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Kritische Evaluation der Wirksamkeit der Landschaftsplanung im ...

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KENNEWEG 2001, 31), sehr ausgeglichen. Dementsprechend legt <strong>der</strong> Q-Test von CHOCHRAN mit einer<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit von 19,1 % die Beibehaltung <strong>der</strong> Nullhypothese (Ho) nahe, dass keine<br />

Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> verschiedenen Ziele bestehen. Damit ist eine von <strong>der</strong><br />

Bundessituation deutlich abweichende Voraussetzung gegeben: In den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen in Rheinland-Pfalz wird konsequent <strong>der</strong> durch das Naturschutzrecht vorgegebene,<br />

mehrzielübergreifende Ansatz verfolgt, <strong>der</strong> die „abiotischen“ Regulations- und Regenerationsfunktionen<br />

<strong>der</strong> Landschaft gleichberechtigt neben die „klassischen“ Themenfel<strong>der</strong> „nachhaltige Sicherung <strong>der</strong><br />

Lebensraumfunktion für Flora und Fauna“ sowie „nachhaltige Sicherung <strong>der</strong> Naturerlebnis- und<br />

Erholungsfunktion“ stellt.<br />

Wie in Kap. 2 beschrieben, können mithilfe weiterer statistischer Testverfahren, theoretisch bedeutsame<br />

Einflussfaktoren, die den Prozess <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger intensiver Weise „steuern“, auf ihre tatsächliche Wirkung hin geprüft werden. Dabei<br />

geht es darum, die Variation <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen (hier: <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen) durch<br />

best<strong>im</strong>mte Faktorvariablen zu erklären. Mithilfe von Varianzanalysen kann <strong>der</strong> Erklärungsgehalt <strong>der</strong><br />

Faktoren auch quantifiziert werden. Dadurch kann die Stärke des Einflusses verschiedener<br />

Faktorvariablen untereinan<strong>der</strong> vergleichbar gemacht und bedeutsamere von weniger bedeutsamen<br />

Faktoren unterschieden werden.<br />

Denkbar wäre es beispielsweise, dass die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen davon abhängt, ob es sich um<br />

Planneuaufstellungen o<strong>der</strong> lediglich um<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

n = 27 p = 0,064<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren handelt. Während bei<br />

Neuaufstellungen ein grundlegend neues<br />

9<br />

8<br />

Planungskonzept unter Berücksichtigung sämtlicher<br />

7<br />

6<br />

Teilziele erfor<strong>der</strong>lich ist, könnten bei<br />

5<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren, die sich in <strong>der</strong> Regel nur auf<br />

4<br />

3<br />

räumliche Teilbereiche des Gemeindegebietes<br />

2<br />

1<br />

beziehen, gewisse inhaltliche Einschränkungen<br />

0<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

vertretbar sein. Denkbar wäre ferner, dass die<br />

Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Bearbeitungstiefe von Än<strong>der</strong>ungsverfahren auch<br />

Abb. 52: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz aufgrund einer geringeren Wertschätzung seitens <strong>der</strong><br />

und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom<br />

Kommune als Auftraggeber gesteuert wird, was<br />

durch ein weniger großzügiges Honorar zum<br />

Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung (Mann- Ausdruck kommen könnte und eine weniger<br />

Whitney-U-Test)<br />

intensive Bearbeitung zur Folge haben könnte. Wie<br />

Abbildung 52 zeigt, ist die Mittelwertdifferenz zwischen den Neuaufstellungen und den Än<strong>der</strong>ungen von<br />

1,6 Zielen bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 6,4 % nicht signifikant. Dem Bearbeitungsstand <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge kommt insoweit keine praktische Bedeutung zu.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Ein weiterer theoretisch bedeutsamer Einflussfaktor auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege ist die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge. Auf Bundesebene konnte in<br />

dem bereits zitierten F+E-Vorhaben von GRUEHN & KENNEWEG (2001) für die örtliche<br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> eine Einflussstärke von ca. 35 % ermittelt werden.<br />

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