GL Nahrungsmittelunverträglichkeit Endversion - mediX schweiz
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GUIDELINE Nahrungsmittelunverträglichkeit Erstellt von: Uwe Beise am: 09/2012 Inhaltsverzeichnis KURZVERSION ..........................................................................................................................................................2 1. Einteilung ...........................................................................................................................................................4 2. Diagnostik (allgemein) ......................................................................................................................................4 3. Nahrungsmittelintoleranzen (Enzymopathien) ..............................................................................................4 3.1. Histaminintoleranz ......................................................................................................................................5 3.2. Laktoseintoleranz ......................................................................................................................................6 3.3. Fruktoseintoleranz .....................................................................................................................................6 3.4. Saccharoseintoleranz ................................................................................................................................6 3.5. Sorbitintoleranz ..........................................................................................................................................7 4. Pseudoallergien auf Nahrungsmittelzusätze..................................................................................................7 4.1. Glutamatintoleranz („Chinese Restaurant Syndrome“)...........................................................................7 5. Nahrungsmittelallergien.....................................................................................................................................8 6. Zöliakie ............................................................................................................................................................... 10 7. Literatur ............................................................................................................................................................... 10 8. Anhang / Impressum ........................................................................................................................................ 12 GUIDELINE – Nahrungsmittelunverträglichkeit Erstellt von: Uwe Beise am: 09/2012 Seite 1 von 14
- Seite 2 und 3: KURZVERSION I. Einteilung Nahrungsm
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- Seite 8 und 9: Glutamatkonzentration, über die Na
- Seite 10 und 11: 6. Zöliakie (15-18) 6. Literatur U
- Seite 12 und 13: 7. Anhang Tabelle 1: Biogene Histam
- Seite 14: I IMPRESSUM Diese Guideline wurde i
GUIDELINE<br />
<strong>Nahrungsmittelunverträglichkeit</strong><br />
Erstellt von: Uwe Beise<br />
am: 09/2012<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
KURZVERSION ..........................................................................................................................................................2<br />
1. Einteilung ...........................................................................................................................................................4<br />
2. Diagnostik (allgemein) ......................................................................................................................................4<br />
3. Nahrungsmittelintoleranzen (Enzymopathien) ..............................................................................................4<br />
3.1. Histaminintoleranz ......................................................................................................................................5<br />
3.2. Laktoseintoleranz ......................................................................................................................................6<br />
3.3. Fruktoseintoleranz .....................................................................................................................................6<br />
3.4. Saccharoseintoleranz ................................................................................................................................6<br />
3.5. Sorbitintoleranz ..........................................................................................................................................7<br />
4. Pseudoallergien auf Nahrungsmittelzusätze..................................................................................................7<br />
4.1. Glutamatintoleranz („Chinese Restaurant Syndrome“)...........................................................................7<br />
5. Nahrungsmittelallergien.....................................................................................................................................8<br />
6. Zöliakie ............................................................................................................................................................... 10<br />
7. Literatur ............................................................................................................................................................... 10<br />
8. Anhang / Impressum ........................................................................................................................................ 12<br />
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KURZVERSION<br />
I. Einteilung<br />
<strong>Nahrungsmittelunverträglichkeit</strong>en können toxisch, enzymatisch, «pseudoallergisch» oder allergischimmunologisch<br />
bedingt sein und auf vielfältige Weise in Erscheinung treten (Abbildung aus [4]):<br />
II. Symptomatik<br />
Folgende Erscheinungsbilder können bei <strong>Nahrungsmittelunverträglichkeit</strong> auftreten:<br />
• Abdominalbeschwerden (Durchfälle, Bauchkrämpfe, Blähungen):<br />
bei fast allen NM-Unverträglichkeiten möglich, ob auch bei „Pseudoallergien“ ist umstritten.<br />
• Hautveränderungen (Urtikaria, Juckreiz, Flush):<br />
bei Allergien und Pseudoallergien auf NM-Zusatzstoffe sowie Histaminintoleranz.<br />
• Luftwege (Rhinitis, Asthma):<br />
bei Pseudoallergien und Allergien, Histaminintoleranz<br />
• Kopfschmerzen:<br />
Histaminintoleranz<br />
III: Basis-Abklärung<br />
• Bei akut auftretenden Beschwerden nach Genuss spezieller Nahrungsmitteln (z.B. orales Allergie-<br />
Syndrom nach Verzehr von Obst) ist der Zusammenhang meist eindeutig. Eine weitergehende<br />
Diagnose (etwa zur Unterscheidung Pseudoallergie/Allergie) ist i.d.R. nicht erforderlich. Therapie:<br />
Weglassen des auslösenden Nahrungsmittels.<br />
• Insbesondere bei unspezifischen Abdominalbeschwerden ist die Diagnose schwierig (v.a.<br />
Abgrenzung zum Colon irritabile), z. T. sehr aufwendig und Sache des Spezialisten.<br />
Das wichtigste ist eine sorgfältige (Ernährungs-) Anamnese, ev. auch mit Hilfe eines Ernährungs-<br />
Symptom-Tagebuchs. Beachte: Eine Nahrungsmittelallergie ist viel seltener als von Patienten<br />
angenommen!<br />
<strong>mediX</strong> empfiehlt die bei entsprechendem Verdacht die Abklärung auf Laktoseintoleranz und Zöliakie.<br />
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➾ Laktoseintoleranz<br />
• Symptome: im Zusammenhang mit Milchprodukten Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, unspezifische<br />
Müdigkeit, Gliederschmerzen, Schwindel. Beschwerden abhängig vom Schweregrad d.<br />
Laktasemangels, der Laktasezufuhr, der Menge und Art gleichzeitig zugeführter Nahrung, der<br />
individuellen Empfindichkeit (hoch bei IBS-Patienten).<br />
• Abklärung: probatorisch laktosearme Ernährung (Tabelle im Anhang). Nur in Ausnahmefällen bei<br />
Unklarheit Laktose-Belastungstest.<br />
• Therapie: Striktes Meiden von laktosehaltigen Nanhrungsmitteln für kurze Zeit (ca. 2 Wochen). Nur<br />
bei deutlicher Besserung lohnt eine langfristige Diät. Anschliessend Austesten der individuell<br />
verträglichen Laktosemenge. Die grosse Mehrheit der Patienten verträgt den Laktosegehalt von<br />
einem Glas Milch (12 g), v.a. bei Verteilung über den Tag. Der Laktosegehalt in Medikamenten ist<br />
also zu vernachlässigen.<br />
➾ Zöliakie<br />
• Symptome: bei Jugendlichen/Erwachsenen: Durchfall, Verstopfung, Blähungen,<br />
Bauchschmerzen, oft auch nicht gastrointestinal: Müdigkeit, Erschöpfung, Eisenmangel, andere<br />
Mangelzustände, psychische Veränderungen (Depression)<br />
• Abklärung: soll erfolgen bei chronischer oder rezidivierender Diarrhoe, Zahnschmelzdefekten, nicht<br />
erklärbarer Transaminasenerhöhung, nicht erklärbarer therapieresistenter Eisenmangelanämie.<br />
o Labor: IgA-Transaminasen-AK, oder IgA-Antiendomysium-AK, zusätzlich Gesamt IgA.<br />
o Gastroskopie (6 Duodenalbiopsien) wenn AK positiv.<br />
o Keine glutenfreie Kost zur Diagnosefindung!<br />
o Kontrolluntersuchungen siehe Seite 10.<br />
• Therapie: glutenfreie Ernährung, Ernährungsberatung<br />
IV. Überweisung an Spezialisten (Ernährungsmediziner, Allergologe)<br />
Kann die <strong>Nahrungsmittelunverträglichkeit</strong> mit den o.g. Mitteln nicht ermittelt werden ➾ Überweisung an<br />
Spezialisten, insbesondere zur Abklärung von Pseudoallergien (Kap. 4), Allergien (Kap. 5) und weiteren<br />
Enzymopathien (Kap. 3).<br />
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1. Einteilung (1,2)<br />
• Toxische Reaktionen (Lebensmittelvergiftung): Giftpilze, bakterielle Toxine, Fischvergiftung etc.<br />
• Nicht-toxische, nicht immunologische Reaktionen<br />
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o Enzymatische Intoleranzen (Enzymopathien)<br />
- Laktoseintoleranz<br />
- Fructoseintoleranz<br />
- Galaktoseintoleranz<br />
- Saccharoseintoleranz<br />
- Sorbitolintoleranz<br />
- Histaminintoleranz<br />
o Pharmakologische Nahrungsmittelintoleranz: Histaminintoleranz, Glutamat (?)<br />
o Pseudoallergische Reaktionen („Pseudoallergien“)<br />
- Konservierungsstoffe: z. B. Benzoesäure (E 210-214) oder Sorbinsäure (E 200-203)<br />
- einzelne Säuerungsmittel (z.B. Zitronensäure, Essigsäure)<br />
- Emulgatoren (z.B. Lecithin)<br />
- Arzneimittel: radiologische Kontrastmittel, NSAR, Opiate<br />
- In Nahrungsmitteln enthaltene Substanzen: Lektine, z.B. in Erdbeeren; Salicylate, z.B.<br />
in Äpfeln oder Aprikosen<br />
• Nicht-toxische, immunologische Reaktionen<br />
o IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie<br />
o Nicht-IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergie (Immunreaktion v. Typ II, II, IV) = selten<br />
o Zöliakie<br />
2. Diagnostik (allgemein)<br />
Reaktionen auf Nahrungsmittel (z.B. abdominale, vegetative oder systemische Beschwerden) lassen<br />
sich oft nicht unmittelbar als Allergie, Intoleranz, Infektion oder Intoxikation identifizieren. Deshalb ist<br />
meist eine subtile Anamnese erforderlich, ggfls. zusätzlich eine gezielte Diagnostik.<br />
Wichtig:<br />
o zeitliche Assoziation zur Nahrungsaufnahme (meist innert 1-2 h; Ausnahme: allergische<br />
Spätreaktionen)<br />
o funktionell und strukturell bedingte Krankheitsbilder sind viel häufiger (Prävalenz: 15 -20 %) als<br />
Allergien (Prävalenz: 2 bis 5 %) oder toxische Reaktionen!<br />
Symptome (Auswahl):<br />
• Unspezifische Abdominalbeschwerden, Durchfälle, Bauchkrämpfe 1 : bei allen <strong>Nahrungsmittelunverträglichkeit</strong>en<br />
möglich.<br />
• Haut (Urtikaria, Flush, Juckreiz): v.a. bei Histaminintoleranz und Intoleranz auf Nahrungsmittelzusatzstoffe<br />
sowie Nahrungsmittelallergie.<br />
• Kopfschmerzen: v.a. bei Histaminintoleranz.<br />
• Luftwege (Rhinitis, Asthma): v.a. bei Histaminintoleranz und Intoleranz auf Nahrungsmittelzusatzstoffe,<br />
Nahrungsmittelallergie.<br />
1 Cave red flags: Bei Alter >50, Gewichtsverlust, Blut im Stuhl, Anämie, Fieber steht die Abklärung einer<br />
<strong>Nahrungsmittelunverträglichkeit</strong> nicht im Vordergrund.<br />
Im folgenden werden einzelne Formen von <strong>Nahrungsmittelunverträglichkeit</strong>en behandelt.<br />
3. Nahrungsmittelintoleranzen (Enzymopathien)<br />
Die häufigsten NM-Intoleranzen sind Histaminintoleranz, Laktoseintoleranz, Fruktoseintoleranz.<br />
3.1 Histaminintoleranz (3-5)<br />
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Ursachen: genetische oder funktionelle Enzymopathie (v.a. Diaminooxydase, DAO) sowie vermehrte<br />
Reizbarkeit der histaminergen Rezeptoren. Missverhältnis zwischen biogenem Amin (Histamin) und<br />
Diaminooxydase.<br />
Entstehung: Histaminintoleranz beruht auf einem Ungleichgewicht zwischen exogen zugeführtem oder<br />
endogen gebildeten/freigesetztem Histamin und dem Histaminabbau (v.a. durch Diaminoxydase in der<br />
Darmschleimhaut).<br />
Hohe Histaminkonzentrationen durch (vgl Tabelle 1 im Anhang):<br />
o verdorbene Lebensmitteln (z.B. Fisch, Fleisch, Wurst)<br />
o (zu) lang gelagerte oder gereifte Lebensmittel (Hartkäse, Sauerkraut, Salami, Rotwein oder<br />
Sekt).<br />
o Nahrungsmittel, die aus Mastzellen und Blutbasophilen Histamin freisetzen können (z.B.<br />
Schokolade, Erdbeeren, Zitrusfrüchte, Tomaten oder Krebstiere)<br />
o Medikamente (NSAR, ASS, Metamizol, Röntgenkontrastmittel, Opiate), die aus Mastzellen bez.<br />
Blutbasophilen Histamin freisetzen.<br />
Beachte: Möglicherweise ist die Histaminintoleranz weniger ein isoliertes Krankheitsbild im Sinne einer<br />
Enzymopathie als vielmehr ein Symptomenkomplex, der nur in einzelnen Fällen auf oral aufgenommenes<br />
Histamin allein zurückgeführt werden kann (5). Manche Betroffene reagieren nur unter<br />
bestimmten Begleitumständen mit Beschwerden (s.u. „Diagnostik“).<br />
Symptomatik: komplexes „pseudoallergisches“ Bild mit Flush, Juckreiz, Durchfällen, Bauchschmerzen,<br />
Kopfschmerzen, Urtikaria, Ekzem, Müdigkeit nach Mahlzeiten. Seltener: Tachykardie, Schwindel, BD-<br />
Abfall.<br />
Diagnostik:<br />
• Ausschluss chronisch entzündlicher Magen-Darm-Krankheiten, NM-Allergie, Zöliakie,<br />
Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption.<br />
• Symptom- und Ernährungstagebuchs: Identifizieren von verdächtigen biogenen Aminen und<br />
Aufdecken von Begleitumständen, die eine Überempfindlichkeit induzieren bzw. fördern.<br />
Einflussfaktoren: Menstruationszyklus (prämenstruelle Verschlechterung), Zusammensetzung<br />
der Mahlzeit, Einnahme von Medikamenten (z.B. ASS, NSAR), Alkoholgenuss zur Mahlzeit,<br />
Stress, Infektionen, Zusammensetzung der Darmflora. Beachte: Diagnostik erschwert durch<br />
hohe Schwankungsbreite im Histamingehalt in Lebensmitteln gleicher Sorte (je nach Frische<br />
bzw. Reifegrad).<br />
• Eliminationsdiät (histaminarme Ernährung): rasche Verbesserung, bei Reexposition Rezidiv.<br />
• Es gibt keinen objektiven Parameter für das Vorliegen einer Unverträglichkeit gegenüber<br />
exogen zugeführtem Histamin. DAO- und Histaminbestimmung in Plasma/Serum sind nicht zu<br />
empfehlen.<br />
Therapie:<br />
• Diät, die arm an Histamin, biogenen Aminen und Histaminliberatoren ist. Beachte: Es gilt, die<br />
individuelle Verträglichkeit von Nahrungsmitteln herauszufinden. Pauschale Verbote von<br />
Nahrungsmitteln sind therapeutisch nicht sinnvoll !<br />
• Antihistaminika (mindestens doppelte therapeutische Dosis) zur Unterstützung über drei bis vier<br />
Wochen sowie prophylaktisch DAO-Substitution mit Daosin® (2 Kapseln eine halbe Stunde vor<br />
der Mahlzeit) (ersetzt nicht die Diät).<br />
3.2. Laktoseintoleranz (6)<br />
Ursache: 1. Laktasemangel (Genpolymorphismus autosomal-rezessiv vererbt), entwickelt sich meist<br />
zwischen d. 5. und 20. Lj. (Prävalenz je nach Rasse 20-100%); 2. Sekundär nach Erkrankungen des<br />
GIT mit Schädigung des Bürstensaumes (Entzündungen, Chemo-, Strahlentherapie, Mangelernährung,<br />
Äthylismus); 3. Absolute Intoleranz (sehr seltene Mutation des Laktase-Gens).<br />
Symptomatik: Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit, Durchfall, aber auch unspezifische Müdigkeit,<br />
Gliederschmerzen, Schwindel. Beschwerden hängen ab vom Grad des Laktasemangels, der<br />
Laktosezufuhr, der Menge und Art gleichzeitig zugeführter Nahrung, von individueller Empfindlichkeit<br />
(hoch bei IBS-Patienten)<br />
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Diagnostik: Bei vermuteter Laktoseintoleranz Auslassversuch und/oder gezielte Einnahme von<br />
laktosehaltigen Nahrungsmitteln. Wenn der Patient/Arzt dadurch eindeutige Resultate erhält, kann die<br />
Diagnose gestellt werden. DD zum IBS ist schwierig.<br />
Bei unklarer Situation Belastungstest: Der Patient erscheint am Morgen nüchtern, trinkt 50 g Laktose<br />
(bei Kindern 2 g/kg KG). Er kann danach nach Hause und soll sich 6 h später melden. Wenn keine<br />
Beschwerden (Nausea, Gurren, Schmerzen, Blähungen und Diarrhoe) auftreten, kann eine<br />
Laktoseintoleranz weitgehend ausgeschlossen werden. Wenn Beschwerden auftreten, wird H2-<br />
Atemtest empfohlen.<br />
Therapie: Milchzuckerarme bis -freie Ernährung (siehe Tabelle 4 im Anhang). Laktase-Zufuhr in<br />
Situationen, in denen der Laktose nicht ausgewichen werden kann: z.B. Lacdigest® Tabl in je nach<br />
Exposition angepasster Menge. Bei sekundären Formen Behandlung der Grundkrankheit.<br />
3.3. Fruktoseunverträglichkeit (7)<br />
Ursache: Fruktose ist ein Monosaccharid mit einer physiologischen Aufnahmekapazitätsgrenze von 35–<br />
50 g. Die Aufnahme erfolgt über passive Diffusion und über den <strong>GL</strong>UT-5-Transporter (erleichterte<br />
passive Diffusion) im Duodenum/Jejunum und ist über die Kostzusammensetzung vielfältig beeinflussbar.<br />
Formen:<br />
o Primär: hereditäre Fruktoseintoleranz (selten).<br />
o Fruktosemalabsorption bezeichnet die Unverträglichkeitsreaktion infolge einer gestörten<br />
Aufnahme im Dünndarm mit gastrointestinalen Beschwerden nach Ingestion.<br />
Fruktosemalabsorption bei Pathologie von Transportproteinen. Sekundär bei Schädigung der<br />
Dünndarmschleimhaut - verursacht z.B. durch Zöliakie, Gastorenteritis, M. Crohn, Colitis, oder<br />
durch Medikamente. Nur bei einer Minderheit treten Symptome auf.<br />
Symptomatik:<br />
o hereditär: unspezifische Abdominalbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, schwere Hypoglykämien,<br />
unklare Leber-/Nierenfunktionsstörung.<br />
o Malabsorption: Schmerzen, Flatulenz, breiiger Stuhl, Durchfall, Völlegefühl, Verstopfung. Cave:<br />
schwere Hypoglykämie bei der primären Fruktoseintoleranz des Kleinkindes. Sekundär:<br />
Depression, Müdigkeit, Kopfschmerz, Nausea, Reflux.<br />
Diagnostik:<br />
o hereditär: 2-5 ml EDTA-Blut zur Aldolase-B-Genmutationsanalyse.<br />
o Malabsorption:H2-Atemtest ist umstritten. Der Test zeigt nur eine Fruktosemalabsorption an,<br />
beweist jedoch nicht, ob die Symptome im Sinne der Fruktoseintoleranz interpretiert werden<br />
müssen. Die Rome Consensus Conference empfiehlt, die Diagnose anhand der Anamnese zu<br />
stellen – ohne H2-Atemtest (8).<br />
Therapie:<br />
o Bei hereditärer Fruktoseintoleranz strikte Fruktosekarenz.<br />
o Bei Fruktosemalabsorption: Befristete moderate Fruktosereduktion. Ernährungsumstellung auf<br />
eine fruktosemodifizierte Kost: Durch veränderte Mahlzeitenkomposition sowie durch Anhebung<br />
der Fett- und Proteinmenge in der Nahrung wird die Fruktoseaufnahme im Dünndarm erhöht.<br />
Beachte: Fruktosefreie Ernährungsempfehlungen, die sich vorrangig am Fruktosegehalt in der<br />
Nahrung orientieren, sind nicht zielführend !<br />
o neben einer fruktosearmen Diät kann zur Erhöhung der Fruktoseabsorption zusätzlich<br />
Traubenzucker gegeben werden. Zudem sollten die Betroffenen informiert werden, das Sorbitol<br />
die Fruktose-Absorption zusätzlich beeinträchtigt.<br />
3.4. Saccharoseintoleranz<br />
Ursache: autosomal rezessiv vererbte Stoffwechselstörung, bei der Haushaltszucker nicht vertragen<br />
wird (selten). Sekundär bei (entzündl.) Darmerkrankungen und Zöliakie.<br />
Symptomatik: Bauchkrämpfe, Durchfall, Erbrechen.<br />
Diagnostik: mittels Dünndarmbiopsie mit Bestimmung der Sucrase-Isomaltose-Aktivität im Gewebe des<br />
Dünndarmes.<br />
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Therapie: Saccharosearme Diät, Haushaltszucker durch Traubenzucker, Milchzucker und Fruchtzucker<br />
ersetzen.<br />
3.5. Sorbitintoleranz<br />
Ursache: Bei einer Sorbitintoleranz ist die Verwertung von Sorbit im Dünndarm ganz oder teilweise<br />
aufgehoben. Sorbit findet in erster Linie in Diabetikernahrungsmitteln, Kaugummis und Lutschpastillen<br />
Verwendung.<br />
Symptomatik: Blähungen, Durchfall, Bauchkrämpfe und Übelkeit.<br />
Diagnostik: H2-Atemgasanalyse. Bei diesem Test wird Wasserstoff in der ausgeatmeten Luft nach<br />
Sorbitbelastung gemessen.<br />
Therapie: Meiden von Produkten, die Sorbit als Zuckeraustauschstoff enthalten. Beachte: Auch<br />
Patienten mit Fruktoseintoleranz sollten Sorbit meiden, da er im Stoffwechsel in Fruktose umgewandelt<br />
wird.<br />
4. Pseudoallergien auf Nahrungsmittelzusatzstoffe (1,2,9)<br />
Definition: Die pseudoallergische Reaktion bezeichnet eine nicht immunologische<br />
Unverträglichkeitsreaktion, die in ihrer klinischen Symptomatik einer klassischen allergischen<br />
Reaktion ähnelt.<br />
Epidemiologie: Häufigkeit unsicher und kaum untersucht, u.a. weil das Krankheitsbild schlecht<br />
abgegrenzt ist. Die häufigsten Auslöser sind:<br />
• Arzneimittel: radiologische Kontrastmittel, NSAR, Opiate, ACE-Hemmer, Sartane<br />
• Nahrungsmittelinhaltsstoffe: Lektine, z. B. in Erdbeeren; Salicylate, z. B. in Äpfeln oder Aprikosen.<br />
• Konservierungsstoffe: z. B. Benzoesäure (E 210-214) oder Sorbinsäure (E 200-203),<br />
manche Säuerungsmittel<br />
Ursache: Unspezifische Aktivierung von Mastzellen durch orale Aufnahme der o.g. Stoffe.<br />
Symptomatik: chronische Urtikaria, rezidivierendes Angioödem, nicht-allergisches Asthma, Rhinitis,<br />
Schwellung, Rötung und Juckreiz der Schleimhäute im Mund- und Rachenraum, unspezifische, IBSähnliche<br />
MD-Symptomatik.<br />
Diagnose: Das diagnostische Vorgehen bei NM-bedingten pseudoallergischen Reaktionen ist nicht<br />
standardisiert und umstritten. Haut- und Labortests werden nicht empfohlen. Die akute<br />
pseudoallergische Reaktion ist im Gegensatz zur allergischen Reaktion dosisabhängig! Bei der<br />
chronischen Symptomatik des MD-Traktes oder der Haut (chronische Urtikaria) wird – bei<br />
entsprechendem Leidensdruck – eine vierwöchige Eliminationsdiät vorgeschlagen: Einzelheiten unter:<br />
http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/061-005.html. Die Diät ist aufwendig und verlangt starke Mitarbeit<br />
d. Patienten und idealerweise die Mithilfe einer Diätberaterin. Orale Provokation mit NM-Zusazzstoffen<br />
führt nur selten zu reproduzierbaren Symptomen und wird nicht mehr empfohlen.<br />
Therapie:<br />
o Karenz der auslösenden Nahrungsmittel.<br />
o In der akuten Situation Behandlung wie allergischer Notfall (Antihistaminika p.o, ggfls i.m. oder<br />
i.v; Steroide p.o, ggfls i.v.; Adrenalin i.m oder i.v. bei Kreislaufinstabilität).<br />
4.1 Glutamatintoleranz (Chinese Restaurant Syndrome)<br />
Ursache: Intoleranz gegenüber der Aminosäure L-Glutamat. Diese findet sich natürlicherweise in fast<br />
allen proteinhaltigen Lebensmitteln. Glutamat wird vor allem in der asiatischen Küche auch als<br />
Geschmacksverstärker breit eingesetzt.<br />
Symptome: Glutamat und seine Salze können möglicherweise das so genannte "Chinarestaurant-<br />
Syndrom" hervorrufen: Kopfschmerzen, Spannungsgefühl im Gesicht, Schweissausbrüche, Schmerzen<br />
im Brustbereich, Schwindel.<br />
Beachte: An der Existenz der Glutamatintoleranz bestehen starke Zweifel. In Studien konnte nur in<br />
seltenen Fällen eine Glutamatunverträglichkeit eindeutig nachgewiesen bzw. reproduziert werden (10).<br />
Unverträglichkeiten auf andere in der asiatischen Küche verwendete Zutaten sind damit nicht<br />
ausgeschlossen. Eine glutamatreiche Ernährung hat keinen Einfluss auf die zerebrale<br />
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Glutamatkonzentration, über die Nahrung zugeführtes Glutamat passiert die Blut-Hirn-Schranke bei<br />
Gesunden praktisch nicht: http://www.dge.de/modules.php?name=News&file=article&sid=549<br />
5. Nahrungsmittelallergie (1,2,11)<br />
Vorkommen: seltener als von Patienten vermutet: Prävalenz Erwachsene 2-4%, Kinder 7-10%.<br />
Deshalb bei unklaren Beschwerden zuerst (wahrscheinlichere) nicht immunologische Erkrankungen bzw<br />
NM-Unverträglichkeiten ausschliessen! Die allergischen Reaktionen sind mehrheitlich IgE-vermittelt und<br />
richten sich gegen eines oder nur wenige verschiedene Nahrungsmittelproteine. Pollenassoziierte NM-<br />
Allergie (Kreuzreaktionen) spielen im Jugend- und Erwachsenenalter zahlenmässig die grösste Rolle (s.<br />
Tabelle 2, im Anhang; [12]).<br />
Symptome: sehr vielfältig: orale, kutane, gastrointestinale oder respiratorische Beschwerdebilder.<br />
• „Orales Allergie-Syndrom“ (OAS) häufig: Juckreiz an Lippen und in der Mundhöhle bis<br />
Pharynxödem<br />
• Haut: Urtikaria, Quincke-Ödem, Neurodermitis-Schub<br />
• Respirationstrakt: Rhinitis , Konjunktivitis, Asthma<br />
• IgE-vermittelte Nahrungsmittelallergien mit isolierten Magen-Darm-Beschwerden sind selten.<br />
Beachte: Bei Nahrungsmittelallergien durch Kreuzreaktionen kann bereits der Erstkontakt mit dem<br />
Nahrungsmittel zu allergischen Symptomen führen (12).<br />
Diagnostik: Zur Aufdeckung von NM-Allergien wird ein stufenweises Vorgehen vorgeschlagen<br />
(Algorithmus s.u.):<br />
1. Nahrungsanamnese: v.a. bei akuten Symptomen hilfreich; bei Spätreaktionen (z.B.<br />
Verschlechterung eines Ekzems) oft weniger aufschlussreich (13).<br />
2. Ernährungstagebuch kann v.a. bei verzögertem Reaktionstyp hilfreich sein.<br />
www.biolabor.de/milch/tagebuch/ernaehrungstagebuch.pdf<br />
3. In vivo-/ In vitro-Diagnostik:<br />
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o Haut-Prick-Test (auf Lebensmittelextrakte, Umweltantigene, Schimmelpilze, Gewürze<br />
etc.): Kommerzielle NM-Allergene nicht standardisiert, deshalb geringe Spezifität (pos.<br />
präd. Wert 50-85%), aber hohe Sensitivität: Prick-Test dient v.a. der<br />
Ausschlussdiagnose (neg prädikt. Wert >95%). Prick zu Prick hat höhere Sensitivität,<br />
z.T aber geringere Spezifität (z.B. Ananas, Kaffee).<br />
o Gesamt-IgE und allergenspezifisches IgE: ergänzend oder als Alternative zu Prick-<br />
Test. Nachweis von spezifischem IgE gegen pollenassoziierte NM-Allergene bei allen<br />
Patienten mit systemischen Reaktionen (12, 13)!<br />
Beachte: Der In vitro-/In vivo-Sensibilisierungsnachweis ist diagnostisch<br />
allein nicht ausreichend. Entscheidend ist immer die Kombination mit<br />
allergischen Symptomen!!<br />
4. Oraler Provokationstest (OPT): weiter Gold-Standard zur eindeutigen Diagnose, insbesondere<br />
bei chronischen oder verzögert auftretenden Beschwerden (Ekzem, GI-Symptome) kann er<br />
sinnvoll sein. Der OPT ist aber aufwendig und nicht zwingend erforderlich (13) bei:<br />
o Patienten mit zweifelsfrei zuzuordnenden anaphylaktischen Reaktionen auf definierte<br />
Nahrungsmittel. Sie können sinnvoll sein, um eine grobe Abschätzung der Auslösermenge bzw.<br />
die Bedeutung von Augmentationsfaktoren zu bestimmen.<br />
o Pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien im Sinne eines OAS mit passendem Sensibilisierungsmuster<br />
(und Klinik).<br />
Zur Allergie-Diagnostik nicht empfohlen werden:<br />
• IgG-/IgG4- Bestimmung (nicht aussagekräftig)<br />
• Atopie-Patch-Test (mit Nahrungsbestandteilen) aus praktischen Gründen<br />
Differentialdiagnose: vor allem Pseudoallergien auf Konservierungsmittel oder pharmakologische<br />
Reaktionen auf biogene Amine. Anhand Anamnese, Verlauf und versuchsweisen Eliminationsdiät oft<br />
gut möglich. Schwierig und aufwendige Diagnostik bei IgE-negativen NMA: dann verzögerte allergische<br />
Reaktion oder NM-Intoleranz.<br />
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Abbildung: Algorithmus der allergologischen Abklärung (OPT nicht immer erforderlich!) (aus [13]):<br />
Therapie:<br />
• Karenz (Eliminationsdiät) ist die einzige Therapie mit nachgewiesener Wirksamkeit.<br />
• Wegen Komplexität der NM-Allergie individuelle Ernährungstherapie<br />
• Nach 1-2 Jahren Allergenkarenz kann für einige Nahrungsmittel eine Reexposition erwogen<br />
werden (Toleranzentwicklung).<br />
• Abgabe eines Notfallsets (Antihistaminikum, Prednison, Adrenalin-Autoinjektor) mit Schulung,<br />
wenn:<br />
o anamnestisch schwere anaphylakt. Reaktion aufgetreten sind<br />
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o bei zunehmenden allerg. Symptomen;<br />
o bei systemischer NM-Reaktion und Asthma<br />
o bei Reaktion auf geringste Allergenmengen.<br />
• Notfall: Etwa 1⁄4 aller anaphylaktischen Reaktionen werden durch Nahrungsmittelallergien<br />
ausgelöst, meist einige Minuten nach Allergenexposition.<br />
o Schweregrad I = auf die Haut beschränkt (Juckreiz, Flush, Angioödem, Urtikaria):<br />
Antihistaminikum i.v., Glukokortikoid i.v., Nachbeobachtung.<br />
o Schweregrad II und III = Beteiligung v. Respirationstrakt (Dyspnoe, Larynxödem,<br />
Bronchospasmus, Zyanose) und Herz-Kreislauf: Adrenalin i.m./inh., Antihistaminikum<br />
i.v., Glukokortikoid i.v.,; bei Bronchospasmus Beta2-Agonist inh.; ev. Sauerstoff, Kolloid,<br />
Klinikeinweisung (14).<br />
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6. Zöliakie (15-18)<br />
6. Literatur<br />
Ursache: immunologisch bedingte chronisch entzündliche Dünndarmerkrankung. Sie wird bei genetisch<br />
prädisponierten Individuen ausgelöst durch die Einnahme von glutenhaltigen Lebensmitteln (Weizen,<br />
Roggen, Gerste , Grünkern, Hafer, Dinkel). Beginn meist im Säuglings- und Kleinkindalter. Kann aber<br />
auch erst im Erwachsenenalter symptomatisch werden.<br />
Symptome (Erwachsene): Müdigkeit, Erschöpfung, Eisenmangelnämie, Gewichtsverlust, Durchfall,<br />
Verstopfung, Blähungen, Bauch- und Knochenschmerzen, Konzentrationsprobleme, psychische<br />
Veränderungen.<br />
Diagnostik / Screening: kein bevölkerungsweites Screening. Die Zöliakie-Diagnostik ist aber sinnvoll<br />
bei:<br />
• chronischer oder rezidivierender Diarrhö<br />
• nicht anders erklärbarer Eisenmangelanämie<br />
• erhöhten Transaminasen unklarer Ursache<br />
• Zahnschmelzdefekte<br />
Eine Diagnostik kann erwogen werden bei:<br />
• Obstipation<br />
• neurologische und psychiatrische Erkrankungen unklarer Genese<br />
• rezidivierende Mundaphthen<br />
• exokrine Pankreasinsuffizienz<br />
• Infertilität<br />
• Osteoporose<br />
• Typ 1 Diabetes<br />
Für die Diagnose erforderlich:<br />
• Serologie: Ein spezifischer Antikörpertest ist in der Regel ausreichend:<br />
IgA Transglutaminase-AK oder IgA Antiendomysium-AK (teuer!),<br />
zusätzlich immer Gesamt-IgA.<br />
• Gastroskopie (mit 6 Duodenalbiopsien) wenn Serologie positiv<br />
Beachte: Keine glutenfreie Diät zu diagnostischen Zwecken (beeinträchtigt Biopsiebefund!)<br />
Therapie: Glutenfreie Diät (Tabelle 3 im Anhang), Ernährungsberatung<br />
Kontrolluntersuchungen für Erwachsene mit etablierter Zöliakie bei unkomplizierten Fällen (gutem<br />
Ansprechen auf glutenfreie Diät):<br />
• im 1. Jahr nach der Diagnosestellung: nach 6 und 12 Monaten<br />
Beurteilung der Klinik, Diät<br />
• Labor (nur Parameter, die zum Zeitpunkt der Zöliakie-Diagnosestellung<br />
pathologisch waren):<br />
• Verlauf der Zöliakie-spezifischen AK (frühestens nach 6 Monaten)<br />
• Hämatogramm generell nach 12 Monaten<br />
• Kontroll-Gastroskopie mit Duodenalbiopsien nach 12 Monaten: normalerweise nicht erforderlich<br />
(16-18); nur in Ausnahmefällen:<br />
Schlechtes Ansprechen auf glutenfreie Diät u/o fehlender Antikörper-Antwort auf glutenfreie Diät<br />
trotz korrekt durchgeführter Diät<br />
ab dem 2. Jahr nach Diagnosestellung:<br />
• individuell, je nach Befinden (lebenslang)<br />
1. Zopf, Y., et al.: Differenzialdiagnose von <strong>Nahrungsmittelunverträglichkeit</strong>en. Dtsch Arztebl Int 2009; 106(21):<br />
359–70 DOI: 10.3238/arztebl.2009.0359<br />
2. Schnyder B, Pichler WJ: Nahrungsmittelintoleranz und Nahrungsmittelallergie. Schweiz Med Wochenschr<br />
1999;129:928–33<br />
3. Vorgehen bei Verdacht auf Unverträglichkeit gegenüber oral aufgenommenem Histamin, Allergo J 2012;<br />
21(1):22-2: Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI), der<br />
Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA) und des Ärzteverbandes Deutscher<br />
Allergologen (ÄDA): http://dgaki.de/sektionenags/arbeitsgruppen/nahrungsmittelallergie/<br />
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am: 09/2012<br />
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4. Wüthrich B: Histaminintoleranz: Fakt oder Fiktion? The Medical Journal 2009; 2: 29-31.<br />
5. Komericki P, et al.: . Oral verabreichte Diaminoxidase (DAO) bei Patienten mit Verdacht auf Histamin-<br />
Intoleranz. Allergologie 2008; 31: 190.<br />
6. Keller J.: Laktoseintoleranz Der aktuelle Kenntnisstand zu Diagnostik und Therapie. Arzneiverordnung in der<br />
Praxis - Band 38 • Ausgabe 4 • Juli 2011.<br />
7. Schäfer C, Reese I, Ballmer-Weber BK, et al.: Fruktosemalabsorption. Stellungnahme der AG<br />
Nahrungsmittelallergie in der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI).<br />
Allergo J 2010; 19: 66–9. http://dgaki.de/sektionenags/arbeitsgruppen/nahrungsmittelallergie/<br />
8. Usai Satta P et al. H2-breath testing for carbohydrate malabsorption. Aliment Pharmacol Ther 2009;29 (Suppl.<br />
1:14-18).<br />
9. Reese I et al.: Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf eine pseudoallergische Reaktion durch<br />
Nahrungsmittelinhaltsstoffe. Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie<br />
(DGAKI), des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA) und der Gesellschaft fü r pädiatrische<br />
Allergologie und Umweltmedizin (GPA). Stand: 2008. http://www.nahrungsmittelallergie-nrw.de/fueraerzte/leitlinien<br />
10. Geha RS, et al.: Review of Alleged Reaction to Monosodium Glutamate and Outcome of a Multicenter Double-<br />
Blind Placebo-Controlled Study. J. Nutr. , 2000; 130: 1058S–1062S.<br />
11. Wüthrich B: Update Nahrungsmittelallergie. Pipette 2007; 2: 6-14.<br />
12. Henzgen, M. et al.: Nahrungsmittelallergien durch immunologische Kreuzreaktionen Leitlinie der Arbeitsgruppe<br />
Nahrungsmittelallergie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) und des<br />
Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA). Allergo J 2005; 14: 48–59<br />
13. Niggemann B., et al. Standardisierung von oralen Provokatoionstests bei Nahrungsmittelallergien. Leitlinie der<br />
Deutschen Gesellschaft für Allergologie und Klinische Immunologie (DGAKI), des Ärzteverbandes deutscher<br />
Allergologen, sowie der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin. llergo J 2011; 20: 149–<br />
60. http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/061-003.html<br />
14. Ring J, et al.: Akuttherapie anaphylaktischer Reaktionen Leitlinien der Gesellschaft für Pädiatrische<br />
Allergologie und Umweltmedizin e.V., Deutschen Gesellschaft fü r Allergologie und klinische Immunologie<br />
(DGAKI), des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA), der Gesellschaft fü r Pädiatrische Allergologie<br />
und Umweltmedizin (GPA) und der Deutschen Akademie fü r Allergologie und Umweltmedizin (DAAU). Stand<br />
2007. http://www.agpas.de/leitlinien/#c639<br />
15. Zöliakie und Ernährung in der Schweiz – eine Standortbestimmung. Stellungnahme und Empfehlungen der<br />
Eidgenössischen Ernährungskommission (EEK) 2010.<br />
http://www.bag.admin.ch/themen/ernaehrung_bewegung/05207/10411/index.html?lang=de<br />
16. Hauer A: Zöliakie. State of the Art. ÖÄZ 2011; 5:22-32.<br />
17. http://www.zoeliakie.ch/zoeliakie/merkblatt-arzt/<br />
18. Patrick Aepli, Dominique Criblez: Sprue/Zöliakie – eine Krankheit mit vielen Gesichtern. Schweiz Med Forum<br />
2011;11(49):907–912.<br />
Histaminintoleranz:<br />
http://www.histaminintoleranz.ch<br />
http://www.ahaswiss.ch/file/ahaswiss/broschueren/d/aha!_Histaminarme%20Ernaehrung%20(Infoblatt).pdf<br />
http://www.rosenuh.ch/images/stories/publikationen/tmj/2009-02/10_Histaminintoleranz_2.09.pdf<br />
http://www.histaminintoleranz.ch/extdoc/Wuethrich2011_DP11-2_Histaminintoleranzsyndrom.pdf<br />
http://www.mlo.ch/de/download/updates/<br />
Lactoseintoleranz:<br />
http://de.wikipedia.org//wiki/Laktoseintoleranz<br />
http://www.bgv-laktose.de/ernaehrung.html<br />
Pseudoallergien auf Nahrungsmittelzusätze:<br />
http://www.derma.de/fileadmin/derma/pdfs/ll_psar.pdf<br />
Allgemein:<br />
R. Meier: Der überempfindliche Magendarmtrakt - Nahrungsmittel mit negativem Effekt im Darm. Praxis 2009;98,<br />
395-401.<br />
P. Bauerfeind: Nahrungsmittelallergien und –intoleranzen aus gastroenterologischer Sicht http://www.zuercherinternisten.ch/nav/archiv/symposium07/nma_nmi_bauerfeind.pdf<br />
Für Allergie-Patienten: http://www.aha.ch/allergiezentrum-<strong>schweiz</strong>/info-zuallergien/allergien/gfdatdsaesedg/nahrungsmittelallergie/?oid=1582&lang=de<br />
http://www.bag.admin.ch/themen/ernaehrung_bewegung/05207/11624/index.html?lang=de<br />
Für Zöilakie-Patienten: www.zoeliakie.ch<br />
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7. Anhang<br />
Tabelle 1: Biogene Histamine in Lebensmitteln<br />
Biogenes<br />
Amin<br />
Histamin Hefeextrakt<br />
Vorkommen in Lebensmitteln<br />
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Fisch: nicht fangfrischer Fisch, Thunfisch, Sardinen,<br />
Makrele, Sardellen, Räucherfisch<br />
Gemüse: Sauerkraut, Spinat, Tomaten<br />
Fleisch: Leberwurst, Wurstwaren, Fleischkonserven<br />
Alkohol: Rotwein, Weisswein, Weissbier (hefetrüb)<br />
Käse: reifer Käse, Emmentaler, Cheddar,<br />
Camembert, Roquefort<br />
Tyramin Fisch (Hering), Wurst, Leber Hefeextrakt, Käse, Sauerkraut,<br />
Avocado, Himbeeren, Bananen, Orangen, Rotwein, Bier ,<br />
Schokolad<br />
Serotonin Ananas, Avocado, Bananen, Pflaumen, Tomaten, Walnüsse<br />
Tabelle 2: Pollenassoziierte Nahrungsmittelallergien (Kreuzreaktionen)<br />
Birkenpollen<br />
Beifusspollen<br />
Latex<br />
Apfel, Aprikose, Beifuss, Birne, Brombeere, Buche, Eiche,<br />
Erdbeere, Erle, Esche, Gewürze, Himbeere, Karotte, Kirsche,<br />
Kiwi, Litschi, Mandeln, Mirabelle, Nüsse (v.a. Haselnuss),<br />
Pfirsich, Pflaume, Sellerie, Soja, Zwetschge<br />
Anis, Artischocke, Birke, Chrysantheme, Curry, Chili,<br />
Erdnüsse, Estragon, Gurke, Ingwer, Kamille, Karotte, Kartoffel,<br />
Kiwi, Knoblauch, Koriander, Kümmel, Löwenzahn, Melone,<br />
Muskatnuss, Sonnenblume, Sellerie, Tomate, Traubenkraut,<br />
(Ragweed), Paprika, Petersilie, Pfeffer, Wermut, Zimt<br />
Avocado, Banane, Beifuss, Buchweizenmehl, Feige, Ficus<br />
benjamina, Kartoffeln, Kastanie, Kiwi, Lieschgras, Papaya,<br />
Pfirsich, Passionsfrucht, Sellerie, Tomate, Traubenkraut<br />
Tabelle 3: Glutenfreie und (ev. versteckt) glutenhaltige Nahrungsmittel<br />
Glutenfreie Nahrungsmittel Problematische Nahrungsmittel<br />
• Fleisch<br />
• Fisch<br />
• Milch/Milchprodukte/Käse<br />
• Nüsse/Öle<br />
• Kartoffeln<br />
• Hülsenfrüchte<br />
• Obst<br />
• Gemüse<br />
• Glutenfreie<br />
Spezialprodukte<br />
• Pommes frites<br />
• Saucen<br />
• Fertiggerichte<br />
• Leberkäse/ Weisswurst<br />
• Ketchup, Senf, etc.<br />
• Supppenwürze<br />
• Backpulver<br />
• Eis<br />
• Joghurt<br />
• Schokolade<br />
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Tabelle 4: Laktose in Lebensmitteln<br />
Nicht oder nur in geringen Mengen geeignete Lebensmittel, die unterschiedlich viel Laktose enthalten; wie gut die<br />
Lebensmittel vertragen werden, muss jeder Betroffene für sich selbst abschätzen:<br />
Milch/Milchprodukte: alle Milchprodukte, die Laktose enthalten<br />
Brot/Backwaren:<br />
Fertiggerichte/Fertigteilgerichte<br />
Auswahl verträglicher Lebensmittel, die keine Laktose enthalten:<br />
Milch/Milchprodukte: laktosefreie Milch und Milchprodukte, Sojaprodukte, Mandelmilch, Reismilch, Reisdrink<br />
Brot/Backwaren: alle Sorten, die ohne Milch oder Milchprodukte bzw. Milchpulver gebacken wurden<br />
Nährmittel:<br />
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Erstellt von: Uwe Beise<br />
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alle Getreidearten, Reis, Mais, Hirse, Quinoa, Aramant, Buchweizen, Johannisbrotkernmehl,<br />
Speisestärke (Mais- und Kartoffelstärke)<br />
Hülsenfrüchte/Nüsse: getrocknete Erbsen, Bohnen, Linsen, Mandeln, alle Nusssorten<br />
Obst/Gemüse: alle Sorten als Frischware, auch tiefgekühlt, keine Tiefkühl-Fertiggerichte<br />
Fleisch/Geflügel: Schinken, Braten, Kassler, Roastbeef, Rauchfleisch, Fleisch- und Geflügelsülzen<br />
Fisch/Meeresfrüchte: roh (z. B. Sushi, Lachstatar etc.) und zubereitet ohne Fertigsaucen<br />
Öle/Fett:<br />
alle naturreinen Pflanzenöle, Pflanzenmargarine ohne Milchanteil, Butterschmalz (frei von Milchzucker<br />
und Milcheiweiss)<br />
Eier: als Rührei, Spiegelei, gekochtes Ei<br />
Süsse<br />
Brotaufstriche/Süsswaren:<br />
Honig, Konfitüre, Gelee, Apfelkraut und Apfelmus, Pflaumenmus, Zuckerrübensirup; Mandel-, Sesam-<br />
und Nussmus; Süsswaren ohne Milch und Milchzubereitungen<br />
Getränke: Fruchtsäfte, Mineralwasser, schwarzer, grüner, weisser Tee (keine aromatisierten Tees)<br />
Sonstige Produkte: vegetarische Brotaufstriche, Kräuter, Gewürze<br />
Unverträgliche Lebensmittel, die in sehr grossen Mengen Laktose enthalten und deshalb unbedingt gemieden werden<br />
sollten:<br />
Milchpulver: Produkte, in denen Molkenpulver, Vollmilchpulver, Magermilchpulver enthalten ist<br />
Molkenerzeugnisse:<br />
Brot- und Gebäcksorten, die mit Milch, Milchpulver, Buttermilch oder anderen<br />
Milchprodukten gebacken wurden; Tiefkühl-Kuchen; Brot- und Kuchenbackmischungen,<br />
die Milch, Milchpulver oder Ähnliches enthalten; Milchbrötchen, Knäckebrot, Kuchen,<br />
Waffeln, Kekse, Cracker<br />
Pizza, Tiefkühl-Fertiggerichte, Tiefkühl-Zubereitungen (z. B. mit Fleisch oder Gemüse),<br />
Konserven (z. B. Gurken, Fisch)<br />
Wurstwaren: Würstchen (z. B. Brühwürstchen), Leberwurst, fettreduzierte Wurstwaren, Wurstkonserven<br />
Instant-Erzeugnisse:<br />
Instant-Suppen, Instantsaucen, Instant- Cremes, Kartoffelpüreepulver, Knödelpulver,<br />
Bratlingmischungen<br />
Fertigsaucen: Gourmetsaucen, Grillsaucen, Mayonnaise<br />
Süsswaren:<br />
Sonstige Produkte:<br />
Eiscreme, Sahneeis, Sahne- und Karamellbonbons, süsse Riegel, Nougat, Nuss-Nougat-<br />
Creme, Pralinen, Schokolade, Fertigdessert<br />
Margarineprodukte, pikante Brotaufstriche, Müslimischungen, Gewürzmischungen,<br />
Streugewürze, Senf, Ketchup<br />
Süssmolke, Sauermolke<br />
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I<br />
IMPRESSUM<br />
Diese Guideline wurde im<br />
September 2012 erstellt.<br />
© <strong>mediX</strong> <strong>schweiz</strong><br />
Herausgeber:<br />
Dr. med. Felix Huber<br />
Redaktion (verantw.):<br />
Dr. med. Uwe Beise<br />
Autor:<br />
Dr. med. Uwe Beise<br />
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Erstellt von: Uwe Beise<br />
am: 09/2012<br />
Diese Guideline wurde ohne externe Einflussnahme erstellt. Es bestehen keine<br />
finanziellen oder inhaltlichen Abhängigkeiten gegenüber der Industrie oder<br />
anderen Einrichtungen oder Interessengruppen.<br />
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bestimmte Beschwerdebilder oder Behandlungssituationen. Jeder Patient muss<br />
jedoch nach seinen individuellen Gegebenheiten behandelt werden.<br />
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