Juni-Juli-August 2013 - CVJM Kreisverband Siegerland

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als Erholungsheim Kraftquelle, ein Ort der Stille und des Lebens für viele Menschen gewesen ist, entsteht nun Raum, damit junge Menschen an einer guten Basis für ihr Leben arbeiten können, indem sie Glauben miteinander teilen und Leben gestalten. In einer bewegenden Abschiedszeremonie haben die Schwestern das Haus in unsere Hände übergeben. Seit diesem Tag haben wir begonnen, uns dieses am Anfang noch fremde Haus emotional zu erobern. Dort finden bereits unsere regelmäßigen Ausschusssitzungen statt und damit möglichst viele dieses Haus erleben, treffen wir uns dort immer wieder zu allen möglichen Gelegenheiten. Wir bieten gerne den Vereinen an, die Räume für Sitzungen, kleine Feiern oder Gruppenstunden zu nutzen um den Charme dieser außergewöhnlichen Räume zu erleben. Der hintere Teil des Gebäudes ist bereits wieder bewohnt. 13 junge Menschen aus insgesamt 6 unterschiedlichen Nationen bereichern als Studenten-WG das Leben auf der Neuen Hoffnung. Dieses Mietkonzept, das sich auszeichnet durch möblierte Zimmer an einem ungewöhnlichen Ort, durch flexible Vertragslaufzeiten und durch ein Aufeinandertreffen unterschiedlicher Kulturen hat sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Erfolgsmodell entwickelt. Die Mieteinnahmen helfen uns, einen Teil der fixen Kosten zu decken. Im Rahmen eines Architektenwettbewerbs haben wir aus vier Entwürfen den besten ausgesucht. Gemeinsam mit unserer Architektin Susanne Hoffmann-Stein planen wir nun die ersten konkreten Umsetzungsschritte. Parallel dazu haben wir eine renommierte 20 . Kommunikationsagentur mit der Entwicklung eines Kommunikations- und Fundraisingskonzeptes beauftragt. Wir stehen vor der großen Herausforderung, völlig neue Wege zu gehen um neue Spendergruppen zu erschließen, die uns bei der Finanzierung der CVJM Wohnwerkstatt unterstützen. Das wird ein Kraftakt, aber wir sind sehr zuversichtlich, dass es uns gelingen wird, den Finanzbedarf von ca. 600.000 € zu decken. Immerhin ist der Anfang schon gemacht. Eine anonyme Spende über 30.000€, für die ich dem Spender an dieser Stelle nochmals ganz herzlich danken möchte, bietet schon mal einen guten Grundstock. Diese Spende hat uns sehr berührt und mit großer Dankbarkeit gehen wir nun mutig die nächsten Schritte. Ein weiterer Meilenstein war der Verkauf des Hauses Fahlenscheid, das je zur Hälfte uns und dem Evangelischen Gemeinschaftsverband gehörte. Dieses Haus hat uns in den vergangenen Jahren sowohl personell als auch finanziell gebunden. Ein Investitionsstau und die damit verbundenen Kosten haben uns immer wieder sorgenvoll beschäftigt. Die Verkaufserlöse helfen uns nun ebenso wie eine Entlastung auf der Kostenseite bei der Finanzierung der CVJM Wohnwerkstatt. Die CVJM Wohnwerkstatt ist nach dem Bau der CVJM-Jugendbildungsstätte das größte Projekt in der Geschichte des CVJM-Kreisverband Siegerland. Es werden große Kraftanstrengungen nötig sein, um das Konzept eines CVJM- Lebenshauses umzusetzen. Was uns antreibt ist dabei die Sehnsucht junger Menschen nach gelingendem Leben. Mit der CVJM- Wohnwerkstatt entsteht ein Haus, in dem junge Menschen leben, gemeinsam wachsen, sich ergän- zen und voneinander lernen können. Es entstehen Räume, in denen junge Menschen bewusst Zeit in eine Wohngemeinschaft investieren, um in ihrer Persönlichkeit zu wachsen und Verantwortung zu übernehmen. Das wird nicht unbemerkt bleiben und unsere Gesellschaft und auch die CVJM-Arbeit nachhaltig stärken. Deshalb lasst uns gemeinsam mutig die nächsten Schritte gehen, damit die Vision von einem Lebenshaus im CVJM Wirklichkeit werden kann: CVJM Wohnwerkstatt – leben – echt – jetzt! Schlußwort Während ich diesen Bericht geschrieben habe, wurde in Rom ein neuer Papst gewählt. Wir alle kennen den Ausgang. Die Wahl fiel auf den Bischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, der für sich den Namen Papst Franziskus gewählt hat. Als CVJM sind wir ein überkonfessionelles Jugendwerk. Ich denke, daher ist es gestattet, auch als evangelischer Christ über einige interessante Aussagen des Papstes nachzudenken. Papst Franziskus hat in den ersten Tagen seiner Amtszeit durch kleine Gesten der Mitmenschlichkeit die Herzen der Menschen erobert. Durch seine Art der Amtsführung, die sich durch Verzicht auf Privilegien auszeichnet, möchte er den Blick auf die Ärmsten, Schwächsten und Geringsten lenken. In seiner ersten großen Predigt hat er die Menschen dazu aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren. Als oberster Hirte der katholischen Gläubigen ist er der Auffassung, dass die Berufung zum Hüten alle betrifft: „Sie besteht darin, Achtung zu haben vor jedem Geschöpf Gottes und vor der Umwelt, in der wir leben. Im Grunde ist alles der Obhut
des Menschen anvertraut und das ist eine Verantwortung, die alle betrifft.“ Weiter sagte Papst Franziskus: „Es ist meine Aufgabe, mit Liebe und Zärtlichkeit die gesamte Menschheit aufzunehmen, besonders die Ärmsten, die Schwächsten, die Geringsten.“ „Vergessen wir nie“, so der Papst, „dass die wahre Macht der Dienst ist!“ Im CVJM sind wir von Anfang an zum gemeinsamen Dienst berufen. Die Beauftragung dazu kommt von GOTT selbst und die große Macht des Evangeliums entfaltet sich im Dienst an den Menschen: „Jeder von euch hat eine besondere Befähigung von Gott bekommen. Setzt sie nun auch ein und unterstützt einander damit als gute Haushalter Gottes. Dadurch zeigt sich die freundliche Zuwendung Gottes in ihrer ganzen Vielfalt.“ (Die Bibel in 1.Petus, 4,10 nach der Übersetzung „Das Buch“) Im CVJM sind es oft die kleinen Gesten, die unscheinbaren Dienste an einzelnen Menschen. Zu uns im CVJM-Kreisverband kommen immer wieder Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind. Wir nehmen Menschen ganz selbstverständlich in unsere Dienstgemeinschaft in der Jugendbildungsstätte auf und erleben, wie diese Menschen aufblühen, in dem wir ihnen Liebe und Wertschätzung entgegenbringen. Ich denke an die vielen Ein-EU- RO-Jobber, an Sozialstundenleister, an Praktikanten. Ich denke an Menschen, die im ehrenamtlichen Dienst ihre tägliche Aufgabe gefunden haben und vollwertig als Mitarbeiter ins Team der Jugendbildungsstätte integriert sind. Das sind oftmals Menschen mit schwierigen Biografien und sehr harten Lebensumständen, die durch die Dienstgemeinschaft im Kreisvertretung April 2013 CVJM-Kreisverband ins Leben zurückgefunden haben. Es ist unsere Verantwortung, uns um schwächere Menschen in der Gesellschaft zu kümmern. Das tun wir in der Arbeit vor Ort. Als größere Solidargemeinschaft tun wir das in besonderer Weise bei pack´s und in der Siegerländer Gefangenenmission. Ich bin sehr dankbar, ein Teil dieser Dienstgemeinschaft „CVJM-Kreisverband Siegerland“ zu sein. Ich will aber auch nicht verhehlen, dass mir manches Sorgen bereitet. Ich nehme wahr, dass der starke Zusammenhalt an manchen Stellen bröckelt. Dafür mag es vielerlei Gründe geben. Wir wollen uns dem gerne stellen. Wenig hilfreich dabei sind unsachlich geführte Diskussionen, die sich meistens ums Geld drehen. Ja, unsere Arbeit kostet Geld. Und wir sind auf eure Mitgliedsbeiträge angewiesen. Die Frage „Was haben wir eigentlich vom CVJM-Kreisverband“ tut manchmal weh und müsste eigentlich genau andersherum gestellt werden, nämlich weg vom eigenen Bezug hin zum Nächsten: „Was bewirke ich mit meinem Mitgliedsbeitrag für die Gemeinschaft?“ Daraus entfaltet sich Kraft, die unseren Jugendverband ausmacht. Als CVJM im Siegerland sind wir eine starke Gemeinschaft, die ihre Kraft in der Verbindung miteinander entfaltet. Dabei ist es ein Trugschluss, dass diese Gemeinschaft im CVJM-Kreisverband Siegerland durch einzelne gestärkt wird. „Die Gemeinschaft stärkt den Einzelnen und nicht umgekehrt.“ Dieses sehr treffende Zitat könnte von George Williams stammen. Dem hätte ich diesen Satz wirklich zugetraut. Nein, er stammt von Christian Streich, Fußballtrainer des Bundesligisten SC Freiburg. Wie Recht er doch damit hat. Der einzelne wird durch die Gemeinschaft gestärkt und nicht umgekehrt. Und das gilt gleichermaßen auch für die Gemeinschaft der Vereine, die im CVJM-Kreisverband Siegerland zusammengeschlossen sind. Gemeinsam können wir viel erreichen, für den einzelnen und für die jungen Menschen im Siegerland. Unsere Koffer sind dabei so vielfältig gepackt um mit missionarischer Leidenschaft möglichst viele Menschen anzustecken und mitzunehmen in die kommende Stadt. Ich bin froh, dass ich mit meinem Koffer in einer tollen Gemeinschaft von Kofferträgern meinen Teil dazu beitragen darf, dass sich die freundliche Zuwendung Gottes im CVJM im Siegerland in ihrer ganzen Vielfalt zeigt. Thomas Jung Kreispräses des CVJM-Kreisverband Siegerland e.V. - 21 Foto: fmk
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