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Ideologie des neuen Imperialismus und ihre Positionen zu ... - DSS

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machen dieses Unterrichtsmagazin <strong>zu</strong> einem Bestandteil der geistigen Manipulierung<br />

der Schuljugend.<br />

Es finden sich in diesem Magazin fast alle Prinzipien der Kriegsideologie<br />

<strong>des</strong> <strong>neuen</strong> <strong>Imperialismus</strong> wieder. Nur auf einige sei hier verwiesen: Wir<br />

wollen keinen Krieg, Schuld ist der Feind. Der Feind wird dämonisiert,<br />

meist in Gestalt <strong>des</strong> politischen Führers. Wir erfüllen eine höhere Mission<br />

(<strong>zu</strong>m Beispiel Verteidigung der westlichen Wertegemeinschaft). Unsere<br />

Sache ist gut <strong>und</strong> gerecht. Der Feind ist besonders grausam <strong>und</strong> unmenschlich.<br />

Seine Kriegsziele sind verbrecherisch. Der Feind wendet besonders<br />

heimtückische Kampfmethoden an <strong>und</strong> benutzt unerlaubte Waffen.<br />

Bei unseren eigenen Operationen treten geringe, aber unvermeidbare<br />

Kollateralschäden auf. Zweifel an unserer Berichterstattung ist Nestbeschmut<strong>zu</strong>ng<br />

Die infolge der Überlegenheit der westlichen Industrienationen existierende<br />

militärisch-technische Asymmetrie soll die Sieges<strong>zu</strong>versicht stärken <strong>und</strong><br />

die Gefährlichkeit solcher militärischen Abenteuer herunterspielen. Neben<br />

dem schon erwähnten Paradigmenwechsel in der Sicherheitspolitik bleibt<br />

auch die Darstellung der sicherheitspolitischer Interessen der BRD völlig<br />

unterbelichtet. Die militärische Sicherung <strong>des</strong> Zugangs <strong>zu</strong> Ressourcen <strong>und</strong><br />

Märkten, die so genannten deutschen Interessen, sind also in erster Linie<br />

Interessen der Wirtschaft.<br />

Gelegentliche Kritik an der US-Außenpolitik verweist einerseits auf unterschiedliche<br />

Auffassungen bei Konfliktlösungen, ist aber andererseits auch<br />

dem Zeitpunkt der Entstehung dieses Materials geschuldet, als das alte Europa<br />

das Irak-Abenteuer der USA nicht mittragen wollte. Sicher ist es wissenschaftlich<br />

nicht korrekt, die heutige Situation in das Material hinein <strong>zu</strong><br />

projizieren. Die Entwicklung zeigt allerdings, dass es heute eher aktueller<br />

ist als <strong>zu</strong>r Zeit der ersten Herausgabe 2003. Unterstrichen wird das u.a. dadurch,<br />

dass alle neueren Ausgaben, einschließlich die von 2006, im Wesentlichen<br />

unverändert blieben.<br />

Inhalt <strong>und</strong> Methode dieses Magazins lassen keinen Zweifel daran, dass einerseits<br />

der Nachwuchs der Bun<strong>des</strong>wehr ideologisch abgesichert wird, andererseits<br />

bei den Heranwachsenden, die selbst keinen Krieg erlebt haben, die Akzeptanz<br />

für die weltweiten Einsätze der Bun<strong>des</strong>wehr erreicht werden soll. Insofern<br />

ist Kriegsideologie niemals Selbstzweck, sondern stets Mittel <strong>zu</strong>m politischen<br />

Zweck, in diesem Fall transformiert über die Schule.<br />

Autor: Harry Pursche,<br />

Diplomphilosoph, Leipzig.

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