im Dialog - Freudenberg Forschungsdienste SE & Co. KG
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0)6201-80-4455 . Fax +49 (0)6201-88-3063 . e-mail: ffd@freudenberg.de<br />
Wegweiser durch den Förderdschungel<br />
Förderformen <strong>im</strong> Überblick<br />
Dr. Toni Seethaler<br />
Claudia Wolf<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Ausgabe 1/2005<br />
Seite<br />
1 Die wirtschaftliche Bedeutung<br />
der F&E-Förderung 3<br />
2 F&E-Intensität 4<br />
3 Förderformen, Themen und Motive 5<br />
3.1 Staatliche Förderung 5<br />
3.2 Förderung auf EU-Ebene 7<br />
3.3 Innovationsrelevante Technologien 9<br />
4 Erfolgsquoten bei Fördervorhaben 10<br />
4.1 Erfolgsquoten auf Bundesebene 10<br />
4.2 Erfolgsquoten auf EU-Ebene 11<br />
4.3 KMU - privilegierte Fördermittelnehmer 11<br />
5 Risiken und Chancen eines Fördervorhabens 12<br />
5.1 Risiken eines Fördervorhabens 12<br />
5.2 Chancen eines Fördervorhabens 12<br />
6 Öffentliche Förderung bei <strong>Freudenberg</strong> 14<br />
7 Erfolgsfaktoren geförderter Unternehmen 17<br />
8 Schritt für Schritt zur Förderung 19<br />
9 Ausblick 22<br />
10 Literaturverzeichnis 23<br />
ffd.<strong>im</strong>dialog@freudenberg.de
Seite 2<br />
<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
Liebe Geschäftsfreunde,<br />
wer hat noch nicht den Spruch gehört: „Das Geld liegt auf der Straße, man muss<br />
es nur aufheben.” Ganz so einfach ist es leider nicht, man muss schon die Stelle<br />
kennen, an der es liegt, oder man benötigt jemanden, der einem hilft und den<br />
richtigen Weg aufzeigt. Aus diesem Grund hat die Unternehmensleitung von<br />
<strong>Freudenberg</strong> vor einigen Jahren beschlossen, einen professionellen Guide zu<br />
benennen, der die Wege zu den Geldtöpfen kennt und bei deren Erschließung<br />
hilft. Bei diesen „Geldtöpfen” geht es, wie Sie sicher schon vermutet haben, um die<br />
Akquisition von öffentlich geförderten Entwicklungs- und Investitionsprojekten.<br />
Herr Dr. Seethaler, in der Holding von <strong>Freudenberg</strong> verantwortlich für die<br />
Konzernfunktion Forschung und Entwicklung, hat in den vergangenen Jahren ein<br />
exzellentes Netzwerk auf Länder-, Bundes-, und EU-Ebene aufgebaut, um<br />
entsprechende Fördergelder für alle Teilkonzerne zu erschließen. Die Erlangung<br />
dieser Mittel setzt bei dem durch die Bürokratie entwickelten wild wuchernden<br />
Formalismus Erfahrung und Wissen über diesen „Förderdschungel” voraus. Nicht<br />
ohne Grund wird ca. ein Drittel aller Anträge aus formalen Gründen abgelehnt. Es<br />
ist zudem wichtig, in das richtige, förderfähige Konsortium zu gelangen und nicht<br />
zuletzt eine revisionssichere Administration für den Verwendungsnachweis zu<br />
realisieren. Bei Dr. Seethaler können sich alle Teilkonzerne die entsprechende<br />
qualifizierte Unterstützung holen.<br />
Es freut uns, dass Dr. Seethaler als „alter FFD’ler” bereit war, sein Wissen allen<br />
<strong>Freudenberg</strong>ern in unserer Firmenbroschüre „FFD <strong>im</strong> <strong>Dialog</strong> - spezial” zugänglich<br />
zu machen, wofür ich ihm an dieser Stelle recht herzlich danken möchte.<br />
Wir hoffen, dass Sie aus dieser Veröffentlichung viele Anregungen für neue Projekte<br />
und den Weg zur Förderung finden. Gestatten Sie noch den Hinweis aus eigener<br />
Erfahrung: Wichtig ist nicht nur, das Geld für die Projekte „mitzunehmen”, viel<br />
wichtiger ist oft das „Networking”, das mit einem solchen Projekt erschlossen werden<br />
kann.<br />
Ihr<br />
ffd.<strong>im</strong>dialog@freudenberg.de<br />
<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0)6201-80-4455 . Fax +49 (0)6201-88-3063 . e-mail: ffd@freudenberg.de
1 Die wirtschaftliche Bedeutung der F&E-Förderung<br />
Öffentliche Mittel für Forschung und Entwicklung (F&E) sind ein etablierter Bestandteil<br />
der Subventionspolitik des Staates. Die Sinnhaftigkeit und Wirkung dieses<br />
Eingriffs ist umstritten. Tatsache ist, dass es Unternehmen freisteht, die angebotene<br />
Förderung wahrzunehmen. Selbst wenn dies zunächst <strong>im</strong> Eigeninteresse geschieht,<br />
so leisten geförderte Unternehmen durch ihre Förderprojekte einen Beitrag<br />
zur Weiterentwicklung der Volkswirtschaft in durch den Staat identifizierten<br />
Schwerpunkten. Sie entwickeln den Stand der Technik weiter, schaffen Potenziale<br />
für Arbeitsplätze, Wachstum und Wohlstand.<br />
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
„Wer aufhört, zu forschen und zu<br />
entwickeln, um Kosten zu sparen, der<br />
kann auch gleich die Uhr anhalten,<br />
um Zeit zu sparen.”<br />
(Helmut Gierse, Vorstandsvorsitzender von<br />
Siemens Automation & Drives)
Seite 4<br />
<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
2 F&E-Intensität<br />
Abbildung 1: F&E-Intensität (%), Anmerkung: Es konnten nur Werte aus<br />
unterschiedlichen Jahren zu Grunde gelegt werden: D, E, A: 2001; F, FIN,<br />
GB, USA, JP und EU-15: 2000; alle anderen: 1999; Quelle: EC03, S. 48.<br />
Finnland Deutschland<br />
Staatliche F&E-Ausgaben 2003 in Mio. US-$ 1.430 17.800<br />
Veränderung 1998-2003 zu konstanten Preisen in % +4,5 +1,6<br />
Staatl. F&E-Ausgaben in % des BIP <strong>im</strong> Jahr 2003 0,98 0,79<br />
Gesamtwirt. F&E-Aufwendungen in % des BIP (D:2002; FIN: 2001) 3,42 2,51<br />
Anteil des Staates an der F&E-Finanzierung in % (2001) 25,5 31,8<br />
Anteil der Unternehmen an der F&E-Finanzierung in % (2001) 70,8 65,3<br />
Staatl. F&E-Ausgaben in % (2002) für<br />
- wirtschaftliche Entwicklung 40 19<br />
- Gesundheit/Umwelt 16 13<br />
- Raumfahrt 2 5<br />
- nicht-orientierte F&E 14 17<br />
- institutionelle Finanzierung von Hochschulen 27 41<br />
- Verteidigung 2 5<br />
Will man die F&E-Anstrengungen<br />
verschiedener Länder vergleichen,<br />
muss man der unterschiedlichen<br />
Größe und Wirtschaftskraft dieser<br />
Länder Rechnung tragen. Ein vergleichbarer<br />
Maßstab ist die F&E-<br />
Intensität, welche errechnet wird,<br />
indem man die Aufwendungen für<br />
die F&E in Relation zum Bruttoinlandsprodukt<br />
setzt, also dem Wert<br />
aller in einer Periode <strong>im</strong> Inland produzierten<br />
Waren und Dienstleistungen.<br />
In Abbildung 1 sieht man, dass<br />
Schweden und Finnland weltweit an<br />
der Spitze der F&E-Intensität liegen.<br />
Die F&E-Intensität der kleinen<br />
finnischen Volkswirtschaft liegt mit<br />
3,37 Prozent wesentlich höher als<br />
die Deutschlands mit 2,52 Prozent.<br />
Vergleicht man in Tabelle 1 die<br />
staatlichen F&E-Ausgaben von<br />
Finnland mit denen von Deutschland,<br />
so fallen zwei Werte besonders auf: Einerseits liegt der Anteil des Staates an<br />
der F&E-Finanzierung gemäß Untersuchungen des Zentrums für Europäische<br />
Wirtschaftsforschung, Mannhe<strong>im</strong>, (ZEW) <strong>im</strong> Jahr 2001 in Finnland mit ca. 26 Prozent<br />
wesentlich niedriger als in Deutschland mit rund 32 Prozent. Andererseits fließt<br />
in Finnland ein wesentlich höherer Teil, nämlich 40 Prozent der staatlichen F&E-<br />
Aufwendungen in die wirtschaftliche Entwicklung, das heißt er geht in Form von<br />
Förderprogrammen an Unternehmen. In Deutschland beträgt dieser Wert lediglich<br />
19 Prozent.<br />
Tabelle 1: Staatliche F&E-Ausgaben in Finnland und Deutschland; Quelle: ZEW73, S. 285.<br />
Experten sprechen dem in Finnland<br />
etablierten System staatlicher Forschungsförderung<br />
für die Wirtschaft<br />
Beispielcharakter zu. Ein<br />
Modell, an dem sich Deutschland<br />
orientieren könnte. Zum einen wegen<br />
der erfolgreichen Forschungsund<br />
Innovationspolitik des Staates<br />
durch klare politische Governacestrukturen.<br />
Das bedeutet, dass eigens<br />
Koordinationsgremien eingerichtet<br />
wurden, die sehr treffsicher<br />
mit der thematischen Zuteilung der<br />
staatlichen Budgets für F&E umgehen.<br />
Zum anderen ist der Staat Finnland<br />
in Bezug auf Höhe, Struktur<br />
und Ausrichtung seiner F&E-Aus-<br />
gaben vorbildlich. Als Resultat lässt sich ein außerordentlich schneller Strukturwandel<br />
der Wirtschaft hin zu forschungsintensiven Themen beobachten.<br />
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3 Förderformen, Themen und Motive<br />
Zwischen den Zielsetzungen, die ein Fördermittelgeber verfolgt, sowie seinen Werkzeugen<br />
und dem potenziellen Profit für die geförderten Unternehmen besteht ein<br />
enger Zusammenhang.<br />
3.1 Staatliche Förderung<br />
3.1.1 Politische Ziele der staatlichen Förderung<br />
In den entwickelten Nationen spielt die öffentliche Förderung von F&E-Aktivitäten<br />
in Unternehmen bei der Technologiepolitik eine wichtige Rolle. Die Bundesrepublik<br />
Deutschland beispielsweise will mit ihrer F&E-Förderung Innovationen und<br />
damit ihre technologische Leistungsfähigkeit weiterentwickeln, ihre internationale<br />
Wettbewerbsfähigkeit sichern und verbessern sowie Arbeitsplätze schaffen. Allgemeinpolitische<br />
Interessen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit spielen bei der<br />
Evaluierung von Förderanträgen generell eine zusätzliche Rolle ebenso wie die<br />
Beteiligung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Die öffentliche<br />
Auftragsvergabe und das Anreizsystem lenken die private F&E. Von Bedeutung<br />
sind folgende Themen:<br />
hoheitlich als notwendig definierte Themen, z.B. Verteidigung,<br />
staatlich gewünschte Themen, z.B. Wettbewerbsfähigkeit,<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen,<br />
öffentlich nachgefragte Themen, wie Energieversorgung, Umweltschutz.<br />
3.1.2 Förderformen auf Bundesebene<br />
Unterschieden werden die direkte und die indirekte Förderung.<br />
Die direkte Förderung<br />
Um die Effizienz der Förderung zu steigern, hat die Bundesregierung in den vergangenen<br />
Jahren wettbewerbliche Vergabeverfahren gestärkt. Das Bundesministerium<br />
für Bildung und Forschung (BMBF) hat seine Projektförderung von 1998 bis<br />
2004 um 32 Prozent ausgeweitet. Bei der direkten Förderung unterscheidet man:<br />
F&E-Aufträge<br />
für zivile Sektoren<br />
für militärische Sektoren<br />
Projektförderung<br />
technologiespezifische<br />
technologieunspezifische<br />
Bei F&E-Aufträgen entsteht zwischen dem Staat und dem Industrieunternehmen<br />
eine Auftraggeber-/Auftragnehmerbeziehung. F&E-Aufträge werden meist vollständig<br />
durch öffentliche Mittel finanziert.<br />
Die technologiespezifische Projektförderung legt den Fokus auf best<strong>im</strong>mte<br />
Themenfelder, wie Nanotechnologie, und definiert diese in Technologieprogrammen.<br />
Die technologieunspezifische Projektförderung fördert überwiegend beliebige<br />
Technologien, gibt aber andere Fördervoraussetzungen vor. Zum Beispiel muss<br />
sich der Standort des geförderten Unternehmens in einer best<strong>im</strong>mten Region befinden,<br />
wie in Ostdeutschland, oder es muss eine definierte Unternehmensgröße vorliegen,<br />
es müssen zum Beispiel die Kriterien eines KMU erfüllt sein.<br />
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In der Regel erfolgt die Projektförderung über nicht rückzahlbare, sog. verlorene<br />
Zuschüsse oder zinsverbilligte Kredite für die Projektaufwendungen. Diese Finanzierung<br />
ist eine Anteilsfinanzierung, das heißt die Unternehmen müssen zusätzlich<br />
Eigenmittel aufwenden. Das Regelwerk der direkten Projektförderung lässt die<br />
Absichten des Staates deutlich erkennen:<br />
Die 50%-Förderung per Zuschuss wirkt einem möglichen Mitnahmeverhalten<br />
entgegen und st<strong>im</strong>uliert den industriellen Input, denn für jeden Euro<br />
Zuschuss investiert die Industrie ihrerseits einen Euro aus Eigenmitteln. Im Klartext<br />
heißt das: ohne Eigenmittel keine Förderung.<br />
Die Förderung von sog. Verbundprojekten erfolgt überwiegend in industriellen<br />
Konsortien, das heißt Verbünden, unter Beteiligung von wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen, also von Hochschulen ebenso wie nichtstaatlichen Forschungseinrichtungen.<br />
Die einzelbetriebliche Förderung bleibt auf Ausnahmen beschränkt,<br />
da ihr der Makel der Wettbewerbsverzerrung anhaftet. Mit der Verbundförderung<br />
werden einerseits Synergien zwischen Unternehmen intensiviert, andererseits st<strong>im</strong>ulieren<br />
die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Forschungseinrichtungen<br />
die Konsortien. Letztlich erwartet der Staat hier einen „Payback” seiner Ausgaben<br />
für die institutionelle Forschung. Diese zahlen sich direkt durch die Abgabe von<br />
Steuern, wie Gewerbesteuer, aber auch indirekt aus, indem Arbeitsplätze geschaffen,<br />
das Wachstum vergrößert und der Wohlstand der Volkswirtschaft gemehrt werden.<br />
Abbildung 2: Öffentliche F&E-Förderung in Unternehmen nach Art des Förderinstruments in Prozent (2000);<br />
* Steuerliche F&E-Förderung auf Basis der bis 2002 gültigen Regulierung;<br />
**... auf Basis der 2003 eingeführten steuerlichen F&E-Volumenförderung; Quelle: ZEW73, S. 85.<br />
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Die indirekte Förderung<br />
Die indirekte Förderung erfolgt in Form von steuerlichen Vergünstigungen und<br />
basiert auf einem Einnahmeverzicht des Staates. Verschiedene Staaten setzen diese<br />
Förderformen je nach Interessenlage sehr unterschiedlich ein, wie in Abbildung 2<br />
dargestellt. Während Deutschland und Finnland bis heute auf die indirekte F&E-<br />
Förderung durch steuerliche Maßnahmen verzichten, zählen Großbritannien und<br />
Japan zu den Ländern, die Ende der 90er Jahre die steuerliche Förderung eingeführt<br />
und bis heute massiv ausgebaut haben. Deutschland hat einen anderen Weg<br />
gewählt und unterstützt die F&E-Tätigkeit der Unternehmen pr<strong>im</strong>är über direkte<br />
Maßnahmen, die, wie später noch gezeigt wird, für kleine und mittelständische<br />
Unternehmen zunehmend attraktiver werden.<br />
Bei der Nutzung der indirekten steuerlichen Förderung verzichtet der Staat in einem<br />
gewissen Umfang auf die direkte Einflussnahme auf die technologische Ausrichtung<br />
dieser Förderung, wie sie bei der Vergabe von F&E-Aufträgen sowie bei<br />
der Projektförderung möglich ist. Während bei steuerlicher Förderung in der Regel<br />
ein Rechtsanspruch besteht, liegt die direkte Projektförderung <strong>im</strong> Ermessen des<br />
Zuwendungsgebers und richtet sich zudem nach der aktuellen Haushaltslage.<br />
3.2 Förderung auf EU-Ebene<br />
Im Haushalt der Europäischen Union (EU) ist das F&E-Budget mit lediglich knapp<br />
fünf Prozent bereits der drittgrößte Posten nach den Agrarsubventionen und den<br />
Fonds der Strukturförderung. Die EU betreibt ihre F&E-Politik seit 1984 über die<br />
Inhalte der EU-Forschungsrahmenprogramme (RP) für technologische Entwicklung.<br />
Innerhalb der ersten sechs Programme ist das Budget deutlich gestiegen, wie<br />
in Tabelle 2 gezeigt. Für das 7. RP soll das Budget aus dem 6. RP sogar verdoppelt<br />
werden. Obwohl 17,5 Milliarden Euro sehr üppig erscheinen, muss man sich bewusst<br />
machen, dass diese Mittelausstattung gerade einmal sechs Prozent der kumulierten<br />
F&E-Ausgaben der EU-15-Staaten ausmacht.<br />
Laufzeit Budget der RP Anteil am nationale F&E- Anteil RP an<br />
in Mrd. gesamten EU- Ausgaben der EU- nationalen F&E-<br />
Haushalt in % Staaten in Mrd. Ausgaben in %<br />
1. RP 1984-1987 3,75 2,41 110,5 3,4<br />
2. RP 1987-1990 5,37 3,15 128,1 4,2<br />
3. RP 1990-1994 6,60 4,04 198,9 3,3<br />
4. RP 1994-1998 12,30 4,02 220,1 5,6<br />
Tabelle 5. RP 2: 1998-2002 Umfang der EU-Rahmenprogramme 14,96 4,15 für F&E <strong>im</strong> 251,7 Vergleich zu den F&E-Aus- 5,9<br />
gaben 6. RP der 2002-2006 EU-Mitgliedsstaaten; 17,50 Quelle ZEW73, – S. 170. – –<br />
Tabelle 2: Umfang der EU-Rahmenprogramme für Forschung und technologische Entwicklung<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu den F&E-Ausgaben der EU-Mitgliedsstaaten;<br />
Quelle ZEW73, S. 170.<br />
Die EU fördert erst dann, wenn die Antragsteller aus mindestens drei Nationen<br />
zusammenarbeiten wollen. Im derzeit laufenden 6. RP hat die EU ihre Zielsetzung<br />
<strong>im</strong> Vergleich zu den vorherigen Programmen dahingehend geändert, dass es neben<br />
den fachlichen Schwerpunktthemen auch vielfältige politische Zielsetzungen gibt.<br />
Die Folge ist, dass die EU jetzt nur noch zu ca. zwei Dritteln ihres Gesamtbudgets<br />
thematische Prioritäten fördert. Das restliche Drittel wird für die Ausgestaltung des<br />
„europäischen Forschungsraums”, das heißt für die Opt<strong>im</strong>ierung der Rahmenbedingungen<br />
der F&E verwendet.<br />
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>
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Die Fragmentierung des thematischen<br />
Budgets ist, wie Abbildung 3<br />
zeigt, beträchtlich und wirkt sich<br />
bis in die untersten Inhalte aus.<br />
Neben dem EU-gemäßen hohen administrativen<br />
Aufwand der Förderanträge<br />
kommt es deshalb zu einem<br />
intensiven Wettbewerb auf der Ebene<br />
der über Ausschreibungen, so<br />
genannte „Calls”, herausgelegten<br />
themenorientierten Förderbudgets.<br />
In den thematischen Prioritäten<br />
wird be<strong>im</strong> 6. RP nur noch ca. ein Drittel<br />
des Budgets für die Lösung von<br />
konkreten technologischen Fragestellungen<br />
eingesetzt. Dies erfolgt<br />
in Form der traditionellen Förderung<br />
übersichtlicher internationaler<br />
Konsortien aus Industrie und Wissenschaft,<br />
den Specific Targeted<br />
Abbildung 3: Das 6. EU-Rahmenprogramm 2002-2006; Quelle: KOWI03.<br />
Research Projects (STREPS). Diese<br />
Strukturen entsprechen, abgesehen von der Internationalität, der deutschen<br />
Verbundförderung.<br />
Mit zwei Typen so genannter neuer Instrumente will die EU die Kräfte mehrerer<br />
Unternehmen bündeln, um damit die „kritische Masse” zu überschreiten und eine<br />
Vernetzung zu erreichen. Das bedeutet, dass Forschungsprojekte, für die ein einzelnes<br />
Unternehmen nicht die nötigen Ressourcen hätte, in einem Konsortium erfolgreich<br />
durchgeführt werden können. Hier sind ca. zwei Drittel der Fördermittel<br />
der thematischen Prioritäten platziert.<br />
Integrierte Projekte (IP) nennt sich das erste der neuen Instrumente. Hier werden<br />
oftmals überd<strong>im</strong>ensionierte Konsortien mit mehreren Dutzend Teilnehmern gefördert.<br />
Hauptkriterium ist der technologische Durchbruch, der „breakthrough”. Während<br />
jedoch bei der deutschen staatlichen Förderung die Nachhaltigkeit als wichtigstes<br />
„Nebenkriterium” gilt, sind dies bei der EU-Förderung die sog. „gender<br />
issues”, das heißt der Beitrag zur Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft. Die<br />
IP weisen hinsichtlich der 50-Prozent-Förderung per Zuschuss und dem Interesse<br />
an KMU-Beteiligung ebenfalls Ähnlichkeiten zur deutschen Verbundförderung auf.<br />
„Networks of Excellence” (NoE) heißt die zweite neue Förderform, die überwiegend<br />
von wissenschaftlichen Einrichtungen wahrgenommen wird. Hier wird der<br />
Aufwand zur Netzwerkbildung über eine Kopfpauschale gefördert.<br />
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3.3 Innovationsrelevante Technologien<br />
In den vergangenen Jahren haben sich die Prioritäten bei den Themen innerhalb der<br />
zivilen staatlichen Technologieförderung deutlich verschoben. Der Fokus liegt heute<br />
auf:<br />
Lebenswissenschaften: Biotechnologie, Genetik und Gesundheitsforschung<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien<br />
Nanotechnologie<br />
Neue Materialien<br />
Umwelttechnologien<br />
Besonders rasant entwickeln sich die Biotechnologie und die Gentechnik, letztere<br />
wird nicht zuletzt durch die enorm gestiegene Rechenleistung der <strong>Co</strong>mputer vorangetrieben.<br />
So hat auch die EU in ihrer Forschungsförderung <strong>im</strong> 6. Rahmenprogramm<br />
einen thematischen Schwerpunkt auf die Lebenswissenschaften sowie auf<br />
die Informations- und Kommunikationstechnologien gelegt. Vorreiter dieser Entwicklung<br />
sind die USA, hier überstiegen bereits 1999 die Ausgaben für die zivile<br />
Forschungsförderung der Lebenswissenschaften die der übrigen klassischen Natur-<br />
und Ingenieurwissenschaften.<br />
Als „die” Zukunftstechnologie schlechthin gilt die Nanotechnologie, die in der EU-<br />
Förderung mit den Gebieten Nanowissenschaften, wissensbasierte multifunktionale<br />
Materialien und neue Produktionsverfahren (NMP) zusammengefasst ist. In den<br />
vergangenen Jahren wurden in den Hochtechnologieländern zunehmend Fördermittel<br />
für die Nanotechnologie zur Verfügung gestellt, wie aus Tabelle 3 zu ersehen ist.<br />
Die EU gibt derzeit rund 740 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln für die<br />
Nanotechnologie aus, davon stammen allein 290 Millionen Euro aus Deutschland.<br />
Ausgaben in Mio.<br />
Europa (inkl. nat. Förd.)<br />
- davon Deutschland<br />
USA<br />
Japan<br />
2001<br />
360<br />
210<br />
420<br />
600<br />
2002<br />
480<br />
240<br />
570<br />
750<br />
Untersuchungen des BMBF zeigen, dass in Deutschland der Fokus zunehmend auf<br />
umweltgerechte, nachhaltige Entwicklung gelegt wird. Auch in der Weltraumforschung,<br />
bei den Themen Gesundheit und Medizin und sogar bei der Meeres- und<br />
Polarforschung nahmen die F&E-Ausgaben zu (Quelle: BMBFB).<br />
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2003<br />
700<br />
250<br />
770<br />
800<br />
2004<br />
740<br />
290<br />
850<br />
800<br />
Tabelle 3: Aufwendungen zur Förderung der Nanotechnologie in Deutschland, Europa,<br />
USA und Japan (der Einfachheit halber wurde 1$ = 1 = 100 Yen angenommen);<br />
Quelle: BMBF04, S. 17.<br />
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong>
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
4 Erfolgsquoten bei Fördervorhaben<br />
4.1 Erfolgsquoten auf Bundesebene<br />
Was die Anträge auf Förderung durch den Bund betrifft, existieren keine konkreten<br />
Erfolgsquoten. Insbesondere für die zeitlich befristeten thematischen Ausschreibungen<br />
<strong>im</strong> Rahmen der Bundesfachprogramme, bei denen zum Einreichen sog.<br />
Projektskizzen statt Anträgen aufgefordert wird, sind solche Quoten wohl aufgrund<br />
der Vielzahl der eingereichten Skizzen und der aufwändigen Prüfung und<br />
Evaluierung nicht zu ermitteln.<br />
Die Bundesministerien setzen seit mehreren Jahren diese wettbewerbsorientierten<br />
zeitlich befristeten Ausschreibungen erfolgreich ein. Diese ersetzen teilweise die<br />
früher üblichen Fachprogramme, die jahrelang für Anträge offen standen. Dadurch<br />
ist es insbesondere dem BMBF gelungen, mehr Skizzen und damit eine größere<br />
Auswahl zu erhalten. Außerdem hat sich die Anzahl der geförderten Unternehmen<br />
in den vergangenen Jahren drastisch erhöht, wie Abbildung 4 zeigt, ohne dass jedoch<br />
die förderrelevanten Budgets adäquat gewachsen sind.<br />
Zwar gibt es keine absoluten Richtwerte hinsichtlich des Erfolgs eines Antrags auf<br />
ein Fördervorhaben, doch zeigt die Erfahrung, dass eine Bewilligung fast sicher ist,<br />
wenn erst einmal eine Skizze positiv angenommen wurde und der Zuwendungsgeber<br />
zur Abgabe des formulargebundenen Antrages auffordert.<br />
Abbildung 4: Anzahl der Unternehmen in der direkten Projektförderung des BMBF 1980 – 2001,<br />
Quelle: BMBF02, S. 46.<br />
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4.2 Erfolgsquoten auf EU-Ebene<br />
Die Erfolgsquoten <strong>im</strong> 4. und 5. EU-Forschungsrahmenprogramm lagen völlig unabhängig<br />
vom Thema bei rund einem Drittel, das heißt von drei eingereichten<br />
Förderanträgen wurde einer bewilligt. Für das derzeit laufende 6. Rahmenprogramm<br />
wurden bislang nur einzelne Calls ausgewertet. In hart umkämpften Prioritäten,<br />
wie der Informations- und der Nanotechnologie liegen die Erfolgsquoten lediglich<br />
bei 16 bzw. 11 Prozent.<br />
4.3 KMU – privilegierte Fördermittelnehmer<br />
Kleine und mittelständische Unternehmen genießen die besondere Aufmerksamkeit<br />
der Fördermittelgeber, da sie bei weitem die meisten Arbeitsplätze in unserer<br />
Volkswirtschaft stellen. Zahlreiche Förderprogramme sind deshalb nur diesen Unternehmen<br />
zugänglich. Fast die gesamte Technologieförderung der Bundesländer<br />
ist für KMU reserviert. Die deutsche Bundesregierung will damit die Innovationskompetenz<br />
und Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands weiter stärken, denn gerade<br />
KMU werden als Vorreiter bei der Umsetzung von Ergebnissen aus Forschung und<br />
Entwicklung in neue Produkte, Verfahren und Dienstleistungen gesehen.<br />
Der Bund führt rein auf KMU zugeschnittene F&E-Förderprogramme durch, zum<br />
Beispiel Programm Innovationskompetenz, kurz PRO INNO. In der direkten Projektförderung<br />
des Bundes genießen KMU zudem eine um zehn Prozent höhere<br />
Förderquote. Bei der direkten Projektförderung des Bundes waren 2002 bereits<br />
65 Prozent der geförderten Unternehmen KMU. Auf sie entfiel ca. ein Drittel der<br />
dort zugesagten Fördermittel.<br />
Die EU hat <strong>im</strong> 6. Rahmenprogramm 430 Millionen Euro für KMU-spezifische Maßnahmen<br />
reserviert, siehe Abbildung 3. In den thematischen Schwerpunkten des<br />
6. Rahmenprogramms sind die KMU, nicht zuletzt aufgrund bürokratischer Hindernisse,<br />
nur mit etwas über zehn Prozent beteiligt. Ab 2005 werden die KMU von<br />
der EU neu definiert, die bislang niedrigen Umsatz- und Bilanzgrenzen erhöhen<br />
sich, wie in Tabelle 4 dargestellt. Jedoch zählt ein Unternehmen nicht zu den KMU,<br />
wenn es zu mehr als 25 Prozent einem oder mehreren Großunternehmen gehört.<br />
Größenklasse<br />
Mittleres Unternehmen<br />
Kleines Unternehmen<br />
Kleinstunternehmen<br />
Gültigkeit<br />
ab 2005<br />
bis Ende 2004<br />
ab 2005<br />
bis Ende 2004<br />
ab 2005<br />
bis Ende 2004<br />
Tabelle 4: KMU-Definition der EU; Quelle: EU04.<br />
Anzahl der Mitarbeiter<br />
unter 250<br />
unter 250<br />
unter 50<br />
unter 50<br />
unter 10<br />
nicht definiert<br />
Max. Jahresumsatz<br />
50 Mio. Euro<br />
40 Mio. Euro<br />
10 Mio. Euro<br />
7 Mio. Euro<br />
2 Mio. Euro<br />
nicht definiert<br />
Seite 11<br />
<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
Max. Jahresumsatz<br />
43 Mio. Euro<br />
27 Mio. Euro<br />
10 Mio. Euro<br />
5 Mio. Euro<br />
2 Mio. Euro<br />
nicht definiert<br />
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
5 Risiken und Chancen eines Fördervorhabens<br />
5.1 Risiken eines Fördervorhabens<br />
Nicht wenige Unternehmer schrecken vor der Beantragung öffentlicher Fördergelder<br />
zurück; das ergaben Innovationserhebungen, die seit 1993 durchgeführt werden.<br />
Diese Erhebungen mit dem Titel „Mannhe<strong>im</strong>er Innovationspanel” werden vom ZEW<br />
und dem Institut für angewandte Sozialforschung (Infas) <strong>im</strong> Auftrag des BMBF<br />
durchgeführt. In dieser Studie untersuchte das ZEW unter anderem die administrativen<br />
Schwierigkeiten bei der Beantragung und Abwicklung der öffentlichen<br />
Innovationsförderung. Die am häufigsten genannten Hemmnisse sind:<br />
Lange Vorlaufzeiten<br />
Die langen Vorlaufzeiten bis zur Bewilligung des jeweiligen Fördervorhabens sind<br />
für viele Unternehmen ein ernst zu nehmendes Hindernis.<br />
Erhöhter Arbeitsaufwand<br />
Auch der erhöhte Arbeitsaufwand, der mit der Lokalisierung von Fördermöglichkeiten,<br />
der Antragstellung sowie der regelkonformen und vor allem<br />
revisionssicheren Projektadministration einhergeht, wirkt abschreckend. Bereits die<br />
Beschaffung von Informationen über die Förderung bereitet demnach fünf Prozent<br />
der vom ZEW befragten Unternehmen Schwierigkeiten.<br />
Niedrige Erfolgsquote<br />
Oftmals lassen sich Unternehmen von der Antragsstellung abhalten, da sie die Wahrscheinlichkeit<br />
für groß halten, dass der Antrag abgelehnt wird.<br />
Know-how-Abfluss<br />
Außerdem wird fürchtet, dass man <strong>im</strong> Falle einer Bewilligung durch umfangreiche<br />
Berichterstattung und Dokumentation gegenüber dem Zuwendungsgeber detailliertes<br />
Unternehmens-Know-how herausgeben muss. Von diesem Wissen könnten möglicherweise<br />
die Mitbewerber profitieren.<br />
„Bindungsängste”<br />
Viele Unternehmer befürchten den Verlust von Flexibilität durch die Bindung an<br />
das Projekt über eine Laufzeit, die bis zu vier Jahre betragen kann. Gescheut wird<br />
weiterhin das Risiko, dass in der Projektarbeit Probleme durch minderleistende<br />
Partner ausgelöst werden. Am meisten aber fürchtet man sich vor einem möglichen<br />
Imageschaden <strong>im</strong> Falle eines Projektabbruchs, der möglicherweise durch einen<br />
Firmenverkauf, Insolvenz oder Konsortialaustritt von Partnern bedingt sein kann.<br />
5.2 Chancen eines Fördervorhabens<br />
Die vorgenannten Befürchtungen sind nicht völlig unberechtigt, doch aus einigen<br />
dieser scheinbaren Unwägbarkeiten oder Unbequemlichkeiten lassen sich bei genauerem<br />
Hinsehen auch erhebliche Vorteile ziehen. Neben der Chance auf zusätzliche<br />
finanzielle Mittel wiegen allein die nichtmonetären Vorzüge eines<br />
Fördervorhabens die möglichen Risiken mehr als auf:<br />
Projekte mit Grundsatzcharakter verkraften lange Vorlaufzeiten<br />
Kurzfristige F&E-Vorhaben sind oftmals sehr marktnah und schon deswegen nicht<br />
fördertauglich. Langfristige F&E-Vorhaben, die eher grundsätzliche Fragestellungen<br />
bearbeiten, verkraften die lange Vorlaufzeit leichter.<br />
Effizienzsteigerung durch erhöhten Arbeitsaufwand<br />
Es ist wahr, dass der Antragsteller bei einem Fördervorhaben einen erhöhten Arbeitsaufwand<br />
hat. Anhand eines stringenten Regelwerkes ist er <strong>im</strong> Rahmen seiner<br />
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Antragsvorbereitung zu einer besonders sorgfältigen Projektplanung gezwungen.<br />
Dieses Regelwerk zieht auch ein straffes Projektmanagement nach sich, ein vorgegebener<br />
Zeit- und Ressourcenplan ist einzuhalten, eine saubere Dokumentation ist<br />
erforderlich und die Zielerreichung muss konkret formuliert und kontrolliert werden.<br />
Diese Maßnahmen sind zwar mit einem erhöhtem Aufwand, aber zugleich mit<br />
einer erheblichen Effizienzsteigerung verbunden, welche sich letztendlich – völlig<br />
unabhängig von einer Förderzuwendung – auch für das eigene Unternehmen auszahlt.<br />
Chance zum Durchbruch versus niedrige Erfolgsquote<br />
Keine Chance ohne Risiko: Jede unternehmerische Entscheidung ist mit Risiken<br />
verbunden, da die Auswirkungen dieser Entscheidungen in der Regel nicht vorhergesagt<br />
werden können. Dem mit der Antragsstellung verbundenen Risiko auf Ablehnung<br />
steht die Chance entgegen, dass durch die Wettbewerbsbedingungen bei<br />
der Mittelvergabe anspruchsvolle Inhalte in den Vordergrund rücken. Je anspruchsvoller<br />
ein Thema ist, um so wahrscheinlicher ist, dass es ausgewählt wird. Solche<br />
Themen haben oftmals Durchbruchcharakter und können dem Unternehmen langfristig<br />
zu Innovationen, Wettbewerbsvorteilen und Imagegewinn verhelfen.<br />
Know-how-Schutz statt Know-how-Abfluss<br />
Die Befürchtung, dass durch detaillierte Berichterstattung an die Zuwendungsgeber<br />
unternehmerisches Know-how abfließt, ist unbegründet. Der Mittelempfänger muss<br />
<strong>im</strong> Rahmen seiner Dokumentationspflicht nur sehr allgemeine Informationen geben.<br />
Die Herausgabe detaillierter technischer Details ist nicht <strong>im</strong> Sinn der Zuwendungsgeber.<br />
Das BMBF erklärt sogar ausdrücklich: „Wer forscht, verfügt grundsätzlich<br />
exklusiv über die Verwertungsrechte. Wer in Forschung investiert, muss nicht mehr<br />
fürchten, dass andere ohne diesen Forschungsaufwand an den Früchten partizipieren.”<br />
Dieses Exklusivrecht schließt eine Verwertungspflicht ein, das heißt, öffentlich<br />
geförderte F&E-Ergebnisse dürfen nicht in der Schublade verschwinden. Der<br />
Fördermittelnehmer muss vielmehr sein Know-how gewinnbringend nutzen. So sind<br />
die Unternehmen gefordert, ihre Forschungsergebnisse konsequent durch Patente<br />
zu schützen, um Marktchancen wahrzunehmen.<br />
Networking an Stelle von „Bindungsängsten”<br />
Durch die Teilnahme an einem Fördervorhaben wird ganz unabhängig vom Erfolg<br />
der Antragstellung aktiv Networking betrieben. Zum einen wird oftmals von Beginn<br />
der Aufgabenstellung an mit potenziellen Kunden zusammengearbeitet und<br />
eine Vertrauensbasis für eine spätere Geschäftsbeziehung geschaffen. Bei einer<br />
multilateralen Zusammenarbeit durch einen Fördervertrag besteht Rechtssicherheit.<br />
Der Zuwendungsgeber bietet dabei eine neutrale Plattform, auf der sich die Mitglieder<br />
des Konsortiums zur Zusammenarbeit verpflichten. Zum anderen werden<br />
gewachsene, räumlich beschränkte F&E-Netzwerke national oder gar international<br />
erweitert. Ein Forschungsvorhaben ist oftmals auch der Türöffner zu sog. „scientific<br />
communities”.<br />
Selbst wenn die Fördermittel nicht zugeteilt werden, hat der Antragsteller die Chance,<br />
<strong>im</strong> Vorfeld erfolgreiches Networking zu betreiben, denn auf themenbezogenen Informationsveranstaltungen<br />
der EU können zahlreiche wertvolle Kontakte geknüpft<br />
werden, auf die später bei anderen, auch nichtgeförderten Projekten zurückgegriffen<br />
werden kann.<br />
Synergieeffekte<br />
Weiterhin entstehen Synergieeffekte, denn durch Zugang zu Konsortien wird gemeinschaftlich<br />
zur Lösung von Aufgabenstellungen beigetragen, die für Einzelne<br />
allein nicht zu bewältigen sind.<br />
Seite 13<br />
<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
6 Öffentliche Förderung bei <strong>Freudenberg</strong><br />
<strong>Freudenberg</strong> n<strong>im</strong>mt drei unterschiedliche Arten öffentlicher Förderung in Anspruch,<br />
die alle als innovationstreibend zu bewerten sind. Die Förderung erfolgt bei allen<br />
drei Varianten als verlorener Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss:<br />
Investitionsförderung<br />
Fördervoraussetzung ist die Schaffung bzw. Erhaltung von Arbeitsplätzen oder die<br />
Rationalisierung bzw. Modernisierung des Unternehmens, denn mit den öffentlichen<br />
Fördermitteln werden Investitionen in Anlagen und Gebäude getätigt. Die<br />
Investitionsförderung muss be<strong>im</strong> Wirtschaftsministerium des jeweiligen Bundeslandes<br />
beantragt werden. Ein Rechtsanspruch auf Förderung besteht nicht und sie<br />
wird nach dem Ermessen und der Haushaltslage des Zuwendungsgebers bewilligt.<br />
Die Mittel stammen vom jeweiligen Bundesland und werden aus den Strukturfonds<br />
der EU kofinanziert.<br />
Insgesamt gab es bei <strong>Freudenberg</strong> seit 1991 acht geförderte Investitionsprojekte<br />
mit einem Zuschussvolumen von annähernd 12,5 Millionen Euro (ohne Investitionszulage<br />
in den neuen Bundesländern). Diese Zuschüsse kamen Standorten in<br />
strukturschwachen Regionen der Länder Berlin, Brandenburg und Rheinland-Pfalz<br />
zugute.<br />
Technologieförderung<br />
Mit der Technologieförderung schafft der Bund einen Anreiz, neue, bereits am Markt<br />
verfügbare Technologien zu nutzen. <strong>Freudenberg</strong> investiert derzeit am Standort<br />
Weinhe<strong>im</strong> in die Technik der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Der Bund fördert<br />
diese moderne Art der Energiegewinnung, da sie die Kohlendioxid-Emissionen<br />
mindert. Ein Bestreben, zu dem sich Deutschland <strong>im</strong> Rahmen des Kyoto-Protokolls<br />
1997 verpflichtet hat.<br />
Soweit eine solche Anlage als KWK-Anlage anerkannt wird, existiert ein Rechtsanspruch<br />
auf Förderung. Die Fördermittel finanzieren sich durch eine Umlage auf<br />
die Stromabnehmer. Die Förderung muss be<strong>im</strong> Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle<br />
beantragt werden. Die Fördergelder werden in Abhängigkeit von der<br />
ausgebrachten Strommenge ausbezahlt. <strong>Freudenberg</strong> erwartet hier bis Ende 2010<br />
Fördermittel in Höhe von kumuliert zwölf Millionen Euro. Über zwei Millionen<br />
Euro sind bereits zugeflossen.<br />
F&E-Förderung<br />
Die F&E-Förderung erfolgt auf Antrag und nach<br />
Ermessen sowie entsprechend der Haushaltslage<br />
des Zuwendungsgebers, hier besteht kein Rechtsanspruch.<br />
Die <strong>Freudenberg</strong>-Gruppe wird von der<br />
EU, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) und dem Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Arbeit (BMWA) sowie dem Land<br />
Rheinland-Pfalz mit Zuschüssen in Höhe von<br />
über fünf Millionen Euro unterstützt.<br />
Die F&E-Förderung bei <strong>Freudenberg</strong> wird nachfolgend<br />
noch ausführlich dargestellt.<br />
Abbildung 5: Öffentliche Förderung bei <strong>Freudenberg</strong><br />
nach Förderarten, * ohne Burgmann-Gruppe,<br />
1) Bewilligte Strukturförderung ab 1991,<br />
2) Kraft-Wärme-Kopplung, Erwartungswert bis 2010;<br />
3) Bewilligungen ab 1995.<br />
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Kumuliert ergibt sich für <strong>Freudenberg</strong> durch über<br />
30 bewilligte Projekte aller Förderarten ein<br />
Fördervolumen von knapp 30 Millionen Euro.<br />
Eine Übersicht über die einzelnen Fördervolumina<br />
und die Verteilung auf die verschiedenen<br />
Zuwendungsgeber gibt Abbildung 5. Die<br />
Investitions- und Technologieförderung sind von<br />
der Zuschusshöhe her vergleichbar und sind damit<br />
monetär die wichtigsten Zuschussquellen für<br />
<strong>Freudenberg</strong>. Die F&E-Förderung fällt zwar geringer<br />
aus, hat aber durch die Verbundstruktur,<br />
wie bereits beschrieben, ein hohes Potenzial auf<br />
Know-how-Zuwachs.<br />
Der Bund ist mit Abstand der größte Zuwendungsgeber<br />
der <strong>Freudenberg</strong>-Gruppe, gefördert<br />
wird hier über die Technologie- und F&E-<br />
Förderung. EU und Länder folgen erst mit großem<br />
Abstand, wie aus Abbildung 6 zu ersehen<br />
ist.<br />
Nachfolgend betrachten wir die F&E-Förderung<br />
innerhalb der <strong>Freudenberg</strong>-Gruppe <strong>im</strong> Detail.<br />
Die Teilkonzerne partizipieren hinsichtlich<br />
Projektanzahl und Förderhöhe sehr unterschiedlich<br />
an der öffentlichen F&E-Förderung. Die unterteilten<br />
Balken in Abbildung 7 entsprechen dem<br />
Fördervolumen der Einzelvorhaben. Unberücksichtigt<br />
bleibt bei dieser Betrachtung die Burgmann-Gruppe,<br />
welche zwar seit 2004 zu<br />
<strong>Freudenberg</strong> gehört, aber eine eigenständige<br />
F&E-Förderstruktur mit in den Konzern gebracht<br />
hat.<br />
Die Förderwahrscheinlichkeit für einen Teilkonzern<br />
hängt dabei erfahrungsgemäß von mehreren<br />
Faktoren ab:<br />
Die Nähe des jeweiligen Geschäfts zu den thematischen Förderschwerpunkten<br />
wirkt sich positiv auf die Förderwahrscheinlichkeit aus.<br />
Eine enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten erhöht die Wahrscheinlichkeit,<br />
durch diese auf eine Teilnahme an einem Förderprojekt angesprochen<br />
zu werden.<br />
Die Kooperation mit Kunden und Lieferanten, die bereits an Fördervorhaben<br />
teilnehmen, erhöht die Chance, in deren neue Vorhaben einbezogen zu werden.<br />
Strategische Vorgaben für die Einwerbung von Fördermitteln, wie sie beispielsweise<br />
für neu begonnene, stark entwicklungsbetonte Geschäfte üblich sind,<br />
motivieren die Entwickler oftmals positiv zur Teilnahme an Förderprojekten.<br />
Seite 15<br />
<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
Abbildung 6: Öffentliche Förderung bei <strong>Freudenberg</strong> nach Zuwendungsgebern,<br />
* ohne Burgmann-Gruppe.<br />
Abbildung 7:<br />
F&E-Förderung bei <strong>Freudenberg</strong> durch Bund/Länder/EU nach Teilkonzernen,<br />
* ohne Burgmann-Gruppe, ** gehört nicht mehr zur <strong>Freudenberg</strong>-Gruppe.<br />
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
Abbildung 8: F&E-Förderung bei <strong>Freudenberg</strong> durch Bund/<br />
Länder/EU nach Projektstart, * ohne Burgmann-Gruppe,<br />
**gehört nicht mehr zur <strong>Freudenberg</strong>-Gruppe.<br />
Nicht zuletzt hängt die Förderwahrscheinlichkeit<br />
vom Engagement der Entwickler in den Teilkonzernen<br />
ab. Es gibt einige, welche die öffentliche Förderung als<br />
effizienten fachlichen und finanziellen Treiber in ihrem<br />
Fachgebiet entdeckt haben und sich deshalb kontinuierlich<br />
an Vorhaben beteiligen.<br />
Bislang zeigte sich in der <strong>Freudenberg</strong>-Gruppe, dass die<br />
Größe eines Teilkonzerns nicht über dessen F&E-<br />
Fördervolumen entscheidet. Es gibt große Teilkonzerne,<br />
die kaum an öffentlicher Förderung partizipieren und<br />
kleine Teilkonzerne, die signifikante Mittel erhalten.<br />
Auch das Vorhandensein einer größeren „zentralen” Entwicklungsabteilung<br />
<strong>im</strong> Teilkonzern ist noch lange keine<br />
Garantie dafür, Fördermittel zu erhalten. Unter den Teilkonzernen,<br />
die über eine solche Einrichtung verfügen,<br />
gibt es welche, die an zahlreichen Projekten teilnehmen,<br />
aber auch solche, die kaum Förderprojekte haben.<br />
Seit 1995 hat sich die F&E-Förderung bei <strong>Freudenberg</strong> sehr positiv entwickelt.<br />
Abbildung 8 zeigt die Verteilung der Projektstarts geförderter F&E-Projekte und<br />
deren Zuschussvolumen ab 1995 bis heute. Der Projektstart ist ungefähr mit dem<br />
Bewilligungszeitpunkt gleichzusetzen. Es ist jedoch zu beachten, dass sich die Auszahlung<br />
der Fördergelder über die Projektlaufzeit von ca. drei bis vier Jahren erstreckt.<br />
Die Zeitreihe zeigt Lücken, in denen keine Projekte bewilligt wurden. Diese Lükken<br />
hängen sowohl mit dem Auslauf alter und dem Anlauf neuer Forschungsrahmenprogramme<br />
als auch mit temporären Haushaltsproblemen der öffentlichen Hand<br />
zusammen. So wurde 1999 das für <strong>Freudenberg</strong> relevante BMBF-Rahmenkonzept<br />
„Produktion 2000” (1995-1999) vom Rahmenkonzept „Forschung für die Produktion<br />
von morgen” (2000-2004) abgelöst.<br />
Das Jahr 2002 kennzeichnet das Ende des 5. (1998-2002) und den Beginn des 6. EU-<br />
Forschungsrahmenprogramms (2002-2006). Gerade in den Übergangsjahren zwischen<br />
den Programmen wird intensiv an den mit der Antragstellung verbundenen<br />
Aufgaben gearbeitet, was <strong>im</strong> Erfolgsfall in den Folgejahren zu Bewilligungen führt.<br />
Seit 2002 ist zudem festzustellen, dass die Bewilligungen durch den Bund deutlich<br />
zurückgehen. Eine Entwicklung, die mit der Situation des Bundeshaushaltes zu<br />
erklären ist. Der Bund ist derzeit eher bereit, ein laufendes Projekt um ein bis zwei<br />
Jahre zu verlängern, bevor er sich auf die Bewilligung eines neuen Projekts mit<br />
mindestens drei Jahren Laufzeit einlässt.<br />
Erfreulicherweise wurden die Volumina der bewilligten Förderprojekte bei <strong>Freudenberg</strong><br />
in den letzten Jahren größer, was sich positiv auf das Verhältnis von administrativem<br />
Aufwand und Nutzen auswirkt. Schließlich unterscheidet sich der Verwaltungsaufwand<br />
eines „kleinen” Projekts nur unerheblich von dem eines “großen”<br />
Fördervorhabens.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die öffentliche F&E-Förderung bei<br />
<strong>Freudenberg</strong> tendenziell verändert: weg vom Bund hin zur EU, weg von den großen<br />
hin zu den kleinen Teilkonzernen und weg von zahlreichen kleinen hin zu wenigen<br />
großen Einzelbewilligungen. Thematisch geht die Tendenz zur F&E-Förderung<br />
in den Bereichen Energie, Elektronik und Werkstoffe.<br />
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7 Erfolgsfaktoren geförderter Unternehmen<br />
In ihrer Studie über die öffentliche Förderung der Innovationsaktivitäten von Unternehmen<br />
in Deutschland hat das ZEW auch die Wirkung der direkten Projektförderung<br />
des Bundes untersucht und die Unterschiede zwischen geförderten und<br />
nichtgeförderten Unternehmen herausgearbeitet. Als besonders wichtige Erfolgsfaktoren<br />
haben sich erwiesen:<br />
Innovationsfähigkeit<br />
Geförderte und nicht geförderte Unternehmen unterscheiden sich signifikant <strong>im</strong><br />
Hinblick auf ihre Innovationsprozesse, Patentneigung, Umsatzanteil mit neuen Produkten<br />
oder die Zielrichtung ihrer Innovationsaktivitäten. Die Fachprogramme des<br />
BMBF erreichen tendenziell die Gruppe der innovativsten Unternehmen.<br />
Geförderte Unternehmen melden mit einer sehr viel höheren Wahrscheinlichkeit<br />
Patente an und haben ein deutlich moderneres Produktspektrum aufgebaut, siehe<br />
Tabelle 5.<br />
Standort<br />
Die Verbreitung von Innovationsförderung ist in den neuen Ländern signifikant<br />
höher als in den alten Ländern. Laut ZEW sind die ostdeutschen Firmen bemüht,<br />
die technologischen Lücken gegenüber der westeuropäischen Konkurrenz durch<br />
verstärkte F&E-Anstrengungen wettzumachen.<br />
Hinzu kommt, dass sich die Unternehmensteile internationaler Großunternehmen<br />
mit fortschrittlichen Anlagen und Produktionsverfahren <strong>im</strong> Osten angesiedelt haben.<br />
Die Tochtergesellschaften dieser Konzerne bringen aufgrund ihrer modernen<br />
Technologien gute Voraussetzungen mit, mit neuen Methoden in noch wenig oder<br />
gänzlich unerforschten Gebieten zu exper<strong>im</strong>entieren.<br />
Dies erklärt auch, dass geförderte Unternehmen aus den neuen Ländern höhere<br />
Umsatzanteile mit Marktneuheiten verzeichnen als diejenigen in den alten Ländern,<br />
wie Tabelle 5 zeigt. Im Gegensatz dazu setzen die geförderten Unternehmen<br />
der alten Länder ihre Innovationsfähigkeit häufiger in Patente um als die Unternehmen<br />
der neuen Länder.<br />
Seite 17<br />
<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
Umsatzanteile mit Marktneuheiten Anteil der Unternehmen mit mindestens<br />
<strong>im</strong> Jahr 2000 einer Patentanmeldung 1998-2000<br />
Ohne Förderung Mit Förderung Ohne Förderung Mit Förderung<br />
verarbeitendes Gewerbe 6,0 10,8 22 31<br />
Ostdeutschland 4,5 12,1 11 22<br />
Westdeutschland 6,1 10,7 23 35<br />
Tabelle 5: Marktneuheiten und Patente von geförderten und nicht-geförderten innovativen Unternehmen <strong>im</strong> verarbeitenden Gewerbe,<br />
Quelle: ZEW02, S. 87.<br />
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Seite 18<br />
<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
Unternehmensgröße<br />
Mit zunehmender Unternehmensgröße steigt auch die Wahrscheinlichkeit, Zuschüsse<br />
für F&E-Vorhaben zu erhalten. Das bedeutet, dass die Größe des Gesamtunternehmens<br />
hinsichtlich der Förderwahrscheinlichkeit auf kleine ebenso wie auf große<br />
Teilkonzerne positiv Einfluss n<strong>im</strong>mt. Allerdings zählen auch KMU zu den <strong>im</strong>mer<br />
stärker geförderten Unternehmen, da sie durch diverse Förderprogramme privilegiert<br />
werden. Auch die in einem Unternehmen vorhandenen Ressourcen, wie Laboratorien<br />
und Anlagen, also die interne F&E-Infrastruktur, spielen für die<br />
Förderwahrscheinlichkeit eine entscheidende Rolle.<br />
Kapitalintensität und Bonität<br />
Auf Grund von Umfrage- und Untersuchungsergebnissen ist anzunehmen, dass die<br />
Förderwahrscheinlichkeit mit der Kapitalintensität und Bonität eines Unternehmens<br />
in einem positiven Zusammenhang steht.<br />
Produktdiversifizierung<br />
Forschung ist <strong>im</strong>mer mit Unsicherheit verbunden, weshalb Erfindungen und Entdeckungen<br />
oft auch in unerwarteten Bereichen hervorgebracht werden. Man geht<br />
allgemein davon aus, dass ein stark diversifiziertes Unternehmen einen höheren<br />
Anteil dieser unerwarteten Erfindungen produzieren und vermarkten wird als ein<br />
Unternehmen mit einer engen Produktlinie. Des Weiteren weisen mehrere Studien<br />
übereinst<strong>im</strong>mend darauf hin, dass diversifiziertere Firmen einen höheren Fördererfolg<br />
haben.<br />
Import- und Exportquote<br />
Die internationale Verflechtung, gekennzeichnet durch die Exportquote, wirkt sich<br />
deutlich positiv auf die Förderwahrscheinlichkeit aus. Eine verschärfte Wettbewerbssituation<br />
auf den internationalen Märkten wie auch ein mit internationaler Aktivität<br />
einhergehender Technologietransfer verbessern die Chancen, Fördermittel zu erhalten.<br />
Branchenzugehörigkeit<br />
Auch die Branche spielt eine entscheidende Rolle für die F&E-Zuwendungen: Erhebliche<br />
Zuwächse sind in der Material- und Umweltforschung sowie in den<br />
Förderfeldern der Informations- und Kommunikationstechnologie, der Nano- und<br />
Biotechnologie zu verzeichnen. Gute Förderchancen haben auch der Fahrzeugbau,<br />
die Verkehrsforschung und die Mess- und Regeltechnik. Wenig gefördert wird derzeit<br />
die Textilindustrie.<br />
Wertung<br />
Noch gibt es nicht genügend Untersuchungsergebnisse, um einen kausalen Zusammenhang<br />
zwischen wirtschaftlichem Unternehmenserfolg und öffentlicher Förderung<br />
direkt zu belegen. Eventuelle größere Innovationserfolge der geförderten <strong>im</strong><br />
Vergleich zu den nichtgeförderten Unternehmen können zweierlei Ursache haben:<br />
Einerseits die Förderung selbst, andererseits könnten sie darauf beruhen, dass sich<br />
innovativere Unternehmen eher an der Förderung beteiligen als weniger innovative.<br />
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8 Schritt für Schritt zur Förderung<br />
Mit 23 bewilligten Projekten konnte <strong>Freudenberg</strong> <strong>im</strong> Bereich der öffentlichen F&E-<br />
Förderung in den vergangenen Jahren viel Erfahrung sammeln. Die geförderten<br />
Teilkonzerne nehmen meist als Konsortialpartner an einem Vorhaben teil, lediglich<br />
die <strong>Freudenberg</strong> Dichtungs- und Schwingungstechnik <strong>KG</strong> hat einmal bei einem<br />
Projekt die Führerschaft übernommen. Generell ist <strong>Freudenberg</strong>, bedingt durch seine<br />
Stellung in der Wertschöpfungskette als Teile- und Komponentenlieferant, wenig<br />
geeignet, ein gefördertes Verbundvorhaben zu initiieren oder es gar als<br />
Konsortialführer zu koordinieren. Die typische Rolle <strong>Freudenberg</strong>s ist die des<br />
Konsortialpartners.<br />
Ein Förderverfahren ist ein umfangreiches Unterfangen mit einem eigenen Regelwerk.<br />
Um hier weder „den Durchblick” noch unnötig Zeit zu verlieren und zugleich<br />
die nötige Rechtssicherheit zu erlangen, empfiehlt es sich, einen Experten<br />
auf dem Gebiet der F&E-Förderung hinzuzuziehen. Die <strong>Freudenberg</strong> & <strong>Co</strong>. <strong>KG</strong><br />
hat diese Aufgabe in der Konzernfunktion FE angesiedelt. Sie steht dem <strong>Freudenberg</strong>-Entwickler<br />
bei jedem seiner Schritte auf dem Weg zur Förderung mit Rat und<br />
Tat zur Seite und achtet <strong>im</strong> Sinne einer „hoheitlichen” Aufgabenstellung auf die<br />
regelkonforme Abwicklung des Förderprojekts. Nachfolgend wird am Beispiel der<br />
Bundesförderung das schrittweise Vorgehen beschrieben.<br />
Schritt 1: Anfrage von außen<br />
Normalerweise beginnt für <strong>Freudenberg</strong> die Teilnahme an einem Förderprojekt mit<br />
einer Anfrage „von außen”, das heißt ein sich gerade bildendes Konsortium tritt an<br />
den jeweiligen Kollegen heran. Die Entwickler profitieren hier in der Regel von<br />
ihren hervorragenden Netzwerken.<br />
Obwohl solche Anfragen oftmals sehr kurzfristig erfolgen, befindet sich das Vorhaben<br />
meist noch <strong>im</strong> Stadium einer Skizze, die in einen Auswahlwettbewerb um die<br />
Förderung eingereicht werden soll. Erfahrungsgemäß gehen solche Skizzen oftmals<br />
bei Entwicklern ein, die in öffentlicher Förderung unerfahren sind. Damit die<br />
Teilnahme an einem Förderprojekt nicht bereits <strong>im</strong> Ansatz scheitert, muss der Entwickler<br />
zunächst die richtigen Fragen zum bisherigen Status des Vorhabens und<br />
zum Konsortium stellen. Erst auf Basis der Antworten kann er dann einschätzen, ob<br />
das Vorhaben überhaupt zum eigenen Unternehmen passt und welche Förderchancen<br />
es hat.<br />
Schritt 2: Information über Rechte und Pflichten<br />
Das Regelwerk für ein Fördervorhaben ist umfangreich. Es wäre mühsam für den<br />
Entwickler, sich für ein einzelnes Vorhaben bis ins Detail in all seine Rechte und<br />
Pflichten einzuarbeiten, dennoch muss er sie kennen. Die Konzernfunktion FE informiert<br />
auf Basis der Erfahrung mit vielen Projekten über alle wesentlichen Punkte<br />
des Regelwerks.<br />
Schritt 3: Entscheidungsfindung<br />
Die endgültige Entscheidung über eine Teilnahme trifft stets der zuständige<br />
Entwicklungs- und/oder Geschäftsleiter unter Berücksichtigung der Geschäfts- und<br />
F&E-Strategie sowie der verfügbaren Ressourcen. Kein Fördervorhaben sollte nur<br />
der Förderung zuliebe betrieben werden. Es kommt vielmehr darauf an, dass das<br />
Projekt in die F&E-Interessen des Teilkonzerns hineinpasst.<br />
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
Schritt 4: Wissenswertes zu den Verträgen<br />
Es ist wichtig, zu wissen, dass die Teilnahme an einem Fördervorhaben auf einem<br />
Vertrag mit dem Zuwendungsgeber beruht. Dieser Vertrag kommt durch den Antrag<br />
und den Zuwendungsbescheid zustande. Bei den Vertragsbedingungen handelt<br />
es sich oftmals um unübersichtliche amtliche Nebenbest<strong>im</strong>mungen. Der Überblick,<br />
den die Konzernfunktion FE über dieses Regelwerk hat, erleichtert auch hier die<br />
Entscheidung.<br />
Bei einem geförderten Verbundvorhaben ist der Konsortialvertrag ein weiteres Element<br />
des Rechtsgefüges. Hier werden die überaus sensiblen Sachverhalte des geistigen<br />
Eigentums und Know-how-Schutzes geregelt. Innerhalb der <strong>Freudenberg</strong>-<br />
Gruppe sollte die Sichtung, Bewertung und ggf. Verhandlung dieses Vertrags durch<br />
die F&<strong>Co</strong>.-Rechtsabteilung und die Patentabteilung der <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong><br />
Standard sein.<br />
Schritt 5: Skizzierung des Vorhabens<br />
Sind alle internen Voraussetzungen erfüllt und hat die Geschäftsleitung die Teilnahme<br />
genehmigt, so muss der Entwickler das <strong>Freudenberg</strong>-Vorhaben hinsichtlich<br />
Inhalt und Budgetplan skizzieren. Der Konsortialführer fügt die Beiträge aller Verbundpartner<br />
zu einer Gesamtskizze zusammen. In dieser Skizze wird kompakt das<br />
technische Problem, der anvisierte Lösungsweg, die förderpolitische Relevanz für<br />
den jeweiligen Zuwendungsgeber, das Budget und das Konsortium beschrieben.<br />
Schritt 6: Ausarbeitung der Anträge<br />
Hat eine Skizze den Auswahlwettbewerb bestanden, wird das Konsortium zur Ausarbeitung<br />
der vollständigen Anträge aufgefordert, wobei jeder Antragsteller seinen<br />
eigenen Antrag erstellt. Dieser besteht stets aus:<br />
Antragsformularen<br />
Die Formulare erfassen die für die Administration notwendigen Angaben<br />
des Antragsstellers von der Firmenbezeichnung bis zur Bankverbindung<br />
und müssen rechtswirksam unterschrieben werden.<br />
einem fachlichen Teil<br />
Der fachliche Teil beschreibt die in der Skizze grob dargestellten<br />
technischen Inhalte detaillierter und macht auch Angaben über die<br />
Verwertung der Ergebnisse.<br />
den Bonitätsunterlagen<br />
Die Bonitätsunterlagen zeigen dem Zuwendungsgeber, dass der Antragsteller<br />
in der Lage ist, über die Vorhabenslaufzeit seinen Eigenanteil<br />
aufzubringen.<br />
Die Antragsformulare werden inzwischen fast durchweg elektronisch ausgefüllt,<br />
die Strukturen des fachlichen Teils und die Zusammensetzung der Bonitätsunterlagen<br />
sind in den Richtlinien festgelegt. All diese Formalien sind glücklicherweise<br />
bei den jeweiligen Zuwendungsgebern vereinheitlicht.<br />
Schritt 7: Auslegung der Bewilligung<br />
Im positiven Fall erfolgt die Bewilligung. Bund und Land erteilen einen Bescheid,<br />
die EU gibt sozusagen „ihre Unterschrift”. Die Bewilligung wird <strong>im</strong> Übrigen erst<br />
dann rechtswirksam, wenn der vorgenannte Konsortialvertrag von allen Projektteilnehmern<br />
unterschrieben wurde. In der Regel beinhaltet die Bewilligung neben<br />
den Standards individuelle Nebenbest<strong>im</strong>mungen, bei deren Erfassung und Interpretation<br />
die Konzernfunktion FE ihre Unterstützung anbietet.<br />
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Die in der Bewilligung festgelegten Termine, inklusive der Abruftermine der<br />
Fördermittel, können in einem projektbegleitenden Terminblatt erfasst werden.<br />
Durch die Versendung von Erinnerungs-E-Mails wird sichergestellt, dass zum einen<br />
die Zuschüsse pünktlich abgerufen werden und zum anderen keine Berichtstermine<br />
versäumt werden.<br />
Schritt 8: Implementierung und Durchführung<br />
Auf Basis der Bewilligung empfiehlt sich ein Implementierungsgespräch, an dem<br />
die Entwickler, insbesondere der technische Projektleiter und der zuständige<br />
<strong>Co</strong>ntroller oder Buchhalter teilnehmen. Bei <strong>Freudenberg</strong> weist die Konzernfunktion<br />
FE in einem solchen Gespräch in die besonderen Gepflogenheiten bei der Abrechnung<br />
und Dokumentation sowie in andere Pflichten von öffentlich geförderten Vorhaben<br />
ein. Der Entwickler wird bei der termingerechten Projektadministration begleitet<br />
und dann unterstützt, wenn konkreter Handlungsbedarf gegenüber dem Zuwendungsgeber<br />
entsteht, wie dies zum Beispiel bei Mittelumschichtungen der Fall ist.<br />
Schritt 9: Projektabschlussgespräch<br />
Am Ende eines Projekts findet ein Abschlussgespräch statt, bei dem über das Projektende<br />
hinausgehende Pflichten <strong>im</strong> Mittelpunkt stehen, zum Beispiel die Dokumentenaufbewahrung<br />
und der Nachweis von späteren Verwertungen. Schützenhilfe gibt es<br />
von Seiten der Konzernfunktion FE, etwa wenn es <strong>im</strong> Nachgang zu einer Revision<br />
des Projekts kommt.<br />
Schritt 10: Dokumentation gegenüber UL<br />
Alle F&E-Fördervorhaben werden durch die Konzernfunktion FE erfasst und unabhängig<br />
davon, in welchem Maße diese an dem Förderprojekt beteiligt ist oder<br />
war, gegenüber der Unternehmensleitung (UL) dokumentiert.<br />
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9 Ausblick<br />
„Chancen gehen nie verloren.<br />
Die man selbst versäumt,<br />
nutzen andere.”<br />
(Verfasser unbekannt)<br />
Anhand der vorangegangenen Ausführungen konnten Sie sich ein Bild von der unterschiedlichen<br />
einzelstaatlichen und europäischen F&E-Förderung sowie von den<br />
mit einem Fördervorhaben verbundenen Chancen und Risiken machen. Nun bleibt<br />
nur noch die Frage: Wie wird die F&E in Zukunft gefördert?<br />
Der Gesamtetat des BMBF für Bildung und Forschung ist in den vergangenen Jahren<br />
deutlich gewachsen. Mit insgesamt 9,7 Milliarden Euro standen <strong>im</strong> Jahr 2004<br />
rund 34 Prozent mehr für diesen Bereich zur Verfügung als 1998. Der Regierungsentwurf<br />
für den Haushalt 2005 sieht hierfür insgesamt rund 10 Milliarden Euro<br />
vor. In der Projektförderung werden Schwerpunkte in der Biomedizinischen Forschung<br />
und anderen Zukunftstechnologien, wie der Nanotechnologie und den<br />
Informations- und Kommunikationstechnologien gesetzt, um die Schaffung neuer<br />
Arbeitsplätze zu unterstützten. Für den Bereich Neue Technologien und Lebenswissenschaften<br />
sind <strong>im</strong> Haushaltsplan 2005 über 800 Millionen Euro vorgesehen.<br />
Die Europäische Kommission konzipiert derzeit das 7. Forschungsrahmenprogramm<br />
mit Laufzeit von 2006 bis 2010. Bei den thematischen Prioritäten sollen vor allem<br />
öffentlichkeitswirksame Technologien, wie die Telekommunikation und die<br />
Brennstoffzelle, aber auch die „neuen” Bereiche Raumfahrt und Sicherheit gefördert<br />
werden. Die genaue Budgetverteilung ist zwar noch nicht festgelegt, doch es<br />
steht fest, dass die Mittel für die F&E deutlich erhöht werden sollen. Inwieweit die<br />
thematischen Prioritäten von der potenziellen Mittelerhöhung profitieren, ist noch<br />
unklar.<br />
Mit der Forschungsförderung werden vorrangig folgende übergeordneten Ziele<br />
verfolgt:<br />
Schaffung von Excellenzzentren durch Kooperation europäischer<br />
Forschungseinrichtungen<br />
Initiierung europäischer Technologieinitiativen<br />
Mehr Dynamik und Kreativität in der Grundlagenforschung durch Wettbewerb<br />
Erhöhung der Attraktivität Europas für Spitzenforscher<br />
Ausbau der europäischen Forschungsinfrastrukturen<br />
Verbesserung der Koordinierung nationaler Forschungsprogramme<br />
Diese Ziele machen deutlich, dass die Verbesserung der Rahmenbedingungen, der<br />
Infrastruktur und die zunehmende Vernetzung der Forschungseinrichtungen klar<br />
<strong>im</strong> Vordergrund stehen. Es ist damit zu rechnen, dass zu Gunsten dieser politischen<br />
Ziele die direkte Technologieförderung der Unternehmen weiter in den Hintergrund<br />
treten wird und somit die Förderchancen für Projekte zur Lösung technischer Einzelprobleme<br />
sinken. Zugleich erhöhen sich jedoch die Chancen für Partner in Konsortien,<br />
die übergreifenden Problemstellungen mit „europäischer D<strong>im</strong>ension” anzugehen.<br />
Wir hoffen, dass Ihnen die vorliegende Arbeit Anregungen für Ihre eigenen Projekte<br />
gibt und sie ermutigt, die sich dabei eventuell bietenden Chancen zur öffentlichen<br />
Förderung zu ergreifen. Wir unterstützen Sie gerne bei weitergehenden Fragen<br />
hinsichtlich Ihres nächsten Fördervorhabens.<br />
<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0)6201-80-4455 . Fax +49 (0)6201-88-3063 . e-mail: ffd@freudenberg.de
10 Literaturverzeichnis<br />
BMBF02 Redaktion: Zur technologischen Leistungsfähigkeit Deutschlands 2002<br />
Velling, J. Bericht <strong>im</strong> Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung<br />
Autoren: Grupp, H., Legler, H., Gehrke, B., Breitschopf, B.;<br />
Hrsg.: BMBF, Februar 2003<br />
BMBF04 N.N. Nanotechnologie erobert Märkte –<br />
Deutsche Zukunftsoffensive für Nanotechnologie<br />
Perspektiven und Handlungsfelder für das nächste Jahrzehnt<br />
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), März 2004<br />
BMBFB Redaktion: Bundesbericht Forschung 2004<br />
Mönikes, W. Hrsg.: BMBF, März 2004<br />
Schöpke, U.<br />
EC03 N.N. Third European Report on Science & Technology Indicators 2003<br />
Towards a Knowledge-based Economy<br />
Hrsg.: European <strong>Co</strong>mission, Brüssel, 2003<br />
Seite 23<br />
<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
EU04 N.N. Internetportal der Europäischen Union<br />
http://europa.eu.int/comm/enterprise/enterprise_policy/sme_definition/index_de.htm<br />
KOWI03 Dollase, D. Forschungslandschaft Saarland Workshop 03.11.2003 –<br />
6. Forschungsrahmenprogramm Gelernte Lektionen<br />
Koordinierungsstelle EG der Wirtschaftsorganisationen (KoWi), Brüssel<br />
ZEW02 Czarnitzki, D. Öffentliche Förderung der Forschungs- und Innovations-<br />
Doherr, T. aktivitäten von Unternehmen in Deutschland<br />
Fier, A. Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW)<br />
Licht, G. Mannhe<strong>im</strong>, 15. November 2002<br />
Rammer, C.<br />
Niggemann, H.<br />
ZEW62 Fier, A. Staatliche Förderung industrieller Forschung in Deutschland – Eine<br />
empirische Wirkungsanalyse der direkten Projektförderung des Bundes<br />
ZEW Wirtschaftsanalysen, Schriftenreihe des ZEW, Band 62<br />
Baden-Baden, Nomos Verlagsgesellschaft 2002<br />
ZEW73 Rammer, C. Internationale Trends der Forschungs- und Innovationspolitik –<br />
Polt, W. Fällt Deutschland zurück?<br />
Engeln, J. ZEW Wirtschaftsanalysen, Schriftenreihe des ZEW, Band 73<br />
Licht, G. Baden-Baden, Nomos Verlagsgesellschaft 2004<br />
Schibany, A.<br />
<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0)6201-80-4455 . Fax +49 (0)6201-88-3063 . e-mail: ffd@freudenberg.de
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<strong>im</strong> <strong>Dialog</strong><br />
Dr. Toni Seethaler,<br />
F&<strong>Co</strong>.<br />
Konzernfunktion FE<br />
Bau 24-01-21<br />
69465 Weinhe<strong>im</strong><br />
Tel.: 0 62 01 - 80 35 87<br />
Fax: 0 62 01 - 88 35 87<br />
toni.seethaler@freudenberg.de<br />
Der Autor:<br />
Dr. Toni Seethaler promovierte in Stuttgart in Chemie und arbeitet seit 1986 für<br />
<strong>Freudenberg</strong>. Sechs Jahre betrieb er Werkstoffentwicklung in der Vorgängerorganisation<br />
der FFD. Vier Jahre war er für Produktentwicklung und Anwendungstechnik<br />
von Polypropylen-Spinnvliesverfahren in Kaiserslautern verantwortlich. Seit<br />
1996 befasst er sich in der Konzernfunktion Forschung und Entwicklung der<br />
<strong>Freudenberg</strong> & <strong>Co</strong>. neben anderen konzernübergreifenden F&E-Aufgaben mit der<br />
öffentlichen Förderung.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: <strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong>, D-69465 Weinhe<strong>im</strong><br />
Redaktionsleitung: Dr. Toni Seethaler<br />
Text: Claudia Wolf, www.wolf-texte.de<br />
Gestaltung: Ehret Design, www.ehretdesign.de<br />
<strong>Freudenberg</strong> <strong>Forschungsdienste</strong> <strong>KG</strong> . D-69465 Weinhe<strong>im</strong> . Tel. +49 (0)6201-80-4455 . Fax +49 (0)6201-88-3063 . e-mail: ffd@freudenberg.de