Rundbrief Ausgabe 3/2009 - Emmaus
Rundbrief Ausgabe 3/2009 - Emmaus
Rundbrief Ausgabe 3/2009 - Emmaus
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Foto: Sepp Gruber<br />
emmaus<br />
<strong>Rundbrief</strong> der <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft St. Pölten<br />
3/09 Oktober <strong>2009</strong><br />
Friedensradfahrt nach Jerusalem<br />
Bericht Seite 4
2 Vorwort<br />
Foto: Rottenschlager<br />
Liebe FreundInnen und<br />
Förderer der<br />
<strong>Emmaus</strong>gemeinschaft!<br />
Hannes, unser Zivildiener, erzählt mir<br />
freudestrahlend: „Reinhard war mehrere<br />
Jahre in der Drogenszene. Nach<br />
einem Aufenthalt in der Gemeinschaft<br />
Cenacolo ist er jetzt wie ausgewechselt;<br />
er ist clean, hat sich mit seinen<br />
Eltern ausgesöhnt und geht wieder<br />
arbeiten. Kaum zu fassen, was hier<br />
passiert ist…“<br />
Said, 22, hat im Krieg Vater und Mutter<br />
verloren; mit 16 floh er aus Afghanistan.<br />
Auf abenteuerlichen Wegen („Schlepper-Mafia“)<br />
kam er nach Traiskirchen;<br />
5 Monate danach Aufnahme in<br />
<strong>Emmaus</strong>. Said lernte rasch Deutsch,<br />
war hoch motiviert, absolvierte die<br />
Hauptschule und wurde erfolgreich<br />
am Arbeitsmarkt vermittelt. Heute ist<br />
Said im Transportgewerbe tätig. Den<br />
jüngeren, meist traumatisierten<br />
Flüchtlingen erzählt er oft: „Auch ich<br />
habe nach dem Tod meiner Eltern<br />
In der Verzeihung des Unverzeihlichen<br />
ist der Mensch der göttlichen Liebe<br />
am ähnlichsten.<br />
Gertrud von Le Fort<br />
zwei Jahre nur geweint. Doch ihr dürft<br />
nicht aufgeben. Habt Geduld; nutzt<br />
die Angebote von <strong>Emmaus</strong>, dann werdet<br />
ihr es schaffen. Heute kann ich<br />
wieder lachen – auch wenn mein Herz<br />
oft noch traurig ist…“<br />
Soziale Empfangsräume schaffen<br />
Robert, 49, Zimmermann, kam immer<br />
wieder mit dem Gesetz in Konflikt,<br />
weil er im alkoholisierten Zustand<br />
gewalttätig wurde. Insgesamt verbüßte<br />
er 5 Jahre Haft. In <strong>Emmaus</strong> braucht<br />
es mehrere Anläufe und drei Entwöhnungen<br />
– bis Robert von der Sucht<br />
loskommt. Dass wir Robert in<br />
<strong>Emmaus</strong> vier Mal wieder aufgenommen<br />
und ihm sein Fehlverhalten verziehen<br />
haben, kommentierte er so:<br />
„Danke, dass ihr mir so oft eine neue<br />
Chance gegeben habt. Alle anderen<br />
haben mich bereits abgeschrieben.<br />
Das vergesse ich euch nie!“ Robert ist<br />
Jugendhaus Stift Göttweig:<br />
Sieben jugendliche<br />
Afghanen wurden<br />
- vom Flüchtlingslager<br />
Traiskirchen<br />
kommend - in einem<br />
dreitägigen Camp auf<br />
das Leben im<br />
<strong>Emmaus</strong> Wohnheim<br />
Viehofen vorbereitet.
seit 14 Jahren straffrei; seine Lebensgemeinschaft<br />
mit S. hält nun das 8.<br />
Jahr; seit 5 Jahren ist er bei derselben<br />
Baufirma tätig. Im <strong>Emmaus</strong>-Saftbeisl<br />
ist er ein gern gesehener Stammgast…<br />
Maria, 31, Mutter von 2 Kindern,<br />
Köchin, leidet seit Jahren unter<br />
depressiven Verstimmungen und<br />
mangelnder Belastbarkeit. Die Folge:<br />
häufiger Arbeitsplatzverlust, Selbstzweifel,<br />
Gefährdung durch Alkoholund<br />
Medikamentenmissbrauch.<br />
Schließlich werden die Kinder in eine<br />
Pflegefamilie überstellt. In dieser Krisensituation<br />
kommt die Mutter zu uns<br />
in das <strong>Emmaus</strong> Frauen-Wohnheim.<br />
Dank liebevoller und professioneller<br />
Begleitung durch das Wohnheim-<br />
Team und die Arbeitstherapie in<br />
Viehofen wurde Unmögliches<br />
möglich. Maria ist nach 15 Monaten<br />
<strong>Emmaus</strong> erstaunlich gut stabilisiert.<br />
Die Lebensfreude ist zurückgekehrt;<br />
Zukunftspläne werden ge -<br />
schmiedet…<br />
Für alle, die in der Begleitung von Hilfe<br />
suchenden Menschen tätig sind, stellt<br />
sich jeden Abend eine zentrale Frage:<br />
Habe ich an die Liebe geglaubt? Habe<br />
ich daran geglaubt, dass Gott mit<br />
jedem Menschen einen Plan der Liebe<br />
hat? Habe ich heute ausnahmslos<br />
jeden Menschen geliebt, d.h. radikal<br />
angenommen, so wie er ist?<br />
Liebe FreundInnen und Förderer von<br />
<strong>Emmaus</strong>, vielen Dank für Ihren Glauben<br />
an die Macht der Liebe! Danke für<br />
Ihr Beten und Teilen! Gott weiß um<br />
das Maß Ihrer Liebe. Dass Gott ins<br />
Verborgene sieht und das Hundertfa-<br />
Spenden an<br />
<strong>Emmaus</strong> steuerlich<br />
begünstigt!<br />
Vorwort<br />
Spenden an die <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
St. Pölten sind rückwirkend<br />
ab 1. Jänner <strong>2009</strong> steuerlich absetzbar!<br />
- Der Überweisungsbeleg ist<br />
dafür als Nachweis ausreichend.<br />
Privatpersonen können maximal<br />
10% der Vorjahreseinkünfte, Firmen<br />
maximal 10% des Vorjahresgewinnes<br />
als Betriebsausgabe geltend<br />
machen.<br />
che schenkt, dürfen wir in <strong>Emmaus</strong><br />
jeden Tag neu dankbar erleben: Totgesagte<br />
werden lebendig…<br />
Wir bitten Sie auch in Zukunft um Ihr<br />
Mittragen unserer zahlreichen<br />
<strong>Emmaus</strong>- Anliegen.<br />
In dankbarer Verbundenheit<br />
Geschäftsführer<br />
3
4 Friedensfahrt<br />
3.712 km für den Frieden<br />
Mit dem Rad von Wien nach Jerusalem<br />
Einmal die Pilgerfahrt des Lebens machen: Mit dem Fahrrad nach Jerusalem<br />
mit Juden, Christen und Muslimen als Freunde des einen Gottes<br />
Abrahams, Isaaks, Jakobs und Ismaels. – Diese Vision des Journalisten<br />
Werner Ertel stand am Anfang einer 38tägigen Reise über 3.712 Kilometer<br />
von Wien nach Jerusalem, zu der 19 Radler am Ostermontag <strong>2009</strong><br />
aufbrachen. Der Teilnehmer Sepp Gruber, Betriebsseelsorger und<br />
„Multi-Kulti-Spezialist“ aus St. Pölten, erzählt:<br />
Am Wiener Rathausplatz verabschiedeten<br />
Vertreter der „abrahamitischen“<br />
Religionen 19 Radler (16 Männer und<br />
drei Frauen) im Alter von 48 bis 69<br />
Jahren: Gekommen waren Anas Shakfeh,<br />
Präsident der islamischen Glaubensgemeinschaft,<br />
und der rumänisch-orthodoxe<br />
Bischofsvikar Nicolae<br />
Duna, stellvertretender Vorsitzender<br />
des Ökumenischen Rats der Kirchen.<br />
Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg<br />
von der israelitischen Kultusgemeinde<br />
war wegen des Pessachfestes entschuldigt.<br />
Leider konnten keine Muslime oder<br />
Juden zur Mitfahrt gewonnen werden.<br />
Den Begleitbus mit dem Friedens-<br />
Logo der Tour, gestiftet von der Autofirma<br />
Weintritt in Baden, chauffierte<br />
ein Mitarbeiter des Wiener Samariterbundes,<br />
der sich um alle Wehwehchen<br />
Abfahrt in Wien: T-Shirts mit dem Friedens-Logo<br />
für Shakfeh (l) und Duna (r).
Fotos: Sepp Gruber<br />
Empfang durch den Patriarchen Bartholomäus<br />
I. in Istanbul.<br />
kümmerte. Teilnehmer waren u.a.<br />
<strong>Emmaus</strong>-Mitarbeiter Hans Auzinger<br />
und Gerhard Havlik, ehemaliger<br />
Bezirksstellenleiter der Arbeiterkammer<br />
aus St. Pölten. Als Routenplaner<br />
konnte ich wegen eines Familienfestes<br />
erst in Sopron zur Gruppe stoßen.<br />
Ostern in Serbien<br />
Von dort ging es durch Südungarn, die<br />
ehemaligen Kriegsgebiete Ostslawonien<br />
(Osijek, Vukovar) und die Voyvodina<br />
nach Belgrad - gerade rechtzeitig<br />
zum serbisch-orthodoxen Osterfest.<br />
Nach einem Besuch der Synagoge<br />
radelten wir durch Serbien weiter bis<br />
Nis und von dort per Bahn nach Sofia.<br />
Im kühlen Bulgarien (1 Grad und Reif<br />
in Kostenec) übernachteten wir im<br />
Kloster Zlatna Livada. In Istanbul empfing<br />
uns der oberste Vertreter der<br />
orthodoxen Kirchen, Patriarch Bartholomäus<br />
I.. Wir besuchten die Synagoge<br />
(die schon zweimal Ziel blutiger<br />
Anschläge war), die Hagia Sofia und<br />
Friedensfahrt<br />
Einladung zum Filmabend<br />
3.712 km für den<br />
Frieden in Nahost<br />
Ein Film von Werner Ertel<br />
<strong>Emmaus</strong>-CityFarm<br />
11. Dezember <strong>2009</strong>, 18.00 Uhr<br />
das österreichische St. Georgs-Kolleg.<br />
Mit der Fähre in Kleinasien angekommen,<br />
ging es vorbei am alten Nizäa<br />
(Iznit) immer tiefer ins Hochland von<br />
Anatolien in die religiöse Hauptstadt<br />
Konya mit dem Grabmahl des berühmten<br />
islamischen Mystikers Mevlana<br />
(Rumi) und einer Pauluskirche.<br />
Auf den Spuren des Paulus<br />
Durch das Taurusgebirge gelangten<br />
wir bei Tarsus, der Geburtsstadt des<br />
Apostels Paulus, endlich in wärmere<br />
Regionen am Mittelmeer. Höhepunkte<br />
der langen Türkeietappe waren die<br />
Auf der Fahrt durchs Taurusgebirge.<br />
5
6 Friedensfahrt<br />
Fotos: Sepp Gruber<br />
Besuche beim katholischen Bischof<br />
von Iskenderun und im „Haus der<br />
Begegnung“ der Deutschen Barbara<br />
Kallasch sowie beim islamischen<br />
Mufti im antiken Antiochien. In der<br />
Türkei überraschte uns die große<br />
Gastfreundschaft und das Interesse<br />
an unserer Friedensidee besonders.<br />
Um das Visum für Syrien zu erhalten,<br />
waren Interventionen bis zum Außenminister<br />
und zahlreiche Gebete von<br />
Freunden notwendig. Wir durchquerten<br />
das Land mit den Fahrrädern<br />
unterwegs auf den gut ausgebauten<br />
Straßen, begleitet und kontrolliert von<br />
Mitarbeitern des „Tourismusministeriums“.<br />
In Damaskus hat uns das friedliche<br />
Zusammenleben der verschiedenen<br />
Religionen und Konfessionen<br />
beeindruckt.<br />
Keine Chance am Checkpoint<br />
Nach einer Nacht in Nordjordanien<br />
überquerten wir die israelische Grenze<br />
am Jordan. 42 Grad im Schatten<br />
führten zu einigen Turbulenzen. Am<br />
nächsten Tag fehlte uns die Ausdauer,<br />
um den militärischen Checkpoint zur<br />
Einreise ins besetzte Palästinenserge-<br />
Checkpoint bei Jenin: Kein Durchkommen<br />
ins Palestinensergebiet.<br />
Freundschaftliche Geste mit dem islamischen<br />
Mufti.<br />
biet bei Jenin zu überwinden. Da halfen<br />
auch die Ausweise der österreichischen<br />
Botschaft und zahlreiche Telefonate<br />
nichts: Das israelische Militär<br />
verweigerte uns die Einreise. Hier<br />
scheiterte erstmals unsere bescheidene<br />
Friedensinitiative.<br />
Ein Umweg führte uns an die israelische<br />
Mittelmeerküste bei Netanya,<br />
von wo wir plangemäß am 38. Tag<br />
über Korridorstraßen durch das Palästinensergebiet<br />
die Altstadt von Jerusalem<br />
erreichten. Am Damaskustor,<br />
unweit vom österreichischen Hospiz,<br />
umarmten wir einander und waren<br />
glücklich: 3.712 km und 23.000<br />
Höhenmeter hatten wir in nur 38<br />
Tagen (davon 6 Ruhetage) geschafft!<br />
In Jerusalem und Bethlehem trafen<br />
wir uns mit VertreterInnen von jüdischen,<br />
christlichen und muslimischen<br />
Friedensinitiativen, um die Möglich-
keiten für ein gemeinsames Zusammenleben<br />
im so verfahrenen Konflikt<br />
im Nahen Osten auszuloten.<br />
Jerusalem – geteilte Stadt<br />
leider erlebten wir auch gleich am<br />
„Jerusalem-Einheitstag“ (Gedenktag<br />
zur Erinnerung an die Rückeroberung<br />
der Altstadt durch die Israelis 1967)<br />
direkt vor der Haustüre, wie unterschiedlich<br />
diese Vorstellung vom<br />
Zusammenleben aussehen: Zahlreiche<br />
junge Israelis mit Fahnen und<br />
Stöcken zogen unter Militärschutz<br />
durch die arabische Altstadt vom<br />
Damaskustor bis zur Westmauer (Klagemauer)<br />
des alten Tempels, um ihre<br />
Besitzansprüche auszudrücken und<br />
schlugen dabei auf alle arabischen<br />
Aufschriften (auch solche von christlichen<br />
Einrichtungen). Der Rest der Altstadt<br />
war für Passanten gesperrt und<br />
Friedensfahrt<br />
so mussten wir uns mit Mühe gegen<br />
die nationalistischen Menschenmassen<br />
zum Hospiz kämpfen.<br />
Tags darauf, ein Freitag, war die<br />
Straße wieder voll mit islamischen Pilgern,<br />
die friedlich zum Gebet am Tempelberg<br />
zogen - dazwischen fromme<br />
christliche Pilger, die betend auf dem<br />
Weg zur Grabeskirche waren. Drei verschiedene<br />
Weltreligionen und zwei<br />
verfeindete Nationen an einem Ort<br />
und die Aufmerksamkeit der ganzen<br />
Welt – ein nicht einfach zu lösendes<br />
Konfliktfeld. Jerusalem, die Stadt des<br />
Friedens – eine nicht einfache Vision!<br />
Für uns FriedensradlerInnen war der<br />
lange, mühsame, gemeinsame Weg<br />
durch so viele Länder und Kulturen<br />
nach Jerusalem der größte Beitrag<br />
zum Frieden – in der Gruppe und in<br />
der Welt nach dem Motto „der Weg<br />
ist das Ziel“ und „der Friede beginnt<br />
im Kleinen“.<br />
Nach 3.712 km und 38 Tagen Ankunft in Jerusalem am Damaskustor.<br />
7
8<br />
Gastgeschichte<br />
Das kann jedem passieren…<br />
Albert wagte einen Neuanfang nach Burnout,<br />
Arbeitslosigkeit und Trennung.<br />
Nach dem einen Jahr, das Albert im<br />
Wohnheim Herzogenburger Straße<br />
verbracht hat, verbindet er vor allem<br />
positive Gefühle mit <strong>Emmaus</strong>. Er ist<br />
aber schon wieder froh über mehr<br />
Intimsphäre in den eigenen vier Wänden:<br />
„Bei allem, was ich hier erlebt<br />
habe - es ist trotzdem unangenehm,<br />
wenn du in die Lage kommst, eine solche<br />
Einrichtung in Anspruch nehmen<br />
zu müssen.“ Die <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
hat er schon länger gekannt<br />
und auch gesehen, dass „das jedem<br />
passieren kann“.<br />
Fasziniert von dem Gedanken, Menschen<br />
in Notsituationen zu unterstüt-<br />
zen, startete er mit der Ausbildung<br />
zum Sozialarbeiter ins Berufsleben.<br />
Privat lief alles ganz gut mit seiner<br />
Partnerin und den Kindern. Doch dann<br />
wurde es in der Arbeit eng: „Es war<br />
wahrscheinlich das, was man gemeinhin<br />
als Burnout bezeichnet“, sagt er.<br />
Die Personalknappheit in seinem<br />
Tätigkeitsbereich ließ Albert keine<br />
Zeit, präventive Arbeit für seine KlientInnen<br />
zu leisten. „Da konnte ich nur<br />
Feuerwehr spielen. Ich war frustriert.<br />
Im Vergleich zu anderen Bereichen<br />
der Sozialarbeit hatte ich in meinem<br />
Bereich nur geringen Handlungsspielraum.“<br />
Heilende Gemeinschaft - Albert hat bei <strong>Emmaus</strong> den nötigen Rückhalt für einen<br />
Neuanfang gefunden. Fotos:Rottenschlager
Burnout mit Hilfe bewältigt<br />
Albert war nicht mehr arbeitsfähig.<br />
Dazu kam eine immer belastendere<br />
private Situation. „Schließlich musste<br />
ich selbst Behandlung in Anspruch<br />
nehmen. Ohne professionelle Hilfe<br />
bekommt man so was nicht in den<br />
Griff“, ist er überzeugt. Die Therapie<br />
hat ihm gut getan. In beruflicher Hinsicht<br />
eröffnete sich für Albert in der<br />
Krise eine Chance: Über AMS und<br />
PVA bekam er die Möglichkeit, eine<br />
Umschulung zu machen. Seine Eignung<br />
wurde überprüft und er begann<br />
ein Kolleg für Elektronik und Netzwerktechnik.<br />
Dann kam es zum Streit mit seiner<br />
Partnerin. Albert zog aus, pendelte 20<br />
Tage lang von einer Unterkunft zur<br />
nächsten und landete schließlich bei<br />
<strong>Emmaus</strong>. „Es war ein ziemlicher<br />
Schlag für mich. Es wundert mich<br />
selbst, dass ich bei all dem die Ausbildung<br />
weiter gemacht habe. Ohne<br />
<strong>Emmaus</strong> hätte ich es nicht geschafft“,<br />
meint er. Mit seinen Kindern hatte<br />
Albert zunächst regelmäßigen<br />
Besuchskontakt. Wegen Meinungsverschiedenheiten<br />
mit der Mutter will<br />
er jedoch darauf zunächst verzichten.<br />
Man merkt, dass ihm das nicht leicht<br />
fällt…<br />
Ein Jahr heilende Gemeinschaft<br />
Nach einem Jahr <strong>Emmaus</strong> steht<br />
Albert nun vor dem Auszug in eine<br />
eigene Wohnung. Von dort hat er<br />
näher zu seinem Studienort. Die Zeit<br />
in der Herzogenburger Straße möchte<br />
er nicht missen: „…in erster Linie ist<br />
es die Gemeinschaft, heilende<br />
Gastgeschichte 9<br />
Gemeinschaft – das geht schon auf,<br />
dieses Konzept; du findest immer<br />
wen, der dir zuhört.“<br />
Albert überlegt – „Aber es ist mehr als<br />
das…ich kann es nicht so genau<br />
beschreiben. Es ist nur zu sagen: Die<br />
therapeutische Wirkung der Gemeinschaft<br />
wäre nicht genug. Es ist der<br />
„<strong>Emmaus</strong>-Geist“. Es ist ein Gefühl,<br />
und ich merke, dass es mehr ist, als<br />
ich bis jetzt „technisch“ gelernt habe“,<br />
beschreibt er die positive Grundstimmung.<br />
„Ich spüre es. Vielleicht ist es die<br />
Liebe und Geborgenheit, vielleicht,<br />
dass viele Leute für <strong>Emmaus</strong> beten,<br />
auch positive Energie schicken.<br />
Obwohl ich kein Esoteriker bin, kann<br />
ich mir vorstellen, dass es damit<br />
etwas zu tun hat.“<br />
„Natürlich gibt es auch hier Schwierigkeiten<br />
im Zusammenleben“, fügt<br />
Albert hinzu „das ist aber auch nicht<br />
weniger heilsam, wenn man sich<br />
damit auseinandersetzen muss.“ –<br />
„Wer das Klo putzt, wenn jemand<br />
meint, er wird von den anderen ausgelacht.<br />
Es sind eben Sachen, die einfach<br />
im Zusammenleben auftauchen,<br />
aber nie unlösbare Probleme.“<br />
Es ginge eben auch darum, einander<br />
zu tragen, erzählt Albert zum<br />
Abschluss einen Vorfall, der ihn sehr<br />
beeindruckt hat: „Als die Gäste im<br />
Wohnheim vom Tod des Vaters eines<br />
Wohnheim-Kollegen erfahren haben,<br />
seien sie alle sehr betroffen gewesen.<br />
„Warum habt ihr uns das nicht gleich<br />
gesagt? Wir hätten mehr Rücksicht<br />
genommen“, war der Grundtenor.<br />
Albert: „Das zeigt, welche Sensibilität<br />
füreinander die Menschen hier entwickeln…“<br />
bh
10 <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
<strong>Emmaus</strong>-Know-how<br />
für Rumänien<br />
Im Rahmen eines EU-Projekts<br />
besuchten MitarbeiterInnen psychiatrischer<br />
Dienste aus Rumänien<br />
Einrichtungen der Caritas der Diözese<br />
St. Pölten und der <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
St. Pölten.<br />
Ziel der Studienreise von 16 TeilnehmerInnen<br />
war es, Know-how für den<br />
Aufbau einer modernen psychiatrischen<br />
Versorgung in dem jungen EU-<br />
Staat zu sammeln. Univ. Prof. Dr.<br />
Heinz Katschnig, emeritierter Vorstand<br />
der Universitätsklinik für Psychiatrie<br />
Wien, schult seit zwei Jahren zusammen<br />
mit österreichischen Experten<br />
Schlüsselkräfte in Rumänien. Einer<br />
davon ist Univ. Doz. Dr. Stefan Frühwald,<br />
ärztlicher Konsulent der <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft.<br />
Dr. Frühwald begleitete die Besucher<br />
durch die <strong>Emmaus</strong> CityFarm sowie die<br />
Holz- und Kunstwerkstätte Viehofen,<br />
wo die Ergotherapeutinnen Gabriele<br />
Kellner und Astrid Schaubeder die<br />
arbeitstherapeutischen Modelle präsentierten.<br />
„Unsere rumänischen Gäste waren<br />
erstaunt, dass die Einrichtungen von<br />
<strong>Emmaus</strong> in einem hohen Maße<br />
dienstleistungsorientiert sind und<br />
auch Leute mit komplexem Unterstützungsbedarf<br />
diese Leistungen erbringen“,<br />
so Frühwald.<br />
Die zeitliche Befristung des Aufent-<br />
Besuchten die CityFarm: Rumänische<br />
Delegation mit Univ. Prof. Heinz Katschnig,<br />
Univ. Doz. Stefan Frühwald<br />
und St. Pöltens Caritas-Direktor Fritz<br />
Schuhböck.<br />
halts von KlientInnen in der Wohnund<br />
Arbeitsrehabilitation sei von den<br />
Fachkräften ebenso als interessantes<br />
Spezifikum gewertet worden, wie der<br />
integrative Ansatz: „Bei <strong>Emmaus</strong><br />
kommen Menschen mit den verschiedensten<br />
Vorgeschichten zusammen.<br />
Das fordert zwar das BetreuerInnenteam<br />
mehr, ist aber der Integration<br />
dienlicher.“<br />
Univ. Prof. Heinz Katschnig klärte über<br />
die Situation in Österreich auf.<br />
Impressum:<br />
Eigentümer, Herausgeber und Verleger: <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft St. Pölten - Verein zur Integration von sozial benachteiligten<br />
Personen, 3100 St. Pölten, Herzogenburger Straße 48. Redaktion: Mag. Bernhard Herzberger. Für den Inhalt verantwortlich:<br />
Mag. Karl Rottenschlager. Layout: Hausdruckerei der Diözese St. Pölten, Christian Baumgartner; Herstellung: Ing. H. Gradwohl<br />
GmbH, 3390 Melk a.d. Donau.<br />
Fotos:Herzberger
Foto: Heinz Kubitcka
12 Sozialarbeit<br />
„Reiß´ dich zusammen“ hilft hier nicht!<br />
Erfahrungen einer Praktikantin im Frauenwohnheim<br />
Christina Meidl aus<br />
Mattersburg im Burgenland<br />
verbrachte<br />
ihr Freiwilliges Soziales<br />
Jahr (FSJ) in der<br />
<strong>Emmaus</strong>gemeinschaft.<br />
Sie wollte<br />
schon immer einen<br />
Sozialberuf ergreifen,<br />
vor ihrem Studium<br />
„Soziale Arbeit“ aber<br />
noch Praxis sammeln<br />
und in andere soziale Welten hineinschnuppern.<br />
Die zehn Monate, die sie in St. Pölten<br />
und bei <strong>Emmaus</strong> verbrachte, sieht sie<br />
jetzt als die bisher prägendste Zeit in<br />
ihrem Leben. Sie hat viele verschiedene<br />
Sichtweisen gewonnen.<br />
Obwohl sie viel Kraft brauchte - vor<br />
allem die Abgrenzung fiel ihr doch<br />
immer wieder sehr schwer - hat sie<br />
erkannt, wie viel Respekt den Gästen<br />
von <strong>Emmaus</strong> gebührt, wie viel manche<br />
schon aushalten mussten und<br />
müssen. Sie hat gelernt, sich die Ziele<br />
nicht zu hoch zu stecken und die eigenen<br />
Erwartungen zurückzuschrauben:<br />
„Die Entscheidung liegt immer noch<br />
bei den Frauen. Man kann ihnen nur<br />
Hilfe anbieten, ob sie angenommen<br />
wird, ist eine andere Frage!“ Christina<br />
gefällt die Philosophie von <strong>Emmaus</strong> -<br />
dieses miteinander Leben - sehr gut.<br />
Ihr imponiert es auch, dass jede so<br />
angenommen wird, wie sie hier<br />
ankommt.<br />
Christina Meidl bleibt<br />
neben ihrem Studium<br />
Mitarbeiterin im Frauenwohnheim<br />
der <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft.<br />
Foto: Strobl<br />
Die verletzten Psychen<br />
der Frauen haben die<br />
Grundeinstellung der<br />
Studentin sehr verändert:<br />
„Man neigt dazu, zu jemandem,<br />
der sich seelisch nicht so gut fühlt, zu<br />
sagen, dass er sich zusammenreißen<br />
soll. Niemand käme jedoch auf die<br />
Idee zu jemandem, der mit einem<br />
Beinbruch am Boden liegt, zu sagen,<br />
dass er aufstehen soll!“<br />
Die Burgenländerin ist sich jetzt ganz<br />
sicher, mit ihrem Studium an der FH<br />
Wien den richtigen Weg eingeschlagen<br />
zu haben. Sie freut sich darauf,<br />
mit einer fundierten Ausbildung noch<br />
viel mehr bewirken zu können. Dass<br />
sie überhaupt einen der begehrten<br />
Studienplätze ergattert hat, verdankt<br />
sie den Erfahrungen, die sie machen<br />
durfte. Damit konnte sie beim Aufnahmegespräch<br />
punkten.<br />
Ganz trennen kann und möchte sich<br />
Christina von <strong>Emmaus</strong> St. Pölten<br />
nicht. Sie bleibt dem Frauenwohnheim<br />
als fallweise Mitarbeiterin erhalten.<br />
Wir freuen uns und wünschen Christina<br />
alles Gute für die Zukunft!<br />
Jutta Strobl
JUMP!-Spende. Als Jugendliche der 4B der HS Kirchberg anlässlich eines<br />
Referates einer Mitschülerin mit Erstaunen feststellten, dass es auch in Österreich<br />
obdachlose Jugendliche gibt, wurden sie aktiv. Acht Schüler bereiteten<br />
ein Projekt vor und konnten Sponsoren gewinnen. Zusammen mit KV Marita<br />
Nikoll besuchten sie die Jugendnotschlafstelle JUMP! und übergaben die stolze<br />
Summe von 1.650 Euro an Leiter Klaus Suess. Vielen Dank!<br />
Foto: Herzberger
Danke! 2008 waren 4,7 Prozent der Zuwendungen an <strong>Emmaus</strong> St. Pölten<br />
Spenden und Subventionen. Zum größten Teil wird die Finanzierung unserer<br />
<strong>Ausgabe</strong>n durch die öffentliche Hand gewährleistet (80,1 Prozent). Ohne diese<br />
Fördermittel für Personalkosten und Existenzsicherung der Gäste könnte der<br />
laufende Betrieb in den <strong>Emmaus</strong>-Wohnheimen und Betrieben nicht aufrechterhalten<br />
werden.<br />
Die Eigenerwirtschaftung der Betriebe ist mit 10,1 Prozent erfreulich hoch. Wir<br />
bedanken uns sehr herzlich bei allen Firmen, Gruppen, Institutionen und Privatpersonen,<br />
die uns seit vielen Jahren finanziell, aber auch durch Natural- und Sachspenden<br />
unterstützen! In den 27<br />
Jahren ihres Bestehens haben<br />
die Freundinnen und Freunde der<br />
<strong>Emmaus</strong>gemeinschaft St. Pölten<br />
rund 3,5 Mill. Euro gespendet.<br />
Damit konnte ein Großteil der<br />
Investitionen wie der Ankauf und<br />
die Sanierung von Objekten für<br />
die sieben Wohnheime und fünf<br />
Betriebe finanziert werden.
Spenden an <strong>Emmaus</strong> sind<br />
von der Steuer absetzbar!<br />
Das Bundesministerium für Finanzen hat der<br />
<strong>Emmaus</strong>gemeinschaft St. Pölten den Spendenbegünstigungsbescheid<br />
für mildtätige, Entwicklungs-<br />
und Katastrophenhilfe-Einrichtungen und Einrichtungen,<br />
die Spenden sammeln gemäß § 4a Z.3<br />
und 4 EStG erteilt. Spenden an unsere Einrichtungen<br />
sind somit rückwirkend ab 1. Jänner <strong>2009</strong> steuerlich<br />
absetzbar - für Firmen als Betriebsausgabe in Höhe von<br />
maximal 10% des Vorjahresgewinnes - für Privatpersonen<br />
in Höhe von maximal 10% der Vorjahreseinkünfte. Für <strong>2009</strong><br />
ist der Überweisungsbeleg als Nachweis ausreichend.
Firmlinge der Pfarre Statzendorf sammelten für JUMP! 500 Euro. Die<br />
Jugendlichen besuchten zusammen mit Pfarrer Mauritius Lenz und einigen<br />
Firm paten die Jugendnotschlafstelle und machten sich vor Ort ein Bild ihres<br />
sozialen Projektes. JUMP! Mitarbeiter Robert Binder nahm die Spende dankend<br />
entgegen.<br />
Foto: Böswart
Foto: Strobl<br />
Foto: NÖ Frauenreferat<br />
Sozialprojekt. Den Erlös von 2.311<br />
Euro aus einem Sozialprojekt stellten<br />
SchülerInnen der 2BF der HLW St. Pölten<br />
dem <strong>Emmaus</strong>-Frauenwohnheim<br />
zur Verfügung. Die SchülerInnen<br />
machten sich auch in der Fraueneinrichtung<br />
selbst ein Bild von der Vielfalt<br />
der Aufgaben der <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft.<br />
Im feierlichen Rahmen des<br />
dies jährigen Prüfungsessens übergaben<br />
sie den Spendenscheck an Leiterin<br />
Christa Hausmann.<br />
<strong>Emmaus</strong> war Gewinnerin beim Frauenlauf.<br />
600 Starterinnen traten beim<br />
<strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
Liese Prokop Frauenpreis <strong>2009</strong><br />
für Christa Hausmann. Die Leiterin<br />
des <strong>Emmaus</strong> Frauenwohnheimes<br />
erhielt in der Kategorie „Soziales“ den<br />
3. Preis. Diese Auszeichnung wird an<br />
Frauen vergeben, die durch ihre Persönlichkeit,<br />
Ihr Wirken und ihre Leistungen<br />
in und für NÖ Besonderes<br />
geleistet haben.<br />
Foto: Herzberger<br />
4. NÖ Frauenlauf in St. Pölten.<br />
Eine Siegerin stand schon von vornherin<br />
fest: Das <strong>Emmaus</strong>-Frauenwohnheim<br />
erhielt den Erlös der Tombola.<br />
Leiterin Christa Hausmann durfte 350<br />
Euro von Landesrätin Johanna Mikl-<br />
Leitner entgegen nehmen: „Wir sind<br />
dankbar, dass es fast schon Tradition<br />
geworden ist: Beim NÖ Frauenlauf<br />
denkt man auch an Frauen in Notsituationen.<br />
Die Spende ist ein Baustein<br />
dafür, dass <strong>Emmaus</strong> obdachlosen<br />
Frauen Zuflucht gewähren kann.“<br />
13
14 <strong>Emmaus</strong>-Küchen<br />
„Das ganz Jahr über<br />
kochen wir Marmelade ein. Ebenso<br />
Säfte. Im Sommer wartet viel<br />
Arbeit auf uns: Senf- und Essiggurken<br />
einlegen, würzige Pestos in<br />
Gläser abfüllen und die vielen<br />
Paradeiser zu Sugo verarbeiten“,<br />
erzählt Karin Malota, die in der<br />
CityFarm für die Verarbeitung der<br />
Ernte verantwortlich ist.<br />
Und wirklich – es gibt immer etwas zu<br />
tun: Betritt man die geräumige Küche,<br />
in der täglich für 40 Personen ein Mittagessen<br />
zubereitet wird, sieht man<br />
wie Äpfel zu schmackhaftem Mus verkocht<br />
werden. Am Herd schmurgelt<br />
Gemüse dahin. Verlockend duftet es<br />
aus allen Töpfen. Für die Gäste der<br />
CityFarm ist die Küche ein Ort, an dem<br />
gemeinsam etwas kreiert wird. Durch<br />
die sinnvolle Beschäftigung fühlen sie<br />
sich bestätigt und motiviert. Wenn es<br />
allen schmeckt, freut sich doch jeder<br />
Koch!<br />
In der CityFarm wurde schon immer<br />
gerne gekocht. In den Anfängen - ab<br />
1998 - freilich noch in kleinerem Rahmen.<br />
Im heutigen Kreativraum des<br />
alten Farmhauses zauberten die<br />
KöchInnen nicht minder köstliche<br />
Gerichte. 2004, mit der Eröffnung des<br />
großen Gemeinschaftshauses,<br />
stand endlich eine moderne<br />
Infrastruktur für die vielfältigen<br />
Anforderungen sowie<br />
ausreichend Kühl- und<br />
Lagerräume zur Verfügung.<br />
Erntefrisch auf den Tisch<br />
Kochen für alle Sinne in der CityFarm<br />
Karin Malota<br />
stieß 2005<br />
zum Team.<br />
Ihre Vorlieben<br />
und Interessen<br />
kann die diplomierte<br />
Mon -<br />
tessoripädagogin<br />
hier optimal<br />
mit der<br />
Arbeit kombinieren.<br />
Sie ist<br />
als Anleiterin<br />
in der Arbeits-<br />
Karin Malota verkostet<br />
die süßen Trauben.<br />
Fotos: Strobl<br />
therapie für die Kreativgruppe, die<br />
Tageskoordination und die Verarbeitung<br />
von Obst und Gemüse zuständig.<br />
Karin koordiniert die Tätigkeiten in der<br />
Küche, bespricht mit den ehrenamtlichen<br />
HelferInnen die Menüplanung<br />
und ist auch für den Einkauf verantwortlich.<br />
Am Nachmittag teilt sie das<br />
Vorbereitungsteam für den nächsten<br />
Tag zum Gemüseschneiden ein (...das<br />
sogenannte „Cuttingsheet“).<br />
Einmal in der Woche kocht<br />
Karin zusammen mit drei<br />
Gästen das Mittagessen<br />
für rund 40 Personen.<br />
An den anderen<br />
Tagen erledigen<br />
das<br />
ehrenamtliche<br />
MitarbeiterInnen.<br />
Mit ihnen<br />
bespricht sie<br />
auch den
Speiseplan, informiert sie, was<br />
gerade reif ist und bald verarbeitet<br />
werden sollte. Zur Unterstützung<br />
stehen die Zivildiener<br />
und PraktikantInnen zur Verfügung.<br />
„Für die Gäste soll ein heimeliges,<br />
vertrautes Verhältnis geschaffen<br />
werden. Nur dann kann ein aktivierender<br />
Prozess stattfinden“, sagt Karin<br />
Malota. Sehr wichtig ist ihr, dass die<br />
Gäste viel selbständig machen. Natürlich<br />
gibt es auch Küchenregeln: auf<br />
Ordnung schauen, den Überblick<br />
behalten, eine Sache beenden, bevor<br />
man zur nächsten geht und die Hygienevorschriften<br />
beachten.<br />
„Unsere Vielfalt könnte sich auch auf<br />
der internationalen Gourmetmeile<br />
sehen lassen!“ schwärmt Karin Malota.<br />
„Wir kochen an einem Tag mediterrane<br />
Küche und am nächsten thailän-<br />
Pfefferonipaste<br />
Mengenangabe für 8 Gläser á 1/8l<br />
1 Weidling Pfefferoni<br />
(3/4 mild, 1/4 scharf)<br />
Olivenöl<br />
1/2 l Essig (5% oder Einlegeessig)<br />
2 l Wasser<br />
5 EL Zucker<br />
3 EL Salz<br />
Zubereitung:<br />
Pfefferoni waschen, halbieren und in<br />
kleine Stücke schneiden (am besten<br />
mit Handschuhen). Essig, Wasser,<br />
Zucker und Salz zum Kochen bringen<br />
und darin die Pfefferoni ca. 1 Minute<br />
<strong>Emmaus</strong>-Küchen<br />
dische.“ Einmal wöchentlich<br />
werden verschiedene Aufstriche<br />
für die Vormittagsjause<br />
zubereitet: Köstlichkeiten wie<br />
Pfefferonipaste (siehe<br />
Rezept), Humus, Dinkelaufstrich,<br />
mediterraner Kräuteraufstrich<br />
und Zwiebel-Nuss-Aufstrich<br />
(ein gesundes „Grammelschmalz“).<br />
Eine beliebte Tätigkeit ist das Aufbereiten<br />
und Trocknen der Tee- und<br />
Küchenkräuter. – Ein einmaliges Dufterlebnis.<br />
Aber auch manche Anekdote weiß<br />
man in der CityFarm Küche zu<br />
erzählen: Kürzlich erst landete beim<br />
Anrichten im Speisesaal die „Rote<br />
Rüben-Suppe“ versehentlich neben<br />
den Topfenknödeln. So manch einer<br />
fand die „Erdbeersauce“ dann doch<br />
etwas gewöhnungsbedürftig…<br />
Jutta Strobl<br />
dünsten lassen. Abseihen und grob<br />
pürieren. Mit soviel Olivenöl vermengen,<br />
bis eine cremige Paste entsteht.<br />
Nach dem Abschmecken in<br />
sterilisierte Gläser (140 Grad, 15-30<br />
Min.) füllen und kühl aufbewahren.<br />
Kann sowohl kalt als köstlicher Brotaufstrich<br />
als auch zur Verfeinerung<br />
von warmen Speisen (wie Sugos,<br />
o.ä.) verwendet werden.<br />
15
16 <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
Foto: Strobl<br />
Foto: Herzberger<br />
Zehn Paar Nordic Walking Sticks<br />
stellte die Arbeiterkammer NÖ für<br />
die Gäste der Bewegungsgruppe des<br />
CityFarm-Arbeitstrainings zur Verfügung.<br />
AK-Präsident Hermann Haneder<br />
(3.v.r.) war selbst zur Übergabe in die<br />
CityFarm gekommen und konnte sich<br />
von der Sinnhaftigkeit der Spende<br />
überzeugen. „Unsere Sportgruppe<br />
wird professionell von einem externen<br />
Trainer geleitet. Die Gäste haben Spaß<br />
an der Bewegung und verbessern<br />
dabei die Koordination.“<br />
Freude bei WorkOut-Leiterin Franziska<br />
Pernthaner (2.v.li.) über die 1.000<br />
Euro-Spende vom Solidaritätsmarsch<br />
der Katholischen ArbeiterInnenjugend<br />
(KAJ). 50 Jugendliche und jung Gebliebene<br />
waren in der Nacht auf Christi<br />
Himmelfahrt der Einladung der KAJ<br />
der Diözese St. Pölten gefolgt und hatten<br />
sich „auf die Socken“ nach Maria-<br />
Blütenpracht den ganzen Sommer.<br />
Eine ganze LKW-Ladung Blumen<br />
spendete die Gärtnerei Zistler aus Wilhelmsburg<br />
an die <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft.<br />
Verteilt auf unsere Wohnheime<br />
erfreute der Anblick der bunten Blumen<br />
unsere Gäste und MitarbeiterInnen<br />
gleichermaßen. Der Leiter des<br />
<strong>Emmaus</strong>-Projektes „ZuGang“ Thomas<br />
Birkner (li.) überreichte als kleine Anerkennung<br />
<strong>Emmaus</strong>-Buch und DVD<br />
„Orte der Hoffnung“ an Martin Zistler.<br />
Vielen Dank für die Blumen!<br />
zell gemacht. Mit verschiedenen Aktionen<br />
vor der Basilika sammelten sie<br />
Spenden für WorkOut. Martina Hochedlinger<br />
(re.), Organisationsreferentin<br />
der KAJ, freute sich, dass so viele<br />
Jugendliche gemeinsam ein aktives<br />
Zeichen gegen die Jugendarbeitslosigkeit<br />
gesetzt haben und dadurch ein<br />
derartiger Spendenerfolg möglich<br />
Foto: Strobl
SchülerInnen für<br />
<strong>Emmaus</strong><br />
Mit einem Fest endete das Projekt<br />
„Bewegte Klasse“ (wir haben im<br />
<strong>Rundbrief</strong> 02/<strong>2009</strong> darüber berichtet)<br />
an der HSI in Waidhofen an<br />
der Ybbs. "Wir sind alle durch das<br />
Miteinander und Füreinander sehr<br />
beschenkt worden!", zog Religionslehrerin<br />
Petra Hirtl Resumée.<br />
Nachdem <strong>Emmaus</strong>-Gäste und MitarbeiterInnen<br />
die Schülerinnen und<br />
Schüler der 2A, 2B und 3A in Waifhofen<br />
besucht hatten, verbrachten die<br />
14- und 15-Jährigen mit ihren Klassen<br />
einen Tag in der <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
St. Pölten. Da wurde miteinander<br />
gearbeitet und gegessen und die<br />
jungen WaidhofnerInnen konnten viel<br />
über die Arbeit mit Menschen am<br />
Rande unserer Gesellschaft erfahren.<br />
Hoch motiviert, auch selbst etwas beizutragen,<br />
nahmen sie am Waidhofener<br />
Stadtlauf teil, um Sponsorengelder<br />
für <strong>Emmaus</strong> zu lukrieren.<br />
Im Juni schließlich rückten die drei<br />
Klassen zu einem letzten Aktionstag<br />
Abschiedsfeier von Christoph M.<br />
Am 12. Juni durften wir im Rahmen<br />
einer kleinen Abschiedsfeier im<br />
Quatsch cafe Viehofen Christoph alles<br />
Gute für seinen weiteren Lebensweg<br />
wünschen. Christoph kam im Dezember<br />
2007 ins Wohnheim Viehofen.<br />
Nach seinem sehr abwechslungsreichen<br />
Leben, das viele Höhen und Tiefen<br />
beinhaltete, fand er in <strong>Emmaus</strong><br />
einen Platz für Ruhe und Neuorientierung.<br />
Christoph belebte das Wohn-<br />
<strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
aus: In der Hauptschule malten SchülerInnen<br />
und <strong>Emmaus</strong>-Gäste im Teamwork<br />
zwei Klassenräume aus. Zeitgleich<br />
verkauften andere am Wochenmarkt<br />
Produkte aus den <strong>Emmaus</strong>-<br />
Betrieben und Selbstgebasteltes. Vier<br />
Burschen aus der Vierten Klasse<br />
unterstützten die Aktion mit heiterer<br />
Blasmusik. Eine andere Gruppe half<br />
im neuen Sozialmarkt SOMA in der<br />
Ybbsitzer Straße beim Waren ein -<br />
schlichten. Schließlich fand bei strahlendem<br />
Sonnenschein im Schulhof<br />
die gemeinsame Abschlussfeier statt,<br />
bei der die Klassensprecher an<br />
<strong>Emmaus</strong>-Geschäftsführer Karl Rottenschlager<br />
einen Scheck in Höhe von<br />
2.592 Euro überreichten.<br />
Foto: Herzberger<br />
heim von Beginn an mit dem ihm<br />
eigenen Charme und war bald als „der<br />
Mann mit Hut“ bekannt, ohne welchen<br />
er niemals anzutreffen war.<br />
Christoph zieht in eine Wohnung in St.<br />
Pölten, welche mit Hilfe der <strong>Emmaus</strong>-<br />
Nachbetreuung bereits gefunden und<br />
renoviert werden konnte. Das Wohnheimteam<br />
wünscht ihm auf diesem<br />
Weg noch einmal alles Gute für sein<br />
weiteres Leben!<br />
17
18 SOMA<br />
10. SOMA in Amstetten!<br />
„SOMA-Mobil“ versorgt 14 Gemeinden im Waldviertel<br />
Mit den Neueröffnungen in Waid -<br />
hofen an der Ybbs, Mödling und<br />
Amstetten gibt es zehn fixe<br />
SOMA-Standorte in Niederösterreich.<br />
Seit Ende September fährt<br />
außerdem ein mobiler Sozialmarkt<br />
durchs Waldviertel.<br />
„Endlich hat auch in Amstetten die<br />
„SOMA-Zeit“ begonnen“, meinte<br />
Weihbischof Anton Leichtfried bei der<br />
Eröffnung des zehnten SOMA-Sozialmarktes<br />
in Amstetten. Die Landesrätinnen<br />
Johanna Mikl-Leitner und<br />
Karin Scheele unterstrichen mit ihrer<br />
Anwesenheit die Wichtigkeit des Projekts.<br />
„Die SOMA-Märkte in Niederösterreich<br />
sind eine konkrete Maßnahme<br />
gegen die Teuerung, die zielgerichtet<br />
und effizient ist - gerade das ist in der<br />
derzeit schwierigen Wirtschaftslage<br />
von größter Bedeutung“, so Landesrätin<br />
Mag. Johanna Mikl-Leitner. Wie<br />
die Landesrätin bekannt gab, folgt der<br />
Eröffnung des zehnten fixen SOMA-<br />
Standortes in Amstetten nun der erste<br />
mobile Sozialmarkt im Waldviertel.<br />
Wöchentlich macht das Verkaufsmobil<br />
in 14 Gemeinden Station. „Hier<br />
wollen wir Erfahrungen sammeln und<br />
dann auch die anderen Viertel versorgen“,<br />
so die Landesrätin.<br />
Die Realisierung des Marktes in<br />
Freude über die Eröffnung des zehnten Sozialmarktes in Amstetten: Interspar-<br />
Chef Herbert Hochhaltinger, Bgm. LT-Abg. Günther Leichtfried, Marktleiterin Elisabeth<br />
Leitner, Weihbischof Anton Leichtfried, SAM-NÖ GF Walter Feninger (verdeckt),<br />
Marktleiterin Irmgard Pöll-Wimmer, LR Johanna Mikl-Leitner, Superintendent<br />
Paul Weiland, LR Karin Scheele, AMS-Chef Karl Fakler, Amstettens Vize-<br />
Bgm. Ursula Buchebner und Bürgermeister Herbert Katzengruber sowie Bgm.<br />
Johannes Pressl aus Ardagger.<br />
Foto: Herzberger
Amstetten konnte nicht zuletzt mit der<br />
Unterstützung durch eine Projektarbeit<br />
dreier Maturantinnen so rasch<br />
umgesetzt werden. Das siebenköpfige<br />
Marktteam mit Geschäftsführerin<br />
Irmgard Pöll-Wimmer und Marktleiterin<br />
Elisabeth Leitner hofft weiterhin<br />
auf viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
150.000 Euro pro Jahr lassen sich<br />
Arbeitsmarktservice (AMS) und Land<br />
NÖ den Personalaufwand für einen<br />
Sozialmarkt kosten. AMS-Chef Karl<br />
Fakler schätzt die Möglichkeit zum<br />
Wiedereinstieg für Arbeitslose: „Hier<br />
können sie vorzeigen, dass sie gerne<br />
und gut arbeiten.“<br />
„Nach aktuellen Studien landen in<br />
Österreich jährlich 180.000 Tonnen<br />
verwendbare Lebensmittel im Müll“,<br />
betonte Walter Feninger, Geschäftsführer<br />
von sieben der zehn SOMA-<br />
Sozialmärkte in NÖ. Auch Interspar-<br />
Chef Herbert Hochhaltinger aus<br />
Amstetten ist das ein Dorn im Auge:<br />
„Manche Ware ist vor 19.30 Uhr völlig<br />
frisch und fünf Minuten später fast<br />
schon im Müll.“ Mit der Belieferung<br />
des Sozialmarktes soll sich das nun<br />
ändern.<br />
SOMA<br />
SAM-NÖ Geschäftsführer<br />
Walter Feninger mit<br />
AMS-Chef Karl Fakler,<br />
Landesrätin Johanna<br />
Mikl-Leitner und Claudia<br />
Zwingl von der<br />
SOMA Geschäftsführung<br />
präsentieren<br />
den Mobilen Sozialmarkt.<br />
Foto: Herzberger<br />
Das SOMAmobil fährt<br />
folgende Stationen an:<br />
Horn, Eggenburg, Gars, Litschau,<br />
Gmünd, Zwettl, Heidenreichstein,<br />
Waidhofen, Groß Siegharts, Allentsteig,<br />
Gföhl, Schrems, Weitra, Vitis.<br />
Den genauen Fahrplan finden<br />
sie unter: www.samnoe.at<br />
„Die Gegensätze der Welt klagen uns<br />
an“, meinte Weihbischof Anton Leichtfried<br />
in Bezug auf die wachsenden<br />
Müllberge zu Zeiten wachsender<br />
Armut und lud ein für neue Lösungen<br />
zu mehr Verteilungsgerechtigkeit zu<br />
beten. Zusammen mit dem evangelischen<br />
Superintendenten Paul Weiland<br />
nahm er die Segnung des Amstettner<br />
Marktes vor.<br />
19
20 <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
Auf dem Weg mit dem Auferstandenen Herrn<br />
In Schönbach im Waldviertel entsteht<br />
ein „Lichtweg“, der in 14 Stationen<br />
den Weg von der Auferstehung Jesu<br />
Christi bis zur Aussendung des Heiligen<br />
Geistes nachempfinden lässt.<br />
Die erste Station ist der <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft<br />
St. Pölten gewidmet.<br />
Via Lucis (lat. für „Lichtweg“) ist eine<br />
junge Form der Andacht, die ihren<br />
Ausgang in den 90-er Jahren in Italien<br />
genommen hat. Salesianergruppen<br />
pflegten erstmals diese Form<br />
der Andacht, in der es darum geht,<br />
die Freude über die Auferstehung<br />
zum Ausdruck zu bringen und der<br />
nachösterlichen Ereignisse zu<br />
gedenken.<br />
Erstmals in Österreich wurde nun in<br />
Schönbach ein solcher Lichtweg<br />
installiert. Jedes Jahr soll eine der 14<br />
Stationen ausgestaltet und – als Zei-<br />
chen für das sichtbare Weiterleben<br />
des Herrn unter uns Menschen – einer<br />
christlich sozialen Organisation<br />
gewidmet sein.<br />
Die fünfte Station des Via Lucis in<br />
Schönbach, die als erste ausgestaltet<br />
wurde. Der Künstler Herbert Gahr<br />
gestaltete das „Mahl in <strong>Emmaus</strong>“.<br />
Alles Neu<br />
im<br />
Weltladen<br />
Foto: Roland Grain<br />
Jede Menge Zeit<br />
und Engagement<br />
investierten die haupt- und ehrenamtlichen<br />
MitarbeiterInnen des Vereins<br />
Weltladen St. Pölten den Sommer<br />
über: Ein modernes, funktionelles Verkaufslokal,<br />
in dem die Produkte besser<br />
präsentiert werden können, sowie<br />
die räumliche Trennung des Verkaufsbereichs<br />
von der Warenübernahme<br />
waren das Ziel. Die Tischlereiarbeiten<br />
wurden von <strong>Emmaus</strong>-Lilienfeld durchgeführt.<br />
Dass dies ausgezeichnet<br />
gelungen ist, davon konnte man sich<br />
bei der Neueröffnung überzeugen –<br />
bei fairem Frühstück, Modeschau und<br />
Musik.
Gott finden<br />
Buchtipp<br />
Christliche Positionen versus atheistische Lebensentwürfe<br />
Buchpräsentation und Diskussionsabend<br />
mit Dr. Herwig Büchele SJ<br />
am 25. November <strong>2009</strong><br />
um 19.00 Uhr, im Bildungshaus St. Hippolyt<br />
Herwig Büchele wird an diesem Abend sein neues Buch vorstellen und<br />
möchte dann mit allen Anwesenden in Diskussion treten. Mag. Franz Moser,<br />
Theologe und pädagogischer Mitarbeiter des Bildungshauses<br />
St. Hippolyt, wird versuchen dem Autor kritische<br />
Einwände gegenüber zu stellen. Anschließend<br />
geben Dr. Verena Lang und DI Dr. Walter Feninger Zeugnis<br />
über die Bedeutung des Glaubens für ihr Leben, ehe<br />
alle eingeladen sind in die Diskussion einzutreten.<br />
In<br />
Kooperation<br />
mit<br />
P. Herwig Büchele stellt in seinem neuen Buch die Dramatik<br />
des Lebens Jesu von Nazareth verschiedenen atheistischen<br />
Lebens entwürfen gegenüber.<br />
Der Autor erklärt zu Beginn das menschliche Leben als<br />
„Spannungseinheit von Geburt und Tod“ um anschließend<br />
Gottesbilder anzusprechen, wie sie die philosophischen<br />
Modelle eines Nietzsche, Sartre oder Marx implizieren.<br />
Zum einen spricht Büchele den Versuch eines Aldous Huxley an, Gott als<br />
Konstrukt des Menschen festzumachen, um im nächsten Kapitel die Gottlosigkeit<br />
des liberalistisch-kapitalistischen Wirtschaftssystems aufzuzeigen.<br />
In der differenzierten Auseinandersetzung mit atheistischen Positionen und<br />
teilweise auch deren Erscheinungsformen im Alltag zeigt der Autor den<br />
besonderen Wert der Botschaft Jesu für ein sinnerfülltes Leben auf.<br />
21
Österreichische Post AG<br />
Sponsoring-Post<br />
Benachrichtigungspostamt<br />
3101 St. Pölten<br />
GZ 02Z033980 S<br />
Besuchen Sie uns bei der Gloria!<br />
„<strong>Emmaus</strong>-Treffpunkt“ beim Messestand der Pastoralen Dienste<br />
der Diözese St. Pölten.<br />
Die Vielfalt der Kirche erleben – dazu lädt die GLORIA Kirchen-Messe von 8. bis<br />
10. Oktober <strong>2009</strong>, jeweils von 9 bis 17 Uhr ins St. Pöltner Veranstaltungszentrum<br />
VAZ.<br />
Die Diözese St. Pölten hat uns eingeladen, beim „Kirchenheurigen“ der Pastoralen<br />
Dienste auch die <strong>Emmaus</strong>gemeinschaft St. Pölten vorzustellen. MitarbeiterInnen<br />
informieren Sie über unsere Arbeit mit Menschen am Rande der<br />
Gesellschaft. Gerne zeigen wir Ihnen die handgefertigten Produkte aus der<br />
<strong>Emmaus</strong>-Kunstwerkstatt, von Wandkreuzen, Email-Produkten für Taufe, Erstkommunion<br />
und Firmung bis zu Meditations-Schemeln. Wir freuen uns auf<br />
Ihren Besuch!<br />
Die <strong>Emmaus</strong> gemeinschaft wird gefördert von:<br />
NÖ Landesregierung, Arbeitsmarktservice, Europäischer Sozialfonds, Bundessozialamt - Landesstelle NÖ,<br />
Nieder österreichischer Gesundheits- und Sozialfonds - Bereich Soziales, Bundesministerium für Justiz,<br />
Stadtgemeinde St. Pölten, Caritas, Diözese St. Pölten. ZVR-Zahl: 248337422<br />
Sparkasse NÖ Mitte-West, BLZ 20256, Kontonummer: 38 570,<br />
IBAN: AT84 20256 000000 38570, BIC: SPSPAT21<br />
Raiba St. Pölten, BLZ 32585, Kontonummer: 1.129.360,<br />
IBAN: AT96 32585 0000 1129360, BIC: RLNWATWWOBG