Ideologie des neuen Imperialismus und ihre Positionen zu ... - DSS
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Sektoren Haushalte, Unternehmen <strong>und</strong> Staat auch Banken gehören, ist eine<br />
Binsenweisheit. Auch im Rüstungskreislauf müssen sie eine aktive Rolle als<br />
Geldsammel- <strong>und</strong> -verteilungsstellen spielen. Selbstverständlich kommt hin<strong>zu</strong>,<br />
dass die stärkere Inanspruchnahme der globalen Finanzmärkte für die Rüstung<br />
<strong>und</strong> eine ausgeprägte Spezifik in den militärischen Beschaffungsprozessen<br />
der einzelnen Staaten auch Finanzdienstleister benötigt, die über entsprechende<br />
Erfahrungen <strong>und</strong> Sachkenntnisse verfügen.<br />
Natürlich zeigt sich der heutige <strong>Imperialismus</strong> auch hier in seiner staatsmonopolistischen<br />
Form. Die Gr<strong>und</strong>finanzierung solcher Banken soll schon<br />
durch einen Mittel<strong>zu</strong>fluss aus den nationalen Budgets erfolgen, sodass der<br />
<strong>zu</strong>nächst weniger profitabel erscheinende primäre Kapitalfluss als Innenfinanzierung<br />
aus den EU-Ländern <strong>zu</strong> erfolgen hat. Danach erst soll eine profitable<br />
Fremdfinanzierung aus dem privaten Bereich einsetzen.<br />
Neue Formen der Rüstungsfinanzierung – kein Ausweg aus einer<br />
verfehlten Außen- <strong>und</strong> Sicherheitspolitik<br />
Die seit längerer Zeit <strong>zu</strong> beobachtende Restitution <strong>des</strong> Krieges als Mittel der<br />
Politik, die in den USA demagogisch als globaler Kampf gegen den Terrorismus<br />
verpackt wird, forciert also weltweit die ökonomischen Rüstungen, formt<br />
neue Seiten der Rüstungsfinanzierung aus <strong>und</strong> bringt modifizierte oder neuartige<br />
Beschaffungspraktiken im Streitkräftebereich hervor. Die rigorose Neoliberalisierung<br />
der Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik erfasst also schon längst den<br />
Rüstungssektor. Unterschiedlich in den einzelnen kapitalistischen Hauptstaaten,<br />
haben wir es mit einem Marktfanatismus <strong>zu</strong> tun, der das Sozialstaatsprinzip<br />
immer mehr aushöhlt <strong>und</strong> die soziale Marktwirtschaft, wo sie denn vorhanden<br />
war oder ist, in die Bahnen eines immer ungezügelteren Marktkapitalismus<br />
drängt.<br />
Warum sind nun diese bisher skizzierten <strong>neuen</strong> Formen der Rüstungsfinanzierung,<br />
die im zivilen Bereich mitunter schon lange gang <strong>und</strong> gäbe sind <strong>und</strong><br />
<strong>zu</strong>dem auch finanztechnisch schon erprobt wurden, kein Ausweg aus den Finanznöten<br />
der öffentlichen Haushalte im Allgemeinen <strong>und</strong> der Streitkräfte im<br />
Besonderen?<br />
Bei der Beantwortung dieser Frage wird <strong>zu</strong>nächst einmal außer Acht gelassen,<br />
dass sich ja die imperialistischen Hauptländer in diese Finanzierungsnöte<br />
selbst begeben haben, bzw. sie immer wieder selbst verursachen. Im Unterschied<br />
<strong>zu</strong> anderen Finanzierungsdefiziten der öffentlichen Haushalte, wie etwa<br />
im Umwelt- oder Sozialbereich, die natürlich auch das Ergebnis untauglicher<br />
politischer Strategien sein können, resultieren leere Kassen für Rüstungen<br />
ausschließlich aus einer falschen Politik, aus einer Weltordnungspolitik,