Download E-book kostenlos - Yasmin Verschure
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Stück angenehmer wenn man weiß wann jemand herein kommt. In der Zeit ist es<br />
Diwali, das indische Neujahrsfest, dieses Fest dauert Tag und Nacht. Selbstverständlich<br />
gehört da viel Feuerwerk dazu. Ich durchkämme die Stadt, besuche alle Plätze die mit<br />
Ghandi zu tun haben und lese seine eindruckerweckende Autobiografie. Ghandi ist<br />
immer noch ein inspirierendes Vorbild für viele und sicherlich auch für mich. Er zeigte,<br />
dass es möglich ist, durch eine respektvolle Haltung eine enorme Bewegung des<br />
unumstößlichen Glaubens und des Friedens in Gang zu setzen.<br />
Als ich in die Berge ziehe um ein paar Tempel zu besuchen sehe ich den Smog wie eine<br />
graue Decke über der Stadt hängen. Regelmäßig besuche ich den Ashram, arbeite mit<br />
in der Bibliothek und folge Meditations- und Tanzzusammenkünften. Aber nach einer<br />
Woche habe ich genug davon und ich bin bereit für eine neue Erfahrung.<br />
Wegen des Abstandes nehme ich diesmal noch das Flugzeug, danach fühle ich mich in<br />
Indien so zu Hause, dass ich mich am liebsten mit den einfachsten Transportmitteln<br />
fortbewege. Es ist ein kleines Flugzeug, das schon.....<br />
Bangalore und Puttaparthi<br />
Bei Ankunft am Flughafen lasse ich mich durch einen Ergebenen von Sai Baba ins Geo-<br />
Hotel bringen. Das Hotel ist sauber und bezahlbar. Obwohl ich dort nur eine Nacht<br />
blieb wird mich sechs Jahre später der Liftboy noch erkennen. Das selbe erlebe ich ein<br />
zweites Mal in Varanasi, eine sonderbare Erfahrung!<br />
Als ich mich mittags ins Gewühl stürze um mir einen Platz im Bus zu reservieren, lerne<br />
ich eine andere Frau auf dem Weg nach Sai Baba kennen. Zu meiner großen<br />
Überraschung kommt in dieser primitiven Atmosphäre meine Busfahrkarte aus einem<br />
echten Computer gerollt!<br />
Am folgenden Tag machen wir uns gemeinsam auf den Weg nach Puttaparthi. Der<br />
typisch indische Bus hat hölzerne Bänke. Nach einer Stunde weiß ich nicht mehr wie<br />
ich noch sitzen soll und die einzigen Toiletten Stops die wir machen sind im Freien<br />
gleich and der Straße. Schamgefühl ist eine typische Sache für kulturell westlich<br />
orientierte Menschen! Die Landschaft ist faszinierend und ich weiß nicht wo ich zuerst<br />
hinschauen soll. Die Bauern laufen hinter hölzernen Pflügen, durch ihre Ochsen<br />
gezogen, auf den trockenen Äckern. Frauen bearbeiten mit primitiven Geräten die<br />
Erde. Bei jedem Halt in einem der kleinen Dörfer wird der Bus sofort von Bettlern und<br />
Verkäufern von Chai mit der Bitte um Süßigkeiten bestürmt. Es schockiert mich wie<br />
verstümmelt die Menschen manchmal sind. Aber ich genieße in vollen Zügen von den<br />
Menschen und der Lebendigkeit im Bus. Es ist Sonntag und wir können gut<br />
durchfahren, es gelingt uns sogar eine Geschwindigkeit von 35 Stundenkilometern zu<br />
erreichen! Busfahrer sein ist eine Kunst für sich. Es ist gar nicht so einfach um an allen<br />
Menschen, Kühen und Ochsenwagen, die den Weg überqueren, vorbeizukommen oder<br />
sie zu umfahren. Es wundert einen, dass hier in Indien nicht mehr Unglücke passieren.<br />
Nach gut sechs Stunden erreichen wir Puttaparthi und wir werden mit<br />
Fahrradrickshaws zum Ashram gebracht. Hier herrscht eine andere Atmosphäre und<br />
das Klima ist total anders wie in Puna und Ganeshpuri. Jetzt, Anfang November, ist es<br />
so um die dreißig Grad warm und somit noch einigermaßen kühl, aber im Sommer<br />
kann die Temperatur bis zu über fünfzig Grad ansteigen. Dann flüchtet selbst Sai Baba<br />
in seinen Ashram in den Bergen....<br />
Nachdem wir lange in der Reihe gewartet haben um uns anzumelden bekommen wir<br />
durch einen Ergebenen Sai Baba‟s ein Appartement zugewiesen. Geduld ist eine der<br />
wichtigsten Lektionen die jeder kulturell westlich orientierte Mensch in Indien lernen<br />
darf. Und Geduld war bis vor kurzem sicher nicht meine stärkste Seite. Immer wieder<br />
<strong>Yasmin</strong> <strong>Verschure</strong> 18/166 Met een open Hart