Vorwort In meiner Zulassungsarbeit möchte ich dem ... - Grotta Steffen
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<strong>Vorwort</strong><br />
<strong>In</strong> <strong>meiner</strong> <strong>Zulassungsarbeit</strong> <strong>möchte</strong> <strong>ich</strong> <strong>dem</strong> Leser die Umsetzung und<br />
Darstellung eines Athletiktrainings im leistungsorientierten Fußball näher<br />
bringen. Ich selbst bin Fußballtrainer und ehemaliger aktiver Spieler und weiß<br />
wie w<strong>ich</strong>tig ein Athletiktraining im Fußball ist. Als aktiver Spieler habe <strong>ich</strong><br />
damals oft gedacht wie, „unbewegl<strong>ich</strong>“ und „stocksteif“ <strong>ich</strong> doch bin. Da dachte<br />
<strong>ich</strong> immer an meine Jugend zurück und bereute, n<strong>ich</strong>t im Turnen und auch n<strong>ich</strong>t<br />
in der Le<strong>ich</strong>tathletik gewesen zu sein. Es ist einfach w<strong>ich</strong>tig in das<br />
Fußballtraining von heute mehrere Komponenten einfließen zu lassen, auch<br />
Anregungen aus anderen Sportarten beleben das Training. Der heutige Fußball<br />
wird schon in den unteren Klassen immer anspruchsvoller und man muss dort<br />
schon die Grundsteine legen, um einen r<strong>ich</strong>tigen Athleten zu formen. Dies gilt<br />
natürl<strong>ich</strong> auch für den Jugendbere<strong>ich</strong>, umso früher desto besser. Es muss n<strong>ich</strong>t<br />
immer eine ganze Trainingseinheit nur auf Athletik ausgelegt sein, es empfiehlt<br />
s<strong>ich</strong> vor oder nach einer Einheit verschiedene Komponenten zu trainieren. Die<br />
Trainingseinheit sollte aber immer so geplant sein, dass ein roter Faden zu<br />
erkennen ist und ein gewisses Trainingsziel anvisiert wird. Natürl<strong>ich</strong> können<br />
n<strong>ich</strong>t gle<strong>ich</strong> nach einer Woche unglaubl<strong>ich</strong>e Ergebnisse erzielt werden, da s<strong>ich</strong><br />
die Muskulatur und der Organismus erst an die neuen Trainingsformen<br />
gewöhnen muss. Fakt ist auch, dass s<strong>ich</strong> so ein Athletiktraining auch präventiv<br />
auf den Körper auswirkt und es somit zu weniger Verletzungen kommen kann.<br />
Dies alles und ein paar weitere Punkte mehr will <strong>ich</strong> Ihnen in <strong>meiner</strong><br />
<strong>Zulassungsarbeit</strong> verständl<strong>ich</strong> machen und anhand eines praktischen Beispiels,<br />
eines ausgearbeiteten Trainingsplans, den <strong>ich</strong> mit <strong>meiner</strong> Mannschaft in der<br />
Sommervorbereitung 2009 absolviert habe, zeigen. Ich hoffe Ihr <strong>In</strong>teresse und<br />
Ihre Neugier geweckt zu haben, s<strong>ich</strong> mit diesem Thema näher zu beschäftigen.<br />
1
1 Was ist eigentl<strong>ich</strong> Athletik?<br />
Athletik ist heute im gesamten Sportwesen n<strong>ich</strong>t mehr wegzudenken. Wir<br />
brauchen eine gewisse Athletik, um in vielen Sportarten überhaupt erfolgre<strong>ich</strong><br />
zu sein. Athletik ist ein Sammelbegriff vieler verschiedener Komponenten, die<br />
zu einem zusammenfließen. N<strong>ich</strong>t von ungefähr kommt auch der Spruch: „Du<br />
hast ja eine athletische Figur“. Damit ist eigentl<strong>ich</strong> nur gemeint, dass dieser<br />
Mensch so trainiert, um das Optimale aus seinem Körper raus zu holen und das<br />
dann auch s<strong>ich</strong>tbar wird. Athletik ist n<strong>ich</strong>ts anderes als der gesamte, perfekte<br />
sportl<strong>ich</strong>e Zustand des Körpers, mit all seinen Bausteinen.<br />
1.1 Warum ist ein Athletiktraining im Fußball w<strong>ich</strong>tig?<br />
<strong>In</strong> den Spielsportarten oder speziell im leistungsorientierten Fußball sind die<br />
Bausteine eines Athletiktrainings sehr wertvoll für die gesamte Trainingsperiode.<br />
Die Athletik im Allgemeinen ist immer mehr entscheidend im Fußball. Dadurch,<br />
dass der Sport immer schneller und dynamischer wird, sollte jeder Fußballer im<br />
leistungsorientierten Fußball gewisse Grundlagen als Fundament mitbringen,<br />
auf das dann die einzelnen Bausteine gesetzt werden können und man die<br />
Schwächen eines jeden einzelnen Spielers beheben kann, um die Spielleistung<br />
zu verbessern. <strong>In</strong> der heutigen Zeit ist es auch w<strong>ich</strong>tig, den Körper so<br />
vorzubereiten, dass er großen Belastungen ohne Probleme Stand hält, um<br />
Verletzungen vorzubeugen. Im Fußball kommt es sehr häufig zu kleineren<br />
Verletzungen, die durch gute Vorbereitung vermieden werden könnten. Die<br />
Gefahr einer Zerrung, Überdehnung oder eines Muskelkrampfes lassen s<strong>ich</strong><br />
durch eine gute Vorbereitung reduzieren. Deshalb ist es w<strong>ich</strong>tig, schon im<br />
unteren Amateurbere<strong>ich</strong> frühzeitig die Athletik zu trainieren, so wie im oberen<br />
Jugendbere<strong>ich</strong>, in <strong>dem</strong> ebenso leistungsorientiert gearbeitet wird. Seit der WM<br />
2006 in Deutschland ist ein r<strong>ich</strong>tiger Boom ausgebrochen, was Athletiktraining<br />
betrifft. Die Trainingsphilosophie die Mark Verstegen bei der Deutschen<br />
Nationalmannschaft hinterlassen hat, hat s<strong>ich</strong> im ganzen Land verbreitet. Mit<br />
seinem „Core Performance“ hat er neue Trainingseindrücke vermittelt, die<br />
Spuren hinterlassen haben. Heute trainiert man bis in die untere Amateurklasse<br />
auf diesen Spuren. Ich selbst konnte feststellen, dass diese neuen Eindrücke<br />
2
aber auch Altbewährtes, die Spieler im Athletikbere<strong>ich</strong> weiterbringen.<br />
1.2 Grundlagen eines Athletiktrainings<br />
Zu je<strong>dem</strong> Training gehören Grundlagen, auf denen aufgebaut werden kann. Im<br />
leistungsorientierten Fußball sind folgende Grundlagen w<strong>ich</strong>tig, um ein<br />
effektives Athletiktraining zu gestalten:<br />
Konditionelle und Koordinative Fähigkeiten<br />
Konditionelle = Die Kraft-, Ausdauer- und Schnelligkeitsfähigkeiten, sind<br />
für den muskulären Antrieb von Bedeutung (Sport Multimedial, 2009).<br />
Koordinative = Prozesse der Bewegungssteuerung und -regelung. Sie<br />
befähigen den Sportler motorische Aktionen in vorhersehbaren und<br />
unvorhersehbaren Situationen s<strong>ich</strong>er zu beherrschen und schnell zu<br />
erlernen (Weineck, 2007, S.793).<br />
Technomotorische Fertigkeiten<br />
sind personelle Leistungsvoraussetzungen, die ein Sportler besitzen<br />
sollte, um Bewegungen weitestgehend automatisch ausführen zu<br />
können (Steinhöfer, 2008, S.14).<br />
Diese w<strong>ich</strong>tigen Punkte sind Basisvoraussetzung im leistungsorientierten<br />
Fußball, jedoch bei den Spielern im Trainingsalltag n<strong>ich</strong>t sehr beliebt. Die<br />
W<strong>ich</strong>tigkeit ist unumstritten, aber nimmt in der Trainingspraxis häufig keinen<br />
höheren Platz ein. Das ist schade, denn umso wackeliger das Fundament ist,<br />
desto instabiler ist das, was darauf gebaut wird. Deshalb ist es auch w<strong>ich</strong>tig die<br />
Grundlagen im Athletikbere<strong>ich</strong> recht früh zu setzen und im Amateurbere<strong>ich</strong><br />
weiter fortzuführen. Dann fallen viele Trainingseinheiten den Spielern le<strong>ich</strong>ter<br />
und es kommt zu einem besseren Lernfortschritt (Steinhöfer, 2008, S.14-15).<br />
3
2 Bausteine eines Athletiktrainings<br />
Die Bausteine oder Komponenten eines Athletiktrainings ergeben s<strong>ich</strong> schon<br />
anhand der Grundlagen. Wir wollen unsere Grundlagen verbessern oder<br />
verfeinern, um einen athletischen Fußballspieler zu bekommen. Die Bausteine<br />
so auszubauen oder so zu verformen, damit wir mit unserem Ergebnis<br />
zufrieden sein können. Diese Bausteine enthalten wiederum kleinste Elemente,<br />
die im Gesamtkonzept sehr w<strong>ich</strong>tig sind und im Einzelnen im Trainingsalltag<br />
enthalten sein müssen.<br />
Abb.1: Elementar w<strong>ich</strong>tige Bausteine eine erfolgre<strong>ich</strong>en Athletiktrainings.<br />
Jeder dieser Bausteine trägt seinen Anteil zu einem erfolgre<strong>ich</strong>en<br />
Athletiktraining bei. Sie sind das Fundament eines jeden Trainings.<br />
2.1 Kraft<br />
Kraft<br />
Bewegl<strong>ich</strong>keit<br />
Schnelligkeit<br />
Kraft spielt im Fußball eine sehr große Rolle, sie ist in vielen<br />
Erscheinungsformen vorhanden und wird zu jeder körperl<strong>ich</strong>en Tätigkeit<br />
benötigt. Die Muskelleistung eines jeden Spielers ist hier ausschlaggebend für<br />
die Kraft. Ob beim Sprung zum Kopfball oder beim schnellen Antritt und kurzen<br />
Sprint, überall spielt der Faktor Kraft eine Rolle. Krafttraining und<br />
Koordinationstraining sind untrennbar verbunden, da sie auf gle<strong>ich</strong>en<br />
propriorezeptiven Steuerungsprozessen beruhen (Steinhöfer, 2008, S.76).<br />
W<strong>ich</strong>tig ist auch die Energiebereitstellung der Muskelzelle: Sind die Spe<strong>ich</strong>er<br />
einmal aufgebraucht, ist es schwer die maximale Kraftleistung zu erre<strong>ich</strong>en. Die<br />
drei w<strong>ich</strong>tigsten Erscheinungsformen der Kraft widerlegen s<strong>ich</strong> wie folgt:<br />
4<br />
Koordination<br />
Ausdauer
Maximalkraft<br />
Die höchstmögl<strong>ich</strong>e Kraft bei maximaler Kontraktion des Muskels<br />
(Steinhöfer, 2008, S.82).<br />
Schnellkraft<br />
Fähigkeit Gegenstände mit maximaler Geschwindigkeit zu bewegen<br />
(Weineck, 2007, S.374).<br />
Kraftausdauer<br />
Kraftstöße oder Muskelspannung über eine definierte Zeit zu<br />
wiederholen oder zu halten, ohne Verringerung oder Verlust der Kraft<br />
(Steinhöfer, 2008, S.86).<br />
Diese drei Erscheinungsformen stehen in einer Wechselbeziehung zueinander<br />
mit ihren verschiedenen komplexen Ausprägungen.<br />
Maximalkraftausdauer<br />
Explosivkraft<br />
Kraftausdauer<br />
Abb. 2: Wechselbeziehung der Haupterscheinungsformen der Kraft und ihrer<br />
komplexen Ausprägung (Weineck, 1998, S.236, zitiert nach Steinhöfer, 2008, S.81).<br />
Der w<strong>ich</strong>tigste und meistgenannte Kraftfaktor des Fußballspiels ist die<br />
Schnellkraft. <strong>In</strong> den fußballspezifischen Bewegungsabläufen dominieren<br />
5<br />
Schnellkraftausdauer<br />
Startkraft<br />
Maximalkraft Schnellkraft
eschleunigende und abbremsende Kraftformen. Beispiele für beschleunigende<br />
Krafteinsätze sind Sprünge, Schüsse, Antritte. Beispiele für abbremsende<br />
Krafteinsätze sind abrupte Stopps, R<strong>ich</strong>tungswechsel, Finten, Abfangphase bei<br />
Lauf und Sprung. Diese Einsätze müssen im Training berücks<strong>ich</strong>tigt werden.<br />
Der Fußball lebt von überwiegend dynamischen und vielfach hochexplosiven<br />
Bewegungen, die eine schnellkräftige und ausdauernde Muskulatur erfordern<br />
(Steinhöfer, 2008, S.88-89). Wenn die Kraftbasis n<strong>ich</strong>t vorhanden oder schlecht<br />
ausgeprägt ist, beeinträchtigt dies n<strong>ich</strong>t nur unsere Schnelligkeitsfaktoren,<br />
sondern kann zu Überbelastungen des Rumpf und der Extremitäten<br />
(Wirbelsäule, Sprung-, Hüft-, Kniegelenk) führen. Wird ein Krafttraining<br />
vernachlässigt oder gar abgesetzt, z.B. Wettkampfperiode bei hohem<br />
Leistungsniveau, kann es schnell zu Einbußen in der Leistung kommen<br />
(Steinhöfer, 2008, S.92). Für jede Haupterscheinungsform der Kraft, gibt es<br />
spezielle Trainingsmethoden mit verschiedenen Wirkungen. Obwohl es<br />
zahlre<strong>ich</strong>e verschiedene Mögl<strong>ich</strong>keiten gibt zu trainieren sind im<br />
leistungsorientierten Fußball folgende Krafttrainingsmethoden sehr sinnvoll.<br />
Diese Methoden habe <strong>ich</strong> selbst praktiziert und war mit den Ergebnissen der<br />
Spieler zufrieden.<br />
Tabelle 1: Krafttrainingsmethoden und ihre Wirkungen (Steinhöfer, 2008, S.98).<br />
Fähigkeit Prinzip Methode Charakteristik Wirkung<br />
Kraft/<br />
Maximalkraft<br />
Schnellkraft/<br />
Explosivkraft<br />
Wiederholung<br />
(vollständige<br />
Pausen)<br />
Wiederholung<br />
(vollständige<br />
Pausen)<br />
Reaktivkraft Wiederholung<br />
(vollständige<br />
Pausen)<br />
Kraftausdauer Wiederholung<br />
(vollständige<br />
Pausen)<br />
Pyramidenmethode<br />
Fußballspezifische<br />
Methode<br />
Plyometrischemethode<br />
Kraftausdauer-<br />
methode I<br />
6<br />
Wechselnde<br />
Lasten und<br />
wechselnde<br />
Wiederholung<br />
pro Serie<br />
Schnell und<br />
Explosive<br />
Ausführung<br />
Exzentrischekonzentrische<br />
Krafteinsätze<br />
explosive<br />
Ausführung<br />
Mittlere Last,<br />
Wiederholung<br />
pro Serie bis<br />
zur Ermüdung<br />
Maximaler<br />
Krafteinsatz bei<br />
wechselnder<br />
<strong>In</strong>nervation<br />
<strong>In</strong>ter- und<br />
<strong>In</strong>tramuskuläre<br />
<strong>In</strong>nervationsverbesserung<br />
Optimierung<br />
des Dehnungs-<br />
Verkürzungs-<br />
zyklus<br />
Ermüdungs-<br />
widerstands-<br />
fähigkeit,<br />
Laktattoleranz
Bei jeder Trainingseinheit, in der Kraft trainiert wird, sollten folgende Punkte<br />
besonders beachtet werden um die Trainingseinheit so effektiv wie mögl<strong>ich</strong> zu<br />
gestalten.<br />
Aufwärmen, umso intensiver das Krafttraining, desto w<strong>ich</strong>tiger die<br />
Aufwärmphase.<br />
Korrekte Bewegungsausführungen, am besten zu zweit trainieren um<br />
s<strong>ich</strong> gegenseitig kontrollieren zu können.<br />
Muskelspannung immer aufrecht erhalten, aber nie bis zur<br />
Gelenksendstellung trainieren.<br />
Atemtechnik kontrollieren, keine Pressatmung.<br />
Dehnübungen nur le<strong>ich</strong>t ausführen bei niedriger bis mittlerer<br />
Muskelspannung.<br />
Übungen nach Trainingsziel wählen, große Muskelgruppen am Anfang.<br />
Organisationsform „Zirkeltraining“ sinnvoll, da geringe Trainingszeit.<br />
Abwärmen, Cool down nach jeder Einheit, unterstützt die Regeneration.<br />
2.2 Schnelligkeit<br />
Die Schnelligkeit ist eine sehr komplexe Fähigkeit und n<strong>ich</strong>t eindeutig den<br />
konditionellen oder koordinativen Leistungsanforderungen zuzuordnen. Ihre<br />
Ausprägungen zeigen fließende Übergänge zu benachbarten konditionellen<br />
sowie koordinativen Leistungsvoraussetzungen. Schnelligkeit beruht auf den<br />
Voraussetzungen, auf Reize bzw. Signale in kürzest mögl<strong>ich</strong>er Zeit zu reagieren<br />
und/oder zyklische oder azyklische Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit<br />
durchzuführen (Steinhöfer, 2008, S.172). Im Wesentl<strong>ich</strong>en muss bei der<br />
Schnelligkeit zwischen Reaktionsschnelligkeit und Bewegungsschnelligkeit<br />
unterschieden werden. Wie in folgenden Punkten dargestellt:<br />
7
Reaktionsschnelligkeit<br />
Einfache Reaktion = Sprintstart<br />
Komplexe Reaktion = Fußball<br />
Bewegungsschnelligkeit<br />
Zyklische Bewegung (gle<strong>ich</strong>e Bewegungen des gesamten Körpers) =<br />
Laufen, Skippings.<br />
Azyklische Bewegung (Bewegung einzelner Körperteile) = Sprung,<br />
Schuss.<br />
Zu<strong>dem</strong> hat die Handlungsschnelligkeit im Fußball auch eine tragende Rolle. Die<br />
Fähigkeit, technisch-taktische Handlungen situationsgerecht und präzise in<br />
optimaler Zeit und <strong>In</strong>tensität effektiv zu realisieren (Steinhöfer, 2008, S.174).<br />
Die w<strong>ich</strong>tigsten Eigenschaften der Schnelligkeit für Fußballer und somit auch<br />
entscheidend im Trainingsalltag sind folgende:<br />
Handlungsschnelligkeit = Ausführung Freistoß<br />
Aktionsschnelligkeit mit Ball = Dribbling<br />
Bewegungsschnelligkeit ohne Ball = Spiel ohne Ball<br />
Reaktionsschnelligkeit = Abgefälschter Schuss für den Torspieler<br />
Entscheidungsschnelligkeit = Passspiel<br />
Antizipationsschnelligkeit = Spielzüge des Gegners vorahnen<br />
Wahrnehmungsschnelligkeit = Zurufe der Mitspieler<br />
Ein w<strong>ich</strong>tiger Komponente, der schon in R<strong>ich</strong>tung Ausdauer geht und daher<br />
n<strong>ich</strong>t eindeutig definierbar ist, ist die Schnelligkeitsausdauer, die s<strong>ich</strong> im Fußball<br />
häufig in langen Dribblings mit <strong>dem</strong> Ball zeigt, oder bei Sprints über den halben<br />
Platz. Es ist die Fähigkeit, einerseits seine höchste Geschwindigkeit über einen<br />
längeren Zeitraum aufrecht erhalten zu können, andererseits den<br />
Geschwindigkeitsabfall mögl<strong>ich</strong>st gering zu halten (Steinhöfer, 2008, S.181).<br />
Natürl<strong>ich</strong> werden die verschiedenen Schnelligkeitsmethoden auch<br />
unterschiedl<strong>ich</strong> trainiert, damit jede Methode die r<strong>ich</strong>tige Wirkung erzielt.<br />
8
Tabelle 2: Schnelligkeitsmethoden und ihre Trainingswirkungen (Steinhöfer, 2008, S.190).<br />
Trainingsmethode Charakteristik Trainingswirkung<br />
Antritts- und<br />
Sprintschnelligkeit<br />
Maximale Kontraktion<br />
höchste <strong>In</strong>tensität<br />
kurze Belastungsdauer<br />
Koordination Koordinative Übungen<br />
z.B. Skippings<br />
Supramaximale<br />
Schnelligkeit<br />
Erle<strong>ich</strong>terte Bedingungen<br />
z.B. Bergabläufe<br />
Reaktion Reagieren auf Signale<br />
optisch/akustisch<br />
Antizipation Reagieren auf<br />
Objektbewegung<br />
z.B. Ball<br />
Verbesserung der<br />
<strong>In</strong>nervations- und<br />
Entspannungsfähigkeit<br />
Verbesserung<br />
koordinativer<br />
Anforderungen<br />
Überwindung von<br />
Geschwindigkeitsbarrieren<br />
Verbesserung der<br />
Reaktion<br />
Verbesserung der<br />
Antizipation<br />
W<strong>ich</strong>tig beim Schnelligkeitstraining sind die Pausen, sie werden häufig zu kurz<br />
gewählt, was zu einer hohen Ermüdungsaufstockung führt. Deshalb ist es<br />
sinnvoll, die Pausen so zu wählen, dass ein optimaler Trainingseffekt entsteht.<br />
2.3 Ausdauer<br />
Die Ausdauer hat im Fußball eine sehr tragende Rolle. Schließl<strong>ich</strong> steht ein<br />
Spieler meistens 90 Minuten auf <strong>dem</strong> Platz und sollte immer laufbereit sein.<br />
Ausdauer wird als Fähigkeit beze<strong>ich</strong>net, eine muskuläre Leistung über einen<br />
mögl<strong>ich</strong>st langen Zeitraum zu erbringen, ohne dabei zu ermüden. Deshalb stellt<br />
die Ausdauer einen w<strong>ich</strong>tigen Teil der konditionellen Fähigkeiten dar. Ein<br />
Fußballspieler läuft im Schnitt zwischen acht und zwölf Kilometern, je nach<br />
Spielklasse und Position in der Mannschaft. Die Ausdauerleistung eines<br />
Fußballspielers hat n<strong>ich</strong>ts mit der eines Le<strong>ich</strong>tathleten gemeinsam; beim<br />
Fußballspieler sollte diese Fähigkeit n<strong>ich</strong>t maximal, sondern optimal trainiert<br />
werden. Ein zu intensives Ausdauertraining wirkt s<strong>ich</strong> negativ auf die<br />
Schnelligkeitsleistung aus. Ausdauer ist <strong>dem</strong>nach nur ein Teil der konditionellen<br />
Fähigkeiten im Athletiktraining (Dargatz, 2008, S.25). Es gibt zwei Arten<br />
Ausdauer zu trainieren, aerob und anaerob. Von der aeroben Trainingsweise<br />
spr<strong>ich</strong>t man, wenn der Körper für die zu leistende Arbeit immer genügend<br />
9
Sauerstoff zur Verfügung hat. Das heißt, <strong>ich</strong> trainiere so, dass <strong>ich</strong> m<strong>ich</strong> beim<br />
Ausdauerlauf noch problemlos mit meinem Partner unterhalten kann. Bei der<br />
anaeroben Trainingsweise ist das Gegenteil der Fall, es ist eine geringe<br />
Sauerstoffaufnahme für die Verbrennung vorhanden. Zum Beispiel beim<br />
Cooper-Test, bei <strong>dem</strong> ein hohes Tempo über eine kurze Zeit gehalten werden<br />
muss. Die Ausdaueranforderungen im Fußball wachsen immer mehr, selbst im<br />
Amateurfußball in den unteren Klassen. Untersuchungen belegen, dass s<strong>ich</strong> die<br />
Laufleistung im Fußball seit den sechziger Jahren je nach Spielklasse bzw.<br />
Spielposition verdoppelt, wenn n<strong>ich</strong>t sogar verdreifacht hat (Steinhöfer, 2008,<br />
S.227).<br />
Eine Spielanalyse aus acht Meisterschaftsspielen hat folgendes Ergebnis:<br />
Gesamtlaufweg: 8923m;<br />
606m (7 Prozent) werden gesprintet;<br />
1492m (17 Prozent) werden gelaufen;<br />
3934m (44 Prozent) werden getrabt;<br />
2891m (32 Prozent) werden gegangen;<br />
Die zurückgelegten Strecken zeigen kein vollständiges Bild der physischen<br />
Belastungen. Man muss zu<strong>dem</strong> auch noch die Aktivitäten wie Springen, oder<br />
Zweikämpfe beachten, ebenso die Spielposition (Steinhöfer, 2008, S.229). Wie<br />
lässt s<strong>ich</strong> Ausdauer trainieren? Es gibt drei verschiedene Trainingsmethoden,<br />
um Ausdauer optimal zu trainieren.<br />
1. Dauermethode<br />
2. <strong>In</strong>tervallmethode<br />
3. Wiederholungsmethode<br />
Bei der Dauermethode spr<strong>ich</strong>t man von langer Belastung ohne Unterbrechung.<br />
Sie wird angewendet zur Verbesserung der Grundlagenausdauer und für<br />
Spieler, die eine gering trainierte Ausdauer haben. Zum Beispiel kann jeder<br />
über eine halbe Stunde endlos einen Parcours mit Ball durchlaufen, ohne<br />
Unterbrechung und Überbelastung in aerober Trainingsweise. W<strong>ich</strong>tig für<br />
Fußballer ist auch, zuerst die Dauer der Belastung zu steigern = extensive<br />
Dauermethode. Bei verbessertem Trainingszustand, die <strong>In</strong>tensität steigern =<br />
10
intensive Dauermethode. Eine dritte Art ist die variable Dauermethode, für die<br />
Geländeläufe charakteristisch sind, da es dabei zu unplanmäßigen<br />
<strong>In</strong>tensitätswechseln kommt (Steinhöfer, 2008, S.241).<br />
Tabelle 3: Die verschiedenen Dauermethoden im Vergle<strong>ich</strong><br />
Dauermethode Belastungsdauer Belastungsintensität<br />
Extensive 30-60 min (max. 90 min) Herzfrequenz 130-160 je<br />
nach Trainingszustand<br />
<strong>In</strong>tensive 20-45 min (max. 60 min) Herzfrequenz 140-180 je<br />
nach Trainingszustand<br />
Variable 30-60 min (max. 90 min) Herzfrequenz wechselnd<br />
130-180<br />
Bei der <strong>In</strong>tervallmethode spr<strong>ich</strong>t man von Extensiv und <strong>In</strong>tensiv. Von einem<br />
planmäßigen Wechsel zwischen Belastung und Erholung bei so genannten<br />
„unvollständigen oder lohnenden“ Pausen = Aufstockung der Ermüdung durch<br />
n<strong>ich</strong>t abgewartete Erholung und somit langfristige Erhöhung der<br />
Ermüdungswiderstandsfähigkeit. Die nächste Belastung erfolgt spätestens<br />
wenn die Herzfrequenz auf 120-130 S/min. abgefallen ist. Zur Dauer der<br />
<strong>In</strong>tervallbelastungen liegen folgende Einteilungen vor:<br />
Kurzzeitintervallbelastung: 30s bis 1 min; z.B. beim 1gegen1<br />
Mittelzeitintervallbelastung: 1 min bis 2 min; z.B. beim 2gegen2<br />
Langzeitintervallbelastung: über 2 min; z.B. beim 3gegen3<br />
Belastungen über drei Minuten sind für die Spieler kaum sinnvoll. Eine zeitlang<br />
galten <strong>In</strong>tervallmethoden als die Ausdauertrainingsmethode schlechthin, heute<br />
werden vor allem in <strong>In</strong>dividualsportarten kontinuierl<strong>ich</strong>e Dauerbelastungen<br />
favorisiert. Die extensive <strong>In</strong>tervallmethode hat nur noch einen sehr geringen<br />
Stellenwert und ist für Fußballer in beschriebener Form im<br />
Komponententraining verz<strong>ich</strong>tbar. Anders bei der intensiven <strong>In</strong>tervallmethode;<br />
sie trainiert aufgrund ihrer Belastungsstruktur weitgehend die anaerobe<br />
Kapazität, einschließl<strong>ich</strong> die w<strong>ich</strong>tige Erholungsfähigkeit nach kurzzeitigen<br />
hohen Belastungen. Deshalb sollte im leistungsorientierten Fußball ein<br />
intensives <strong>In</strong>tervalltraining auch als isoliertes Komponententraining durchgeführt<br />
werden. Es ist aber zu beachten, dass dieses Training von der Belastung her<br />
11
schwierig zu dosieren und daher keine geeignete Methode für im<br />
Ausdauertraining unerfahrene Spieler ist (Steinhöfer, 2008, S.243).<br />
Extensive <strong>In</strong>tervallmethode<br />
Belastungsintensität: 60-80% der individuellen maximalen Geschwindigkeit.<br />
Belastungsdauer: 30s-3min pro <strong>In</strong>tervallbelastung.<br />
Pause: 45s-2min, Serienpause 5min.<br />
Belastungsumfang: häufige Wiederholungen je nach Belastungsdauer, bis zum<br />
Ermüdungseintritt, 45-60min einschließl<strong>ich</strong> „lohnender“ Pausen und<br />
Serienpausen (Steinhöfer, 2008, S.244).<br />
<strong>In</strong>tensive <strong>In</strong>tervallmethode<br />
Belastungsintensität: 80-90% der individuellen maximalen Geschwindigkeit.<br />
Belastungsdauer: 15s-2min pro <strong>In</strong>tervallbelastung.<br />
Pause: 1-3min, Serienpause 5min.<br />
Belastungsumfang: mittlere Wiederholungen je nach Belastungsdauer, bis zum<br />
Ermüdungseintritt, 30-45min einschließl<strong>ich</strong> „lohnender“ Pausen und<br />
Serienpausen (Steinhöfer, 2008, S.244).<br />
Zur Überprüfung der Leistungsfähigkeit eines jeden Spielers, sollten in<br />
regelmäßigen Abständen Leistungstests durchgeführt werden. Nur so kann ein<br />
Training effektiv gestaltet werden, da s<strong>ich</strong> Stärken und Schwächen der<br />
Mannschaft heraus kristallisieren. Es wurde bereits mehrfach darauf<br />
hingewiesen, dass es gerade im Ausdauertrainingsbere<strong>ich</strong> notwendig ist, die<br />
Mannschaft in entsprechende Gruppen zu unterteilen, um Über- oder<br />
Unterforderungssituationen einzelner Spieler zu vermeiden. Es gibt folgende<br />
Mögl<strong>ich</strong>keiten, Ausdauer regelmäßig zu überprüfen:<br />
Cooper Test;<br />
TMS Test;<br />
(Dargatz, 2008, S.55-58).<br />
Conconi Test;<br />
12
2.4 Bewegl<strong>ich</strong>keit<br />
Die am häufigsten unterschätzte konditionelle Fähigkeit ist die Bewegl<strong>ich</strong>keit.<br />
Sie wird im Fußballtraining leider zu sehr vernachlässigt, obwohl sie ein sehr<br />
w<strong>ich</strong>tiger Faktor ist. Sie definiert s<strong>ich</strong> als die Fähigkeit eines Menschen,<br />
Bewegungen mit großer Schwingungsweite entweder selbst oder mit äußerer<br />
Hilfe in einem oder mehreren Gelenken durchführen zu können. Dabei werden<br />
fünf Formen der Bewegl<strong>ich</strong>keit unterschieden:<br />
Allgemeine Bewegl<strong>ich</strong>keit bezieht s<strong>ich</strong> auf die Bewegl<strong>ich</strong>keit des<br />
Schulter- und Hüftgelenks und der Wirbelsäule.<br />
Spezielle Bewegl<strong>ich</strong>keit bezieht s<strong>ich</strong> auf die Bewegl<strong>ich</strong>keit in einem<br />
bestimmten Gelenk.<br />
Aktive Bewegl<strong>ich</strong>keit bezieht s<strong>ich</strong> auf die größtmögl<strong>ich</strong>e<br />
Bewegungsamplitude in einem Gelenk.<br />
Passive Bewegl<strong>ich</strong>keit die größtmögl<strong>ich</strong>e Bewegungsamplitude in einem<br />
Gelenk, die mit Hilfe äußerer Kräfte (Partner etc.) mögl<strong>ich</strong> ist.<br />
Statische Bewegl<strong>ich</strong>keit die Fähigkeit, eine bestimmte Dehnposition über<br />
einen längeren Zeitraum zu halten (Stretching).<br />
Dynamische Bewegl<strong>ich</strong>keit wird die Gelenkwinkelstellung nur kurzfristig<br />
eingenommen (z.B. durch nachfedern), dynamisch = bewegend<br />
(Dargatz, 2008, S.111).<br />
statisch<br />
allgemeine<br />
dynamisch<br />
Bewegl<strong>ich</strong>keit<br />
aktiv passiv aktiv passiv<br />
Abb. 3: Unterteilung der Bewegl<strong>ich</strong>keit (Steinhöfer, 2008, S.264).<br />
13<br />
spezielle<br />
statisch dynamisch
Eine Verbesserung der Bewegl<strong>ich</strong>keit wirkt s<strong>ich</strong> positiv auf die anderen<br />
konditionellen Grundeigenschaften Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und<br />
Koordination aus, denn sie ist die Voraussetzung für eine gute<br />
Bewegungsausführung. Leider gehört der Fußball immer noch zu den<br />
Sportarten, bei denen ein großer Teil der Spieler und Spielerinnen<br />
Muskelverkürzungen und muskuläre Dysbalancen aufweisen. Wenn man<br />
bedenkt, dass die Kraft eines verkürzten Muskels erhebl<strong>ich</strong> eingeschränkt ist<br />
und s<strong>ich</strong> dadurch auch Koordination und Technik verschlechtern, erkennt man<br />
die leistungsentscheidende Bedeutung einer guten Bewegl<strong>ich</strong>keit im Fußball<br />
(Dargatz, 2008, S.111). Verheijen beschreibt die Bedeutung einer guten<br />
Bewegl<strong>ich</strong>keit für den Fußballspieler folgendermaßen: „Fußballer müssen viele<br />
Wendungen und Drehungen vornehmen. Immer wieder ändern sie die<br />
R<strong>ich</strong>tung, um ihren Gegenspieler abzuschütteln oder aber zu verfolgen. Auch<br />
machen Spieler manchmal die unnatürl<strong>ich</strong>sten Bewegungen in ihrem Versuch,<br />
<strong>dem</strong> Gegner den Ball abzunehmen. Für alle diese Handlungen ist Bewegl<strong>ich</strong>keit<br />
Voraussetzung“ (Verheijen, 1999/2000, S.34, zitiert nach Steinhöfer, 2008,<br />
S.271). Ein umstrittener Punkt im Bewegl<strong>ich</strong>keitstraining ist das Dehnen. Soll<br />
<strong>ich</strong> dehnen oder n<strong>ich</strong>t? Ist es sinnvoll vor der Belastung zu dehnen? Was<br />
bewirkt eine Dehnung? Ich denke im leistungsorientierten Fußball ist es w<strong>ich</strong>tig<br />
s<strong>ich</strong> intensiv zu erwärmen, dabei aber n<strong>ich</strong>t das altbekannte statische Dehn-<br />
ABC anzuwenden, sondern mit dynamischen Kräftigungsübungen und<br />
Stabilisationsübungen den Muskel auf die Belastung vorbereiten. Ein effektives<br />
Trainingsprogramm wurde von Mark Verstegen entwickelt, sein „Core<br />
Performance“ setzt neue Maßstäbe im Bewegl<strong>ich</strong>keitstraining. Wer auf diese Art<br />
und Weise trainiert, kann folgende Punkte bestätigen:<br />
Verletzungsprophylaxe<br />
Verbesserung der Stabilität<br />
Verbesserung der Körperbeherrschung<br />
Training der kleineren Muskelgruppen<br />
Arne Friedr<strong>ich</strong>, Fußballnationalspieler (Verstegen, 2008) beschreibt dieses<br />
Trainingsprogramm wie folgt: „Ich halte die Übungen für r<strong>ich</strong>tig gut. Das sind<br />
Sachen, die uns weiterbringen. Sie fördern die Eigenverantwortl<strong>ich</strong>keit.“<br />
Natürl<strong>ich</strong> sollte das Dehnen n<strong>ich</strong>t ganz ad acta gelegt werden. Dehnen im<br />
Fußball ist nach der Belastung weiterhin sehr sinnvoll. Nach einer hohen<br />
14
intensiven Muskelbeanspruchung, nach einem Krafttraining oder nach einem<br />
Ausdauerlauf, sollten die beanspruchten Muskelgruppen ausgedehnt werden,<br />
um eine Verkrampfung oder „schwere Beine“ zu vermeiden. Folgende<br />
Dehnmethoden im Überblick:<br />
Tabelle 4: Dehnmethoden im Überblick (Steinhöfer, 2008, S.279).<br />
Methode Ausführung Umfang Vorteile Nachteile<br />
Dynamisch-aktiv Rhythmisch mit<br />
geringer<br />
Geschwindigkeit<br />
, zunehmende<br />
<strong>In</strong>tensität in<br />
einer Serie<br />
Dynamischpassiv<br />
Rhythmischgeführt,<br />
geringe<br />
Geschwindigkeit<br />
, zunehmende<br />
<strong>In</strong>tensität in<br />
einer Serie<br />
Statisch-aktiv Langsame<br />
Dehnung bis<br />
zum Einsetzen<br />
eines<br />
Spannungsempfindens<br />
Statisch-passiv Geführte<br />
Dehnung mit<br />
Halten der<br />
Dehnposition<br />
Neuromuskuläre<br />
Dehntechniken<br />
Dauerdehnung<br />
nach Kontraktion<br />
des<br />
Antagonisten<br />
3-5 Serien<br />
15-20<br />
Wdh.<br />
3-5 Serien<br />
15-20<br />
Wdh.<br />
15 sec.<br />
1-3 Wdh.<br />
15 sec.<br />
1-3 Wdh.<br />
20 sec<br />
maximal,<br />
2-3 sec.<br />
Pause,<br />
20 sec<br />
dehnen<br />
1-3 Wdh.<br />
15<br />
Koordinative<br />
Anteil,<br />
Kräftigung,<br />
disziplinspez.<br />
Üben<br />
Weite<br />
Amplituden<br />
werden erzielt,<br />
Entspannung<br />
und<br />
Entlastung des<br />
Übenden<br />
Präzise und<br />
kontrollierte<br />
Belastung und<br />
dadurch<br />
Schutz vor<br />
Überbelastung<br />
Hohe<br />
<strong>In</strong>tensität,<br />
hohe<br />
Reizdauer,<br />
punktuelle<br />
gezielte<br />
Dehnung,<br />
Entspannung<br />
des Übenden<br />
Gute Kontrolle<br />
intensive<br />
Dehnung<br />
Effektivität<br />
setzt hohes<br />
Maß an<br />
motorischer<br />
Kontrolle<br />
voraus<br />
Keine<br />
Kräftigung des<br />
Antagonisten,<br />
Erfahrung des<br />
Trainingspartners<br />
muss<br />
gewährleistet<br />
sein<br />
<strong>In</strong> reiner Form<br />
n<strong>ich</strong>t<br />
praktikabel<br />
Keine<br />
koordinativen<br />
und<br />
kräftigenden<br />
Anteile<br />
Großer<br />
Zeitaufwand<br />
und teilweise<br />
schwierige<br />
Ausführung
2.5 Koordination<br />
Hollmann definiert: „Koordination ist das Zusammenwirken von<br />
Zentralnervensystem und Skelettmuskulatur innerhalb eines<br />
gezielten Bewegungsablaufs“ (Hollmann, 1990, S.26, zitiert nach<br />
Steinhöfer, 2008, S.21).<br />
Martin, Carl & Lehnertz: „Koordination beinhaltet somit das<br />
neuromuskuläre Zusammenspiel im Sinne bestimmter<br />
Bewegungsabläufe unterschiedl<strong>ich</strong>er Spezifität“ (Martin, Carl & Lehnertz,<br />
1991, S.57, zitiert nach Steinhöfer, 2008, S.22).<br />
Die Koordination im heutigen leistungsorientierten Fußball wird in den unteren<br />
Klassen und im Jugendbere<strong>ich</strong> sehr selten trainiert. Vor allem im Jugendbere<strong>ich</strong><br />
bin <strong>ich</strong> zu einer erschreckenden Erkenntnis gekommen. Bei einem Turnier für<br />
C-Junioren im Alter von 13-14 Jahren waren die koordinativen Abläufe bei fast<br />
allen Spielern sehr untrainiert. Die Spieler hatten eine sehr schlechte<br />
Orientierungsfähigkeit auf <strong>dem</strong> Spielfeld, auch die anderen Fähigkeiten waren<br />
sehr schlecht trainiert. Für bessere Bewegungsabläufe der Spieler, sollten<br />
folgende koordinative Fähigkeiten viel öfters in Trainingseinheiten eingebaut<br />
werden:<br />
Differenzierungsfähigkeit = Kraftdosierung beim Absprung, Passen über<br />
unterschiedl<strong>ich</strong>e Distanzen.<br />
Gle<strong>ich</strong>gew<strong>ich</strong>tsfähigkeit = Kopfball unter Gegnerbedrängung, Finten.<br />
Orientierungsfähigkeit = Erkennen freier Räume, freistehender Mitspieler.<br />
Reaktionsfähigkeit = Finten des Gegenspielers, abgefälschte Bälle.<br />
Umstellungsfähigkeit = Ball verspringt vor <strong>dem</strong> Torspieler,<br />
Abwehr/Angriff.<br />
Kopplungsfähigkeit = Schussbewegung (= Kopplung der Bewegungen<br />
einzelner Körperteile). (Thaler, 2008, S.24).<br />
Die koordinativen Fähigkeiten sind ein sehr w<strong>ich</strong>tiger Bestandteil im<br />
Athletiktraining. Die komplexen Zusammenhänge müssen immer wieder<br />
trainiert werden, um einen guten Spieler formen zu können. Vor allem im<br />
Jugendbere<strong>ich</strong> sollte sehr früh damit begonnen und im Erwachsenenbere<strong>ich</strong>,<br />
n<strong>ich</strong>t damit aufgehört werden. Die Koordination ist immer trainierbar! Doch man<br />
muss es auch tun.<br />
16
3 Leistungsorientiertes Athletiktraining<br />
Das Training ist w<strong>ich</strong>tig, um die Leistungsfähigkeit zu verbessern und einer<br />
Stagnation vorzubeugen. Im Training will s<strong>ich</strong> jeder Spieler verbessern und an<br />
die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gehen. Es ist w<strong>ich</strong>tig die verschiedenen<br />
Bausteine eines Athletiktrainings, die <strong>ich</strong> definiert und erklärt habe, sinnvoll in<br />
eine Trainingseinheit zu verpacken. Alle Trainingsbelastungen orientieren s<strong>ich</strong><br />
an der übergeordneten Zielsetzung, sowie den Teilzielen. Die konkreten<br />
Trainingsmaßnahmen ergeben s<strong>ich</strong> aus den Trainingsinhalten in Verbindung mit<br />
den Trainingsmitteln, -formen und -methoden, sowie der Organisation des<br />
Trainings (Steinhöfer, 2008, S.56).<br />
Trainingsmittel<br />
Trainingsinhalte<br />
Trainingsziele<br />
Abb. 4: Wechselbeziehung zwischen den Komponenten (Steinhöfer, 2008, S.57).<br />
Trainingsziele können unterteilt werden in übergeordnete Ziele (= Ball<br />
Annahme), Teilziele und Zielkomponenten (= Ball Annahme mit der Brust).<br />
Konkrete Trainingsmaßnahmen beziehen s<strong>ich</strong> somit unmittelbar auf<br />
angesteuerte Zielkomponenten. Eine Trainingseinheit sollte so sein, dass ein<br />
roter Faden s<strong>ich</strong>tbar ist und man am Ende der Einheit auch das Ziel erre<strong>ich</strong>t,<br />
das man angestrebt hat. Trainingsinhalte sind die Tätigkeiten, die im Training<br />
ausgeübt werden, d.h. die konkreten Übungen und Übungsformen. Hins<strong>ich</strong>tl<strong>ich</strong><br />
des Grads der Übereinstimmung mit der Zielstruktur unterscheidet man:<br />
17<br />
Trainingsmethoden<br />
Trainingsformen
Allgemeine Übungsformen, die den Organismus belasten und die<br />
allgemeine Kondition und Koordination entwickeln.<br />
Spezielle Übungsformen, die verstärkt die sportartspezifischen<br />
konditionellen Fähigkeiten schulen und somit Technik und Taktik<br />
beinhalten.<br />
Wettkampfübungsformen, die leistungsbestimmende Einflussgrößen<br />
verbinden und komplex die sportartspezifischen Anforderungen<br />
repräsentieren.<br />
Trainingsmittel sind vornehml<strong>ich</strong> Geräte, Medien und sonstige Hilfen, die den<br />
Trainingsablauf unterstützen, eventuell auch Mittel organisatorischer Art<br />
(Aufstellungsformen, Kleinfelder, usw.). Diese Hilfsmittel werden in zwei Arten<br />
unterteilt: gerätemäßige Art (z.B. Medizinball) und informative Art (z.B.<br />
Taktikskizzen). Trainingsformen bilden die Trainingseinheit, in ihnen werden<br />
die Übungen absolviert, die zum Ziel führen sollen. Sie sind die Verbindung von<br />
Trainingsinhalten und bestimmten Methoden (z.B. Ausdauerparcours mit Ball in<br />
der Dauermethode). Trainingsmethoden sind planmäßige Verfahren, die<br />
gemäß der Zielsetzung unter Einbeziehung der Trainingsinhalte, -mittel und<br />
-formen die Belastungsweise festlegen. Wie bereits aufgeführt gibt es vier<br />
Methoden, nach denen auch heute noch trainiert wird, auch wenn diese<br />
einzelnen Methoden oft differenziert werden: Dauermethode, <strong>In</strong>tervallmethode,<br />
Wiederholungsmethode und Wettkampfmethode, die in Verbindung mit den<br />
Belastungskomponenten <strong>In</strong>tensität, Dauer, D<strong>ich</strong>te, Umfang und Häufigkeit die<br />
eigentl<strong>ich</strong>e Trainingsbelastung festlegen. Charakteristisch im<br />
leistungsorientierten Fußball ist der Einsatz vieler verschiedener Methoden<br />
sowie Mischmethoden (Steinhöfer, 2008, S.56-58).<br />
3.1 Trainingsorganisation<br />
Auch im Fußball ist die Organisation eines erfolgre<strong>ich</strong>en Trainings der erste<br />
Schritt zum Erfolg. Eine gute Planung, perfektes Wissen und erfolgre<strong>ich</strong>es<br />
Umsetzen der Trainingseinheit durch den Trainer, stellt für die Spieler s<strong>ich</strong>erl<strong>ich</strong><br />
einen Anreiz dar, um auch im Training ihr Bestes zu geben und Spaß zu haben.<br />
W<strong>ich</strong>tig für einen Trainer ist es, dass er einen roten Faden in seiner<br />
Trainingseinheit hat, alle Materialien bereit stehen, die Teilnehmerzahl mit den<br />
18
Übungsformen ungefähr übereinstimmt, das Trainingsziel erkennbar ist und<br />
eine klare Übungsvermittlung und Ansage erfolgt. Auch die Organisationsform,<br />
welche ganz unterschiedl<strong>ich</strong> sein kann, spielt eine Rolle. Kreistraining: Bei<br />
dieser Form werden die einzelnen Trainingsübungen (<strong>In</strong>halte) nacheinander<br />
ausgeführt, eventuell kann der „Kreis“ zwei oder dreimal durchlaufen werden.<br />
Eine andere Form ist das Stationstraining, dabei wird eine Übung mehrmals<br />
hintereinander an derselben Station durchgeführt, bevor die Station gewechselt<br />
wird. Ebenfalls zu den Organisationsformen zählt das Pyramidentraining.<br />
Hierbei ist die Belastungsintensität bei den einzelnen Übungen bzw. Stationen<br />
n<strong>ich</strong>t immer gle<strong>ich</strong> hoch. Stattdessen wird von Satz zu Satz, Übung zu Übung<br />
bzw. Station zu Station die <strong>In</strong>tensität pyramidenartig gesteigert oder gesenkt,<br />
bei in der Regel kurzen bis mittleren Pausen zwischen den Übungen<br />
(Steinhöfer, 2008, S.58).<br />
3.2 Reihenfolge der Trainingsinhalte<br />
Für eine Reihenfolge verschiedener Zielsetzungen und Trainingsinhalte an<br />
einem Trainingstag oder in einer Trainingseinheit, gelten folgende<br />
physiologischen Gesetzmäßigkeiten:<br />
Schulung der Konzentration, Reaktion, Schnelligkeit steht vor<br />
Schulung der Schnellkraft steht vor<br />
Schulung der Schnelligkeitsausdauer, Schnellkraftausdauer steht vor<br />
Schulung der Kraft steht vor<br />
Schulung der Kraftausdauer steht vor<br />
Schulung der Ausdauer<br />
(Steinhöfer, 2008, S.59).<br />
Alle Belastungen hochkonzentrativer und schnelligkeitsorientierter Art sind nur<br />
effektiv, wenn die zentrale und periphere Steuerung n<strong>ich</strong>t ermüdet ist und somit<br />
das zentrale und neuro-muskuläre System die entsprechenden Reize eins zu<br />
eins beantworten kann. Weitere w<strong>ich</strong>tige Voraussetzung hoher Leistung ist der<br />
Grad der Verfügbarkeit der benötigten Energiespe<strong>ich</strong>er. Somit ist z.B. ein<br />
Schnelligkeitstraining im ermüdeten Zustand wirkungslos. Im Fußball ist es<br />
häufig der Fall, dass ein Waldlauf oder ein Krafttraining im Kraftraum vor <strong>dem</strong><br />
eigentl<strong>ich</strong>en Mannschaftstraining erfolgt. Dies wird aus organisatorischen<br />
19
Gründen häufig so gehandhabt, ist aber der Reihenfolge nach n<strong>ich</strong>t optimal.<br />
Zumindest muss im Mannschaftstraining die vorangegangene Belastung und<br />
Ermüdung berücks<strong>ich</strong>tigt werden. Wie man sehen kann ist die optimale<br />
Reihenfolge n<strong>ich</strong>t le<strong>ich</strong>t zu verwirkl<strong>ich</strong>en, w<strong>ich</strong>tig ist aber dass man die<br />
Elemente im Hinblick auf die Belastungsverträgl<strong>ich</strong>keit sinnvoll verbindet.<br />
Zu<strong>dem</strong> sollte man gerade im Amateurbere<strong>ich</strong> beachten, dass fast alle Spieler<br />
berufstätig sind und vor <strong>dem</strong> Training einen langen Arbeitstag hinter s<strong>ich</strong> haben,<br />
somit physisch und oftmals psychisch sehr müde sind (Steinhöfer, 2008, S.58-<br />
59).<br />
3.3 Mittelfristige Trainingsplanung<br />
<strong>In</strong> unserer Trainingsplanung verfolgen wir das Prinzip des Jahreszyklus, der<br />
s<strong>ich</strong> aus Vorbereitungsperiode, Wettkampfperiode und Übergangsperiode<br />
zusammensetzt. Die unterteilten Mikro-, Meso- und Makrozyklen ermögl<strong>ich</strong>en<br />
<strong>dem</strong> Periodenzyklus eine bessere Steuerbarkeit des Trainingsprozesses.<br />
Vorbereitungsperiode = Entwicklung der sportl<strong>ich</strong>en Form, unterteilt in zwei<br />
Phasen: Phase1= allgemein-konditionelle Vorbereitung, Phase2= Verringerung<br />
des Umfangs und Erhöhung der <strong>In</strong>tensität. Wettkampfperiode =<br />
Weiterentwicklung der sportl<strong>ich</strong>en Form durch Wettkampfteilnahme.<br />
Übergangsperiode = aktive Erholung und Regeneration des Spielers, Verlust<br />
der sportl<strong>ich</strong>en Form, Ausgle<strong>ich</strong>ssportarten verhindern das Abfallen der<br />
Leistungsparameter (Weineck, 2007, S.91-92). Mikrozyklus = setzen s<strong>ich</strong> aus<br />
mehreren Trainingseinheiten zusammen und erfassen einen Zeitraum von<br />
mehreren Tagen. Mesozyklus = setzt s<strong>ich</strong> aus mehreren Mikrozyklen<br />
zusammen. Seine Funktion besteht in der zielorientierten Steuerung.<br />
Makrozyklus = setzt s<strong>ich</strong> aus mehreren Mesozyklen zusammen und dauert<br />
mehrere Wochen/Monate bis zu einem Jahr (Weineck, 2007, S.94-95). Ein<br />
Modell der mittelfristigen Trainingsplanung liefert die sogenannte<br />
Planungspistole:<br />
Mehrjahreszyklus = 3 bis 4 Jahre<br />
Jahreszyklus = 1 Jahr<br />
Perioden = Monate/Wochen<br />
Makrozyklen = 4 bis 8 Wochen<br />
20
Mesozyklen = 2 bis 5 Wochen<br />
Mikrozyklen = 1 Woche<br />
Trainingseinheiten = 1,5 bis 2,5 Stunden<br />
Trainingsabschnitte = 5 bis 45 Minuten<br />
(Steinhöfer, 2008, S.355). Im leistungsorientierten Fußball ist es sehr w<strong>ich</strong>tig,<br />
auf die Gestaltung des Trainingsjahres mit seinen Perioden wert zu legen.<br />
Diese Periodisierung prägt weitgehend die Leistungsentwicklung und<br />
Stabilisierung sowohl der einzelnen Spieler als auch der Mannschaft<br />
(Steinhöfer, 2008, S.357).<br />
3.4 Periodisierungsmodelle<br />
Als Trainingsperiodisierung kann die in Phasen gegliederte Veränderung von<br />
Teilzielen, <strong>In</strong>halten, Methoden sowie der Organisation des Trainings im<br />
Jahreszyklus beze<strong>ich</strong>net werden. Die Herausbildung der sportl<strong>ich</strong>en Form<br />
erfolgt durch eine Veränderung und einer unterschiedl<strong>ich</strong>en Gew<strong>ich</strong>tung von<br />
Trainingsumfang und -intensität. Die Erhöhung des Trainingsumfangs eilt in<br />
allen Perioden immer der Steigerung der Trainingsintensität voraus. Die Folge<br />
in der Praxis ist eine Überbetonung der allgemein-konditionellen Ausbildung in<br />
der Vorbereitungsperiode und ihre Vernachlässigung in der Wettkampfperiode<br />
(Steinhöfer, 2008, S.357-358). Es gibt drei Arten von Periodisierungsmodellen:<br />
Einfachperiodisierung = arbeitet auf einen Höhepunkt im Gesamtablauf hin<br />
und kennt damit nur eine Wettkampfperiode. Doppelperiodisierung = arbeitet<br />
auf zwei Jahresgipfel hin und hat <strong>dem</strong>nach zwei Wettkampfperioden.<br />
Dreifachperiodisierung = kommt bisweilen in den Spielsportarten zur<br />
Anwendung, wenn nach der Vor- und Rückrunde noch Aufstiegsspiele, Playoffs<br />
oder Weltmeisterschaften hinzukommen. Doppel- und Dreifachperiodisierung<br />
kommt nur bei Spitzenathleten in Frage, jedoch nie bei Anfängern und<br />
Jugendl<strong>ich</strong>en (Weineck, 2007, S.92). Im leistungsorientierten Fußball im<br />
Amateurbere<strong>ich</strong>, arbeiten wir mit einer Mehrfachperiodisierung, mit langen<br />
Wettkampfperioden und entsprechend kurzen Vorbereitungs- und<br />
Übergangsperioden (Steinhöfer, 2008, S.363-364).<br />
21
Tabelle 5: Jahresperiodisierung im Leistungsfußball (Steinhöfer, 2008, S.364).<br />
Form Formbildung<br />
Periode Vorbereitungsperiode<br />
1.Hochform Formtief 2.Hochform Formverlust<br />
1.Wettkampfperiode<br />
Vorrunde<br />
Zwischenperiode<br />
2.Wettkampfperiode<br />
Rückrunde<br />
Übergangsperiode<br />
<strong>In</strong> unserem Fall wird die Vorbereitungsperiode von Juli bis September<br />
stattfinden, danach folgt die 1. Wettkampfperiode von September bis<br />
Dezember. Die Zwischenperiode ist die Winterpause von Dezember bis Januar.<br />
Trainingsbeginn für die 2. Wettkampfperiode startet im Januar und endet im<br />
März. Die Rückrunde beginnt im März und endet im Juni. Danach ist wieder<br />
Übergangsperiode von Juni bis Juli. Trainiert wird in der Vorbereitungsperiode<br />
und zu Beginn der 2.Wettkampfperiode immer dreimal wöchentl<strong>ich</strong>, zu<strong>dem</strong><br />
kommen noch Vorbereitungsspiele hinzu. <strong>In</strong> den Wettkampfperioden ist<br />
zweimal wöchentl<strong>ich</strong> Training, sowie ein Meisterschaftsspiel. Die Einheiten<br />
haben immer eine Länge von 1,5 – 2 Stunden.<br />
3.5 Trainingsabschnitt Saisonvorbereitung<br />
Die Saisonvorbereitung steht im Mittelpunkt einer systematischen<br />
Trainingsplanung. Hier werden die Grundsteine für ein erfolgre<strong>ich</strong>es<br />
Trainingsjahr gelegt, deshalb muss man s<strong>ich</strong> bei der Planung der<br />
Saisonvorbereitung Gedanken machen, welche Teilziele in welchen Teiletappen<br />
angestrebt werden sollen. Diese Teilziele sind in jeder Trainingswoche und<br />
deren einzelnen Einheiten systematisch zu erarbeiten. Da der <strong>In</strong>halt jeder<br />
Trainingseinheit zum übergeordneten Ziel passen muss, ist jede Übung mit<br />
entscheidend, ob es erre<strong>ich</strong>t werden kann. W<strong>ich</strong>tig ist, dass man s<strong>ich</strong> als<br />
Trainer ein Konzept erarbeitet, bei <strong>dem</strong> man vom Ist-Zustand seiner<br />
Mannschaft ausgeht und es zu einem Soll-Zustand entwickelt. Dieser Zeitraum<br />
beträgt zumeist ein Jahr. Es gilt also, sowohl realistische Ziele als auch einen<br />
Trainingsplan festzulegen, der uns Trainer in Abschnitten von einigen Wochen<br />
oder Monaten begleitet. Dabei muss die Periodisierung beachtet werden, denn<br />
kein Spieler kann ein Jahr pausenlos Tempo machen (Schwarten, 2009, S.6-7).<br />
22
Abb. 5: Die Saisonvorbereitung im Mittelpunkt einer systematischen Trainingsplanung<br />
(Schwarten, 2009, S.7).<br />
Als Trainer muss man die Ziele, die man s<strong>ich</strong> gesetzt hat, schrittweise<br />
erarbeiten, man überlegt s<strong>ich</strong> welche Teilziele in welchen Teiletappen<br />
angestrebt werden sollen. Bei uns ist die erste Teiletappe die<br />
Saisonvorbereitung von fünf Wochen, in der wir unser Team im taktischen und<br />
athletischen Bere<strong>ich</strong> verbessern wollen. Wir wollen unsere Mannschaft auf<br />
Wettkampfniveau trimmen und dabei nach <strong>dem</strong> Prinzip der Periodisierung<br />
trainieren. Erst hohe Umfänge bei niedrigen <strong>In</strong>tensitäten, dann umgekehrt,<br />
danach auf Erhaltungstraining umstellen (Schwarten, 2009, S.6). <strong>In</strong> der<br />
Saisonvorbereitung ist es uns auch w<strong>ich</strong>tig, dass s<strong>ich</strong> das Team neu findet.<br />
Damit wollen wir den Zusammenhalt stärken und die Neuzugänge integrieren,<br />
auch das ist ein w<strong>ich</strong>tiger Aspekt für eine gute und erfolgre<strong>ich</strong>e Spielzeit.<br />
Unsere Ziele als Trainerteam in der Saisonvorbereitung sind wie folgt<br />
gegliedert:<br />
Konzept<br />
Allgemeine Ziele:<br />
Teamgeist entwickeln<br />
Disziplin<br />
Technische und taktische Schwerpunkte erarbeiten<br />
Zusammenarbeit<br />
Umfassende körperl<strong>ich</strong>e Fitness<br />
<strong>In</strong>dividuelle Förderung:<br />
Schwächen beheben<br />
Trainingsabschnitt<br />
Saisonvorbereitung<br />
Trainingswoche Trainingseinheit<br />
23<br />
Trainingsjahr
Stärken fördern<br />
Leistungsprofil herausarbeiten<br />
Die ideale Spielposition finden<br />
Mannschafts- und Gruppentaktik:<br />
Überzahl in Ballnähe schaffen<br />
Einstudieren von Spielsystemen<br />
(Radoki, 2009, S.9).<br />
Diejenigen Punkte, die mehr in das Taktische und Technische gehen, sowie um<br />
die Teamfindung, werden mit <strong>dem</strong> Athletiktraining so vermischt, dass wir eine<br />
gute Saisonvorbereitung von fünf Wochen haben werden, um in eine<br />
erfolgre<strong>ich</strong>e Saison starten zu können. Als Trainer hat man auch die Aufgabe<br />
die Mannschaft psychologisch zu schulen. So ist es z.B. im Athletiktraining oder<br />
in den verschiedenen Bausteinen w<strong>ich</strong>tig, den Spielern die Leistungsgrenze zu<br />
zeigen, sodass sie ihren inneren Hemmnisse überwinden und s<strong>ich</strong> selbst<br />
motivieren. Die Spieler zu motivieren, aufzubauen und zu loben, gehört mit zum<br />
psychologischen Training und kann hier sehr gut angewandt werden. Es ist<br />
auch zu sehen, dass s<strong>ich</strong> eine Leistungssteigerung entwickelt, wenn man mit<br />
seinen Spielern angemessen umgeht und sie motiviert. Dies wiederum wirkt<br />
s<strong>ich</strong> positiv auf das Training, die Mannschaft und die gesamte Vorbereitung aus.<br />
Der Trainer ist Vorbild und er lebt das vor, was die Spieler umsetzen sollen.<br />
24
4 Rahmenbedingungen der Saisonvorbereitung<br />
Die Rahmenbedingungen sind wie folgt gegeben: Trainiert wird eine aktive<br />
Fußballmannschaft im Bere<strong>ich</strong> Herren, die in der Kreisliga A Staffel II im Bezirk<br />
Stuttgart spielt. Die Mannschaftsstärke liegt bei 22 Spielern, im Alter zwischen<br />
18 und 32 Jahren. Die Mannschaft befindet s<strong>ich</strong> in einem guten<br />
Leistungszustand, sowie in befriedigender körperl<strong>ich</strong>er Verfassung. Um die<br />
Schwächen zu beheben und Stärken zu fördern liegt der Schwerpunkt auf <strong>dem</strong><br />
leistungsorientierten Athletiktraining. Trainiert wird auf einem Rasenplatz, auf<br />
Waldwegen oder auf einer Laufbahn. Die Übungseinheiten finden dreimal pro<br />
Woche, d.h. Montag, Mittwoch und Freitag von 19.30 – 21.00 Uhr statt. Zu<strong>dem</strong><br />
können noch Vorbereitungsspiele am Wochenende stattfinden. Ende August ist<br />
zusätzl<strong>ich</strong> ein Wochenendtrainingslager geplant, in<strong>dem</strong> auch viel für die<br />
Förderung des Teamgeistes unternommen wird. Ich selbst will gezielt den<br />
Athletikbere<strong>ich</strong> verbessern, da viele Spieler Probleme mit der Bewegl<strong>ich</strong>keit,<br />
Kraft und Ausdauer haben. Ein kleiner Teil der Spieler hat auch Probleme mit<br />
<strong>dem</strong> Gew<strong>ich</strong>t und ist daher in manchen Bewegungen eingeschränkt. Das<br />
Trainerteam besteht aus <strong>dem</strong> Cheftrainer, <strong>dem</strong> Torspielertrainer und mir, <strong>dem</strong><br />
Athletiktrainer. Mir ist es w<strong>ich</strong>tig, dass die Spieler nach jeder Einheit wissen,<br />
was sie trainiert haben und warum. Nur so kann man den Willen und die volle<br />
Konzentration eines jeden Spielers erre<strong>ich</strong>en und konkret mit ihm arbeiten.<br />
4.1 Übungseinheiten<br />
Im Kapitel Übungseinheiten werde <strong>ich</strong> einige Einheiten beschreiben, die im<br />
Trainingsplan (s. Anhang) den Athletikbere<strong>ich</strong> decken. Ich werde n<strong>ich</strong>t alle<br />
Einheiten durchgehen, da s<strong>ich</strong> auch einige Schwerpunkte wiederholen.<br />
Besonders werde <strong>ich</strong> auf die verschiedenen Trainingsmethoden eingehen und<br />
jede Einheit in ihrem Ablauf genau beschreiben, so dass das Ziel der<br />
Trainingseinheit erkennbar ist und unsere Vorgehensweise s<strong>ich</strong>tbar wird.<br />
25
Montag 20.07.09<br />
Einheit: Grundlagenausdauer<br />
Methode: Extensive Dauermethode aerober Bere<strong>ich</strong><br />
Dauer: 45 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: Herzfrequenz von max. 150 bpm.<br />
Wiederholungen: einmalig<br />
Pausen: keine<br />
Ziel: Aufbau eines Fundaments für die Grundlagenausdauer<br />
Die Mannschaft läuft auf einem Waldweg zur Einführung einen Lauf von 45<br />
Minuten, mit einer maximalen Herzfrequenz von 150bpm., die sie auf der<br />
Pulsuhr ablesen kann. W<strong>ich</strong>tig ist, dass dieser Wert n<strong>ich</strong>t überschritten wird und<br />
man s<strong>ich</strong> n<strong>ich</strong>t mit den Frequenzen anderer Mannschaftskollegen misst, die ein<br />
schnelleres Tempo laufen. Man sollte so laufen, dass man s<strong>ich</strong> nebenher noch<br />
mit seinen Mitspielern problemlos unterhalten kann und s<strong>ich</strong> somit im aeroben<br />
Bere<strong>ich</strong> befindet.<br />
Mittwoch 22.07.09<br />
Einheit: Grundlagenausdauer<br />
Methode: <strong>In</strong>tensive Dauermethode aerober Bere<strong>ich</strong><br />
Dauer: 2x 30 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: Herzfrequenz von max. 160 bpm.<br />
Wiederholungen: zwei Durchgänge<br />
Pausen: 1x 5 Minuten<br />
Ziel: Verbesserung der Grundlagenausdauer<br />
Die Mannschaft läuft eine festgelegte Strecke von einem Kilometer auf einem<br />
Rundkurs im Wald. Ziel ist es, sechs Kilometer in 30 Minuten zu laufen, dies ist<br />
aber für viele zu Beginn noch n<strong>ich</strong>t machbar. Zumindest n<strong>ich</strong>t mit einer<br />
Herzfrequenz von max. 160 bpm. Es sollte allerdings versucht werden, diesen<br />
Rundkurs so zu laufen, dass die 160 bpm. n<strong>ich</strong>t überschritten werden und man<br />
annähernd an die sechs Runden herankommt. Es werden zwei Durchgänge mit<br />
einer Pause von fünf Minuten absolviert.<br />
26
Freitag 24.07.09<br />
Einheit: Grundlagenausdauer<br />
Methode: Extensive Dauermethode aerober Bere<strong>ich</strong> / <strong>In</strong>tervallmethode<br />
anaerober Bere<strong>ich</strong><br />
Dauer: 1x 15 Minuten Einlaufen<br />
4x 6 Minuten <strong>In</strong>tervalltraining<br />
1x 15 Minuten Auslaufen<br />
<strong>In</strong>tensität: Einlaufen= max. 150 bpm.<br />
Wiederholungen: einmalig<br />
<strong>In</strong>tervall= 140 – 180 bpm.<br />
Auslaufen= max. 130 bpm.<br />
Pausen: vor und nach <strong>dem</strong> <strong>In</strong>tervalltraining drei min.<br />
Ziel: Spieler trainieren die Grundlagenausdauer und gehen an Ihre<br />
Leistungsgrenze<br />
Die Mannschaft befindet s<strong>ich</strong> wieder auf <strong>dem</strong> Rundkurs im Wald. Man läuft s<strong>ich</strong><br />
gemeinsam 15 Minuten ein, mit einer Frequenz von max. 150 bpm. Danach<br />
werden Leistungsgruppen gebildet, um bei den Spielern eine Unter- bzw.<br />
Überforderung zu vermeiden. Das <strong>In</strong>tervalltraining läuft wie folgt ab; zwei<br />
Minuten werden bei einer Frequenz von max. 140 bpm. gelaufen. Dann werden<br />
zwei Minuten bei einer Frequenz von max. 160 bpm. gelaufen und zuletzt zwei<br />
Minuten bei einer Frequenz von max. 180 bpm. Danach wird wieder von vorne<br />
begonnen, d.h. zwei Minuten mit einer Frequenz von 140 bpm. Das Ganze wird<br />
ohne Pausen viermal am Stück absolviert. Danach haben die Gruppen drei<br />
Minuten Pause bevor sie noch 15 Minuten bei einer Frequenz von max. 130<br />
bpm. auslaufen.<br />
Montag 27.07.09<br />
Einheit: Grundlagenausdauer / Stabilisation und Kräftigung<br />
Methode: Extensive Dauermethode / Aktiv dynamische und statische Übungen<br />
Dauer: 35 Minuten / 30 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: aerober Bere<strong>ich</strong> Herzfrequenz max. 150 bpm. / Kraftausdauer<br />
Wiederholungen: einmalig / pro Übung drei Sätze bis zur Leistungsgrenze<br />
Pausen: keine / nach je<strong>dem</strong> Satz eine Minute Pause<br />
27
Ziel: Grundlagenausdauer trainieren / Verbesserung der Kraftausdauer<br />
Die Mannschaft hat s<strong>ich</strong> eigenständig erwärmt, so dass der Herzkreislauf in<br />
Schwung und der Bewegungsapparat belastbar ist. Wir beginnen mit Übungen<br />
für die Kraftausdauer im Bein-, Rumpf-, Rücken- und Bauchbere<strong>ich</strong>. Die Spieler<br />
befinden s<strong>ich</strong> im Ellbogenstütz in einer Brücke und halten diese Position mit<br />
gera<strong>dem</strong> Rücken. Der Bauch ist angespannt, die Beine gestreckt, Schultern tief<br />
und Arme im rechten Winkel. Als Steigerung werden die Beine abwechselnd<br />
le<strong>ich</strong>t vom Boden abgehoben. Dasselbe führen wir in der seitl<strong>ich</strong>en Variante<br />
aus, Ellbogenstütz seitl<strong>ich</strong>, Oberkörper ist vom Boden abgehoben, Beine sind<br />
gestreckt, Rücken gerade, Kopf in Verlängerung zur Wirbelsäule, Schulter ist<br />
tief und Arm im rechten Winkel. Auch hier als Steigerung das linke und rechte<br />
Bein im Wechsel anheben. W<strong>ich</strong>tig ist, dass gle<strong>ich</strong>mäßig weiter geatmet wird.<br />
Diese Übungen dienen gle<strong>ich</strong>zeitig auch der Stabilisation des Rumpfes.<br />
Kommen wir zu den nächsten Übungen, in<strong>dem</strong> wir einen weiten Ausfallschritt<br />
nach vorne machen und das vordere Bein im rechten Winkel halten, aber so,<br />
dass das Knie n<strong>ich</strong>t über die Fußspitze hinausgeht. Das hintere Bein ist<br />
ebenfalls rechtwinklig, d.h. das Knie ist minimal über <strong>dem</strong> Boden und wird so<br />
gehalten. Rücken ist gerade, Blick nach vorne, Arme sind seitl<strong>ich</strong> zur<br />
Stabilisation. Die Oberschenkel sind angespannt, ebenso das Gesäß. Diese<br />
Übung ist gut für unsere Beugemuskeln. Als Steigerung gehen wir dynamisch<br />
vor und bewegen uns minimal wippend hoch und tief. W<strong>ich</strong>tig dabei ist, dass die<br />
Ausgangsposition n<strong>ich</strong>t verändert wird!<br />
Das Training der Grundlagenausdauer findet in der Dauermethode in einem<br />
endlos Parcours mit Ball (s. Anhang) statt. Die Spieler sind auf <strong>dem</strong> Sportplatz<br />
in einem Rundlauf unterwegs, in<strong>dem</strong> verschiedene koordinative und technische<br />
Hindernisse eingebaut sind. Sie sollen den Parcours in 35 Minuten durchlaufen,<br />
dabei im aeroben Bere<strong>ich</strong> bei einer Herzfrequenz von max. 150 bpm. sein.<br />
W<strong>ich</strong>tig ist uns, dass der Parcours ohne Pause durchlaufen wird, d.h. wenn der<br />
Spieler vorne dran langsamer ist, einfach überholen oder zur nächsten Station<br />
weitergehen.<br />
28
Mittwoch 29.07.09<br />
Einheit: Ausdauer Spielformen<br />
Methode: <strong>In</strong>tensive und extensive <strong>In</strong>tervallmethode<br />
Dauer: <strong>In</strong>tensive= 30sek. / Extensive= 30 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: maximal<br />
Wiederholungen: <strong>In</strong>tensive= fünf / Extensive= einmalig<br />
Pausen: <strong>In</strong>tensive= während des Durchgangs kommt auf die Teamgröße an und<br />
3min. nach je<strong>dem</strong> Durchgang. / Extensive= keine<br />
Ziel: Fußballspezifische Ausdauer verbessern, durch intensives und extensives<br />
<strong>In</strong>tervalltraining.<br />
<strong>In</strong>tensive <strong>In</strong>tervallmethode: Zwei Mannschaften spielen gegeneinander, aber<br />
immer nur 1 gegen 1 auf zwei Tore. Spielfeldgröße ist 20x25m bei Normaltoren<br />
mit jeweils einem festen Torspieler. Jeder Spieler hat drei Einsätze und alle<br />
30sek. wird ein fliegender Spielerwechsel durchgeführt. Sieger ist das Team,<br />
das insgesamt am meisten Tore erzielt hat. Extensive <strong>In</strong>tervallmethode: drei<br />
Mannschaften, aber immer nur zwei sind auf <strong>dem</strong> Feld, die dritte läuft um das<br />
Spielfeld herum. Spielfeldgröße 40x50m mit Normaltoren und festen<br />
Torspielern. Die Mannschaft die ein Tor schießt, bleibt auf <strong>dem</strong> Feld, die andere<br />
Mannschaft tauscht mit der laufenden Mannschaft. Sieger ist das Team, mit den<br />
meisten Toren. W<strong>ich</strong>tig: Wird nach fünf Minuten kein Tor erzielt, findet nach<br />
dieser Zeit ein Wechsel statt, damit die n<strong>ich</strong>t spielende Mannschaft n<strong>ich</strong>t zu<br />
lange außen herumläuft.<br />
Eine Formel, um die genaue Belastungsdauer bei solchen Trainingsübungen<br />
oder Spielformen herauszufinden, setzt s<strong>ich</strong> wie folgt zusammen:<br />
Anzahl der Teilnehmer geteilt durch vier, ergibt die Belastungsdauer in Minuten.<br />
Z.B. 8 geteilt durch 4 = 2 Minuten Belastung. (Thaler, 2008, S.16).<br />
Montag 03.08.09<br />
Einheit: Koordination<br />
Methode: Sprung- und Laufkoordination<br />
Dauer: 15 Minuten<br />
29
<strong>In</strong>tensität: maximal<br />
Wiederholungen: drei Serien a zwei Durchgänge<br />
Pausen: nach je<strong>dem</strong> Durchgang 30sek.<br />
Ziel: Verbesserung der Beinkoordination und Sprungkraft.<br />
Zur Einführung in das Training der Koordination machen die Spieler einfache<br />
Übungen an der Koordinationsleiter. Zum Beispiel, kurze, beidbeinige<br />
Berührungen in die Felder der Leiter, oder nur kurze, einbeinige Berührungen,<br />
das Ganze kann auch in seitl<strong>ich</strong>er Bewegung ausgeführt werden. W<strong>ich</strong>tig ist,<br />
dass die Spieler von Anfang an lernen, s<strong>ich</strong> nur mit <strong>dem</strong> Fußballen durch die<br />
Koordinationsleiter zu bewegen und auf kurze Kontakte achten. Sie sollen<br />
praktisch durch die Leiter „schweben“. Als nächstes laufen die Spieler über<br />
kleine Hürden, in schnellem Tempo, mit ganz kurzem Bodenkontakt auf <strong>dem</strong><br />
Fußballen. Nach den kleinen Hürden kommen noch zwei größere, bei denen<br />
sie blitzschnell auf beidbeinige Sprünge umschalten müssen, ohne<br />
Zwischensprung. Zum Abschluss bekommt jeder Spieler einen Ball, mit <strong>dem</strong> er<br />
in einem Viereck dribbeln soll. Ich als Trainer, stehe an einem beliebigen<br />
Hütchen, welches immer die 1 bedeutet. Von dort aus wird im Uhrzeigersinn<br />
gezählt, 1, 2, 3, 4. Ich wechsle permanent das Hütchen und rufe immer eine<br />
andere Zahl. Zu diesem Hütchen müssen die Spieler so schnell wie mögl<strong>ich</strong><br />
laufen. Die Spieler müssen s<strong>ich</strong> auf mehrere Dinge konzentrieren, s<strong>ich</strong> auf eine<br />
gute Reaktion, sowie Koordination verlassen.<br />
Mittwoch 05.08.09<br />
Einheit: Schnelligkeitsausdauer<br />
Methode: Zyklische Sprintkraftausdauer (<strong>In</strong>tervallprinzip)<br />
Dauer: 30 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: maximal<br />
Wiederholungen: drei Serien a zwei Durchgänge<br />
Pausen: 3min. Serienpause und 1min. Durchgangspause<br />
Ziel: Hohe Geschwindigkeiten, so lange wie mögl<strong>ich</strong> aufrecht zu erhalten.<br />
Zu Beginn werden die Spieler in Leistungsgruppen eingeteilt. Erste Serie ist wie<br />
folgt: Die Spieler sprinten von der Außenlinie bis zur 16m Linie und traben<br />
30
zurück. Dann der nächste Sprint bis zur 5m Linie und wieder zurück traben.<br />
Und immer so weiter, d.h. zur gegenüberliegenden 5m Linie und zurück traben.<br />
Und der letzte Sprint zur gegenüberliegenden 16m Linie und ein letztes mal<br />
zurück traben. Die nächste Variante ist die sogenannte ins-and-outs, d.h.<br />
hintereinander geschaltete kurze Antritte mit Trabpausen gemischt. Die Spieler<br />
sprinten 20m, dann 30m traben und wieder 20m sprinten (Steinhöfer, 2008, S.<br />
195). <strong>In</strong> der letzten Variante werden diese ins-and-outs noch erschwert, in<strong>dem</strong><br />
die Spieler die Strecke mit Sprintschlitten als Gew<strong>ich</strong>t laufen müssen.<br />
Montag 10.08.09<br />
Einheit: Antritt- und Sprintschnelligkeit<br />
Methode: Sprintmethode<br />
Dauer: 30 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: maximal<br />
Wiederholungen: drei Serien a vier Sprints<br />
Pausen: 4min. Serienpause und 2min. Sprintpause<br />
Ziel: Antritt verbessern und Schnelligkeit trainieren.<br />
Die Spieler bereiten s<strong>ich</strong> auf die Sprints mit einem Sprint-ABC vor. Folgende<br />
Vorübungen werden gemacht: Federnde Sprünge auf den Ballen,<br />
Fußgelenksarbeit und Skippings. Die Spieler müssen folgende Sprintstrecken<br />
absolvieren: 10m und 30m aus <strong>dem</strong> Hochstart. Die Zeit wird mit einer Stoppuhr<br />
gemessen und anhand von Leistungstabellen vergl<strong>ich</strong>en (siehe Kapitel 4.2).<br />
Freitag 14.08.09<br />
Einheit: Athletiktraining<br />
Methode: Maximalkraft (Sprünge) = Reaktivkraft exzentrisch/konzentrisch<br />
Dauer: 30 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: maximal<br />
Wiederholungen: 3 Serien, 3 Übungen, 6 Wiederholungen<br />
Pausen: 10sek. Wiederholungspause, 5min. Serienpause<br />
Ziel: Die maximale Sprungleistung hervorrufen bei kurzem Bodenkontakt<br />
Sprungkrafttraining ist für Fußballer sehr w<strong>ich</strong>tig. Folgendermaßen werden die<br />
31
Spieler die Sprünge ausführen: Erste Variante ist, die Spieler müssen<br />
beidbeinig über sechs Hürden springen, die Kniehoch gesteckt sind. Zweite<br />
Variante ist, die Spieler müssen die sechs Hürden mit einem Bein überspringen.<br />
Die Hürden werden auf Wadenhöhe abgesenkt. Dritte Variante ist, die Spieler<br />
müssen beidbeinige Sprünge über die sechs Hürden machen, die aber in einer<br />
Sandgrube stehen. Die Hürden sind n<strong>ich</strong>t ganz auf Kniehöhe. Bei diesen<br />
Sprüngen ist w<strong>ich</strong>tig, dass eine kurze Bodenkontaktzeit stattfindet. D.h. den<br />
Boden mit <strong>dem</strong> Fußballen berühren und sofort wieder abdrücken, ohne<br />
Zwischensprünge. Betonung des Abdrucks (Explosivität)!<br />
Mittwoch 19.08.09<br />
Einheit: Koordination<br />
Methode: Ballkoordination, fußballspezifische Koordination<br />
Dauer: 30 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: schnell<br />
Wiederholungen: drei Übungen a zwei Durchgänge<br />
Pausen: Übungspause 2min. Durchgangspause 1min.<br />
Ziel: Koordinative Fähigkeiten mit <strong>dem</strong> Ball schulen und verbessern, sowie die<br />
Kopplungsfähigkeit zwischen Ball und laufen aktivieren.<br />
Die erste Übung sieht wie folgt aus: Es liegen sechs Stangen quer in einer<br />
Reihe auf <strong>dem</strong> Boden. Mit einem Abstand dazwischen von ungefähr einem<br />
halben Meter. Der erste Spieler hat zwei Bälle in der Hand, die er seitl<strong>ich</strong> am<br />
Körper hält. Dabei sind die Arme gestreckt und auf Schulterhöhe. Ein Ball ist am<br />
Fuß und wird nun im Slalom durch die Stangen geführt. Körper wird n<strong>ich</strong>t<br />
gedreht, noch die Arme verlassen ihre gestreckte Position. Die Stangen werden<br />
mit Blick nach vorne durchlaufen, dass bedeutet Fußwechsel nach jeder<br />
Stange. Die Spieler gehen zu zweit zusammen, einer der beiden überquert die<br />
Stangen mit kurzen Skippings in den Zwischenräumen und zwar so, dass er<br />
zwei nach vorne geht und wieder eins zurück. Hat er eins zurück gemacht, wirft<br />
ihm der Partner den Ball zum Kopfball zu. Er köpft zurück und geht wieder zwei<br />
nach vorne und eins zurück und wieder Kopfball. Die letzte Übung findet in<br />
einem Viereck statt, es gibt zwei Teams, das eine Team ist im Viereck und das<br />
andere Team verteilt s<strong>ich</strong> mit Ball außen herum. Das Team in der Mitte<br />
32
ekommt als Erschwernis noch eine Augenklappe auf je ein Auge. Nun<br />
versuchen die Spieler mit Augenklappe, Blickkontakt mit einem Spieler von<br />
außen aufzunehmen, bekommen dadurch den Ball flach zugespielt und spielen<br />
ihn wieder zurück. Als Steigerung können auch hohe Bälle und Kopfbälle<br />
zugespielt werden. Bei dieser Übung ist die Orientierungsfähigkeit<br />
eingeschränkt und die Spieler wirken veruns<strong>ich</strong>ert. Sie sollen durch diese<br />
Einschränkung lernen, s<strong>ich</strong> schnell im Raum zu orientieren und die Uns<strong>ich</strong>erheit<br />
abzulegen.<br />
Freitag 21.08.09<br />
Einheit: Ausdauer<br />
Methode: Feldstufentest Stufe 1-5<br />
Dauer: 30 Minuten<br />
<strong>In</strong>tensität: extensives/intensives Ausdauertraining<br />
Wiederholungen: 1000m pro Stufe<br />
Pausen: Zwischen den Stufen 45sek.<br />
Ziel: Ermittlung der Ausdauerleistungsfähigkeit eines jeden Spielers<br />
Die Spieler werden in Leistungsgruppen eingeteilt, ein Spieler bekommt eine<br />
Stoppuhr zur Zeitüberprüfung. Die Spieler laufen um ein Achteck, das auf <strong>dem</strong><br />
Fußballfeld mit Hütchen abgesteckt wurde. Die Hütchen sind jeweils 25m<br />
auseinander, d.h. insgesamt 200m. Die Spieler müssen also fünf Runden<br />
laufen, um die erste Stufe zu absolvieren. Es gibt natürl<strong>ich</strong> vorgeschriebene<br />
Zeiten, die alle 50m bestätigt werden müssen. Diese werden per Pfiff vom<br />
Trainer angesagt, d.h. bei Pfiff müssen die Spieler immer 50m gut gemacht<br />
haben um die Zeit zu bestätigen (Wienecke, 2007, S.37). Die genauen<br />
Auswertungen dieses Tests entnehmen Sie bitte Kapitel 4.2.<br />
4.2 Auswertungen und Vergle<strong>ich</strong>stests<br />
<strong>In</strong> Kapitel 4.1 Übungseinheiten, habe <strong>ich</strong> bereits einige Einheiten beschrieben<br />
und wiedergegeben. Viele Einheiten beruhen auf vorgegebenen Normen, die in<br />
den jeweiligen Klassen erfüllt werden sollten. Da es in unseren Einheiten um<br />
die Sommervorbereitung geht, ist unser allgemeines Ziel, diesen Normen<br />
33
gerecht zu werden, um somit eine Verbesserung der gesamten<br />
Leistungsfähigkeit eines jeden Spielers hervorzurufen. Demnach werden<br />
unsere Spieler auch an Normen gemessen, die in einer Kreisliga verlangt<br />
werden. Diese Normen und Vorgaben <strong>möchte</strong> <strong>ich</strong> mit unseren Auswertungen<br />
vergle<strong>ich</strong>en, um zu sehen, was noch getan werden muss und wie weit man von<br />
anderen Normen noch entfernt ist. Der Großteil der Auswertungen bezieht s<strong>ich</strong><br />
auf den Bere<strong>ich</strong> Ausdauer- und Sprintleistung, in denen zwei Tests durchgeführt<br />
wurden. Zum einen der Sprintleistungstest über 10m und 30m und zum<br />
anderen der Feldstufentest, der den Ausdauerteil abdeckt.<br />
Beim Sprintleistungstest will <strong>ich</strong> die Werte unserer drei besten Sprinter<br />
vergle<strong>ich</strong>en, mit den Vorgaben bzw. durchschnittl<strong>ich</strong>en Leistungen der oberen<br />
Ligen, damit man sehen kann, wie groß bzw. klein die Unterschiede sind. Beim<br />
Feldstufentest wird die Ausdauerleistungsfähigkeit eines jeden Spielers<br />
überprüft und ausgewertet. Der Feldstufentest wird in Stufen absolviert, hier<br />
vergle<strong>ich</strong>e <strong>ich</strong> die Vorgaben mit unseren Ergebnissen. Die Daten können Sie an<br />
folgenden Tabellen ablesen.<br />
Tabelle 6: Durchschnittl<strong>ich</strong>e Sprintzeiten aus <strong>dem</strong> Hochstart (Steinhöfer, 2008, S.200).<br />
Spielklasse 10m 30m<br />
1. Bundesliga 1,68 sek. 4,10 sek.<br />
2. Bundesliga 1,71 sek. 4,15 sek.<br />
Oberliga 1,74 sek. 4,20 sek.<br />
Verbandsliga 1,76 sek. 4,30 sek.<br />
Diese Werte stammen aus <strong>dem</strong> oberen Amateurbere<strong>ich</strong> und aus <strong>dem</strong><br />
Profifußball. <strong>In</strong> der nächsten Tabelle sind die Zeiten unserer besten drei Sprinter<br />
aufgeführt.<br />
Tabelle 7: Die besten Sprintzeiten vom TV Kemnat aus <strong>dem</strong> Hochstart<br />
Name 10m 30m<br />
Spieler 1 2,03 sek. 4,79 sek.<br />
Spieler 2 2,09 sek. 5,04 sek.<br />
Spieler 3 2,14 sek. 5,15 sek.<br />
Man kann sehen, dass die Werte noch deutl<strong>ich</strong> abwe<strong>ich</strong>en. Demnach gibt es<br />
zwischen Kreisliga und Verbandsliga bekanntl<strong>ich</strong> einen großen Abstand. Dafür<br />
34
sind aber die Zeiten sehr akzeptabel und der Fitnesszustand in den unteren<br />
Klassen beweist, dass dort n<strong>ich</strong>t immer nur „Stammtischkickerniveau“ herrscht.<br />
Die Leistungen beim Feldstufentest werden nach fünf Geschwindigkeitsstufen<br />
beurteilt. Anhand der einzelnen Stufen kann man feststellen wie fit ein einzelner<br />
Spieler ist. Zu<strong>dem</strong> kann man mit Pulsmessgeräten die maximale Herzfrequenz<br />
bestimmen. Der Feldstufentest kann auf einer 400m Bahn im Stadion<br />
abgenommen werden, oder innerhalb eines auf <strong>dem</strong> Fußballfeld abgesteckten<br />
Achtecks mit 200m Gesamtlänge, die Abstände der Hütchen betragen jeweils<br />
25m. Die Zeit wird immer auf 50m gemessen und durch einen Pfiff vom Trainer<br />
bekannt gegeben, d.h. wenn der Trainer pfeift muss man immer 50m weiter<br />
sein. Dieser Test ist einfach und geschickt zur Überprüfung der<br />
Ausdauerleistungsfähigkeit in der Vorbereitung oder auch während der Saison<br />
(Wienecke, 2007, S.37).<br />
Tabelle 8: Geschwindigkeitsstufen und ihre R<strong>ich</strong>twerte (Wienecke, 2007, S.37).<br />
Geschwindigkeitsstufe 50-m-Zeit<br />
1 2,5 m/s Entspr<strong>ich</strong>t 6:40 min. auf 1000m 20 sek.<br />
2 2,9 m/s Entspr<strong>ich</strong>t 5:50 min. auf 1000m 17 sek.<br />
3 3,3 m/s Entspr<strong>ich</strong>t 5:00 min. auf 1000m 15 sek.<br />
4 3,8 m/s Entspr<strong>ich</strong>t 4:20 min. auf 1000m 13 sek.<br />
5 4,2 m/s Entspr<strong>ich</strong>t 4:00 min. auf 1000m 12 sek.<br />
Die Geschwindigkeitsstufen konnten n<strong>ich</strong>t alle 22 Spieler erfüllen, da es in<br />
unserem Bere<strong>ich</strong> zu große Leistungsunterschiede gibt, was die untere Tabelle<br />
deutl<strong>ich</strong> macht.<br />
Tabelle 9: Auflistung der Spieler die alle Stufen absolvierten.<br />
Geschwindigkeitsstufe Spieleranzahl<br />
1 22<br />
2 20<br />
3 15<br />
4 12<br />
5 10<br />
Es war zu beobachten, dass ein zu hohes Tempo angegangen wurde. Was s<strong>ich</strong><br />
aber durch die Zeitvorgaben bald relativierte und jeder einen Rhythmus fand.<br />
35
5 Fazit<br />
Ich hoffe, <strong>dem</strong> Leser <strong>meiner</strong> Arbeit die Thematik „Athletiktraining im<br />
leistungsorientierten Fußball“ näher gebracht zu haben. Die Darstellung der<br />
einzelnen Bausteine habe <strong>ich</strong> versucht, je<strong>dem</strong> verständl<strong>ich</strong> zu machen, so dass<br />
auch ein frisch gebackener Trainer die Ziele und Forderungen versteht und sie<br />
bei der Umsetzung in die Übungseinheiten integriert. Bei der Umsetzung ist mir<br />
w<strong>ich</strong>tig, dass ein klares Ziel vorgegeben ist und wir in der Übungseinheit darauf<br />
hinarbeiten können. Man sollte aber beachten, dass die Übungseinheiten mit<br />
einer Mannschaft auf Kreisliganiveau durchgeführt wurden, n<strong>ich</strong>t mit<br />
Amateuren oder Profis. Die Spieler haben meistens einen acht Stunden Tag<br />
hinter s<strong>ich</strong> bevor sie ins Training kommen und sind deshalb oft psychisch und<br />
physisch n<strong>ich</strong>t ganz bei der Sache. Die Konzentration lässt nach und die<br />
Motivation schwindet langsam, die Verletzungsgefahr steigt. Es gibt zu<strong>dem</strong><br />
noch viele Einflussfaktoren, die das Athletiktraining in unserem Bere<strong>ich</strong><br />
erschweren, z.B. Platzbeschaffenheit, Spieleranzahl, Tagesform, Materialien.<br />
Deshalb hat der Trainer auch die Aufgabe eines Psychologen und muss seine<br />
Spieler immer bei Laune halten und motivieren, besonders beim Athletiktraining,<br />
auf das die Spieler immer weniger Lust haben als auf „kicken“. Nach diesen fünf<br />
Wochen Sommervorbereitung kann <strong>ich</strong> ein gutes Resümee ziehen. Man hat bei<br />
vielen Spielern eine deutl<strong>ich</strong>e Steigerung ihrer Leistungsfähigkeit gesehen,<br />
zu<strong>dem</strong> hatten wir keinerlei große Verletzungen. Natürl<strong>ich</strong> kann man in fünf<br />
Wochen keine Wunder vollbringen, aber eine Grundlage schaffen, auf der man<br />
dann gut aufbauen kann. Anhand der durchgeführten Leistungstests haben wir<br />
als Trainerteam aber auch die Spieler selbst nun ein Maß, das erfüllt werden<br />
oder zumindest annähernd erre<strong>ich</strong>t werden sollte, um über die gesamte Saison<br />
einen guten und attraktiven Fußball zu spielen. Danke dass Sie s<strong>ich</strong> mit <strong>dem</strong><br />
Bere<strong>ich</strong> Athletiktraining beschäftigt haben. Vielle<strong>ich</strong>t konnte <strong>ich</strong> Ihr <strong>In</strong>teresse<br />
wecken, s<strong>ich</strong> weiter mit diesem Thema auseinander zu setzen oder es sogar<br />
selbst öfter anzuwenden, falls sie ebenfalls als Trainer im leistungsorientierten<br />
Fußball tätig sind.<br />
36
Literaturverze<strong>ich</strong>nis<br />
Dargartz, T. (2008). Fußball Konditionstraining. Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer<br />
und Bewegl<strong>ich</strong>keit (2. aktualisierte Auflage). München: Copress Verlag in der<br />
Stiebner Verlag GmbH.<br />
Radoki, J, Spohner, S. (2009). Der Weg in eine erfolgre<strong>ich</strong>e Saison. Fußball<br />
Training Ideen, Konzepte und Know-how für die Praxis, 6+7, 8-9.<br />
Schwarten, K, Vieth, N. (2009). Ein Rad greift in das andere!. Fußball Training<br />
Ideen, Konzepte und Know-how für die Praxis, 6+7, 6-7.<br />
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Kondition, Koordination und Trainingssteuerung (Neuauflage). Münster:<br />
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Veröffentl<strong>ich</strong>tes Skript, der WFV-Sportschule Ruit, Ostfildern.<br />
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Workout Programm für Körper und Geist (6. unveränderte Auflage). München:<br />
Riva Verlag.<br />
Weineck, J. (2007). Optimales Training. Leistungsphysiologische Trainingslehre<br />
unter besonderer Berücks<strong>ich</strong>tigung des Kinder- und Jugendtrainings (15.<br />
Auflage). Balingen: Spitta Verlag.<br />
Wienecke, E. (2007). Fit gewinnt!. Ran an die Leistungsreserven von<br />
Fußballern!. Münster: Philippka Sportverlag.<br />
37