Winter - Schweizerische Gesellschaft für Gebirgsmedizin
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Fazit: Seltene Einsätze, trotzdem hohe<br />
Befriedigung, grosse menschliche Erfahrung und<br />
interessante Problemstellungen.<br />
La Collaboration médicale avec les colonnes de<br />
secours du CAS - est-ce veine ?<br />
Hans-Peter Eggenberger<br />
Résumé: Mis à part la question du bilan de<br />
l'engagement médical pour les colonnes de secours,<br />
cet exposé présente les tâches des sauvetages alpins<br />
terrestres et des médecins concernés. La confiance,<br />
basée sur une connaissance personelle et un soutien<br />
réciproque, ainsi qu'un esprit d'équipe, est<br />
fondamentale pour accomplir une mission souvent<br />
difficile. Connaissances et capacités<br />
professionelles, ainsi qu'une formation continue,<br />
sont part des qualifications individuelles. Mais ces<br />
qualités personelles sont secondaires. La capacité<br />
de s'intégrer dans une équipe et d'agir en commun<br />
est primordiale. Le profit du travail médical dans<br />
une colonne de secours est proportionel à la volonté<br />
d'agir dans une équipe<br />
et de se soutenir dans les succès et les déboires.<br />
Celui qui se lance dans une telle « aventure )) va<br />
être récomponsé par des heures uniques,<br />
marquantes et inoubliables.<br />
Medizin und Longline-Einsätze<br />
Durrer Bruno, Allensbach Urs<br />
Bislang gibt es keine saubere Definition der Line<br />
resp. Longline (LL). Daher wird hier der Vorschlag<br />
gemacht: alles über 50 m (bis 240 m) ist eine LL.<br />
Das Einsatzspektrum erweist sich als äusserst<br />
vielfältig: In grosser Höhe bei starkem Wind und<br />
starker Temperatur. Pulk-Evakuationen. Weniger<br />
Downwash-Gefahr. Es gibt Einsätze, die nur mit<br />
der LL gemacht werden können. Hier gibt es selten<br />
“Stay and play or die”, sondern meist “load and<br />
go”.<br />
Indikationen: Rettungsrisiko vs. medizinische<br />
Dringlichkeit. Medizinische Indikation bei >NACA<br />
II oder starken Schmerzen.<br />
Es brauch ein starkes Team: RSH plus<br />
Bergrettungsarzt <strong>für</strong> LL-Einsätze. Vorteile<br />
Stahlseil: schnelles Ein- und Ausfliegen von 5<br />
Personen. Kleinere Pendelbewegung,<br />
Bewegungsfreiheit bei Materialverteilung auf zwei<br />
Retter.<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 10<br />
Abenteuersportarten nehmen zu. Longline ab Naca<br />
II wegen technisch schwieriger Rettung.<br />
Lawinenunfall Case Report und Diskussion<br />
Cedric Luyet<br />
Am 26. Januar 2004 kam es in der Region von<br />
Verbier, am Col de Chaux, abseits der Piste zu<br />
einem Lawinenniedergang. Dabei wurde ein 15jähriger<br />
Jugendlicher aus der Region verschüttet.<br />
Etwa 30 Minuten nach dem Unfall wurde er, wegen<br />
herausragender Hand durch Zufall geortet. Es<br />
erfolgte eine Reanimation bei Asystolie. Er wurde<br />
unter REA ins Spital geflogen. Dort wurden eine<br />
Kerntemperatur von 29°C sowie ein Serumkalium<br />
von 6.85 Mmol gemessen. Per extrakorporellem<br />
Kreislauf erfolgte die Wiedererwärmung. Dabei<br />
konnte ein stabiler hämodynamischer Zustand<br />
reetabliert werden. Der Jugendliche verstarb jedoch<br />
am nächsten Tag an einem hypoxischen<br />
Hirnschaden.<br />
Die lKAR schlägt einen Algorhythmus <strong>für</strong> die<br />
Triage bei Hypothermie durch<br />
Lawinenverschüttung vor; häufig ist jedoch der<br />
Zeitpunkt der Verschüttung nicht genau<br />
bestimmbar und die Kerntemperatur bei Eintreffen<br />
der Rettungskräfte nicht erhältlich, oder deren<br />
Messung wegen der nötigen Apparatur zu<br />
aufwendig. Wenn wir uns - wie beim Unfall vom<br />
26. Januar - nur um ein Lawinenopfer kümmern<br />
müssen, könnte eine Vereinfachung der<br />
Entscheidungsgrundsätze bei Herz-<br />
Kreislaufstillstand definiert werden: Falls der<br />
Atemweg befreibar ist und der Verunfallte keine<br />
offensichtlich tödlichen Verletzungen aufweist,<br />
sollte in jedem Fall eine Reanimation mit raschem<br />
Transport ins Spital erfolgen. Der Ablauf sollte<br />
nicht durch eine medikamentöse Therapie<br />
(Adrenalin, Atropin) verzögert werden.<br />
Wie die Differenzierung zwischen reiner<br />
Hypothermie und Hypothermie mit zusätzlicher<br />
Asphyxie bei Herzstillstand <strong>für</strong> das Outcome<br />
entscheidend ist, zeigt in eindrücklicher Weise eine<br />
Studie aus Kanada - die Differenzierung kann im<br />
Falle einer Lawinenverschüttung jedoch nur im<br />
Verlauf erarbeitet werden.