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Ideologie des neuen Imperialismus und ihre Positionen zu ... - DSS

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Wie bei anderen nicht über den Haushalt finanzierten Vorhaben im Militärbereich<br />

ist also auch hier stets <strong>zu</strong> beurteilen, ob eine mögliche momentane Liquiditätssicherung<br />

auch <strong>zu</strong> einer dauerhaften Bonität führt <strong>und</strong> somit den<br />

entsprechenden öffentlichen Haushalt wirklich entlastet. Zudem darf man der<br />

Frage nicht ausweichen, ob die folgenden sozialen Lasten kalkulierbar – <strong>und</strong><br />

letzten En<strong>des</strong> vertretbar sind. Sie treffen stets die gesamte Gesellschaft <strong>und</strong><br />

sind in der Endkonsequenz schließlich nur vom Steuerzahler <strong>zu</strong> tragen.<br />

Privatisierung der Rüstung führt kaum <strong>zu</strong> militärischer<br />

Effizienz<br />

Wie immer man auch <strong>zu</strong>r gegenwärtigen Rolle der Streitkräfte <strong>und</strong> <strong>ihre</strong>r<br />

Funktion im Kontext aktueller Sicherheitspolitik stehen mag, es bleibt fest<strong>zu</strong>stellen,<br />

dass die meisten dieser <strong>neuen</strong> Finanzierungsformen, die über den Kapitalmarkt<br />

erfolgen, meist auch mit der Spezifik der militärischen Tätigkeit<br />

nicht vereinbar sind. Sicherlich könnte heute ein militärisches Depot mit privatem<br />

Kapital betrieben werden, ohne dass es mit dem Streitkräfteauftrag kollidiert.<br />

Wenn es aber, wie es mittlerweile regierungsoffiziell ist, bei der Bun<strong>des</strong>wehr<br />

nicht mehr in erster Linie um Lan<strong>des</strong>verteidigung geht, sondern um<br />

Wahrnehmung internationaler Verpflichtungen, müssen Streitkräfte kampfeinsatztauglich<br />

gemacht werden, samt der da<strong>zu</strong> gehörenden Verwaltung, speziell<br />

der Logistik.<br />

Hier bewirkt dann die Macht <strong>des</strong> Faktischen, dass private Teilfinanzierungen<br />

oder private Firmen schon im Versorgungsbereich sachlich-militärisch äußerst<br />

fragwürdig sein könnten. In diesem Sektor würde die Wahrnehmung <strong>des</strong><br />

staatlichen Machtmonopols der Hoheitsträger <strong>und</strong> das Agieren von <strong>zu</strong>m Beispiel<br />

privaten Investmentfonds weder militärisch noch ökonomisch Sinn machen<br />

Es wäre <strong>zu</strong> befürchten, dass bei direktem Streitkräfteeinsatz dann ein<br />

solcher nachträglicher ökonomischer <strong>und</strong> finanzieller Aufwand betrieben<br />

werden müsste, der eine Kostenlawine ins Rollen bringen würde.<br />

Herausbildung eines Militär-Finanz-Komplexes – Konsequenz der<br />

Militarisierungsbestrebungen <strong>des</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Imperialismus</strong><br />

Für den gegenwärtigen <strong>neuen</strong> <strong>Imperialismus</strong> ist unter den Bedingungen der<br />

Globalisierung also das immer stärkere Zusammenwachsen der Macht- <strong>und</strong><br />

Geldeliten typisch. Durch eine in der Tendenz sich verstärkende Militarisierung<br />

der Außen- <strong>und</strong> Sicherheitspolitik <strong>und</strong> eine damit einhergehende Forcierung<br />

der ökonomischen Rüstung bei den Supermächten wird das verstärkt,<br />

besonders durch die Anwendung kapitalmarktüblicher Finanzierungsformen.<br />

Auch die Eliten <strong>des</strong> militärischen Machtapparates <strong>und</strong> der finanzstarken<br />

Geldbourgeoisie verbinden sich also <strong>zu</strong>nehmend.

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