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314200 (05/2012)<br />

Leben<br />

mit schwerem allergischen asthma


Befreiter leben<br />

mit schwerem allergischen asthma


Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,<br />

da Sie an einem schweren <strong>Asthma</strong> lei<strong>de</strong>n, wissen Sie um die<br />

täglichen Einschränkungen, die Ihnen diese Krankheit bereitet.<br />

Ihr Arzt ist immer bemüht Ihnen so gut es geht zu helfen. Er hat<br />

Ihnen nun eine spezielle Therapie zur Behandlung Ihres schweren<br />

allergischen <strong>Asthma</strong>s zugedacht: eine anti-IgE-Therapie.<br />

Diese Broschüre soll Ihnen nun zur Information dienen.<br />

<strong>Asthma</strong> hat in seiner Entstehung und in seinem Verlauf etwas mit <strong>de</strong>m Vorhan<strong>de</strong>nsein <strong>de</strong>s<br />

Eiweißes Immunglobulin E, abgekürzt IgE, zu tun. Je höher <strong>de</strong>r Gehalt an IgE im Blut eines<br />

Patienten, umso höher ist auch sein Risiko, an einem <strong>Asthma</strong> zu erkranken. Wird die Menge<br />

an IgE im Blut vermin<strong>de</strong>rt, so kann <strong>de</strong>r Krankheitsverlauf günstig beeinflusst wer<strong>de</strong>n. Auf<br />

welche Weise, wer<strong>de</strong>n Sie in dieser Information lesen können.<br />

Wenn ein <strong>Asthma</strong> über Jahre o<strong>de</strong>r Jahrzehnte besteht, ist es nicht immer leicht zu erkennen,<br />

dass eine allergische Ursache <strong>de</strong>r Auslöser <strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong>s war – und behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n muss.<br />

Allzu oft über<strong>de</strong>cken Infekte, Arbeitsplatzfaktoren, vorübergehen<strong>de</strong>s Rauchen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re<br />

nicht-allergische Faktoren die Entwicklung <strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong>s und erschweren die Diagnose <strong>de</strong>s<br />

allergischen <strong>Asthma</strong>s. Daher kann es sein, dass Sie zur Zeit Ihre Allergie nicht bemerken.<br />

Lesen Sie in Ruhe. Wenn Sie Fragen zur Therapie haben, hilft Ihnen Ihr Arzt gerne weiter!<br />

Ihnen freundliche Grüße<br />

Prof. Karl-Christian Bergmann<br />

Allergie-Centrum-Charité, Berlin<br />

Inhalt<br />

schweres allergisches asthma (saa) –<br />

die Krankheit verstehen<br />

Wenn Schweres Allergisches <strong>Asthma</strong><br />

Ihr Leben bestimmt ................................................ 6<br />

Wie kommt es zu<br />

Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong>? .......................... 8<br />

Schweres Allergisches <strong>Asthma</strong> erkennen<br />

und kontrollieren .................................................... 10<br />

Zusammenfassung<br />

Leben mit Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong> ........... 12<br />

Die anti-ige-therapie<br />

Früh in <strong>de</strong>n Krankheitsverlauf eingreifen ............... 16<br />

Ihre Bereitschaft zur Therapie ist für<br />

<strong>de</strong>n Therapieerfolg wichtig .................................... 18<br />

Zusammenfassung<br />

Die Anti-IgE-Therapie ............................................. 19<br />

erfolge mit anti-ige<br />

<strong>Asthma</strong>-Anfälle reduzieren .................................... 22<br />

Gespräch: Malte Lanwert<br />

und Dr. Schwerk ...................................................... 24<br />

Gespräch: Tanja Irlbeck<br />

und Dr. Schulz ......................................................... 28<br />

Zusammenfassung<br />

Worauf es ankommt: Lebensqualität ..................... 31<br />

nehmen sie ihr asthma selbst in die hand<br />

Die wichtigsten Schritte in ein neues Leben .......... 34<br />

Rat suchen bei SAA ................................................ 37<br />

Nützliche Informationen rund um SAA .................. 38<br />

Experten und Selbsthilfegruppen ................ 38<br />

Bücher zum Thema /Online ............................ 41<br />

Glossar .......................................................... 42<br />

2 3


Schweres Allergisches <strong>Asthma</strong> (SAA) –<br />

die Krankheit verstehen<br />

schweres allergisches asthma schränkt das täg liche leben ein.<br />

erfahren sie, wie es entsteht, welche Folgen es haben kann und<br />

warum das ihnen angedachte medikament ihnen helfen könnte.<br />

4 5


Wenn Schweres Allergisches <strong>Asthma</strong><br />

Der spielraum wirD Kleiner<br />

Mit Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong> (SAA) zu leben ist eine Last und eine Leistung, die<br />

gesun<strong>de</strong> Menschen kaum nachvollziehen können. Es be<strong>de</strong>utet für Betroffene eine ganz<br />

erhebliche Einschränkung. Diese Form <strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong>s unterschei<strong>de</strong>t sich von an<strong>de</strong>ren <strong>Asthma</strong>-<br />

Arten durch die Intensität <strong>de</strong>r allergischen Reaktionen, die notwendige <strong>Asthma</strong>-Behandlung<br />

und die damit verbun<strong>de</strong>nen Nebenwirkungen sowie die anhalten<strong>de</strong>n Beschwer<strong>de</strong>n trotz<br />

regelmäßiger Therapie.<br />

typische symptome Des<br />

asthma Bronchiale<br />

anfallsweise atemnot und Kurzatmigkeit<br />

erschwertes ausatmen<br />

pfeifen<strong>de</strong>s, keuchen<strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r zischen<strong>de</strong>s<br />

atemge räusch (giemen)<br />

engegefühl im Brustkorb<br />

hustenanfälle (beson<strong>de</strong>rs nachts)<br />

abhusten von zähem, glasigem schleim<br />

Die aufgeführten Beschwer<strong>de</strong>n können zu Schlaf störungen<br />

mit nächtlichem Erwachen, Einschränkungen <strong>de</strong>r körperlichen<br />

Aktivitäten und Krankschreibung bzw. Arbeitsausfall<br />

führen. Die Folge schwerer Anfälle, <strong>de</strong>r sogenannten<br />

Exazerbationen, sind häufig Klinik einweisung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Besuch<br />

<strong>de</strong>r Notfallambulanz. Der Schweregrad <strong>de</strong>r Erkrankung<br />

wird bestimmt durch Häufigkeit und Intensität <strong>de</strong>r genannten<br />

Symptome.<br />

Ihr Leben bestimmt<br />

Generell ist <strong>Asthma</strong> bronchiale eine chronisch-entzündliche Erkrankung <strong>de</strong>r Atemwege,<br />

die sich als anfallsartige Verengung <strong>de</strong>r Bronchien mit Atemnot äußert. Ergebnis ist ein über -<br />

empfindliches Bronchialsystem (bronchiale Hyperreagibilität). So können Reize (Trigger), die für<br />

einen Gesun<strong>de</strong>n kein Problem sind, wie körperliche Anstrengung, kalte Luft o<strong>de</strong>r Zigarettenrauch,<br />

beim <strong>Asthma</strong>tiker zu akuter Atemnot führen. Bei rund 60 – 80 % <strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong>tiker ist die<br />

Ursache <strong>de</strong>r Erkrankung eine Allergie z. B. auf Pollen, Hausstaub milben, Tierhaare o<strong>de</strong>r Schimmelpilze.<br />

Man bezeichnet diese Auslöser auch als Allergene.<br />

Diese zu vermei<strong>de</strong>n kann alleine schon <strong>de</strong>n Alltag beträchtlich einschränken. Der Pollen flug<br />

bestimmt, ob das Haus verlassen wird und wohin die Urlaubsreise geht. Freun<strong>de</strong> mit<br />

Haustieren können vielleicht nicht mehr besucht wer<strong>de</strong>n. Einige <strong>Asthma</strong>tiker erlei<strong>de</strong>n<br />

regelmäßig schwere <strong>Asthma</strong>-Anfälle, die einen Besuch in <strong>de</strong>r Notfallaufnahme nötig machen.<br />

KranK sein Kann einsam machen<br />

Bereits Jugendliche mit schwerem <strong>Asthma</strong> können viele Aktivitäten mit Ihren Mit schülern<br />

und Freun<strong>de</strong>n nicht mitmachen, da das <strong>Asthma</strong> sie einschränkt. Auf <strong>de</strong>r Party wird<br />

geraucht, nicht je<strong>de</strong> Sportart ist geeignet, die Bäume und Gräser blühen, Tiere sind tabu –<br />

die Krankheit setzt <strong>de</strong>m <strong>Asthma</strong>tiker ständig Grenzen. Wer über mehrere Jahre mit Schwerem<br />

Allergischen <strong>Asthma</strong> lebt, kann ein Lied davon singen, in wie vielen Situa tionen er nicht<br />

dabei sein konnte o<strong>de</strong>r durfte. Es ist mühsam, dann immer wie<strong>de</strong>r die Initiative zu ergreifen<br />

und sich trotz<strong>de</strong>m nicht unterkriegen zu lassen. Noch gibt es bei allergischem <strong>Asthma</strong> kein<br />

Heilmittel, die Hyposensibilisierung ist bei Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong> nicht zugelassen.<br />

Mit <strong>de</strong>n üblichen Therapien wer<strong>de</strong>n lediglich die Symptome bekämpft. Und gera<strong>de</strong> bei<br />

Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong> ist <strong>de</strong>r Erfolg trotz vieler Medikamente nur unzureichend.<br />

Die meDizinische Forschung zeigt erFolge<br />

Die Therapiemöglichkeiten bei <strong>Asthma</strong> haben sich in <strong>de</strong>n letzten Jahrzehnten erheblich<br />

verbessert. Speziell für Menschen mit Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong> (SAA) gibt es<br />

eine Therapie. Diese Broschüre erklärt Ihnen, welche Prozesse im Körper für die Krankheit<br />

verantwortlich sind und wie die neuesten Erkenntnisse helfen, besser und früher<br />

auf diese Prozesse einzuwirken. Und sie zeigt Ihnen, was Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt<br />

noch tun können, um Ihr Leben Tag für Tag leichter führen und wie<strong>de</strong>r mehr genießen<br />

zu können.<br />

6 7


allergische erKranKungen: VerBreitet unD rätselhaFt<br />

Allergien nehmen in <strong>de</strong>n Industrielän<strong>de</strong>rn seit Jahren stetig<br />

zu. In Deutschland sind drei bis sechs Prozent <strong>de</strong>r Erwachsenen<br />

an <strong>Asthma</strong> erkrankt, das zu zwei Drittel mit einer<br />

Allergie einhergeht. Schwere <strong>Asthma</strong>tiker müssen mit<br />

massiven, wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n Symptomen zurechtkommen.<br />

Es gibt viele Substanzen, auf die Menschen allergisch<br />

reagieren können. Dazu gehören z. B. Birkenpollen, Milben,<br />

Tierhaare o<strong>de</strong>r Schimmelpilze. Aus dieser Überempfindlichkeit<br />

entstehen so unterschiedliche Krankheitsbil<strong>de</strong>r<br />

wie Heuschnupfen o<strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong> bronchiale.<br />

so täuscht sich Das immunsystem ...<br />

Allergische Reaktionen wer<strong>de</strong>n vom Immunsystem<br />

hervorgerufen. Dieses hat eigentlich die Funktion, <strong>de</strong>n<br />

Körper vor schädlichen Stoffen o<strong>de</strong>r Erregern zu schützen.<br />

Bei Allergikern stuft es allerdings auch Substanzen als<br />

gefährlich (= Allergen) ein, die <strong>de</strong>m Körper keinen Scha<strong>de</strong>n<br />

zufügen. Ist <strong>de</strong>r Organismus einmal auf ein Allergen<br />

empfindlich gewor<strong>de</strong>n (= Sensibilisierung), so wird dieses<br />

bei je<strong>de</strong>m erneuten Kontakt vom Immunsystem sofort<br />

wie<strong>de</strong>rerkannt und kann dann allergische Symptome zur<br />

Folge haben. Was geht dabei im Körper vor ?<br />

Wie kommt es zu Schwerem<br />

Allergien beginnen in <strong>de</strong>r Regel im Kin<strong>de</strong>salter, doch auch<br />

bei Erwachsenen gibt es Neuerkrankungen. Es ist noch<br />

nicht vollends geklärt, warum es zu diesen allergischen<br />

Reaktionen kommt. Manche Experten sehen u. a. in Umweltschadstoffen<br />

<strong>de</strong>n Auslöser. Es könnte auch an unserer<br />

Lebensweise liegen: ungünstigen Ernährungsgewohnheiten<br />

und übertriebener Hygiene. Bei starker Allergenbelastung<br />

und heftigem Pollenflug sind die verfügbaren Medikamente<br />

oft nicht aus reichend. Sie sind zwar besser verträglich<br />

als früher, die Allergiker lei<strong>de</strong>n aber trotz Therapie unter<br />

<strong>de</strong>n Symptomen.<br />

In <strong>de</strong>r Sensibilisierungsphase wer<strong>de</strong>n Allergie-Antikörper<br />

(Immunglobulin E) gebil<strong>de</strong>t, die jedoch zunächst noch<br />

keine Symptome auslösen. Diese Immunglobuline E (IgE)<br />

setzen sich auf die sogenannten Mastzellen. Mastzellen<br />

haben Botenstoffe gespeichert, darunter Histamine, die<br />

nach einer Ausschüttung Entzündungsreaktionen hervorrufen.<br />

Sie fin<strong>de</strong>n sich in großer Zahl in <strong>de</strong>r Haut, <strong>de</strong>r<br />

Schleimhaut <strong>de</strong>r Atemwege sowie im Magen-Darm-Trakt.<br />

Gelangt das Allergen erneut in <strong>de</strong>n Körper, kommt es mit<br />

<strong>de</strong>n IgE auf <strong>de</strong>n Mastzellen in Kontakt und verbin<strong>de</strong>t sie.<br />

Allergischen <strong>Asthma</strong>?<br />

Dieses sogenannte Bridging bewirkt eine explosionsartige<br />

Freisetzung von Histamin und an<strong>de</strong>ren Entzündungsstoffen<br />

aus <strong>de</strong>r Mastzelle. Hierdurch wird die allergische<br />

Reaktion ausgelöst. Man unterschei<strong>de</strong>t die Frühphase,<br />

welche innerhalb <strong>de</strong>r ersten zwei Stun<strong>de</strong>n abläuft, von<br />

<strong>de</strong>r Spätphase.<br />

entstehung allergischer symptome<br />

Allergene<br />

treten auf<br />

Allergie-Antikörper<br />

(IgE)<br />

wer<strong>de</strong>n<br />

gebil<strong>de</strong>t<br />

IgE setzen<br />

sich auf<br />

Mastzellen<br />

In <strong>de</strong>r Spätphase wer<strong>de</strong>n durch die Botenstoffe weitere<br />

Entzündungszellen angelockt, die das Ent zündungsgeschehen<br />

nicht zur Ruhe kommen lassen. Gera<strong>de</strong><br />

diese Spätreaktion spielt beim <strong>Asthma</strong> bronchiale eine<br />

wichtige Rolle. In beson<strong>de</strong>rs schweren Fällen kann<br />

die allergische Reaktion zu einem lebensbedrohlichen<br />

anaphylaktischen Schock führen.<br />

Erneutes<br />

Auftreten <strong>de</strong>r<br />

Allergene<br />

Allergene verbin<strong>de</strong>n IgE<br />

auf <strong>de</strong>r Mastzelle<br />

Freisetzung von<br />

Histamin und an<strong>de</strong>ren<br />

Botenstoffen<br />

8 9<br />

auftreten<br />

allergischer<br />

symptome


Schweres allergisches <strong>Asthma</strong> erkennen und kontrollieren<br />

Stufe 1<br />

Stufe 2<br />

Stufe 3<br />

Stufe 4<br />

Stufe 5<br />

Beschwer<strong>de</strong>n empfohlene Behandlung<br />

Zeitweilige Beschwer<strong>de</strong>n<br />

(1-2 mal pro Woche).<br />

Beschwer<strong>de</strong>n mehrmals pro<br />

Woche o<strong>de</strong>r schnellwirken<strong>de</strong>s<br />

Spray/Pulver wird mehrmals<br />

pro Woche benutzt.<br />

Beschwer<strong>de</strong>n können nicht<br />

verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, obwohl<br />

regelmäßig ein kortisonhaltiges<br />

Spray o<strong>de</strong>r Pulver mit niedriger<br />

Menge benutzt wird.<br />

Beschwer<strong>de</strong>n können nicht<br />

verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, obwohl die<br />

Medikamente entsprechend<br />

Stufe 3 regelmäßig genommen<br />

wur<strong>de</strong>n.<br />

Andauern<strong>de</strong> Beschwer<strong>de</strong>n<br />

trotz <strong>de</strong>r Behandlung gemäß<br />

<strong>de</strong>n vorherigen Stufen.<br />

Schnellwirken<strong>de</strong>s Betamimetikum<br />

als Spray o<strong>de</strong>r Pulver<br />

Zusätzliche und regelmäßige<br />

Nutzung eines kortisonhaltigen<br />

Sprays o<strong>de</strong>r Pulvers mit niedriger<br />

Menge<br />

Menge <strong>de</strong>s kortisonhaltigen Sprays<br />

o<strong>de</strong>r Pulvers steigern<br />

o<strong>de</strong>r<br />

zusätzlich zum kortisonhaltigen<br />

Spray o<strong>de</strong>r Pulver Benutzung eine<br />

langwirken<strong>de</strong>n Betamimetikums.<br />

Bei Kleinkin<strong>de</strong>rn wird zusätzlich zum<br />

kortisonhaltigen Spray o<strong>de</strong>r Pulver<br />

Montelukast empfohlen.<br />

Menge <strong>de</strong>s Kortisonsprays o<strong>de</strong>r<br />

Kortisonpulvers steigern, während<br />

das langwirken<strong>de</strong> Betamimetikum<br />

weiter wie zuvor benutzt wird.<br />

Bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen kann<br />

das inhalative Kortison gemeinsam<br />

sowohl mit Montelukast als auch mit<br />

einem langwirksamen Betamimetikum<br />

genommen wer<strong>de</strong>n.<br />

Erst bei dieser schweren Form <strong>de</strong>s<br />

<strong>Asthma</strong>s ist die zusätzliche<br />

Einnahme von Kortison in Tablettenform<br />

gerechtfertigt.<br />

verän<strong>de</strong>rt nach Patienten-Leitlinie zur NVL <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage, 2011<br />

weitere Behandlungsmöglichkeiten und<br />

hinweise<br />

Bedarfsmedikament wird nur genommen,<br />

wenn es benötigt wird.<br />

Bei Kin<strong>de</strong>rn kann als Alternative Ipratropiumbromid<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Anstatt eines inhalativen Kortisons kommt in<br />

begrün<strong>de</strong>ten Fällen Montelukast in Frage.<br />

In begrün<strong>de</strong>ten Fällen kann statt <strong>de</strong>m langwirken<strong>de</strong>n<br />

Betamimetikum Montelukast o<strong>de</strong>r<br />

Theophyllin in Kombination mit <strong>de</strong>m inhalativen<br />

Kortison eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Langwirken<strong>de</strong> Betamimetika sollen nur als<br />

Ergänzung zum inhalativen Kortison genommen<br />

wer<strong>de</strong>n!<br />

In begrün<strong>de</strong>ten Fällen kann Montelukast und/o<strong>de</strong>r<br />

Theophyllin zusätzlich zum inhalativen Kortison<br />

und <strong>de</strong>m langwirken<strong>de</strong>n Betamimetikum benutzt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

In begrün<strong>de</strong>ten Fällen kann das langwirken<strong>de</strong><br />

Betamimetikum weggelassen und Montelukast<br />

und/o<strong>de</strong>r Theophyllin zusätzlich zum inhalativen<br />

Kortison benutzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei Patienten ab 6 Jahren mit sehr schwerem allergischem<br />

<strong>Asthma</strong> kann zusätzlich das Spritzen <strong>de</strong>s<br />

Wirkstoffes Omalizumab unter die Haut erwogen<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Zusätzlich kann bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen in begrün<strong>de</strong>ten<br />

Fällen Theophyllin eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

einteilung Der therapiestuFen Bei asthma Bronchiale<br />

Die Deutsche Atemwegsliga hat, entsprechend <strong>de</strong>r<br />

Kontrolle <strong>de</strong>r Erkrankung, fünf Stufen <strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong>-<br />

Behandlung festgelegt. Ziel ist die langfristige Kontrolle<br />

<strong>de</strong>r chronischen Symptome und die Verringerung <strong>de</strong>r<br />

akuten Beschwer<strong>de</strong>n. Hierzu wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne<br />

Medikamente eingesetzt, die als Dauermedikation<br />

und Bedarfsmedikation angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n (siehe<br />

Tabelle). Je<strong>de</strong>r Patient muss mit seinem Arzt zusammen<br />

fest legen, welches für ihn die optimale Therapie ist.<br />

Ziel ist es, mit möglichst geringer Medikation eine möglichst<br />

gute Symptomkontrolle zu erreichen. Bei <strong>Asthma</strong> <strong>de</strong>r<br />

Stufe 5 ist dies lei<strong>de</strong>r oft nicht zu erreichen.<br />

saa – was Die etaBlierten therapien leisten Können<br />

Schweres Allergisches <strong>Asthma</strong> geht mit massiven Verän<strong>de</strong>rungen<br />

<strong>de</strong>r Bronchien einher. Dabei ist die Bronchialschleimhaut<br />

stark entzün<strong>de</strong>t, schwillt an und son<strong>de</strong>rt<br />

vermehrt Schleim ab. Der Durchmesser <strong>de</strong>r Bronchien<br />

wird so eng, dass nur noch wenig Luft hindurchströmen<br />

kann. Wenn eine akute Atemnot eintritt, müssen Medikamente<br />

angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die innerhalb von Minuten<br />

die Atemwege erweitern. Hierzu zählen kurz wirksame<br />

Beta-2-Sympathomimetika wie Salbutamol, Fenoterol,<br />

Terbutalin u. a., die als Dosieraerosol o<strong>de</strong>r als Inhalationslösung<br />

angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

Diese Medikamente helfen im Notfall zwar zuverlässig,<br />

reichen allein aber nicht aus, weil sich die Bronchien durch<br />

eine chronische Entzündung dauerhaft verengen wür<strong>de</strong>n.<br />

Damit es nicht so weit kommt, verschreibt <strong>de</strong>r Arzt Medikamente<br />

zur entzündungshemmen<strong>de</strong>n Basistherapie.<br />

Hierbei sind inhalative Kortikosteroi<strong>de</strong> (z. B. Beclometason,<br />

Fluticason, Bu<strong>de</strong>sonid) die wichtigsten Vertreter.<br />

Auch die lang wirksamen Beta-2-Sympathomimetika<br />

Formoterol und Salmeterol wer<strong>de</strong>n als Dauer medi-<br />

kation in Kombination mit einem inhalativen<br />

Kortiko steroid angewen<strong>de</strong>t.<br />

Bei Kin<strong>de</strong>rn im Alter von 2 – 14 Jahren können außer<strong>de</strong>m<br />

Leukotrien-Rezeptor-Antago nisten wie Montelukast als<br />

Kautablette – und bei älteren Patienten in Kombination mit<br />

an<strong>de</strong>ren Dauermedi kamen ten – die Lungenfunktion und<br />

<strong>Asthma</strong>-Symptomatik verbessern.<br />

Gera<strong>de</strong> bei Kin<strong>de</strong>rn ist eine konsequente <strong>Asthma</strong>-Therapie<br />

beson<strong>de</strong>rs wichtig. Der Arzt passt die medikamentöse<br />

Therapie schrittweise an die Erfor<strong>de</strong>rnisse je<strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s an.<br />

Nur wenn die Entzündung <strong>de</strong>r Bronchien erfolgreich<br />

behan<strong>de</strong>lt wird, kann das Therapieziel erreicht wer<strong>de</strong>n.<br />

Dabei gilt: so viel wie nötig und so wenig wie möglich,<br />

mit <strong>de</strong>n geringstmöglichen Nebenwirkungen.<br />

Sie selbst sind dabei ein Schlüssel zum Erfolg: Das so genannte<br />

Selbstmonitoring (Peak-Flow-Messung, <strong>Asthma</strong>-<br />

Tagebuch, Selbstanpassung <strong>de</strong>r Bedarfs medikation,<br />

Notfallplan), also die eigenständige Kon trolle <strong>de</strong>r Therapie<br />

durch Sie selbst, hilft, eine Therapie effizient zu unterstützen.<br />

Das Ziel <strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong>-Therapie ist die bestmögliche <strong>Asthma</strong>-Kontrolle mit völliger Symptomfreiheit.<br />

Es sollen keine Notfallbehandlungen wegen <strong>Asthma</strong> notwendig wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r Gebrauch an Bedarfsmedikation<br />

die Ausnahme sein und keine Exazerbationen auftreten.<br />

11<br />

10 11


12<br />

Die allergene im FoKus. wege ohne meDiKamente.<br />

Neben <strong>de</strong>r medikamentösen Therapie gibt es weitere Möglichkeiten, die Ursache <strong>de</strong>r Krankheit<br />

anzugehen. Die erste ist sehr naheliegend: Fin<strong>de</strong>n Sie Ihre Allergene heraus und mei<strong>de</strong>n Sie sie.<br />

Diese als Allergenkarenz bezeichnete Strategie kann das Leben stark einschränken und ist nicht<br />

in allen Fällen praktikabel, weil beispielsweise Pollen im Freien überall auftreten können o<strong>de</strong>r<br />

Hausstaub nicht vermeidbar ist. Gleichwohl ist sie ein wichtiger Baustein für <strong>de</strong>n Umgang mit<br />

<strong>Asthma</strong> und hilft, Atemnot auslösen<strong>de</strong> Situationen zu umgehen. <strong>Asthma</strong>-Schulung und Physiotherapie<br />

sind fester Bestandteil <strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong>-Behandlung. Durch die Atemtherapie können eine<br />

sinnvolle Atemtechnik erlernt, Schleim in <strong>de</strong>n Bronchien mobilisiert, Muskelverspannungen gelockert<br />

und die Beweglichkeit <strong>de</strong>s Brustkorbs verbessert wer<strong>de</strong>n. So ist die Lippenbremse eine<br />

sehr hilfreiche Atemtechnik, welche bei einem <strong>Asthma</strong>-Anfall als Notfallmaßnahme angewandt<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Sie wird ausgeführt, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Betroffene ruhig durch die Nase einatmet und<br />

anschließend langsam durch die zusammengepressten Lippen ausatmet. Durch diese Atemtechnik<br />

wird <strong>de</strong>r Atemstrom abgebremst, die Atemwege wer<strong>de</strong>n erweitert, und es wird somit<br />

ermöglicht, dass mehr Atemluft beim nächsten Einatmen aufgenommen wird.<br />

Eine weitere Option ist die sogenannte Hyposensibilisierung. Sie setzt auf die Fähigkeit <strong>de</strong>s<br />

Körpers, gegen Allergene unempfindlich zu wer<strong>de</strong>n. Dazu wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Körper die individuellen<br />

Allergene über einen längeren Zeitraum in steigen<strong>de</strong>r Dosierung zugeführt, bis die allergischen<br />

Reaktionen nachlassen o<strong>de</strong>r sogar ganz verschwin<strong>de</strong>n. Diese Therapie ist nicht in je<strong>de</strong>m Fall<br />

möglich. Die größten Erfolgsaussichten bestehen dann, wenn <strong>de</strong>r Patient erst seit kurzem<br />

erkrankt ist und auf eine eng begrenzte Zahl an Allergenen reagiert. Körperliches Training,<br />

Raucherentwöhnung, Gewichtsreduktion (falls nötig) sowie Rehabilitationsmaßnahmen<br />

beeinflussen <strong>de</strong>n Krankheitsverlauf positiv. Eventuell ist eine Arbeitsplatzberatung sinnvoll.<br />

leBen mit schwerem allergischen asthma<br />

Schweres Allergisches <strong>Asthma</strong> (SAA) raubt nicht nur die Luft zum Atmen, son<strong>de</strong>rn auch<br />

die Lebensqualität. Trotz<strong>de</strong>m wird es von Gesun<strong>de</strong>n häufig bagatellisiert. Sogar Betroffene<br />

neigen dazu, die Folgen ihrer Beschwer<strong>de</strong>n zu unterschätzen, obwohl sie damit meist<br />

täglich kämpfen. Nachts fin<strong>de</strong>n Patienten mit SAA trotz ihrer Medikamente keine Ruhe:<br />

Sie wachen auf und beginnen <strong>de</strong>n Tag mit Atemnot. Viele gewöhnen sich an das ständige<br />

Husten, Pfeifgeräusche, sogar an Atemnotanfälle und Klinik besuche. Ihnen ist oft gar<br />

nicht mehr bewusst, wie schön es sein könnte, ohne diese „ständigen Begleiter“ zu leben.<br />

wenn Die schweren asthma-<br />

anFälle immer wieDerKehren ...<br />

Wenn Sie zu <strong>de</strong>n Patienten mit SAA (Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong>) gehören, dann haben<br />

Sie sicher schon erlebt, dass Ihre <strong>Asthma</strong>-Anfälle trotz zuverlässiger Anwendung <strong>de</strong>r<br />

Medikamente und <strong>de</strong>r Beachtung aller zusätzlichen Maßnahmen (Allergenvermeidung,<br />

Rauchverzicht, Physiotherapie) wie<strong>de</strong>rkehren. Diese Werte misst Ihr behan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>r Arzt<br />

und legt daraufhin die für Sie geeignete Behandlung fest. SAA ist aber lei<strong>de</strong>r auch bei<br />

inhalativer Therapie mit maximaler Dosierung und wie<strong>de</strong>rholtem Einsatz von Kortisontabletten<br />

nie vollständig in <strong>de</strong>n Griff zu bekommen.<br />

Für Sie gibt es eine erfolgreich erprobte Therapie. Sie kann langfristig Ihre Symptome am Tag<br />

lin<strong>de</strong>rn, sorgt für Ihre nächtliche Ruhe und kann Sie vor weiteren Exazerbationen schützen. Damit<br />

kann Ihre Lebensqualität <strong>de</strong>utlich verbessert wer<strong>de</strong>n. Dieses Medikament wird Ihnen ein- o<strong>de</strong>r<br />

zweimal im Monat von Ihrem Arzt subkutan, also unter die Haut, gespritzt. Selbst Schweres<br />

Allergisches <strong>Asthma</strong> kann so wie<strong>de</strong>r gut unter Kontrolle kommen.<br />

Im folgen<strong>de</strong>n Kapitel wer<strong>de</strong>n Sie erfahren, wie die Therapie wirkt und was Sie im Vergleich<br />

zu bisherigen Medikamenten so beson<strong>de</strong>rs macht.<br />

13


Die Anti-IgE-Therapie<br />

Die anti-ige-therapie greift das schwere allergische asthma da an, wo die symptome entstehen.<br />

ein großer teil <strong>de</strong>r herkömmlichen medikation kann so verringert wer<strong>de</strong>n. wichtig ist nur, die<br />

therapie zuverlässig und langfristig durchzuführen.<br />

14 15


Der stoFF, mit Dem Die BeschwerDen Beginnen: immungloBulin e<br />

Herkömmliche Therapien lin<strong>de</strong>rn die Symptome <strong>de</strong>s Schweren Allergischen <strong>Asthma</strong>s zwar<br />

durch eine individuelle Arzneimittelkombination. Die Anti-IgE-Therapie jedoch greift die<br />

Krankheit bereits in einem früheren Stadium an: noch bevor die Symptome entstehen.<br />

Um <strong>de</strong>n Wirkmechanismus zu verstehen, ist es wichtig zu wissen, wie sich die Symptome<br />

ausbil<strong>de</strong>n. Wieso bekommt ein Betroffener, wenn er mit bestimmten Allergenen in Berührung<br />

kommt, einen schweren <strong>Asthma</strong>-Anfall? Kommt ein von allergischem <strong>Asthma</strong> betroffener<br />

Mensch mit seinen Allergenen in Berührung, reagiert sein Immunsystem sofort übermäßig,<br />

die Folge kann ein schwerer <strong>Asthma</strong>-Anfall sein.<br />

Die medizinische Forschung hat gezeigt, dass bei Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong> in 90 %<br />

<strong>de</strong>r Fälle Immunglobulin E (IgE) die Schlüsselfunktion für die Symptomentwicklung hat. Wird<br />

nun aber IgE „blockiert“, d. h. daran gehin<strong>de</strong>rt, Mastzellen zu aktivieren, die wie<strong>de</strong>rum allergische<br />

Symptome auslösen, so kann <strong>de</strong>r gesamte Prozess gestoppt bzw. <strong>de</strong>utlich reduziert<br />

wer<strong>de</strong>n. So bleiben die allergischen Reaktionen und damit viele Beschwer<strong>de</strong>n aus bzw.<br />

verringern sich. Diese Chance nutzt die Anti-IgE-Therapie.<br />

Früh in <strong>de</strong>n Krankheitsverlauf eingreifen<br />

weniger symptome, weniger meDiKamente<br />

Genauer gesagt: Die Forschung hat einen Wirkstoff entwickelt, <strong>de</strong>r sich passgenau mit <strong>de</strong>m<br />

Immunglobulin E (IgE) verbin<strong>de</strong>t und dieses blockiert. IgE ist so nicht mehr in <strong>de</strong>r Lage, sich<br />

auf <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>r Mastzellen festzusetzen und diese für die Allergene zu sensibilisieren.<br />

Bei Kontakt mit <strong>de</strong>m Allergen folgt keine Antikörperreaktion und wer<strong>de</strong>n keine Entzündungsbotenstoffe<br />

ausgeschüttet. Das IgE kann nicht agieren, die Symptomkaska<strong>de</strong> ist unterbrochen,<br />

Entzündungsreaktionen bleiben aus. Dieses Medikament ist bereits seit Oktober 2005 in<br />

Deutschland auf <strong>de</strong>m Markt. Weltweit sind bislang etwa 150.000 Menschen behan<strong>de</strong>lt wor<strong>de</strong>n.<br />

Wie auch bei an<strong>de</strong>ren Antikörpern, die als Medikamente eingesetzt wer<strong>de</strong>n, zeigt sich ein<br />

geringes Risiko für das Auftreten einer allergischen/anaphylaktischen Reaktion. Verglichen mit<br />

an<strong>de</strong>ren medikamentösen Antikörpern ist dieses Risiko allerdings gering. Diese Anti-IgE-Therapie<br />

zeichnet sich durch ein überzeugen<strong>de</strong>s Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil aus, welches<br />

in Studien unter Alltagsbedingungen und in Langzeit studien (bis zu 6 Jahren) bestätigt wur<strong>de</strong>.<br />

Je mehr freies IgE also von diesem neuen Wirkstoff gebun<strong>de</strong>n wird, <strong>de</strong>sto weniger IgE steht für<br />

die Symptomentwicklung zur Verfügung. Wichtig zu wissen ist auch, dass es zwar einige Wochen<br />

dauert, bis das bereits an die Mastzellen gebun<strong>de</strong>ne IgE so weit abgebaut ist, dass eine <strong>de</strong>utliche<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Symptome bemerkbar wird. Ist dieser Zustand aber einmal erreicht, sind die<br />

Ergebnisse sehr überzeugend. Gera<strong>de</strong> eine langfristige Behandlung ist sehr erfolgversprechend.<br />

In Studien wur<strong>de</strong>n bei Patienten mit schwerem anhalten<strong>de</strong>n <strong>Asthma</strong> (ab 6 Jahren) sehr gute<br />

Ergebnisse erreicht. So konnte die Anzahl schwerer <strong>Asthma</strong>-Anfälle um 50 % verringert wer<strong>de</strong>n.<br />

Es wur<strong>de</strong>n nur noch halb so viele Notaufnahmen verzeichnet. Unter <strong>de</strong>r Anti-IgE-Therapie nahmen<br />

die Patienten 32 % weniger orale Steroi<strong>de</strong> ein und es waren 80 % weniger Akutmedi kamente<br />

notwendig. Bei Kin<strong>de</strong>rn mit allergischem <strong>Asthma</strong> (6 – 12 Jahre) konnte ebenfalls die Steroid-Dosis<br />

<strong>de</strong>utlich verringert und die Exazerbationsrate halbiert wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet für <strong>de</strong>n Patienten<br />

weniger Beschwer<strong>de</strong>n, weniger Krankheitstage, weniger Medikamente und ein ganz neues<br />

Lebens gefühl.<br />

Die anti-ige-therapie<br />

Allergene<br />

treten auf<br />

IgE Anti-IgE Komplex- IgE-Antikörper verhin<strong>de</strong>rn,<br />

bildung dass sich IgE an die Mastzelle<br />

bin<strong>de</strong>n und Botenstoffe wie<br />

Histamin freigesetzt wer<strong>de</strong>n<br />

16 17


nehmen sie Den Fortschritt selBst in Die hanD<br />

Die Bereitschaft eines patienten, an einer therapie über lange zeit zuverlässig mitzuwirken, wird als<br />

compliance bezeichnet. sie ist einer <strong>de</strong>r schlüsselfaktoren dafür, wie gut die asthma-Beschwer<strong>de</strong>n<br />

kontrollierbar sind. Die asthma-spezialisten Dr. schwerk, Klinikum hannover, und Dr. schulz, Klinikum<br />

regensburg, erläutern die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r compliance in <strong>de</strong>r asthma-therapie.<br />

Bei <strong>de</strong>r Therapie <strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong>s bekämpfen wir vorwiegend<br />

die Symptome, nicht die Ursachen. Wir haben<br />

in <strong>de</strong>r Regel genügend Möglichkeiten, mit <strong>de</strong>nen wir das<br />

Behandlungsziel, nämlich gute <strong>Asthma</strong>-Kontrolle, bei<br />

<strong>de</strong>m Großteil <strong>de</strong>r Patienten erreichen können. Das ist<br />

allerdings eng verbun<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r optimalen Therapietreue<br />

<strong>de</strong>r Patienten. Die meisten Patienten müssen<br />

mehrmals täglich verschie<strong>de</strong>ne Medikamente einnehmen,<br />

Ihre Bereitschaft zur Therapie<br />

ist für <strong>de</strong>n Therapieerfolg wichtig<br />

und das in <strong>de</strong>r korrekten Dosierung. Hält <strong>de</strong>r Patient<br />

seinen Therapieplan ein, dann ist seine <strong>Asthma</strong>-<br />

Symptomatik meist erfolgreich kontrollierbar. Zu Beginn<br />

<strong>de</strong>r Therapie betreuen wir die Patienten <strong>de</strong>shalb<br />

über einige Monate hinweg sehr intensiv. Der Patient<br />

macht darüber hinaus regelmäßig seine Peak-Flow-<br />

Kontrollen und dokumentiert sie im Patiententagebuch.<br />

Diese persönliche ärztliche Betreuung und die <strong>de</strong>taillierte<br />

Aufklärung über die Krankheit im Rahmen von Gesprächen<br />

und Schulungen sind sehr wichtig für die Therapie-<br />

Compliance.<br />

Für die Anti-IgE-Therapie ist die Compliance zunächst<br />

noch wichtiger, da die Behandlung <strong>de</strong>m Patienten<br />

vergleichsweise häufige Arztbesuche abverlangt.<br />

Er muss alle 14 Tage bis 4 Wochen <strong>de</strong>n Arzt aufsuchen,<br />

um das Medikament verabreicht zu bekommen. Auch<br />

Geduld ist notwendig. Denn Therapieerfolge sind meist<br />

erst nach 16 Wochen zu sehen. Vielen Patienten geht<br />

es danach allerdings so gut, dass sie ihre herkömmliche<br />

Medikation <strong>de</strong>utlich reduzieren und auch mit schwerem<br />

<strong>Asthma</strong> ein aktives Leben führen können. Dabei passiert<br />

es schon mal, dass sie ihre Peak-Flow-Protokolle nicht<br />

mehr führen und <strong>de</strong>n <strong>Asthma</strong>-Verlauf lückenhaft<br />

dokumentieren. Manchmal nimmt auch die Einsicht<br />

in die Notwendigkeit <strong>de</strong>r weiteren Behandlung mit ihrem<br />

Erfolg ab. Trotz<strong>de</strong>m empfehlen wir die Therapie als<br />

Dauerbehandlung, damit die Symptome sicher kontrolliert<br />

bleiben. Die Patienten haben es selbst in <strong>de</strong>r Hand.<br />

Die anti-ige-therapie<br />

Was sich im Körper abspielt, wenn ein Stoff allergische Reaktionen auslöst, ist gut erforscht.<br />

So setzt <strong>de</strong>r als Immunglobulin E bezeichnete Antikörper eine typische Abfolge an Abwehrreaktionen<br />

in Gang. Die resultieren<strong>de</strong>n Symptome können zu <strong>Asthma</strong>-Anfällen führen.<br />

Die Anti-IgE-Therapie macht sich dieses Wissen zunutze und greift dort ein, wo die Symptome<br />

entstehen. Dabei wird Immunglobulin E aus geschaltet und die Abwehrkaska<strong>de</strong> gestoppt.<br />

Die Therapieerfolge sind dabei sehr überzeugend. Die Behandlung verlangt Geduld und Zuverlässigkeit.<br />

Das Medikament wird alle zwei bis vier Wochen vom Arzt verabreicht. Der Aufwand<br />

wird belohnt. Patienten, die treu ihrem Therapieplan folgen, können sich auf große Fortschritte<br />

in ihrer <strong>Asthma</strong>-Kontrolle freuen.<br />

18 19


Erfolge mit Anti-IgE<br />

Die anti-ige-therapie stellt einen großen schritt in <strong>de</strong>r Behandlung<br />

<strong>de</strong>s schweren allergischen asthmas dar. patienten mit einer<br />

jahrelangen Krankheitsgeschichte leben wie<strong>de</strong>r auf und erzählen<br />

von ihren persönlichen Fortschritten.<br />

20 21


22<br />

entspannter leBen ohne asthma-anFälle<br />

Wenn Sie an Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong> erkrankt sind, haben Sie bestimmt auch schon<br />

Situationen erlebt, die eine Notaufnahme im Krankenhaus notwendig macht. Der Gedanke<br />

daran kann Ihre Lebensfreu<strong>de</strong> stark beeinträchtigen. Schließlich können <strong>Asthma</strong>-Attacken<br />

auch objektiv lebensgefährlich sein. Die Anti-IgE-Therapie vermin<strong>de</strong>rt die Wahrscheinlichkeit<br />

eines schweren Anfalls erheblich. Sie führen ein unbeschwerteres Leben mit insgesamt <strong>de</strong>utlich<br />

weniger Krankentagen.<br />

<strong>Asthma</strong>-Anfälle reduzieren<br />

Keine angst Vor Der reizenDen lanDschaFt<br />

Gehen Sie einfach wie<strong>de</strong>r, wohin Sie wollen, ohne auf Allergene achten zu müssen. Die meis ten<br />

SAA-Betroffenen reagieren auf viele Stoffe allergisch. Pollen, Milben, Schimmelpilze, Nahrungsmittel<br />

– die Liste kann lang sein. Weil Sie auslösen<strong>de</strong> Allergene bewusst mei<strong>de</strong>n, ist Ihr Handlungsspielraum<br />

oft sehr eingeschränkt. Im Sommer rauben Ihnen die Pollen <strong>de</strong>n Atem, im Winter<br />

setzt die Kälte Ihren Bronchien zu. Reisen wer<strong>de</strong>n seltener, man bleibt immer öfter lieber zuhause.<br />

Anti-IgE verhin<strong>de</strong>rt die allergischen Reaktionen und hilft Ihnen, am unbeschwerten Leben<br />

<strong>de</strong>r Gesun<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>r teilnehmen zu können. Und auch Ihr Elan nimmt wie<strong>de</strong>r zu – im Beruf und<br />

in <strong>de</strong>r Freizeit.<br />

enDlich wieDer DurchschlaFen<br />

Schlafstörungen wegen Atembeschwer<strong>de</strong>n gehören zu <strong>de</strong>n häufigsten Symptomen bei SAA.<br />

Wer längere Zeit nicht mehr richtig durchschläft, verliert an Leistungskraft, die fehlen<strong>de</strong> nächtliche<br />

Erholung drückt außer<strong>de</strong>m auf das Gemüt. Eine Anti-IgE-Behandlung gibt <strong>de</strong>n betroffenen<br />

Menschen ihren gesun<strong>de</strong>n Schlaf wie<strong>de</strong>r. Sind die Symptome sicher kontrolliert, schläft es sich<br />

ruhig und tief bis zum nächsten Tag durch. Sie wer<strong>de</strong>n sich<br />

wun<strong>de</strong>rn, wie wach und kraftvoll Sie sich fühlen.<br />

mehr unternehmungslust<br />

Wer wie<strong>de</strong>r tief aus- und einatmen kann und die Kraft hat, sein Leben aktiv zu gestalten,<br />

<strong>de</strong>r wird sich auch wie<strong>de</strong>r als ein Teil <strong>de</strong>r Gemeinschaft fühlen können: mit Reisen, sportlichen<br />

Aktivitäten und allen Möglichkeiten, die die Welt zu unserem Vergnügen bietet. Was auch<br />

immer Sie sich vornehmen, Sie wer<strong>de</strong>n dabei spüren, es geht bergauf mit Ihren Kräften!<br />

23


Der inzwischen siebzehnjährige Malte und sein Arzt Dr. Schwerk aus <strong>de</strong>m Zentrum für Kin<strong>de</strong>rheilkun<strong>de</strong> und<br />

Ju gend medizin in Hannover unterhielten sich im April 2008 über Maltes Leben mit Schwerem Allergischen<br />

<strong>Asthma</strong> und da rüber, wie die neue Anti-IgE-Therapie sein Leben verän<strong>de</strong>rt hat. Dr. Schwerk betreut Malte seit<br />

ca. 2006. Mit <strong>de</strong>r neuen Therapie begannen sie im Juli 2007, also 9 Monate vor diesem Gespräch.<br />

Der anFang: starKe atemnot<br />

Dr. Schwerk: Malte, ich wür<strong>de</strong> gern von dir wissen,<br />

warum du bei mir bist und wie <strong>de</strong>ine Erkrankung<br />

angefangen hat.<br />

Malte: Also, ich habe seit meiner Geburt <strong>Asthma</strong> und<br />

ich war früher ganz oft im Krankenhaus wegen <strong>de</strong>r<br />

<strong>Asthma</strong>-Anfälle. Ich hatte außer<strong>de</strong>m eine Allergie auf<br />

viele Lebensmittel und konnte nur weniges essen.<br />

Am schlimmsten war für mich das Krankenhaus. Immer<br />

musste ich ins Krankenhaus, oft mit einem Rettungswagen<br />

und einmal sogar mit <strong>de</strong>m Helikopter.<br />

Malte Lanwert<br />

Was war <strong>de</strong>nn für dich beson<strong>de</strong>rs schrecklich,<br />

wenn du ins Krankenhaus musstest?<br />

Dass ich ganz schlimme Atemnot hatte. Und dass<br />

sich meine Eltern so große Sorgen gemacht haben.<br />

Und ich hatte große Angst zu ersticken.<br />

Du hast auch noch an<strong>de</strong>re allergische Erkrankungen.<br />

Ja. Die Neuro<strong>de</strong>rmitis und <strong>de</strong>n Heuschnupfen.<br />

BeschwerDen Das ganze Jahr<br />

Du hast erzählt, du hattest häufig dicke, rote<br />

Augen, bevor <strong>de</strong>r <strong>Asthma</strong>-Anfall kam.<br />

Stimmt, im Frühsommer, wenn die Pollen geflogen sind,<br />

da hatte ich richtig geschwollene Augen, da war meine<br />

Allergie immer stärker.<br />

Und die Neuro<strong>de</strong>rmitis, war die im Sommer<br />

auch schlimmer?<br />

„... dass die Pollen wie<strong>de</strong>r fliegen,<br />

davon habe ich gar nichts mitgekriegt”<br />

Wie war das früher mit <strong>de</strong>m Schulsport?<br />

Meine Sportlehrerin hat natürlich gewusst, dass ich<br />

<strong>Asthma</strong> habe, und ich hatte immer mein Inhaliergerät<br />

dabei. Ich habe mitgemacht, aber beim Sprinten o<strong>de</strong>r<br />

Laufen, da war ich nach ein paar Minuten Aufwärmen<br />

schon kaputt.<br />

Und <strong>de</strong>ine Mitschüler?<br />

Meistens sind die ja nett, aber manchmal können<br />

die auch ganz schön doof sein. Ich wur<strong>de</strong> früher in<br />

<strong>de</strong>r Grundschule ausgegrenzt. Sie haben sich lustig<br />

gemacht über mich. Und die meisten haben gefragt,<br />

ob die Neuro<strong>de</strong>rmitis ansteckend ist. Sie wollten<br />

dann schon sagen, geh weg von mir.<br />

Ja – es ist im Sommer ja warm und bei Wärme muss<br />

ich mich oft kratzen.<br />

Im Sommer und im Frühling ging es dir also<br />

schlecht, weil dann alles schlimmer wur<strong>de</strong>.<br />

Wie war es im Winter?<br />

Da ging es mir eigentlich auch schlecht, weil meine<br />

Lunge mit <strong>de</strong>r Kälte nicht fertig wur<strong>de</strong>.<br />

mit schwerem asthma<br />

in Der schule ein leBen mit meDiKamenten<br />

Wie lange brauchst du schon Medikamente?<br />

Schon immer, so weit ich mich zurückerinnern kann.<br />

Gibt es irgen<strong>de</strong>twas an<strong>de</strong>res, was du bei einem<br />

drohen<strong>de</strong>n <strong>Asthma</strong>-Anfall machst, außer Medikamente<br />

zu nehmen?<br />

Erst mal versuchen, ruhig zu atmen.<br />

Genau.<br />

Und dann wur<strong>de</strong> mir in <strong>de</strong>n Schulungen gezeigt,<br />

wie man <strong>de</strong>n „Kutscher-Sitz“ macht o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n<br />

„Lungen-Detektiv“. Aber das ist eher etwas für<br />

weniger schwere <strong>Asthma</strong>tiker.<br />

24 25


26<br />

Bevor wir mit <strong>de</strong>m neuen Medikament angefangen<br />

hatten, welche Medikamente musstest du da nehmen?<br />

Ich musste Singulair®-Tabletten nehmen. Und <strong>de</strong>n Viani®<br />

Diskus, zweimal täglich, einmal abends, einmal morgens.<br />

Hast du <strong>de</strong>nn vor diesem neuen Medikament, das wir<br />

jetzt seit einiger Zeit anwen<strong>de</strong>n, auch Probleme mit <strong>de</strong>r<br />

Haut gehabt?<br />

Ja, hatte ich. Also, durch das Medikament habe ich auch<br />

eine viel bessere Haut, ich kratze mich wesentlich weniger.<br />

Ich habe zwar gelesen, dass gera<strong>de</strong> die Pollen wie<strong>de</strong>r<br />

fliegen, davon habe ich dieses Mal aber gar nichts mitgekriegt.<br />

Normalerweise bin ich <strong>de</strong>r Erste, <strong>de</strong>r es mitkriegt,<br />

und jetzt fühle ich mich richtig gut, dass ich das noch<br />

nicht bemerkt habe.<br />

„Ich hatte schon lange keinen schweren <strong>Asthma</strong>-Anfall mehr”<br />

Die anti-ige-therapie öFFnet neue möglichKeiten gute aus sichten Für Die zuKunFt<br />

Lass uns auch über dieses neue Medikament sprechen.<br />

Ich weiß nicht genau, wann wir damit angefangen haben.<br />

Weißt du das noch?<br />

Im Juli letzten Jahres.<br />

Warum kannst du dich so gut daran erinnern?<br />

Was für Verän<strong>de</strong>rungen hast du bemerkt, seit<strong>de</strong>m<br />

du das Medikament bekommst?<br />

Wenn ich mich jetzt zum Beispiel im Sportunterricht warm<br />

laufe, kann ich normal laufen und dann sprinten und dann<br />

wie<strong>de</strong>r auf die normale Geschwindigkeit zurück, ohne<br />

dass mir irgendwas passiert. Und meine Allergien wur<strong>de</strong>n<br />

natürlich auch besser.<br />

Das heißt, du kannst wie<strong>de</strong>r Sport machen?<br />

Genau – also, Sport kann ich super mitmachen. Ich traue<br />

mir jetzt ein bisschen mehr zu. Wenn ich zum Beispiel<br />

früher immer mit meinem Freund Fußball gespielt hatte<br />

im Sommer, dann war ich nach fünf, zehn Minuten ers tens<br />

wegen <strong>de</strong>r Pollen platt und zweitens aus Erschöpfung.<br />

Jetzt kann ich Fußball spielen, wann ich will.<br />

Das ist ja toll. Hast du <strong>de</strong>nn noch manchmal Angst<br />

zu sterben?<br />

Nein. Ich hatte schon lange keinen schweren <strong>Asthma</strong>-<br />

Anfall mehr.<br />

Heute wird Malte bereits 5 Jahre<br />

mit <strong>de</strong>r Anti-IgE Therapie behan<strong>de</strong>lt<br />

und es geht ihm noch immer gut.<br />

Hast du auch Medikamente verringern können?<br />

Ja. Ich muss jetzt nur noch zweimal täglich inhalieren<br />

und das war’s.<br />

Und ich meine auch, du hast ein Nasenspray<br />

genommen. Wie hat sich <strong>de</strong>nn das verän<strong>de</strong>rt?<br />

Kriegst du jetzt besser Luft?<br />

Das Nasenspray habe ich schon lange nicht mehr<br />

genommen – Luft durch die Nase kriege ich fast immer.<br />

Wie lange hat das gedauert von <strong>de</strong>r ersten Spritze an,<br />

die ich dir gegeben habe, bis du gemerkt hast, es geht<br />

dir besser?<br />

Hast du mit <strong>de</strong>iner Haut und mit <strong>de</strong>m Heuschnupfen<br />

eigentlich noch Probleme?<br />

Nein, ich kratze mich kaum noch. Kortison für die Haut<br />

brauche ich gar nicht mehr. Ich habe bis jetzt auch keinen<br />

Heuschnupfen mehr bemerkt.<br />

Zwei bis drei Spritzen, das war’s.<br />

Wie oft bekommst du die Spritzen?<br />

Alle zwei Wochen.<br />

Malte, vielen Dank. Du hast uns ganz gut vermittelt,<br />

wie das ist, so eine Krankheit zu haben, und vor allem<br />

auch ganz klar gemacht, dass es darum geht, aufrecht<br />

durchs Leben zu gehen. Dafür vielen Dank.<br />

27


Tanja Irlbeck und ihr Arzt Dr. Schulz sprachen am 27.03.2008 im Klinikum Regensburg über Fortschritte in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Asthma</strong>-Therapie. Frau Irlbeck ist heute 36 Jahre alt. Ihr Leben war von <strong>de</strong>r Kindheit an durch die Krankheit geprägt.<br />

Seit 2006 geht es ihr <strong>de</strong>utlich besser.<br />

„ Ich bin jetzt wirklich wie<strong>de</strong>r ein<br />

sehr aktiver Mensch”<br />

nächtliche BeschwerDen unD regelmässige<br />

KranKenhausauFenthalte<br />

Dr. Schulz: Frau Irlbeck, wenn Sie zurück<strong>de</strong>nken,<br />

wie lange sind Sie schon mit <strong>de</strong>m <strong>Asthma</strong> geplagt?<br />

Tanja Irlbeck: Also, erstmals wur<strong>de</strong> <strong>Asthma</strong> bei mir mit<br />

drei Jahren diagnostiziert, da hatte ich Keuchhusten und<br />

dabei hat mein Hausarzt das <strong>Asthma</strong> diagnostiziert. Mein<br />

Vater hat auch <strong>Asthma</strong>. Einmal waren wir in einem Pfer<strong>de</strong>stall<br />

zu Besuch, dort habe ich einen schweren <strong>Asthma</strong>-<br />

Anfall bekommen. Ich musste gleich ärztlich behan<strong>de</strong>lt<br />

wer<strong>de</strong>n mit einer Kortisonspritze.<br />

Ich gehe davon aus, dass man bald überlegt hat,<br />

auf was Sie alles allergisch sein könnten.<br />

In <strong>de</strong>r 1. bis 3. Klasse war ich je<strong>de</strong>n Winter, also immer<br />

November und Dezember, in Regensburg wegen <strong>Asthma</strong><br />

in <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>rklinik. Erst später, als ich so zwölf, dreizehn<br />

Jahre alt war, kamen Allergietests hinzu.<br />

Was kam dabei heraus?<br />

Dass ich stark allergisch reagiere auf Bäume, Gräser,<br />

Pollen, Tierhaare aller Art, Katzen, Hun<strong>de</strong>, Pfer<strong>de</strong>,<br />

Schimmelpilze und Hausstaubmilben.<br />

Sie haben damals versucht, möglichst wenig mit<br />

Allergenen in Kontakt zu geraten. Hat das dazu<br />

geführt, dass das <strong>Asthma</strong> stabil gehalten wur<strong>de</strong>,<br />

o<strong>de</strong>r war Ihr Lebensalltag trotz<strong>de</strong>m immer noch<br />

stark vom <strong>Asthma</strong> geprägt?<br />

Mein Lebensalltag war schon noch geprägt durch die<br />

<strong>Asthma</strong>-Beschwer<strong>de</strong>n. Vor allem diese nächtlichen<br />

Beschwer<strong>de</strong>n waren immer so schlimm, im Winter, wenn<br />

es neblig war und ich auch noch einen Infekt hatte. Wir<br />

mussten in einem Winter in <strong>de</strong>r Nacht <strong>de</strong>n Hausarzt anrufen<br />

und ich bin mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren<br />

wor<strong>de</strong>n und habe Sauerstoff gebraucht. Ich war so vier<br />

bis sechs Wochen im Krankenhaus, auch über Weihnachten.<br />

Sogar im Unterricht musste ich eine Infusion dran haben<br />

und irgendwelche Proben nachschreiben, also, das war<br />

eine schlimme Zeit vor allem in <strong>de</strong>n ersten drei Schuljahren.<br />

Sie versuchten, alle Situationen zu vermei<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>nen<br />

die Beschwer<strong>de</strong>n auftreten könnten. Sie haben die<br />

Allergene aus Ihrem Haushalt entfernt und trotz<strong>de</strong>m<br />

hat das eigentlich zu keiner richtig guten Kontrolle Ihrer<br />

<strong>Asthma</strong>-Beschwer<strong>de</strong>n geführt.<br />

Ja, lei<strong>de</strong>r, mein <strong>Asthma</strong> war total außer Kontrolle. Verschie<strong>de</strong>nste<br />

Ärzte haben es über Jahre nicht unter Kontrolle<br />

gebracht, und dann ist eben immer eine Panik und Angst<br />

entstan<strong>de</strong>n, wenn ich irgendwelche Sachen wie Sport<br />

zum Beispiel versuchte, bei <strong>de</strong>nen ich schon einmal einen<br />

<strong>Asthma</strong>-Anfall bekommen hatte.<br />

einschränKungen<br />

im BeruFsleBen<br />

Mittlerweile sind Sie erwachsen. Sie haben einen Beruf<br />

und leben Ihr Leben. Hat Ihr <strong>Asthma</strong> Ihre Berufs wahl<br />

o<strong>de</strong>r Berufsausübung beeinflusst?<br />

Allerdings. Während <strong>de</strong>s Abiturs hatte ich stressbedingt<br />

immer asthmatische Beschwer<strong>de</strong>n und brauchte auch<br />

öfters Kortisontherapien. Nach <strong>de</strong>m Abitur hab ich dann<br />

<strong>de</strong>n Pflegeberuf gewählt, <strong>de</strong>n ich aber nur drei Jahre<br />

ausüben konnte. Danach kam ich als Erzieherin nach Straubing<br />

Tanja Irlbeck<br />

in die Schule für Körperbehin<strong>de</strong>rte, da bin ich jetzt seit<br />

sechs Jahren tätig und Gott sei Dank, toi, toi, toi, geht’s<br />

jetzt einigermaßen wie<strong>de</strong>r. Seit<strong>de</strong>m ich jetzt dieses neue<br />

Medikament nehme, geht es mir wie<strong>de</strong>r gut. Ich bin auch<br />

wesentlich seltener krank.<br />

Können Sie sagen, wie intensiv zu diesem Zeitpunkt<br />

Ihr <strong>Asthma</strong> behan<strong>de</strong>lt wur<strong>de</strong>?<br />

Also, ich hab damals das Spray bei Bedarf tagsüber und<br />

auch nachts eingenommen, zusätzlich ein Kombinationspräparat<br />

zum Inhalieren, Antihistaminika und Kortisontabletten,<br />

weil ich immer wie<strong>de</strong>r Beschwer<strong>de</strong>n hatte.<br />

Also eine ausgereizte <strong>Asthma</strong>-Therapie mit systemischem<br />

Kortison sogar, und trotz<strong>de</strong>m war es notwendig, <strong>de</strong>n<br />

Beruf zu wechseln. Wie war es mit sportlichen Aktivitäten?<br />

War zu <strong>de</strong>m Zeitpunkt überhaupt nicht möglich. Sobald<br />

ich nur langsam über einen kleinen Berg ging, war<br />

ich so aus <strong>de</strong>r Puste, dass ich min<strong>de</strong>stens zweimal mein<br />

<strong>Asthma</strong>-Spray nehmen musste und dann erst eine längere<br />

Ruhephase brauchte, um überhaupt weitergehen zu können.<br />

28 29


anti-ige macht Viele anDere meDiKamente üBerFlüssig<br />

Und dann sind Sie zu uns gekommen. Wie lange ist das<br />

jetzt etwa her?<br />

Im August wer<strong>de</strong>n es jetzt drei Jahre.<br />

Sie haben die Anti-IgE-Therapie dann konsequent<br />

eingehalten, mit einer Probephase über mehrere<br />

Wochen. Was waren die positiven Effekte, die Sie<br />

bemerkt haben?<br />

Die positiven Effekte waren vor allem, dass ich wie<strong>de</strong>r<br />

besser atmen konnte und wie<strong>de</strong>r belastbarer war, teils<br />

im sportlichen Bereich, teils im beruflichen Bereich. Aber<br />

das größte Plus war, dass ich die Winter über gar nicht<br />

krank wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r nur sehr wenig krank war und auch kein<br />

<strong>Asthma</strong> mehr hatte.<br />

Das heißt, die IgE-Therapie wirkt <strong>de</strong>utlich besser als die<br />

Therapien <strong>de</strong>r Vorjahre. Wie lange hat es <strong>de</strong>nn gedauert,<br />

bis Sie gemerkt haben, dass es Ihnen besser geht?<br />

Ungefähr fünf bis sechs Monate.<br />

Wie hat sich <strong>de</strong>nn Ihre Therapie entwickelt, konnten wir<br />

schon Medikamente verringern?<br />

Die Anti-IgE-Therapie haben wir weitergeführt, aber wir<br />

haben die Sprays sehr reduzieren können und vor allem<br />

das Kortison weggelassen.<br />

Gab es <strong>de</strong>nn seit <strong>de</strong>r Therapie mit <strong>de</strong>m Anti-IgE noch<br />

<strong>Asthma</strong>-Anfälle? Krankenhausaufenthalte?<br />

Also, seit<strong>de</strong>m ich mit <strong>de</strong>m neuen Medikament behan<strong>de</strong>lt<br />

wur<strong>de</strong>, war ich nicht mehr im Krankenhaus und ich hab<br />

auch keinen schweren <strong>Asthma</strong>-Anfall mehr gehabt.<br />

Krankheitszeiten o<strong>de</strong>r Fehlzeiten am Arbeitsplatz?<br />

Mein Chef ist sehr glücklich, dass ich jetzt sehr, sehr<br />

geringe Ausfallzeiten habe.<br />

Viele aKtiVitäten Können wieDer auFgenommen werDen<br />

Und wie ist das im Privatleben?<br />

Da sieht es auch <strong>de</strong>utlich besser aus, weil ich viel aktiver<br />

sein kann. Ich kann an sämtlichen Feiern teilnehmen. Ich<br />

kann auch mal wohin gehen, wo geraucht wird, ohne dass<br />

ich gleich einen <strong>Asthma</strong>-Anfall bekomme, und ich kann<br />

auch mal Radtouren mit Freun<strong>de</strong>n unternehmen. Also,<br />

ich bin jetzt wirklich wie<strong>de</strong>r ein sehr aktiver Mensch.<br />

Wenn Sie Ihre Vorher-nachher-Beurteilung mit<br />

einem Satz zusammenfassen: Wie hat sich Ihr Leben<br />

verän<strong>de</strong>rt?<br />

Das hat sich zu hun<strong>de</strong>rt Prozent positiv verän<strong>de</strong>rt.<br />

Das ist einfach super.<br />

Und wie sehen Sie jetzt bezüglich <strong>de</strong>s weiterhin bestehen<strong>de</strong>n<br />

<strong>Asthma</strong>s die zukünftige Therapie?<br />

Es ist eigentlich kein Problem für mich, wenn ich das Medikament<br />

alle zwei Wochen gespritzt bekomme. Aber wenn<br />

ich es vielleicht nur alle vier Wochen gespritzt bekommen<br />

müsste, dann wäre das natürlich super.<br />

worauF es anKommt: leBensqualität<br />

Denken Sie jetzt noch ständig an Ihr <strong>Asthma</strong> o<strong>de</strong>r<br />

vergessen Sie es auch einmal?<br />

Das vergesse ich sogar sehr häufig. Ganz ehrlich. Letztes<br />

Mal war ich mit ein paar Freundinnen unterwegs und<br />

die haben gesagt: „Hast du <strong>de</strong>in <strong>Asthma</strong>-Spray dabei?<br />

Wir gehen jetzt über einen Berg.“ Da meinte ich: „Das hätte<br />

ich glatt im Auto liegen lassen. Gut, dass ihr mich erinnert.“<br />

Und vor allem geht’s mir auch von <strong>de</strong>r Psyche her gut,<br />

ohne dass ich gleich Panik kriege, wenn ich das Spray mal<br />

nicht dabeihabe. Und ich bekomme nachts keinen <strong>Asthma</strong>-<br />

Anfall mehr. Ich schlafe ruhig.<br />

Danke sehr, Frau Irlbeck.<br />

Gern geschehen.<br />

noch heute verträgt Frau irlbeck die anti-ige-<br />

therapie gut. ihr asthma ist bis auf kleinere ausnahmen<br />

gut kontrolliert. in <strong>de</strong>n zurück liegen<strong>de</strong>n Jahren<br />

kam es zu keinen asthma-bedingten Fehl zeiten am<br />

arbeitsplatz. systemische steroi<strong>de</strong> mussten nicht<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />

Das wichtigste Therapieziel bei Schwerem Allergischen <strong>Asthma</strong> ist, die Symptome anhaltend zu kontrollieren.<br />

Die Anti-IgE-Therapie bringt auch Patienten mit hartnäckig wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong>n Beschwer<strong>de</strong>n diesem Ziel erheblich<br />

näher. Die Lebensqualität kann auf ein ganz neues Niveau steigen.<br />

Schwere Anfälle wer<strong>de</strong>n seltener. Bleiben sie aus, nimmt auch die Angst vor <strong>de</strong>m <strong>Asthma</strong> ab. Gleichzeitig verbessert<br />

sich die Leistungsfähigkeit. Sie fehlen seltener am Arbeitsplatz, wer<strong>de</strong>n aktiver, verbringen mehr Zeit im Freien und<br />

können wie<strong>de</strong>r Urlaube und sportliche Aktivitäten planen. Und schließlich müssen Patienten, die mit Anti-IgE erfolgreich<br />

eingestellt sind, weniger an<strong>de</strong>re Medikamente einnehmen, was <strong>de</strong>n Körper zusätzlich entlastet.<br />

Viele Menschen, die eine wahre Odyssee <strong>de</strong>r Therapien hinter sich gebracht haben, fin<strong>de</strong>n durch die Anti-IgE-Behandlung<br />

neuen Mut und neue Kraft.<br />

<strong>30</strong> 31


Nehmen Sie Ihr <strong>Asthma</strong><br />

selbst in die Hand<br />

lassen sie sich ihr leben nicht von ihrem schweren allergischen asthma<br />

diktieren. es gibt die anti-ige-therapie und noch einige an<strong>de</strong>re möglichkeiten,<br />

mit <strong>de</strong>nen sie die Beschwer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n griff bekommen können.<br />

erfahren sie auf <strong>de</strong>n nächsten seiten, was sie selbst noch tun können.<br />

32 33


Die wichtigsten Schritte in ein neues Leben<br />

worüBer sie mit ihrem arzt sprechen sollten<br />

Ihr Arzt hat Ihnen eine Anti-IgE-Therapie empfohlen. Folgen<strong>de</strong>s ist hierbei zu beachten:<br />

1) Die Anti-IgE-Therapie wird in <strong>de</strong>n Leitlinien zur Diagnostik und Therapie von <strong>Asthma</strong><br />

empfohlen. * Wenn die folgen<strong>de</strong>n Punkte zutreffen, kann vom Arzt eine Anti-IgE-Therapie<br />

ab einem Alter von 6 Jahren in Erwägung gezogen wer<strong>de</strong>n:<br />

Das <strong>Asthma</strong> ist unzureichend kontrolliert, trotz maximaler Dosierung <strong>de</strong>r Inhalationsmedikamente<br />

Mehrfach wur<strong>de</strong>n schwere Anfälle dokumentiert<br />

Der Patient lei<strong>de</strong>t tags o<strong>de</strong>r nachts unter seinen Symptomen<br />

Jugendliche und Erwachsene (ab 12 Jahren) haben eine eingeschränkte Lungen funktion<br />

(FEV 1 < 80 %)<br />

Das <strong>Asthma</strong> hat allergische Auslöser (positiver Prick-Test o<strong>de</strong>r RAST gegenüber<br />

einem ganzjährigen Allergen; IgE ≥ 76 IE/ml)<br />

2) Lassen Sie sich <strong>de</strong>n Wirkmechanismus <strong>de</strong>r Anti-IgE-Therapie erklären. Nur eine<br />

Behandlung, die Sie verstehen, wer<strong>de</strong>n Sie gerne und dauerhaft durchführen.<br />

3) Die Therapie wirkt langfristig. Ihr Arzt erklärt Ihnen, wie und wann Sie mit <strong>de</strong>m Peak-<br />

Flow-Meter Ihren aktuellen Wert ermitteln sollten. Sie erhalten auch einen neuen<br />

Behandlungsplan und ein Patiententagebuch, um Medikationen und Peak-Flow-Werte<br />

zu dokumentieren.<br />

34 35


was sie schon immer üBer saa wissen wollten<br />

Haben Sie noch Fragen? Dann scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt anzusprechen.<br />

Einige Fragen könnten sein:<br />

Habe ich Schweres Allergisches <strong>Asthma</strong>?<br />

Was sind meine aktuellen Lungenfunktionswerte (FEV 1 ) und IgE-Serumwerte?<br />

Kommt die Anti-IgE-Therapie für mich in Frage?<br />

Was gibt es bei dieser Therapie zu beachten?<br />

Wie oft muss ich zur Behandlung kommen?<br />

Wie kann ich die Therapie selbst erfolgreicher machen?<br />

Können meine Angehörigen helfen?<br />

Muss ich die Therapie selbst bezahlen?<br />

Welche Ergebnisse kann ich erwarten? Wer<strong>de</strong> ich gar keine Symptome mehr haben?<br />

Wie lange dauert die Therapie? Wer<strong>de</strong> ich wie<strong>de</strong>r ganz gesund?<br />

Welche Fragen Sie auch immer zu ihrer Erkrankung und Ihrer neuen Behandlung haben –<br />

wen<strong>de</strong>n sie sich an Ihren Arzt. Er wird mit Ihnen Ihre Fragen gerne beantworten.<br />

Rat suchen bei SAA<br />

was sie selBst tun Können<br />

Es gibt neben <strong>de</strong>r zuverlässigen Einhaltung Ihres Behandlungsplans noch einige an<strong>de</strong>re Möglichkeiten, wie Sie die<br />

<strong>Asthma</strong>-Kontrolle unterstützen können.<br />

Achten Sie auf eine gesun<strong>de</strong> Ernährung und Ihr Körpergewicht.<br />

Übergewicht belastet unnötig Ihre Atemwege.<br />

Trainieren Sie Ihr körperliches Ausdauervermögen ein<br />

wenig. Sie müssen sich dann in Belastungssitua tionen<br />

weniger anstrengen, und das Risiko, einen <strong>Asthma</strong>-<br />

Anfall zu haben, sinkt.<br />

Atemgymnastik stärkt Ihre Atemmuskulatur, ver bessert<br />

die Ausatmung und vermin<strong>de</strong>rt so die Angst bei einem<br />

<strong>Asthma</strong>-Anfall.<br />

was eltern unD angehörige tun Können<br />

Als erziehungsberechtigte Person wer<strong>de</strong>n Sie mit zum Arzt<br />

gehen und von ihm eine Reihe Fragen gestellt bekommen.<br />

Bereiten Sie sich vor. Der Arzt wird nach Art und Häufigkeit<br />

<strong>de</strong>r Symptome fragen. Er möchte wissen, was die Symptome<br />

wahrscheinlich auslöst und ob sie auch im Schlaf<br />

auftreten. Fin<strong>de</strong>n Sie heraus, ob es schon früher Allergien<br />

in Ihrer Familie gegeben hat. Nehmen Sie eine Liste <strong>de</strong>r<br />

Medikamente mit, die Ihr Kind einnimmt.<br />

In einer <strong>Asthma</strong>-Schulung lernen Sie, was während<br />

eines <strong>Asthma</strong>-Anfalls in <strong>de</strong>r Lunge abläuft, wie Sie<br />

Ihre Auslöser herausfin<strong>de</strong>n und mei<strong>de</strong>n können und<br />

schließlich ganz praktisch, was im Notfall zu tun ist.<br />

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, mit Angst und<br />

Stress besser zurechtzukommen. Manche schwören auf<br />

Yoga, an<strong>de</strong>re auf autogenes Training o<strong>de</strong>r progressive<br />

Entspannung – fin<strong>de</strong>n Sie heraus, was Ihnen gut tut.<br />

Erklären Sie Ihrem Kind die Untersuchungen, die Ergebnisse<br />

und <strong>de</strong>n Behandlungsplan. Machen Sie ihm <strong>de</strong>utlich,<br />

wie wichtig es ist, die Medikamente zuverlässig zu nehmen.<br />

Je mehr Sie Ihr Kind an <strong>de</strong>m Verlauf <strong>de</strong>r Behandlung und<br />

<strong>de</strong>n Gesprächen mit <strong>de</strong>m Arzt teilnehmen lassen, <strong>de</strong>sto<br />

besser wird es seine Therapie verstehen und einhalten.<br />

Es ist sinnvoll, Lehrer o<strong>de</strong>r die Ausbil<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Lehr stelle<br />

zu informieren, welche Stoffe das <strong>Asthma</strong> auslösen<br />

können und wie <strong>de</strong>r Behandlungsplan aussieht. Je offener<br />

Sie über das <strong>Asthma</strong> re<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto selbstverständlicher<br />

und aufmerksamer wird man damit umgehen.<br />

36 37


Nützliche Informationen rund um SAA<br />

holen sie sich rat Bei experten unD selBsthilFegruppen<br />

Deutscher allergie- und asthmabund e. V. (DaaB)<br />

Fliethstraße 114<br />

41061 Mönchengladbach<br />

Beratungshotline: 0 18 05 / 05 21 21<br />

info@daab.<strong>de</strong><br />

www.daab.<strong>de</strong><br />

Deutsche lungenstiftung e. V.<br />

Herrenhäuser Kirchweg 5<br />

<strong>30</strong>167 Hannover<br />

Tel.: 05 11 / 2 15 51 10, Fax: 05 11 / 2 15 51 13<br />

<strong>de</strong>utsche.lungenstiftung@t-online.<strong>de</strong><br />

www.lungenstiftung.<strong>de</strong><br />

arbeitsgemeinschaft asthmaschulung<br />

im Kin<strong>de</strong>s- und Jugendalter e. V.<br />

Iburger Straße 187<br />

49082 Osnabrück<br />

Tel.: 05 41 / 5 60 22 13, Fax: 05 41 / 5 82 99 85<br />

hesseAKOS@uminfo.<strong>de</strong><br />

www.asthmaschulung.<strong>de</strong><br />

Deutscher Verband für<br />

gesundheitssport und sporttherapie e. V.<br />

Vogelsanger Weg 48<br />

50354 Hürth-Efferen<br />

Tel.: 0 22 33 / 6 50 17, Fax: 0 22 33 / 6 45 61<br />

dvgs@dvgs.<strong>de</strong><br />

www.dvgs.<strong>de</strong><br />

patientenliga atemwegserkrankungen e. V.<br />

Berliner Straße 84<br />

55276 Dienheim<br />

Tel.: 0 61 33 / 35 43, Fax: 0 61 33 / 92 45 57<br />

pla@patientenliga-atemwegserkrankungen.<strong>de</strong><br />

www.patientenliga-atemwegserkrankungen.<strong>de</strong><br />

Deutsche atemwegsliga e. V.<br />

Im Prinzenpalais / Burgstraße<br />

33175 Bad Lippspringe<br />

Tel.: 0 52 52 / 93 36 15, Fax: 0 52 52 / 93 36 16<br />

kontakt@atemwegsliga.<strong>de</strong><br />

www.atemwegsliga.<strong>de</strong><br />

ag lungensport in Deutschland e. V.<br />

c/o PCM<br />

Wilhelm-Theodor-Römheld-Str. 20<br />

551<strong>30</strong> Mainz<br />

Tel: 0 61 31 / 9 71 88 32, Fax: 0 61 31 / 9 71 88 27<br />

lungensport@pharmedico.<strong>de</strong><br />

www.lungensport.org<br />

geschäftsstelle <strong>de</strong>s pina e. V.<br />

Katja Berg<br />

Sekretariat<br />

Klinik für Kin<strong>de</strong>r- und Jugendmedizin<br />

Campus Zentrum Lübeck<br />

Ratzeburger Allee 160 (Haus 40)<br />

23538 Lübeck<br />

Tel: 04 51 / 5 00 25 50, Fax: 04 51 / 5 00 60 64<br />

berg@paedia.ukl.mu-luebeck.<strong>de</strong><br />

german asthma net e.V.<br />

c/o Klinik für Kin<strong>de</strong>r- und Jugendmedizin <strong>de</strong>r<br />

Ruhr-Universität Bochum im St. Josef-Hospital<br />

Alexandrinenstr. 5<br />

44791 Bochum<br />

Ansprechpartnerin: S. Meier<br />

Tel: 02 34 / 5 09 26 93, Fax: 02 34 / 5 09 26 94<br />

info@german-asthma-net.<strong>de</strong><br />

e.V.www.german-asthma-net.<strong>de</strong>/<br />

naKos<br />

nationale Kontakt- und informationsstelle<br />

zur anregung und unterstützung von selbsthilfegruppen<br />

Wilmersdorfer Straße 39<br />

10627 Berlin<br />

Tel.: 0 <strong>30</strong> / 31 01 89 60, Fax: 0 <strong>30</strong> / 31 01 89 70<br />

selbsthilfe@nakos.<strong>de</strong><br />

www.nakos.<strong>de</strong><br />

Deutsche arbeitsgemeinschaft<br />

selbsthilfegruppen e. V.<br />

Wilmersdorfer Straße 39<br />

10627 Berlin<br />

Tel.: 0 <strong>30</strong> / 31 01 89 74<br />

verwaltung@dag-shg.<strong>de</strong><br />

38 39


Bücher zum thema<br />

asthma bronchiale. eine information<br />

für patienten und angehörige<br />

Arzneimittelkommission <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen<br />

Ärzteschaft (AKdÄ) und TK<br />

nexus GmbH, O<strong>de</strong>nthal, 1. Auflage 2002<br />

ISBN 3-933779-15-4<br />

antworten auf die 111 häufigsten Fragen zu<br />

allergie und asthma: praxis-wissen aus 25 Jahren<br />

Beratungs-Kompetenz <strong>de</strong>s DaaB<br />

Anja Schwalfenberg, Sonja Lämmel, Christa Spinne<br />

und Ingrid Voigtmann<br />

Trias Taschenbuch, April 2004<br />

endlich durchatmen: wirksame atem- und sporttherapie<br />

bei asthma, chronischer Bronchitis und<br />

lungenemphysem. Ein Übungsbuch von Rainer<br />

Dierkesmann, Sonja Bissinger und Thomas Weingand<br />

Trias Taschenbuch, August 2005<br />

online<br />

patientenleitlinie zur nationalen Versorgungs<br />

leitlinie asthma, 2. auflage, Juli 2011<br />

Ärztliches Zentrum für Qualität in <strong>de</strong>r Medizin (ÄZQ)<br />

www.versorgungsleitlinien.<strong>de</strong>/patienten/asthmainfo<br />

s2 leitlinie asthma bronchiale im Kin<strong>de</strong>s-<br />

und Jugendalter<br />

http://www.appa-ev.<strong>de</strong>/leitlinien/gem._Leitlinie_<strong>Asthma</strong>.pdf<br />

luft zum leben – asthma bei Kin<strong>de</strong>rn:<br />

Vom Kleinkindalter bis zur pubertät<br />

Michael Kabesch<br />

Südwest, broschiert, September 2007<br />

Der luftikurs für Kin<strong>de</strong>r mit asthma: ein fröhliches<br />

lern- und lesebuch für Kin<strong>de</strong>r und ihre eltern<br />

Theiling, Szczepanski, Lob-Corzilius<br />

Trias-Verlag, August 2001<br />

asthmatraining für Kin<strong>de</strong>r. Das arbeitsheft<br />

Durchführung von familienmedizinischen<br />

schulungskursen nach <strong>de</strong>m luftiku(r)s-Konzept<br />

Gitta Brockmann<br />

Trias-Verlag, August 2005<br />

so helfen sie ihrem Kind bei asthma<br />

Jörg Nase, Reinhart Freund, Willy Fröhlich<br />

Oberstebrink, Eltern-Bibliothek, April 2008<br />

www.netzwerk-saa.<strong>de</strong><br />

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glossar<br />

akute erkrankungen: (von lateinisch acutus, „scharf,<br />

spitz“): Schnell zum Ausbruch kommen<strong>de</strong> Erkrankungen<br />

vergleichsweise kurzer Dauer (3 bis 14 Tage).<br />

allergen: Eine Substanz aus <strong>de</strong>r Umwelt, die Allergien<br />

auslöst. Oft sind es weit verbreitete, normalerweise<br />

harmlose Substanzen wie Pollen, Schimmelpilzsporen,<br />

Tierschuppen, Hausstaub, Lebens mittel, Insektengifte<br />

und Medikamente. Das Immun system allergischer<br />

Patienten reagiert mit <strong>de</strong>r Bildung von IgE-Antikörpern<br />

auf <strong>de</strong>n Kontakt mit Allergenen.<br />

allergenkarenz: Allergenvermeidung, z. B. durch<br />

Encasing, Weglassen bestimmter Nahrungsmittel<br />

o<strong>de</strong>r Mei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>rer allergieauslösen<strong>de</strong>r Stoffe.<br />

allergie (griechisch, „die Fremdreaktion“): Überschießen<strong>de</strong><br />

Abwehrreaktion <strong>de</strong>s Immunsystems auf bestimmte<br />

und normalerweise harmlose Umweltstoffe (Allergene),<br />

die sich in typischen, durch entzündliche Prozesse ausgelösten<br />

Symptomen äußert.<br />

allergische Krankheiten: Sie stellen die klinischen<br />

Mani festationen unerwünschter Immunreaktionen<br />

(einschließlich IgE-Reaktionen) im Anschluss an einen<br />

wie<strong>de</strong>rholten Kontakt mit normalerweise harmlosen<br />

Substanzen dar.<br />

anaphylaxie: Eine akute und pathologische, unter<br />

Umstän<strong>de</strong>n lebensbedrohliche Reaktion (schwere<br />

allergische Reaktion, Überempfindlichkeitsreaktion),<br />

die <strong>de</strong>n gesamten Organismus betreffen kann. Das<br />

Bild anaphy laktischer Reaktionen reicht von leichten<br />

Haut reaktionen über Störungen von Organfunktionen,<br />

Kreislauf schock mit Organ versagen bis zum tödlichen<br />

Kreislaufversagen.<br />

antikörper (immunglobuline): Globuläre (kugel förmige)<br />

Serumproteine, die verschie<strong>de</strong>ne Funktionen bei <strong>de</strong>r<br />

Immunantwort ausüben.<br />

asthma: Eine chronische, entzündliche Erkrankung<br />

<strong>de</strong>r Atemwege.<br />

Bedarfsmedikation: Eine Gruppe von Medikamenten,<br />

die für eine schnelle Lin<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Bronchokonstriktion<br />

(Verengung <strong>de</strong>r Bronchien) und <strong>de</strong>r begleiten<strong>de</strong>n akuten<br />

<strong>Asthma</strong>-Symptome sorgen (Husten, Keuchen, Kurzatmigkeit<br />

o<strong>de</strong>r schnelle Atmung, Brustenge). Zu diesen Medikamen<br />

ten gehören beispielsweise inhalierbare kurz wirksame<br />

bronchienerweitern<strong>de</strong> Medikamente, Anticholinergika.<br />

Bronchiale hyperreagibilität: Eine überschießen<strong>de</strong><br />

Reaktion <strong>de</strong>r Bronchialschleimhaut; kann eine spezi fische<br />

Reaktion auf ein Allergen sein (Hypersensitivität) o<strong>de</strong>r<br />

eine nichtspezifische Reaktion auf Wirkstoffe wie z. B.<br />

Metacholin, Histamin o<strong>de</strong>r auf Umwelteinflüsse wie z. B.<br />

Kälte.<br />

chronische erkrankungen: (von griechisch chrónos,<br />

„die Zeit“): Sich langsam entwickeln<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r lang andauern<strong>de</strong><br />

Erkrankungen.<br />

Dauermedikation: Medikamente, die täglich eingenommen<br />

wer<strong>de</strong>n, um ein anhalten<strong>de</strong>s <strong>Asthma</strong><br />

ausreichend zu kontrollieren. Dazu gehören inhalierbare<br />

Kortikosteroi<strong>de</strong>, lang wirksame Bronchodilatatoren<br />

(bronchienerweitern<strong>de</strong> Medikamente, z. B. lang wirk same<br />

Beta-2-Sympathomimetika) und an<strong>de</strong>re (z. B. Theophyllin,<br />

Leukotrien-Rezeptor-Antagonisten).<br />

Dosieraerosol: Spray zur Inhalation.<br />

42 43


exazerbation: <strong>Asthma</strong>-Schub, <strong>Asthma</strong>-Anfall, Verschlimmerung<br />

<strong>de</strong>r Krankheit.<br />

FeV 1 (Forced Expiratory Volume of 1 second): Maß für<br />

die Lungenfunktion, wird auch als Einsekun<strong>de</strong>nkapazität<br />

bezeichnet.<br />

Frühphase: Eine Immunreaktion, die innerhalb von wenigen<br />

Minuten nach Kontakt mit <strong>de</strong>m Allergen erfolgt.<br />

heuschnupfen: Saisonaler allergischer Schnupfen, durch<br />

Niesen, Juckreiz, fließen<strong>de</strong> verstopfte Nase sowie begleiten<strong>de</strong><br />

Bin<strong>de</strong>hautentzündung gekennzeichnet.<br />

histamin: Ein natürlich vorkommen<strong>de</strong>s Gewebshormon<br />

und ein Nervenbotenstoff, <strong>de</strong>r eine zentrale Rolle bei allergischen<br />

Reak tionen und in <strong>de</strong>r Abwehr körperfrem<strong>de</strong>r<br />

Stoffe spielt.<br />

immunglobulin e (ige): Antikörper, <strong>de</strong>r bei allergischen<br />

Reaktionen eine zentrale Rolle spielt. Seine Aufgabe ist in<br />

erster Linie die Parasitenabwehr. Bin<strong>de</strong>t es ein Allergen, so<br />

veranlasst es die Mastzelle, Stoffe auszuschütten, die eine<br />

Allergie auslösen – hauptsächlich Histamin.<br />

mastzellen: Zellen <strong>de</strong>r körpereigenen Abwehr, die viele<br />

Botenstoffe, wie Histamin, gespeichert haben. Bei sensibilisierten<br />

Personen wer<strong>de</strong>n IgE-Mole küle an <strong>de</strong>r Oberfläche<br />

von Mastzellen gebun<strong>de</strong>n und können vom Allergen<br />

vernetzt wer<strong>de</strong>n. Diese Vernetzung (auch Bridging genannt)<br />

löst die Aktivierung von Mastzellen und die Freisetzung <strong>de</strong>r<br />

Botenstoffe aus.<br />

neuro<strong>de</strong>rmitis (atopische Dermatitis): Eine chro nische<br />

o<strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rkehren<strong>de</strong> allergische, entzündliche Hautkrankheit,<br />

die gewöhnlich in <strong>de</strong>n ersten Lebensjahren<br />

einsetzt. Sie ist häufig das erste klinische Symptom einer<br />

allergischen Veranlagung, wobei viele dieser Kin<strong>de</strong>r später<br />

<strong>Asthma</strong> und/o<strong>de</strong>r eine allergische Rhinitis entwickeln.<br />

prick-test/stichtest: Hauttest, <strong>de</strong>r angewandt wird, um<br />

eine Überempfindlichkeit gegenüber einer Vielzahl von<br />

Allergenen festzustellen. Die einfachste Metho<strong>de</strong> zur Feststellung<br />

von Sensibilisierungen (IgE-Antikörperbildung).<br />

selbstmonitoring: Selbstüberwachung, eigenstän dige<br />

Kontrolle <strong>de</strong>r Therapie.<br />

sensibilisierung: Nach <strong>de</strong>m Erstkontakt mit einem<br />

Fremdstoff (oft ein Allergen) baut <strong>de</strong>r Organismus eine<br />

fehlgeleitete spezifische Immunantwort auf, die dann<br />

zum Ausbruch einer Allergie führen kann.<br />

serum: Blutplasma ohne Gerinnungsfaktoren.<br />

spätphase: Eine immunologische Reaktion, die ca.<br />

2 bis 4 Stun <strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>r Exposition gegenüber einem<br />

Allergen einsetzt und mehr als 24 Stun<strong>de</strong>n andauern<br />

kann, bevor sie abklingt.<br />

quelle:<br />

* Bun<strong>de</strong>särztekammer (BÄK), Kassenärztliche Bun<strong>de</strong>svereinigung (KBV), Arbeitsgemeinschaft <strong>de</strong>r Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) (Hsg). Nationale VersorgungsLeitlinie <strong>Asthma</strong>, 2. Auflage. Version 1.3, 2011;<br />

http://www.asthma.versorgungsleitlinien.<strong>de</strong>.<br />

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