Geheimakte Regierungsbunker Umbruch - vh-buchshop.de
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In <strong>de</strong>n frühen Morgenstun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s 31. August<br />
1957 zün<strong>de</strong>n die USA „Smoky“ – die stärkste<br />
bis dahin über <strong>de</strong>m amerikanischen Festland<br />
getestete Atomwaffe und lassen die Energie<br />
auf <strong>de</strong>utsche Bunker in unmittelbarer<br />
Nachbarschaft los.<br />
fällt „Smoky“. Am 31. August 1957 zün<strong>de</strong>n<br />
die Amerikaner in <strong>de</strong>n frühen Morgenstun<strong>de</strong>n<br />
die stärkste bis dahin über<br />
<strong>de</strong>m amerikanischen Festland vorbereitete<br />
Atombombe. Mit 43 Kilotonnen (Sprengstoff<br />
TNT) entspricht „Smoky“ <strong>de</strong>r mehr<br />
als 2-fachen Kraft, die Hiroshima in Schutt<br />
und Asche legte. Der erste <strong>de</strong>utsche von<br />
neun vergrabenen Bunkern befin<strong>de</strong>t sich<br />
exakt 252 Meter von <strong>de</strong>m Punkt, an <strong>de</strong>m<br />
<strong>de</strong>r 213 Meter hohe Mast mit <strong>de</strong>r Kernwaffe<br />
steht. Von <strong>de</strong>m Gittermast sind nur<br />
noch einige Stahlstücke übrig, quer verteilt<br />
über die Wüste Nevadas. Doch die<br />
haben es in sich: Nicht umsonst mussten<br />
die Deutschen bis zu dieser Visite drei<br />
Monate warten. Es strahlt, was die Dosimeter<br />
hergeben. Im Schnitt, und das<br />
Protokoll verharmlost es später durch die<br />
Durchschnittsberechnung, nehmen die<br />
Teilnehmer etwa 430 Millirad Kernstrahlung<br />
auf.<br />
Unabhängig (und unwissend) davon dürften<br />
die Teilnehmer <strong>de</strong>r Delegation, die<br />
sich aus hochkarätigen Mitarbeitern <strong>de</strong>s<br />
Bun<strong>de</strong>sfinanzministeriums, <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sverteidigungsministeriums,<br />
<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>swohnungsbauministeriums,<br />
<strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sbaudirektion<br />
und zwei Sachverständigen sowie<br />
eines Vertreters <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Botschaft<br />
in Washington zusammensetzt, an diesem<br />
3. Dezember 1957 mitten in <strong>de</strong>r atomar<br />
stark belasteten Wüste Nevadas sehr<br />
zufrie<strong>de</strong>n ins Bett gestiegen sein. Die<br />
<strong>de</strong>utschen Bunker hatten <strong>de</strong>n Test besser<br />
überstan<strong>de</strong>n, als man das erhofft hatte.<br />
Einige leichte Beschädigungen im Außenbereich,<br />
nur Haarrisse innen. Die 30<br />
Mäuse, durch US-Experten in je<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen<br />
Bunker „exportiert“, hatten bis auf<br />
einen Schutzbau die Detonation unbescha<strong>de</strong>t<br />
überlebt. Im To<strong>de</strong>sbunker war aber<br />
nicht die Atombombe Schuld, son<strong>de</strong>rn die<br />
versehentlich eingeschaltete Stromerzeugung<br />
eines benzinbetriebenen Generators.<br />
Die Nager erlitten eine Kohlenmonoxidvergiftung<br />
im Abgasstrahl.<br />
Die US-Militärs schicken nicht zuletzt<br />
wegen dieser geringen <strong>de</strong>utschen Verluste<br />
in ihrer Wüste reihenweise Experten Richtung<br />
„german shelter“ als dort noch alles<br />
atomar verseucht ist. Lange bevor die Bonner<br />
Run<strong>de</strong> im Dezember eintrifft, ist man<br />
brennend interessiert am <strong>de</strong>utschen Bunker-Knowhow<br />
– einem Gebiet, in <strong>de</strong>m die<br />
Entwickler einen Vorteil dank umfangreicher<br />
praktischer Erfahrungen aus <strong>de</strong>m<br />
letzten Weltkrieg haben. Was sich zynisch<br />
anhört, wird unter Diplomaten sehr sachlich<br />
gesehen und öffnet <strong>de</strong>n Deutschen<br />
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