28.10.2013 Aufrufe

Ideologie des neuen Imperialismus und ihre Positionen zu ... - DSS

Ideologie des neuen Imperialismus und ihre Positionen zu ... - DSS

Ideologie des neuen Imperialismus und ihre Positionen zu ... - DSS

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Wenn wir über solche Fusions- <strong>und</strong> Konzentrationsprozesse zwischen Streitkräften<br />

<strong>und</strong> Rüstungswirtschaft im engeren Sinne sprechen, belegen wir das<br />

mit dem Begriff Militär-Industrie-Komplex. Wenn wir Kooperations- <strong>und</strong><br />

Verschmel<strong>zu</strong>ngsprozesse zwischen dem militärischen Machtapparat <strong>und</strong> dem<br />

internationalen Finanzkapital im weiteren Sinne beurteilen, müsste man von<br />

einem Militär-Finanz-Komplex sprechen. Eine solche begriffliche Unterteilung<br />

scheint durch die Entwicklung in den letzten Jahren notwendig <strong>und</strong> berechtigt<br />

<strong>zu</strong> sein. Beide Komplexe durchdringen sich natürlich <strong>und</strong> exstieren<br />

nur in der Abstraktion als selbständige sozialökonomische Erscheinungen.<br />

Es bilden sich heute also ökonomische, finanzielle, politische <strong>und</strong> militärische<br />

Monopolstrukturen heraus, die <strong>ihre</strong> außerordentlich starken Machtpositionen<br />

unter Ausnut<strong>zu</strong>ng der militärischen Machtapparate rücksichtslos in den<br />

Dienst <strong>zu</strong>r Schaffung einer <strong>neuen</strong> Weltordnung stellen können. ….<br />

Wenn in diesem Zusammenhang im Konjunktiv gesprochen wird, ist das keine<br />

Unterschät<strong>zu</strong>ng dieser Gefährdung. Eine solche Lesart resultiert aus dem<br />

festen Vertrauen, dass die Falken in dieser Szenerie durch eine starke Gegenöffentlichkeit<br />

gebremst werden können, nicht <strong>zu</strong>letzt aus Ursachen heraus,<br />

die ebenfalls in der Ökonomie <strong>des</strong> <strong>Imperialismus</strong> <strong>zu</strong> suchen sind. So dominant<br />

<strong>und</strong> systeminhärent das Streben der politischen Eliten in den Supermächten<br />

nach totaler <strong>und</strong> globaler Marktherrschaft – einschließlich <strong>des</strong> Rüstungsmarktes<br />

– auch sein mag, so unterschiedlich sind in <strong>ihre</strong>m Bewusstsein<br />

die Wege dahin ausgeprägt.<br />

Für einen gerechten <strong>und</strong> sicheren Frieden eintreten heißt auch,<br />

den Kampf gegen moderne Rüstung <strong>und</strong> Rüstungsfinanzierung<br />

<strong>zu</strong> führen<br />

In der heutigen Zeit, so scheint es, sind diese militär- bzw. finanzökonomischen<br />

Gesichtspunkte bei der Beurteilung von Sicherheits- <strong>und</strong> Militärpolitik<br />

der Großmächte in den Hintergr<strong>und</strong> gedrängt worden. Und wenn eine regierungskritische<br />

Öffentlichkeit davon Notiz nimmt, so betrifft das meist nur<br />

einzelne Seiten dieser Prozesse, etwa den Rüstungsexport <strong>und</strong> seine Finanzierung.<br />

Dadurch berauben wir uns aber einer Informationsmöglichkeit <strong>und</strong> verzichten<br />

auf einen Mobilisierungsfaktor im Ringen um eine gerechte Friedensordnung.<br />

Das ist bedauerlich, da heute in der Rüstung <strong>und</strong> Rüstungsfinanzierung<br />

sehr widersprüchliche Tendenzen offen <strong>zu</strong>tage treten <strong>und</strong> uns gemeinsam vor<br />

erhebliche Orientierungsschwierigkeiten stellen. Nicht nur Streitkräfteentwicklung<br />

<strong>und</strong> Sicherheitspolitik haben neue, bisher kaum bekannte Gesichter.<br />

Auch <strong>zu</strong> <strong>ihre</strong>r Finanzierung laufen – neben den herkömmlichen – innovative<br />

77

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!