Winter - Schweizerische Gesellschaft für Gebirgsmedizin
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Im letzten Monat fand die 3.<br />
Bergrettungsmedizin-Tagung der SGGM<br />
in Interlaken statt. Thema war einmal<br />
mehr die zunehmende Beliebtheit der Bergwelt als<br />
Freizeit- und Vergnügungspark, wodurch die<br />
moderne Bergrettung vor immer neue<br />
Herausforderungen gestellt wird. Zunehmend gibt<br />
es Unfälle beim Felsklettern, welches mehr und<br />
mehr zum Breitensport avanciert, oder bei<br />
individualistischen Trendsportarten wie dem<br />
BASE-Jumping. In den verschiedenen Referaten<br />
wurde aber auch eine Trendwende deutlich von der<br />
früheren „Alles-Retten-Mentalität“ hin zu einer<br />
vernünftigen Risikoabwägung. Die Sicherheit der<br />
Retter steht heute ebenso hoch im Kurs wie die<br />
Hilfeleistung am Berg. Eine abstraktartige<br />
Zusammenfassung der Tagung ist in dieser<br />
Ausgabe enthalten.<br />
Im nächsten Jahr gibt es wieder ein breit<br />
gefächertes Kursangebot der SGGM und ihrer<br />
Partnerorganisationen. Da sollte eigentlich <strong>für</strong> jeden<br />
Geschmack etwas dabei sein. Die Ankündigungen<br />
(und die Qual der Wahl) findet Ihr ebenfalls in<br />
diesem Heft.<br />
Ich wünsche Euch allen ruhige und erholsame<br />
Feiertage sowie ein aufregendes Bergjahr 2005,<br />
voller Eindrücke und Emotionen.<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 2<br />
Editorial<br />
Eckehart Schöll<br />
Le mois dernier a tenu lieu la 3ème<br />
rencontre de médecine de sauvetage en<br />
montagne de la SGGM à Interlaken. Un<br />
des sujets les plus importants était une fois de plus<br />
la popularité croissante des montagnes comme park<br />
d´atraction et de loisirs, ce qui pose á l´actuel<br />
sauvetage en montagne de nombreux nouveaux<br />
défits. Le développement de l´escalade de parois<br />
comme sport de masse entraine, ainsi que dans les<br />
sports plus individualistes comme le BASEjumping,<br />
toujours d´avantage de cas de sévers<br />
accidents. Dans les différents rapports se montrait<br />
cependant aussi un changement de l´ancienne<br />
mentalité de «sauver tout le monde», vers une<br />
évaluation raisonnable des risques pour tous les<br />
paticpants. La sécurité des sauveteurs est<br />
aujourd´hui considérée d´une importance égale à<br />
celle du secours en montagne. Un court résumé des<br />
comptes rendus de la rencontre est proposé dans<br />
cette édition du forum alpinum.<br />
L´année à venir, vous allez pouvoir bénéficier d´un<br />
grand choix de stages et de cours de la SGGM et<br />
des organisations partenaires. Chaque préférence<br />
devrait se voir satisfaite par le programme de cette<br />
édition.<br />
Je vous souhaite à tous de sereines et reposantes<br />
fêtes, et une année montagnarde 2005 excitante,<br />
pleine d´émotions et d´impression profondes.
Inhaltsverzeichnis / Table des matières<br />
• Editorial 2<br />
• Anfragen an die SGGM 4<br />
Höhenlungenödem bei arrhythmogener rechtsventrikulärer Kardiomyopathie<br />
• Mitteilungen von der 3. Schweizer Bergrettungs-Medizin Tagung 6<br />
• Erfahrungsbericht: Kontaktlinsen in grossen Höhen 12<br />
Dani Walter<br />
• Buchbesprechung: „The High Altitude Medicine Handbook“ 12<br />
Urs Hefti<br />
• Ankündigung: Höhenmedizinkurs im Expeditionsstil 2005 der SGGM 14<br />
• Ankündigung: Höhenmedizinischer Intensivkurs I (<strong>Winter</strong>) 2005 der Uni Heidelberg 15<br />
• Ankündigung: Österreichisch-Deutsche Lehrgänge <strong>für</strong> Alpin- und Höhenmedizin 16<br />
• Ankündigung: Sportkletterkurs der Universität Heidelberg 17<br />
• Agenda 18<br />
• Impressum 19<br />
1. Umschlagseite: Das Zervreilahorn (2898 m)<br />
2. Umschlagseite: Auf der Bettmeralp<br />
4. Umschlagseite: Blick von der Simmenflue (Wimmis)<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 3
Anfragen an die SGGM <br />
Höhenlungenödem bei arrhythmogener rechtsventrikulärer Kardiomyopathie<br />
Anmerkung der Redaktion<br />
Im Folgenden ist der Briefwechsel auf eine Anfrage<br />
bzgl. eines Höhenlungenödems bei anamnestisch<br />
bekannter arrhythmogener rechtsventrikulärer<br />
Kardiomyopathie (ARVCM) abgedruckt. Der<br />
Betroffene ist der Redaktion bekannt, möchte aber<br />
gern anonym bleiben, daher bitte evtl. Anfragen zu<br />
diesem Thema über die Redaktion laufen lassen.<br />
Anfrage an die SGGM<br />
… ich habe kürzlich ein (Höhen-) Lungenödem<br />
gehabt (ärztlich nicht bestätigt) und möchte ich Sie<br />
bitten, mir auf einige Fragen Antwort zu geben.<br />
Ich bin 24 Jahre alt, bin im Sommer<br />
Landschaftsgärtner und im <strong>Winter</strong> Patrouilleur.<br />
Mein Hobby ist ausschliesslich das Bergsteigen. Im<br />
Jahre 97 stand ich auf der Signalkuppe 4554 m und<br />
1998, mit 18, war ich in Nepal auf 5000 Meter. Mit<br />
21 bin ich am McKinley unterwegs gewesen und<br />
musste auf 55061n Folge mangelnder<br />
Akklimatisation (konditionelle Probleme, Herz und<br />
Lunge kein Problem) umkehren. Im September<br />
2003 war ich auf dem Kilimandscharo 5895. Am<br />
Gipfeltag hatte ich sehr kalte Füsse, aber sonst<br />
keine Probleme.<br />
Ende Januar 2003 stellte sich bei einem Arztbesuch<br />
heraus, dass ich an arrhythomgener<br />
rechtsventrikulären Kardiomoyphatie leide. Bei<br />
diesem Arztbesuch wurde auch ein zu hoher<br />
Blutdruck von ca. 140/110 festgestellt.<br />
Am 23. Oktober 2004 flog ich zum Bergsteigen<br />
nach Ecuador.<br />
Das Programm sah wie folgt aus:<br />
1. Tag: Quito Stadtbesichtigung (2800)<br />
2. Tag: 4 h Wanderung um Cuicocha-See (3500-<br />
3800); Fahrt nach Tumbabiro (2160)<br />
3.-6. Tag: Trekking von 2160 bis 4530 (am dritten<br />
Tag). 2 Nächte auf 4000<br />
7. Tag: Markt<br />
8. Tag: Imbabura (4621)<br />
9.-10. Tag: Illiniza (5126), Nacht auf 4000<br />
11.-13. Tag: Cotopaxi (3800-5897)<br />
14.-15. Tag:Erholung<br />
16.-17. Tag:Chimborazo (4800-6310)<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 4<br />
Bis und mit Cotopaxi hatte ich keine Probleme,<br />
ausser ab und zu ein bisschen Husten, vor allem<br />
abends. Am 16. Tag fuhren wir von 2800 auf 4800<br />
und wanderten von dort aus in einer Stunde zur<br />
Hütte auf 5000 Meter.<br />
17 Uhr Nachtessen<br />
18 Uhr Bett<br />
23 Uhr Tagwache<br />
Bis um 23 Uhr ging’s mir noch gut. Beim<br />
Morgenessen fühlte ich mich nicht besonders wohl,<br />
aber das ist ja fast normal auf dieser Höhe. Husten<br />
hatte ich keinen. Um Mitternacht gingen wir dann<br />
los. Im Aufstieg musste ich anfangs leicht, später<br />
zunehmend mehr husten und es ging mir überhaupt<br />
nicht gut. Ausserdem hatte ich Mühe, meine Füsse<br />
genau auf die Steine zu platzieren. Auf 5200 musste<br />
ich kapitulieren, da der Husten feucht wurde und<br />
noch mehr zunahm. Ich nahm ein leichtes Rasseln<br />
in der Lunge wahr. Wegen des Hustenreizes musste<br />
ich mich übergeben. Beim Abstieg sagte ich zu<br />
meiner Freundin: "Am liebsten würde ich absitzen,<br />
aber dann weiss ich, dass ich nicht mehr aufstehe."<br />
Von da an wusste ich, dass es ein Lungenödem ist.<br />
In der Hütte (5000) wollte ich mich hinlegen, aber<br />
der Hustenreiz war so stark, dass nur eine sitzende<br />
Haltung möglich war. Es wurde immer schlimmer,<br />
der Puls und die Atemfrequenz erhöhten sich. Die<br />
Atmung wurde flacher. Mir wurde alles egal, das<br />
Rasseln in der Lunge nahm rasant zu und der<br />
Husten wurde noch stärker. Es blieb aber zum<br />
Glück beim weissen Auswurf. Nach einer<br />
Dreiviertelstunde entschied sich meine Freundin<br />
den Koch zu wecken und mit mir abzusteigen. Weil<br />
ich weiche Knie hatte, wurde mein Schritt noch<br />
unsicherer, was dazu führte, dass wir extrem<br />
langsam absteigen mussten. Doch mein Zustand<br />
verbesserte sich schon nach 200 m Abstieg<br />
zunehmend. Von 4800 m aus fuhren wir in 2<br />
Stunden nach Riobamba 2800 m zurück. Im Hotel<br />
merkte ich nur noch den gereizten Hals und auch<br />
das Rasseln verstummte.<br />
Passiert ist der ganze Vorfall in der Nacht vom 8.<br />
auf den 9. November 04.<br />
Nun folgende Fragen:<br />
Gibt es irgendeine Erklärung, warum dies erst am<br />
Schluss nach bester Akklimatisation aufgetreten<br />
ist?<br />
Gibt es gesundheitliche Folgen?<br />
Bin ich jetzt anfälliger auf ein Lungenödem?
Bestehen Auswirkungen auf meine Herztätigkeit?<br />
Kann man ein Lungenödem vom 9. November 04<br />
nachweisen? Und wenn ja, wie lange?<br />
Antwort der Redaktion<br />
Vielen Dank <strong>für</strong> Ihren ausführlichen Brief. Ich<br />
freue mich immer, wenn man die ganze Geschichte<br />
zu lesen (oder hören) bekommt, dann kann man<br />
sich ein besseres Bild von der Situation machen.<br />
Bei Ihnen besteht die besondere Situation der<br />
Herzmuskelerkrankung. Diese arrhythmogene<br />
rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVCM)<br />
wird wahrscheinlich vererbt und Männer sind<br />
häufiger betroffen als Frauen. Offenbar tritt die<br />
Krankheit vermehrt im norditalienischen Raum auf,<br />
der Zeitpunkt der Erstdiagnose ist meistens im<br />
jüngeren Erwachsenenalter. Das rechte Herz lagert<br />
hierbei vermehrt Bindegewebe ein. Da der Beginn<br />
und die Ausbreitung der so genannten<br />
Erregungswelle des Herzens initial überwiegend<br />
rechts erfolgen, haben die Betroffenen oft<br />
Herzrhythmusstörungen. Eigentlich sollte zur<br />
Diagnosestellung neben dem EKG auch eine<br />
Herzkatheter-Untersuchung gemacht werden, damit<br />
man die Druckverhältnisse Ihres Herzens besser<br />
einschätzen kann. Ich nehme ausserdem an, dass<br />
Sie irgendwelche Herzrhythmusmedikamente<br />
einnehmen?<br />
Zur Behandlung muss man leider sagen, dass alle<br />
schweren körperlichen Belastungen vermieden<br />
werden sollten. Hierzu zählt selbstverständlich auch<br />
das Höhenbergsteigen.<br />
Insbesondere Höhen um und über 5300m<br />
ermöglichen ausserdem keine ausreichende<br />
Akklimatisation mehr, so dass auch nach<br />
mehrwöchigem Aufenthalt höhenmedizinische<br />
Probleme auftreten können. Daher sind die<br />
Basislager immer in diesem Höhenbereich aber<br />
niemals höher angesiedelt.<br />
Dass Sie also nach über zwei Wochen ein<br />
Höhenlungenödem (HAPE) entwickelten, ist nicht<br />
besonders aussergewöhnlich. Bei Ihnen kommt auf<br />
jeden Fall aber auch noch Ihre Grunderkrankung<br />
(ARVCM) hinzu. Was Ihr Herz in keiner Situation<br />
brauchen kann, ist ein erhöhter Blutdruck in der<br />
Lunge. Genau das passiert aber in diesen<br />
Höhenlagen, auch bei sonst völlig gesunden<br />
Bergsteigern. Damit muss das rechte Herz eine<br />
vermehrte Druckbelastung überwinden, was es<br />
weniger gut bewältigen kann. Somit wird also<br />
wahrscheinlich weniger Blut pro Zeit durch Ihre<br />
Lunge fliessen und es kann demnach auch nicht so<br />
gut mit Sauerstoff beladen werden. Dies ist <strong>für</strong> Sie<br />
eine prekäre Situation, da hierbei auch schwere<br />
Herzrhythmusstörungen entstehen können, die zu<br />
einem Fehlerkreislauf führen - mit fatalen Folgen<br />
<strong>für</strong> Sie.<br />
Ob Sie nun anfälliger <strong>für</strong> ein HAPE sind, kann ich<br />
Ihnen nicht sagen, die Problematik liegt wohl eher<br />
auf der Herzseite. Jeglicher Lungenhochdruck -<br />
auch ohne HAPE - ist problematisch <strong>für</strong> Sie.<br />
Nun zur letzten Frage: HAPE kann man<br />
normalerweise nur kurze Zeit (wenige Tage) nach<br />
Rückkehr ins Tiefland radiographisch nachweisen,<br />
bei Ihnen also nicht mehr. Aber die Problematik,<br />
die Sie geschildert haben ist eindeutig. Sie hatten<br />
sicher ein HAPE.<br />
Korrespondenzadresse<br />
Anfragen an die SGGM<br />
Eckehart Schöll<br />
Hauptstr. 50<br />
CH - 4302 Augst<br />
Tel. 079 37 37 240<br />
schoell@forum-alpinum.ch<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 5
Mitteilungen von der 3. Schweizer Bergrettungs-Medizin Tagung<br />
Bergrettungsmedizin im SAC<br />
Eveline <strong>Winter</strong>berger<br />
Es wird das Beispiel der Familie Meier geschildert:<br />
Der Vater erleidet einen Unterschenkelbruch,<br />
nachdem ihm Schwarz vor den Augen wurde. Er<br />
hat in den Arm ausstrahlende Brustschmerzen. Die<br />
Alarmierung der REGA erfolgte via Natel. Die<br />
Wetterverhältnisse sind schlecht: Nebel, schlechte<br />
Sicht, der Einsatzort befindet sich 800 Höhenmeter<br />
über der nächsten Strasse.<br />
Die Rettungskette vom Ereignis bis zur Rettung<br />
wird anhand eines Schemas dargestellt. Bei<br />
terrestrischer Rettung wie in diesem Fall ist<br />
entscheidend wer mitgeht: wir haben ein vermutetes<br />
medizinisches und ein chirurgisches Problem. Das<br />
optimale Team setzt sich daher aus Rettern und<br />
einem Mediziner zusammen. Bei Herrn Meier gibt<br />
es anamnestisch Zeichen eines akuten<br />
Myokardinfarktes, d.h. ein Rettungsarzt rückt in<br />
einem solchen Fall immer mit aus.<br />
Insgesamt gibt es 98 Rettungsstationen in der<br />
Schweiz mit stationsgebundenem Rettungspersonal.<br />
Die Aufgaben der Ärzte staffeln sich hierbei in<br />
Bereichsleiter, Zonenarzt, Stationsarzt. Eine<br />
Todesfeststellung erfolgt immer durch einen<br />
Mediziner<br />
Medizin und Bergrettung<br />
Hans Jacomet<br />
Historisches: Medizinische Behandlung im<br />
unwegsamen Gelände gab es bereits vor 50 Jahren,<br />
allerdings war dies eher eine behelfsmässige<br />
medizinische Betreuung, meist waren ortsansässige<br />
Allgemeinpraktiker beteiligt.<br />
Die heutige Luftrettung hat ihren Ursprung in der<br />
Gebirgsrettung. Initial wurde keine medizinische<br />
Behandlung sondern nur Rettung / Bergung<br />
gewährleistet, da die Leistung der Helikopter zu<br />
schwach war, um zusätzliche Ausrüstung<br />
mitzunehmen. Mitte der 60er Jahre kamen bessere<br />
Hubschrauber auf, so dass neben der Rettung im<br />
unwegsamen Gelände auch medizinisches Material<br />
und ein Arzt zum Patienten gelangen konnten.<br />
Zunächst hatte man schwere unhandliche Geräte,<br />
deren Skalen bei Sonnenschein nicht einfach<br />
abzulesen waren. Ab 1972 erlangte mit der Alouette<br />
III die medizinische Behandlung einen höheren<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 6<br />
Stellenwert: EKG, Absaugpumpe, O2-Flasche und<br />
Arztkoffer wurden standardmässig mitgenommnen,<br />
mehr Patienten überlebten. Heute befinden sich<br />
jedoch die meisten dieser ersten Geräte und<br />
medizinischen Materialien im Museum.<br />
Die „Kunden“ der Bergrettung sind heute auch<br />
nicht mehr die „normalen“ Bergsteiger sondern<br />
mehr und mehr Freizeitsportler, die den „Kick“<br />
suchen und sich sehr viel schneller per Handy<br />
bemerkbar machen können. Die Rettung gilt daher<br />
heutzutage als gesichert, Spezialisten sind zudem<br />
sehr gut ausgebildet. Viele Bergsportler haben<br />
wenige Geländekenntnisse, Warnungen von<br />
einheimischen und das Wetter werden wenig<br />
beachtet.<br />
Probleme: Die Zeit bis zur ersten Hilfe ist trotz<br />
rechtzeitiger Alarmierung oft recht lang <strong>für</strong> die Art<br />
der akuten Erkrankung, nicht immer funktionieren<br />
die Handys in den Bergen. Das Klima ist rau und es<br />
gibt rasche Wetterumschläge. Arzt und Helfer<br />
müssen sich im Gelände bewegen können.<br />
Diagnosestellung und Therapie sind im Gelände<br />
erschwert, ebenso sie Rettungsbedingungen. Die<br />
Helfer können beim Rettungseinsatz selber das<br />
Leben verlieren.<br />
Einen nützlichen Leitfaden <strong>für</strong> die Bergrettung gibt<br />
das Buch „Hilfe am Berg“ (Durrer/Frey). Die<br />
Organisation der <strong>Gebirgsmedizin</strong> steht momentan<br />
zwar noch am Anfang, jedoch haben in der Schweiz<br />
über 500 Ärzte das „International Diploma of<br />
Mountain Medicine“ erlangt. Die IKAR hat über 20<br />
Empfehlungen <strong>für</strong> die Bergrettung herausgegeben.<br />
Die Helikopter werden immer leistungsfähiger,<br />
Geräte und Materialien leichter.<br />
Die neue Ausbildung von Rettungsspezialisten gibt<br />
dem Arzt einen unverzichtbaren Helfer in<br />
schwierigem Gelände zur Seite. Nachteinsätze<br />
werden dank Nachtsichtgeräten möglich.<br />
Bergmedizin-Kurse und -Kongresse verteilen das<br />
Wissen.<br />
Medizin in der KWRO<br />
Gregoire Zenruffinen<br />
Das Wallis ist die Zone 8 der Notfallmedizin. Viele<br />
mögen sich fragen: machen die dort auch Medizin?<br />
Es gibt hier noch dazu die schwierige Koordination<br />
zwischen REGA-Einzugsgebiet und der Air-<br />
Glaciers.<br />
Das Wallis hat Höhen von 500 m bis 4500 m mit<br />
einem Grossteil unwegsamen Geländes. Die
Überlebenskette ist mit den Anrainerstaaten<br />
international und funktioniert in der Regel wie auch<br />
anderswo über Erste Hilfeerste<br />
AlarmierungSamariter/RettungsdiensteHausär<br />
zteTransportNotfallservice. Bis 1999 hatte<br />
man aber vom eigentlichen Outcome keine<br />
Ahnung, dann wurde ein Einsatzprotokoll<br />
eingeführt, seit 2004 gibt es zudem einen<br />
Qualitätsrapport.<br />
Von den 126’000 Einsätzen liefen 10% über die<br />
144er Nummer, 34% waren häusliche Einsätze,<br />
30% Unfälle beim Sport und 20% waren Einsätze<br />
im Freien. Patienten mit einem NACA-Index
Nacht, Sturm und Lawinengefahr.<br />
2 Fallbeispiele<br />
Spörri Balz, Michel Werner<br />
Bericht über zwei (fast hoffnungslose) terrestrische<br />
Rettungseinsätze: zwei Brüder am Lauitor im<br />
Dezember 2000, Lawinen-Verschüttung (3h 40min)<br />
am Jungfraujoch am 31.12.2002. Beide Fälle hatten<br />
ein „Happy End“.<br />
Quintessenz: Für die Bergrettung in solchen Fällen<br />
sind verlässliche Bergführer und Piloten<br />
unabdingbar. Ein Arzt ist immer mit an der „Front“.<br />
CPR im Gelände<br />
Katrin Blunschi<br />
Die Situation eines Herzstillstands auf einer Skitour<br />
bedeutet ein Dilemma: Hat es Zweck mit einer<br />
cardiopulmonalen Reanimation (CPR) anzufangen?<br />
Wie lange sollte man reanimieren? Es kommen<br />
zusätzliche Probleme auf einen zu: Material rutscht<br />
den Hang hinunter, Kälte und Nässe setzen<br />
Patienten, Material und Rettern zu. Weiterhin spielt<br />
die Geländeform eine Rolle: Tiefschnee, Steilheit,<br />
Untergrundbeschaffenheit. Wie kann der Patient<br />
unter CPR geborgen und transportiert werden?<br />
Besondere Schwierigkeit: terrestrischer Transport<br />
unter CPR!<br />
State of the art:<br />
Für die CPR gelten heute - egal ob Ein-Helfer- oder<br />
Zwei-Helfer-Methode - neue Richtlinien:<br />
alternierend 15 Herzmassagen und 2 Atemstösse.<br />
Nach Intubation gilt: ohne Unterbrechung<br />
Massieren und Beatmen. FiO2 mehr als 0,4,<br />
Atemzugvolumen 500ml, lange Atemstösse,<br />
Vasopressin 40 IE statt Adrenalin ist <strong>für</strong> die CPR<br />
möglich. Bei Kammerflimmern in zweiter Instanz<br />
Amiodaron 300 mg-Bolus statt Lidocain.<br />
Kreislaufzeichen (Bewegungen) gelten als<br />
Kontrolle der Perfusion statt die unsichere<br />
Pulskontrolle.<br />
Für mögliche Hemmung / Angst vor der Mund-zu-<br />
Mund- oder Mund-zu-Nase-Beatmung bei<br />
Ersthelfern gilt: CPR „oben ohne“, - d.h. nur<br />
Herzmassage - ist besser als nicht zu reanimieren<br />
aber schlechter als „oben mit“. Telefonische<br />
Anweisungen können durch die Rettungsleitstelle<br />
gegeben werden.<br />
CPR bei Blitzopfern: Hier ist die Triage umgekehrt.<br />
Primär werden Patienten mit Herzstillstand<br />
versorgt, da die REA hier bessere Erfolgsaussichten<br />
hat. Der Herzstillstand ist häufig selbstlimitierend<br />
und die Hypoxietoleranz ist deutlich besser. Daher<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 8<br />
CPR aggressiv und länger als sonst üblich<br />
durchführen. Dilatierte Pupillen sind hier keine<br />
diagnostische Hilfe. Frühe Defibrillation bei<br />
Kammerflimmern durchführen, frühe Intubation<br />
besonders bei Verbrennungen in Gesicht und Hals,<br />
da exzessive Schwellungen zu erwarten sind. Man<br />
muss mit Kontrakturen und<br />
Wirbelsäulenverletzungen rechnen!<br />
CPR bei Hypothermie: primäres und sekundäres<br />
ABCDE, keine Aufwärmversuche draussen<br />
unternehmen, die Bradykardie ist bei Kälte<br />
physiologisch, Kammerflimmern kann unter 30°C<br />
einsetzen: 1-3 Defibrillations-Versuche, dann stopp.<br />
Kein Adrenalin, Atropin, Lidocain unter 30°C<br />
verabreichen! CPR bis ins Spital fortsetzen. Beim<br />
Lawinenopfer erfolgt der Tod durch Asphyxie,<br />
daher gilt hier der Algorithmus mit Atemhöhle<br />
(siehe Richtlinien von B. Durrer).<br />
ATLS und Bergrettung - Möglichkeiten und<br />
Grenzen<br />
Monika Brodmann Mäder<br />
In der Schweiz werden seit 1998 Kurse in<br />
Advanced Trauma Life Support (ATLS)<br />
durchgeführt. Bis zum Jahr 2002 wurden knapp<br />
1000 Ärztinnen und Ärzte in diesen 2- bis 2 1/2tägigen<br />
Kursen, die in Basel, Bern, Genf, Lausanne,<br />
Moudon und Zürich angeboten werden,<br />
ausgebildet. Mehr als die Hälfte der 92<br />
Instruktorlnnen sind Chirurglnnen, 113<br />
Anästhesistlnnen, und der Rest verteilt sich auf<br />
Allgemeinmedizinerlnnen und Internistlnnen (13<br />
%). Frauen sind mit 14% vertreten, und eine<br />
Mehrheit der Instruktorlnnen stammt aus der<br />
Deutschschweiz.<br />
Ziel der Kurse ist die Versorgung eines<br />
polytraumatisierten Patienten in der Notfallstation<br />
eines kleinen Spitals - wobei vor allem auch die<br />
Grenzen der Behandlungsmöglichkeiten und damit<br />
die Verlegung eines solchen Patienten in ein<br />
Zentrumsspital einen grossen Platz einnehmen.<br />
Den Kursen wird häufig vorgeworfen, sie seien auf<br />
die Situation in den Vereinigten Staaten<br />
zugeschnitten und deshalb <strong>für</strong> uns in der Schweiz<br />
unbrauchbar. Andere Kritiken betreffen die<br />
Therapieansätze und die schlechte Übertragbarkeit<br />
auf die Situation in der Praeklinik. .<br />
Trotz dieser Kritiken stellt sich in der praktischen<br />
Arbeit heraus, dass die Struktur dieser Kurse in der<br />
täglichen Arbeit und vor allem in der<br />
Zusammenarbeit mit Notfallstationen und<br />
Kolleglnnen anderer Fachspezialitäten eine gut<br />
anwendbare gemeinsame Sprache vermittelt und<br />
auf diese Weise die Zusammenarbeit wesentlich
erleichtern kann. Gerade in der Bergrettung, wo wir<br />
häufig auf zusätzliche Hilfe von Ambulanzen oder<br />
anderen Partnerorganisationen verzichten müssen,<br />
kann uns die "ABCDE"-Struktur von A TLS helfen,<br />
die Prioritäten richtig zu setzen.<br />
Roundtable-Diskussion<br />
Müssen Rettungsärzte anästhesiologisch<br />
ausgebildet sein? Müssen Rettungsärzte<br />
gebirgstechnisch ausgebildet sein? Medizinische<br />
Dringlichkeit und Rettungsrisiko sollten immer<br />
gegeneinander abgewägt werden. Es darf aber kein<br />
Risiko eingegangen werden, egal wie dringend der<br />
Einsatz ist. Umgehen mit Grenzen bei breitem<br />
Spektrum an Möglichkeiten. Speziell Nachteinsätze<br />
sollten sauber abgeklärt werden. Man hat aber auch<br />
schon Retter verloren, weil sich während des<br />
Einsatzes das Risiko anders entwickelt hat. Daher<br />
sollte während der Rettung alle halbe Stunde eine<br />
Neubeurteilung der Situation gemacht werden. Das<br />
Zielspital muss auch gut ausgewählt werden, sonst<br />
hat der Patient trotz perfekter Rettung keine<br />
optimale Weiterbehandlung mehr.<br />
Risikobeurteilung kann nur vom zuständigen Team<br />
getroffen werden.<br />
l'utilisation du comby carrier en terrain difficile<br />
Christophe Berclaz<br />
Vorstellung und Gebrauch eines neuen<br />
Rettungsbrettes (Spine Board) in der Bergrettung<br />
bei schwierigem Gelände.<br />
Im angelsächsichen Raum wird zur Rettung und<br />
Lagerung von Verletzten standardmäßig das „spine<br />
board“ eingesetzt. Es besteht aus Kunststoff und ist<br />
langlebiger und kostengünstiger als die<br />
Vakuummatraze. Am Rand des „spine board“<br />
befinden sich längliche Aussparungen, die als<br />
Tragegriff und zur Fixation der Tragegurte<br />
verwendet werden können. Kopf und HWS werden<br />
durch zusätzliche Fixierungssysteme in<br />
Neutralposition ruhiggestellt. Durch Klettgurte wird<br />
der Patient auf dem Brett gesichert.<br />
Die geringe Höhe und die praktische Handhabung<br />
gestatten auch die akutklinische Weiterversorgung<br />
im Schockraum und CT ohne Umlagerung des<br />
Patienten. Die Kunststoffmodelle sind zudem mit<br />
einem Schaumstoffkern versehen und können daher<br />
auch zur Rettung im Wasser oder auf Eisflächen<br />
eingesetzt werden.<br />
Bei längerer Verweildauer auf dem Brett können<br />
jedoch wegen der harten Unterlage Druckstellen<br />
entstehen. Daher ist der Patient so bald wie möglich<br />
definitiv umzulagern.<br />
Lohnt sich ärztliche Mitarbeit in SAC -<br />
Rettungskolonnen?<br />
Hans-Peter Eggenberger<br />
Zusammenfassung: Neben der Frage, was "sich<br />
lohnen" <strong>für</strong> die beteiligten Parteien bedeuten<br />
könnte, stellt der Vortrag dar, worin die Tätigkeit<br />
von Rettungskolonnen und beteiligten Ärzten<br />
besteht. Sich gegenseitig gut zu kennen und zu<br />
unterstützen, schafft Vertrauen ineinander. Dies ist,<br />
zusammen mit Teamgeist, unerlässlich zur<br />
Erfüllung der gemeinsamen Aufgabe.<br />
Fachtechnisches Wissen und Können sowie<br />
diesbezügliche Fortbildung sind <strong>für</strong> alle<br />
Kolonnenmitglieder ein wichtiger Teil ihrer<br />
persönlichen Qualifikation. Diese Faktoren spielen<br />
aber im Verhältnis zur Teamfähigkeit und zum<br />
Willen zur Zusammenarbeit eine untergeordnete<br />
Rolle. Der Gewinn der Mitarbeit in einer SAC-<br />
Rettungskolonne steht in direktem Zusammenhang<br />
mit dem Willen als Teammitglied zu agieren und<br />
einander in Erfolg und Misserfolg zu tragen. Wer<br />
sich darauf einlässt, wird durch einmalige, prägende<br />
und unvergessliche Erlebnisse belohnt werden.<br />
In den Bergen findet man heute neben den jungen<br />
Extremsportlern auch immer ältere Leute. Das<br />
bedeutet auch, es wird immer mehr in den Bergen<br />
gestorben. Es laufen auch immer mehr<br />
Suchaktionen von dementen Patienten, die einfach<br />
nicht mehrt wissen, wo sie sind. Es gibt<br />
zunehmende Trendsportarten wie das Paragliding<br />
aber auch immer mehr Suizide.<br />
Typische Einsatzmerkmale <strong>für</strong> die SAC-<br />
Rettungskolonne: helikopterwidrige Verhältnisse<br />
und unklare Ausgangslage. Auf diese Weise<br />
wurden bei 14 Einsätzen unserer Rettungskolonne<br />
in 7 Jahren 6 Patienten behandelt. Daher gibt es<br />
viele Übungen (50-60h/Jahr).<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 9
Fazit: Seltene Einsätze, trotzdem hohe<br />
Befriedigung, grosse menschliche Erfahrung und<br />
interessante Problemstellungen.<br />
La Collaboration médicale avec les colonnes de<br />
secours du CAS - est-ce veine ?<br />
Hans-Peter Eggenberger<br />
Résumé: Mis à part la question du bilan de<br />
l'engagement médical pour les colonnes de secours,<br />
cet exposé présente les tâches des sauvetages alpins<br />
terrestres et des médecins concernés. La confiance,<br />
basée sur une connaissance personelle et un soutien<br />
réciproque, ainsi qu'un esprit d'équipe, est<br />
fondamentale pour accomplir une mission souvent<br />
difficile. Connaissances et capacités<br />
professionelles, ainsi qu'une formation continue,<br />
sont part des qualifications individuelles. Mais ces<br />
qualités personelles sont secondaires. La capacité<br />
de s'intégrer dans une équipe et d'agir en commun<br />
est primordiale. Le profit du travail médical dans<br />
une colonne de secours est proportionel à la volonté<br />
d'agir dans une équipe<br />
et de se soutenir dans les succès et les déboires.<br />
Celui qui se lance dans une telle « aventure )) va<br />
être récomponsé par des heures uniques,<br />
marquantes et inoubliables.<br />
Medizin und Longline-Einsätze<br />
Durrer Bruno, Allensbach Urs<br />
Bislang gibt es keine saubere Definition der Line<br />
resp. Longline (LL). Daher wird hier der Vorschlag<br />
gemacht: alles über 50 m (bis 240 m) ist eine LL.<br />
Das Einsatzspektrum erweist sich als äusserst<br />
vielfältig: In grosser Höhe bei starkem Wind und<br />
starker Temperatur. Pulk-Evakuationen. Weniger<br />
Downwash-Gefahr. Es gibt Einsätze, die nur mit<br />
der LL gemacht werden können. Hier gibt es selten<br />
“Stay and play or die”, sondern meist “load and<br />
go”.<br />
Indikationen: Rettungsrisiko vs. medizinische<br />
Dringlichkeit. Medizinische Indikation bei >NACA<br />
II oder starken Schmerzen.<br />
Es brauch ein starkes Team: RSH plus<br />
Bergrettungsarzt <strong>für</strong> LL-Einsätze. Vorteile<br />
Stahlseil: schnelles Ein- und Ausfliegen von 5<br />
Personen. Kleinere Pendelbewegung,<br />
Bewegungsfreiheit bei Materialverteilung auf zwei<br />
Retter.<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 10<br />
Abenteuersportarten nehmen zu. Longline ab Naca<br />
II wegen technisch schwieriger Rettung.<br />
Lawinenunfall Case Report und Diskussion<br />
Cedric Luyet<br />
Am 26. Januar 2004 kam es in der Region von<br />
Verbier, am Col de Chaux, abseits der Piste zu<br />
einem Lawinenniedergang. Dabei wurde ein 15jähriger<br />
Jugendlicher aus der Region verschüttet.<br />
Etwa 30 Minuten nach dem Unfall wurde er, wegen<br />
herausragender Hand durch Zufall geortet. Es<br />
erfolgte eine Reanimation bei Asystolie. Er wurde<br />
unter REA ins Spital geflogen. Dort wurden eine<br />
Kerntemperatur von 29°C sowie ein Serumkalium<br />
von 6.85 Mmol gemessen. Per extrakorporellem<br />
Kreislauf erfolgte die Wiedererwärmung. Dabei<br />
konnte ein stabiler hämodynamischer Zustand<br />
reetabliert werden. Der Jugendliche verstarb jedoch<br />
am nächsten Tag an einem hypoxischen<br />
Hirnschaden.<br />
Die lKAR schlägt einen Algorhythmus <strong>für</strong> die<br />
Triage bei Hypothermie durch<br />
Lawinenverschüttung vor; häufig ist jedoch der<br />
Zeitpunkt der Verschüttung nicht genau<br />
bestimmbar und die Kerntemperatur bei Eintreffen<br />
der Rettungskräfte nicht erhältlich, oder deren<br />
Messung wegen der nötigen Apparatur zu<br />
aufwendig. Wenn wir uns - wie beim Unfall vom<br />
26. Januar - nur um ein Lawinenopfer kümmern<br />
müssen, könnte eine Vereinfachung der<br />
Entscheidungsgrundsätze bei Herz-<br />
Kreislaufstillstand definiert werden: Falls der<br />
Atemweg befreibar ist und der Verunfallte keine<br />
offensichtlich tödlichen Verletzungen aufweist,<br />
sollte in jedem Fall eine Reanimation mit raschem<br />
Transport ins Spital erfolgen. Der Ablauf sollte<br />
nicht durch eine medikamentöse Therapie<br />
(Adrenalin, Atropin) verzögert werden.<br />
Wie die Differenzierung zwischen reiner<br />
Hypothermie und Hypothermie mit zusätzlicher<br />
Asphyxie bei Herzstillstand <strong>für</strong> das Outcome<br />
entscheidend ist, zeigt in eindrücklicher Weise eine<br />
Studie aus Kanada - die Differenzierung kann im<br />
Falle einer Lawinenverschüttung jedoch nur im<br />
Verlauf erarbeitet werden.
Die Rettungseinsätze in der Geschichte der<br />
Höllochforschung<br />
Nägeli Ueli, R. Höhn, G.Bärtschi<br />
Das Hölloch ist eine der grössten bekannten Höhlen<br />
der Welt: 190 km Länge, 60 km Gänge ziehen in<br />
benachbarte Höhlen. Bereits 1952 gab es hier ein<br />
Rettungsreglement. In den 60er Jahren gab es dann<br />
Wasserwachten und erste Notdepots in der Höhle.<br />
Kürzere Einschlüsse von Personen oder Gruppen<br />
sind häufiger und benötigen selten<br />
Rettungsaktionen. Heute bestehen zudem<br />
Verknüpfung mit anderen Rettungsorganisationen<br />
und der Polizei. Ausserdem gibt es eine<br />
eigenständige Gruppe innerhalb des Speleosecours<br />
(Kolonne 9).<br />
Das Hauptproblem bei Rettungseinsätzen in einer<br />
Höhle diesen Ausmasses ist die Logistik: kein<br />
Funk, kein Telefon. Es werden diverse<br />
Rettungseinsatzbeispiele dargestellt.<br />
Fazit: Es gibt wenige Einsätze, da Höhlenforscher<br />
sehr vorsichtige Leute sind.<br />
Medizin und Sport-Grossanlässe im<br />
Lauterbrunnental<br />
Allensbach Urs, Durrer Bruno<br />
Drei sportliche Grossveranstaltungen sowie die<br />
medizinische Logistik werden vorgestellt.<br />
Das Inferno-Skirennen vom Schildhorn ins<br />
Lauterbrunnental ist ein semiprofessionelles<br />
Volksrennen, bei dem viele Zuschauer zugegen<br />
sind. Es hat hierbei etwa 1800 Teilnehmer, es<br />
stehen jedoch nur 3-5 Ärzte zur Verfügung.<br />
Der Mystery Inferno Triathlon (seit 1996) ist auf<br />
maximal 500 Teilnehmer beschränkt, diese müssen<br />
hierbei 5500 Höhenmeter überwinden. 14 Ärzte<br />
und 5 Ambulanzen sowie 92 Samariter stehen hier<br />
bereit. Zwischen 1996 und 2004 kam es zu 12<br />
medizinisch relevanten Einsätzen bei insgesamt<br />
8250 Teilnehmern: 8-mal NACA II, dreimal NACA<br />
III, einmal NACA VII.<br />
Der Jungfrau-Marathon (seit 1992) mit bis zu 3800<br />
Läufern wird von 10 Ärzten und ca. 100 Samaritern<br />
begleitet. Die überwiegenden Probleme sind hier<br />
kreislaufbedingt, daher sind die meisten Einsätze<br />
NACA I-II.<br />
Schliesslich das professionelle Lauberhornrennen<br />
(seit 1930) mit 56 Rennläufern und 10 Vorläufern,<br />
welches von bis zu 11 Ärzten (inkl. Teamärzte)<br />
überwacht wird. In der Zeit von 1989 bis 2004<br />
wurden bei insgesamt 868 Teilnehmern 18<br />
schwerere Verletzungen registriert: 6-mal NACA<br />
II, 10-mal NACA III und zweimal NACA VI.<br />
„Dem Weinpatienten bekommt die dünne Luft!“<br />
Reto Thürig<br />
Gedanken zur Veltliner-Therapie<br />
Der omnipräsente Stimmungsmacher in den<br />
Berghütten der Südostalpen ist der Veltliner Wein.<br />
Wir trinken ihn mit Freude und Genuss ab einer<br />
Höhe von 2500 Metern über Meer. Dennoch würde<br />
keiner ihrer Kollegen in Zürich oder Basel ein<br />
grosses Veltliner Lager als den Stolz seines<br />
Weinkellers präsentieren. Warum nur diese<br />
Untreue?<br />
Vielleicht, weil der klassische Hüttenveltliner etwas<br />
kränkelt, in der Persönlichkeit etwas angeschlagen<br />
ist. Das hält gerade Mediziner vor einer tieferen<br />
Beziehung zu ihm ab; wer legt sich schon eine<br />
latente Identitätsstörung in den Keller.<br />
Nehmen wir das Krankenblatt des Veltliners und<br />
betrachten die Anamnese. „Unterkühlter<br />
Italienischer Typ, neigt zur Ruppigkeit, zeigt zu<br />
Zeiten einen rauen Charakter gegenüber beiden<br />
Geschlechtern, wir können ihn nicht riechen – will<br />
in der Weinsprache heissen, er hat wenig<br />
aromatische Begleitung. Kontaktschwierigkeiten<br />
also auch noch.<br />
Beginnen wir mit der Höhentherapie. Bei<br />
vermindertem Luftdruck lösen sich die Aromen aus<br />
ihrer Zurückgezogenheit, es fällt ihnen leichter,<br />
über den Glasrand hinaus zu kommen. Ein erster<br />
Erfolg stellt sich ein: die vorgetäuscht üppige<br />
Parfümwolke kaschiert die etwas üppigen, rauen<br />
Strukturen. Der Wein wird uns sympathisch, und<br />
wir ihm übrigens auch – im medizinischen Sinne.<br />
Wir werden geblendet vom Tropfen, den wir im Tal<br />
verschmäht haben. Wir verspüren ein angeregtes<br />
Herzklopfen, sind etwas unruhig. Es ist wie vor<br />
dem ersten Kuss! Also gönnen wir uns einen<br />
Schluck, ein Glas, und… Wohl tut er uns. Der<br />
Veltliner spendet Wärme, lässt uns die Strapazen<br />
des Aufstieges vergessen, die Angstzustände in der<br />
steilen Wand werden ausgeblendet. Das zweite Glas<br />
bringt uns den erholsamen Schlaf, aber nicht bevor<br />
wir auch unserer Blase Entspannung gegönnt<br />
haben. Das macht übrigens auch der Veltliner!<br />
Am 6. November berichte ich über weitere<br />
Therapieerfolge und warum welcher Veltliner Wein<br />
auch in Zürich, Basel oder Interlaken gut schmeckt.<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 11
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 12<br />
Erfahrungsbericht: Kontaktlinsen in grossen Höhen<br />
Im Vorfeld einer Expedition zum 8201m hohen<br />
Cho Oyu habe ich versucht, mich über konstruktive<br />
Empfehlungen hinsichtlich des Tragens von<br />
Kontaktlinsen in grossen Höhen zu erkundigen. Das<br />
Studium der Literatur und Nachfragen bei<br />
Augenärzten und Optikern ergab eine (allerdings<br />
wenig fundierte) eher abratende Haltung – wo doch<br />
bereits im winterlichen Engadin beispielsweise<br />
gerötete und trockene Augen regelmässig ein<br />
Problem seien...<br />
Tatsächlich hat ein Teilnehmer dann aber ganz auf<br />
weiche 2-Wochen-Austausch-Kontaktlinsen<br />
(Acuvue ®), nach Herstellerangaben mit UV-A und<br />
UV-B Schutz, gesetzt. Diese Linsen könnten ohne<br />
Pflege prinzipiell auch während einer Woche<br />
ununterbrochen getragen werden. Zur Verlängerung<br />
der Tragzeit entfernt der Teilnehmer die Linsen<br />
gewöhnlich und pflegt sie auch. Dies wurde auch<br />
im Advanced Base Camp (5700m.ü.M.) so<br />
gemacht, wobei die Linsen zwecks Verhinderung<br />
des Einfrierens in einen Handschuh gesteckt<br />
wurden. Am Morgen reichte ein ein- bis<br />
zweiminütiges Aufwärmen in der Hand. In den<br />
Hochlagern wurden die Kontaktschalen immer in<br />
den Augen belassen. Subjektiv gab es keine<br />
Probleme mit trockenen Augen, zusätzliche<br />
Tränenmittel wurden keine gebraucht. Auch<br />
objektiv war keine vermehrte Rötung der Skleren<br />
festzustellen.<br />
Prägnant, ausgewogen, praktisch.<br />
Die dritte Ausgabe von „The High Altitude<br />
Medicine Handbook“ wurde um einige aktuelle und<br />
wichtige Kapitel erweitert. Zu erwähnen vor allem<br />
das „International consensus statement on special<br />
considerations for ascent to altitude with children“,<br />
die neuen Kapitel zu den „Travel related diseases<br />
and vaccination“ und die „Medico-legal<br />
considerations for treks and expeditions“.<br />
Das Buch ist wie die vorherigen Ausgaben kurz,<br />
prägnant und sachlich hervorragend. Die Auswahl<br />
der behandelten Themen breit und entsprechen den<br />
Anforderungen von allen, welche an der Thematik<br />
Trekking- und Expeditionsmedizin interessiert sind.<br />
Dani Walter<br />
Buchbesprechung<br />
Urs Hefti<br />
Diskussion: Expeditionsteilnehmer mit Sehhilfen<br />
müssen ihre Situation am Berg gut überdenken. Je<br />
nach Wetter bieten sich visuskorrigierte<br />
Sonnenbrillen oder Skibrillen (sog. Goggles) an.<br />
Vor allem Zweifachgläser (korrigiertes Glas vor<br />
dem Blendschutz) können sich bei exzessiver<br />
Atemarbeit beschlagen. Alternativ können moderne<br />
hydrophile Kontaktlinsen getragen werden, was den<br />
Vorteil bietet, flexibel zwischen (unkorrigierter)<br />
Sonnen- und Skibrille wechseln zu können. Eine<br />
generelle Empfehlung zum Tragen von Linsen in<br />
grossen Höhen darf meines Erachtens nicht<br />
pauschal gegeben werden (unterschiedliche<br />
Voraussetzungen seitens der Augen, hygienische<br />
Aspekte etc.). Hingegen sollte in jedem Fall eine<br />
Ersatzbrille mitgenommen werden!<br />
Korrespondenzadresse<br />
Dani Walter<br />
Hintergasse 27<br />
CH-7204 Untervaz<br />
Tel (P): ++41 (0)81 322 26 07<br />
Tel (M): ++41 (0)79 320 29 67<br />
eMail: dani.walter@bluewin.ch<br />
Wem das Buch zu wenig in die Tiefe geht, dem<br />
wird mit einer guten Literaturauswahl bzw. mit<br />
Hinweisen auf Internetadressen die Möglichkeit<br />
geboten, sich mehr mit dem Thema<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Es lässt sich nicht verbergen, dass das Buch<br />
geschrieben wurde von zwei erfahrenen und<br />
kritischen Aerzten, welchen es ein Anliegen ist,<br />
nicht nur die unbestritten schönen Seiten des<br />
Trekken und Bergsteigens in den Vordergrund zu<br />
stellen. In diesem Zusammenhang ist es den<br />
Autoren wiederum hoch anzurechnen, das Themen<br />
wie „Sustainable Trekking“ oder „Expectations of
expedition members“ in Ihrem Buch Platz gefunden<br />
haben.<br />
Ein rundum lesens- und empfehlenswertes Buch,<br />
dem auch eine Verbreitung ausserhalb des<br />
englischen Sprachraumes zu wünschen ist.<br />
Urs Hefti<br />
President Swiss Society of Mountain Medicine<br />
Swiss Representative Porter Protection Group<br />
Anmerkung der Redaktion<br />
Im Internet findet man unter der Adresse<br />
www.bmjbookshop.com/shop den Preis (£23.50),<br />
Bestellnummer und die weitere Beschreibung des<br />
Buches.<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 13
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 14<br />
Höhenmedizinkurs im Expeditionsstil 2005<br />
Ziel<br />
Dem interessierten Arzt wissenschaftlich fundierte theoretische und praktische Kenntnisse zu vermitteln im Hinblick auf eine<br />
Tätigkeit als Expeditions- oder Trekkingarzt und Interesse <strong>für</strong> höhenmedizinische Forschung wecken.<br />
Programm<br />
Anreise individuell, Theorie im Hotel Couronne ab Nachmittag 23.8.2005. Rückreise gegen Mittag des 28.8.2005.<br />
Theoretischer Teil<br />
Erweitern der Kenntnisse in Höhenphysiologie und Höhenmedizin mit Schwergewicht Höhenkrankheiten.<br />
Praktischer Teil<br />
Höhenexposition (Besteigung Dufourspitze im Expeditionsstil d.h. mit Übernachtung in der Monte Rosa Hütte und im Zelt<br />
auf ca. 3700 m.ü.M), Beobachtung und Beurteilung bezüglich Symptomen der akuten Bergkrankheit (AMS). Überdrucksack.<br />
Interpretation und Besprechung der erhobenen Befunde.<br />
Referenten<br />
Urs Hefti, Präsident <strong>Schweizerische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Gebirgsmedizin</strong> (SGGM) / Tobias Merz, Präsident Medizinische<br />
Kommission des Schweizer Alpenclub (SAC) / Marco Maggiorini, Höhenmediziner, Universitätsspital Zürich / Robert<br />
Steffen, Reisemediziner, Universitätsspital Zürich / Eckehart Schöll, Notarzt und Anästhesist, Redaktor Forum Alpinum /<br />
Kari Kobler, Bergführer mit grosser 8000er Erfahrung / Ernst Peter, Allgemeinmediziner<br />
Weitere Referenten gemäss Detailprogramm<br />
Bergführer<br />
Kari Kobler, Claude Raillard, Lukas Dürr, Mario Luginbühl und andere<br />
Teilnehmer<br />
Ärzte, Inhaber anderer Medizinalberufe, Studenten, Interessierte.<br />
Gebirgstechnische Voraussetzungen: Hochtourenkenntnisse erwünscht (Steigeisentechnik, Seiltechnik Gletscher), <strong>für</strong><br />
Dufourspitze Erfahrung notwendig, sonst Besteigung Vorgipfel.<br />
Organisatorisches<br />
• Datum: 23.08.05 - 28.08.05<br />
• Kurshotel: Hotel Couronne, Zermatt (www.hotel-couronne.ch)<br />
• Kurssprache: Deutsch<br />
Kosten<br />
1500 sFr. <strong>für</strong> Ärzte<br />
1100 sFr. <strong>für</strong> Studenten, Medizinalberufe<br />
SGGM-Mitglieder Reduktion 100 sFr.<br />
(inkl. Vortragssaal, Gornergratbahn, HP und Übernachtungen während der Besteigung, Zelte, Kocher, Bergführer)<br />
Zu Lasten der Teilnehmer:<br />
Anreise, Verpflegung und Unterkunft vom 23.-25.8. (frei wählbar und selbst zu organisieren) in Zermatt.<br />
Zwischenverpflegung während Besteigung. Gesamte Hochtourenausrüstung inklusive Schlafsack und Matte.<br />
Anmeldung bis 01.07.2005<br />
www.forum-alpinum.ch<br />
Information<br />
Zur Anmeldung: Geschäftsstelle SAC in Bern<br />
Zum Kurs: urshefti@bluewin.ch<br />
.<br />
Patronat<br />
Schweizer <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Gebirgsmedizin</strong> (SGGM)<br />
Medizinische Kommission (SAC)<br />
Fortbildungspunkte SGAM, SGSM
Höhenmedizinischer Intensivkurs I (<strong>Winter</strong>) 2005<br />
Ort: Albergo Ospizio Bernina, CH 7710 Bernina-Passhöhe, Schweiz<br />
Datum: 12. - 18. März 2005<br />
Theorie: 20 Stunden Sportmedizin der Kategorien A (8), C (4) und D (8)<br />
Physiologie der Höhenakklimatisation<br />
Akute Bergkrankheit, Höhenhirn- und Lungenödem<br />
Beurteilung der Höhentoleranz von Gesunden und kardiopulmonalen Patienten<br />
Hypothermie und Erfrierungen<br />
Chirurgische Notfälle<br />
Lawinenkunde<br />
Übungen:<br />
Orthopäd ie/T rau matolog ie<br />
Portabler Überdrucksack<br />
Fallbesprechungen<br />
Sportpraxis: 24 Stunden Leibesübungen, Kategorie 2<br />
Täglich 3-6stündige Skitouren, in welche folgende praktische Übungen integriert sind:<br />
Beurteilung der Lawinensituation (Schneeprofil)<br />
Lawinenrettungsübung<br />
Orientierung im Gelände<br />
Erstellen eines Notbiwaks<br />
Nottransporte mit Skiern<br />
Lehrteam<br />
Erfahrene Höhenmediziner und Bergrettungsärzte<br />
Bergführer des DAV-Lehrteams<br />
Kosten<br />
750- 870 Euro inklusive Halbpension (Reduktion <strong>für</strong> Mitglieder des DSÄB von 50 Euro)<br />
Nach erfolgreichem Bestehen der Abschlussprüfungen des Sommer- und <strong>Winter</strong>kurses wird ein Diplom in<br />
"Mountain Medicine" erteilt, das von den medizinischen Kommissionen der UIAA und ICAR sowie von der<br />
International Society for Mountain Medicine anerkannt wird.<br />
Weitere Auskunft<br />
Leif Andersson<br />
AMS medical services GmbH<br />
Wissen <strong>für</strong> mehr Möglichkeiten<br />
Dachauer Str. 37<br />
D-80335 München<br />
Tel. +49 89 54 55 82 67<br />
Fax +49 89 89 22 02 14<br />
e-mail: kontakt@fobi-zentrum.de<br />
www.med.uni-heidelberg.de/med/med7 /<br />
Wird von der Landesärztekammer Baden-Württernberg mit voraussichtlich 34 Fortbildungspunkten bewertet<br />
Anmeldung: Ab 1.12.2004<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 15
ÖSTERREICHISCH-DEUTSCHE LEHRGÄNGE FÜR ALPIN- U. HÖHENMEDIZIN<br />
WINTERLEHRGÄNGE<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 16<br />
LEHRGANGSTERMINE 2005<br />
16. bis 22. April 2005 FRANZ-SENN-HÜTTE (Stubaier Alpen)<br />
30. April bis 6. Mai 2005 FRANZ-SENN-HÜTTE (Stubaier Alpen)<br />
FRÜHJAHRSLEHRGÄNGE<br />
11. bis 17. Juni 2005 ADAMEKHÜTTE (Dachsteingebiet)<br />
18. bis 24. Juni 2005 ADAMEKHÜTTE (Dachsteingebiet)<br />
SOMMERLEHRGÄNGE<br />
9. bis 15. Juli 2005 FRANZ-SENN-HÜTTE (Stubaier Alpen)<br />
10. bis 16. Sept. 2005 FRANZ-SENN-HÜTTE (Stubaier Alpen)<br />
Die Lehrgänge <strong>für</strong> Alpinmedizin sind vom Weltbergsportverband UIAA, der Internationalen Kommission <strong>für</strong> alpines<br />
Rettungswesen IKAR und der International Society for Mountain Medicine ISMM sowie von der Österreichischen<br />
Ärztekammer offiziell approbiert, werden von der Österreichischen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Alpin- und Höhenmedizin und der<br />
Deutschen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Berg- und Expeditionsmedizin in enger Kooperation mit den Universitäten Salzburg und<br />
Innsbruck (Institute <strong>für</strong> Sportwissenschaften) und dem Österreichischen Bergrettungsdienst veranstaltet und sind <strong>für</strong> das<br />
österreichische und deutsche Sportarztdiplom, in Österreich als Notarzt-Fortbildung sowie auch als akkreditierte<br />
Diplomfortbildung der Österreichischen Ärztekammer anrechenbar.<br />
Was bieten diese Lehrgänge ?<br />
Ein weltweit anerkanntes postpromotionelles Aus- und Fortbildungsprogramm <strong>für</strong> alle Ärztinnen und Ärzte, die<br />
fachlich an der Alpinsportmedizin, an der Bergrettungsmedizin, an der alpinen Hubschrauberrettung, an der<br />
Bergreisemedizin oder an der Trekking- und Expeditionsmedizin interessiert sind und <strong>für</strong> die Bergsteigen ein Hobby<br />
ist, und zwar in Form eines dreiwöchigen Ausbildungsturnusses <strong>Winter</strong>lehrgang – Frühjahrslehrgang (früher<br />
„Basislehrgang“) – Sommerlehrgang (Standardlehrgänge), eines Speziallehrganges <strong>für</strong> Expeditionsmedizin und von<br />
Refresherkursen.<br />
Die drei Standardlehrgänge können mit einer internationalen Diplomprüfung abgeschlossen werden. Alle<br />
Veranstaltungen bestehen aus folgenden Ausbildungselementen:<br />
• Alpin- und höhenmedizinische Fachseminare<br />
• Alpinmedizinische Praxisübungen<br />
• Aus- und Weiterbildung im hochalpinen Bergsteigen<br />
Unsere Ausbildungsveranstaltungen verflechten alle bergmedizinischen Themenbereiche möglichst intensiv mit der Praxis<br />
des <strong>Winter</strong>- und Sommerbergsteigens. Die Ausbildung ist <strong>für</strong> jede alpinistische Könnensstufe offen, also auch <strong>für</strong><br />
alpinistische Anfänger mit guter Kondition. Man kann die Ausbildung beliebig mit jedem der drei Standardkurse beginnen.<br />
Informationen und Anmeldung:<br />
Sekretariat der österreichisch/deutschen Lehrgänge <strong>für</strong> Alpinmedizin<br />
Univ.-Prof.Dr.Franz Berghold, A-5710 Kaprun Postfach (06547/8227)<br />
bergi@sbg.at<br />
www.alpinmedizin.org
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 17
Agenda<br />
Datum Was Wo<br />
<strong>Schweizerische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Gebirgsmedizin</strong> / Société suisse de médecin de montagne<br />
03.04.05- 08.04.05<br />
Anmeldefrist:<br />
01.02.05<br />
11.06.05 - 12.06.05<br />
Anmeldefrist:<br />
01.04.05<br />
23.08.05 - 28.08 05<br />
Anmeldefrist:<br />
01.07.05<br />
10.09.05 - 16.09.05<br />
Anmeldefrist:<br />
01.07.05<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 18<br />
<strong>Winter</strong>–Refresher / Cours de l’hiver type refresher<br />
Teilnehmer: Ärzte sowie cand.med. im letzten Jahr, die bereits<br />
einen <strong>Winter</strong>hauptkurs absolviert haben.<br />
Praktische Bergrettungsmedizin<br />
Der Kurs baut auf den SGGM-Basiskursen auf.Teilnehmer:<br />
Aktive Bergsteiger. Ärzte, die in Rettungsorganisationen<br />
arbeiten wollen.<br />
Höhenmedizin-Kurs im Expeditionsstil 2005<br />
Teilnehmer: Ärzte u. cand. med. mit Interesse an Höhen- und<br />
Expeditionsmedizin. Hochtourenausrüstung erforderlich<br />
Kosten: SFr. 1100 - 1500.-<br />
SGGM-Mitglieder: Reduktion von SFr 100.-<br />
Basiskurs Sommer / Cours principal d’été<br />
Teilnehmer: Ärzte, cand. med. u. andere Medizinalberufe.<br />
Bergerfahrung erwünscht aber nicht Voraussetzung.<br />
SFr. 1300.- <strong>für</strong> Chef- und Oberärzte<br />
SFr. 1100.- <strong>für</strong> Assistenzärzte<br />
SFr. 1000.- <strong>für</strong> cand. med.<br />
SGGM-Mitglieder: Reduktion SFr. 100.-<br />
Bourg-St-Pierre (CH)<br />
Info und Anmeldung:<br />
eveline.winterberger@rega.ch<br />
Info und Anmeldung:<br />
bd@caremed.ch<br />
Zermatt (CH)<br />
Info und Anmeldung:<br />
www.forum-alpinum.ch/Kurse.htm<br />
Furka, Tiefenbach (CH)<br />
Info und Anmeldung:<br />
www.forum-alpinum.ch/Kurse.htm<br />
Die Basiskurse stehen unter dem Patronat der ISMM sowie der MedCom der UIAA und IKAR und werden in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Rega und der Air Glaciers durchgeführt. Die Referenten und Ausbildner sind erfahrene Expeditionsund<br />
Bergrettungsärzte sowie ausgezeichnete Bergführer. Kurssprachen sind deutsch, französisch und z.T. englisch. Die<br />
Fortbildung wird von der SGAM und SGSM anerkannt.<br />
Österreichische <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Alpin- und Höhenmedizin ÖGAHM<br />
Deutschen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Berg- und Expeditionsmedizin BEXMed<br />
16.04.05 - 22.04.05<br />
sowie<br />
30.04.05 – 06.05.05<br />
11.06.05 – 17.06.05<br />
sowie<br />
18.06.05 – 24.06.05<br />
09.07.05 – 15.07.05<br />
sowie<br />
10.09.05 – 16.09.05<br />
<strong>Winter</strong>lehrgänge<br />
Siehe hierzu S. 16 in diesem Heft<br />
Frühjahrslehrgänge<br />
Siehe hierzu S. 16 in diesem Heft<br />
Sommerlehrgänge<br />
Siehe hierzu S. 16 in diesem Heft<br />
Franz-Senn-Hütte<br />
(Stubaier Alpen, A)<br />
Adamekhütte<br />
(Dachsteingebiet, A)<br />
Franz-Senn-Hütte<br />
(Stubaier Alpen, A)<br />
Universitätsklinikum Heidelberg, Abt. Innere Medizin VII: Sportmedizin, Prof. P. Bärtsch<br />
12.03.05-18.03.05<br />
Anmeldung ab<br />
01.12.2004<br />
Höhenmedizinischer Intensivkurs I (<strong>Winter</strong>) 2005<br />
Siehe hierzu S. 15 in diesem Heft<br />
Albergo Ospizio Bernina, CH
IMPRESSUM<br />
Herausgeber / Éditeur<br />
<strong>Schweizerische</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Gebirgsmedizin</strong><br />
Société suisse de médecin de montagne<br />
Società Svizzera di Medicina di Montagna<br />
Präsidium / Présidence<br />
Urs Hefti<br />
Wolfsackerstrasse 10, CH-5600 Lenzburg<br />
Mobile: +41 79 692 82 15<br />
Email: urshefti@bluewin.ch<br />
Kassierer / Caissier<br />
Kaspar Meier<br />
Beitritts-Anmeldung / Inscription d’entrée<br />
Kleelistr. 2, CH-8596 Scherzingen<br />
Tel.: +41 71 688 65 80<br />
Fax: +41 71 688 65 70<br />
Email: kaspar.meier@stgag.ch<br />
Redaktion / Rédaction<br />
Eckehart Schöll<br />
Hauptstr. 50, CH-4302 Augst<br />
Mobile: +41 76 373 72 40<br />
Email: schoell@forum-alpinum.ch<br />
www.forum-alpinum.ch<br />
Layout / Mise en page<br />
Eckehart Schöll<br />
Erscheinen / Parution<br />
4 x jährlich / par an<br />
Redaktionsschluss / Clôture rédactionnelle<br />
15. Dezember 2004<br />
Druck / Impression<br />
Copy- und Schnelldruck-Center AG<br />
Untere Bahnhofstr. 30, CH-9500 Will<br />
Tel.: +41 71 911 47 11<br />
Email: info@copy-center.ch<br />
www.copy-center-wil.ch<br />
Jahrgang / Année<br />
10, Nr. 4, 12/2004<br />
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 19
FORUM ALPINUM Nr. 4/04 20