicherheit
• Hilfreiche Interventionen in schwierigen Gesprächen
Zielgruppe
Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die Opfer von Straftaten
beraten und vertreten.
(Andere interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus
sozialen Einrichtungen können ihr Interesse bei Annemarie
Brüggimann, Sachbearbeitung, anmelden. Bei genügendem
Interesse, wird die Weiterbildung ein weiteres Mal angeboten)
Dozierende
Dr. Petra Schwarz, Personal­ und Organisationsberaterin,
zertifizierte Trainerin für Motivational Interviewing
Kursleitung
Susanne Nielen Gangwisch, dipl. Sozialarbeiterin FH,
Stellenleiterin Opferhilfe Aargau Solothurn, Beratungsstelle
Organisation und Administration
Annemarie Brüggimann, Telefon 031 848 36 54,
annemarie.brueggimann@bfh.ch
Kosten
CHF 320.–
Durchführung/Kursdaten
3. November 2011,
8.45­17:15 Uhr
Ort der Veranstaltung
Bern
Anmeldeschluss
3. September 2011
Anmeldung
http://www.soziale­arbeit.bfh.ch/nc/de/veranstaltungen_details.html?kursid=1342&cHash=a326af4a00&no_cache=1
Kursnummer K-SPE-33