Potenzial und Risiken in der Onkologie: Eine objektive ... - Vet Journal
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<strong>der</strong> humanisierten Antikörper zur Therapie menschlicher Krebs-<br />
erkrankungen.<br />
<strong>Risiken</strong> <strong>der</strong> <strong>Onkologie</strong> Insbeson<strong>der</strong>e die Chemotherapie<br />
steht immer wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> Zentrum <strong>der</strong> Kritik. Das Risiko, welches<br />
durch die Chemotherapie selbst für den Krebspatienten entstehen<br />
könnte, wird durch das tierärztliche bzw. ärztliche Behandlungsteam<br />
kontrolliert <strong>und</strong> überwacht. Zur Risikom<strong>in</strong>imierung<br />
werden – bevor es überhaupt zu e<strong>in</strong>er kl<strong>in</strong>ischen Anwendung<br />
am Patienten kommt – kontrollierte präkl<strong>in</strong>ische <strong>und</strong> kl<strong>in</strong>ische<br />
Studien durchgeführt, die die Sicherheit <strong>und</strong> Wirksamkeit <strong>der</strong><br />
Chemotherapeutika untersuchen.<br />
Der zweite Aspekt <strong>der</strong> möglichen <strong>Risiken</strong> umfasst die Belastung<br />
für die unmittelbar Betreuenden (Therapieteam) <strong>und</strong> die<br />
BesitzerInnen des behandelten Tieres. Sowohl die Gebrauchsfertigmachung<br />
<strong>und</strong> die Therapie, aber auch die Ausscheidung<br />
von Residuen <strong>der</strong> Zytostatika durch den Krebspatienten selbst<br />
können <strong>Risiken</strong> darstellen.<br />
Um diesen <strong>Risiken</strong> zu begegnen, wurde <strong>in</strong> Österreich das<br />
<strong>Vet</strong>er<strong>in</strong>äronkologische Netzwerk Austria (VONA), bestehend<br />
aus <strong>der</strong> <strong>Vet</strong>meduni Vienna <strong>und</strong> ausgewählten Kompetenzzentren<br />
<strong>und</strong> unterstützt durch die Richter Pharma AG <strong>und</strong> die Österreichische<br />
Tierärztekammer, gegründet. Ziel dieses Netzwerks ist es,<br />
die evidenzbasierte Therapie für krebskranke Tiere <strong>in</strong> Österreich<br />
zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> die sichere Anwendung von Zytostatika <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
tierärztlichen Praxis sicherzustellen. Zuletzt gilt es, auf das Risiko,<br />
Coverstory | Kle<strong>in</strong>tierpraxis | 21<br />
welches durch die möglichen Ausscheidungen von Zytostatika-<br />
residuen entstehen kann, e<strong>in</strong>zugehen. Bislang wurde dieser Aspekt<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Vet</strong>er<strong>in</strong>äronkologie nur mangelhaft untersucht. Aus<br />
<strong>der</strong> Humanmediz<strong>in</strong> ist allerd<strong>in</strong>gs bekannt, dass Zytostatikaresiduen<br />
vorwiegend über Speichel, Harn <strong>und</strong> Stuhl ausgeschieden<br />
werden können. Die Dauer ihrer Nachweisbarkeit liegt im Schnitt<br />
zwischen 1 bis 7 Tagen <strong>und</strong> ist von <strong>der</strong> Dosis <strong>der</strong> verabreichten<br />
Medikamente <strong>und</strong> den Medikamenten selbst abhängig.<br />
„Im Harn behandelter H<strong>und</strong>e können nach<br />
e<strong>in</strong>er Chemotherapie ger<strong>in</strong>ge Mengen an<br />
Zytostatika nachgewiesen werden.“<br />
Mangels veter<strong>in</strong>ärmediz<strong>in</strong>ischer Daten hat das European College<br />
of <strong>Vet</strong>er<strong>in</strong>ary Medic<strong>in</strong>e – Companion Animals (ECVIM-<br />
CA) an humanmediz<strong>in</strong>ische Untersuchungen angepasste Richtl<strong>in</strong>ien<br />
für die Anwendung von Zytostatika für TierärztInnen<br />
herausgegeben. Diese sollen die potenziellen Belastungen des<br />
Behandlungsteams, aber auch <strong>der</strong> TierbesitzerInnen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
Umwelt, vermeiden (ECVIM-CA, 2007 2nd version). Aktuelle<br />
Studien an <strong>der</strong> Tierärztlichen Hochschule Hannover (TIHO) zeigen,<br />
dass nach e<strong>in</strong>er Chemotherapie ger<strong>in</strong>ge Mengen von Zyto-<br />
statika, abhängig von <strong>der</strong> jeweiligen Substanz, im Harn behandelter<br />
H<strong>und</strong>e nachgewiesen werden können (Hamscher et al.,<br />
vet journal 02/12