Interview mit Sarah Nyffeler - swissharpers.ch

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Mundharmonika-Virtuosin
Sarah Nyffeler
Matura im Hauptfach Musik,
mit Mundharmonika und Gitarre
SWISS HARPERS-Interview mit:
Sarah, geboren 11.07.1992,
von Oberhünigen/BE
SH: Sarah, du hast dich schon
sehr früh für das Hosentascheninstrument
entschieden – wann hast
du zu spielen begonnen und warum
gerade die Muha?
Sarah: Meine Mutter hat bei
Schwager`s Schnöregiige-Schuel
angefangen Mundharmonika zu
spielen. Natürlich hat sie fleissig
Zuhause geübt. Ich habe ihr dabei
oftmals zugehört. Doch begeistert
von ihren musikalischen Künsten war ich nicht. Da habe ich beschlossen, dass ich
das auch lerne um ihr zu zeigen wie das geht. Kurz vor meinem 9. Geburtstag
habe ich meinen ersten Mundharmonikakurs besucht und war sofort begeistert.
SH: Seit 10 Jahren spielst du nun schon Muha. Du hast in Reiden bei Schwager’s
Schnöregiige-Schuel angefangen, später nach Aarwangen gewechselt und spielst
heute bei den Schnoregygeler vo Aarwange und den Schmitte-Stifte. Bleibt dir
noch Zeit für andere Hobbys?
Sarah: Ja. Im Gegensatz zu den meisten meiner Kolleginnen und Kollegen aus
dem Gymnasium, welche auf Grund der höheren schulischen Anforderungen und
dem damit verbundenen Zeitaufwand ihre Hobbys aufgegeben haben, bleibe ich
praktisch keinen Abend zu Hause. Wie bereits erwähnt übe ich 2 - 3 mal pro
Woche gemeinsam mit anderen begeisterten Mundharmonikaspielern. Hinzu
kommt mein Maturainstrument die Gitarre. Und da meine Energiereserven
manchmal unerschöpflich scheinen, kommt bei mir auch der Sport nicht zu kurz;
Ich klettere, spiele Einradhockey und fahre Einraddownhill. Daneben leite ich
gemeinsam mit einem Kollegen in Bolligen eine Einradgruppe, wo wir unsere
Kenntnisse weitergeben können. Eine Leidenschaft von mir bilden Tiere. Ich gehe
regelmässig mit unserem Familienhund in die Hundeschule und bin auch sonst in
jeder freien Minute mit unseren Tieren beschäftigt. Und nicht zuletzt verbringe ich
auch sehr viel Zeit gemeinsam mit meinem Freund.
SH: Bist du eine Spielernatur?

Sarah: Ganz klar ja. Sowohl das Spiel mit den Tönen, als auch das gemeinsame
Spiele spielen mit Freunden oder der Familie, bereiten mir sehr grosse Freude.
Auch sportliche Spiele machen mir Spass. Egal ob ein lustiges Fussball-Dorfturnier
oder ein Meisterschaftsspiel im Einradhockey - ich bin für alles zu haben.
Spielen bedeutet für mich Spass gemeinsam mit guten Freunden und die Gedanken
des Alltags zur Seite schieben.
SH: Woher nimmst du die Energie und Motivation für alle deine Aktivitäten?
Sarah: Aus meinen Aktivitäten. Wenn ich mich bewegen und die Alltagssorgen
vergessen kann, ist das der grösstmögliche Energiespender. Nichts macht mich
müder als den ganzen Tag rumzusitzen. Schlechte Laune gibt’s bei mir selten.
Wenn es sie gibt, dann kommt sie ziemlich sicher daher, dass ich mich nicht
genug Bewegen konnte. So lautet auch der Rat meiner Mutter, wenn ich miesgelaunt
nach Hause komme immer: "Pack dir den Hund und das Einrad und geh in
den Wald. Danach können wir wieder zusammen sprechen".
SH: Gibt es einen Lebenstraum?
Sarah: Träume nicht dein Leben - lebe deinen Traum.
Nicht davon sprechen, was ich irgendwann in ferner Zukunft einmal machen
möchte, sondern die Gelegenheiten, welche sich mir bieten, am Schopf packen
und so das Beste aus meinem Leben machen. Ich möchte soviel als möglich
erleben und meine Neugierde neues zu entdecken nicht verlieren.
SH: Bist du sentimental, romantisch oder eher ein Realist?
Sarah: Schwierige Frage... ein sentimentaler Realist mit romantischer Ader!? Ich
kann mich bei keinem dieser Begriffe zu 100% zuordnen. Von jedem steckt ein
Stück in mir. Aber auf jeden Fall bin ich eine Person, welche versucht mit minimalem
Aufwand maximales zu erreichen.
SH: Welches Reiseziel möchtest du gerne einmal ansteuern?
Sarah: Einen langjährigen Traum werde ich mir jetzt erfüllen: Gemeinsam mit meinem
Freund werde ich nach Finnland fahren, wo ich bis Ende Jahr bleiben werde.
Ich freue mich sehr darauf Land und Leute kennen zu lernen. Ich bewundere die
finnische Ruhe und bin gespannt darauf, die atemberaubenden Naturschauspiele
live zu erleben. Doch es gibt noch viele schöne Plätze auf der Erde, welche ich
noch entdecken möchte.
SH: Welche Musikstylrichtung gefällt dir am besten?
Sarah: Grundsätzlich bin ich für (fast) alles offen. Auf meinem iPod findet sich
Raggae, Rock, Klassik, Ethno, Punk, Pop, Metal, Blues, etc. Für jeden
Geschmack ist etwas dabei. Das einzige was bei mir nicht anzutreffen ist, ist
HipHop und House. Meistens höre ich aber Rock oder Metal. Vielleicht als Ausgleich
zur Mundharmonika und Akustischen Gitarre?!
SH: Hast du musikalisch ein Idol das du gerne einmal treffen möchtest?
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Sarah: Nicht nur eines. Es gibt sehr viele Bands welche ich sehr gerne einmal
persönlich treffen würde um mich mit ihnen zu unterhalten und wenn möglich
auch zusammen zu musizieren. Die zwei Bands welche ich unglaublich gerne
kennen lernen möchte sind einerseits die schweizer Volkmetalband Eluveitie. Sie
verschmelzen die altertümlichen Instrumente, wie keine zweite Band mit hervorragendem
Metal.
Die zweite Band, welche mich in ihren Bann gezogen hat, ist Apocalyptica. Sie
besteht aus 4 professionellen Cellospielern welche sowohl eigene Stücke schreiben,
als auch Metalstücke von anderen Bands covern. Die Finnen bezeichnen ihr
Genre selbst als Cello-Rock. Einfach nur genial die Typen!
SH: Ein wichtiger Meilenstein in deinem Leben ist bestimmt die bestandene
Matura. In welche Richtung planst du deine berufliche Zukunft?
Sarah: Nach einem mehrmonatigen Finnlandaufenthalt, werde ich in der Schweiz
ein Praktikum als Pflegerin absolvieren. Im September 2012 werde ich - sofern
alles klappt mit Praktika und Aufnahmeprüfungen - das Studium als Physiotherapeutin
beginnen.
SH: Wie sieht die musikalische Zukunft aus? Seit einiger Zeit spielst du neben der
Melodie- auch noch die Akkord-Mundharmonika.
Sarah: Der Mundharmonika werde ich sicherlich treu bleiben. Ich würde sehr
gerne auch noch die Bass-Mundharmonika erlernen. Ich möchte aber auch noch
viele andere Instrumente zu spielen lernen. Besonders die "etwas spezielleren"
faszinieren mich. Digeridoo, Dudelsack, oder sonst was exotisches, was ich leider
nicht als Maturainstrument wählen durfte wegen den Maturitätsbestimmungen.
Daher kommt auch der etwas spezielle Deal mit meiner "bi-instrumentalen"
Maturität. Dafür bin ich meinem Musiklehrer des Gymnasiums sehr dankbar, weil
er derjenige war, welcher sich für mein Anliegen eingesetzt hat und einige Zeit
investiert hat, dies zu ermöglichen.
Ausserdem ist es ein Ziel von mir ein Stück für die Mundharmonika zu arrangieren,
im Stil von Apocalyptica. Mal keinen Ländler und keinen Schlager, sondern
Mundharmonika-Rock.
Liebe Sarah, SWISS HARPERS, Schweizer Verband der Mundharmonikaspieler
gratuliert dir zur bestandenen Matura und wünscht dir alles Gute für die Zukunft
und viele schöne Momente mit der Mundharmonika.
Auch ich gratuliere dir zur bestandenen Matura. Sozusagen vom ersten Schritt an
durfte ich deinen musikalischen Werdegang bis heute miterleben. Eine Idee deine
Matura mit einer Mundharmonika und einer Gitarre zu meistern haben vielleicht
sogar die Schnoregygeler vo Aarwange geliefert mit dem Musikstück „Ein
Schlafsack und eine Gitarre la la la, das Herz am rechten Fleck und eine
Mundharmonika“. Ich hoffe, dass du den Schnoregygeler vo Aarwangen und der
ganzen Mundharmonikaszene noch lange erhalten bleibst.
Vielleicht dürfen wir dich eines Tages sogar als Star feiern.
von: Anna Speiser
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