Ideologie des neuen Imperialismus und ihre Positionen zu ... - DSS
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wenn nicht deutlich hervorgehoben werden würde, dass die privaten Haushalte<br />
in äußerst unterschiedlicher Weise an diesem Zufluss der Geldströme beteiligt<br />
sind. Wenn man die gewachsenen Kapitaleinkommen den stagnierenden<br />
bzw. sogar sinkenden Arbeitseinkommen gegenüberstellt, kann man auf<br />
gigantische Umverteilungsprozesse in der Gesellschaft von unten nach oben<br />
schließen.<br />
Neue Wege der Rüstungsfinanzierung – bekannte politische<br />
<strong>und</strong> soziale Folgen<br />
Geldmittel in privater Hand – erst recht, wenn sie bei einigen Wenigen konzentriert<br />
sind – drängen auf die Märkte <strong>und</strong> suchen adäquate Verwertungsbedingungen.<br />
Es bilden sich völlig neu dimensionierte <strong>und</strong> strukturierte Geld-<br />
<strong>und</strong> Kapital- oder Finanzmärkte heraus. Schon seit langem beobachten wir<br />
die Tendenz, dass immer mehr öffentliche Aufgaben privat finanziert werden<br />
bzw. werden müssen.<br />
Multinationale Konzerne liegen auf der Lauer, um in diese ökonomisch lukrativen<br />
<strong>und</strong> politisch einflussreichen Geschäfte ein<strong>zu</strong>steigen. Immer öfter<br />
kommt es <strong>zu</strong> Modellen einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP), auch<br />
Public Private Partnership (PPP) genannt. Der Staat zieht sich damit aus gemeinwirtschaftlicher<br />
Verantwortung <strong>zu</strong>rück, <strong>und</strong> zwar aus Gesellschaftsbereichen<br />
<strong>und</strong> dem Gemeinwohl dienenden Aufgaben, für die es keine echte Alternative<br />
gibt. Das hat Folgen im Sozialbereich, die noch keineswegs ab<strong>zu</strong>sehen<br />
sind.<br />
Im Gegen<strong>zu</strong>g ermöglicht er Fonds oder Fondsgesellschaften u.ä. Einrichtungen<br />
Anlagemöglichkeiten, die <strong>zu</strong> einer marktbeherrschenden Stellung im öffentlichen<br />
Sektor führen können <strong>und</strong> auf Dauer den rigorosen Abbau von<br />
Sozialleistungen <strong>des</strong> Staates beschleunigen werden. Das führt <strong>zu</strong> einer Stärkung<br />
der privaten Gewinnwirtschaft <strong>und</strong> keineswegs <strong>zu</strong> einer angeblich reformierten<br />
sozialen Marktwirtschaft. Solche Tendenzen <strong>und</strong> Erscheinungen<br />
sind nun auch im Sicherheits- <strong>und</strong> Streitkräftebereich <strong>zu</strong> beobachten.<br />
In das übliche Volkswirtschafts-Deutsch übersetzt, heißt das: Die kollektiven<br />
Bedürfnisse moderner imperialistischer Staaten umfassen auch sicherheitspolitische<br />
<strong>und</strong> militärische, wenn auch in einem keineswegs gerechtfertigten<br />
Ausmaß <strong>und</strong> in einer den Weltfrieden bedrohenden Art <strong>und</strong> Weise. Sie können<br />
aber nur im Rahmen eines objektiv gegebenen Bedarfs befriedigt werden,<br />
also einer echten zahlungsfähigen Nachfrage auf dem Markt, <strong>zu</strong>m Beispiel<br />
dem Arbeits- <strong>und</strong> Rüstungsmarkt. Diese zahlungsfähige Nachfrage ist aber<br />
aus den öffentlichen Haushalten nicht mehr bzw. nicht mehr voll <strong>zu</strong> gewährleisten.<br />
Sie existiert aber auf Gr<strong>und</strong> einer forcierten neoliberalen Wirtschafts-