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Gebrauchsanweisung 559 938 - LD DIDACTIC

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06/05-W97-Iv/Sel<br />

1 Beschreibung<br />

Der Röntgenenergiedetektor ermöglicht die Aufnahme von<br />

Energiespektren an Röntgen- oder γ-Strahlung im Energiebereich<br />

von ca. 2 keV bis 60 keV. Er besteht aus einer Si-PIN-<br />

Photodiode, die mit Hilfe eines Peltier-Elementes abgekühlt<br />

wird. Ein ladungsempfindlicher Vorverstärker und ein linearer<br />

Hauptverstärker mit Pulsformer sind in das Detektorgehäuse<br />

integriert. Der Detektor ist insbesondere für den Einbau in das<br />

Röntgengerät (554 811) geeignet.<br />

2 Lieferumfang<br />

1 Röntgenenergiedetektor<br />

1 Tischnetzgerät, 100-240 VAC<br />

1 BNC-Kabel, 50 cm<br />

1 Sensorhalter<br />

1 Stativstange mit Gewinde<br />

1 Abschwächerblende<br />

1 Kalibriertarget (verzinkter Stahl)<br />

1 Prüfprotokoll<br />

1 Inbusschlüssel, 1,5 mm<br />

<strong>Gebrauchsanweisung</strong> <strong>559</strong> <strong>938</strong><br />

Röntgenenergiedetektor (<strong>559</strong> <strong>938</strong>)<br />

1 Röntgenenergiedetektor<br />

2 Sensorhalter<br />

3 Abschwächerblende<br />

4 Kalibriertarget<br />

5 Stativstange mit Gewinde<br />

3 Nachweiswahrscheinlichkeit<br />

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein in die Si-PIN-Photodiode einfallendes<br />

Röntgenphoton nachgewiesen wird, hängt von dessen<br />

Energie E ab.<br />

Dargestellt ist die Abhängigkeit bis zur maximalen Energie des<br />

Röntgengerätes (554 811). Bei höheren Energien nimmt die<br />

Nachweiswahrscheinlichkeit immer weiter ab.


<strong>Gebrauchsanweisung</strong> <strong>559</strong> <strong>938</strong> Seite 2/6<br />

4 Komponenten<br />

4.1 Röntgenenergiedetektor<br />

1a Eintrittsfenster<br />

1b Tubus<br />

1c Kühlkörper<br />

1d Kontroll-LED<br />

1c Signalausgang<br />

1e Speisespannungseingang<br />

1f Gewindebuchse M6<br />

Tubus:<br />

zur Halterung des Detektors im mitgelieferten Sensorhalter<br />

Kontroll-LED:<br />

rot: Versorgungsspannung liegt an,<br />

grün: Si-PIN-Photodiode abgekühlt, Detektor betriebsbereit<br />

Signalausgang:<br />

zum Anschluss an die VKA-Box (524 058)<br />

Speisespannungseingang:<br />

zum Anschluss an das mitgelieferte Tischnetzgerät<br />

Gewindebuchse M6:<br />

zur Halterung mit der mitgelieferten Stativstange mit Gewinde<br />

4.2 Sensorhalter:<br />

zur Halterung des Röntgenenergiedetektors im Goniometer des<br />

Röntgengerätes (554 811)<br />

2a Bohrung<br />

2b Inbusschrauben, 1,5 mm<br />

2c Führungsstangen<br />

Bohrung:<br />

passend zum Tubus des Röntgenenergiedetektors<br />

Inbusschrauben, 1,5 mm:<br />

zur Fixierung des Röntgenenergiedetektors<br />

Führungsstangen:<br />

passend zum Sensorarm des Goniometers im Röntgengerät<br />

(554 811)<br />

4.3 Abschwächerblende:<br />

zur Schwächung des Röntgenstrahls für direkte Messungen mit<br />

dem Röntgenenergiedetektor im Primärstrahl des Röntgengerätes.<br />

Die beiden durch Lack gesicherten Schrauben lassen einen<br />

feinen Schlitz von 10 µm Breite für den Primärstrahl frei.<br />

3a Schrauben (gesichert)<br />

3b Ansatz für Filter<br />

3c Passbohrung<br />

Ansatz für Filter:<br />

zum Aufstecken der Filter (554 832 und 554 833)<br />

Passbohrung:<br />

passend zum Schlitzkollimator des Röntgengerätes (554 811)<br />

und zum Kreiskollimator aus dem Lieferumfang des Comptonzusatzes<br />

II Xray (554 837)


Seite 3/6 <strong>Gebrauchsanweisung</strong> <strong>559</strong> <strong>938</strong><br />

5 Technische Daten<br />

Röntgenenergiedetektor:<br />

Energiebereich: ca. 2 keV bis 60 keV<br />

Energieauflösung: 0,4 keV (Halbwertsbreite)<br />

bei EFeKα = 6,40 keV<br />

Nichtlinearität<br />

(einschließlich VKA-Box): < 1 % bei E = 3-35 keV<br />

Langzeit-Energiedrift: < 3 %<br />

(nach 4 h Dauerbetrieb im<br />

Röntgengerät bei ϑlab = 25 °C)<br />

Eintrittsfenster: Kunststoff<br />

(Absorption äquivalent zu Graphit<br />

mit d = 40 µm)<br />

Detektor: Si-PIN-Photodiode<br />

Aktive Fläche des Detektors: 0,8 mm ∅<br />

Dicke des Detektors: ca. 150 µm<br />

Gehäuse des Detektors: Eisenlegierung<br />

beschichtet mit Goldlegierung<br />

Anstiegszeit<br />

der Ausgangssignale: ca. 0,5 µs<br />

Abfallzeit<br />

der Ausgangssignale: ca. 5 µs<br />

Totzeit pro Impuls: ca. 250 µs<br />

Arbeitstemperatur der<br />

Si-PIN-Photodiode: ca. -15°C<br />

Kühlung des Detektors: thermoelektrisch<br />

(Peltier-Element)<br />

Versorgungsspannungen: ±15 V, +5 V (aus Tischnetzgerät,<br />

100-240 VAC)<br />

Eingang Speisespannungen: Mini-DIN-Buchse<br />

Signalausgang: BNC-Buchse<br />

Abmessungen: 60 mm × 120 mm × 60 mm<br />

Masse: 450 g<br />

Abschwächerblende:<br />

Schlitzbreite: ca. 10 µm<br />

Kalibriertarget:<br />

Material: verzinkter Stahl<br />

Fe Kα-Linie: 6,40 keV<br />

(gewichteter Mittelwert)<br />

Zn Kα-Linie: 8,63 keV<br />

(gewichteter Mittelwert)<br />

Abmessungen: 25 mm × 25 mm<br />

6 Energieauflösung<br />

Die Halbwertsbreite (FWHM) hängt von der Energie E der Röntgenstrahlung<br />

ab:<br />

( ) 2<br />

FWHM E = 2 ⋅ 2 ⋅ln2 ⋅ σ el + F⋅ε⋅ E<br />

mit σ el ≈ 160 eV, F ≈ 0,15, ε = 3,8 eV<br />

7 Hinweis zur Funktionsfähigkeit<br />

Das Eindringen von Wasserdampf aus der Umgebungsluft<br />

durch das dünne Eintrittsfenster des Röntgenenergiedetektors<br />

ist im Laufe der Jahre nicht völlig auszuschließen. Dadurch<br />

kann die Funktionsfähigkeit der Si-PIN-Photodiode behindert<br />

werden.<br />

Sollte der Röntgenenergiedetektor aus diesem Grund nach<br />

einiger Zeit nicht mehr funktionsfähig sein, so kann er beim<br />

Hersteller <strong>LD</strong> Didactic GmbH wieder funktionsfähig gemacht<br />

werden.<br />

8 Zubehör<br />

zur Energiespektroskopie:<br />

1 HF-Kabel, 1 m 501 02<br />

1 VKA-Box 524 058<br />

1 Sensor-CASSY<br />

oder<br />

524 010<br />

1 Pocket-CASSY 524 006<br />

1 CASSY Lab<br />

1 PC mit Windows 98/NT oder höher<br />

524 200<br />

zum Nachweis des Compton-Effekts an Röntgenstrahlen:<br />

Comptonzusatz II Xray<br />

Röntgengerät<br />

554 837<br />

mit Röntgenröhre Mo und Goniometer 554 811<br />

zur Röntgenfluoreszenzspektroskopie :<br />

Targetsatz K-Linien-Fluoreszenz 554 844<br />

Targetsatz L-Linien-Fluoreszenz<br />

Röntgengerät<br />

554 846<br />

mit Röntgenröhre Mo und Goniometer<br />

oder<br />

mit Röntgenröhre Cu und Goniometer<br />

554 811


<strong>Gebrauchsanweisung</strong> <strong>559</strong> <strong>938</strong> Seite 4/6<br />

9 Fluoreszenz des Gehäusematerials<br />

Ein Teil der einfallenden Röntgenstrahlung dringt durch die Si-<br />

PIN-Photodiode in deren Gehäusewand und regt dort Atome<br />

zur Röntgenfluoreszenz an. Deren charakteristische Strahlung<br />

gelangt teilweise in die Photodiode und wird zusammen mit der<br />

primären Röntgenstrahlung registriert. Daher kann das gemessene<br />

Spektrum immer auch die charakteristischen Linien der<br />

Elemente Fe, Co, Ni, Cu, Zn, Au und Ag beinhalten.<br />

Welche charakteristischen Linien angeregt werden, hängt von<br />

der Energie der Primärstrahlung ab. Am häufigsten treten die L-<br />

Linien von Gold auf.<br />

Resonanzfluoreszenz des Gehäuses der Si-PIN-Photodiode,<br />

angeregt durch monochromatisierte Röntgenstrahlung (Bragg-<br />

Reflexion) mit E = 31 keV.<br />

Nr. Linie<br />

E<br />

Nr. Linie<br />

keV<br />

E<br />

keV<br />

1 Ag Lα 2,98 7 Zn Kα 8,64<br />

2 Ag Lβ 3,15 8 Au Lα 9,71<br />

3 Fe Kα 6,40 9 Au Lβ 11,44*<br />

4 Co Kα 6,93 10 Au Lγ 13,38*<br />

5 Ni Kα 7,48 11 Ag Kα 22,16*<br />

6 Cu Kα 8,05 12 Ag Kβ 24,94*<br />

* Energie der Kα1-Linie<br />

10 Betrieb im Röntgengerät (554 811)<br />

10.1 Einbau in den Sensorhalter:<br />

– Tubus des Röntgenenergiedetektors in die Bohrung des<br />

mitgelieferten Sensorhalters führen und Röntgenenergiedetektor<br />

bis zum Anschlag schieben.<br />

– Röntgenenergiedetektor ausrichten und mit Inbusschrauben<br />

fixieren.<br />

10.2 Einbau in das Röntgengerät (554 811) und Anschluss<br />

an die VKA-Box (524 058):<br />

– Anschlusskabel des Tischnetzgerätes durch den Leerkanal<br />

des Röntgengerätes (554 811) führen und an Speisespannungseingang<br />

des Röntgenenergiedetektors anschließen.<br />

– Sensorhalter mit Röntgenenergiedetektor im Sensorarm des<br />

Goniometers montieren und Anschlusskabel soweit nachführen,<br />

dass ein vollständiger Schwenk des Sensorarmes möglich<br />

ist.<br />

– Signalausgang des Röntgenenergiedetektors mittels mitgeliefertem<br />

BNC-Kabel an die BNC-Buchse SIGNAL IN im Experimentierraum<br />

des Röntgengerätes anschließen.<br />

– Ausgang Signal Out im Anschlussfeld des Röntgengerätes<br />

mittels BNC-Kabel an VKA-Box anschließen.


Seite 5/6 <strong>Gebrauchsanweisung</strong> <strong>559</strong> <strong>938</strong><br />

10.3 Messung mit dem Kalibriertarget:<br />

– Kalibriertarget auf dem Targettisch des Goniometers fixieren.<br />

– Experimentierraum des Röntgengerätes schließen und Sensorwinkel<br />

= 90° und Targetwinkel = 45° einstellen.<br />

– Tischnetzgerät an Netzspannung anschließen und ca. 2 min<br />

warten, bis die Leuchtdiode des Röntgenenergiedetektors<br />

grün (Wechsel von rot nach grün) leuchtet.<br />

– Röhren-Hochspannung U = 35 KV, Emissionsstrom I =<br />

1,00 mA wählen und Röhren-Hochspannung einschalten.<br />

– In CASSY Lab die Messparameter „Vielkanalmessung, 256<br />

Kanäle, negative Pulse, Verstärkung -6, Messdauer 300 s“<br />

wählen.<br />

– Spektrumaufnahme mit oder Taste F9 starten (aufgezeichnet<br />

wird bei der Messung mit Mo-Anode oder Cu-<br />

Anode das oben dargestellte Spektrum).<br />

10.4 Messung des Primärstrahls:<br />

– Targethalter mit dem Targettisch ausbauen und Sensor in<br />

0°-Position bringen.<br />

– Abschwächerblende bis zum Anschlag über den Kollimator<br />

stülpen und sorgfältig ausrichten (mit den Schrauben nach<br />

oben und unten weisend).<br />

– Tischnetzgerät an Netzspannung anschließen und ca. 2 min<br />

warten, bis die Leuchtdiode des Röntgenenergiedetektors<br />

grün (Wechsel von rot nach grün) leuchtet.<br />

– Röhren-Hochspannung U = 35 KV, Emissionsstrom I =<br />

0,10 mA wählen und Röhren-Hochspannung einschalten.<br />

– In CASSY Lab die Messparameter „Vielkanalmessung, 256<br />

Kanäle, negative Pulse, Verstärkung -2, Messdauer 300 s“<br />

wählen.<br />

– Spektrumaufnahme mit oder Taste F9 starten (aufgezeichnet<br />

wird bei der Messung mit Mo-Anode das oben dargestellte<br />

Spektrum).<br />

– In 0,1°-Schritten um 0° den Sensorwinkel suchen, bei dem<br />

die Gesamtzählrate um 200 1/s liegt.<br />

Falls überhaupt keine oder nur sehr wenige Ereignisse gezählt<br />

werden:<br />

– Abschwächerblende um 180° gedreht aufsetzen und erneut<br />

den optimalen Sensorwinkel suchen.


<strong>Gebrauchsanweisung</strong> <strong>559</strong> <strong>938</strong> Seite 6/6<br />

11 Energiekalibrierung<br />

– In CASSY Lab mit den Tasten Alt+E das Dialogfenster „Energiekalibrierung“<br />

öffnen und „globale Energiekalibrierung“<br />

wählen.<br />

– Energien zweier gemessener Linien eintragen.<br />

– Im Popup-Menü des Diagrammfensters den Menüpunkt<br />

„Weitere Auswertungen“ → „Peakschwerpunkt berechnen“<br />

auswählen und den Bereich der ersten Linie markieren.<br />

– Ergebnis in das Dialogfenster „Energiekalibrierung“ eintragen.<br />

– Anschließend den Schwerpunkt der zweiten Linie bestimmen<br />

und eintragen.<br />

– Dialogfenster „Energiekalibrierung“ mit OK schließen.<br />

Energiekalibriertes Fluoreszenzspektrum des Kalibriertargets,<br />

zur Kalibrierung verwendete Linien: Fe Kα (E = 6,40 keV) und<br />

Zn Kα (E = 8,63 keV)<br />

Energiekalibriertes Spektrum des Primärstrahls einer Mo-Anode<br />

bei der Röhren-Hochspannung U = 35 kV<br />

zur Kalibrierung verwendete Linien: Mo Kα (E = 17,44 keV) und<br />

Au Lα (9,71 keV)<br />

12 Messbereiche<br />

Verstärkung der VKA-Box maximal messbare Energie<br />

1 ca. 84 keV<br />

2 ca. 42 keV<br />

3 ca. 28 keV<br />

4 ca. 21 keV<br />

5 ca. 17 keV<br />

6 ca. 14 keV<br />

13 Betrieb im Stativaufbau<br />

– Mitgelieferte Stativstange mit Gewinde in die Gewindebuchse<br />

des Röntgenenergiedetektors einschrauben und in Stativmaterial<br />

montieren.<br />

– Anschlusskabel des Tischnetzgerätes an Speisespannungseingang<br />

des Röntgenenergiedetektors anschließen.<br />

– Signalausgang des Röntgenenergiedetektors mittels BNC-<br />

Kabel an VKA-Box anschließen.<br />

– In CASSY Lab die Messparameter „Vielkanalmessung, negative<br />

Pulse, Verstärkung -1“ wählen.<br />

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