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Download E-book kostenlos - Yasmin Verschure

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Täglich begegne ich meinem Freund dem Bettler. Er kann nicht laufen und sitzt den<br />

ganzen Tag am Wegrand auf dem Boden. Er hat die Ausstrahlung von purer Liebe<br />

und es ist herrlich für einen Moment in Stille in seiner Aura zu sitzen und mich<br />

aufzutanken.<br />

Aber wie lieb die Menschen hier auch sind, dies ist nicht mein Leben, ich brauche die<br />

Schlichtheit. Ich hinterlasse meine Tablas, nehme Abschied und reise ab in Richtung<br />

Chitwan, die Sahara im Herzen Nepals. Mit dem überfüllten lokalen Bus, auf Wegen<br />

die schlechter sind als in Indien, begebe ich mich auf meine Reise. Der lokale Bus ist<br />

rappelvoll und die Stehhöhe ist nicht auf kulturell westlich orientierte Personen<br />

berechnet. Mit Schmerzen in meinen Knien komme ich in Tandi Bazar an, der<br />

örtliche Transport wartet schon und bringt mich zu meiner Lodge. Dieser hölzerne<br />

Karren, mit hölzernen Rädern wird von einem Ochsen gezogen und ehrwürdig<br />

Hubschrauber genannt. Die Fahrt dauert einein halb Stunden. Die Lodgen sind<br />

einfache Lehmhütten mit Rieddächern. Obwohl es ordentlich aussieht bekomme ich<br />

nachts Besuch von einer Ratte.<br />

Am nächsten Tag lerne ich neue Freunde kennen, Vincent und Kumar und ich ziehe um<br />

in die Tiger-Lodge. Ich wohne jetzt direkt am Fluss. Wir machen zusammen eine<br />

Dschungelwanderung und beobachten Nashörner. Faszinierende Tiere. Die Jungs<br />

nehmen mich auch mit um Vögel zu beobachten und ich genieße es in vollen Zügen. Die<br />

andere Seite der Medaille ist, dass sie mit Hasch handeln. Mein Wunsch um<br />

diesbezüglich in Ruhe gelassen zu werden, wird ohne Frage respektiert. Obwohl man<br />

sieht wie sie denken: Verrückter Tourist, der kein Hasch und kein Bier will. Mir ist das<br />

gleichgültig.<br />

Eine gute Woche später ziehe ich weiter nach Kathmandu, die alte Hauptstadt von<br />

Nepal. Das wird wiederum eine Fahrt mit dem Hubschrauber. Ich habe das kleinere<br />

Übel gewählt und einen Platz in einem speziellen Bus reserviert. Aber leider kommt der<br />

spezielle Bus nicht. Es bleibt mir nichts anderes übrig als mich in den proppevollen<br />

lokalen Bus zu quetschen. Diesmal werden die Menschen wirklich zusammengepfercht.<br />

Frische Luft gibt es nicht, sie haben wahrhaftig Fenster in diesem Bus.<br />

Nachdem wir endlich abgefahren sind, hält der Busfahrer an und verkündet, dass<br />

diejenigen die das möchten aufs Dach umziehen können. Darüber brauche ich keine<br />

Sekunde nachzudenken, ich sitze auf dem Dach noch bevor ich darüber nachdenken<br />

kann was ich tue! Ich versuche mich ängstlich festzuhalten und schließe meine Augen<br />

zu. Als ich nach einiger Zeit doch den Mut fasse um sie zu öffnen, ergreift mich die<br />

Schönheit der Berglandschaft und ich beschließe sie doch vorsichtig offen zu halten.<br />

Die Straße ist äußerst schlecht und der Bus von unbestimmtem Alter. Wir kommen heil<br />

in Kathmandu an. Dort müssen wir uns wieder in einen Bus pferchen, denn auf diese<br />

Weise reisen ist selbst hier nicht erlaubt!<br />

In Kathmandu gehe ich erst in ein kleines Restaurant, eine äußerst geschickte Art um<br />

eine Unterkunft zu finden. Und das klappt, wenn auch nicht zu voller Zufriedenheit.<br />

Am nächsten Morgen finde ich etwas was mir besser gefällt. Nach einer Dusche<br />

verkenne ich, frisch und sauber, die Stadt. Kathmandu lohnt sich echt, mit all seinen<br />

alten Tempeln und Stupas usw. Vor allem der lebendige Handel auf dem Durbar<br />

Square ist ein wahrer Lockvogel. Am Rande der Stadt findet man die Armut, bittere<br />

Armut. Daneben befinden sich Restaurants aller Nationen, so viel verschiedene, dass es<br />

einem beinahe schwindelig wird. Das ist die Fallgrube eines jeden Reisenden mit<br />

Sicherheit, wenn man aus Indien oder den Bergen kommt.<br />

Für weniger als ein Euro bekommt man eine reichliche Mahlzeit mit Salat und allem<br />

drum und dran. Und es ist der Salat der einen hereinlockt und dafür sorgt, dass man in<br />

kürzester Zeit Durchfall hat!<br />

<strong>Yasmin</strong> <strong>Verschure</strong> 42/166 Met een open Hart

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