als PDF downloaden - Bernischer Anwaltsverband
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die Publikation des BAV<br />
in dubio<br />
– Interview mit Herrn Hansjürg Hubacher, Geschäftsleiter<br />
Schlichtungsbehörde Bern-Mittelland<br />
– Juristischer Artikel: Nouvelles d’Outre-Atlantique:<br />
Facebook ou l’Arme fatale en Matière de Preuve de<br />
Jean-Rodolphe Fiechter, LL.M<br />
(New York & Singapour)<br />
1_11
Inhalt<br />
3_Editorial von Redaktorin Andrea Lanz Müller<br />
Inhalt 1<br />
4_Interview – Interview mit Herrn Hansjürg Hubacher,<br />
Geschäftsleiter Schlichtungsbehörde Bern-Mittelland<br />
10_Juristischer Artikel – Nouvelles d’Outre-Atlantique: Facebook ou l’Arme<br />
fatale en Matière de Preuve de Jean-Rodolphe Fiechter<br />
LL.M. (New York & Singapour)<br />
15_Mitteilungen Behörden<br />
18_Mitteilungen Obergericht – Unvereinbarkeit Fachrichter/Anwalt vor<br />
Schlichtungsbehörde<br />
– Eheschutzentscheide <strong>als</strong> Entscheide über vorsorgliche<br />
Massnahmen mit sofortiger Vollstreckbarkeit<br />
– Zulassung von Plädoyernotizen gemäss<br />
Schweizerischer Zivilprozessordnung (ZPO-CH)<br />
– Zulassung von Plädoyernotizen nach schweizerischer<br />
Strafprozessordnung (StPO)<br />
22_Mitteilungen Vorstand – Informationen aus dem Vorstand<br />
– Informations du comité<br />
– Aktennotiz betreffend Aussprache zwischen Vetretern<br />
des Verwaltungs gerichts und Vertretern aus dem<br />
Vorstand BAV vom 27. Oktober 2010<br />
– Protokoll der Koordinationssitzung vom 9. November<br />
2010 zwischen dem Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong> (BAV)<br />
und der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des<br />
Kantons Bern (JGK)<br />
– Reglement der Schlichtungsstelle des BAV für<br />
Honorar streitigkeiten zwischen Anwälten und Klienten<br />
– Règlement de l’organe de conciliation de l’AAB en<br />
matière de litiges entre avocats et clients au sujet des<br />
honoraires<br />
– E-Forum für Aktivmitglieder des BAV<br />
– E-Forum pour membres actifs de l’AAB<br />
– Anwaltstage 2011<br />
– Hot-Line 2011<br />
43_In eigener Sache – Jahresabonnements-Beitrag 2011 für Nichtmitglieder<br />
– Jahresinhaltsverzeichnis 2010<br />
44_Neue Literatur – Bernische Verwaltungsrechtspflege; Markus Müller<br />
45_Rollender Kalender<br />
52_Impressum
Editorial<br />
Liebe Kolleginnen und Kollegen<br />
Mit dem neuen Jahr wurden wir mit<br />
einigen Änderungen konfrontiert.<br />
Diese in dubio -Ausgabe enthält deshalb<br />
wichtige Informationen für die<br />
Praxis und Hinweise auf Links betreffend<br />
neuer Gerichtsorganisation,<br />
ZPO und StPO.<br />
Der Geschäftsleiter der Schlichtungsbehörde<br />
Bern- Mittelland, Herr<br />
Hansjürg Hubacher, gibt uns Auskunft<br />
über den Aufbau der Schlichtungsbehörde<br />
und deren Wirken ab<br />
diesem Jahr. Das Interview zeigt,<br />
dass einiges noch im Fluss ist und<br />
die Praxis einige Fragen noch wird<br />
klären müssen.<br />
Herr Kollega Jean-Rodolphe Fiechter,<br />
LLM., zeigt uns in seinem juristischen<br />
Artikel, dass die sozialen<br />
Netzwerke wie Facebook nun auch<br />
vor den Gerichtssälen nicht Halt machen.<br />
Die Frage, inwieweit soziale<br />
Netzwerke resp. die Online-Profile<br />
von deren Benutzern <strong>als</strong> Beweismittel<br />
verwendet werden können oder<br />
inwieweit eine Verweigerung von deren<br />
Offenlegung <strong>als</strong> Verweigerung<br />
der Mitwirkungspflicht nach ZPO gewertet<br />
werden kann, wird wohl auch<br />
hierzulande noch zu Diskussionen<br />
Anlass geben.<br />
Die Protokolle der Aussprachen des<br />
BAV mit dem Verwaltungsgericht einerseits<br />
und der JGK anderseits werden<br />
in diesem in dubio veröffentlicht.<br />
Editorial 3<br />
Im Rahmen des neuen Internet-Auftritts<br />
der Justiz sollen nun auch in<br />
Zukunft die relevanten Urteile der<br />
bernischen Justiz auf dem Netz aufgeschaltet<br />
werden. Die JGK nimmt<br />
eine Revision von Art. 17 PKV in Angriff.<br />
Eine solche ist nötig, da mit Inkrafttreten<br />
der neuen StPO auch die<br />
Zuständigkeiten und Kompetenzen<br />
beim Strafverfahren geändert haben.<br />
Der BAV wird in die Vorbereitungsarbeiten<br />
miteinbezogen.<br />
Hingewiesen sei schliesslich auf das<br />
nun verabschiedete Reglement der<br />
Schlichtungsstelle BAV für Honorarstreitigkeiten<br />
zwischen Anwälten und<br />
Klienten. Es bleibt zu hoffen, dass es<br />
nicht viele derartige Honorarstreitigkeiten<br />
geben wird und falls doch, nun<br />
ein Instrument vorhanden ist, um<br />
langwierige Prozesse zu vermeiden.<br />
Andrea Lanz Müller, Redaktorin
in dubio 1_11 Interview 4<br />
Interview mit Hansjürg Hubacher,<br />
Geschäftsleiter Schlichtungsbehörde<br />
Bern- Mittelland<br />
bearbeitet von Kollegin Andrea Lanz Müller<br />
Wie war Ihr beruflicher Werdegang?<br />
Ich erhielt das Fürsprecherpatent im<br />
Jahr 1982. Danach war ich knapp<br />
fünf Jahre <strong>als</strong> Kammerschreiber am<br />
Obergericht und 9½ Jahre <strong>als</strong> Regierungsstatthalter<br />
und Gerichtspräsident<br />
von Schwarzenburg tätig. Anschliessend<br />
war ich 14 Jahre<br />
Gerichtspräsident von Schwarzenburg-Seftigen<br />
in Belp. Nun bin ich<br />
seit dem 01.01.2011 Geschäftsleiter<br />
der Schlichtungsbehörde Bern-Mittelland.<br />
Was hat Sie dazu bewogen, sich <strong>als</strong><br />
Vorsitzender der Schlichtungsbehörde<br />
wählen zu lassen?<br />
Das Einigen von Parteien interessiert<br />
und fasziniert mich. Wo ein Bereinigen<br />
der Situation mit den Menschen<br />
möglich ist, erscheint mir dies besser<br />
<strong>als</strong> eine autoritative Lösung. Da<br />
sich der Kanton Bern für eine professionelle<br />
Schlichtungsbehörde entschieden<br />
hat, war ich motiviert, meine<br />
Erfahrung einzubringen, und ich<br />
möchte Prozesse vor Gericht vermeiden<br />
helfen.<br />
Was mussten Sie mit Blick auf das<br />
Inkrafttreten der neuen ZPO, respektive<br />
Aufbau der neuen Behörde,<br />
alles organisieren?<br />
Ich hatte mit sehr vielfältigen Aufgaben<br />
zu tun. Es musste Personal inkl.<br />
Gerichtsschreiber angestellt werden.<br />
Für die EDV (Tribuna) mussten Vorlagen<br />
konzipiert werden. Da der Verhandlungsablauf<br />
in der ZPO nicht<br />
klar definiert ist, mussten auch Arbeitsabläufe<br />
definiert werden. Weiter<br />
hatte ich mich mit dem Web-Auftritt<br />
zu befassen und ich habe die Rechtsberatung<br />
im Miet- und Arbeitsrecht<br />
aufbauen helfen. Schliesslich hatte<br />
ich auch mit Technischem zu tun, wie<br />
zum Beispiel der Einrichtung eines<br />
Callcenters.<br />
Wieviele hängige arbeits- und mietrechtliche<br />
Verfahren sowie Aussöhnungs-versuchsverfahren<br />
mussten<br />
die Schlichtungsbehörden übernehmen?<br />
Viele kleinere und mittlere Mietämter<br />
konnten ihre Pendenzen im Jahr<br />
2010 abbauen und gaben gar keine<br />
Fälle weiter. Aus der Region Bern<br />
stammen zwischen 150 und 200 arbeits-<br />
und mietrechtliche Verfahren,<br />
welche wir übernehmen mussten.<br />
140 davon sind nur aus Bern. Weiter<br />
mussten wir ca. 300 hängige Aussöhnungsversuchsverfahren<br />
des ehemaligen<br />
Gerichtskreises VIII Bern-Laupen<br />
sowie 30 Verfahren der beiden<br />
anderen Gerichtskreise Schwarzenburg-Seftigen<br />
und Schlosswil übernehmen.
Mit wie vielen Schlichtungsfällen<br />
wird bei der Schlichtungsbehörde<br />
Bern- Mittelland jährlich gerechnet?<br />
Man rechnet mit ca. 3700 Schlichtungsverhandlungen<br />
pro Jahr. 1 ⁄3<br />
werden miet- und arbeitsrechtliche<br />
Verfahren sein, 2 ⁄3 werden das übrige<br />
Zivilrecht betreffen. Die 3700 Fälle<br />
werden auf 500 Stellenprozente aufgeteilt,<br />
das heisst, dass pro Vollstelle<br />
ca. 720 Fälle pro Jahr anfallen werden.<br />
Können Sie die zweimonatige Frist<br />
zur Terminansetzung einhalten?<br />
Da wir zu Beginn 450 bis 500 hängige<br />
Verfahren übernehmen mussten,<br />
konnten diese Fälle nicht alle innerhalb<br />
zweier Monate angesetzt werden.<br />
Die alten Fälle mussten zuerst<br />
Interview 5<br />
administrativ ins neue System übertragen<br />
werden. Bei den neuen Fällen<br />
ab Januar 2011 bemühen wir uns die<br />
Frist einzuhalten, was aber aus Kapazitätsgründen<br />
leider nicht immer<br />
möglich sein wird. Es besteht aber<br />
ein grosses Bemühen seitens der<br />
Schlichtungsbehörde, die Fristen<br />
einzuhalten.<br />
Wie lange ist die Verhandlungsdauer<br />
im Normalfall? Für welche Fälle<br />
wird wie viel Zeit reserviert?<br />
Für normale Schlichtungsverhandlungen<br />
wird eine Stunde reserviert.<br />
Für arbeitsrechtliche und mietrechtliche<br />
Verhandlungen, bei welchen<br />
auch Fachrichter anwesend sind,<br />
werden 1 bis 1½ Stunden reserviert.<br />
Es ist jedoch im Einzelfall möglich,
in dubio 1_11 Interview 6<br />
eine längere Verfahrensdauer anzusetzen,<br />
wenn die Anwälte dies wünschen<br />
und eine Einigung möglich erscheint.<br />
Es besteht indessen auch<br />
die Möglichkeit der Schlichtungsbehörde,<br />
einen zweiten Termin anzusetzen,<br />
wenn dies auch von den Parteien<br />
gewünscht wird.<br />
Im Arbeits- und Miet-/Pachtrecht<br />
sowie bei Streitigkeiten nach dem<br />
Gleichstellungs-gesetz hat die<br />
Schlichtungsbehörde auch eine<br />
Beratungspflicht. Wie kommt die<br />
Schlichtungsbehörde dieser Beratungspflicht<br />
nach?<br />
Wir führen telefonische Beratungen<br />
von 9 bis 11 Uhr und von 15 bis 17 Uhr<br />
durch. Persönliche Beratungen gibt<br />
es nach Terminabsprache. Weiter<br />
bieten wir eine offene Beratungszeit<br />
von 15 bis 17 Uhr an.<br />
Ist jemand nur für miet- und arbeitsrechtliche<br />
Beratungen sowie Beratungen<br />
gemäss Gleichstellungsgesetz<br />
zuständig?<br />
Ja. Für die Beratungen ist ausschliesslich<br />
das juristische Sekretariat,<br />
bestehend aus Gerichtsschreibern<br />
und geeigneten Praktikanten<br />
zuständig. Es finden keine Beratungen<br />
durch die Vorsitzenden statt.<br />
Bearbeiten alle Vorsitzenden alle<br />
Fälle oder gibt es Aufteilungen nach<br />
Rechts-gebieten? Wie ist die Geschäftsverteilung?<br />
Alle Vorsitzende bearbeiten alle Fälle.<br />
Es findet keine Verteilung nach<br />
Rechtsgebieten statt. Man will das<br />
breite Wissen erhalten. Es ist auch<br />
ein Bestreben der Vorsitzenden, mit<br />
den Fachrichtern im Miet- und<br />
Arbeitsrecht zusammenarbeiten zu<br />
können. Die Geschäftsverteilung wird<br />
nach Beschäftigungsgrad und anteilmässig<br />
auf die drei verschiedenen<br />
Gebiete (Miete, Pacht/Arbeitsrecht/<br />
übriges Zivilprozessrecht) aufgeteilt.<br />
Die altrechtlichen Fälle (Aussöhnungsversuchsverfahren)<br />
aus dem Fa mi lienrecht<br />
bearbeiten ausschliess lich Frau<br />
S. Frech und ich.<br />
In der neuen ZPO erhält nun auch<br />
die Mediation einen neuen Stellenwert.<br />
Wie stellen Sie sich zur Mediation?<br />
Gibt es seitens der Schlichtungsbehörde<br />
Kriterien oder ein<br />
Konzept, wann Sie Mediation empfehlen?
Ich persönlich erachte die Mediation<br />
<strong>als</strong> ein sehr wichtiges Instrument.<br />
Eine gute Zusammenarbeit mit den<br />
Mediatoren und ihren Verbänden ist<br />
mir ein Anliegen. Ich bin deshalb<br />
auch in der Berner Gruppe der «Koordination<br />
Mediation Schweiz» tätig.<br />
Diese Gruppe hat eine Liste der Mediatoren<br />
im Kanton Bern erarbeitet.<br />
Diese Liste soll bei den Schlichtungsbehörden<br />
aufgelegt respektive<br />
bei Bedarf abgegeben werden.<br />
Art. 210 ZPO sieht vor, dass die<br />
Schlichtungsbehörde den Parteien<br />
einen Urteilsvorschlag unterbreiten<br />
kann. Wie handhaben Sie diese<br />
«Kann-Vorschrift»?<br />
Wir hatten bis jetzt noch keine entsprechenden<br />
Fälle, haben dies jedoch<br />
unter den Geschäftsleitern der<br />
Schlichtungsbehörden diskutiert.<br />
Ein Urteilsvorschlag wird nach Möglichkeit<br />
immer dann gemacht werden,<br />
wenn ein guter Überblick über<br />
den Sachverhalt besteht und der<br />
Streit liquid ist zum Urteilen. Im Gegensatz<br />
zu den vermögensrechtlichen<br />
Streitigkeiten bis zu einem<br />
Streitwert von CHF 2000.–, bei dem<br />
es einen Antrag der klagenden Partei<br />
braucht für ein Urteil, bin ich der<br />
Meinung, dass der oder die Vorsitzende<br />
auch ohne Antrag der Parteien<br />
einen Urteilsvorschlag macht,<br />
wenn er/sie die erwähnten Voraussetzungen<br />
hierfür <strong>als</strong> gegeben erachtet.<br />
Wahrscheinlich wird vor allem<br />
in arbeits- und mietrechtlichen<br />
Verfahren mit den Fachrichtern zusammen<br />
ein Urteilsvorschlag gemacht<br />
werden.<br />
Auch die Begründung eines Urteilsvorschlags<br />
enthält eine Kann-Vorschrift.<br />
Wie handhaben Sie dies?<br />
Interview 7
in dubio 1_11 Interview 8<br />
Wir sind uns einig, dass es immer<br />
eine mündliche Begründung geben<br />
soll, wenn ein Urteilsvorschlag abgegeben<br />
wird.<br />
Wie wird die Prozessarmut bei Gesuchen<br />
um unentgeltliche Prozessführung<br />
ermittelt, wenn ein kleiner<br />
Überschuss vorliegt? Werden die<br />
mutmasslichen Anwaltskosten des<br />
Schlichtungsverfahrens allein oder<br />
diejenigen mit der ersten Instanz zusammen<br />
berechnet für den Vergleich,<br />
ob eine Partei die Kosten aus dem<br />
Überschuss selber tragen kann?<br />
Wenn ein Antrag auf unentgeltliche<br />
Prozessführung sowohl für das<br />
Schlichtungs- <strong>als</strong> auch für das erstinstanzliche<br />
Verfahren vorliegt, werden<br />
die gesamten Kosten beider Verfahren<br />
ermittelt für die Frage, ob ein<br />
Überschuss ausreicht, um die Kosten<br />
zu decken. Die bisherige Praxis zur<br />
unentgeltlichen Prozessführung wird<br />
weitergeführt.<br />
Werden auch in Verfahren, die mit<br />
einem Entscheid nach Art. 212 ZPO<br />
abgeschlossen werden, keine Parteientschädigungen<br />
zugesprochen?<br />
Diese Frage wurde unter den Geschäftsleitern<br />
der Schlichtungs behörden<br />
diskutiert. Man ist der<br />
Auf fassung, dass für das Schlichtungsverfahren<br />
<strong>als</strong> Ganzes keine<br />
Parteientschädigung zugesprochen<br />
wird, selbst im Falle des Obsiegens<br />
bei einem Entscheid nach Art. 212<br />
ZPO. Wir berufen uns bei dieser Meinung<br />
auf Art. 113 ZPO; wir verstehen<br />
auch dieses Instrument <strong>als</strong> Teil des<br />
Schlichtungsverfahrens (Art. 197 ff.).<br />
Welche Wünsche und Bedürfnisse<br />
hat die Schlichtungsbehörde an die<br />
Anwaltschaft?<br />
Mir ist es ein Anliegen, bei der Anwaltschaft<br />
Verständnis zu wecken für<br />
die neuen Abläufe. Wir sind eben erst<br />
gestartet und das neue Jahr wird<br />
noch einige Optimierungen mit sich<br />
bringen. Es ist nicht möglich, dass<br />
von Anfang an alles ganz reibungslos<br />
läuft. Ich erhoffe mir von der Anwaltschaft<br />
Verständnis für diese Situation.<br />
Die Regelungen in der ZPO zum<br />
Schlichtungsverfahren sind rudimentär,<br />
viele Arbeitsabläufe werden<br />
durch die Praxis noch zu definieren<br />
sein.<br />
Der Anwaltschaft sollte bewusst<br />
sein, dass es schwierig ist zu schlichten,<br />
wenn lediglich ein Gesuch mit<br />
einem Rechtsbegehren eingereicht<br />
wird ohne nähere Bezeichnung des<br />
Streitgegenstandes und ohne Beilagen.<br />
Für die Schlichtungsbehörden<br />
wäre es hilfreich, wenn die Anwaltschaft<br />
den Streitgegenstand kurz bezeichnet<br />
und die wichtigsten Beilagen<br />
zum Gesuch dazulegt.<br />
Weiter wäre für uns <strong>als</strong> Schlichtungsbehörde<br />
hilfreich, wenn die An walt -<br />
schaft flexibel wäre bei der Terminansetzung,<br />
damit die zweimonatige Frist<br />
eingehalten werden kann. Sollte eine<br />
Terminkollision bestehen, wäre die<br />
Substitution zu prüfen.<br />
in dubio dankt Ihnen für dieses Gespräch.
in dubio 1_11 Juristischer Artikel 10<br />
Nouvelles d’Outre-Atlantique:<br />
Facebook ou l’Arme fatale en Matière<br />
de Preuve<br />
Jean-Rodolphe Fiechter, LL.M. (New York & Singapour), avocat auprès de l’Etude<br />
Kellerh<strong>als</strong> à Berne, revient d’un semestre passé au sein de l’Etude Patterson Belknap<br />
Webb & Tyler LLP à New York<br />
Tandis que la popularité des sites de réseautage social tels que Facebook ou<br />
MySpace atteint son apogée en Amérique du Nord et que leur utilisation à des<br />
fins commerciales ne cesse de faire les gros titres, ces sites se révèlent être de<br />
véritables malles aux trésors dans la pratique judiciaire.<br />
Quel futur employeur n’a-t-il pas consulté le profil de ses candidats avant de<br />
leur proposer un entretien d’embauche? De même, quelle partie à un procès<br />
n’a-t-elle pas songé à épier ce que faisait l’autre dans sa sphère virtuelle? Il<br />
n’est dès lors guère surprenant que l’utilisation des sites de réseautage social<br />
(SRS) par les avocats de la défense soit un des thèmes les plus débattus actuellement<br />
de l’autre côté de l’Atlantique.<br />
Contradictions entre allégations et profil Facebook<br />
Dans un système qui met l’accent sur la communication préalable des documents<br />
(«pre-trial discovery»), dans le cadre de laquelle les parties au procès<br />
doivent en principe révéler toute information susceptible de fonder une prétention<br />
ou d’être déterminante pour la défense 1 , l’accès au contenu du profil virtuel<br />
est devenu une source féconde en informations, permettant également de<br />
dénicher et d’évaluer de potentiels témoins. C’est dans le domaine des actions<br />
en responsabilité civile que les SRS se sont récemment montrés le plus redoutables.<br />
Ainsi, dans Romano v. Steelcase, la demanderesse faisait valoir qu’elle ne pouvait<br />
plus prendre part à certaines activités et qu’elle avait perdu toute joie de<br />
vivre du fait de l’atteinte à son intégrité corporelle. Face au refus de lui fournir<br />
le contenu des profils Facebook et MySpace, la défenderesse déposa une requête<br />
en production, à laquelle la demanderesse s’opposa âprement. Le juge<br />
new-yorkais rappela en premier lieu la règle élémentaire selon laquelle toute<br />
pièce non couverte par le secret professionnel doit être produite dans la mesure<br />
où elle est «déterminante et nécessaire» à la défense ou à la poursuite de<br />
l’action. Cette notion est interprétée d’autant plus largement que la demanderesse<br />
fournit des informations contradictoires quant à sa condition physique,<br />
comme c’était le cas en l’espèce: la partie publique du profil Facebook révélait<br />
1 Federal Rules of Civil Procedure (2010), Rule 26(b)(1)
Juristischer Artikel 11<br />
une photo de la demanderesse heureuse et souriante, prise en plein air, alors<br />
que cette dernière alléguait avoir subi une atteinte permanente à son intégrité<br />
corporelle et devoir rester chez elle, pour ainsi dire clouée au lit. Devant cette<br />
contradiction flagrante, le juge estima vraisemblable que la partie privée du<br />
profil contînt de plus amples preuves quant à l’état de santé réel de la demanderesse,<br />
éléments éminemment déterminants et nécessaires à la défense.<br />
Eléments essentiels dans la partie privée du profil<br />
Etant donné le fonctionnement du common law, et vu l’absence de précédents<br />
dans l’Etat de New York, le juge s’inspira d’autres juridictions parentes, tel celle<br />
fédérale du Colorado où, dans Ledbetter v. Wal-Mart Stores, l’information publiée<br />
dans la partie publique du profil était également en contradiction avec les<br />
dires du demandeur. De même, la Cour supérieure de justice de l’Ontario, Canada,<br />
avait déjà retenu en 2009, dans Leduc v. Roman, qu’une requête en production<br />
du contenu d’un SRS n’est pas assimilable à une «fishing expedition»,<br />
du fait qu’il est incontesté que les pages personnelles sur Facebook peuvent<br />
contenir des informations pertinentes, et ce même si le profil public ne mentionne<br />
que le nom de la personne.<br />
Protection de la sphère privée<br />
Face à cela, la demanderesse dans Romano entendit se réfugier derrière la protection<br />
de la sphère privée, respectivement la protection des données («privacy»),<br />
faisant valoir que son droit serait violé si le contenu de ses comptes Facebook et<br />
MySpace était divulgué. Or, comme la Cour d’appel du 2 e Circuit fédéral, auquel<br />
appartient New York, l’avait déjà relevé dans US v. Lifshitz s’agissant de communications<br />
par e-mail ou sur Internet, les utilisateurs perdent leur intérêt légitime<br />
à la protection des données communiquées dès lors que ces communications ont<br />
atteint leur destinataire. Ou, comme les tribunaux fédéraux du New Jersey ont<br />
statué dans Beye v. Horizon Blue Cross, en ce qui concerne les écrits partagés<br />
avec d’autres, y compris sur Facebook ou MySpace, le souci de protection des<br />
données est réduit dans la mesure où la personne concernée choisit d’elle-même<br />
de publier ses données. Et tel est bien le cas sur les sites en question, si l’on se<br />
réfère à leur politique de confidentialité 2 . Partant, en créant ses comptes Facebook<br />
et MySpace, la demanderesse consentait au partage de ses informations<br />
privées nonobstant les paramètres de confidentialité permettant la séparation<br />
entre la partie publique et privée de ses profils.<br />
Cette issue paraît juste et équitable, en particulier si l’on reprend les termes du<br />
tribunal canadien dans l’affaire Leduc:<br />
2 Facebook, Politique de confidentialité, section 8: «Risques inhérents au partage<br />
d’informations. Bien que nous vous permettions de définir des options de confidentialité visant<br />
à limiter l’accès à vos données, il n’existe aucun système de sécurité parfait ou infaillible.<br />
(…) Nous ne pouvons donc en aucun cas garantir que vos informations seront vues<br />
uniquement par des personnes autorisées. Nous ne pouvons pas vous assurer non plus que<br />
les informations que vous partagez sur Facebook ne deviendront pas publiques.» (Etat au<br />
05.10.2010)
in dubio 1_11 Juristischer Artikel 12<br />
«Permettre à une partie, demandant de très substantielles indemnités pour<br />
cause de perte de la joie de vivre, de se réfugier derrière des paramètres de<br />
confidentialité définis par elle-même sur un site Internet dont le but principal<br />
est de faciliter l’échange d’informations entre utilisateurs au sujet de leur vie<br />
sociale, risque de priver la partie adverse d’accès à du matériel qui peut s’avérer<br />
déterminant en vue d’assurer un procès équitable.» (traduction libre)<br />
Etant donné que les besoins d’accès à ces informations pertinentes, en particulier<br />
dans l’optique d’un procès équitable, prévalent sur l’intérêt à la protection<br />
de la sphère privée de la demanderesse, le tribunal donna gain de cause à<br />
la défenderesse dans Romano et ordonna l’accès aux comptes Facebook et<br />
MySpace, dans leur version actuelle et historique, y compris les pages effacées.<br />
La déontologie en question<br />
Bien d’autres questions méritent d’être débattues en relation avec les sites de<br />
réseautage social, tels que l’authenticité des photos numériques (People v.<br />
Beckley), qui peuvent aisément être f<strong>als</strong>ifiées, la fiabilité de la géolocalisation<br />
des photos prises par les téléphones intelligents, l’utilisation des SRS par le<br />
Ministère public pour constituer le dossier ou évaluer la sincérité du repentir,<br />
et enfin des questions d’ordre déontologique.<br />
S’agissant de ce dernier aspect, comment faut-il, par exemple, appréhender le<br />
fait que la secrétaire d’un avocat crée un faux profil pour devenir «amie» de la<br />
partie adverse et ainsi obtenir des informations et déclarations autrement hors<br />
de portée? Certes, la théorie du fruit empoisonné ne s’applique qu’aux cas pénaux.<br />
Mais les règles de déontologie interdisent aux avocats d’obtenir des informations<br />
provenant d’un SRS de manière astucieuse. C’est ce que vient de<br />
décider le comité de déontologie du Barreau de la Ville de New York 3 . En revanche,<br />
il est loisible aux avocats, dans les limites des autres règles de déontologie,<br />
de devenir «ami» d’une partie non-représentée, en utilisant leurs noms<br />
et profils réels et sans tromperie, ou d’accéder aux pages publiques des profils<br />
de personnes même représentées, témoins compris.<br />
Sans aucun doute, ces débats américains ne tarderont pas à concerner notre<br />
propre ordre juridique, vu l’engouement que connaissent aujourd’hui les sites<br />
de réseautage social. Si la pre-trial discovery ne s’imposera pas chez nous, du<br />
moins de manière formalisée – la preuve à futur de l’art. 158 CPC ne servant<br />
pas à découvrir les faits pertinents mais à en apporter la preuve –, il est clair<br />
que les informations dénichées sur Internet se révéleront de plus en plus utiles.<br />
Dans cette recherche, il conviendra toutefois de respecter en tout temps les<br />
principes élémentaires de déontologie. Enfin, comme aux Etats-Unis, mais<br />
dans le cadre de l’appréciation des preuves, en vertu de l’art. 164 CPC, le tribunal<br />
tiendra compte du refus de collaborer d’une partie dans la mesure où ce<br />
refus est injustifié. Ainsi, il pourra inférer d’un refus de produire des documents,<br />
tels que des profils Facebook, que le fait allégué par l’autre partie est<br />
3 The Association of the Bar of the City of New York, Committee on Professional Ethics, Formal<br />
Opinion 2010-2, «Obtaining Evidence from Social Networking Websites», Septembre<br />
2010.
Juristischer Artikel 13<br />
prouvé. Chez nous non plus, il n’y a pas de raison à ce que des parties se retranchent<br />
derrière leur prétendue sphère privée au risque de mettre en péril la<br />
notion de procès équitable.<br />
Nachrichten aus Übersee<br />
Facebook <strong>als</strong> Beweismittel – eine furchterregende Kriegswaffe<br />
Nachdem die sozialen Netzwerke wie Facebook und MySpace die private und<br />
geschäftliche Welt erobert haben, gehört die Verwendung von Online-Profilen<br />
<strong>als</strong> Beweismittel nun zu den heissesten Diskussionen in den nordamerikanischen<br />
Gerichtssälen.<br />
In einem System, in welchem die Parteien vor dem eigentlichen Prozess alle<br />
Informationen offenlegen müssen, die für die Begründung eines Anspruchs<br />
oder für die Verteidigung relevant sein können, dem sog. «pre-trial discovery»,<br />
ist der Zugang zum Online-Profil der Gegenpartei eine reiche Informationsquelle<br />
geworden, die es auch ermöglicht, Zeugen zu finden und zu evaluieren.<br />
Die sozialen Netzwerke stellen sich insbesondere bei Haftpflichtfällen <strong>als</strong> besonders<br />
ergiebig heraus.
in dubio 1_11 Juristischer Artikel 14<br />
Die Editionspflicht wird umso strenger ausgelegt, <strong>als</strong> die Gegenpartei widersprüchliche<br />
Informationen abgibt. So musste eine Facebook-Benützerin, die<br />
eine Schadenersatzklage wegen Körperverletzung und Beeinträchtigung der<br />
Lebensfreude erhoben hatte, ihr ganzes Profil (d.h. auch dessen privaten Bereich)<br />
offenlegen, da sie auf ihrer Hauptfoto munter und glücklich aussah.<br />
Editionsbegehren über den privaten Bereich eines sozialen Netzwerks werden<br />
nicht <strong>als</strong> «fishing expedition» angeschaut, da es offensichtlich ist, dass dieser<br />
Bereich relevante Informationen enthalten kann, selbst wenn die Hauptseite<br />
lediglich den Namen der Partei aufweist. Auch der Schutz der Privatsphäre<br />
kann nicht geltend gemacht werden, da die Anwender solcher sozialen Dienste<br />
ihre Daten von selber aus veröffentlichen. Da hilft auch die Einteilung in öffentlichen<br />
und geschützten Bereich nicht weiter, worauf die verschiedenen Dienste<br />
in ihren AGBs ausdrücklich hinweisen. Es wäre in der Tat unfair, wenn eine<br />
Partei eine Schadenersatzklage über etliche Millionen Dollar erheben könnte,<br />
sich dann aber hinter ihren selbsteingerichteten Privatsphäreneinstellungen<br />
verbergen dürfte, notabene bei Internetseiten, die in erster Linie bezwecken,<br />
den Austausch von Informationen über das soziale Leben deren Beteiligten zu<br />
erleichtern. Im Hinblick auf einen fairen Prozess ist der Zugang zu den aktuellen<br />
wie archivierten Online-Profilen dem Schutz der Privatsphäre überlegen.<br />
Im Zusammenhang mit den sozialen Netzwerken stellen sich natürlich noch<br />
viele andere Fragen, wie die Echtheit von Fotos, die Zuverlässigkeit der Geolokalisation<br />
von Smartphone-Fotos, die Verwertung der sozialen Netzwerke<br />
durch die Staatsanwaltschaft sowie standesrechtliche Fragen.<br />
Angesichts des riesigen Erfolgs von Facebook und Co. in unserem Lande, werden<br />
diese Fragen uns bald direkt betreffen, zwar nicht unter dem Aspekt der<br />
pre-trial discovery, die auch unter der vorsorglichen Beweisführung nicht <strong>als</strong><br />
solche zugelassen ist, aber wohl unter jenem der unberechtigten Verweigerung<br />
der Mitwirkungspflicht (Art. 164 ZPO). In einem solchen Fall kann das Gericht<br />
nämlich annehmen, dass die nicht vorgelegten Online-Profile den von der Gegenpartei<br />
behaupteten Inhalt haben.
Mitteilungen Behörden 15
in dubio 1_11 Mitteilungen Behörden 16
Mitteilungen Behörden 17<br />
Wichtige Links im Zusammenhang mit<br />
der Justizreform<br />
Der Internetauftritt der Justiz hat sich geändert. Nähere Infos sind über diesen<br />
Link erhältlich:<br />
http://www.justice.be.ch/justice/de/index.html<br />
Unter dem nachfolgenden Link ist sichtbar, welche Gemeinden in welchem Gerichtskreis<br />
liegen:<br />
http://www.justice.be.ch/justice/de/index/justiz/organisation/obergericht/<br />
ueber_uns/regionalgerichte.html
in dubio 1_11 Mitteilungen Obergericht 18<br />
Unvereinbarkeit Fachrichter/<br />
Anwalt vor Schlichtungsbehörde<br />
Unter den für die regionalen Schlichtungsbehörden und die Regionalgerichte<br />
gewählten arbeits- und mietrechtlichen Fachrichterinnen und Fachrichtern<br />
befinden sich auch forensisch tätige Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte.<br />
Die Geschäftsleitung des Obergerichts ist diesbezüglich der klaren Auffassung,<br />
dass Fachrichterinnen und Fachrichter vor dem Regionalgericht resp. der<br />
Schlichtungsbehörde, der sie zugeteilt sind, nicht berufsmässig Dritte vertreten<br />
dürfen, unabhängig vom Sachgebiet (vgl. Art. 30 Abs. 5 i.V.m. Art. 2 Abs. 4<br />
lit. a und c GSOG). Beispielsweise darf ein der Schlichtungsbehörde Bern-Mittelland<br />
zugeteilter, arbeitsrechtlicher Fachrichter <strong>als</strong> Anwalt keine Parteien<br />
vor dieser Schlichtungsbehörde vertreten. Hingegen darf er Parteien vor anderen<br />
Schlichtungsbehörden und allen Regionalgerichten vertreten. Verantwortlich<br />
für die Zusammenstellung der Spruchkörper sind allerdings deren Vorsitzende.<br />
Incompatibilité juge spécialisé/<br />
avocat devant l’autorité régionale de<br />
conciliation<br />
Parmi les juges spécialisés en matière de droit du travail et du bail nommés au<br />
sein des autorités régionales de conciliation ou des tribunaux régionaux, on<br />
trouve également des avocates ou avocats pratiquants. A cet égard, le directoire<br />
de la Cour suprême estime sans doute possible que des juges spécialisés<br />
ne peuvent représenter des tiers à titre professionnel devant le tribunal régional<br />
ou devant l’autorité de conciliation à laquelle ils sont rattachés, cela indépendamment<br />
du domaine du droit concerné (art. 30, al. 5, de même que art. 2,<br />
al. 4 lettres a et c LOJM). Ainsi, un juge spécialisé en droit du travail rattaché à<br />
l’autorité de conciliation Bern-Mittelland n’a pas le droit de représenter des<br />
parties devant cette instance. Par contre, il peut représenter des parties devant<br />
d’autres autorités de conciliation et devant tous les tribunaux régionaux. Ce<br />
sont toutefois les présidentes ou présidents qui sont responsables de la composition<br />
des autorités appelées à juger.
Mitteilungen Obergericht 19<br />
Eheschutzentscheide <strong>als</strong> Entscheide<br />
über vorsorgliche Massnahmen mit<br />
sofortiger Vollstreckbarkeit<br />
Anlässlich seiner Sitzung vom 20. Januar 2011 hat das Plenum der Zivilabteilung<br />
des Obergerichts des Kantons Bern folgenden Beschluss gefasst:<br />
Eheschutzentscheide sind <strong>als</strong> Entscheide über vorsorgliche Massnahmen mit<br />
sofortiger Vollstreckbarkeit i.S.v. Art. 315 Abs. 4 lit. b ZPO zu qualifizieren. Ein<br />
Aufschub der Vollstreckung kann nach Massgabe von Art. 315 Abs. 5 ZPO ausnahmsweise<br />
gewährt werden.<br />
Exécution des jugements en matière<br />
de mesures protectrices de l’union<br />
conjugale<br />
Réuni en séance du 20 janvier 2011, le plenum de la section civile de la Cour<br />
suprême du canton de Berne a pris la décision suivante:<br />
Les jugements en matière de mesures protectrices de l’union conjugale sont<br />
à considérer comme des décisions portant sur des mesures provisionnelles<br />
exécutoires immédiatement au sens de l’art. 315, al. 4 lettre b CPC. L’exécution<br />
peut exceptionnellement être suspendue en vertu de l’art. 315,<br />
al. 5 CPC.
in dubio 1_11 Mitteilungen Obergericht 20<br />
Zulassung von Plädoyernotizen gemäss<br />
Schweizerischer Zivilprozessordnung<br />
(ZPO-CH)<br />
Anlässlich der Sitzung vom 14. Dezember 2010 hat das Plenum der Zivilabteilung<br />
des Obergerichs des Kantons Bern im Hinblick auf das Inkrafttreten der<br />
ZPO-CH folgenden Beschluss gefällt :<br />
Die Parteien haben keinen Anspruch auf Zulassung von Plädoyernotizen ; über<br />
deren Entgegennahme zu den Akten hat das mit der Sache befasste Gericht im<br />
Einzelfall zu entscheiden. Das Gericht kann Plädoyernotizen im Einzelfall zulassen,<br />
wenn beide Parteien damit einverstanden sind und wenn die Notizen<br />
vor den Plädoyers abgegeben werden.<br />
Acceptation des notes de plaidoirie<br />
selon le Code de procédure civile<br />
suisse (CPC)<br />
A l’occasion de sa séance du 14 décembre 2010, le plenum de la section civile<br />
de la Cour suprême du canton de Berne a rendu la décision suivante en vue de<br />
l’entrée en vigueur du CPC:<br />
Les parties ne sauraient exiger l’acceptation de notes de plaidoirie; le tribunal<br />
saisi de la cause décide à cet égard dans chaque cas d’espèce. Le tribunal peut<br />
accepter des notes de plaidoirie au cas d’espèce, lorsque les deux parties sont<br />
d’accord et que les notes ont été déposées avant les plaidoiries.
Mitteilungen Obergericht 21<br />
Zulassung von Plädoyernotizen nach<br />
schweizerischer Strafprozessordnung<br />
(StPO)<br />
Anlässlich der Sitzung vom 24. Januar 2011 hat die Strafabteilungskonferenz<br />
des Obergerichts des Kantons Bern im Hinblick auf die Zulassung von Plädoyernotizen<br />
folgenden Beschluss gefällt:<br />
Die Parteien haben keinen Anspruch auf die Zulassung von Plädoyernotizen;<br />
über deren Entgegennahme zu den Akten hat das mit der Sache befasste Gericht<br />
im Einzelfall zu entscheiden. Das Gericht kann die Notizen von den Plädoyers<br />
im Termin entgegennehmen, wenn dies mit der Verfahrensleitung vorgängig<br />
abgesprochen wurde, und die anwesenden Parteien zu dieser Frage<br />
angehört worden sind.<br />
Acceptation des notes de plaidoirie<br />
selon le Code de procédure pénale<br />
suisse (CPP)<br />
A l’occasion de sa séance du 24 janvier 2011, la conférence de la section pénale<br />
de la Cour suprême du canton de Berne a rendu la décision suivante en vue de<br />
l’acceptation des notes de plaidoirie:<br />
Les parties ne sauraient exiger l’acceptation de notes de plaidoirie; le tribunal<br />
saisi de la cause décide à cet égard dans chaque cas d’espèce. Le tribunal peut<br />
accepter des notes de plaidoirie en audience avant la tenue des plaidoiries,<br />
lorsqu’il en a été convenu ainsi avec la direction de la procédure et que les parties<br />
présentes ont eu l’occasion de s’exprimer.
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 22<br />
Informationen aus dem Vorstand<br />
Der Vorstand hat sich anlässlich seiner Sitzung vom 18. Januar 2011 hauptsächlich<br />
mit Folgendem, befasst:<br />
Organisation ordentlicher Anwaltstag<br />
Der Vorstand hat sich Gedanken zum grundsätzlichen Ablauf des ordentlichen<br />
Anwaltstages gemacht und Vorschläge, den Anwaltstag noch attraktiver zu gestalten,<br />
diskutiert.<br />
Rechtsauskunftstellen<br />
Diskutiert und abschlägig beantwortet wurde die Anfrage der Arbeitsgruppe<br />
«Koordination Mediation Schweiz, Kanton Bern, KMS-BE» zur Mitarbeit von<br />
Mediatorinnen und Mediatoren in den vom BAV betriebenen Rechtsauskunftsstellen.<br />
Dafür wurde der Arbeitsgruppe offeriert, in den Rechtsauskunftsstellen<br />
Flyer oder Informationsbroschüren aufzulegen.<br />
Schlichtungsstelle für Honorarstreitigkeiten<br />
Das Reglement für die Schlichtungsstelle für Honorarstreitigkeiten wurde auf<br />
dem Zirkulatonsweg genehmigt und per 15. Dezember 2010 in Kraft gesetzt.<br />
Mitglieder der Schlichtungsstelle sind: Martin Kindler, Samuel Lemann, Sven<br />
Marguth, Peter Wyder, Martin Sterchi und Marc Labbé. Das Reglement ist auf<br />
der Homepage des Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong>es aufgeschaltet (http://www.<br />
bav-aab.ch/de/anwaelte/anwaltskosten).
Informations du comité<br />
Mitteilungen Vorstand 23<br />
Lors de sa séance du 18 janvier 2011, le comité a traité notamment les objets<br />
suivants:<br />
Organisation de la journée ordinaire des avocats<br />
Le comité a formulé des réflexions de principe quant au déroulement de la<br />
journée ordinaire des avocats. Il a discuté de propositions visant à la rendre<br />
encore plus attrayante.<br />
Services de consultations juridiques<br />
Après discussion, la demande du groupe de travail « Coordination médiation<br />
suisse, canton de Berne » relative à une participation de médiatrices et médiateurs<br />
aux services de consultations juridiques de l’AAB a reçu une réponse négative.<br />
Il est par contre prévu d’offrir au groupe de travail la possibilité de déposer<br />
des flyers ou des brochures d’information dans les lieux concernés.<br />
Organe de conciliation en matière de litiges au sujet des honoraires<br />
Le règlement de l’organe de conciliation en matière de litiges au sujet des honoraires<br />
a été adopté par voie de circulation et mis en vigueur le 15 décembre<br />
2010.Les membres de l’organe de conciliation sont : Martin Kindler, Sven Margut,<br />
Peter-René Wyder, Martin Sterchi et Marc Labbé. Le règlement est en ligne<br />
sur le site de l’Association des avocats bernois (http://www.bav-aab.ch/fr/<br />
avocates-et-avocats/honoraires-d-avocat)
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 24<br />
Aktennotiz<br />
betreffend Aussprache zwischen Vertretern des Verwaltungsgerichts<br />
und Vertretern aus dem Vorstand BAV vom 27. Oktober 2010, 17.00 Uhr,<br />
Speichergasse 12, Bern<br />
Teilnehmer:<br />
seitens des Verwaltungsgerichtes:<br />
– Jürg Scheidegger (Präsident)<br />
– Prof. Bernard Rolli (Abteilungspräsident CAF)<br />
– Walter Matti (Abteilungspräsident SVA)<br />
– Dr. Thomas Müller (Abteilungspräsident VRA)<br />
– Jürg Bloesch (Gener<strong>als</strong>ekretär)<br />
seitens des BAV:<br />
– Jürg Friedli (Präsident)<br />
– Dr. Fritz Rothenbühler (Vorstandsmitglied)<br />
– Véronique Bachmann (Sekretärin)<br />
1. Administrative Änderungen am Verwaltungsgericht per 1. Januar 2011<br />
Die Geschäftsleitung des Verwaltungsgerichts setzt sich ab 1. Januar 2011 zusammen<br />
aus Prof. Bernard Rolli, welcher vom Grossen Rat <strong>als</strong> Nachfolger von<br />
Jürg Scheidegger zum neuen Präsidenten gewählt worden ist, sowie den drei<br />
AbteilungspräsidentInnen Claire Meyrat (Abteilung für französischsprachige<br />
Geschäfte), Walter Matti (sozialversicherungsrechtliche Abteilung) und Dr. Thomas<br />
Müller (verwaltungsrechtliche Abteilung). Zudem gehört der Geschäftsleitung<br />
neu Jürg Bloesch an, welcher seit Anfang August 2010 <strong>als</strong> Gener<strong>als</strong>ekretär<br />
des Gerichts amtiert.<br />
Im Übrigen ist die Umsetzung der Justizreform per 1. Januar 2011 für das Verwaltungsgericht<br />
mit keinen grösseren Änderungen verbunden.<br />
2. Geschäftslast des Verwaltungsgerichts; Informationen an BAV<br />
Die Abteilungsleiter berichten über die Fallmengen.<br />
In der verwaltungsrechtlichen Abteilung ist eine massive Zunahme der Beschwerden,<br />
insbesondere auch der Laienbeschwerden, festzustellen, vor allem<br />
in Gebieten, die seit dem 1.1.2009 (Inkrafttreten der Rechtsweggarantie) neu an<br />
das Verwaltungsgericht weitergezogen werden können, wie Steuererlasse,<br />
Zwangsmassnahmen (Haft) im Ausländerrecht und Sozialhilferecht. Die Fallzunahme<br />
wird sich wohl negativ auf die Verfahrensdauer auswirken.<br />
Walter Matti gibt an, dass die Fälle in der sozialversicherungsrechtlichen Abteilung<br />
bis Ende Mai stark zugenommen haben. Nun hat sich die Fallmenge wie-
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 26<br />
der wie im Vorjahr eingependelt (+2%). Bisher sind 1036 neue Fälle zu verzeichnen,<br />
wovon 583 IV (56% aller Eingänge), 115 ALV und 101 UVG. Gegenüber dem<br />
Vorjahr zugenommen haben auch die EL- und die EO-Fälle (hier sind es Fälle<br />
aus der Mutterschaftsversicherung). Die Erledigungen bewegen sich in den<br />
Zahlen des Vorjahres.<br />
Bernard Rolli verzeichnet im Vergleich zu 2009 einen Rückgang der Fälle in<br />
beiden Bereichen. Im Sozialversicherungsrecht sind es 12% weniger, wovon 50<br />
bis 60% die IV betreffen. Die ALV-Fälle haben etwas zugenommen. Im Verwaltungsrecht<br />
haben sich die verschiedenen Sachgebiete gleich wie in der verwaltungsrechtlichen<br />
Abteilung entwickelt. Die Zahl der Neueingänge in diesem<br />
Bereich ist vor allem bei den Zwangsmassnahmen (Haft) im Ausländerrecht<br />
nicht so hoch wie erwartet. Dies ist möglicherweise darauf zurück zu führen,<br />
dass viele Fälle erstinstanzlich auf Deutsch beurteilt werden und diese dann an<br />
die deutschsprachige Abteilung gelangen. Sobald die erstinstanzlichen Urteile<br />
jedoch auf Französisch ergehen werden, wird die Zahl der Eingänge in der Abteilung<br />
für französische Geschäfte wieder steigen.<br />
3. Varia<br />
Der Präsident des Verwaltungsgerichts weist darauf hin, dass das Formular<br />
«Gesuch um unentgeltliche Prozessführung», welches vom Gericht auf seiner<br />
Homepage zur Verfügung gestellt wird, in erster Linie für Laien bestimmt ist.<br />
Von AnwältInnen wird erwartet, dass die von ihnen eingereichten Gesuche um<br />
unentgeltliche Prozessführung mittels einer nachvollziehbaren Gegenüberstellung<br />
der massgebenden Einnahmen und Ausgaben belegt und begründet<br />
werden.<br />
Der BAV erkundigt sich, nach welchen Kriterien Urteile auf die Website des<br />
Verwaltungsgerichts aufgeschaltet werden, und regt an, den Webservice auszubauen.<br />
Das Verwaltungsgericht orientiert darüber, dass heute jede Abteilung jeweils<br />
zehn wichtige Urteile auf der Website des Gerichts publiziert, welche indessen<br />
nach gewisser Zeit wiederum entfernt werden. Im Rahmen des neuen Internet-<br />
Auftritts der Justiz ist geplant, in Zukunft alle relevanten Urteile der bernischen<br />
Justiz auf dem Netz aufzuschalten und eine effiziente Suchmöglichkeit zur Verfügung<br />
zu stellen. Dies wird allenfalls Auswirkungen auf die BVR haben.<br />
4. Termin Aussprache 2011<br />
Nächster Termin: 26.10.2011 (Organisation durch BAV)<br />
Véronique Bachmann, Sekretärin BAV<br />
Kopie an:<br />
Präsident des Verwaltungsgerichts<br />
Vorstand
Protokoll<br />
Mitteilungen Vorstand 29<br />
der Koordinationssitzung vom 9. November 2010 zwischen dem Bernischen<br />
<strong>Anwaltsverband</strong> (BAV) und der Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektion des Kantons<br />
Bern (JGK)<br />
Anwesend:<br />
BAV: Jürg Friedli, Präsident BAV<br />
Véronique Bachmann, Vorstandsmitglied BAV<br />
Martin Kindler, Vorstandsmitglied BAV<br />
Marc Wollmann, Vorstandsmitglied BAV<br />
JGK: Regierungsrat Christoph Neuhaus, Vorsitz<br />
Christoph Auer, Vorsteher Rechtsamt JGK<br />
Rudolf Reist, Vorsteher Amt für Betriebswirtschaft und Aufsicht<br />
JGK<br />
Armend Hyseni, Praktikant Rechtsamt JGK, Protokoll<br />
Traktanden: 1. Begrüssung<br />
2. Protokoll<br />
3. Zugang der Anwältinnen und Anwälten zu Grudis<br />
4. Entschädigung der amtlichen Anwältinnen und Anwälte<br />
ab 1.1.2011<br />
5. Anpassung von Art. 17 PKV<br />
6. Neue Standorte von Justiz- und Verwaltungsbehörden<br />
7. Gesuche um Fristverlängerung<br />
8. Termine<br />
9. Varia<br />
Beginn der Sitzung 16:00 Uhr<br />
1. Begrüssung<br />
Der Justizdirektor und der Präsident des BAV begrüssen die Anwesenden. Alle<br />
Teilnehmenden stellen sich kurz vor.<br />
2. Protokoll<br />
Das Protokoll der letzten Sitzung vom 10. November 2009 wird genehmigt.<br />
3. Zugang der Anwältinnen und Anwälten zu GRUDIS<br />
Herr Reist hält fest, dass der Zugang der Anwältinnen und Anwälte schon lange<br />
ein Diskussionsthema sei. In letzter Zeit hätten sich weitere Interessenten für<br />
den Zugang zu GRUDIS interessiert wie beispielsweise die Post Finance. Das<br />
Bundesamt für Justiz habe betreffend Anwältinnen und Anwälten schriftlich<br />
erklärt, dass Art. 111m Abs. 1 GBV eine abschliessende Aufzählung von Personen<br />
und Behörden enthalte, denen die Kantone den Zugriff im Abrufverfahren
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 30<br />
gestatten könnten. Dieser Artikel finde auf Anwältinnen und Anwälte keine Anwendung,<br />
da sie keine Urkundspersonen seien. Die JGK habe daraufhin Ständerat<br />
Werner Luginbühl auf das Problem aufmerksam gemacht und ihn gebeten,<br />
sich für eine Änderung der Grundbuchverordnung einzusetzen.<br />
Herr Reist informiert weiter über das neue, noch in Entwicklung stehende eidgenössische<br />
Auskunftssystem EGRIS (elektronisches Grundbuchinformationssystem).<br />
Bei diesem elektronischen System wären die Grundstückinformationen<br />
gesamtschweizerisch abrufbar. Es funktioniere genau gleich wie GRUDIS. Die<br />
Entwicklung des Systems schreite rasch voran. Möglicherweise werde man<br />
den Anwältinnen und Anwälte den Zugang zu diesem neuen System einräumen<br />
können, so dass sich eine Öffnung von GRUDIS erübrigen würde.<br />
Herr Friedli bedankt sich für die neuen Informationen und teilt mit, dass sich<br />
der BAV bezüglich GRUDIS an den Schweizerischen <strong>Anwaltsverband</strong> (SAV) gewendet<br />
habe. Es liege aber noch keine Antwort vor. Da es sich um ein gesamtschweizerisches<br />
Anwaltsproblem handle, warte der BAV vor allfälligen weiteren<br />
Schritten die Rückmeldung des SAV ab.<br />
Herr Auer ist der Auffassung, der Zeitpunkt für eine Intervention beim Bund sei<br />
günstig, da sich die Grundbuchverordnung in Totalrevision befinde.<br />
Herr Friedli bedankt sich nochm<strong>als</strong> für die Informationen bezüglich EGRIS und<br />
den Hinweis zur Totalrevision der GBV.<br />
4. Entschädigung der amtlichen Anwältinnen und Anwälte ab 1.1.2011<br />
Herr Auer informiert über die neuen Rechtsgrundlagen bezüglich Entschädigung<br />
der Anwältinnen und Anwälte. Die Revision des Anwaltsgesetzes sei<br />
jetzt verabschiedet worden. Sie trete am 1. Januar 2011 in Kraft. Die neue<br />
Verordnung (EAV) stütze sich auf den neuen Art. 42 des KAG. Sie sehe einen<br />
Stundenansatz von CHF 200.– vor. Die EAV werde nächstens in der BAG publiziert.<br />
Herr Friedli stellt fest, es sei ein positives Signal, dass man nicht den tiefsten<br />
im KAG vorgesehenen Tarif (CHF 190.–) genommen habe. Der BAV werde dies<br />
entsprechend zur Kenntnis nehmen, und es sei ein positives Echo seitens der<br />
Anwältinnen und Anwälte zu erwarten.<br />
Herr Wollmann ergänzt, dass die Vereinfachungen des neuen Systems von den<br />
Anwältinnen und Anwälte sicherlich geschätzt würden.<br />
Auf die Frage des BAV, ob die amtlichen Anwältinnen und Anwälte ihre Entschädigung<br />
in Zukunft bei der Justiz oder beim ABA einfordern müssten, erklärt<br />
Herr Reist, die Rechungen seien weiterhin an das ABA zu senden.<br />
Herr Friedli möchte wissen, ob die Justizreform zu Änderungen bei der Einforderung<br />
des vollen Parteikostenersatzes (z.B. bei Freispruch in einem Strafprozess)<br />
führen werde. Herr Reist antwortet, dass man davon ausgehe, die Zuständigkeiten<br />
würden unverändert bestehen bleiben.<br />
Herr Kindler möchte wissen, ob der Regierungsrat den Stundenansatz von<br />
CHF 200.– jeweils periodisch überprüfen werde oder ob es Aufgabe des BAV<br />
sei, sich zu melden. Herr Auer ist der Meinung, dass die Frage der Angemessenheit<br />
des Stundenansatzes in den regelmässig stattfindenden Sitzungen mit<br />
dem BAV zu besprechen sei.
Mitteilungen Vorstand 31<br />
Herr Auer erinnert daran, dass die Gerichte bei jeder amtlichen Vertretung<br />
stets auch das ordentliche Honorar festsetzen müssten. Es wäre wün schenswert,<br />
dass sich das neue System gleich von Anfang an gut einspiele. Er möchte<br />
daher wissen, ob die JGK den Richterverband sensibilisieren sollte.<br />
Herr Friedli teilt mit, dass der BAV dieses Thema bei der nächsten Aussprache<br />
mit dem Obergericht vorbringen werde. Es sei aber nicht nur Sache der Richter,<br />
sondern auch der Anwälte aufzupassen, denn es komme darauf an, ob sie<br />
die neuen Honorarnoten richtig eingeben würden. Es liege auch an den BAV die<br />
Anwältinnen und Anwälte zu informieren. Man habe versucht mit einem<br />
Gebührenrechner auf der Homepage des BAV Unterstützung zu leisten. Man<br />
könne die Mitglieder aber nicht zwingen, davon Angebot Gebrauch zu machen.<br />
5. Anpassung von Art. 17 PKV<br />
Herr Friedli teilt mit, dass dieser Punkt vom BAV traktandiert worden sei. Man<br />
ist der Meinung, dass Art. 17 PKV im Hinblick auf die neue StPO angepasst<br />
werden müsste. Das Problem bestehe darin, dass die Zuständigkeiten und<br />
Kompetenzen beim Strafverfahren ändern würden. Beispielweise erhöhe sich<br />
die Strafkompetenz des Einzelgerichts von einem auf zwei Jahre, was den Aufwand<br />
für die Anwältinnen und Anwälte erheblich steigern könnte.<br />
Herr Auer informiert, dass Art. 17 PKV eine von zahlreichen Verordnungsbestimmungen<br />
sei, die im Rahmen einer vom Regierungsrat am 20. Oktober 2010 be-
Mitteilungen Vorstand 33<br />
schlossenen Mantelverordnung angepasst worden sei. Die Revision habe sich jedoch<br />
auf terminologische Anpassungen an die Justizreform beschränkt. Die vom<br />
BAV angesprochenen materiellen Änderungen seien darin nicht enthalten, zumal<br />
die JGK vom Obergericht auch keinen entsprechenden Hinweis bekommen habe.<br />
Nach kurzer Diskussion sind sich die Anwesenden einig, dass das Problem keinen<br />
Aufschub duldet. Die JGK wird daher eine Anpassung von Art. 17 PKV in<br />
Angriff nehmen und den BAV in die Vorbereitungsarbeiten einbeziehen.<br />
6. Neue Standorte von Justiz- und Verwaltungsbehörden<br />
Herr Reist übergibt dem BAV eine Liste mit den Adressen.<br />
Frau Bachmann wäre froh, wenn neue Informationen dem BAV mitgeteilt<br />
würden, damit man sie auf die Homepage aufschalten könne.<br />
Herr Reist informiert auf Anfrage von Herrn Friedli, dass die Liste mit den Adressen<br />
noch nicht im Internet sei, dies aber dem Obergericht schon empfohlen<br />
worden sei.<br />
7. Gesuche um Fristverlängerung<br />
Herr Reist teilt mit, dass es sich bezüglich dieser Thematik um ein Missverständnis<br />
handle und der Punkt somit erledigt sei. Er informiert, dass auf der<br />
Homepage der JGK bei den Reformen eine Weisung des Obergerichts aufzufinden<br />
sei, wie Strafund Zivilverfahren in der Übergangszeit behandelt würden.<br />
8. Termine<br />
Das nächste Treffen wird auf Dienstag, 8. November 2011, 16.00 Uhr, in den<br />
Räumlichkeiten des BAV festgelegt.<br />
9. Varia<br />
Herr Auer teilt mit, dass eine dringliche Interpellation bezüglich der Ausgestaltung<br />
des Rechts auf einen Anwalt der ersten Stunde eingereicht worden sei.<br />
Darin würden verschiedene Fragen aufgeworfen. Die mit der Federführung betraute<br />
Direktion werde mit der Staatsanwaltschaft und allenfalls mit dem BAV<br />
Kontakt aufnehmen. Frau Bachmann teilt mit, dass man sich bis jetzt direkt mit<br />
der Staatsanwaltschaft abgesprochen und ihr die Listen der Pikettanwältinnen<br />
und -anwälte direkt zugestellt habe.<br />
Herr Auer informiert weiter, dass er beim Anlass des bernischen Juristenvereins<br />
auf ein Problem bezüglich Gerichtspraktikumsplätze angesprochen worden<br />
sei. Offenbar hätten die Gerichte ein Moratorium für die Besetzung von<br />
Praktikumsstellen beschlossen. Herr Friedli teilt mit, er werde die Problematik<br />
am Treffen mit dem Obergericht zur Sprache bringen.<br />
Regierungsrat Neuhaus dankt den Teilnehmenden für das Treffen und lädt sie<br />
zu einem Apéro ein.<br />
Schluss der Sitzung: 17:05 Uhr<br />
11. November 2010 Der Protokollführer<br />
Armend Hyseni
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 34<br />
Reglement der Schlichtungsstelle<br />
des BAV für Honorarstreitigkeiten<br />
zwischen Anwälten und Klienten<br />
Präambel<br />
Gestützt auf Art. 18 Abs. 2 Ziff. 9 der Statuten des Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong>es<br />
(BAV) vom 14. Mai 2009 erlässt der Vorstand des BAV das nachfolgende<br />
Reglement der Schlichtungsstelle für Honorarstreitigkeiten zwischen Anwälten<br />
und Klienten.<br />
Art. 1 Zusammensetzung und Konstituierung<br />
Die Schlichtungsstelle besteht aus mindestens sechs Mitgliedern des BAV,<br />
welche vom Vorstand des BAV für eine Amtsdauer von 4 Jahren bezeichnet werden.<br />
Wiederwahl ist zulässig.<br />
Mindestens ein Mitglied muss die französische Sprache mündlich und schriftlich<br />
beherrschen und nach Möglichkeit aus dem französischen Sprachraum stammen.<br />
Niemand darf gleichzeitig Mitglied der Anwaltsaufsichtsbehörde sowie der<br />
Schlichtungsstelle sein.<br />
Die Schlichtungsstelle konstituiert sich selber, wählt einen Präsidenten und<br />
tagt in der Regel in Dreierbesetzung, wobei jeweils ein Mitglied den Vorsitz hat.<br />
Sämtliche Mitglieder unterliegen bezüglich Gegenstand und Gang des Verfahrens<br />
der Schweigepflicht.<br />
Art. 2 Aufgaben<br />
Die Aufgaben der Schlichtungsstelle sind,<br />
1. Schlichtung von Honorarstreitigkeiten zwischen Anwälten, welche Mitglied<br />
des BAV sind und deren Klientschaft;<br />
2. Jährliche Berichterstattung an den Vorstand;<br />
3. Meldung von Verstössen gegen die Standes-oder Berufsregeln an die Standeskommission<br />
BAV.<br />
Art. 3 Einleitung des Schlichtungsverfahrens<br />
Der Antrag auf die Einleitung eines Schlichtungsverfahrens kann durch die Klientschaft<br />
eines Mitglieds des BAV, von einem Mitglied des BAV oder von beiden<br />
gemeinsam schriftlich an das Sekretariat des BAV, welches auch <strong>als</strong> Sekretariat<br />
der Schlichtungsstelle amtet, gestellt werden.<br />
Erfolgt der Antrag nur durch eine Partei, wird die andere Partei darüber in<br />
Kenntnis gesetzt, verbunden mit der Aufforderung, sich darüber zu äussern, ob<br />
sie sich auf ein Schlichtungsverfahren einlasse.
Mitteilungen Vorstand 35<br />
Erfolgt der Antrag nur durch den Anwalt, hat die Klientschaft den Anwalt überdies<br />
formell von der Wahrung des Berufsgeheimnisses gegenüber den Mitgliedern<br />
der Schlichtungsstelle zu entbinden.<br />
Anschliessend wird den Parteien die Zusammensetzung der Schlichtungsstelle<br />
bekanntgegeben verbunden mit dem Hinweis, allfällige begründete Ablehnungsgründe<br />
gegen eines oder mehrer Mitglieder der Schlichtungsstelle bekannt<br />
zu geben. Gleichzeitig werden sie aufgefordert, den Sachverhalt unter<br />
Vorlage der detaillierten Honorarrechnung sowie weiterer sachdienlicher Beweismittel<br />
genau zu umschreiben.<br />
Die Schlichtungsstelle kann den Anwalt auch zur Einreichung des gesamten<br />
Aktendossiers verhalten.<br />
Auf einen Schlichtungsantrag wird nicht eingetreten, wenn es sich bei der dem<br />
Antrag zu Grunde liegende Sache um eine Bagatelle (Honorarforderungen<br />
(exkl. Auslagen und Mehrwertsteuer) von max. CHF 1‘000.00) handelt oder<br />
wenn die erforderlichen Beweismittel und Unterlagen trotz Aufforderung zur<br />
Verbesserung nicht eingereicht werden.<br />
Art. 4 Durchführung des Schlichtungsverfahrens<br />
Der Präsident lädt nach Vorliegen sämtlicher erforderlicher Unterlagen und<br />
Beweismittel zu einer Sitzung der Schlichtungsstelle ein. Die Parteien sind zur<br />
Teilnahme an der Verhandlung einzuladen. Sie sind aufzufordern, wesentliche<br />
Beweismittel an der Sitzung vorzulegen, soweit diese nicht bereits eingereicht<br />
worden sind.<br />
Anlässlich der Schlichtungsverhandlung ist beiden Parteien die Gelegenheit<br />
zur Darlegung ihrer Standpunkte zu geben. Nach Anhörung beider Parteien<br />
und Einsicht in die Beweismittel zieht sich die Schlichtungsstelle zur Beratung<br />
zurück.<br />
Die Schlichtungsstelle gibt den Parteien ihren Schlichtungsvorschlag mündlich<br />
bekannt. Bedarf die Angelegenheit weiterer Abklärungen kann der Schlichtungsvorschlag<br />
den Parteien auch schriftlich unterbreitet werden.<br />
In Ausnahmefällen kann der Präsident der Schlichtungsstelle ein schriftliches<br />
Verfahren anordnen. Die Schlichtungsstelle entscheidet in diesen Fällen auf<br />
dem Zirkulationsweg und unterbreitet den Parteien anschliessend einen<br />
Schlichtungsvorschlag.<br />
Art. 5 Abschluss des Schlichtungsverfahrens<br />
Kommt eine Schlichtung erfolgreich zu Stande, so ist der Vergleich schriftlich<br />
abzufassen und von den Parteien zu unterzeichnen.<br />
Ausnahmsweise kann eine Schlichtung auch ohne schriftlichen Vergleich erfolgen.<br />
Eine vergleichweise Erledigung bleibt ohne Einfluss auf ein allfällliges Verfahren<br />
vor der Standeskommission des BAV.<br />
Wird der Schlichtungsvorschlag von einer oder beiden Parteien abgelehnt, sind<br />
die Parteien auf die Möglichkeit einer Klage vor einem ordentlichen Gericht<br />
hinzuweisen.
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 36<br />
Art. 6 Kosten und Spesen<br />
Der Antragsteller hat für das Verfahren vor der Schlichtungsstelle eine Gebühr<br />
von mindestens CHF 100.00 und max. CHF 500.00 zu bezahlen, welche sich<br />
nach der Höhe des im Streit liegenden Honorarteils richtet. In Ausnahmefällen<br />
kann von der Erhebung einer Gebühr abgesehen werden.<br />
Die Mitglieder der Schlichtungsstelle werden gemäss dem Spesenreglement<br />
des Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong>es entschädigt.<br />
Das vorliegende Reglement ist vom Vorstand am 15. Dezember 2010 beschlossen<br />
und in Kraft gesetzt worden.<br />
Im Namen des Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong>es<br />
Der Präsident: sig. Jürg Friedli<br />
Die Sekretärin: sig. Véronique Bachmann<br />
Gewölbekeller<br />
für Ihren Event<br />
• Firmenanlass<br />
• Geburtstagsparty<br />
• Hochzeitsfest<br />
Tel. 031 312 24 42, www.lirum-larum.ch
Mitteilungen Vorstand 37<br />
Règlement de l’organe de conciliation de<br />
l’AAB en matière de litiges entre avocats<br />
et clients au sujet des honoraires<br />
Préambule<br />
Se fondant sur l’art. 18 alinéa 2 chi. 9 des statuts de l’Association des avocats<br />
bernois AAB du 14 mai 2009, le comité AAB édicte le présent règlement de<br />
l’organe de conciliation de l’AAB en matière de litiges entre avocats et clients au<br />
sujet des honoraires.<br />
Art. 1 Composition et constitution<br />
L’organe de conciliation comprend au moins six membres de l’AAB, qui sont<br />
nommés par le comité AAB pour une période de fonction de quatre ans. Ils sont<br />
rééligibles. Un membre au moins doit être d’expression française et provenir si<br />
possible d’une région francophone.<br />
Il n’est pas admissible de faire partie simultanément de l’autorité de surveillance<br />
des avocats et de l’organe de conciliation.<br />
L’organe de conciliation se constitue lui-même, nomme un président et se réunit<br />
en règle générale dans une composition à trois, dont la présidence est assumée<br />
par un des trois membres.<br />
Tous les membres sont tenus de respecter le secret concernant les délibérations<br />
et leur objet.<br />
Art. 2 Tâches<br />
Les tâches de l’organe de conciliation sont les suivantes:<br />
1. Obtenir une conciliation dans les litiges au sujet des honoraires opposant<br />
des avocats membres de l’AAB à leurs clients;<br />
2. Rédaction d’un rapport annuel à l’intention du comité;<br />
3. Annonce d’infraction contre les règles déontologiques ou professionnelles à<br />
la Commission des us et coutumes de l’AAB.<br />
Art. 3 Introduction de la procédure de conciliation<br />
La requête à fin d’introduction d’une procédure de conciliation peut être déposée<br />
par le client d’un membre de l’AAB, par le membre lui-même ou par les<br />
deux simultanément en s’adressant par écrit au secrétariat AAB, qui fonctionne<br />
également comme secrétariat de l’organe de conciliation.<br />
Si la requête n’est déposée que par une partie, l’autre partie en est informée.<br />
Elle est invitée à faire savoir si elle accepte la procédure de conciliation. Si la<br />
requête n’est déposée que par l’avocat, le client doit en outre délier formelle-
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 38<br />
ment l’avocat du secret professionnel à l’égard des membres de l’organe de<br />
conciliation. Les parties sont ensuite informées de la composition de l’organe<br />
de conciliation et de la possibilité de formuler une demande de récusation motivée<br />
contre un ou plusieurs membres de l’organe. Les parties sont en outre<br />
invitées à décrire l’état de fait en y joignant la note d’honoraires détaillée de<br />
même que d’autres moyens de preuve pertinents. L’organe de conciliation peut<br />
exiger de l’avocat le dépôt de la totalité de son dossier.<br />
Il ne sera pas entré en matière sur une requête de conciliation, si elle porte sur<br />
un objet de peu d’importance (créance d’honoraires (débours et TVA non compris)<br />
d’un maximum de CHF 1000.00), ou encore si les moyens de preuve ne<br />
sont pas déposés malgré une exhortation.<br />
Art. 4 Déroulement de la procédure de conciliation<br />
Dès que les documents et moyens de preuve sont réunis, le président convoque<br />
les membres et les parties à une séance de conciliation. Les parties sont invitées<br />
à présenter tous les moyens de preuve à la séance, dans la mesure où ces<br />
moyens n’ont pas déjà été déposés.<br />
En séance, chaque partie obtient la possibilité de présenter son point de vue.<br />
Après avoir entendu les parties et pris connaissance des moyens de preuve, les<br />
membres de l’organe procèdent à une délibération secrète.<br />
L’organe de conciliation expose oralement une proposition de conciliation aux<br />
parties. S’il est nécessaire de procéder à d’autres investigations, la proposition<br />
de conciliation peut également être exposée aux parties par écrit.<br />
Dans des cas exceptionnels, le président de l’organe de conciliation peut ordonner<br />
une procédure écrite. Dans un tel cas, l’organe décide par voie de circulation<br />
et soumet ensuite une proposition de conciliation aux parties.<br />
Art. 5 Conclusion de la procédure de conciliation<br />
Si la conciliation est menée à terme avec succès, la transaction est rédigée par<br />
écrit et signée par les parties.<br />
A titre exceptionnel, une conciliation peut se faire également sans transaction<br />
écrite.<br />
La conclusion d’une transaction n’a pas d’influence quant à une éventuelle procédure<br />
devant la commission des us et coutumes AAB.<br />
Si la proposition de conciliation est rejetée par l’une des parties ou les deux, ces<br />
dernières sont rendues attentives à la possibilité d’engager une action devant<br />
un tribunal ordinaire.<br />
Art. 6 Frais et débours<br />
Le requérant doit financer la procédure devant l’organe de conciliation par le<br />
versement d’un émolument compris entre CHF 100.00 et CHF 500.00, à déterminer<br />
selon la valeur des honoraires litigieux. A titre exceptionnel, il est possible<br />
de renoncer au paiement d’un émolument.
Mitteilungen Vorstand 39<br />
Les membres de l’organe de conciliation sont indemnisés en fonction du règlement<br />
d’indemnisation de l’Association des avocats bernois.<br />
Le présent règlement a été approuvé et mis en vigueur par le comité le 15 décembre<br />
2010.<br />
Au nom de l’Association des avocats bernois<br />
Le président: sig. Jürg Friedli<br />
La secrétaire: sig. Véronique Bachmann<br />
REGION BERN<br />
Seit 1917 engagiert sich<br />
Pro Senectute für die<br />
Anliegen älterer Menschen.<br />
Wir sind auf Hilfe in Form<br />
von Zuwendungen oder die<br />
Vermittlung von Spenden<br />
angewiesen.<br />
Herzlichen Dank.<br />
Spendenkonto 30-890-6<br />
Pro Senectute Region Bern<br />
Muristrasse 12, Postfach, 3000 Bern 31<br />
Telefon 031 359 03 03<br />
region.bern@be.pro-senectute.ch<br />
www.pro-senectute-regionbern.ch
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 40<br />
E-Forum für Aktivmitglieder des BAV<br />
Ab dem 1. März 2011 steht den Aktivmitgliedern des BAV ein Intranet-Forum<br />
zur Verfügung. Der Zweck des Forums besteht darin, den Gedanken- und Erfahrungsaustausch<br />
über rechtliche und praktische Fragestellungen zu fördern,<br />
welche die Mitglieder des BAV in ihrer täglichen Arbeit beschäftigen. Zusätzlich<br />
dient das Forum dem Informationsaustausch zwischen den Mitgliedern und<br />
dem Vorstand (in beide Richtungen).<br />
Das Forum soll die Vorteile der unkomplizierten Informationsvermittlung via<br />
Mail und Internet nutzen, daraus aber gleichzeitig auch eine strukturierte Diskussion<br />
in Gang setzen. Das Forum soll <strong>als</strong>o auch impulsive Äusserungen und<br />
partikuläre Anliegen aufnehmen können; allerdings werden diese Inhalte anschliessend<br />
von den Administratoren und den anderen Nutzern bewertet, redaktionell<br />
betreut und so zu Wissen zu verarbeitet, das den Mitgliedern des<br />
BAV <strong>als</strong> Berufsleuten insgesamt wertvolle Hilfestellungen bietet.<br />
Ab dem 1. März 2011 wird auf der Webseite www.e-bav-aab.ch/anmeldung ein<br />
Formular aufgeschaltet, mit dem BAV-Mitglieder ihre Zugangsdaten bestellen<br />
können. Wer Fragen zum Forum hat oder <strong>als</strong> Redaktor oder Moderatorin das<br />
Forum aktiv begleiten möchte, wird gebeten, sich bei RA Claudia Schreiber (Tel.<br />
031 351 04 40) zu melden.<br />
E-Forum pour membres actifs de l’AAB<br />
A partir du 1 er mars 2011, les membres actifs AAB auront un forum intranet à<br />
disposition. Le but de ce forum consiste à favoriser les échanges de vues et<br />
d’expériences concernant des questions juridiques et pratiques qui se posent<br />
aux membres AAB dans leur travail quotidien. Le forum vise également les<br />
échanges d’informations entre les membres et le comité (dans les deux sens).<br />
Le forum devrait permettre une diffusion de l’information facilitée par le mail et<br />
l’Internet, mais il devrait également initier une discussion structurée. Le forum<br />
sera ainsi un réceptacle pour des propositions et des doléances. Ces éléments<br />
seront ensuite estimés par les administrateurs et les autres utilisateurs, avant<br />
d’être mis en forme et à disposition des membres AAB en tant que connaissances<br />
utiles à l’exercice de la profession.<br />
Dès le 1 er mars 2011, on trouvera en ligne sur le site www.e-bav-aab.ch/anmeldung<br />
une formule permettant aux membres AAB de commander leur code<br />
d’accès. Si vous avez des questions concernant le forum, ou encore si vous<br />
souhaitez agir comme rédacteur ou modérateur, vous êtes priés de vous annoncer<br />
auprès de Me Claudia Schreiber (tél. 031 351 04 40).
avaab<br />
<strong>Bernischer</strong> <strong>Anwaltsverband</strong><br />
Association des avocats bernois<br />
Anwaltstage 2011<br />
ordentlicher Anwaltstag<br />
Donnerstag, 26. Mai 2011<br />
mit anschliessendem Nachtessen<br />
ausserordentlicher Anwaltstag<br />
Donnerstag, 15. September 2011<br />
Mitteilungen Vorstand 41
in dubio 1_11 Mitteilungen Vorstand 42<br />
bavaab<br />
<strong>Bernischer</strong> <strong>Anwaltsverband</strong><br />
Association des avocats bernois<br />
Hot-Line –<br />
Werbung in eigener Sache<br />
Juristische Artikel und die Rechtsberatungen in verschiedenen Formen erlauben<br />
dem Verband, potentiellen Klienten die Dienstleistungen seiner Mitglieder<br />
bekannt zu machen. Die telefonische Rechtsauskunft «Hot-Line» in Zusammenarbeit<br />
mit der Berner Zeitung wird von Rechtssuchenden rege benützt und<br />
entspricht damit einerseits dem Bedürfnis der Anrufer, andererseits wird<br />
durch die ganzseitige journalistische Nachbearbeitung unsere Tätigkeit einem<br />
breiten Publikum bekannt gemacht; dies auch in weniger bekannten Tätigkeitsgebieten<br />
unserer Mitglieder. Experten beantworten alle zwei Monate während<br />
dreier Stunden telefonische Leserfragen zu einem aktuellen Rechtsthema.<br />
Im anschliessend erscheinenden Artikel werden diese Experten mit Bild<br />
vorgestellt.<br />
Themen der nächsten Hot-Lines (Achtung teilweise neue Zeiten!)<br />
11. Mai 2011, 11.00 bis 14.00 Miet- und Pachtrecht<br />
22. Juni 2011, 16.00 bis 19.00 Arbeitsrecht<br />
10. August 2011, 16.00 bis 19.00 Versicherungsrecht<br />
14. September 2011, 16.00 bis 19.00 Familienrecht (Scheidung,<br />
Trennung, Kinderbelange)<br />
7. Dezember 2011, 11.00 bis 14.00 Vertragsrecht (insbesondere<br />
Kaufverträge)<br />
Am Vortag der Hot-Line erscheinen in der Berner Zeitung entsprechende Inserate<br />
und Hinweise. Kolleginnen und Kollegen, welche an der Mitarbeit interessiert<br />
sind, melden sich bei Frau Claudia Gerber, Fürsprecherin und Notarin,<br />
Bahnhofstrasse 6, 3401 Burgdorf<br />
E-Mail: c.gerber@vschnell.ch<br />
Telefon: 034 427 37 37
In eigener Sache<br />
Jahresabonnements-Beitrag 2011<br />
für Nichtmitglieder<br />
In eigener Sache 43<br />
Für Empfänger des in dubio, welche nicht Mitglieder des BAV sind,<br />
liegt dieser Ausgabe ein Einzahlungsschein für die Überweisung des<br />
Jahresabonnements-Beitrages 2011 bei.<br />
Wir bitten sämtliche Nichtmitglieder um Überweisung von<br />
Fr. 25.– pro Einzelabonnement.<br />
Bitte verwenden Sie den dieser Ausgabe beiliegenden Einzahlungs-<br />
schein oder überweisen Sie den Betrag direkt auf das Postkonto des<br />
BAV Nr. 30-634842-6, lautend auf Bern. <strong>Anwaltsverband</strong>, BAV/AAB,<br />
Redaktion in dubio, 3011 Bern.<br />
Der BAV dankt allen Nichtmitgliedern für die Bezahlung des Abonnements-Beitrages<br />
bis Ende Mai 2011.<br />
Jahres-Inhaltsverzeichnis 2010<br />
Das Jahres-Inhaltsverzeichnis 2010 ist ab sofort auf der BAV-Website<br />
aufgeschaltet und kann direkt ausgedruckt werden (unter Publikationen<br />
in dubio Archiv). Es kann zudem beim Redaktions-Sekretariat (Adresse<br />
siehe Impressum) bestellt werden.
in dubio 1_11 Neue Literatur 44<br />
Markus Müller<br />
Bernische Verwaltungsrechtspflege<br />
2. Auflage<br />
ca. 370 Seiten, broschiert, ca. CHF 99.–,<br />
ISBN 978-3-7272-8770-1<br />
Das Buch will Studierende, vorab Kandidatinnen<br />
und Kandidaten der Anwalts- und Notariatsprüfungen,<br />
an die Grundzüge und Institutionen der bernischen<br />
Verwaltungsrechtspflege heranführen. Indem<br />
es die zentralen Figuren und Abläufe des<br />
kantonalen öffentlichen Prozessrechts umfassend<br />
und systematisch darstellt, dient es auch der Praxis<br />
<strong>als</strong> Nachschlagewerk und Orientierungshilfe. Die<br />
zweite Auflage verarbeitet die seit dem Inkrafttreten<br />
der neuen Bundesrechtspflege nötig gewordenen<br />
Teilrevisionen des kantonalen Verfahrensgesetzes<br />
und enthält überdies Hinweise auf erste wegweisende<br />
Gerichtsentscheide.
Rollender Kalender<br />
Rollender Kalender 45<br />
Montag, 7. März 2011<br />
Veranstaltungsprogramm Berner Forum für Kriminalwissenschaften (BFK)<br />
Thema Suggestive Prozesse in Befragungen – Erscheinungsformen,<br />
Folgen und Ursachen<br />
Referent Prof. Dr. Günter Köhnken; Zentrum für Rechtspsychologie, Kriminalwissenschaften<br />
und forensische Psychopathologie, Christian-Albrechts-Universität<br />
zu Kiel<br />
Ort Universität Bern, Hauptgebäude HS 201<br />
Zeit 18 30 Uhr<br />
(Weitere Informationen siehe Seite 494 )<br />
Montag, 4. April 2011<br />
Weiterbildung im Wirtschaftsrecht für Praktiker/innen (WiW)<br />
Thema Neuste Entwicklungen im Kartellrecht: Rechtsprechung und<br />
Stand der Revisionsarbeiten<br />
Kursleitung Dr. Daniel Emch, Kellerh<strong>als</strong> Anwälte, Bern<br />
Referent Dr.iur. Philipp Zurkinden, Rechtsanwalt, LL.M. Eur, Partner bei<br />
Prager Dreifuss Bern/Brüssel, Lehrbeauftragter für Kartellrecht<br />
an der Universität Basel<br />
Kursort Haus der Universität<br />
Zeit 12 00–13 30 Uhr<br />
Kosten CHF 30.– pro Veranstaltung zur Deckung der Unkosten<br />
Verpflegung Sandwiches/Mineralwasser (im Preis inbegriffen)<br />
(Anmeldung siehe Seite 492 )<br />
Dienstag, 12. April 2011<br />
Veranstaltungsprogramm Berner Forum für Kriminalwissenschaften (BFK)<br />
Thema Wie funktioniert das Verbrechen? Aus dem Erfahrungsschatz<br />
eines Strafverteidigers<br />
Referent Dr. iur. Valentin Landmann, Strafverteidiger und Buchautor in<br />
Zürich<br />
Ort Universität Bern, Hauptgebäude HS 201<br />
Zeit 18 30 Uhr<br />
(Weitere Informationen siehe Seite 494 )
in dubio 1_11 Rollender Kalender 46<br />
Dienstag, 19. April 2011<br />
Veranstaltungsprogramm Berner Forum für Kriminalwissenschaften (BFK)<br />
Thema Die Rolle des Opfers im Strafprozess, illustriert am<br />
«Fall Kachelmann» – Aussenblick einer Gerichtsreporterin<br />
Referent Gisela Friedrichsen, Gerichtsreporterin des Nachrichtenmagazins<br />
«Der Spiegel»<br />
Ort Universität Bern, Hauptgebäude HS 201<br />
Zeit 18 30 Uhr<br />
(Weitere Informationen siehe Seite 494 )<br />
Montag, 9. Mai 2011<br />
Weiterbildung im Wirtschaftsrecht für Praktiker/innen (WiW)<br />
Thema Ad hoc Publizität und Offenlegung: Die wichtigsten Merkpunkte<br />
und Faustregeln bei börsenkotierten Unternehmen<br />
Kursleitung Dr. Daniel Emch, Kellerh<strong>als</strong> Anwälte, Bern<br />
Referenten Dr.iur. Katharina Rüdlinger, Rechtsanwältin, LL.M.,<br />
Leiterin Ad hoc-Publizität, SIX Swiss Exchange AG<br />
Noel Bieri, Rechtsanwalt, Leiter Offenlegungsstelle SIX Swiss<br />
Exchange AG, Zürich<br />
Kursort Haus der Universität<br />
Zeit 12 00–13 30 Uhr<br />
Kosten CHF 30.– pro Veranstaltung zur Deckung der Unkosten<br />
Verpflegung Sandwiches/Mineralwasser (im Preis inbegriffen)<br />
(Anmeldung siehe Seite 492 )<br />
Donnerstag, 26. Mai 2011<br />
Ordentlicher Anwaltstag<br />
Donnerstag, 2. Juni 2011<br />
BWJ Weiterbildungskurse für Juristen Frühlingssemester 2011<br />
Thema Familie International: Familieneinheit/Familiennachzug mit<br />
ersten Erfahrungen zu Scheinehen<br />
Referent Prof. Dr. jur. Martina Caroni, Universität Luzern<br />
Kursort wird später mitgeteilt<br />
Zeit 18 15–ca. 20 00 Uhr<br />
Kosten CHF 200.–<br />
CHF 150.– für Mitglieder des Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong>es sowie<br />
Mitglieder des Verbandes bernischer Notare und der bernischen<br />
Justiz<br />
(Anmeldung siehe Seite 493 )
Rollender Kalender 47<br />
Montag, 6. Juni 2011<br />
Weiterbildung im Wirtschaftsrecht für Praktiker/innen (WiW)<br />
Thema Das Rechnungslegungsrecht – Grundsätze des aktuellen und<br />
des künftigen Rechts<br />
Kursleitung Dr. Daniel Emch, Kellerh<strong>als</strong> Anwälte, Bern<br />
Referent Dr.iur. Ernst Giger, Rechtsanwalt, Steuerexperte, Partner G+S<br />
Treuhand Bern, Lehrbeauftragter für Unternehmenssteuerrecht<br />
an der Universität Bern<br />
Kursort Haus der Universität<br />
Zeit 12 00–13 30 Uhr<br />
Kosten CHF 30.– pro Veranstaltung zur Deckung der Unkosten<br />
Verpflegung Sandwiches/Mineralwasser (im Preis inbegriffen)<br />
(Anmeldung siehe Seite 492 )<br />
Donnerstag, 9. Juni 2011<br />
BWJ Weiterbildungskurse für Juristen Frühlingssemester 2011<br />
Thema Familie International: Familieneinheit/Familiennachzug mit<br />
ersten Erfahrungen zu Scheinehen<br />
Referent Prof. Dr. jur. Martina Caroni, Universität Luzern<br />
Kursort wird noch mitgeteilt<br />
Zeit 18 15–ca. 20 00 Uhr<br />
Kosten CHF 200.–<br />
CHF 150.– für Mitglieder des Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong>es sowie<br />
Mitglieder des Verbandes bernischer Notare und der bernischen<br />
Justiz<br />
(Anmeldung siehe Seite 493 )<br />
Donnerstag, 16. Juni 2011<br />
BWJ Weiterbildungskurse für Juristen Frühlingssemester 2011<br />
Thema Familie International: Kindsentführungen<br />
Referent Prof. Dr. jur. Jolanta Kren Kostkiewicz, Universität Bern<br />
Kursort wird noch mitgeteilt<br />
Zeit 18 15–ca. 20 00 Uhr<br />
Kosten CHF 200.–<br />
CHF 150.– für Mitglieder des Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong>es sowie<br />
Mitglieder des Verbandes bernischer Notare und der bernischen<br />
Justiz<br />
(Anmeldung siehe Seite 493 )
in dubio 1_11 Rollender Kalender 48<br />
Dienstag, 27. September 2011<br />
Veranstaltungsprogramm Berner Forum für Kriminalwissenschaften (BFK)<br />
Thema Über das «Risiko Gesundheit» aus einer kriminologischen<br />
Perspektive<br />
Referent Dr. Bettina Paul, wiss. Mitarbeiterin am Institut für kriminologische<br />
Sozialforschung der Universität Hamburg<br />
Ort Universität Bern, Hauptgebäude HS 101<br />
Zeit 18 30 Uhr<br />
(Weitere Informationen siehe Seite 494 )<br />
Montag, 17. Oktober 2011<br />
Weiterbildung im Wirtschaftsrecht für Praktiker/innen (WiW)<br />
Thema Wesen und Funktionsweise des «Verfahrens» vor dem<br />
Preisüberwacher<br />
Kursleitung Dr. Daniel Emch, Kellerh<strong>als</strong> Anwälte, Bern<br />
Referent Dr. iur. Stefan Meierhans, Preisüberwacher<br />
Kursort Haus der Universität<br />
Zeit 12 00–13 30 Uhr<br />
Kosten CHF 30.– pro Veranstaltung zur Deckung der Unkosten<br />
Verpflegung Sandwiches/Mineralwasser (im Preis inbegriffen)<br />
(Anmeldung siehe Seite 492 )<br />
Dienstag,18. Oktober 2011<br />
Veranstaltungsprogramm Berner Forum für Kriminalwissenschaften (BFK)<br />
Thema Rechtsextremismus in der Schweiz: Wandel der<br />
Einschätzungen und Gegenmassnahmen<br />
Referent Prof. Dr. Damir Skenderovic, Professor für Allgemeine und<br />
Schwei-zerische Zeitgeschichte an der Universität Fribourg<br />
Ort Universität Bern, Hauptgebäude HS 101<br />
Zeit 18 30 Uhr<br />
(Weitere Informationen siehe Seite 494 )<br />
Dienstag, 8. November 2011<br />
Veranstaltungsprogramm Berner Forum für Kriminalwissenschaften (BFK)<br />
Thema Globale Gerechtigkeit? Der Krieg gegen den Terror<br />
im Spannungsfeld von Rechtsversprechen und Sicherheitsbedürfnis<br />
– eine Fallgeschichte aus Indien<br />
Referent Prof. Dr. Julia Eckert, Professorin für Sozialanthropologie an<br />
der Universität Bern<br />
Ort Universität Bern, Hauptgebäude HS 101<br />
Zeit 18 30 Uhr<br />
(Weitere Informationen siehe Seite 494 )
Rollender Kalender 49<br />
Montag, 14. November 2011<br />
Weiterbildung im Wirtschaftsrecht für Praktiker/innen (WiW)<br />
Thema Gerichtliche Durchsetzung von Patenten<br />
Kursleitung Dr. Daniel Emch, Kellerh<strong>als</strong> Anwälte, Bern<br />
Referent Prof. Dr. Cyrill P. Rigamonti, Rechtsanwalt, LL.M, Professor für<br />
Wirtschaftsrecht und Direktor am Institut für Wirtschaftsrecht<br />
der Universität Bern<br />
Kursort Haus der Universität<br />
Zeit 12 00–13 30 Uhr<br />
Kosten CHF 30.– pro Veranstaltung zur Deckung der Unkosten<br />
Verpflegung Sandwiches/Mineralwasser (im Preis inbegriffen)<br />
(Anmeldung siehe Seite 492 )<br />
Dienstag, 29. November 2011<br />
Veranstaltungsprogramm Berner Forum für Kriminalwissenschaften (BFK)<br />
Thema Strafrechtliche Massnahmen zum Schutz vor rückfallgefährdeten,<br />
gefährlichen Straftätern<br />
Referent Prof. Dr. Wolfgang Heinz, em. Professor für Strafrecht und Neben-gebiete<br />
an der Universität Konstanz<br />
Ort Universität Bern, Hauptgebäude HS 101<br />
Zeit 18 30 Uhr<br />
(Weitere Informationen siehe Seite 494 )<br />
1 Anmeldungen für Weiterbildungskurse Obergericht<br />
Sekretariat Weiterbildungskommission, Frau Annelise Fink Meier, Regionalgericht<br />
Bern-Mittelland, Zivilabteilung, Effingerstrasse 34, 3008 Bern, Tel. 031 635 46 00,<br />
E-Mail weiterbildung.og@jgk.be.ch<br />
Hinweis für Weiterbildungskurse Obergericht:<br />
Erfolgte Anmeldungen gelten <strong>als</strong> angenommen, sofern nicht durch das Sekretariat der Weiterbildungskommission<br />
eine ausdrückliche Absage erfolgt (wegen zu grosser Zahl der Angemeldeten<br />
oder wegen Kursabsage).<br />
2 Anmeldung für Weiterbildungskurse im Wirtschaftsrecht für PraktikerInnen (WiW)<br />
Stämpfli Verlag AG, Frau Yasmine Schmid, Wölflistrasse 1, Postfach 8326, 3001 Bern,<br />
Tel. 031 300 63 15, Fax 031 300 62 12, E-Mail yasmine.schmid@staempfli.com.<br />
Anmeldungen werden bis 10 Tage vor der jeweiligen Veranstaltung angenommen. Bei Überbuchung<br />
der Veranstaltungen sind die Daten des Eingangs der Anmel dungen massgebend.<br />
3 Anmeldung für BWJ-Kurse<br />
Geschäftsstelle BAV, Postfach 1052, 3401 Burgdorf, Tel. 034 423 11 89, Fax 034 423 11 92,<br />
E-Mail bav@solnet.ch<br />
4 Die Veranstaltungen des Berner Forums für Kriminalwissenschaften sind öffentlich und gratis.<br />
Für Tagungen wird ein Unkostenbeitrag erhoben. Ergänzungen und Präzisierungen zum<br />
Veranstaltungsprogramm 2011 sowie weitere Informationen zum BFK unter www.bfk.unibe.ch.
in dubio 1_11 Rollender Kalender 50<br />
bavaab<br />
<strong>Bernischer</strong> <strong>Anwaltsverband</strong><br />
Association des avocats bernois
Gesprächsführung mit traumatisierten Menschen<br />
für Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte [neu]<br />
Beschreibung und Konzeption<br />
In der Opferhilfe werden Menschen beraten, deren Lebensbalance<br />
in Folge traumatischer Erlebnisse tief greifend erschüttert<br />
ist. Insbesondere durch andere Menschen verursachte<br />
Traumata werden <strong>als</strong> extrem bedrohlich empfunden.<br />
Daraus resultierende Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit<br />
zählen zu den schlimmsten Erfahrungen, die man machen<br />
kann. Dieses extreme Erleben kann in der Folge die Beziehung<br />
zu anderen Menschen beeinflussen.<br />
Eine hilfreiche Beratung geht auf die spezifischen Bedürfnisse<br />
ein, die traumatisierte Menschen gegenüber ihren Gesprächspartnerinnen<br />
und Gesprächspartnern haben. Erst die bedingungslos<br />
respektvolle Haltung der Beraterin und des Beraters<br />
sowie deren spezielle Art der Gesprächsführung ermöglichen<br />
den traumatisierten Mandantinnen und Mandanten, sich<br />
überhaupt auf eine konstruktive Beratungsbeziehung einlassen<br />
zu können. So unterstützen Sie Ihre Klientin und Ihren<br />
Klienten dabei, das erlittene Geschehen gesund zu verarbeiten.<br />
Die Weiterbildung wird durchgeführt in Zusammenarbeit mit<br />
dem Bernischen <strong>Anwaltsverband</strong>, den demokratischen Juristinnen<br />
und Juristen des Kantons Bern und der Gesundheits<br />
und Fürsorgedirektion des Kanton Berns.<br />
Ziele (zu erwerbende Kompetenzen)<br />
• Sie erhalten Einblick in die aktuellen Erkenntnisse aus der<br />
Traumaforschung.<br />
• Sie lernen, auffälliges Verhalten Ihrer Mandantinnen und<br />
Mandanten professionell einzuordnen und zu «deuten».<br />
• Sie können eine konstruktive Gesprächsbeziehung zu einer<br />
traumatisierten Klientschaft aufbauen.<br />
• Sie beherrschen spezifische Gesprächsführungstechniken,<br />
die Ihnen Sicherheit geben im Gespräch mit traumatisierten<br />
Menschen.<br />
Inhalte<br />
• Basiswissen «Trauma»:<br />
– Traumatisierung – was ist das?<br />
– Kategorien von Traumata (Schwerpunkt: Manmade<br />
Traumata)<br />
– Physische und psychische Folgen von traumatisierendem<br />
Stress<br />
• Stabilität – was traumatisierte Menschen brauchen<br />
– Das wichtigste Gefühl ist die Sicherheit: «Es ist vorbei»<br />
– Heraus aus der Erstarrung – wie Selbstheilungskräfte<br />
wirken<br />
– Resilienzorientierung in der Opferhilfe<br />
• Stabilisierung – Gesprächsführung mit traumatisierten<br />
Menschen<br />
– Beraten auf Augenhöhe<br />
– Vom «geschmeidigen» Umgang mit Widerstand<br />
– Eigene Entlastung und Sicherheit<br />
• Hilfreiche Interventionen in schwierigen Gesprächen<br />
Zielgruppe<br />
Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, die Opfer von Straftaten<br />
beraten und vertreten.<br />
(Andere interessierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus<br />
sozialen Einrichtungen können ihr Interesse bei Annemarie<br />
Brüggimann, Sachbearbeitung, anmelden. Bei genügendem<br />
Interesse, wird die Weiterbildung ein weiteres Mal angeboten)<br />
Dozierende<br />
Dr. Petra Schwarz, Personal und Organisationsberaterin,<br />
zertifizierte Trainerin für Motivational Interviewing<br />
Kursleitung<br />
Susanne Nielen Gangwisch, dipl. Sozialarbeiterin FH,<br />
Stellenleiterin Opferhilfe Aargau Solothurn, Beratungsstelle<br />
Organisation und Administration<br />
Annemarie Brüggimann, Telefon 031 848 36 54,<br />
annemarie.brueggimann@bfh.ch<br />
Kosten<br />
CHF 320.–<br />
Durchführung/Kursdaten<br />
3. November 2011,<br />
8.4517:15 Uhr<br />
Ort der Veranstaltung<br />
Bern<br />
Anmeldeschluss<br />
3. September 2011<br />
Anmeldung<br />
http://www.sozialearbeit.bfh.ch/nc/de/veranstaltungen_details.html?kursid=1342&cHash=a326af4a00&no_cache=1<br />
Kursnummer K-SPE-33
in dubio 1_11 Impressum 52<br />
Impressum<br />
Redaktorin<br />
Andrea Lanz Müller, Fürsprecherin, Bern<br />
E-Mail lanz@dasadvokaturbuero.ch<br />
Redaktions-Sekretariat<br />
in dubio-Redaktion,<br />
c/o dasadvokaturbuero,<br />
Herrengasse 22, Postfach 663, 3000 Bern 7<br />
Tel. 031 320 30 60/Fax 031 320 30 59<br />
E-Mail indubio@dasadvokaturbuero.ch<br />
Redaktionelle MitarbeiterInnen<br />
Véronique Bachmann, Fürsprecherin<br />
(Geschäftsstelle BAV)<br />
Peter Haas, Rechtsanwalt<br />
Manuela Keller-Rapold, Rechtsanwältin<br />
Martin Kindler, Fürsprecher<br />
Andreas Wasserfallen, Rechtsanwalt<br />
Marc Wollmann, avocat<br />
Abonnemente/Adressänderungen<br />
Nichtmitglieder<br />
(Mitglieder via BAV-Geschäftsstelle)<br />
Redaktions-Sekretariat in dubio,<br />
c/o dasadvokaturbuero,<br />
Herrengasse 22, Postfach 663, 3000 Bern 7<br />
Tel. 031 320 30 60/Fax 031 320 30 59<br />
E-Mail indubio@dasadvokaturbuero.ch<br />
Einzelausgabe CHF 5.–<br />
Jahresabonnement CHF 25.–<br />
PC 30-634842-6<br />
Inserate<br />
Print Promotion<br />
Andreas Benz<br />
Route de la Rotte 5<br />
1787 Mur VD<br />
Tel. 026 673 25 20<br />
Fax 026 673 25 19<br />
Druck und Ausrüsten<br />
Stämpfli Publikationen AG,<br />
Wölflistrasse 1<br />
3001 Bern<br />
Tel. 031 300 66 66<br />
Fax 031 300 66 99<br />
Auflage<br />
1600 Exemplare<br />
Redaktionsschluss<br />
für Heft 2_11: 5. April 2011<br />
Erscheinen 2010<br />
März/Mai/Juli/Oktober/Dezember<br />
22. Jahrgang, Heft 1_11, März 2011<br />
ISSN 1662.4211
Retouren:<br />
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