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5. Resümee - Konsequenzen Die <strong>Kritische</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz zeigt, dass den Landespflegerischen Planungsbeiträgen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> vorbereitenden wie auch <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung in erheblichem Maße signifikante positive Wirkungen auf die Bauleitplanung beizumessen sind. Die Bauleitplanung profitiert von <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> insoweit, als sie durch die Berücksichtigung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> aufbereiteten Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege umweltverträglicher wird und die natürlichen Lebensgrundlagen in stärkerem Maße zu sichern hilft, als sie dies ohne die <strong>Landschaftsplanung</strong> als Grundlage erreichen könnte. Das dem § 17 LPflG RP zugrunde liegende Konzept, welches durch die Gesetzesnovelle 1987 das Modell <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärintegration abgelöst hat, erweist sich als sinnvolle, weil wirksame, Konstruktion. Mehrere Erfolgskontrollen, die in den vergangenen Jahren <strong>im</strong> Fachgebiet <strong>Landschaftsplanung</strong>, Landschaftspflege und Naturschutz in unterschiedlichen Kontexten durchgeführt wurden, zeigen, dass ein wirksames Planungssystem, wie es ganz offensichtlich in Rheinland-Pfalz besteht, insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong> Vergleich mit an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n, nicht selbstverständlich ist. Daher sollte das wichtigste Ziel sein, die Funktionsfähigkeit des Planungssystems zu erhalten. Dementsprechend vorsichtig sollte man Än<strong>der</strong>ungsvorschläge formulieren, soweit sie überhaupt begründbar sind. Vor diesem Hintergrund sollte beispielsweise von Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> gesetzlichen Grundlagen abgesehen werden, sofern nicht eindeutig positive Wirkungen für best<strong>im</strong>mte Neuerungen belegt sind. Aus <strong>der</strong> kritischen <strong>Evaluation</strong> ergeben sich insoweit einige Konsequenzen für Rheinland-Pfalz, als hier aufgezeigt werden konnte, welche Faktoren in welcher Weise positiv o<strong>der</strong> negativ wirken. An diesen - wissenschaftlich belegten - Wirkungsmechanismen anknüpfend (und auch nur daran anknüpfend), können folgende Empfehlungen formuliert werden: • Sicherstellung/Verbesserung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong>: Hierzu gehören einerseits fachliche, aber auch wirtschaftliche Momente. Die Studie hat gezeigt, dass es bereits sehr gute Landespflegerische Planungsbeiträge gibt, die sich durch starke persuasive Wirkungen gegenüber <strong>der</strong> Bauleitplanung auszeichnen. Problematisch sind vor allem die weniger guten Beiträge (z. B. Än<strong>der</strong>ungen), da sie eine geringere Überzeugungskraft haben. Hier bedarf es einer Verbesserung <strong>der</strong> Qualitätskontrolle. Mithilfe institutionalisierter Qualitätskontrollen muss ausgeschlossen werden, dass Landespflegerische Planungsbeiträge erarbeitet werden, die diesen Anspruch inhaltlich nicht erfüllen können. Dies könnte durch eine stärkere Beteiligung <strong>der</strong> Fachbehörden für Naturschutz und Landschaftspflege bei <strong>der</strong> Vergabe und Erarbeitung <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge geschehen. Ein weiterer wichtiger Beitrag ist die Qualitätssicherung über För<strong>der</strong>mittel. Insbeson<strong>der</strong>e kleinere Kommunen mit geringem Haushaltsetat sollten finanziell vom Land unterstützt werden, wenn sie Interesse haben, Landespflegerische Planungsbeiträge aufzustellen, denn Qualität setzt fachliche Leistung voraus, die es nicht umsonst geben kann. Schließlich sollten durch Modellprojekte „Standards“ gesetzt werden, denn gute Beispiele werben für sich selbst, sofern sie in entsprechen<strong>der</strong> Auflage verfügbar sind. Anzustreben wäre ein Modellprojekt, welches die Thematik „mehrzielorientierte Leitbildentwicklung“ unter Einbeziehung mo<strong>der</strong>ner technischer Hilfsmittel (GIS) wie auch entsprechen<strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>ationsmethoden aufgreift. Denkbar wäre es, dass die <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> 111