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Kritische Evaluation der Wirksamkeit der Landschaftsplanung im ...

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Dietwald Gruehn & Hartmut Kenneweg<br />

<strong>Kritische</strong> <strong>Evaluation</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong><br />

<strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

in Rheinland-Pfalz<br />

Abschlussbericht <strong>im</strong> Auftrag<br />

des Landesamtes für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht sowie des<br />

Ministeriums für Umwelt und Forsten des Landes Rheinland-Pfalz<br />

FG <strong>Landschaftsplanung</strong>, Landschaftspflege und Naturschutz <strong>der</strong> TU Berlin<br />

Berlin 2001


Bearbeitung: Wiss. Assistent Dr.-Ing. Dietwald Gruehn, Prof. Dr. rer. nat. Hartmut Kenneweg,<br />

2<br />

unter Mitarbeit von:<br />

cand.-ing. Franziska Brauns, cand.-ing. Mike Dembeck, cand.-Ing. Stefanie Janenz,<br />

cand.-Ing. Alexandra Langenheld, cand.-Ing. Christian Meißner, cand.-Ing. Kathrin Pflanz,<br />

cand.-ing. Silke Schwolow.<br />

Fachgebiet <strong>Landschaftsplanung</strong>/Landschaftspflege und Naturschutz -<br />

Institut für Landschafts- und Umweltplanung <strong>der</strong> Technischen Universität Berlin,<br />

Franklinstraße 28/29, Sekr. FR 2-6, D-10587 Berlin-Charlottenburg


Vorwort<br />

Ende 1999 wurde das Fachgebiet <strong>Landschaftsplanung</strong>, Landschaftspflege und Naturschutz <strong>der</strong> TU Berlin<br />

vom Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht/Ministerium für Umwelt und Forsten des Landes<br />

Rheinland-Pfalz beauftragt, eine „<strong>Kritische</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong><br />

Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz“ vorzunehmen. Mit dem hier vorliegenden<br />

Abschlussbericht können nun die Ergebnisse des Vorhabens präsentiert und zur Diskussion gestellt<br />

werden. Da <strong>im</strong> März 2000 bereits ein umfassen<strong>der</strong> Zwischenbericht vorgelegt wurde, in dem neben ersten<br />

Ergebnissen vor allem methodische Fragen behandelt wurden, konzentriert sich <strong>der</strong> Abschlussbericht nun<br />

<strong>im</strong> Wesentlichen auf die Ergebnisdarstellung.<br />

Das Vorhaben wurde zum überwiegenden Teil aus Mitteln des Landes Rheinland-Pfalz, zu einem<br />

geringeren Anteil aus Eigenmitteln <strong>der</strong> TU Berlin finanziert. Daher sind wir dem Land Rheinland-Pfalz,<br />

insbeson<strong>der</strong>e dem Landesamt für Umweltschutz und Gewerbeaufsicht sowie dem Ministerium für<br />

Umwelt und Forsten zu Dank verpflichtet. Insbeson<strong>der</strong>e danken wir auch unseren fachlichen<br />

Ansprechpartnern <strong>der</strong> beiden genannten Institutionen für Ihre wohlwollende, konstruktive, hilfreiche und<br />

geduldige Unterstützung, namentlich den Herren Bäsel, Best und Köstel.<br />

Weiterhin gilt unser Dank all jenen rheinland-pfälzischen Städten und Gemeinden sowie den dort<br />

arbeitenden Personen, welche uns durch die Bereitstellung von Informationen, Planunterlagen und<br />

zugehörigen Akten tatkräftig unterstützt haben, denn ohne ihre Hilfe wäre das Vorhaben nicht<br />

durchführbar gewesen. Ebenso bedanken wir uns bei den Planungsbüros, die uns ergänzende<br />

Informationen zu unterschiedlichen Planungen haben zukommen lassen.<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort ........................................................................................................................................................3<br />

Inhaltsverzeichnis.........................................................................................................................................5<br />

Abbildungsverzeichnis .................................................................................................................................7<br />

Tabellenverzeichnis....................................................................................................................................15<br />

1. Einführung ............................................................................................................................................17<br />

2. Ziele und Fragestellungen .....................................................................................................................19<br />

3. Methodik ...............................................................................................................................................23<br />

4. Ergebnisse .............................................................................................................................................27<br />

4.1. Rücklauf, Repräsentativität und wissenschaftliche Gütekriterien...............................................27<br />

4.2. Beschreibung <strong>der</strong> Teilstichproben, deskriptive Statistiken.........................................................31<br />

4.2.1. Landespflegerische Planungsbeiträge zur vorbereitenden Bauleitplanung ......................31<br />

4.2.2. Vorbereitende Bauleitplanung..........................................................................................34<br />

4.2.3. Landespflegerische Planungsbeiträge zur verbindlichen Bauleitplanung ........................38<br />

4.2.4. Verbindliche Bauleitplanung............................................................................................42<br />

4.3. Landespflegerische Planungsbeiträge zur vorbereitenden Bauleitplanung.................................47<br />

4.3.1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege...................................49<br />

4.3.2. Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege ..............................50<br />

4.3.3. Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege...........................................................................58<br />

4.3.4. Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP.........................................61<br />

4.4. Vorbereitende Bauleitplanung ....................................................................................................65<br />

4.4.1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege...................................65<br />

4.4.2. Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege ..............................70<br />

4.4.3. Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege...........................................................................82<br />

4.4.4. Abwägung.........................................................................................................................84<br />

5


6<br />

4.5. Landespflegerische Planungsbeiträge zur verbindlichen Bauleitplanung.................................. 85<br />

4.5.1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege.................................. 85<br />

4.5.2. Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege ............................. 88<br />

4.5.3. Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege.......................................................................... 93<br />

4.5.4. Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan .................................... 94<br />

4.6. Verbindliche Bauleitplanung ..................................................................................................... 97<br />

4.6.1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege.................................. 97<br />

4.6.2. Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege ............................100<br />

4.6.3. Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege.........................................................................105<br />

4.6.4. Abwägung.......................................................................................................................107<br />

4.7. Gesamteinschätzung <strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung .........................................................................................................................109<br />

5. Resümee - Konsequenzen ........................................................................................................111<br />

6. Literatur....................................................................................................................................115


Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

Gemeindegrößenklassen<br />

Abb. 2: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

Regierungsbezirken<br />

Abb. 3: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Abb. 4: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Abschlussjahr des untersuchten LPPB<br />

Abb. 5: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Status des LPPB-Verfassers<br />

Abb. 6: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Ansprechpartner während des Planungsvorhabens<br />

Abb. 7: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung von Karten, Grafiken und Layout<br />

Abb. 8: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Verwendung von EDV bei <strong>der</strong> Erstellung von Analyse- und Bewertungskarten<br />

Abb. 9: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Verwendung von EDV bei <strong>der</strong> Erstellung von Planungskarten<br />

Abb. 10: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB<br />

Abb. 11: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Allgemeinverständlichkeit von Text und Karten<br />

Abb. 12: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung<br />

Abb. 13: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach Gemeindegrößenklassen<br />

Abb. 14: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach Regierungsbezirken<br />

Abb. 15: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Stand <strong>der</strong> FNP-<br />

Bearbeitung<br />

Abb. 16: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Status <strong>der</strong> untersuchten<br />

FNP<br />

Abb. 17: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Abschlussjahr des<br />

untersuchten FNP<br />

Abb. 18: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Status des FNP-<br />

Verfassers<br />

Abb. 19: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Ansprechpartner<br />

während des Planungsvorhabens<br />

Abb. 20: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Niveau <strong>der</strong> grafischen<br />

Gestaltung von Karten, Grafiken und Layout<br />

Abb. 21: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Verwendung von EDV<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung von Analyse- und Bewertungskarten<br />

Abb. 22: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Verwendung von EDV<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung von Planungskarten<br />

7


Abb. 23: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des FNP<br />

Abb. 24: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit<br />

von Text und Karten<br />

Abb. 25: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong><br />

gesamten Planung<br />

Abb. 26: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

Gemeindegrößenklassen<br />

Abb. 27: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

Regierungsbezirk<br />

Abb. 28: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Abb. 29: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Abschlussjahr des untersuchten LPPB<br />

Abb. 30: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Status des LPPB-Verfassers<br />

Abb. 31: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Ansprechpartner während des Planungsvorhabens<br />

Abb. 32: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung von Karten, Grafiken und Layout<br />

Abb. 33: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Verwendung von EDV bei <strong>der</strong> Erstellung von Analyse- und Bewertungskarten<br />

Abb. 34: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Verwendung von EDV bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Planungskarten<br />

Abb. 35: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LBBP<br />

Abb. 36: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit von Text und Karten<br />

Abb. 37: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung<br />

Abb. 38: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach Gemeindegrößenklassen<br />

Abb. 39: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach Regierungsbezirken<br />

Abb. 40: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Stand <strong>der</strong> B-Plan-Bearbeitung<br />

Abb. 41: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Status des untersuchten<br />

B-Plans<br />

Abb. 42: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Abschlussjahr des<br />

untersuchten B-Plans<br />

Abb. 43: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Status des B-Plan-Verfassers<br />

Abb. 44: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Ansprechpartner während des<br />

Planungsvorhabens<br />

Abb. 45: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Niveau <strong>der</strong> grafischen<br />

Gestaltung von Karten, Grafiken und Layout<br />

Abb. 46: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Verwendung von EDV bei <strong>der</strong><br />

Erstellung von Planungskarten<br />

8


Abb. 47: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit<br />

<strong>der</strong> Struktur des B-Plans<br />

Abb. 48: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit von<br />

Text und Karten<br />

Abb. 49: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong><br />

gesamten Planung<br />

Abb. 50: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 51: Wahrnehmung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 52: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom Stand <strong>der</strong> LPPB-<br />

Bearbeitung<br />

Abb. 53: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> LPPB<br />

Abb. 54: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 55: Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens<br />

teilweise) in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 56: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

vom Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Abb. 57: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

vom LPPB-Verfasser-Status<br />

Abb. 58: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von<br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> LPPB<br />

Abb. 59: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP <strong>im</strong> (zielübergreifenden) Mittel in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 60: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 61: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 62: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 63: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom<br />

LPPB-Verfasser-Status<br />

Abb. 64: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> LPPB<br />

9


Abb. 65: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Entwicklung eines Leitbildes <strong>im</strong> LPPB<br />

Abb. 66: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 67: Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Abb. 68: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 69: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom<br />

LPPB-Verfasser-Status<br />

Abb. 70: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> LPPB<br />

Abb. 71: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Qualität des LPPB<br />

Abb. 72: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 73: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 74: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung eines Leitbildes <strong>im</strong> LPPB<br />

Abb. 75: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit vom grafischen Niveau des LPPB<br />

Abb. 76: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB<br />

Abb. 77: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit von Text und Karten des LPPB<br />

Abb. 78: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit des LPPB<br />

Abb. 79: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 80: Wahrnehmung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 81: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von Stand <strong>der</strong> FNP-Bearbeitung<br />

Abb. 82: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP<br />

Abb. 83: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung eines<br />

Leitbildes <strong>im</strong> FNP<br />

10


Abb. 84: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Landespflegerischen Planungsbeitrag zum FNP<br />

Abb. 85: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Regionalen Raumordnungsplan<br />

Abb. 86: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 87: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele<br />

<strong>im</strong> Landespflegerischen Planungsbeitrag zum FNP<br />

Abb. 88: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 89: Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens<br />

teilweise) in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 90: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom Stand <strong>der</strong> FNP-<br />

Bearbeitung<br />

Abb. 91: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong> FNP-<br />

Erstellung<br />

Abb. 92: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Ziele <strong>im</strong> Rahmen des F-Plan-Verfahrens<br />

Abb. 93: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 94: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung eines<br />

Leitbildes <strong>im</strong> FNP<br />

Abb. 95: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Landespflegerischen Planungsbeitrag zum FNP<br />

Abb. 96: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Regionalen Raumordnungsplan<br />

Abb. 97: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom grafischen Niveau des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 98: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 99: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Allgemeinverständlichkeit des Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

11


Abb. 100: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit<br />

des Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 101: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens<br />

teilweise) in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung <strong>im</strong> (zielübergreifenden) Mittel in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 102: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

(mindestens teilweise) in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 103: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom Stand <strong>der</strong> FNP-Bearbeitung<br />

Abb. 104: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong> FNP-<br />

Erstellung<br />

Abb. 105: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele<br />

<strong>im</strong> FNP-Verfahren<br />

Abb. 106: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 107: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung eines<br />

Leitbildes <strong>im</strong> FNP<br />

Abb. 108: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Landespflegerischen Planungsbeitrag zum FNP<br />

Abb. 109: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Regionalen Raumordnungsplan<br />

Abb. 110: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 111: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Allgemeinverständlichkeit des Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 112: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 113: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 114: Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 115: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

Abb. 116: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des Landespflegerischen Planungsbeitrages zum FNP<br />

12


Abb. 117: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 118: Wahrnehmung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 119: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom Stand <strong>der</strong> LPPB-<br />

Bearbeitung<br />

Abb. 120: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom Regierungsbezirk<br />

Abb. 121: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 122: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 123: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

vom Status <strong>der</strong> LPPB<br />

Abb. 124: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

vom Regierungsbezirk<br />

Abb. 125: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> LPPB<br />

Abb. 126: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Entwicklung eines Leitbildes <strong>im</strong> LPPB<br />

Abb. 127: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan <strong>im</strong> (zielübergreifenden) Mittel in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 128: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 129: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 130: Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Abb. 131: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Qualität des LPPB<br />

Abb. 132: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit vom Regierungsbezirk (Varianzanalyse)<br />

Abb. 133: Qualität <strong>der</strong> Landschaftspflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit vom grafischen Niveau des LPPB (Varianzanalyse)<br />

Abb. 134: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB (Varianzanalyse)<br />

Abb. 135: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit des LPPB (Varianzanalyse)<br />

13


Abb. 136: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 137: Wahrnehmung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 138: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in<br />

Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

Abb. 139: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in<br />

Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

Abb. 140: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in<br />

Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des Landespflegerischen Planungsbeitrages<br />

zum B-Plan<br />

Abb. 141: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in<br />

Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des Leitbildes aus dem<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

Abb. 142: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 143: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom Stand <strong>der</strong> B-Plan-<br />

Bearbeitung<br />

Abb. 144: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele<br />

<strong>im</strong> Rahmen des B-Plan-Verfahrens<br />

Abb. 145: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele<br />

<strong>im</strong> Landespflegerischen Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

Abb. 146: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum B-Plan<br />

Abb. 147: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des Leitbildes<br />

aus dem Landespflegerischen Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

Abb. 148: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung <strong>im</strong> (zielübergreifenden) Mittel in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 149: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 150: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong><br />

Rahmen des B-Plan-Verfahrens<br />

Abb. 151: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum B-Plan<br />

Abb. 152: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abb. 153: Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

14


Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: Korrelation unterschiedlicher inhaltlicher Variablen <strong>im</strong> Kontext zu den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zur Flächennutzungsplanung (Validitätstest)<br />

Tab. 2: Korrelation unterschiedlicher inhaltlicher Variablen <strong>im</strong> Kontext zur Flächennutzungsplanung<br />

(Validitätstest)<br />

Tab. 3: Korrelation unterschiedlicher inhaltlicher Variablen <strong>im</strong> Kontext zu den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zur Bebauungsplanung (Validitätstest)<br />

Tab. 4: Korrelation unterschiedlicher inhaltlicher Variablen <strong>im</strong> Kontext zur Bebauungsplanung<br />

(Validitätstest)<br />

15


1. Einführung<br />

Bereits in dem <strong>im</strong> Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz an <strong>der</strong> TU Berlin auf bundesweit<br />

repräsentativer Grundlage durchgeführten F+E-Vorhaben „Berücksichtigung <strong>der</strong> Belange von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung“ (vgl. GRUEHN & KENNEWEG 1998)<br />

wurde deutlich, dass die vorbereitende Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz hinsichtlich vieler Kriterien<br />

überdurchschnittlich abschneidet. Dies betrifft die Wahrnehmung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege <strong>im</strong> Bauleitplan-Verfahren wie auch die Berücksichtigung dieser Belange <strong>im</strong><br />

Planergebnis. Auch die inhaltliche Qualität <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung wie auch <strong>der</strong> ihr<br />

zugrundeliegenden Landespflegerischen Planungsbeiträge erwies sich als über dem bundesweiten Mittel<br />

liegend. Aus bundesweiter Perspektive konnten mehrere bedeutsame Faktoren ermittelt werden, die<br />

maßgeblich dafür verantwortlich sind, ob und inwieweit in den vorbereitenden Bauleitplänen Belange des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege als abwägungsrelevant wahrgenommen o<strong>der</strong> sogar - als sich <strong>im</strong><br />

Abwägungsergebnis nie<strong>der</strong>schlagend - berücksichtigt werden. Dies sind einerseits die Option, dass <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplan auf die Informationen bzw. Inhalte eines zuvor (o<strong>der</strong> gleichzeitig) erarbeiteten<br />

Landschaftsplans zurückgreifen kann, sowie an<strong>der</strong>erseits die inhaltliche Qualität dieser - den<br />

Bauleitplänen zugrunde liegenden - Landschaftspläne. Da aufgrund <strong>der</strong> Regelung des § 17 LPflG RP<br />

sichergestellt ist, dass zu bzw. vor jedem Flächennutzungsplan ein entsprechen<strong>der</strong> Landespflegerischer<br />

Planungsbeitrag erarbeitet wird, und da ferner die Qualität dieser Beiträge - auch aufgrund zahlreicher<br />

über die Landesgrenzen hinaus bekannt gewordener Modellprojekte - hoch ist, sind in Rheinland-Pfalz<br />

beide Bedingungen erfüllt. Dies erklärt, warum in diesem Bundesland mehr Naturschutzbelange in <strong>der</strong><br />

vorbereitenden Bauleitplanung wahrgenommen und berücksichtigt werden als an<strong>der</strong>swo.<br />

Aufgrund von faktorenanalytischen Untersuchungen konnte ferner gezeigt werden, dass sich u. a. die<br />

rheinland-pfälzischen Kommunen durch ihre überdurchschnittlich hohe Bereitschaft zur Umsetzung <strong>der</strong><br />

Belange von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung auszeichnen (vgl.<br />

GRUEHN 1998, 336). Einen wesentlichen Einfluss auf die Bereitschaft zur Umsetzung hat wie<strong>der</strong>um die<br />

Qualität <strong>der</strong> Landschaftspläne. Es zeigt sich, dass die <strong>Landschaftsplanung</strong> u. a. Informationsfunktionen,<br />

Kompensationsfunktionen (bei fehlendem Know-how) und Motivationsfunktionen <strong>im</strong> kommunalen<br />

bauleitplanerischen Planungs- und Entscheidungsprozess übern<strong>im</strong>mt (vgl. GRUEHN & WINKELBRANDT<br />

2000).<br />

Vor diesem Hintergrund stellte sich einerseits die Frage, ob ähnliche Wirkungsmechanismen auch auf <strong>der</strong><br />

Ebene <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung existieren sowie an<strong>der</strong>erseits, ob weitere inhaltliche Parameter<br />

herausgearbeitet werden können, mit denen die Qualität <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> näher beschrieben<br />

werden kann, bzw. von denen die Qualität abhängig ist, um so zu konkreten Hinweisen und<br />

Empfehlungen für die Planungspraxis kommen zu können. Hinzu kam die BauROG-Novelle 1998, die<br />

bekanntlich gleichermaßen als Chance und Anfor<strong>der</strong>ung für die <strong>Landschaftsplanung</strong> angesehen werden<br />

kann, weshalb zeitlich bedingte Verän<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Praxis zu erwarten waren, mit <strong>der</strong> Folge, dass<br />

neuere Untersuchungen über die <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

notwendig wurden.<br />

Mit den Ergebnissen dieses Vorhabens können nunmehr viele z. T. bereits verifizierte Hypothesen erneut<br />

bestätigt werden. In diesem Sinne hat das durchgeführte Projekt die Funktion einer Replikation.<br />

17


An<strong>der</strong>erseits konnten viele Detailaspekte neu untersucht und z. T. erstmalig verifiziert werden, so vor<br />

allem auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung. Insgesamt zeigt die Studie, dass die<br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> in Rheinland-Pfalz zu einem wesentlichen und nicht mehr wegzudenkenden<br />

Bestandteil des Planungssystems geworden ist. Die <strong>Landschaftsplanung</strong> trägt in entscheidendem Maße<br />

zur Umweltverträglichkeit <strong>der</strong> Bauleitplanung dieses Bundeslandes bei. Beide Planungsinstrumente<br />

haben insoweit bundesweit Vorbildfunktion. Die den Untersuchungsgegenstand betreffenden Regelungen<br />

des Landespflegegesetzes Rheinland-Pfalz, insbeson<strong>der</strong>e § 17, haben sich vor diesem Hintergrund<br />

bewährt.<br />

18


2. Ziele und Fragestellungen<br />

Nach den Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes wird zwischen überörtlicher und örtlicher<br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> unterschieden. Gegenstand dieser Arbeit ist die örtliche <strong>Landschaftsplanung</strong> in<br />

Rheinland-Pfalz, die auf den Ebenen <strong>der</strong> vorbereitenden wie auch <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung<br />

erarbeitet wird. Gemäß § 6 (1) BNatSchG ist es Aufgabe <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> dieser Ebene, jene<br />

örtlichen Erfor<strong>der</strong>nisse und Maßnahmen darzustellen, die erfor<strong>der</strong>lich sind, um die Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege zu verwirklichen. Die Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege ergeben sich aus dem unmittelbar geltenden § 1 (1) BNatSchG, <strong>der</strong> wortgleich in den §<br />

1 (1) des LPflG RP übernommen wurde. Die <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>der</strong> örtlichen Ebene dient demnach <strong>der</strong><br />

Zielverwirklichung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege, so dass <strong>der</strong> inhaltlichen<br />

Ausfüllung <strong>der</strong> in § 1 (1) BNatSchG enthaltenen unbest<strong>im</strong>mten Rechtsbegriffe maßgebliche Bedeutung<br />

zukommt. Dabei sind die Grundsätze des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege als Interpretationshilfe<br />

heranzuziehen, die sich aus dem unmittelbar geltenden § 2 (1) BNatSchG sowie § 2 (1) LPflG RP<br />

ergeben.<br />

Was bedeutet es nun, wenn die örtliche <strong>Landschaftsplanung</strong> gemäß § 6 (1) BNatSchG Erfor<strong>der</strong>nisse und<br />

Maßnahmen darzustellen hat? Nach GASSNER et al. (1996, 158) richten sich die Maßnahmen an die<br />

„eigene“ Verwaltung, d. h. an die Naturschutzbehörden, während die Erfor<strong>der</strong>nisse an an<strong>der</strong>e<br />

Fachverwaltungen adressiert sind, die <strong>im</strong> Rahmen ihrer Zuständigkeit zur Verwirklichung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege beitragen können. Dies bedeutet, dass eine vollständige <strong>Evaluation</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> ein Untersuchungsdesign erfor<strong>der</strong>t hätte, welches<br />

nicht nur zwischen unterschiedlichen Adressaten unterscheidet, son<strong>der</strong>n auch die gesamte Bandbreite<br />

denkbarer Adressaten in die Untersuchung mit einbezieht. Da dies nicht innerhalb des vorgesehenen<br />

zeitlichen und finanziellen Rahmens realisierbar war, erfolgte eine Beschränkung <strong>der</strong> Prüfung <strong>der</strong><br />

<strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Hinblick auf die kommunale Bauleitplanung, wie auch<br />

aus dem Titel dieses Berichtes deutlich wird. Gleichwohl darf bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> hier dargestellten<br />

Ergebnisse nicht übersehen werden, dass eine <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> örtlichen<br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Hinblick auf an<strong>der</strong>e Adressaten noch aussteht und sinnvoll ist, da insoweit an<strong>der</strong>e<br />

Akzentsetzungen für die Weiterentwicklung des Instrumentariums denkbar wären.<br />

Das Vorhaben baut auf folgenden Ausgangshypothesen auf, die sich u. a. aus den Erkenntnissen zweier<br />

<strong>im</strong> Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz an <strong>der</strong> TU Berlin durchgeführten F+E-Vorhaben ergeben<br />

(vgl. GRUEHN & KENNEWEG 1998; GRUEHN & KENNEWEG 2001):<br />

• Die örtliche <strong>Landschaftsplanung</strong> hat signifikant positive Wirkungen auf die Flächennutzungsplanung;<br />

• Die örtliche <strong>Landschaftsplanung</strong> wirkt ganz überwiegend persuasiv, d. h. überzeugend.<br />

Im Einzelnen ergeben sich für die rheinland-pfälzische Landschafts- und Bauleitplanung <strong>der</strong><br />

vorbereitenden wie auch verbindlichen Ebene folgende Fragestellungen:<br />

a) Zur Wahrnehmung <strong>der</strong> Naturschutzbelange:<br />

• Werden die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong> Planungsprozess von den<br />

Akteuren überhaupt wahrgenommen bzw. als Belang erkannt?<br />

19


20<br />

• Werden die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege tendenziell eher vollständig,<br />

teilweise o<strong>der</strong> überhaupt nicht wahrgenommen?<br />

• Werden ggf. spezifische Belange von Naturschutz und Landschaftspflege von den<br />

Planungsträgern häufiger o<strong>der</strong> seltener wahrgenommen o<strong>der</strong> als Belang erkannt?<br />

• Kann die Wahrnehmung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege ggf. auf<br />

best<strong>im</strong>mte Einflussfaktoren zurückgeführt werden?<br />

b) Zur Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzbelange:<br />

• Werden die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong> Planungsergebnis tatsächlich<br />

berücksichtigt?<br />

• Werden die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege tendenziell eher vollständig,<br />

teilweise o<strong>der</strong> überhaupt nicht berücksichtigt?<br />

• Werden ggf. spezifische Belange von Naturschutz und Landschaftspflege von den<br />

Planungsträgern stärker o<strong>der</strong> schwächer berücksichtigt?<br />

• Kann die Berücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege ggf. auf<br />

best<strong>im</strong>mte Einflussfaktoren zurückgeführt werden?<br />

c) Zur Nichtberücksichtigung wahrgenommener Naturschutzbelange:<br />

• In welchem Umfang werden die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong><br />

Planergebnis nicht berücksichtigt, obwohl sie <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommen wurden?<br />

• Bleiben ggf. best<strong>im</strong>mte Belange von Naturschutz und Landschaftspflege stärker o<strong>der</strong><br />

schwächer unberücksichtigt, obwohl sie <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommen wurden?<br />

• Kann die Nichtberücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege ggf. auf<br />

best<strong>im</strong>mte Einflussfaktoren zurückgeführt werden?<br />

d) Zur bauleitplanerischen Abwägung:<br />

• Erfolgt die Abwägung i. d. R. rechtsfehlerfrei o<strong>der</strong> ist sie i. d. R. rechtsfehlerbehaftet?<br />

• Kommen - bezogen auf die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege - best<strong>im</strong>mte<br />

Abwägungsfehler häufiger o<strong>der</strong> seltener vor als an<strong>der</strong>e?<br />

• Werden die Belange von Naturschutz und Landschaftspflege bei <strong>der</strong> Abwägung <strong>im</strong> Rahmen<br />

<strong>der</strong> Bauleitplanung systematisch ausgeblendet?<br />

• Werden ggf. lediglich best<strong>im</strong>mte Belange von Naturschutz und Landschaftspflege bei <strong>der</strong><br />

Abwägung <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung systematisch ausgeblendet?<br />

e) Bedeutung <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> für die Bauleitplanung:<br />

• Hat das Vorliegen Landespflegerischer Planungsbeiträge einen Einfluss auf die Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

• Hat die Integrationsform bzw. <strong>der</strong> Typus <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> einen Einfluss auf die<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bauleitplanung?


• Ist <strong>der</strong> Einfluss bei qualifizierten Landespflegerischen Planungsbeiträgen stärker als bei<br />

weniger qualifizierten?<br />

• Hat das Vorliegen Landespflegerischer Planungsbeiträge einen Einfluss auf die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

• Hat die Integrationsform bzw. <strong>der</strong> Typus <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> einen Einfluss auf die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

• Ist <strong>der</strong> Einfluss bei qualifizierten Landespflegerischen Planungsbeiträgen stärker als bei<br />

weniger qualifizierten?<br />

f) Weitere Einflussfaktoren auf die Wahrnehmung; Berücksichtigung und Nichtberücksichtigung <strong>der</strong><br />

Belange von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bauleitplanung:<br />

• Hat die Größe <strong>der</strong> Kommune o<strong>der</strong> Kommunalverwaltung einen Einfluss auf die<br />

Wahrnehmung; Berücksichtigung und Nichtberücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

• Hat die Einwohnerdichte (als „Maß <strong>der</strong> Verstädterung“) einen Einfluss auf die Wahrnehmung;<br />

Berücksichtigung und Nichtberücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

• Hat das Land Rheinland-Pfalz einen Einfluss auf die Wahrnehmung; Berücksichtigung und<br />

Nichtberücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung?<br />

• Lassen sich zeitliche (politische) Trends bei <strong>der</strong> Wahrnehmung; Berücksichtigung und<br />

Nichtberücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung nachweisen? Hat <strong>der</strong> Zeitpunkt <strong>der</strong> Bauleitplan-Erstellung einen Einfluss auf<br />

die Wahrnehmung; Berücksichtigung und Nichtberücksichtigung <strong>der</strong> Belange von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

• Hat <strong>der</strong> zeitliche Bezug zwischen Bauleitplan- und Landschaftsplan-Erstellung einen Einfluss<br />

auf die Wahrnehmung; Berücksichtigung und Nichtberücksichtigung <strong>der</strong> Belange von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

• Welches Gewicht haben die vorstehenden Einflussfaktoren hinsichtlich <strong>der</strong> Erklärung <strong>der</strong><br />

jeweiligen Phänomene <strong>im</strong> Vergleich untereinan<strong>der</strong>?<br />

• Inwieweit erklären die Einflussfaktoren in ihrer Gesamtheit das jeweilige Phänomen bzw.<br />

inwieweit heben sie sich in ihrer Wirkung gegenseitig auf?<br />

g) Schlussfolgerungen, Vorschläge zur Weiterentwicklung des Planungssystems und offene Fragen:<br />

• Welche Anfor<strong>der</strong>ungen sind an die Weiterentwicklung des Bauplanungsrechts zu stellen?<br />

• Welche Anfor<strong>der</strong>ungen sind an die Weiterentwicklung des Rechts <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> zu<br />

stellen?<br />

21


22<br />

• Hinsichtlich welcher Aspekte besteht weiterer Forschungsbedarf zur <strong>Wirksamkeit</strong> von<br />

Planungsinstrumenten?<br />

• Hinsichtlich welcher Aspekte besteht weiterer Forschungsbedarf zur Weiterentwicklung von<br />

Planungsinstrumenten?<br />

Vor dem Hintergrund dieses Fragenkatalogs sowie <strong>der</strong> (Zwischen-)Ergebnisse weiterer<br />

Forschungsvorhaben wurde versucht, die Wirkungen <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> auf die Bauleitplanung<br />

anhand einiger weiterer qualitativer, inhaltlich und theoretisch bedeutsamer Parameter zu überprüfen, wie<br />

z. B. den Einfluss<br />

• unterschiedlicher<br />

Regierungsbezirke;<br />

praktischer Gepflogenheiten innerhalb <strong>der</strong> verschiedenen<br />

• einer ggf. erfolgenden Leitbildentwicklung in <strong>der</strong> Bauleit- wie auch <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong>;<br />

• <strong>der</strong> Übernahme von Leitbil<strong>der</strong>n aus <strong>der</strong> Regional- o<strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> in die<br />

Bauleitplanung;<br />

• des Standes <strong>der</strong> Bauleitplan-Bearbeitung (Neuaufstellung/Än<strong>der</strong>ungsverfahren);<br />

• des Status <strong>der</strong> Pläne (Vorentwurf, Entwurf, genehmigte Planfassung);<br />

• <strong>der</strong> Profession <strong>der</strong> Planverfasser;<br />

• des Niveaus <strong>der</strong> grafischen Gestaltung <strong>der</strong> Planungen;<br />

• <strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Planungen;<br />

• <strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit von Text und Karten <strong>der</strong> Planungen;<br />

• <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>im</strong> Sinne <strong>der</strong> Begründetheit <strong>der</strong> Planungen.<br />

Insgesamt geht es darum, eine Erweiterung und Fundierung des Kenntnisstandes über die <strong>Wirksamkeit</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> bzw. ihrer wesentlichen Determinanten zu erreichen. Die jeweiligen Hypothesen<br />

über die <strong>Wirksamkeit</strong> best<strong>im</strong>mter Einflussfaktoren werden auf <strong>der</strong> Grundlage einer für Rheinland-Pfalz<br />

repräsentativen Stichprobe getestet, wodurch die Hypothesen verifiziert o<strong>der</strong> falsifiziert werden können<br />

(vgl. hierzu BORTZ & DÖRING 1995). Auf dieser Basis können für das Bundesland Rheinland-Pfalz<br />

allgemeingültige Aussagen über Zusammenhänge sowie entsprechend begründete Empfehlungen für die<br />

Weiterentwicklung <strong>der</strong> hier untersuchten Planungsinstrumente formuliert werden.


3. Methodik<br />

Zur Durchführung von Erfolgskontrollen gehört die Antizipation denkbarer theoretischer und praktischer<br />

Problemstellungen, um möglichst frühzeitig geeignete Lösungsmöglichkeiten entwickeln zu können.<br />

Spezifische methodische Probleme sind beispielsweise mit Einzelfalluntersuchungen verbunden, da sie<br />

kaum repräsentativ sein können, selten objektiv sind und lediglich einen explorativen und keinen<br />

konfirmativen Charakter haben. Einzelfalluntersuchungen erlauben keine „Schlüsse“ von dem<br />

Untersuchungsgegenstand auf die Grundgesamtheit (vgl. BAHRENBERG et al. 1985, 18). Vollerhebungen<br />

sind hingegen in <strong>der</strong> Regel sehr aufwändig und meist nicht finanzierbar. Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> sich<br />

mit Stichprobenerhebungen ergebenden Möglichkeiten könnte man auch sagen, Vollerhebungen sind<br />

zwar geeignet, aber nicht erfor<strong>der</strong>lich: Um (zutreffende) Aussagen über die Grundgesamtheit treffen zu<br />

können, ist es nicht notwendig, sämtliche Elemente <strong>der</strong> Grundgesamtheit zu untersuchen. Vielmehr ist<br />

eine repräsentative Auswahl an Untersuchungselementen aus <strong>der</strong> Grundgesamtheit hinreichend.<br />

Stichprobenerhebungen sind folglich weniger aufwändig als Vollerhebungen und damit leichter<br />

finanzierbar. Hinzu kommt, dass bei Stichprobenerhebungen mit best<strong>im</strong>mten Tests u. a. die Einhaltung<br />

testtheoretischer Gütekriterien überprüft werden kann.<br />

Für die Auswahl <strong>der</strong> Untersuchungselemente stehen prinzipiell mehrere Stichprobenauswahlverfahren zur<br />

Verfügung, die jedoch Vor- und Nachteile hinsichtlich des Arbeitsaufwandes sowie <strong>der</strong> Aussagekraft<br />

haben. Während reine Zufallsstichproben kaum Informationen über die Grundgesamtheit erfor<strong>der</strong>n, ist<br />

dies für die Ziehung einer geschichteten Stichprobe unabdingbare Voraussetzung. Da reine<br />

Zufallsstichproben eine geringere spezifische Repräsentativität als geschichtete Stichproben haben,<br />

erfor<strong>der</strong>t dies in <strong>der</strong> Regel einen größeren Stichprobenumfang. Listenstichproben nehmen insoweit eine<br />

Zwischenstellung ein, während Klumpenstichproben grundsätzlich abzulehnen sind (vgl. BAHRENBERG et<br />

al. 1985). Soweit also Informationen über die Grundgesamtheit verfügbar sind, bietet es sich an, eine<br />

geschichtete Stichprobe zu ziehen.<br />

Da sich die vorbereitende Bauleitplanung (sowie die <strong>Landschaftsplanung</strong> dieser Ebene) in <strong>der</strong> Regel auf<br />

die gesamte Fläche <strong>der</strong> jeweiligen Städte, Verbandsgemeinden o<strong>der</strong> (verbandsfreien) Gemeinden bezieht,<br />

können die entsprechenden Informationen über die Grundgesamtheit für diese Ebene relativ problemlos<br />

zusammengestellt werden. An<strong>der</strong>s ist es hingegen mit <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung (sowie <strong>der</strong><br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> dieser Ebene), für die es keine offiziellen landesweiten Statistiken darüber gibt, wie<br />

sich die Grundgesamtheit aller rheinland-pfälzischen Bebauungspläne auf die unterschiedlichen Städte<br />

verteilt. Da sich größere Städte durch eine sehr viel größere Anzahl an Bebauungsplänen auszeichnen als<br />

kleinere, ländlich geprägte Gemeinden, ist davon auszugehen, dass sich die Grundgesamtheit dieser<br />

Planungsebene von <strong>der</strong> ihr vorgelagerten Ebene unterscheidet. Allgemein ausgedrückt ist die<br />

Grundgesamtheit aller rheinland-pfälzischen Flächennutzungspläne - aufgrund des Gesamtflächenbezuges<br />

- in stärkerem Maße durch ländliche Gemeinden geprägt, während für die Grundgesamtheit <strong>der</strong><br />

Bebauungspläne dieses Bundeslandes eine höhere Dominanz städtischen Milieus charakteristisch ist. Da<br />

bereits festgestellt wurde, dass die vorbereitende Bauleitplanung bundesweit in vielen Teilaspekten von<br />

<strong>der</strong> Größenklasse <strong>der</strong> Kommune abhängt (vgl. GRUEHN & KENNEWEG 1998), erschien es zunächst<br />

sinnvoll, einen <strong>der</strong>artigen Zusammenhang auch für die verbindliche Bauleitplanung anzunehmen und die<br />

Größe <strong>der</strong> jeweiligen Kommune bei <strong>der</strong> Stichprobenauswahl zu berücksichtigen.<br />

23


Die unterschiedliche Informationslage über die Grundgesamtheit <strong>der</strong> vorbereitenden sowie <strong>der</strong><br />

verbindlichen Bauleitplanung erfor<strong>der</strong>te eine Anwendung unterschiedlicher Stichprobenkonzepte.<br />

Während für die Ebene <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung problemlos eine geschichtete Stichprobe gezogen<br />

werden konnte, die sich in wesentlichen Merkmalen nicht von <strong>der</strong> Grundgesamtheit unterscheidet, war für<br />

die Ebene <strong>der</strong> Bebauungsplanung ein an<strong>der</strong>es Vorgehen erfor<strong>der</strong>lich (dazu weiter unten).<br />

Zunächst zur Ebene <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung, für die 212 Städte, Verbandsgemeinden o<strong>der</strong><br />

verbandsfreie Gemeinden als Planungsträger zuständig sind. Von diesen Kommunen lag zum Zeitpunkt<br />

<strong>der</strong> Recherche lediglich in zwei Ausnahmefällen kein Flächennutzungsplan vor. Die verbleibenden 210<br />

Flächennutzungspläne (Neuaufstellungen) sind zwischen 1973 und 2000 genehmigt worden. Die<br />

finanziellen Rahmenbedingungen sowie <strong>der</strong> Wunsch des Auftraggebers, möglichst aktuelle Planungen zu<br />

untersuchen, machten Einschränkungen des Untersuchungsmaterials erfor<strong>der</strong>lich. Als sinnvoller zeitlicher<br />

Schnitt erschien das Jahr 1987/88, da 1987 eine Novelle des Landespflegegesetzes erfolgte, mit <strong>der</strong> die<br />

eigenständige Erarbeitung Landespflegerischer Planungsbeiträge zur Bauleitplanung verpflichtend<br />

eingeführt wurde, womit gleichzeitig eine Abkehr von dem Modell <strong>der</strong> Pr<strong>im</strong>ärintegration erfolgte. Von<br />

den 210 Flächennutzungsplänen sind 93 seit 1988 genehmigt worden. Mit dieser zeitlichen Abgrenzung<br />

werden also zu einem geringen Teil noch Planungsverfahren erfasst, die vor <strong>der</strong> Novellierung des<br />

LPflG RP begonnen haben, wodurch jedoch zeitliche Vergleiche möglich sind. Insgesamt gewährleistet<br />

diese Vorgehensweise, dass ganz überwiegend aktuelle Planungen in <strong>der</strong> Stichprobe enthalten sind.<br />

Da es sich bei diesen Planungen zunächst nur um Neuaufstellungen handelt, wurden zusätzliche<br />

Informationen über Än<strong>der</strong>ungsverfahren eingeholt, um auch diese berücksichtigen zu können. Aufgrund<br />

<strong>der</strong> Vielzahl <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ungen erfolgte eine Einschränkung auf das letzte Än<strong>der</strong>ungsverfahren. Dadurch<br />

konnte zugleich sichergestellt werden, dass nicht völlig veraltete Unterlagen Eingang in die Untersuchung<br />

finden. 116 Kommunen haben seit 1982 (mindestens einmal) eine Än<strong>der</strong>ung ihrer<br />

Flächennutzungsplanung vorgenommen, davon 113 seit 1988.<br />

Da bei empirischen Untersuchungen in <strong>der</strong> Regel keine Rücklaufquoten von 100 % erreicht werden,<br />

müssen bei <strong>der</strong> Stichprobenziehung entsprechende Ausfälle mit einkalkuliert werden. Dabei sind<br />

Rücklaufquoten von 20 % durchaus befriedigend. Da angestrebt wurde, insgesamt ca. 30<br />

Flächennutzungsplanverfahren zu untersuchen, erschien eine Rücklaufquote von 25 - 50 % als<br />

realisierbar, denn bei 30 Stichprobenelementen ist es durchaus möglich, die gewünschten Unterlagen ggf.<br />

wie<strong>der</strong>holt anzufor<strong>der</strong>n.<br />

Sowohl die Grundgesamtheit <strong>der</strong> FNP-Neuaufstellungen als auch die Grundgesamtheit <strong>der</strong> FNP-<br />

Än<strong>der</strong>ungen wurde für die Stichprobenziehung nach zwei theoretisch relevanten Kriterien geschichtet,<br />

<strong>der</strong> Gemeindegrößenklasse sowie dem Regierungsbezirk. Hierdurch kann gewährleistet werden, dass die<br />

Stichprobe in ihrer Verteilungsform bezüglich bei<strong>der</strong> Parameter mit <strong>der</strong> Grundgesamtheit übereinst<strong>im</strong>mt.<br />

Auf dieser Grundlage wurden zunächst 63 Kommunen für die Untersuchung <strong>der</strong> FNP-Neuaufstellungen<br />

(mit entsprechenden Landespflegerischen Planungsbeiträgen) sowie ergänzend 45 Kommunen für die<br />

Untersuchung <strong>der</strong> FNP-Än<strong>der</strong>ungen (mit entsprechenden Landespflegerischen Planungsbeiträgen)<br />

zufällig ausgewählt und um Bereitstellung <strong>der</strong> vollständigen Planunterlagen nebst Stellungnahmen,<br />

Abwägungs- und Beschlussprotokollen gebeten.<br />

Wie bereits angedeutet, musste für die Ebene <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung ein an<strong>der</strong>er Weg<br />

eingeschlagen werden. Hinzu kommt das Problem des Bezuges zur Flächennutzungsplanung, da gemäß §<br />

24


8 (2) S. 1 BauGB Bebauungspläne aus den Flächennutzungsplänen zu entwickeln sind. Daher sollte durch<br />

die Stichprobenziehung gewährleistet sein, dass zu einem gewissen Teil Bebauungspläne in die<br />

<strong>Evaluation</strong> einbezogen werden, die aus den ebenfalls zu untersuchenden Flächennutzungsplänen<br />

entwickelt wurden. Die Auswahl <strong>der</strong> Stichprobenelemente erfolgte vorläufig in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Gemeindegrößenklasse (<strong>der</strong> Ortsgemeinde, verbandsfreien Gemeinde bzw. Stadt) sowie des<br />

Regierungsbezirkes. Durch eine Parallelbefragung von 30 Städten, Verbandsgemeinden und<br />

verbandsfreien Gemeinden einerseits sowie von 20 Ortsgemeinden an<strong>der</strong>erseits, sollte die Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Bebauungspläne von <strong>der</strong> Größe <strong>der</strong> jeweiligen Kommune ermittelt werden, um so die<br />

Grundgesamtheit aller rheinland-pfälzischen Bebauungspläne schätzen und ggf. Korrekturfaktoren<br />

einführen zu können. Mithilfe solcher Korrekturfaktoren können die unterschiedlichen<br />

Stichprobenelemente ggf. so gewichtet werden, dass verallgemeinerbare Schlüsse zulässig sind. Vor<br />

diesem Hintergrund wurden 39 Kommunen (Städte, verbandsfreie Gemeinden sowie Ortsgemeinden) für<br />

die Untersuchung <strong>der</strong> B-Plan-Neuaufstellungen sowie 37 Kommunen für die Untersuchung <strong>der</strong> B-Plan-<br />

Än<strong>der</strong>ungen zufällig ausgewählt und um Bereitstellung <strong>der</strong> entsprechenden Unterlagen gebeten.<br />

In methodisch-analytischer Hinsicht konnte auf den Erfahrungen des F+E-Vorhabens „Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Belange von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung“ (vgl. GRUEHN &<br />

KENNEWEG 1998) aufgebaut werden. Dies betrifft die Operationalisierung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege wie auch den Einsatz spezifischer inferenzstatistischer Methoden für best<strong>im</strong>mte Typen<br />

von Fragestellungen. In <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit ist dieser Ansatz ganz überwiegend positiv rezipiert<br />

worden (vgl. AUHAGEN 1999; GASSNER 1998; HEIDTMANN 2000). Lediglich vereinzelt ist behauptet<br />

worden, <strong>der</strong> Bewertungsmaßstab <strong>der</strong> 13 Teilziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege sei so<br />

hoch angelegt, dass er nicht einmal von <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> erfüllt werden könne. Diese Auffassung<br />

ist nicht nur deshalb falsch, weil de facto sogar Flächennutzungspläne nachweisbar sind, in denen<br />

sämtliche 13 Teilziele als abwägungsrelevante Naturschutzbelange wahrgenommen wurden (vgl.<br />

GRUEHN & KENNEWEG 1998, 230), son<strong>der</strong>n sie trifft - wie die Ergebnisse auch dieser <strong>Evaluation</strong> zeigen -<br />

für die <strong>Landschaftsplanung</strong> erst recht nicht zu. Die demgegenüber nachrangige, terminologisch<br />

gleichwohl interessante Frage, ob es sinnvoll ist, die Teilziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege als „nachhaltige Sicherung verschiedener Landschaftsfunktionen“ zu umschreiben<br />

bzw. zu bezeichnen, wird durch die neue Kommentierung des Bundesnaturschutzgesetzes von LOUIS &<br />

ENGELKE (2000, 110) jedenfalls befürwortet. Es wird jedoch wie<strong>der</strong>holt darauf hingewiesen, dass die<br />

Terminologie keinen Einfluss auf die Auswertung hat (vgl. hierzu bereits GRUEHN & KENNEWEG 1998,<br />

182). Überdies ist auf eine Auswertung <strong>der</strong> landschaftsplanerischen Fachliteratur zu dieser Thematik<br />

hinzuweisen, wonach die von an<strong>der</strong>en Autoren sowie vom Forschungsnehmer operationalisierten 13<br />

Teilziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege den Diskussionsstand <strong>der</strong> vergangenen 15 Jahre<br />

gut repräsentieren (vgl. GRUEHN & KENNEWEG 1999; GELBRICH 2001). Theoretisch denkbare<br />

Erweiterungen um best<strong>im</strong>mte Teilziele (Landschaftsfunktionen), die sich in <strong>der</strong> praktischen und<br />

wissenschaftlichen Diskussion noch nicht durchgesetzt haben, werden hingegen ausgeklammert, um die<br />

Möglichkeit eines zu hoch angelegten Maßstabes gerade auszuschließen.<br />

Gleichwohl wurden bei <strong>der</strong> Definition mehrerer Variablen Modifizierungen hinsichtlich <strong>der</strong> möglichen<br />

Variablenausprägungen vorgenommen, um das methodische Instrumentarium weiter zu opt<strong>im</strong>ieren. Um<br />

stärker differenzieren zu können, wurden beispielsweise dreistufige Skalen in <strong>der</strong> Regel durch fünfstufige<br />

Skalen ersetzt, auch um <strong>der</strong> ggf. stärkeren Umweltorientierung <strong>der</strong> Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz<br />

25


gerecht zu werden. In inhaltlicher Hinsicht wurden ferner mehrere Vorschläge aus <strong>der</strong> Arbeit von<br />

KIEMSTEDT, MÖNNECKE & OTT (1999) aufgegriffen, welche die qualitativen Parameter <strong>der</strong> örtlichen<br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> betreffen, so z. B. zu Leitbil<strong>der</strong>n, zur grafischen Qualität o<strong>der</strong> zur<br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Landschaftspläne.<br />

Die in Kap. 2 formulierten Fragestellungen wurden in detaillierter Form in einem speziellen Formblatt<br />

aufgegriffen, welches mit entsprechenden Erläuterungen und Anweisungen untersetzt ist. Auf einen<br />

Abdruck wird aufgrund des Umfanges von 305 Seiten verzichtet, zumal es bereits in Form eines<br />

Zwischenberichts dokumentiert ist (vgl. GRUEHN & KENNEWEG 2000).<br />

Zu dem methodischen Teil gehört auch das Testen von Hypothesen über die <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong><br />

untersuchten Instrumente. Fachlich-theoretisch begründete Hypothesen können <strong>im</strong> Rahmen von<br />

empirischen Untersuchungen mit spezifischen statistischen Methoden verifiziert o<strong>der</strong> falsifiziert werden.<br />

Dabei spielen neben Korrelationsanalysen und nichtparametrischen Tests auch Varianzanalysen eine<br />

bedeutsame Rolle. Varianzanalysen dienen <strong>der</strong> Aufklärung von Einflussfaktoren beobachteter<br />

Phänomene. Mithilfe von Varianzanalysen kann nicht nur geklärt werden, ob best<strong>im</strong>mten (potenziellen)<br />

Einflussfaktoren eine tatsächliche Wirkung beizumessen ist, son<strong>der</strong>n auch wie stark <strong>der</strong> jeweilige Effekt<br />

ist. Das entsprechende Maß heißt eta 2 . Es gibt an, wie hoch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> durch die Faktorvariable<br />

erklärten Variation an <strong>der</strong> Gesamtvariation <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen ist. Mit dieser Maßzahl kann<br />

demnach zwischen bedeutsameren und weniger bedeutsamen Einflussfaktoren unterschieden werden, was<br />

wichtig ist für die Diskussion über Schlussfolgerungen und Empfehlungen. Zugleich wird mithilfe von<br />

eta 2 deutlich, wie hoch <strong>der</strong> unerklärte Anteil <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen ist (1- eta 2 ). Daraus<br />

ergeben sich Hinweise auf Forschungsdesi<strong>der</strong>ata, da die entsprechenden Wirkungsweisen offensichtlich<br />

noch nicht erklärbar sind. Bezüglich methodischer Detailfragen zu den einzelnen inferenzstatistischen<br />

Verfahren wird auf GRUEHN (1998) sowie auf die spezifische Fachliteratur verwiesen.<br />

26


4. Ergebnisse<br />

4.1. Rücklauf, Repräsentativität und wissenschaftliche Gütekriterien<br />

Folgende Planunterlagen wurden von den Städten, Verbandsgemeinden, verbandsfreien Gemeinden und<br />

Ortsgemeinden für die Untersuchung bereitgestellt:<br />

• 27 Landespflegerische Planungsbeiträge zur Flächennutzungsplanung;<br />

• 34 Flächennutzungsplanungen;<br />

• 26 Landespflegerische Planungsbeiträge zur Bebauungsplanung;<br />

• 33 Bebauungsplanungen.<br />

Dabei handelt es sich ganz überwiegend um Neuaufstellungen, zu einem geringeren Anteil auch um<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren (vgl. auch Kap. 4.2.). Die Rücklaufquote lag demnach bei den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zur Flächennutzungsplanung bei 25 %, bei den Flächennutzungsplänen bei 31,5 %, bei<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zur Bebauungsplanung bei 29,5 % sowie bei den<br />

Bebauungsplänen bei 37,5 %. Der Rücklauf war bei den inhaltlich bedeutsameren Neuaufstellungen<br />

höher als bei den Än<strong>der</strong>ungsverfahren.<br />

Um sicherzugehen, dass durch den Rücklauf keine Verzerrungen innerhalb <strong>der</strong> Stichprobe bedingt<br />

werden, wurde für die Ebene <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung (einschließlich <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge) die Übereinst<strong>im</strong>mung <strong>der</strong> Stichprobe(n) mit <strong>der</strong> Grundgesamtheit entsprechend <strong>der</strong><br />

Schichtungskriterien (vgl. Kap. 3.) getestet. Für beide instrumentenspezifischen Teilstichproben ergaben<br />

sich hohe bis sehr hohe (signifikante) Rangkorrelationen (KENDALLs tau-b) zwischen Stichprobe und<br />

Grundgesamtheit. Dies betrifft einerseits die Verteilung <strong>der</strong> Stichprobenelemente nach<br />

Gemeindegrößenklassen, an<strong>der</strong>erseits nach Regierungsbezirken bzw. Planungsregionen. Demnach sind<br />

die beiden Teilstichproben repräsentativ. Darüber hinausgehend wurde auch geprüft, ob die<br />

Teilstichproben „Neuaufstellungen“ sowie „Än<strong>der</strong>ungen“ <strong>der</strong> jeweiligen Planungsinstrumente<br />

hinsichtlich ihrer Verteilung mit <strong>der</strong> Grundgesamtheit übereinst<strong>im</strong>men. Auch dies ist <strong>der</strong> Fall, mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> lediglich 5 Stichprobenelemente umfassenden Teilstichprobe „Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zur Flächennutzungsplanung“. Da diese Teilstichprobe wie<strong>der</strong>um<br />

eine Teilmenge <strong>der</strong> (repräsentativen) Stichprobe „Neuaufstellungen + Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zur Flächennutzungsplanung“ ist, ergeben sich für die<br />

Aussagekraft dieser Studie kaum Einschränkungen.<br />

Da für die Ebene <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung (einschließlich <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge) die Grundgesamtheit nicht bekannt ist, wurde hier zunächst eine gleichmäßig über alle<br />

Gemeindegrößenklassen verteilte Stichprobe gezogen, die in Abhängigkeit von den Ergebnissen einer<br />

Befragung <strong>der</strong> Kommunen über die Anzahl <strong>der</strong> jeweils vorliegenden Bebauungspläne mit entsprechenden<br />

Gewichtungsfaktoren hätte versehen werden können. Da es sich aber zeigte, dass die Gemeindegröße<br />

insoweit keinen Einfluss auf die Ergebnisse hat, konnte eine entsprechende Gewichtung unterbleiben. Da<br />

die Verteilung <strong>der</strong> Stichprobenelemente <strong>der</strong> beiden Teilstichproben „Bebauungsplanungen“ und<br />

„Landespflegerische Planungsbeiträge zum B-Plan“ auf die Regierungsbezirke in hohem Maße mit <strong>der</strong><br />

Verteilung <strong>der</strong> Grundgesamtheit auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung übereinst<strong>im</strong>mt und<br />

27


weil die Stichprobenelemente aus einer Zufallsauswahl entstammen, ist auch insoweit von einer<br />

repräsentativen Datengrundlage auszugehen.<br />

Vor diesem Hintergrund können, von den Stichproben ausgehend, Verallgemeinerungen für das gesamte<br />

Land Rheinland-Pfalz vorgenommen werden.<br />

Weitere Anfor<strong>der</strong>ungen ergeben sich vor dem Hintergrund <strong>der</strong> wissenschaftlichen Gütekriterien<br />

Objektivität, Reliabilität und Validität.<br />

Das Kriterium <strong>der</strong> Objektivität soll gewährleisten, dass unterschiedliche Anwen<strong>der</strong> zu weitgehend<br />

identischen Ergebnissen kommen. Auch wenn die hier verwendete Methodik auf <strong>der</strong> bereits getesteten<br />

Methodik von GRUEHN & KENNEWEG (1998) aufbaut, wurde die Objektivität erneut getestet, da es sich -<br />

wie oben beschrieben - in vielen Punkten um eine methodische Weiterentwicklung handelt. D. h.<br />

Fragestellungen und Skalen wurden modifiziert und erweitert, wie z. B. auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> verbindlichen<br />

Bauleitplanung. Gegenüber <strong>der</strong> bereits zitierten Arbeit von GRUEHN & KENNEWEG (1998) konnte vor<br />

allem aufgrund <strong>der</strong> umfangreichen Variablenbeschreibung die Objektivität <strong>der</strong> Methodik verbessert<br />

werden. Die Ergebnisse unterschiedlicher Anwen<strong>der</strong> korrelieren (in signifikanter Weise) bei den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zwischen 0,81 und 0,92. Bei <strong>der</strong> Bauleitplanung liegen die<br />

(ebenfalls signifikanten) Korrelationskoeffizienten zwischen 0,9 und 0,92. Damit ist die Methodik<br />

weitgehend anwen<strong>der</strong>unabhängig, d. h. objektiv.<br />

Die Reliabilität (Zuverlässigkeit) des Datenmaterials wurde mit dem Split-half-Test geprüft. Demnach<br />

wird die Übereinst<strong>im</strong>mung zwischen zwei zufällig ausgewählten „Testhälften“ hinsichtlich inhaltlich<br />

relevanter Variablen geprüft. Das Ergebnis zeigt, dass bezüglich sämtlicher vier Planungsinstrumente<br />

(LPPB zum F-Plan, F-Plan, LPPB zum B-Plan, B-Plan) keine signifikanten Differenzen zwischen den<br />

Testhälften bestehen. Demnach ist das Datenmaterial reliabel.<br />

Die Validität (Gültigkeit) von Material und Methoden wurde anhand <strong>der</strong> Übereinst<strong>im</strong>mung<br />

unterschiedlicher, inhaltlich zwar ähnlicher, jedoch getrennt voneinan<strong>der</strong> erhobener Variablen geprüft.<br />

Die Tabellen 1 - 4 zeigen, inwieweit die unterschiedlichen Variablen in Abhängigkeit von den<br />

untersuchten Planungsinstrumenten miteinan<strong>der</strong> korrelieren.<br />

Tab. 1: Korrelation unterschiedlicher inhaltlicher Variablen <strong>im</strong> Kontext zu den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zur Flächennutzungsplanung (Validitätstest)<br />

validierte Variable<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (in %)<br />

zur Validierung herangezogene Variable<br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Herleitung <strong>der</strong> zielbezogenen<br />

Planungsvorschläge aus den Grundlageninformationen<br />

τb = 0,72 **<br />

τb = 0,57 **<br />

Das Vorgehen stellt somit sicher, dass es sich nicht um identische, aber dennoch vergleichbare inhaltliche<br />

Konstrukte handelt. Daher genügen auch mittlere bis hohe Korrelationen zwischen den untersuchten<br />

Variablen. Die Ergebnisse zeigen bei mittleren bis hohen signifikanten Korrelationen wie<strong>der</strong>um für alle<br />

28


vier Planungsinstrumente, dass die verwendeten inhaltlichen Konstrukte valide sind. Dies ist zugleich<br />

eine Bestätigung <strong>der</strong> Ergebnisse von GRUEHN & KENNEWEG (2001) zur bundesweiten Untersuchung <strong>der</strong><br />

örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Kontext zur Agrarfachplanung. In dieser Untersuchung wurde eine<br />

Vielzahl ähnlicher Variablen verwendet, die ebenfalls validiert werden konnten.<br />

Tab. 2: Korrelation unterschiedlicher inhaltlicher Variablen <strong>im</strong> Kontext zur Flächennutzungsplanung<br />

(Validitätstest)<br />

validierte Variable<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und<br />

Landschaftspflege<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und<br />

Landschaftspflege (mindestens<br />

teilweise)<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege (in %)<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Belange von N./L. bei<br />

den FNP-Darstellungskategorien<br />

zur Validierung herangezogene Variablen<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Belange von N./L.<br />

(mind. tlw.) bei den<br />

FNP-<br />

Darstellungskategorien<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Belange von N./L. (in %)<br />

bei den FNP-<br />

Darstellungskategorien<br />

rs = 0,68 ** - -<br />

- r = 0,7 ** -<br />

- - rs = 0,81 **<br />

Tab. 3: Korrelation unterschiedlicher inhaltlicher Variablen <strong>im</strong> Kontext zu den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zur Bebauungsplanung (Validitätstest)<br />

validierte Variable<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (in %)<br />

zur Validierung herangezogene Variable<br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> Herleitung <strong>der</strong> zielbezogenen<br />

Planungsvorschläge aus den Grundlageninformationen<br />

r = 0,73 **<br />

r = 0,63 **<br />

29


Tab. 4: Korrelation unterschiedlicher inhaltlicher Variablen <strong>im</strong> Kontext zur Bebauungsplanung (Validitätstest)<br />

30<br />

validierte Variable<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und<br />

Landschaftspflege<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und<br />

Landschaftspflege (mindestens<br />

teilweise)<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege (in %)<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Belange von N./L. bei<br />

den B-Plan-<br />

Festsetzungskategorien<br />

zur Validierung herangezogene Variablen<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Belange von N./L.<br />

(mind. tlw.) bei den B-<br />

Plan-<br />

Festsetzungskategorien<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Belange von N./L. (in %)<br />

bei den B-Plan-<br />

Festsetzungskategorien<br />

r = 0,4 * - -<br />

- r = 0,57 ** -<br />

- - rs = 0,54 **


4.2. Beschreibung <strong>der</strong> Teilstichproben, deskriptive Statistiken<br />

4.2.1. Landespflegerische Planungsbeiträge zur vorbereitenden Bauleitplanung<br />

Häufigkeit<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 27<br />

< 10.000 10.000 - 19.999 > 20.000<br />

Gemeindegrößenklassen<br />

Abb. 1: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

Gemeindegrößenklassen<br />

Abbildung 2 zeigt, wie sich die untersuchten<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP auf<br />

die Regierungsbezirke in Rheinland-Pfalz verteilen.<br />

Mit 13 Planungen stammen die meisten Planungen<br />

aus dem Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz,<br />

gefolgt vom Regierungsbezirk Koblenz (11) und<br />

dem Regierungsbezirk Trier (3).<br />

Abbildung 3 ist zu entnehmen, dass mit 22 Fällen<br />

ganz überwiegend Neubearbeitungen untersucht<br />

wurden. Gleichwohl sind in <strong>der</strong> Stichprobe 5<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren enthalten.<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 27<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

Abb. 3: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

In <strong>der</strong> Studie wurden 27 Landespflegerische<br />

Planungsbeiträge auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> vorbereitenden<br />

Bauleitplanung untersucht. Soweit in den<br />

folgenden Grafiken <strong>der</strong> Stichprobenumfang mit<br />

weniger als n = 27 angegeben sein sollte, ist dies<br />

auf fehlende Informationen zurückzuführen.<br />

Wie in Abbildung 1 dargestellt, entfällt davon mit<br />

17 Planungen <strong>der</strong> größte Anteil auf kleinere<br />

Gemeinden mit 10.000 bis 19.999 Einwohnern. 6<br />

Planungen wurden von Kommunen mit weniger<br />

als 10.000 Einwohnern untersucht. Auf die<br />

Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern<br />

entfallen 5 Fälle.<br />

Häufigkeit<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 27<br />

Koblenz Trier Rheinhesse<br />

n-Pfalz<br />

Regierungsbezirk<br />

Abb. 2: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

Regierungsbezirken<br />

Abbildung 4 stellt die Verteilung <strong>der</strong> untersuchten<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf das Abschlussjahr dar. Das Mittel liegt etwa<br />

bei 1993. Bis auf wenige Ausnahmen sind damit<br />

überwiegend Planungen aus <strong>der</strong> Zeit nach <strong>der</strong><br />

Novellierung des Landespflegegesetzes<br />

Rheinland-Pfalz <strong>im</strong> Jahre 1987 in <strong>der</strong> Stichprobe<br />

enthalten. Die meisten Planungen wurden in den<br />

Jahren 1994 (6), 1996 (4) sowie 1988 und 1998 (je<br />

3) abgeschlossen.<br />

31


Häufigkeit<br />

32<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26 Mittelwert: 1992,7<br />

1977 1985 1986 1988 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998<br />

Abschlussjahr des LPPB<br />

Abb. 4: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Abschlussjahr des untersuchten LPPB<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Verbandsgemeinde<br />

n = 22<br />

Planungsamt<br />

In Abbildung 5 wird gezeigt, welcher Profession<br />

die Plan-Verfasser <strong>der</strong> untersuchten<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zugehören.<br />

In 9 Fällen ist diese unbekannt. In weiteren 9<br />

Fällen handelt es sich um fachübergreifende<br />

Kooperationen, in 7 Fällen um Landschaftsplaner.<br />

Agrarplaner/Landwirte o<strong>der</strong> „An<strong>der</strong>e“ sind mit je<br />

einem Fall nur ausnahmsweise vertreten.<br />

Bürgermeister/-in<br />

Ansprechpartner während des Planungsvorhabens Abbildung 6 informiert über die Ansprechpartner<br />

Abb. 6: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

während des jeweiligen Planungsvorhabens. In den<br />

meisten Fällen (20) handelt es sich dabei um die<br />

dem Ansprechpartner<br />

Planungsvorhabens<br />

während des Verbandsgemeinde bzw. <strong>der</strong>en Bürgermeis-ter/-in.<br />

In wenigen Fällen (2) war ein Planungsamt dafür<br />

zuständig. In Abbildung 6 nicht dargestellt sind jene 5 Fälle, in denen <strong>der</strong> Ansprechpartner während des<br />

Planungsvorhabens nicht ermittelt werden konnte.<br />

Abbildung 7 zeigt, wie die untersuchten<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP<br />

hinsichtlich des Niveaus <strong>der</strong> grafischen Gestaltung<br />

zu beurteilen sind. Es kommen aufwändiges und<br />

mittleres ebenso wie einfaches grafisches Niveau<br />

vor. Am häufigsten (10) ist ein einfaches<br />

grafisches Niveau festzustellen, am relativ<br />

seltensten ein aufwändiges (7). Dazwischen liegt<br />

mit 8 Fällen das mittlere grafische Niveau.<br />

Häufigkeit<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Agrarplaner/<br />

Landwirte<br />

n = 27<br />

fachübergr. Landschafts- An<strong>der</strong>e unbekannt<br />

Kooperationen planer<br />

LPPB-Verfasser-Status<br />

Abb. 5: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Status des LPPB-Verfassers<br />

Häufigkeit<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 25<br />

einfach mittel aufwändig<br />

Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung<br />

Abb. 7: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

dem Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung von<br />

Karten, Grafiken und Layout


Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 25<br />

nein GIS<br />

Verwendung von EDV<br />

Abb. 8: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Verwendung von EDV bei <strong>der</strong> Erstellung<br />

von Analyse- und Bewertungskarten<br />

Wie in Abbildung 9 unschwer zu erkennen ist,<br />

werden die Planungskarten <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP bisher ganz<br />

überwiegend (23) ohne EDV erarbeitet. Lediglich in<br />

2 Fällen erfolgte dies mithilfe von EDV. Dabei war<br />

jedoch nicht eindeutig erkennbar, ob es sich um ein<br />

CAD- o<strong>der</strong> GIS-System handelte.<br />

Abbildung 10 zeigt, inwieweit die untersuchten<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge dem<br />

Kriterium <strong>der</strong> „Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong><br />

Struktur des Planes“ in dem Sinne genügen, dass ein<br />

schnelles Auffinden von Informationen möglich ist.<br />

Häufigkeit<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 27<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB?<br />

Abb. 10: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong><br />

Struktur des LPPB<br />

Abbildung 8 stellt dar, inwieweit bei <strong>der</strong><br />

Erarbeitung <strong>der</strong> Analyse- und Bewertungskarten<br />

<strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge EDV verwendet wurde. Bis auf<br />

einen Ausnahmefall, in dem für diese Aufgabe<br />

auf ein Geografisches Informationssystem<br />

zurückgegriffen wurde, spielt EDV<br />

diesbezüglich ansonsten keine Rolle.<br />

Nicht grundlegend an<strong>der</strong>s sind die<br />

entsprechenden Ergebnisse bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong><br />

Planungskarten.<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 25<br />

nein ja, nicht<br />

erkennbar,<br />

ob CAD<br />

o<strong>der</strong> GIS<br />

Verwendung von EDV<br />

Abb. 9: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Verwendung von EDV bei <strong>der</strong> Erstellung<br />

von Planungskarten<br />

Wie die Grafik darlegt, wird diesem Kriterium in<br />

<strong>der</strong> Praxis ganz überwiegend ein hohes Gewicht<br />

eingeräumt. In 14 Fällen ist dieses Kriterium ohne<br />

Einschränkungen erfüllt. In weiteren 10 Fällen<br />

sind die Landespflegerischen Planungsbeiträge nur<br />

in Teilen als strukturell klar und übersichtlich zu<br />

bezeichnen. Lediglich in 3 Fällen erfüllen die<br />

untersuchten Planungen dieses Kriterium in<br />

keinerlei Weise.<br />

Abbildung 11 geht auf die<br />

Allgemeinverständlichkeit <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge ein. Dies<br />

bezieht sich gleichermaßen auf Text und Karten.<br />

33


Auch hier liegt <strong>der</strong> Modalwert <strong>im</strong> Opt<strong>im</strong>um. In 13 Fällen konnte festgestellt werden, dass Text und<br />

15<br />

Karten <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

allgemeinverständlich sind. In weiteren 12 Fällen<br />

n = 27<br />

10<br />

trifft dies (nur) teilweise, in 2 Fällen gar nicht zu<br />

(vgl. Abb. 11). Die Ergebnisse sind folglich<br />

bezüglich <strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit nicht<br />

5<br />

ganz so positiv wie bei <strong>der</strong> in Abbildung 10<br />

dargestellten Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong><br />

Planungsstruktur. Geht man davon aus, dass die<br />

0<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu <strong>Landschaftsplanung</strong> mit ihren Aussagen an<strong>der</strong>e<br />

Text und Karten allgemeinverständlich?<br />

Adressaten überzeugen muss, so scheinen<br />

Abb. 11: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

hinsichtlich dieses Aspektes<br />

<strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit von Text und<br />

Karten<br />

Opt<strong>im</strong>ierungsmöglichkeiten zu bestehen.<br />

Häufigkeit<br />

In Abbildung 12 ist dargestellt, inwieweit die<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zur<br />

Flächennutzungsplanung insgesamt als<br />

nachvollziehbar <strong>im</strong> Sinne einer fachlichen<br />

Begründetheit angesehen werden können.<br />

Bemerkenswert ist, dass bei diesem Kriterium <strong>der</strong><br />

Modalwert wie<strong>der</strong>um in eindeutiger Weise auf das<br />

Opt<strong>im</strong>um fällt. Während in 16 Fällen eine<br />

uneingeschränkte Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten<br />

Planung festgestellt werden konnte, sind die<br />

Planungen in 6 Fällen nur in Teilen<br />

nachvollziehbar. In weiteren 4 Fällen ist keine<br />

Nachvollziehbarkeit gegeben.<br />

4.2.2. Vorbereitende Bauleitplanung<br />

Häufigkeit<br />

34<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 34<br />

< 10.000 10.000 - 19.999 > 20.000<br />

Gemeindegrößenklassen<br />

Abb. 13: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach<br />

Gemeindegrößenklassen<br />

Häufigkeit<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 26<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung?<br />

Abb. 12: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten<br />

Planung<br />

In <strong>der</strong> Studie wurden 34 vorbereitende<br />

Bauleitplanungen untersucht. Soweit in den<br />

folgenden Grafiken <strong>der</strong> Stichprobenumfang mit<br />

weniger als n = 34 angegeben sein sollte, liegt dies<br />

in dem Fehlen <strong>der</strong> entsprechenden Informationen<br />

begründet.<br />

Wie in Abbildung 13 dargestellt, entfällt <strong>der</strong><br />

größte Anteil <strong>der</strong> untersuchten<br />

Flächennutzungspläne auf Kommunen mit 10.000<br />

bis 19.999 Einwohner (21). An zweiter Stelle<br />

befinden sich Planungen <strong>der</strong> Kommunen mit<br />

weniger als 10.000 Einwohnern (8). Ferner sind 5


Kommunen mit mehr als 20.000 Einwohnern<br />

vertreten.<br />

Wie sich die untersuchten Flächennutzungspläne<br />

auf die Regierungsbezirke verteilen, kann<br />

Abbildung 14 entnommen werden. Ganz<br />

überwiegend sind die Regierungsbezirke<br />

Rheinhessen-Pfalz (17) und Koblenz (14)<br />

vertreten, während Trier mit 3 Fällen an <strong>der</strong> Studie<br />

beteiligt ist.<br />

Abbildung 15 zeigt die Anteile <strong>der</strong><br />

neubearbeiteten Flächennutzungspläne sowie <strong>der</strong><br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren innerhalb <strong>der</strong> Stichprobe. Der<br />

Abb. 14: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach Regierungsbezirken<br />

Schwerpunkt liegt mit 22 Fällen eindeutig <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Neuaufstellungen. In 12 Fällen handelt es sich<br />

um Än<strong>der</strong>ungen bestehen<strong>der</strong> Flächennutzungspläne. Die Einbeziehung von Än<strong>der</strong>ungen in die Stichprobe<br />

ist insofern von beson<strong>der</strong>er Bedeutung, als in<br />

25<br />

n = 34<br />

vielen Kommunen eine Praxis laufen<strong>der</strong><br />

20<br />

Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> ehemals als Gesamtkonzept<br />

aufgestellten Flächennutzungspläne zu beobachten<br />

15<br />

ist. Mehr als 100 Än<strong>der</strong>ungen sind dabei durchaus<br />

10<br />

nicht selten, sodass es fraglich ist, ob durch die<br />

5<br />

Vielzahl einzelner Än<strong>der</strong>ungsverfahren das<br />

Gesamtkonzept berührt wird.<br />

Häufigkeit<br />

0<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

Abb. 15: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Stand <strong>der</strong> FNP-<br />

Bearbeitung<br />

hinausgehend enthält die Stichprobe 3<br />

Flächennutzungspläne mit Entwurfsstatus.<br />

Häufigkeit<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 34<br />

Koblenz Trier Rheinhesse<br />

n-Pfalz<br />

Regierungsbezirk<br />

Bei den untersuchten Flächennutzungsplanungen<br />

handelt es sich größtenteils (31) um beschlossene<br />

Planfassungen (vgl. Abb. 16). Darüber<br />

Wie sich die untersuchten<br />

Flächennutzungsplanungen hinsichtlich ihrer<br />

15<br />

Entstehungszeit verteilen, wird in Abbildung 17<br />

10<br />

dargestellt. Im Mittel stammen sie aus den Jahren<br />

5<br />

1995/96. Die Spannweite reicht von 1982 bis 1999.<br />

0<br />

Entwurf beschlossene<br />

Der Modalwert liegt bei 1998. Mehr als die Hälfte<br />

Status des FNP<br />

Planfassung<br />

<strong>der</strong> Pläne wurden nach 1998 und später Abb. 16: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungs-<br />

abgeschlossen. Das Datenmaterial ist insoweit recht<br />

pläne, geglie<strong>der</strong>t nach dem Status <strong>der</strong><br />

aktuell. Da jedoch auch ältere Planwerke in <strong>der</strong><br />

untersuchten FNP<br />

Stichprobe enthalten sind, sind Zeitvergleiche ohne weiteres möglich.<br />

Häufigkeit<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

n = 34<br />

35


Häufigkeit<br />

Abbildung 18 zeigt, welcher Profession die Verfasser <strong>der</strong> Flächennutzungspläne angehören, allerdings<br />

nur so weit, wie dies ermittelt werden konnte. In <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle ist dies unbekannt. Die<br />

verbleibenden Fälle verteilen sich relativ gleichmäßig auf Stadtplaner, Agrarplaner/Landwirte,<br />

fachübergreifende Kooperationen sowie „An<strong>der</strong>e“.<br />

In 15 Fällen liegt ein einfaches grafisches Niveau<br />

<strong>der</strong> Gestaltung vor. In weiteren 11 Fällen konnte ein<br />

mittleres Niveau festgestellt werden. 8<br />

Flächennutzungspläne zeichnen sich durch ein<br />

aufwändiges Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung aus<br />

(vgl. Abb. 20).<br />

In Abbildung 21 wird die Verwendung von EDV<br />

für die Erstellung von Analyse- und<br />

Bewertungskarten dokumentiert. Mit einer<br />

Ausnahme, bei <strong>der</strong> nicht erkennbar ist, ob es sich<br />

um ein CAD- o<strong>der</strong> GIS-System handelt, erfolgt<br />

insoweit keine Verwendung von EDV.<br />

36<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 34<br />

Mittelwert: 1995,6<br />

1982 1985 1988 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Abschlussjahr des FNP<br />

Abb. 17: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Abschlussjahr des<br />

untersuchten FNP<br />

Häufigkeit<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 32<br />

Verbandsgemeinde<br />

Planungsamt<br />

Bürgermeister/-in<br />

Ansprechpartner während des Planungsvorhabens<br />

Abb. 19: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Ansprechpartner<br />

während des Planungsvorhabens<br />

Häufigkeit<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Agrarplaner/<br />

Landwirte<br />

n = 34<br />

fachübergr.<br />

Kooperationen<br />

An<strong>der</strong>e Stadtplaner unbekannt<br />

FNP-Verfasser-Status<br />

Abb. 18: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Status des FNP-<br />

Verfassers<br />

Bei den untersuchten Flächennutzungsplänen war<br />

<strong>im</strong> Regelfall (28) die Verbandsgemeinde bzw.<br />

<strong>der</strong>/die Bürgermeister/-in Ansprechpartner<br />

während des Planungsverfahrens (vgl. Abb. 19).<br />

Lediglich in 4 Fällen fungierte ein Planungsamt als<br />

Ansprechpartner.<br />

Abbildung 20 enthält eine Übersicht über das<br />

grafische Niveau <strong>der</strong> untersuchten<br />

Flächennutzungspläne. Dabei geht es vornehmlich<br />

um die Gestaltung von Karten, Grafiken und<br />

Layout <strong>der</strong> Planungen.<br />

Häufigkeit<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 34<br />

einfach mittel aufwändig<br />

Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung<br />

Abb. 20: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Niveau <strong>der</strong><br />

grafischen Gestaltung von Karten, Grafiken<br />

und Layout


Häufigkeit<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 34<br />

_____nein______ ja, aber nicht<br />

erkennbar, ob<br />

CAD o<strong>der</strong> GIS<br />

Verwendung von EDV<br />

Abb. 21: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Verwendung von<br />

EDV bei <strong>der</strong> Erstellung von Analyse- und<br />

Bewertungskarten<br />

festzustellen, ob dies mit einem CAD- o<strong>der</strong> GIS-<br />

System erfolgte. In einem Fall konnte zweifelsfrei<br />

festgestellt werden, dass ein CAD-System<br />

eingesetzt wurde.<br />

Inwieweit die untersuchten Flächennutzungspläne<br />

dem Kriterium „Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong><br />

Struktur <strong>der</strong> Planung“ genügen, geht aus<br />

Abbildung 23 hervor. Am häufigsten (20) sind<br />

Flächennutzungspläne, bei denen die<br />

Planungsstruktur (nur) in Teilen durch Klarheit<br />

und Übersichtlichkeit gekennzeichnet ist.<br />

Eine etwas geringere Zurückhaltung <strong>im</strong> Umgang<br />

mit EDV ist bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> Planungskarten<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungspläne auszumachen. Wie<br />

Abbildung 22 zu entnehmen ist, wird zwar in <strong>der</strong><br />

Mehrzahl <strong>der</strong> Fälle (26) auf EDV verzichtet. Im<br />

Gegensatz zur Erstellung <strong>der</strong> Analyse- und<br />

Bewertungskarten ist <strong>der</strong> Einsatz edv-technischer<br />

Hilfsmittel bei <strong>der</strong> Konzipierung <strong>der</strong><br />

Planungskarten jedoch kein Einzelfall. In 8<br />

Flächennutzungsplänen wurde EDV eingesetzt,<br />

davon war allerdings in 7 Fällen nicht<br />

n = 34<br />

In weiteren 13 Fällen sind die Planungen<br />

20<br />

uneingeschränkt als klar und übersichtlich zu<br />

15<br />

bezeichnen. Mit nur einem Fall ist die fehlende<br />

Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong><br />

10<br />

Flächennutzungspläne eine absolute<br />

5<br />

Ausnahmeerscheinung (vgl. Abb. 23). Insgesamt<br />

bestehen hinsichtlich dieses Kriterium ohne<br />

0<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu Zweifel noch Verbesserungsmöglichkeiten in <strong>der</strong><br />

Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des FNP?<br />

Praxis.<br />

Abb. 23: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Klarheit und Abbildung 24 zeigt, inwieweit Text und Karten <strong>der</strong><br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des FNP<br />

Flächennutzungspläne allgemeinverständlich sind.<br />

Die Verteilungsform ist ähnlich wie jene in<br />

Abbildung 23. Am stärksten vertreten (21) sind Flächennutzungspläne, <strong>der</strong>en Text und Karten (nur)<br />

teilweise allgemeinverständlich sind. 12 Flächennutzungspläne konnten als uneingeschränkt<br />

allgemeinverständlich beurteilt werden. Lediglich in einem Fall sind Text und Karten <strong>der</strong> Planung nicht<br />

allgemeinverständlich.<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

Häufigkeit<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 34<br />

_____nein______ CAD<br />

Verwendung von EDV<br />

ja, aber nicht<br />

erkennbar, ob<br />

CAD o<strong>der</strong> GIS<br />

Abb. 22: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Verwendung von<br />

EDV bei <strong>der</strong> Erstellung von Planungskarten<br />

37


Häufigkeit<br />

Abbildung 25 ist zu entnehmen, ob und inwieweit die vorbereitende Bauleitplanung insgesamt<br />

nachvollziehbar ist. Der Modalwert liegt mit 20 Fällen <strong>im</strong> Bereich einer nur teilweise bestehenden<br />

Nachvollziehbarkeit. In weiteren 10 Fällen liegt eine uneingeschränkte Nachvollziehbarkeit vor. In vier<br />

Fällen sind die Planungen nicht einmal ansatzweise nachvollziehbar. Die Tatsache, dass gute Beispiele<br />

existieren, die weniger guten aber überwiegen, belegt, dass die Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> vorbereitenden<br />

Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz insgesamt verbesserungsbedürftig aber auch -fähig erscheint.<br />

4.2.3. Landespflegerische Planungsbeiträge zur verbindlichen Bauleitplanung<br />

In <strong>der</strong> Studie wurden 26 Landespflegerische Planungsbeiträge zur verbindlichen Bauleitplanung<br />

untersucht. Soweit in den folgenden Grafiken <strong>der</strong> Stichprobenumfang mit weniger als n = 26 angegeben<br />

wurde, ist dies auf fehlende Informationen<br />

7<br />

zurückzuführen.<br />

Abbildung 26 zeigt die Verteilung <strong>der</strong><br />

5<br />

untersuchten Landespflegerischen<br />

4<br />

Planungsbeiträge auf die Gemeindegrößenklassen.<br />

3<br />

Während 6 Fälle zur Klasse <strong>der</strong> Gemeinden mit<br />

2<br />

weniger als 1.000 Einwohnern gehören, sind die<br />

1<br />

übrigen Gemeindegrößenklassen, abgesehen von<br />

0<br />

< 1.000 1.000 - 5.000 - 10.000 - 20.000 - 50.000 - >100.000 zwei Ausnahmen, mit je 4 Fällen in <strong>der</strong> Stichprobe<br />

4.999 9.999 19.999 49.999<br />

Gemeindegrößenklassen<br />

99.999<br />

enthalten. Die Kommunen mit 10.000 bis 19.999<br />

Abb. 26: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen Einwohnern sowie jene mit 50.000 bis 99.999<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach Gemeindegrößenklassen<br />

Einwohnern sind jeweils mit zwei Fällen vertreten.<br />

In Abbildung 27 ist dargestellt, wie sich die<br />

untersuchten Landespflegerischen Planungsbeiträge auf die Regierungsbezirke verteilen.<br />

38<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 34<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Text und Karten allgemeinverständlich?<br />

Abb. 24: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Allgemeinverständlichkeit von Text und<br />

Karten<br />

Häufigkeit<br />

6<br />

n = 26<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 34<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung?<br />

Abb. 25: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Flächennutzungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung


Häufigkeit<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 26<br />

Koblenz Trier Rheinhesse<br />

n-Pfalz<br />

Regierungsbezirk<br />

Abb. 27: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach Regierungsbezirken<br />

In welchen Jahren die untersuchten<br />

landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan<br />

abgeschlossen wurden, ist Abbildung 29 zu<br />

entnehmen. Im arithmetischen Mittel stammen die<br />

Pläne aus <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte des Jahres 1995.<br />

Die Spannweite reicht von 1992 bis 1999 (je 2<br />

Fälle). Mehr als die Hälfte <strong>der</strong> Planungen sind 1996<br />

o<strong>der</strong> später angeschlossen worden. Die Stichprobe<br />

ist insoweit recht aktuell.<br />

Abbildung 30 informiert über den Status bzw. die<br />

Berufszugehörigkeit <strong>der</strong> Planverfasser.<br />

Häufigkeit<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26 Mittelwert: 1995,7<br />

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999<br />

Abschlussjahr des LPPB<br />

Abb. 29: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach dem Abschlussjahr des untersuchten<br />

LPPB<br />

Am häufigsten (14) sind Landespflegerische<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan aus Rheinhessen-<br />

Pfalz vertreten. Dann folgen die<br />

Regierungsbezirke Koblenz mit 10 Fällen sowie<br />

Trier mit 2 Fällen (vgl. Abb. 27).<br />

Aus Abb. 28 geht hervor, dass es sich bei den<br />

untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan ganz überwiegend<br />

um Neubearbeitungen handelt (24). In <strong>der</strong><br />

Stichprobe sind lediglich 2 Än<strong>der</strong>ungsverfahren<br />

enthalten.<br />

Den weitaus größten Teil n<strong>im</strong>mt mit 11 Fällen die Berufsgruppe <strong>der</strong> Landschaftsplaner ein. In sieben<br />

Planungen war <strong>der</strong> Verfasser-Status nicht eindeutig indentifizierbar. In drei Fällen sind fachübergreifende<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 26<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

Abb. 28: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach dem Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Häufigkeit<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 26<br />

Geografen fachübergr. Landschafts- An<strong>der</strong>e Stadtplaner Unbekannt<br />

Kooperation planer<br />

LPPB-Verfasser-Status<br />

Abb. 30: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach dem Status des LPPB-Verfassers<br />

39


Kooperationen tätig geworden. Weiterhin waren Geografen (2), Stadtplaner (2) und „An<strong>der</strong>e“ (1)<br />

beteiligt.<br />

Häufigkeit<br />

Der Modalwert liegt mit 13 Fällen <strong>im</strong> Bereich<br />

eines einfachen grafischen Niveaus. Weitere 10<br />

Fälle zeichnen sich durch ein mittleres grafisches<br />

Niveau aus, während lediglich in 2 Fällen ein<br />

aufwändiges grafisches Niveau realisiert wurde<br />

(vgl. Abb. 32).<br />

Im Vergleich mit den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP scheint die<br />

Verteilung hier stark in den Bereich des einfachen<br />

und mittleren grafischen Niveaus verschoben zu<br />

sein (vgl. Abb. 7).<br />

40<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 25<br />

Ortsgemeinde Verbandsgemeinde<br />

Bürgermeister/-in<br />

Planungsamt An<strong>der</strong>e<br />

Ansprechpartner während des Planungsvorhabens<br />

Abb. 31: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach dem Ansprechpartner während des<br />

Planungsvorhabens<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 25<br />

nein EDV, nicht<br />

erkennbar,<br />

ob CAD<br />

o<strong>der</strong> GIS<br />

Verwendung von EDV<br />

Abb. 33: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach <strong>der</strong> Verwendung von EDV bei <strong>der</strong><br />

Erstellung von Analyse- und<br />

Bewertungskarten<br />

Abbildung 31 stellt dar, welche Institutionen bzw.<br />

Personen während des Planungsverfahrens <strong>der</strong><br />

untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge die Funktion des<br />

Ansprechpartners übernommen haben. Am<br />

häufigsten ist dies die Verbandsgemeinde bzw.<br />

<strong>der</strong>/die Bürgermeister/-in (12). An zweiter Stelle<br />

stehen mit 7 Fällen die Ortsgemeinden. Dann<br />

folgen Planungsamt (4) und „An<strong>der</strong>e“ (2).<br />

Welches Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung von<br />

Karten, Grafiken und Layout bei den untersuchten<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

B-Plan erreicht wurde, zeigt Abbildung 32.<br />

Häufigkeit<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 25<br />

einfach mittel aufwändig<br />

Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung<br />

Abb. 32: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach dem Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung<br />

von Karten, Grafiken und Layout<br />

Abbildung 33 ist zu entnehmen, dass (auch) bei den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan<br />

<strong>im</strong> Regelfall keine EDV für die Erstellung von<br />

Analyse- und Bewertungskarten verwendet wird<br />

(24). Lediglich in einer Planung war dies <strong>der</strong> Fall.<br />

Dabei blieb jedoch unklar, ob CAD o<strong>der</strong> GIS<br />

verwendet wurde.


Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 23<br />

_____nein______ ja, aber nicht<br />

erkennbar, ob<br />

CAD o<strong>der</strong> GIS<br />

Verwendung von EDV<br />

Abb. 34: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach <strong>der</strong> Verwendung von EDV bei <strong>der</strong><br />

Erstellung <strong>der</strong> Planungskarten<br />

Inwieweit die untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan <strong>der</strong> Anfor<strong>der</strong>ung nach<br />

Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Planungsstruktur<br />

genügen, geht aus Abbildung 35 hervor. Demnach<br />

ist die überwiegende Mehrzahl <strong>der</strong> Pläne (19) durch<br />

eine klare und übersichtliche Struktur<br />

gekennzeichnet. In 5 Fällen ist die Planungsstruktur<br />

nur teilweise klar und übersichtlich, während es in 2<br />

Fällen an Klarheit und Übersichtlichkeit mangelt.<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 26<br />

trifft teilweise zu trifft zu<br />

Text und Karten allgemeinverständlich?<br />

Abb. 36: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach <strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit von Text<br />

und Karten<br />

Eine weitere Einsatzmöglichkeit für EDV besteht<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung von Planungskarten. Wie<br />

Abbildung 34 belegt, wird aber auch diese Option<br />

in <strong>der</strong> Praxis bisher kaum genutzt. Während in<br />

lediglich 2 Plänen die EDV für diesen Zweck<br />

genutzt wird, wobei hier ungeklärt bleibt, ob CAD<br />

o<strong>der</strong> GIS zum Einsatz kam, ist dies in 21<br />

Planungen nachweislich nicht <strong>der</strong> Fall.<br />

Bedeutsamer noch als die grafischen sind die<br />

inhaltlichen Aspekte, denen die folgenden<br />

Grafiken gewidmet sind.<br />

Häufigkeit<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 26<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB?<br />

Abb. 35: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach <strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong><br />

Struktur des LBBP<br />

Abbildung 36 zeigt, ob und inwieweit die<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge auf <strong>der</strong> Ebene<br />

<strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung hinsichtlich ihres<br />

Text- und Kartenteils als allgemeinverständlich<br />

bezeichnet werden können. In 20 Fällen besteht eine<br />

uneingeschränkte Allgemeinverständlichkeit von Text<br />

und Karten. In 6 weiteren Fällen sind die Pläne<br />

zumindest in Teilen allgemeinverständlich. Die<br />

ebenfalls denkbare Fallkonstellation einer (völlig)<br />

fehlenden Allgemeinverständlichkeit wurde in <strong>der</strong><br />

Stichprobe nicht festgestellt.<br />

41


42<br />

Häufigkeit<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 26<br />

Aus Abbildung 37 wird ersichtlich, dass die<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

überwiegend nachvollziehbar sind (19). In<br />

sieben Fällen kann <strong>der</strong> gesamte<br />

Planungsprozess nur in Teilen als<br />

nachvollziehbar bezeichnet werden. Planungen,<br />

die nicht nachvollziehbar sind, konnten<br />

hingegen nicht festgestellt werden.<br />

trifft teilweise zu trifft zu<br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung?<br />

Insgesamt ist es sicherlich positiv zu sehen,<br />

Abb. 37: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

dass die uneingeschränkt nachvollziehbaren<br />

Planungen auf dieser Ebene die nur teilweise<br />

nach <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten<br />

Planung<br />

nachvollziehbaren<br />

Dennoch besteht<br />

deutlich überwiegen.<br />

bei Letzteren noch<br />

Verbesserungsbedarf: Im Idealfall sollten alle Planungen (des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege)<br />

uneingeschränkt nachvollziehbar sein.<br />

4.2.4. Verbindliche Bauleitplanung<br />

Häufigkeit<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

< 1.000 1.000 -<br />

4.999<br />

5.000 - 10.000 - 20.000 -<br />

9.999 19.999 49.999<br />

Gemeindegrößenklassen<br />

n = 33<br />

50.000 -<br />

99.999<br />

>100.000<br />

Abb. 38: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach Gemeindegrößenklassen<br />

verteilen sich auf die verbliebenen<br />

Gemeindegrößenklassen mit 10.000 und mehr<br />

Einwohnern.<br />

Hinsichtlich <strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Stichprobe auf die<br />

Regierungsbezirke ergibt sich folgendes Bild (vgl.<br />

Abb. 39): 16 Bebauungspläne gehören zum<br />

Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz, 15 zum<br />

Regierungsbezirk Koblenz. Der Regierungsbezirk<br />

Trier ist mit zwei Fällen vertreten. Damit ergibt<br />

sich eine ähnliche Verteilungsform wie bei den<br />

Flächennutzungsplänen (vgl. Abb. 14).<br />

In <strong>der</strong> Studie wurden 33 Bebauungspläne<br />

untersucht. Soweit in den folgenden Grafiken <strong>der</strong><br />

Stichprobenumfang mit weniger als n = 33<br />

angegeben sein sollte, ist dies auf das Fehlen von<br />

Informationen zurückzuführen.<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Stichprobe nach<br />

Gemeindegrößenklassen ist in Abbildung 38<br />

dargestellt. Demnach sind alle<br />

Gemeindegrößenklassen vertreten. Am häufigsten<br />

sind Kommunen mit 1.000 bis 4.999 Einwohnern<br />

(8), mit weniger als 1.000 Einwohnern (7) sowie mit<br />

5.000 - 9.999 Einwohnern (5). Die übrigen Fälle<br />

Häufigkeit<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 33<br />

Koblenz Trier Rheinhesse<br />

n-Pfalz<br />

Regierungsbezirk<br />

Abb. 39: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach Regierungsbezirken


Häufigkeit<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 33<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> Bearbeitung<br />

Abb. 40: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Stand <strong>der</strong> B-Plan-<br />

Bearbeitung<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne<br />

hinsichtlich des Abschlussjahres zeigt Abbildung<br />

42. Im Mittel stammen die Pläne von 1996/97. Die<br />

Spannweite reicht von 1986 bis 2000. Mehr als die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Pläne wurden 1997 und später<br />

abgeschlossen. Lediglich ein Bebauungsplan wurde<br />

vor 1993 abgeschlossen. Die Stichprobe ist damit<br />

wie<strong>der</strong>um aktuell.<br />

Häufigkeit<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 33<br />

Mittelwert: 1996,5<br />

1986 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000<br />

Abschlussjahr des B-Plans<br />

Abb. 42: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Abschlussjahr des<br />

untersuchten B-Plans<br />

Wie in Abbildung 40 zu sehen ist, handelt es sich<br />

bei den untersuchten Bebauungsplänen ganz<br />

überwiegend um Neuaufstellungen (29). Hinzu<br />

kommen 4 Än<strong>der</strong>ungen.<br />

Der Status <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne<br />

ergibt sich aus Abbildung 41. In 30 Fällen sind die<br />

Bebauungspläne als beschlossene Planfassungen<br />

zu qualifizieren. In 3 weiteren Fällen liegen<br />

Entwürfe vor.<br />

Häufigkeit<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 33<br />

Entwurf beschlossene<br />

Planfassung<br />

Status des B-Plans<br />

Abb. 41: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Status des untersuchten<br />

B-Plans<br />

Welchem Status die Planverfasser <strong>der</strong><br />

untersuchten Bebauungspläne zugehören, wird in<br />

Abbildung 43 dargestellt. In 16 Fällen konnte eine<br />

best<strong>im</strong>mte Berufszugehörigkeit nicht ermittelt<br />

werden. Der Status bleibt insoweit unbekannt. In 7<br />

Fällen wurden die Bebauungspläne von<br />

Stadtplanern erarbeitet. Die übrigen Pläne<br />

verteilen sich auf „An<strong>der</strong>e“ (4), Landschaftsplaner<br />

(3) und fachübergreifende Kooperationen (2).<br />

43


Häufigkeit<br />

Die Funktion des Ansprechpartners während des Planungsverfahrens haben bei den untersuchten<br />

Bebauungsplänen am häufigsten die Verbandsgemeinden bzw. <strong>der</strong>en Bürgermeister/-innen übernommen<br />

(16). In 10 Fällen war die Ortsgemeinde zuständig, während diese Aufgabe in 3 Fällen in den Händen des<br />

Planungsamtes lag. In zwei weiteren Fällen oblag die Funktion des Ansprechpartners „An<strong>der</strong>en“.<br />

Die Bebauungspläne sind hinsichtlich ihres grafischen Niveaus überwiegend als mittel (15) und einfach<br />

(14) zu bezeichnen (vgl. Abb. 45). Der Anteil an Bebauungsplänen mit aufwändig gestalteten Karten,<br />

Grafiken und Layouts ist mit 4 Fällen eher gering.<br />

Auch bei den Bebauungsplänen erfolgt die Erarbeitung <strong>der</strong> Planungskarten in <strong>der</strong> Regel ohne edvtechnische<br />

Hilfsmittel (vgl. Abb. 46). In insgesamt 9 Fällen wurden die Planungskarten <strong>der</strong><br />

Bebauungspläne mit EDV erstellt, davon in 4 Fällen nachweislich mit einem CAD-System. In den<br />

an<strong>der</strong>en 5 Fällen blieb unklar, ob ein GIS- o<strong>der</strong> CAD-System eingesetzt wurde.<br />

44<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 32<br />

unbekannt Landschafts- Stadtplaner An<strong>der</strong>e fachübergr.<br />

planer<br />

Kooperation<br />

B-Plan-Verfasser-Status<br />

Abb. 43: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Status des B-Plan-<br />

Verfassers<br />

Häufigkeit<br />

16<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

n = 33<br />

einfach mittel aufwändig<br />

Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung<br />

Abb. 45: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Niveau <strong>der</strong> grafischen<br />

Gestaltung von Karten, Grafiken und Layout<br />

Häufigkeit<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 31<br />

Ortsgemeinde Verbandsgemeinde/<br />

Bürgermeister/-in<br />

Planungsamt An<strong>der</strong>e<br />

Ansprechpartner während des Planungsvorhabens<br />

Abb. 44: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach dem Ansprechpartner<br />

während des Planungsvorhabens<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 30<br />

______nein_____ CAD<br />

Verwendung von EDV<br />

ja, aber nicht<br />

erkennbar, ob<br />

CAD o<strong>der</strong> GIS<br />

Abb. 46: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Verwendung von EDV<br />

bei <strong>der</strong> Erstellung von Planungskarten


Häufigkeit<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 33<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des B-Plans?<br />

Auch hinsichtlich <strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit von Text und Karten ist eine entsprechende Verteilung<br />

festzustellen (vgl. Abb. 48). Demnach ist dieses Kriterium in 23 Fällen uneingeschränkt, in weiteren 9<br />

Fällen teilweise erfüllt. Lediglich in einem Bebauungsplan sind Text und Karten nicht<br />

allgemeinverständlich.<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 33<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Text und Karten allgemeinverständlich?<br />

Abb. 47: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne, Abb. 48: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Klarheit und<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des B-Plans<br />

Allgemeinverständlichkeit von Text und<br />

Wie in Abbildung 47 dargestellt, zeichnen sich die<br />

Karten<br />

untersuchten Bebauungspläne - mit wenigen Ausnahmen - durch eine uneingeschränkt klare und<br />

übersichtliche Struktur aus (24). Bei 8 Bebauungsplänen trifft dies nur teilweise zu, bei einem überhaupt<br />

nicht.<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 33<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung?<br />

Abb. 49: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Bebauungspläne,<br />

geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong><br />

gesamten Planung<br />

Abbildung 49 zeigt, dass die Bebauungspläne, über<br />

die vorgenannten Kriterien hinausgehend, insgesamt<br />

als (uneingeschränkt) nachvollziehbar bezeichnet<br />

werden können (21). In 11 Fällen trifft dies nur<br />

teilweise zu. In einem Fall ist die Planung nicht<br />

nachvollziehbar.<br />

45


4.3. Landespflegerische Planungsbeiträge zur vorbereitenden Bauleitplanung<br />

4.3.1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Die Landespflegerischen Planungsbeiträge sollen gemäß ihres gesetzlichen Auftrags <strong>der</strong> Verwirklichung<br />

<strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege dienen (vgl. § 17 LPflG RP). Vor diesem<br />

Hintergrund ist es von Interesse, ob in <strong>der</strong> Planungspraxis <strong>der</strong> örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> das gesamte<br />

Zielspektrum von Naturschutz und Landschaftspflege bearbeitet wird o<strong>der</strong> eher eine selektive<br />

Vorgehensweise zu beobachten ist. Von den insgesamt 13 Zielen des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege (vgl. GELBRICH 2001) werden in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zur<br />

vorbereitenden Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz <strong>im</strong> Mittel 11,7 Ziele als relevante Belange<br />

wahrgenommen (vgl. Abb. 50). D. h., in <strong>der</strong> Regel erfolgt eine entsprechende inhaltliche<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzungen mit diesen Aspekten in <strong>der</strong> gebotenen fachlichen Breite. Der mit 0,4 als gering zu<br />

bezeichnende Standardfehler des Mittelwertes zeigt, dass es sich bei dem Mittelwert von 11,7 um einen<br />

sehr guten Schätzwert handelt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 67 % liegt <strong>der</strong> Mittelwert <strong>der</strong><br />

Grundgesamtheit zwischen 11,5 und 11,9.<br />

Häufigkeit<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0,0 %<br />

n = 27<br />

Mittelwert = 11,70<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,40<br />

Standardabweichung = 2,05<br />

0,0 %<br />

0,0 % 0,0 %<br />

3,7 %<br />

0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Abb. 50: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Wie Abbildung 50 zu entnehmen ist, liegt <strong>der</strong> Modalwert bei 13 Zielen: Mehr als die Hälfte (51,9 %) <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge widmen sich dem gesamten Zielspektrum von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege. Mit einer einzigen Ausnahme erfolgt eine Auseinan<strong>der</strong>setzung mit mindestens 9<br />

11,1 %<br />

3,7 %<br />

11,1 %<br />

18,5 %<br />

51,9 %<br />

47


Zielen. Rheinland-Pfalz liegt somit über dem Bundesdurchschnitt von 10,95 (vgl. GRUEHN & KENNEWEG<br />

2001, 30).<br />

Da Abbildung 50 nur Informationen über die Summe <strong>der</strong> <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommenen Ziele<br />

des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege enthält, bleibt zunächst offen, um welche Ziele es sich <strong>im</strong><br />

Einzelnen handelt. In <strong>der</strong> fachinternen Diskussion wurde und wird <strong>im</strong>mer wie<strong>der</strong> darauf hingewiesen,<br />

dass die <strong>Landschaftsplanung</strong> sich nicht nur mit Aspekten <strong>der</strong> Lebensraumfunktion und Naturerlebnis- und<br />

Erholungsfunktion auseinan<strong>der</strong>zusetzen hat, son<strong>der</strong>n auch die sogenannten „abiotischen“ Ressourcen eine<br />

entsprechende Berücksichtigung finden müssen (vgl. HAHN-HERSE 1996, 334 ff.).<br />

Häufigkeit<br />

48<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

96,3 %<br />

100,0 %<br />

92,6 %<br />

92,6 %<br />

n = 27 Cochrans Q-Test: p = 0,191<br />

88,9 %<br />

88,9 %<br />

85,2 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 51: Wahrnehmung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

In Abbildung 51 sind sämtliche Teilziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege bzw. die zu<br />

sichernden Funktionen <strong>der</strong> Landschaft aufgeführt 1 . Die Grafik zeigt die absolute und relative Häufigkeit,<br />

mit <strong>der</strong> spezifische Ziele <strong>im</strong> Planungsprozess <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP<br />

wahrgenommen wurden. Auch wenn best<strong>im</strong>mte Teilziele, wie z. B. die nachhaltige Sicherung <strong>der</strong><br />

Luftregenerationsfunktion eine etwas geringere Rolle zu spielen scheint als die übrigen Ziele, ist die<br />

Verteilung insgesamt, vor allem <strong>im</strong> Vergleich mit <strong>der</strong> Situation auf Bundesebene (vgl. GRUEHN &<br />

1<br />

Dies sind: Lebensraumfunktion für Flora und Fauna (LRF), Naturerlebnis- und Erholungsfunktion (NEF), landeskundliche<br />

Funktion (LKF), Erosionswi<strong>der</strong>standsfunktion (EWF), biotische Ertragsfunktion (BEF), Grundwasserschutzfunktion (GSF),<br />

Grundwasserneubildungsfunktion (GNF), Abflussregulationsfunktion (ARF), Wasserdargebotsfunktion (WDF), (Fließ-)<br />

Gewässerselbstreinigungsfunktion (FSF), Kl<strong>im</strong>ameliorations- und biokl<strong>im</strong>atische Funktion (KBF), Luftregenerationsfunktion<br />

(LUF), Lärmschutzfunktion (LSF). Vgl. hierzu <strong>im</strong> Einzelnen GRUEHN & KENNEWEG (1998), GRUEHN & KENNEWEG (2000)<br />

sowie GELBRICH (2001).<br />

85,2 %<br />

92,6 %<br />

85,2 %<br />

96,3 %<br />

88,9 %<br />

77,8 %


KENNEWEG 2001, 31), sehr ausgeglichen. Dementsprechend legt <strong>der</strong> Q-Test von CHOCHRAN mit einer<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit von 19,1 % die Beibehaltung <strong>der</strong> Nullhypothese (Ho) nahe, dass keine<br />

Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> verschiedenen Ziele bestehen. Damit ist eine von <strong>der</strong><br />

Bundessituation deutlich abweichende Voraussetzung gegeben: In den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen in Rheinland-Pfalz wird konsequent <strong>der</strong> durch das Naturschutzrecht vorgegebene,<br />

mehrzielübergreifende Ansatz verfolgt, <strong>der</strong> die „abiotischen“ Regulations- und Regenerationsfunktionen<br />

<strong>der</strong> Landschaft gleichberechtigt neben die „klassischen“ Themenfel<strong>der</strong> „nachhaltige Sicherung <strong>der</strong><br />

Lebensraumfunktion für Flora und Fauna“ sowie „nachhaltige Sicherung <strong>der</strong> Naturerlebnis- und<br />

Erholungsfunktion“ stellt.<br />

Wie in Kap. 2 beschrieben, können mithilfe weiterer statistischer Testverfahren, theoretisch bedeutsame<br />

Einflussfaktoren, die den Prozess <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger intensiver Weise „steuern“, auf ihre tatsächliche Wirkung hin geprüft werden. Dabei<br />

geht es darum, die Variation <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen (hier: <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen) durch<br />

best<strong>im</strong>mte Faktorvariablen zu erklären. Mithilfe von Varianzanalysen kann <strong>der</strong> Erklärungsgehalt <strong>der</strong><br />

Faktoren auch quantifiziert werden. Dadurch kann die Stärke des Einflusses verschiedener<br />

Faktorvariablen untereinan<strong>der</strong> vergleichbar gemacht und bedeutsamere von weniger bedeutsamen<br />

Faktoren unterschieden werden.<br />

Denkbar wäre es beispielsweise, dass die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen davon abhängt, ob es sich um<br />

Planneuaufstellungen o<strong>der</strong> lediglich um<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

n = 27 p = 0,064<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren handelt. Während bei<br />

Neuaufstellungen ein grundlegend neues<br />

9<br />

8<br />

Planungskonzept unter Berücksichtigung sämtlicher<br />

7<br />

6<br />

Teilziele erfor<strong>der</strong>lich ist, könnten bei<br />

5<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren, die sich in <strong>der</strong> Regel nur auf<br />

4<br />

3<br />

räumliche Teilbereiche des Gemeindegebietes<br />

2<br />

1<br />

beziehen, gewisse inhaltliche Einschränkungen<br />

0<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

vertretbar sein. Denkbar wäre ferner, dass die<br />

Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Bearbeitungstiefe von Än<strong>der</strong>ungsverfahren auch<br />

Abb. 52: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz aufgrund einer geringeren Wertschätzung seitens <strong>der</strong><br />

und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit vom<br />

Kommune als Auftraggeber gesteuert wird, was<br />

durch ein weniger großzügiges Honorar zum<br />

Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung (Mann- Ausdruck kommen könnte und eine weniger<br />

Whitney-U-Test)<br />

intensive Bearbeitung zur Folge haben könnte. Wie<br />

Abbildung 52 zeigt, ist die Mittelwertdifferenz zwischen den Neuaufstellungen und den Än<strong>der</strong>ungen von<br />

1,6 Zielen bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von 6,4 % nicht signifikant. Dem Bearbeitungsstand <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge kommt insoweit keine praktische Bedeutung zu.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Ein weiterer theoretisch bedeutsamer Einflussfaktor auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege ist die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge. Auf Bundesebene konnte in<br />

dem bereits zitierten F+E-Vorhaben von GRUEHN & KENNEWEG (2001) für die örtliche<br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> eine Einflussstärke von ca. 35 % ermittelt werden.<br />

49


13<br />

Abbildung 53 zeigt die entsprechenden Ergebnisse<br />

12<br />

11<br />

p = 0,573 für Rheinland-Pfalz. Die geringen Unterschiede<br />

10<br />

n = 26<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Zielwahrnehmung sind bei einer<br />

9<br />

8<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit von 57,3 % nicht<br />

7<br />

6<br />

signifikant. Insofern scheint hier keine<br />

5<br />

4<br />

entsprechende Wirkung zu bestehen. Grund hierfür<br />

3<br />

2<br />

dürfte die sehr geringe Variation <strong>der</strong><br />

1<br />

0<br />

Kriteriumsvariablen sein (vgl. Abb. 50): Es<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend werden aufgrund des hohen fachlichen Standards<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

in Rheinland-Pfalz praktisch in allen Fällen (mehr<br />

Abb. 53: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

o<strong>der</strong> weniger) alle Ziele <strong>im</strong> Planungsprozess<br />

wahrgenommen. Dieses - durchaus beachtliche -<br />

FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von<br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> LPPB (Kruskal-Wallis-H-<br />

Test)<br />

Phänomen führt <strong>im</strong> Ergebnis dazu, dass die<br />

geringen Variationen nicht durch die <strong>im</strong> Rahmen<br />

<strong>der</strong> Untersuchung gewählten Einflussfaktoren<br />

erklärt werden können. Da hinsichtlich <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege in Rheinland-Pfalz offensichtlich ein einheitlicher und hoher Standard besteht, kann<br />

dies nur <strong>im</strong> län<strong>der</strong>übergreifenden Vergleich herausgearbeitet werden. Erste Ansätze hierfür finden sich<br />

bei GRUEHN & KENNEWEG (1998). Aktuell wurde dies auch <strong>im</strong> Rahmen des oben zitierten F+E-<br />

Vorhabens von GRUEHN & KENNEWEG (2001) belegt. Demnach liegt die örtliche <strong>Landschaftsplanung</strong> in<br />

Rheinland-Pfalz bei <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Naturschutzziele <strong>im</strong> Bundesvergleich - gemeinsam mit<br />

einigen an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n - am oberen Ende <strong>der</strong> Skala.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

An<strong>der</strong>e denkbare Einflussfaktoren, wie z. B. die Gemeindegrößenklasse, <strong>der</strong> Regierungsbezirk, <strong>der</strong><br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> Planerarbeitung, die Berufszugehörigkeit <strong>der</strong> Planverfasser, ob ein Leitbild mit räumlich<br />

konkretisierten Entwicklungszielen vorliegt, das Niveau <strong>der</strong> grafischen Gestaltung, die Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Planung, die Allgemeinverständlichkeit von Text und Karten sowie die<br />

Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung haben keine signifikanten Wirkung auf die Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

FNP.<br />

4.3.2. Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Abbildung 54 zeigt, wie es um die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong><br />

Sinne einer sich <strong>im</strong> Planergebnis <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge nie<strong>der</strong>schlagenden<br />

Festlegung von Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen steht. Hierbei wurde überprüft, ob die<br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> ihrer Aufgabenstellung nachkommt, <strong>im</strong> Sinne des Vollständigkeitskriteriums nach<br />

GASSNER (1995, 100) gleichermaßen für alle Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege<br />

raumkonkrete Planungs- bzw. Entwicklungsvorschläge zu formulieren, o<strong>der</strong> ob sie dies nur für best<strong>im</strong>mte<br />

Zielsetzungen tut, während sie für an<strong>der</strong>e Zielsetzungen über das Niveau allgemeiner verbaler<br />

Äußerungen nicht hinauskommt.<br />

Abbildung 54 kann entnommen werden, dass <strong>im</strong> Mittel 9,6 Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen (mindestens teilweise) berücksichtigt,<br />

50


also zu entsprechenden Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen verdichtet werden. Das Bundesmittel liegt bei 8,3<br />

Zielen. Der Standardfehler des rheinland-pfälzischen Mittelwertes ist mit 0,77 so gering, dass von einem<br />

sehr guten Schätzwert gesprochen werden kann. Der Modalwert liegt bei 12 Zielen. Der zweithäufigste<br />

Wert liegt mit 18,5 % bei 13 Zielen. In mehr als 50 % <strong>der</strong> Fälle werden 12 o<strong>der</strong> mehr Ziele (mindestens<br />

teilweise) berücksichtigt. Bei <strong>der</strong> „mindestens teilweisen“ Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele wird<br />

nicht danach unterschieden, ob die Ziele in unterschiedlicher Intensität (z. B. auf 20 % o<strong>der</strong> 90 % <strong>der</strong><br />

Fläche) zu Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen verdichtet werden. (Auf den Aspekt <strong>der</strong><br />

Berücksichtigungsintensität, den Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung wird weiter unten eingegangen.) Relevant ist<br />

hier vielmehr, ob die Ziele - bezogen auf das gesamte Zielspektrum von max. 13 Zielen - überhaupt eine<br />

Verdichtung zu Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen erfahren haben. Dies ist für jedes Ziel definitionsgemäß<br />

dann <strong>der</strong> Fall, wenn ein Mindestumfang von ca. 10 %, <strong>der</strong> zugleich den Bereich <strong>der</strong> Messbarkeitsgrenze<br />

darstellt, überschritten wird. Die in Abbildung 54 dargestellte Verteilung zeigt in anschaulicher Weise,<br />

dass die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong><br />

örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> z. T. recht unterschiedlich erfolgt. Einerseits ist die Praxis durch eine sehr<br />

weitgehende, dem Gesetzesauftrag entsprechende, Zielberücksichtigung bzw. -konkretisierung<br />

gekennzeichnet, an<strong>der</strong>erseits ist sie - wenn auch nur in wenigen Fällen - von einer Erfüllung des<br />

gesetzlichen Auftrages, die Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege zu räumlich konkretisierten<br />

Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen zu verdichten, weit entfernt. Damit wird zugleich deutlich, dass<br />

Handlungsbedarf nur <strong>im</strong> unteren 50 %-Perzentil bestehen kann.<br />

Häufigkeit<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

11,1 %<br />

n = 27<br />

Mittelwert = 9,60<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,77<br />

Standardabweichung = 4,02<br />

0,0 %<br />

0,0 % 0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

7,4 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Abb. 54: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

0,0 %<br />

7,4 %<br />

11,1 %<br />

7,4 %<br />

3,7 %<br />

33,3 %<br />

18,5 %<br />

51


In Abbildung 55 ist dargestellt, inwieweit die einzelnen, spezifischen Teilziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP <strong>im</strong> Mittel<br />

berücksichtigt, das heißt z. B. zu entsprechenden Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen verdichtet werden.<br />

Häufigkeit<br />

52<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

88,9 %<br />

85,2 %<br />

74,1 %<br />

n = 27 Cochrans Q-Test: p = 0,031<br />

70,4 %<br />

74,1 %<br />

74,1 %<br />

63,0 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 55: Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

An<strong>der</strong>s als bei <strong>der</strong> Zielwahrnehmung wird in diesem Kontext deutlich, dass die „klassischen“<br />

Zielsetzungen „nachhaltige Sicherung <strong>der</strong> Lebensraumfunktion für Flora und Fauna“ (LRF) sowie<br />

„nachhaltige Sicherung <strong>der</strong> Naturerlebnis- und Erholungsfunktion“ (NEF) offensichtlich in stärkerem<br />

Umfang planerisch konkretisiert werden, als dies bei den an<strong>der</strong>en Teilzielen <strong>der</strong> Fall ist. COCHRANs Q-<br />

Test bestätigt in signifikanter Weise die Hypothese, dass die verschiedenen Teilziele des Naturschutzes<br />

und <strong>der</strong> Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen in unterschiedlicher Intensität<br />

berücksichtigt werden. Die örtliche <strong>Landschaftsplanung</strong> muss folglich zukünftig zu einer stärkeren<br />

Gleichgewichtung bei <strong>der</strong> räumlichen Konkretisierung <strong>der</strong> Teilziele in <strong>der</strong> Praxis kommen.<br />

Wie bereits in Kap. 4.3.1. erläutert, können die dargestellten Befunde mit weiteren statistischen Methoden<br />

auf best<strong>im</strong>mte „ursächliche“ Determinanten hin untersucht werden. Die wichtigsten Ergebnisse dieser<br />

Untersuchungen sind in den folgenden Grafiken dargestellt.<br />

Abbildung 56 zeigt, inwieweit die (mindestens teilweise) Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen vom Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

abhängt.<br />

63,0 %<br />

77,8 %<br />

70,4 %<br />

81,5 %<br />

77,8 %<br />

59,3 %


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 27<br />

p = 0,064<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Abb. 56: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von Stand <strong>der</strong> LPPB-<br />

Bearbeitung (Mann-Whitney-U-Test)<br />

Berufszugehörigkeit <strong>der</strong> LPPB-Verfasser dar. Die<br />

Gruppen unterscheiden sich insgesamt signifikant.<br />

Demnach scheinen sich vor allem<br />

fachübergreifende Kooperationen positiv auf die<br />

Zielberücksichtigung <strong>im</strong> Planergebnis<br />

auszuwirken. U. a. aufgrund fehlen<strong>der</strong><br />

Verteilungsvoraussetzungen kann die<br />

Einflussstärke dieses Faktors nicht quantifiziert<br />

werden. Ob und inwieweit die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen von<br />

<strong>der</strong>en Qualität abhängig ist, zeigt Abbildung 58.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

eta² = 0,71; p < 0,0004<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 58: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

LPPB (Kruskal-Wallis-H-Test,<br />

Varianzanalyse)<br />

Auch wenn die relativ große Mittelwertdifferenz<br />

zwischen den Neubearbeitungen und den Än<strong>der</strong>ungen<br />

(mehr als 3 Ziele) einen entsprechenden Einfluss<br />

erwarten lässt, darf nicht übersehen werden, dass <strong>der</strong><br />

Unterschied zwischen beiden Gruppen nicht<br />

signifikant, also bedeutungslos ist. Demnach kann<br />

nicht von einer systematischen Wirkung des<br />

Bearbeitungsstandes auf die Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Naturschutzziele ausgegangen werden.<br />

Abbildung 57 stellt die Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen von dem Verfasserstatuts, d. h. <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

fachübergreifende<br />

Kooperation<br />

n = 27<br />

p = 0,030<br />

Landschaftsplaner<br />

LPPB-Verfasser-Status<br />

Unbekannt<br />

Abb. 57: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom LPPB-Verfasser-<br />

Status (Kruskal-Wallis-H-Test)<br />

Während in „sehr guten“ Plänen fast 13<br />

Naturschutzziele (mindestens teilweise)<br />

berücksichtigt werden, liegen die „guten“ und<br />

„befriedigenden“ Pläne bei etwa 11 Zielen.<br />

„Ausreichende“ und „ungenügende“ Planungen<br />

schneiden deutlich schlechter ab, wobei <strong>der</strong><br />

Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen<br />

nicht signifikant ist. Der Einfluss <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge auf die<br />

Zielberücksichtigung ist mit einer<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit von weniger als 0,04 %<br />

nicht nur höchst signifikant, son<strong>der</strong>n mit einem<br />

eta 2 von 0,71 auch in seiner D<strong>im</strong>ension her höchst<br />

bedeutsam: Die Variation <strong>der</strong><br />

53


Zielberücksichtigung lässt sich zu 71 % durch den Einflussfaktor „Qualität <strong>der</strong> LPPB“ erklären. Weitere<br />

signifikante Einflussfaktoren konnten nicht ermittelt werden.<br />

Wie oben bereits erläutert, besagt die Tatsache, dass eine best<strong>im</strong>mte Anzahl an Zielen des Naturschutzes<br />

und <strong>der</strong> Landschaftspflege in einer Planung „mindestens teilweise berücksichtigt“ wird, noch nichts über<br />

die Intensität <strong>der</strong> Berücksichtigung aus. Fraglich ist also, in welchem Umfang die einzelnen Teilziele<br />

(quantitativ und qualitativ) auf <strong>der</strong> Gesamtfläche des Planungsgebietes berücksichtigt werden. Denkbar<br />

ist es beispielsweise, dass <strong>der</strong> Aspekt „Grundwasserneubildungsfunktion“ nur in best<strong>im</strong>mten<br />

Teilbereichen des Planungsgebietes berücksichtigt wurde, z. B. <strong>im</strong> Außenbereich, während er <strong>im</strong><br />

besiedelten Bereich unberücksichtigt bleibt. Da die Teilziele z. T. nicht miteinan<strong>der</strong> harmonisierbar sind,<br />

kann ihre opt<strong>im</strong>ale Verwirklichung nur über eine räumliche Differenzierung und Schwerpunktsetzung<br />

erfolgen. Dies hat zugleich zur Konsequenz, dass - bezogen auf einen Gesamtraum - nicht alle Ziele zu<br />

100 % berücksichtigt werden können. Zu den theoretischen und methodischen Grundlagen <strong>der</strong><br />

Mehrzielopt<strong>im</strong>ierung vgl. MEYER (1997) sowie GRABAUM, MEYER & MÜHLE (1999). Vor diesem<br />

Hintergrund sind auch die entsprechenden Prozentwerte in den Abbildungen 61 ff. zu interpretieren.<br />

18<br />

16<br />

59,3 %<br />

Abbildung 59 informiert über den Grad <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

14<br />

und Landschaftspflege in den<br />

12<br />

n = 27<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

10<br />

FNP <strong>im</strong> zielübergreifenden Mittel. In <strong>der</strong><br />

8<br />

6<br />

Abbildung wird demnach dargestellt, in<br />

4<br />

11,1 % 14,8 %<br />

14,8 %<br />

welcher Intensität bzw. in welchem Umfang die<br />

2<br />

Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

0,0 %<br />

0<br />

praktisch in geringem in mittlerem in hohem durchgängig Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

nicht Umfang Umfang Umfang<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

Planungsbeiträgen Berücksichtigung finden,<br />

Abb. 59: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von d. h. zu Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen<br />

Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

FNP <strong>im</strong> (zielübergreifenden) Mittel in<br />

verdichtet werden. In etwa 60 % <strong>der</strong> Fälle<br />

geschieht dies „in mittlerem Umfang“. Dies<br />

Rheinland-Pfalz<br />

entspricht einem Flächenumfang von etwa 33 -<br />

66 % <strong>der</strong> Gesamtfläche. In je etwa 15 % <strong>der</strong><br />

Fälle erfolgt eine Berücksichtigung in geringem bzw. hohem Umfang, d. h. auf 10 - 33 % bzw. 66 - 90 %<br />

<strong>der</strong> Fläche. In etwa 11 % <strong>der</strong> Fälle erfolgt praktisch keine Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege, d. h. die betroffenen Flächen nehmen weniger als 10 % von <strong>der</strong> Gesamtfläche ein.<br />

Eine „durchgängige“ Berücksichtigung (mehr als 90 % Flächenanteil) kommt nicht vor, ist aber, wie oben<br />

gesagt wurde, theoretisch kaum möglich, da die Ziele z. T. miteinan<strong>der</strong> konkurrieren. Insgesamt erscheint<br />

<strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele als befriedigend und, vor allem <strong>im</strong> unteren Bereich,<br />

als verbesserungsfähig.<br />

Da in <strong>der</strong> Abbildung 59 lediglich zielübergreifende Mittelwerte dargestellt sind, stellt sich die Frage, ob<br />

und inwieweit dabei Unterschiede zwischen den einzelnen Teilzielen bestehen. Dies zeigt Abbildung 60.<br />

Die Grafik lässt erkennen, dass die Teilziele LRF, NEF, EWF und KBF (Erläuterungen vgl. Fn. 1)<br />

wesentlich intensiver, d. h. auf höheren Flächenanteilen, berücksichtigt werden, als dies bei den<br />

Teilzielen GNF, ARF und LSF <strong>der</strong> Fall ist.<br />

54<br />

Häufigkeit


Häufigkeit<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

praktisch nicht<br />

in geringem Umfang<br />

in mittlerem Umfang<br />

in größerem Umfang<br />

durchgängig<br />

n = 27 Kendalls W-Test: p < 0,0004<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 60: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

KENDALLs W-Test bestätigt diese Hypothese bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von weniger als 0,04 %.<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n = 27 eta 2 = 0,2; p = 0,019<br />

vor 1987 1987 und später<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 61: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen<br />

zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

vom Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

(Varianzanalyse)<br />

Auch <strong>der</strong> Grad bzw. die Intensität <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele wird durch<br />

best<strong>im</strong>mte Einflussfaktoren „gesteuert“. Abbildung<br />

61 zeigt die Abhängigkeit dieser Kriteriumsvariable<br />

vom Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung. Dabei ist<br />

auffällig, dass bei den nach <strong>der</strong> Novelle des<br />

LPflG RP (1987) abgeschlossenen<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen <strong>der</strong> Grad<br />

<strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele in signifikanter<br />

Weise höher ist als in jenen Planungen, die vor <strong>der</strong><br />

Novelle erarbeitet wurden. Dieser zeitliche Trend<br />

vermag 20 % <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen<br />

zu erklären. D. h. <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Zielberücksichtigung<br />

ist zu 20 % von dem dargestellten zeitlichen Trend<br />

abhängig.<br />

Weiterhin wurde geprüft, ob zeitliche Unterschiede in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre bestehen. Denkbar wäre es<br />

beispielsweise, dass sich <strong>der</strong> Deregulierungstrend Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre, z. B. aufgrund des<br />

Investitionserleichterungs- und Wohnbaulandgesetzes, negativ auf die „Planungskultur“ ausgewirkt hat.<br />

Denkbar wäre aber auch, dass sich <strong>der</strong> Trend seit Ende <strong>der</strong> 80er Jahre einfach fortgesetzt hat.<br />

55


Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

Als weiterer Einflussfaktor kommt die Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge in Betracht.<br />

Auf Bundesebene besteht ein entsprechend hoher<br />

Einfluss <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge auf den Grad <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege (eta 2 = 0,53).<br />

56<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n = 27 eta 2 = 0,15; p = 0,047<br />

Abbildung 62 dokumentiert, dass <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>im</strong> Vergleich „vor 1994“ und<br />

„nach 1994“ in signifikanter Weise weiter<br />

zugenommen hat. Die nach 1994 abgeschlossenen<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

berücksichtigen die Ziele des Naturschutzes und<br />

<strong>der</strong> Landschaftspflege (<strong>im</strong> zielübergreifenden<br />

Mittel) zu mehr als 50 %.<br />

Der die Einflussstärke beschreibende Wert eta 2 vor 1994 1994 und später<br />

ist<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

mit 15 % zwar bedeutsam, aber gleichwohl<br />

Abb. 62: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von geringer als <strong>der</strong> in Abbildung 61 dargestellte<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen<br />

zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

Wert. Der zeitliche Einfluss ist folglich in seiner<br />

Stärke etwas zurückgegangen.<br />

vom Zeitpunkt<br />

(Varianzanalyse)<br />

<strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Weiterhin wurde ein möglicher Einfluss des<br />

LPPB-Verfasser-Status geprüft (vgl. Abb. 63).<br />

Die Grafik zeigt signifikante Unterschiede zwischen fachübergreifenden Kooperationen,<br />

Landschaftsplanern und „Unbekannten“. Die<br />

70<br />

n = 26 p = 0,035<br />

Einflussstärke konnte aufgrund fehlen<strong>der</strong><br />

60<br />

Voraussetzungen nicht ermittelt werden, dürfte aber<br />

50<br />

aufgrund <strong>der</strong> nicht allzu geringen<br />

40<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit eher geringer sein. (Bei<br />

30<br />

20<br />

hohen Einflussstärken erhält man mit dem<br />

10<br />

KRUSKAL-WALLIS-H-Test meist sehr signifikante<br />

0<br />

o<strong>der</strong> höchst signifikante Ergebnisse.)<br />

Landschaftsplaner<br />

Unbekannt<br />

fachübergreifende<br />

Kooperation<br />

LPPB-Verfasser-Status<br />

Fraglich ist, ob Ähnliches für Rheinland-Pfalz belegt werden kann, zumal bei <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Ziele vom Bundestrend abweichende Ergebnisse ermittelt wurden (vgl. Kap. 4.3.1.).<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

Abb. 63: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen<br />

zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

vom LPPB-Verfasser-Status (Kruskal-<br />

Wallis-H-Test)


Abbildung 64 ist zu entnehmen, dass <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in höchst signifikanter<br />

Weise von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> LPPB abhängig ist. Mit<br />

einem eta 2 80<br />

70<br />

n = 26 eta² = 0,72; p < 0,0004<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

-Wert von 0,72 handelt es sich dabei um<br />

10<br />

einen außerordentlich starken Einfluss. Während<br />

0<br />

„sehr gute“ Landespflegerische Planungsbeiträge die<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge 13 Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege<br />

Abb. 64: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>im</strong> Mittel zu etwa 75 % (Flächenanteil)<br />

berücksichtigen, liegen die Werte am unteren Ende<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen<br />

zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> LPPB (Varianzanalyse)<br />

<strong>der</strong> Skala bei lediglich 9 - 18 % (<strong>der</strong> Unterschied<br />

zwischen „ausreichend“ und „ungenügend“ ist nicht<br />

signifikant). D. h., dass die qualitativ hochwertigen<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge den Gesetzesauftrag, die Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege räumlich zu konkretisieren, in opt<strong>im</strong>aler Weise erfüllen, denn eine weitere<br />

Opt<strong>im</strong>ierung dürfte aus den oben genannten theoretischen Gründen kaum möglich sein. An<strong>der</strong>erseits zeigt<br />

die Grafik, dass es vor allem „<strong>im</strong> unteren Segment“ entsprechen<strong>der</strong> Maßnahmen einer Qualitätskontrolle<br />

bedarf, denn <strong>der</strong>artige Planwerke erscheinen kaum geeignet, den Gesetzesauftrag sachgerecht<br />

umzusetzen.<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

Inwieweit sich die Entwicklung von Leitbil<strong>der</strong>n<br />

<strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bearbeitung Landespflegerischer<br />

Planungsbeiträge auf den Grad <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege auswirkt, geht aus Abbildung<br />

65 hervor. Demnach scheint eine<br />

Leitbildentwicklung <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Planung<br />

existenzielle Voraussetzung dafür zu sein, dass die<br />

Intensität <strong>der</strong> Zielberücksichtigung überhaupt<br />

einen nennenswerten Umfang erreicht. Sofern<br />

Leitbil<strong>der</strong> erarbeitet werden, ist es von Bedeutung,<br />

wie diese beschaffen sind. Handelt es sich um ein<br />

umweltmedienübergreifendes Leitbild mit<br />

eindeutigem räumlichen Zielbezug, so werden die<br />

Naturschutzziele in sehr viel stärkerem Umfang<br />

berücksichtigt als etwa bei sektoralen Leitbil<strong>der</strong>n, die sich nur mit einzelnen Themenstellungen befassen.<br />

Die Einflussstärke <strong>der</strong> Faktorvariablen „Art des Leitbildes“ ist mit 42 % zwar geringer als die <strong>der</strong><br />

„Qualität“ (s. o.), aber dennoch ausgesprochen bedeutsam 2 60<br />

50<br />

n = 27 eta² = 0,42; p = 0,002<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

kein LB sektorales LB umweltmedienübergreifendes<br />

LB<br />

Art des Leitbildes LPPB<br />

Abb. 65: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen<br />

zum FNP in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Entwicklung eines Leitbildes <strong>im</strong><br />

LPPB (Varianzanalyse)<br />

. Weitere signifikante Einflussfaktoren konnten<br />

nicht aufgedeckt werden.<br />

2 2<br />

Da zwischen den unterschiedlichen Einflussfaktoren teilweise Wechselwirkungen bestehen, dürfen die eta -Werte nicht<br />

unmittelbar addiert werden. So ist beispielsweise die „Art des Leitbildes“ zugleich ein Parameter, <strong>der</strong> die „Qualität <strong>der</strong><br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

57


4.3.3. Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Landschaftspflege<br />

Ziele von Naturschutz und<br />

Eine weitere Fragestellung ist die Nichtberücksichtigung best<strong>im</strong>mter Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege <strong>im</strong> Planergebnis <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge, obwohl sie <strong>im</strong><br />

Planungsprozess wahrgenommen wurden. Denkbar wäre insoweit eine systematische Zurückstellung<br />

best<strong>im</strong>mter Belange. Abbildung 66 zeigt das Ergebnis <strong>der</strong> Untersuchung. Im Mittel werden in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP etwa 2 Ziele nicht berücksichtigt, obwohl sie vorab<br />

wahrgenommen, d. h. als relevanter Belang erkannt wurden. Der Standardfehler des Mittelwertes liegt bei<br />

0,67, d. h. es handelt sich insoweit um einen guten Schätzwert.<br />

Häufigkeit<br />

58<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

40,7 %<br />

22,2 %<br />

7,4 %<br />

11,1 %<br />

7,4 %<br />

3,7 %<br />

0,0 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

0,0 %<br />

n = 27<br />

Mittelwert = 2,15<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,67<br />

Standardabweichung = 3,46<br />

Abb. 66: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Der Modalwert liegt mit etwa 41 % bei 0 Zielen, d. h., am häufigsten tritt die Fallkonstellation auf, dass<br />

die <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommenen Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege sich <strong>im</strong><br />

Planergebnis nie<strong>der</strong>schlagen, d. h. dort auch berücksichtigt werden.<br />

Dennoch stellt sich die Frage, ob bei <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele systematische<br />

Zusammenhänge etwa dahingehend bestehen, dass best<strong>im</strong>mte Zielsetzungen, z. B. aus<br />

Akzeptanzgründen, gegenüber an<strong>der</strong>en Zielsetzungen zurückgestellt werden.<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge“ mit beeinflusst, also direkt und indirekt (über die Qualität) auf den Grad <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege einwirkt.<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

7,4 %


Häufigkeit<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

11,1 %<br />

14,8 %<br />

n = 27<br />

18,5 %<br />

22,2 %<br />

14,8 %<br />

Cochrans Q-Test: p = 0,889<br />

14,8 %<br />

22,2 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 67: Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-Pfalz<br />

Wie Abbildung 67 zunächst vermuten lässt, scheinen gewisse Unterschiede zwischen den verschiedenen<br />

Zielsetzungen zu bestehen. So scheint eine Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele <strong>im</strong> Falle <strong>der</strong><br />

Zielsetzungen LRF und LUF (vgl. Erläuterungen in Fn. 1) seltener vorzukommen als bei den an<strong>der</strong>en<br />

Zielen. COCHRANs Q-Test macht aber mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p = 0,889 die Annahme<br />

<strong>der</strong> Forschungshypothese (H1), dass Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung verschiedener<br />

wahrgenommener Ziele bestehen, unwahrscheinlich bzw. unmöglich. Insofern können keine systematisch<br />

bedingten Bevorzugungen o<strong>der</strong> Zurückstellungen bei <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele<br />

belegt werden.<br />

Gleichwohl ist es mit den o. g. Ansätzen möglich, zu prüfen, ob die in Abbildung 66 dargestellte<br />

Variation <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele - die Standardabweichung beträgt 3,46 - auf<br />

best<strong>im</strong>mte Einflussfaktoren zurückgeführt werden kann. Dabei wurden zunächst denkbare Zeittrends<br />

geprüft.<br />

22,2 %<br />

14,8 %<br />

14,8 %<br />

14,8 %<br />

11,1 %<br />

18,5 %<br />

59


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 27<br />

p = 0,070<br />

vor 1987 1987 und später<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 68: Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

LPPB-Erstellung (Mann-Whitney-U-Test)<br />

dokumentiert, bestehen diesbezüglich signifikante<br />

Unterschiede. Einschränkend muss jedoch<br />

hinzugefügt werden, dass <strong>der</strong> Unterschied zwischen<br />

den beiden Gruppen „fachübergreifende<br />

Kooperation“<br />

signifikant ist.<br />

und „Landschaftsplaner“ nicht<br />

Als <strong>der</strong> bedeutsamste Einflussfaktor auf die<br />

Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege hat sich<br />

wie<strong>der</strong>um die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge herausgestellt (vgl. Abb. 70).<br />

Wie die Grafik zeigt, ist die Nichtberücksichtigung<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 26<br />

eta² = 0,79; p < 0,0004<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 70: Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

LPPB<br />

Varianzanalyse)<br />

(Kruskal-Wallis-H-Test,<br />

60<br />

Abbildung 68 zeigt, inwieweit <strong>im</strong> Zeitvergleich<br />

„vor 1987“ / „nach 1987“ Unterschiede in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung<br />

wahrgenommener Ziele des Naturschutz und<br />

Landschaftspflege bestehen.<br />

Wie das Ergebnis des MANN-WHITNEY-U-Tests<br />

darlegt, ist <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Grafik dargestellte<br />

Unterschied nicht signifikant. Insofern besteht kein<br />

zeitlicher Trend.<br />

Des Weiteren wurde <strong>der</strong> Einfluss des LPPB-<br />

Verfasser-Status geprüft. Wie in Abbildung 69<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 27<br />

fachübergreifende<br />

Kooperation<br />

p = 0,019<br />

Landschaftsplaner<br />

LPPB-Verfasser-Status<br />

Unbekannt<br />

Abb. 69: Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von LPPB-Verfasser-<br />

Status (Kruskal-Wallis-H-Test)<br />

wahrgenommener Ziele bei den höheren<br />

Qualitätsstufen eher gering, während sie bei den<br />

Plänen geringerer Qualität eher hoch ist. Bei den<br />

als „sehr gut“ beurteilten Planungen besteht keine<br />

Differenz zwischen Wahrnehmung und<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele: Alle<br />

wahrgenommenen Ziele werden berücksichtigt,<br />

mit <strong>der</strong> logischen Folge, dass die<br />

Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele<br />

gleich Null ist. Der Unterschied zwischen den<br />

Stufen „ausreichend“ und „ungenügend“ ist nicht<br />

signifikant. Der Gesamteffekt ist hingegen höchst<br />

signifikant. Die Einflussstärke ist mit 79 %


außerordentlich hoch. Weitere signifikante Einflussfaktoren bestehen nicht.<br />

4.3.4. Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum FNP<br />

Wie in den Kapiteln 4.3.2. und 4.3.3. gezeigt, hat die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

maßgeblichen Einfluss auf die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege sowie<br />

auf die Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele. Weitere Wirkungen werden <strong>im</strong> Kontext zur<br />

Flächennutzungsplanung dargestellt.<br />

Vor diesem Hintergrund ist es von Interesse, ob und inwieweit die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge selbst von an<strong>der</strong>en Parametern abhängt. Daraus könnten vor allem Hinweise für die<br />

Effektivierung <strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> abgeleitet werden.<br />

Häufigkeit<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 26<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität des LPPB<br />

Abb. 71: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach<br />

<strong>der</strong> Qualität des LPPB<br />

Während die Planungen vor 1987 <strong>im</strong> Mittel als<br />

„ungenügend“ beurteilt wurden, liegen sie nach<br />

1987 zwischen „gut“ und „befriedigend“. Der<br />

zeitliche Trend vermag 53 % <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

zu erklären.<br />

Weiterhin wurde geprüft, ob auch zeitliche<br />

Unterschiede in <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 90er Jahre<br />

aufgedeckt werden können (s. o.).<br />

Abbildung 73 belegt, dass auch <strong>im</strong> Zeitvergleich<br />

„vor 1994“ und „nach 1994“ signifikante<br />

Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge bestehen.<br />

Abbildung 71 zeigt zunächst die Anzahl <strong>der</strong><br />

untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP, geglie<strong>der</strong>t nach <strong>der</strong><br />

Qualität des LPPB. Am häufigsten sind<br />

Landespflegerische Planungsbeiträge <strong>der</strong><br />

Qualitätsstufe „gut“, die an<strong>der</strong>en Qualitätsstufen<br />

sind mit 4 (befriedigend) o<strong>der</strong> 3 Fällen vertreten.<br />

Abbildung 72 kann entnommen werden, dass die<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

einem starken, höchst signifikanten Zeittrend<br />

unterliegt 3 .<br />

3 Die (inverse) Qualitätsstufe „0“ bedeutet „ungenügend“, „1“ bedeutet „ausreichend“, „2“ = „befriedigend“ usw.<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26 eta 2 = 0,53; p < 0,0004<br />

vor 1987 1987 und später<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 72: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

LPPB-Erstellung (Mann-Whitney-U-Test,<br />

Varianz- analyse)<br />

61


Qualitätsstufen (invers)<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26 eta 2 = 0,26; p = 0,008<br />

vor 1994 1994 und später<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> LPPB-Erstellung<br />

Abb. 73: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

LPPB-Erstellung (Mann-Whitney-U-Test,<br />

Varianz- analyse)<br />

werden. Planungen mit lediglich sektoralem Leitbild<br />

nehmen insoweit eine Zwischenposition ein. Die<br />

sehr signifikante Gesamtwirkung <strong>der</strong><br />

Faktorvariablen „Art des Leitbildes“ ist mit einem<br />

eta 2 -Wert von 0,36 recht hoch und daher in starkem<br />

Maße für die <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Hinblick auf an<strong>der</strong>e<br />

Kriteriumsvariablen verantwortlich.<br />

Die Einflussstärke ist mit einem eta 2 von 0,26<br />

durchaus bedeutsam, aber geringer als bei dem in<br />

Abbildung 72 dargestellten Zeitvergleich Ende <strong>der</strong><br />

80er Jahre.<br />

Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf die<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

zum FNP besteht in <strong>der</strong> Art des <strong>im</strong> LPPB<br />

erarbeiteten Leitbildes (vgl. Abb. 74). Während<br />

die Planungen ohne Leitbild <strong>im</strong> Mittel von<br />

„ausreichen<strong>der</strong>“ bis „ungenügen<strong>der</strong>“ Qualität sind,<br />

konnten die Planungsbeiträge mit<br />

umweltmedienübergreifendem Leitbild mit<br />

räumlich konkretisierten Entwicklungszielen <strong>im</strong><br />

Mittel als „gut“ bis „befriedigend“ eingestuft<br />

Als weiterer Parameter, <strong>der</strong> einen Einfluss auf die<br />

Art des Leitbildes <strong>im</strong> LPPB<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 74: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

ausüben könnte, käme das grafische Niveau <strong>der</strong><br />

Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-<br />

LPPB in Betracht. Die Ergebnisse <strong>der</strong> Prüfung<br />

enthält Abbildung 75. Demnach scheint zwar die<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung<br />

eines Leitbildes <strong>im</strong> LPPB (Kruskal-Wallis-H-<br />

Test, Varianzanalyse)<br />

mit zunehmendem grafischen Niveau gleichsam anzusteigen. Gleichwohl muss diese Hypothese aufgrund<br />

einer Irrtumswahrscheinlichkeit von ca. 11 %<br />

4<br />

verworfen werden. Demnach hat das grafische<br />

n = 24 p = 0,108<br />

Niveau keinen Einfluss auf die besagte<br />

3<br />

Kriteriumsvariable.<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

2<br />

1<br />

0<br />

einfaches<br />

grafisches<br />

Niveau<br />

mittleres<br />

grafisches<br />

Niveau<br />

grafisches Niveau<br />

aufwändiges<br />

grafisches<br />

Niveau<br />

Abb. 75: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

62<br />

Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom grafischen Niveau<br />

des LPPB<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

eta² = 0,36; p = 0,006<br />

kein LB sektorales LB mit<br />

teilweise räumlich<br />

konkretisierten<br />

Entwicklungszielen<br />

LB mit überwiegend<br />

räumlich<br />

konkretisierten<br />

Entwicklungszielen<br />

An<strong>der</strong>s verhält es sich hingegen mit <strong>der</strong> Klarheit<br />

und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB. Wie<br />

Abbildung 76 darlegt, erklärt diese Faktorvariable<br />

29 % <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge: Mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlich <strong>der</strong><br />

Struktur des LPPB steigt auch dessen Qualität.


In ähnlicher Weise konnte ein signifikanter Einfluss <strong>der</strong> Allgemeinverständlichkeit des LPPB auf dessen<br />

Qualität festgestellt werden (vgl. Abb. 77). Der Erklärungsgehalt dieser Variable liegt jedoch „nur“ bei<br />

26 %.<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,29; p = 0,021<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Struktur des LPPB klar und übersichtlich?<br />

Abb. 76: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB<br />

(Kruskal-Wallis-H-Test, Varianzanalyse)<br />

Als bedeutsamster Faktor für die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge hat sich die Variable<br />

„Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong> gesamten Planung“, <strong>im</strong> Sinne einer „Begründetheit“ herausgestellt (vgl. Abb.<br />

4<br />

78). Diese Variable vermag 60 % <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong><br />

eta Kriteriumsvariablen zu erklären. Der Effekt ist<br />

3<br />

höchst signifikant (vgl. Abb. 78).<br />

2 n = 25 = 0,60; p < 0,0004<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

2<br />

1<br />

0<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu<br />

Nachvollziehbarkeit des LPPB?<br />

trifft zu<br />

Abb. 78: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Nachvollziehbarkeit des LPPB (Kruskal-<br />

Wallis-H-Test, Varianzanalyse)<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,26; p = 0,034<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Allgemeinverständlichkeit des LPPB?<br />

Abb. 77: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum FNP in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Allgemeinverständlichkeit von Text und<br />

Karten des LPPB (Kruskal-Wallis-H-Test,<br />

Varianzanalyse)<br />

Insgesamt können damit zahlreiche bedeutsame<br />

Einflussfaktoren auf die Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge identifiziert<br />

werden. Im Ergebnis werden insoweit auch die<br />

Resultate des bundesweiten F+E-Vorhabens zur<br />

örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Kontext zur<br />

Agrarfachplanung<br />

KENNEWEG 2001).<br />

bestätigt (vgl. GRUEHN &<br />

63


4.4. Vorbereitende Bauleitplanung<br />

4.4.1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Bei <strong>der</strong> Aufstellung von Bauleitplänen sind gemäß § 1 (5) Nr. 7 BauGB die Belange des Umweltschutzes<br />

<strong>im</strong> Sinne des § 1 a BauGB, auch durch die Nutzung erneuerbarer Energien, des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege, insbeson<strong>der</strong>e des Naturhaushaltes, des Wassers, <strong>der</strong> Luft und des Bodens<br />

einschließlich seiner Rohstoffvorkommen, sowie das Kl<strong>im</strong>a zu berücksichtigen. Dabei haben die<br />

Kommunen als Planungsträger einen weiten planerischen Gestaltungsspielraum, <strong>der</strong> nach herrschen<strong>der</strong><br />

Rechtsauffassung begrenzt wird durch<br />

• das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> Planrechtfertigung,<br />

• Planungsleitsätze sowie<br />

• das Abwägungsgebot nach § 1 (6) BauGB 4 .<br />

Vor diesem Hintergrund ist es von Interesse, zu überprüfen, inwieweit die Kommunen bei <strong>der</strong><br />

inhaltlichen Ausfüllung ihrer planerischen Gestaltungsfreiheit die Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege unterstützen o<strong>der</strong> sie übergehen, sei es, dass sie sich nicht mit ihnen <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Abwägung auseinan<strong>der</strong>setzen, sei es, dass sie sich in rechtmäßiger Weise <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Abwägung für<br />

eine Zurückstellung <strong>der</strong> Naturschutzbelange gegenüber an<strong>der</strong>en Belangen entscheiden. Die Frage lautet<br />

folglich: Welchen tatsächlichen Stellenwert haben die Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

Zur Beantwortung dieser Frage ist es zunächst sinnvoll, zu prüfen, 1. mit welchen Naturschutzbelangen<br />

die Kommune sich <strong>im</strong> Rahmen ihrer Flächennutzungsplanung auseinan<strong>der</strong>gesetzt hat (welche Belange<br />

wurden <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommen?) sowie 2. welche Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege fließen in das Planungsergebnis <strong>der</strong> Bauleitplanung ein, werden also tatsächlich<br />

berücksichtigt 5 ?<br />

Zunächst zur ersten Fragestellung 6 . Abbildung 79 zeigt, inwieweit das Gesamtspektrum <strong>der</strong><br />

Naturschutzbelange bzw. -ziele <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz <strong>im</strong><br />

Planungsprozess wahrgenommen wird. Im Mittel sind dies 8,23 von 13 Zielen, bei einem Standardfehler<br />

des Mittelwertes von 0,8. Demnach liegt ein guter Schätzwert vor. Bemerkenswert ist, dass <strong>der</strong><br />

Modalwert (mit 26,5 % <strong>der</strong> Fälle) bei 13 Zielen liegt. In <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen<br />

Flächennutzungsplanung ist folglich die Fallkonstellation, dass alle Naturschutzziele <strong>im</strong> Planungsprozess<br />

als abwägungsrelevante Belange wahrgenommen werden, am häufigsten. Dieser Sachverhalt ist deshalb<br />

bedeutsam, weil er belegt, dass das als Maßstab angelegte Zielspektrum auch in <strong>der</strong> Praxis realistisch ist.<br />

4 Vgl. hierzu <strong>im</strong> Einzelnen BATTIS, KRAUTZBERGER & LÖHR (1998) sowie GRUEHN (1998).<br />

5 Zur verbindlichen Bauleitplanung vgl. Kap. 4.6.<br />

6 Zur zweiten Fragestellung vgl. Kap. 4.4.2.<br />

65


Erwähnenswert ist ferner, dass <strong>der</strong> Bundesmittelwert bei 6,8 Zielen liegt (vgl. GRUEHN & KENNEWEG<br />

1998, 229). Mit dieser Studie ergibt sich also ein erneuter Hinweis, dass die Flächennutzungsplanung in<br />

Rheinland-Pfalz insoweit über dem Bundesdurchschnitt liegt 7 .<br />

Häufigkeit<br />

66<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 34<br />

Mittelwert = 8,23<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,80<br />

Standardabweichung = 4,67<br />

11,8 % 11,8 %<br />

0,0 %<br />

2,9 % 2,9 %<br />

2,9 %<br />

5,9 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Abb. 79: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Die Standardabweichung von 4,67 zeigt, dass gleichwohl eine nicht unerhebliche Variation in <strong>der</strong> Praxis<br />

besteht. Wie diese Variation zustande kommt, lässt sich mit weitergehenden statistischen Methoden<br />

aufklären. Dazu weiter unten.<br />

Da in Abbildung 79 lediglich das Gesamtspektrum, das heißt die Summe <strong>der</strong> wahrgenommenen Ziele<br />

dargestellt ist, ergibt sich die Frage, ob die Wahrnehmung <strong>der</strong> einzelnen spezifischen Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in eher gleicher o<strong>der</strong> unterschiedlicher Weise erfolgt.<br />

Die Antwort kann Abbildung 80 entnommen werden. Demnach schwankt die Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

spezifischen Teilziele zwischen 50 % <strong>der</strong> Fälle (Erosionswi<strong>der</strong>standsfunktion) und 88,2 %<br />

(Naturerlebnis- und Erholungsfunktion). Der visuelle Eindruck einer ungleichmäßigen Verteilung wird<br />

durch den Q-Test von COCHRAN bestätigt: Bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit p ≤ 0,0004 ist die<br />

Nullhypothese, es bestehen keine Unterschiede, abzulehnen. Abbildung 80 zeigt, dass die beiden<br />

„klassischen“ Aufgabenbereiche des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege, die „nachhaltige<br />

Sicherung <strong>der</strong> Lebensraumfunktion für Flora und Fauna“ sowie die „nachhaltige Sicherung <strong>der</strong><br />

Naturerlebnis- und Erholungsfunktion“ für die vorbereitende Bauleitplanung offensichtlich einen höheren<br />

Stellenwert haben als die an<strong>der</strong>en Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege. Möglicherweise herrscht<br />

7 Nach GRUEHN & KENNEWEG (1998, 234) lag <strong>der</strong> Mittelwert für Rheinland-Pfalz damals bei 8,5.<br />

2,9 %<br />

0,0 %<br />

8,8 %<br />

2,9 %<br />

8,8 %<br />

11,8 %<br />

26,5 %


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

zum Teil noch ein eingeschränktes Aufgabenverständnis von Naturschutz und Landschaftspflege vor. Da<br />

aber jedes Ziel in mehr als 50 % <strong>der</strong> Fälle als Naturschutzbelang wahrgenommen wird, überwiegt doch<br />

offensichtlich die mo<strong>der</strong>ne, breiter angelegte Auffassung über das Aufgabenverständnis.<br />

Häufigkeit<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

85,3 %<br />

88,2 %<br />

64,7 %<br />

50,0 %<br />

n = 34 Cochrans Q-Test: p < 0,0004<br />

58,8 %<br />

64,7 %<br />

58,8 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 80: Wahrnehmung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

in Rheinland-Pfalz<br />

12<br />

9<br />

6<br />

3<br />

0<br />

n = 34 eta² = 0,46; p < 0,0004<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> FNP-Bearbeitung<br />

Abb. 81: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von Stand <strong>der</strong> FNP-<br />

Bearbeitung (Mann-Whitney-U-Test,<br />

Varianzanalyse)<br />

58,8 %<br />

55,9 %<br />

61,8 %<br />

67,6 %<br />

55,9 %<br />

52,9 %<br />

Inwieweit die Variation <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele<br />

des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege<br />

systematisch von best<strong>im</strong>mten Einflussfaktoren<br />

abhängt, zeigen die folgenden Grafiken.<br />

Abbildung 81 macht zunächst deutlich, dass zwischen<br />

Neuaufstellungen und Än<strong>der</strong>ungsverfahren erhebliche<br />

signifikante Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong> inhaltlichen<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den Naturschutzzielen<br />

bestehen. Während bei Än<strong>der</strong>ungen <strong>im</strong> Mittel nur 4<br />

Ziele wahrgenommen werden, sind es bei<br />

Neuaufstellungen 10,5.<br />

Mit einem eta 2 von 0,46 vermag die Faktorvariable<br />

„Stand <strong>der</strong> FNP-Bearbeitung“ einen Großteil <strong>der</strong><br />

Variation <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Naturschutzziele in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung zu erklären.<br />

67


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

von eta 2 = 0,72. Die Wirkung <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge auf die<br />

Flächennutzungsplanung ist folglich sehr stark.<br />

Weiterhin wirkt sich eine Leitbildentwicklung <strong>im</strong><br />

Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung positiv auf die<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Naturschutzziele aus. Sofern<br />

keine Leitbildentwicklung <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung erfolgt, werden lediglich 5 (<strong>der</strong> 13)<br />

Ziele des Naturschutzes als abwägungsrelevante<br />

Belange wahrgenommen. Erfolgt eine<br />

Leitbildentwicklung, werden etwa 10 Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong><br />

Planungsprozess <strong>der</strong> Bauleitplanung als Belang<br />

68<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 34 eta² = 0,72; p = 0,004<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 82: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zum<br />

FNP (Kruskal-Wallis-H-Test,<br />

Varianzanalyse)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,31; p = 0,003<br />

nein teilweise überwiegend<br />

Leitbild aus LPPB übernommen?<br />

Abb. 84: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum FNP (Kruskal-Wallis-<br />

H-Test, Varianzanalyse)<br />

Ein weiterer Einflussfaktor auf die Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> vorbereitenden<br />

Bauleitplanung besteht in <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge (vgl. Abb.<br />

82). D. h., dass eine hohe Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zu einer<br />

stärkeren Wahrnehmung von Naturschutzzielen in<br />

<strong>der</strong> Bauleitplanung führt als eine geringere (die<br />

mit „ausreichend“ beurteilten Fälle sind insoweit<br />

von geringer Bedeutung, als sie nur 3 Fälle<br />

umfassen). Insgesamt hat <strong>der</strong> Effekt eine Stärke<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

n = 34<br />

p = 0,014<br />

kein LB LB mit teilweise<br />

räumlich<br />

konkretisierten<br />

Entwicklungszielen<br />

Art des Leitbildes <strong>im</strong> FNP<br />

LB mit überwiegend<br />

räumlich<br />

konkretisierten<br />

Entwicklungszielen<br />

Abb. 83: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung eines<br />

Leitbildes <strong>im</strong> FNP (Kruskal-Wallis-H-Test)<br />

wahrgenommen. Der planerische Prozess einer<br />

Leitbildentwicklung wirkt sich dabei insgesamt<br />

positiv aus, unabhängig davon, wie das Leitbild<br />

beschaffen ist. Insofern bestehen bei <strong>der</strong><br />

vorbereitenden Bauleitplanung keine Unterschiede<br />

aufgrund von Leitbil<strong>der</strong>n, die nur teilweise o<strong>der</strong><br />

aber überwiegend räumlich konkretisierte<br />

Entwicklungsziele aufweisen. Die Einflussstärke<br />

kann wegen fehlen<strong>der</strong> mathematischer<br />

Voraussetzungen nicht angegeben werden.<br />

Bedeutsam ist in diesem Kontext die Frage, ob das<br />

Leitbild des Flächennutzungsplans von an<strong>der</strong>en<br />

Planungsinstrumenten übernommen wurde.<br />

Wie Abbildung 84 veranschaulicht, kommt es<br />

durch die Übernahme von Leitbil<strong>der</strong>n <strong>der</strong>


Landespflegerischen Planungsbeiträge in die Flächennutzungspläne zu einer verstärkten Wahrnehmung<br />

von Naturschutzbelangen <strong>im</strong> F-Planungsprozess. Werden die Leitbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge nicht nur teilweise, son<strong>der</strong>n überwiegend übernommen, stellt dies schon fast einen<br />

„Garant“ für eine vollständige Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong><br />

Rahmen <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung dar (vgl. Abb. 84). Dieser Einflussfaktor hat eine<br />

Einflussstärke von 31 %.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,34; p = 0,001<br />

Weiterhin wirkt es sich in signifikanter Weise<br />

positiv auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> Naturschutzziele<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung aus, wenn<br />

Leitbil<strong>der</strong> aus den Regionalen<br />

Raumordnungsplänen übernommen werden (vgl.<br />

Abb. 85). Mit einem eta 2 -Wert von 0,34 ist dieser<br />

Einfluss nicht min<strong>der</strong> bedeutsam als jener <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge.<br />

nein teilweise überwiegend<br />

Leitbild aus RROP übernommen?<br />

Darüber hinausgehend wurde die Wirkung<br />

Abb. 85: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

weiterer Parameter, die <strong>im</strong> Kontext zu den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zu sehen<br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Regionalen<br />

sind, auf<br />

getestet.<br />

die vorbereitende Bauleitplanung<br />

Raumordnungsplan (Kruskal-Wallis-H-Test,<br />

Varianzanalyse)<br />

Denkbar wäre es, dass klar und übersichtlich<br />

gestaltete Landespflegerische Planungsbeiträge in<br />

stärkerem Maße ihre Informationsfunktion 12<br />

gegenüber <strong>der</strong> Bauleitplanung wahrnehmen können<br />

als dies bei den übrigen Fällen möglich ist. Wie<br />

n = 27 p = 0,046<br />

Abbildung 86 darlegt, kann diese<br />

8<br />

Forschungshypothese aufgrund einer<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit von 4,6 % bestätigt<br />

4<br />

werden. Die Einflussstärke kann jedoch nicht<br />

angegeben werden. Dennoch zeigt dieses Beispiel,<br />

dass best<strong>im</strong>mte inhaltliche Parameter <strong>der</strong><br />

0<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> bedeutsam für die <strong>Wirksamkeit</strong><br />

Struktur des LPPB klar und übersichtlich?<br />

dieses Instrumentes sind und insoweit auch als<br />

zukünftige Anfor<strong>der</strong>ung formuliert werden können.<br />

Abb. 86: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Als weiterer Einflussfaktor auf die Wahrnehmung<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des<br />

<strong>der</strong> Naturschutzziele in <strong>der</strong> vorbereitenden<br />

Bauleitplanung erweist sich die Wahrnehmung<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Kruskal-Wallis-H-Test)<br />

dieser Ziele <strong>im</strong> Rahmen des Landespflegerischen Planungsbeitrages. Wie in Abbildung 87 gezeigt wird,<br />

entfalten insoweit vor allem jene <strong>Landschaftsplanung</strong>en positive Wirkungen, die mindestens 11 (<strong>der</strong> 13)<br />

Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege angesprochen haben. Erfolgt <strong>im</strong> LPPB die<br />

Zielwahrnehmung nur in geringem Umfang, hat dies eine entsprechend eingeschränkte Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Naturschutzziele <strong>im</strong> Flächennutzungsplan zur Folge (vgl. Abb. 87).<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

69


Zielwahrnehmung <strong>im</strong> FNP<br />

70<br />

Aus mathematischen Gründen empfiehlt es sich in<br />

dieser Fallkonstellation nicht, die Einflussstärke zu<br />

berechnen. Da die Voraussetzungen jedoch nur<br />

„knapp verfehlt“ wurden, wird <strong>der</strong> eta 2 -Wert in<br />

Klammern angegeben. Dadurch wird angedeutet,<br />

dass von diesem Faktor jedenfalls keine<br />

unbedeutsame Wirkung ausgeht.<br />

Über die hier dargestellten Ergebnisse<br />

hinausgehend, wurde die Wirkung weiterer<br />

theoretisch bedeutsamer Einflussfaktoren getestet<br />

(vgl. Kap. 2). Die Prüfung ergab jedoch keine<br />

signifikanten Ergebnisse. Daher kann auf eine<br />

weitere Darstellung verzichtet werden.<br />

4.4.2. Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Wie in Kap. 4.3.2. beschrieben, ist die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege bei <strong>der</strong> bauleitplanerischen Entscheidungsfindung wichtiger noch als <strong>der</strong>en<br />

Wahrnehmung.<br />

Häufigkeit<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 27<br />

p = 0,018<br />

(eta² = 0,33; p = 0,008)<br />

gering-mäßig<br />

(bis 10)<br />

23,5%<br />

2,9 %<br />

mittel (11-12) vollständig (13)<br />

Zielwahrnehmung <strong>im</strong> LPPB<br />

Abb. 87: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Ziele <strong>im</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum FNP (Kruskal-Wallis-<br />

H-Test)<br />

2,9 %<br />

2,9 %<br />

14,7 %<br />

5,9 %<br />

5,9 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

n = 34<br />

2,9 %<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Mittelwert = 5,62<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,77<br />

Standardabweichung = 4,67<br />

Abb. 88: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

8,8 %<br />

5,9 %<br />

2,9 %<br />

5,9 %<br />

8,8 %<br />

5,9 %


Auch wenn die Wahrnehmung <strong>der</strong> Naturschutzbelange eine Voraussetzung für <strong>der</strong>en Berücksichtigung<br />

ist, bringt die Kommune erst durch die tatsächliche Berücksichtigung dieser Belange <strong>im</strong> Ergebnis des<br />

Flächennutzungsplans zum Ausdruck, wie bedeutsam ihr diese Belange <strong>im</strong> Verhältnis zu an<strong>der</strong>en<br />

konkurrierenden Belangen wirklich sind. Daher ist es nicht ausreichend, bei <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege stehen zu bleiben. Vielmehr ist zu überprüfen,<br />

inwieweit die Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong> Einzelfall und insgesamt in die<br />

Flächennutzungspläne eingeflossen sind und warum dies mal in stärkerem, mal in geringerem Umfang<br />

erfolgt.<br />

Abbildung 88 zeigt vor diesem Hintergrund, wie es um die tatsächliche Berücksichtigung <strong>der</strong> Belange des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung in Rheinland-<br />

Pfalz bestellt ist. Im Mittel werden 5,62 Naturschutzziele in den Flächennutzungsplänen (mindestens<br />

teilweise) berücksichtigt. Der Standardfehler von 0,77 zeigt, dass <strong>der</strong> „wahre“ Mittelwert nur unerheblich<br />

von dem Schätzwert abweichen kann. Die Standardabweichung von 4,67 weist auf eine große<br />

Schwankungsbreite hin: Tatsächlich kommen alle Fallkonstellationen vor.<br />

Bei einem Mittelwert von 5,62 tatsächlich in den Ergebnissen <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

berücksichtigten Naturschutzzielen besteht ohne Zweifel erheblicher Verbesserungsbedarf. An<strong>der</strong>erseits<br />

darf nicht übersehen werden, dass <strong>der</strong> bundesweite Mittelwert lediglich bei 2,94 liegt (vgl. GRUEHN &<br />

KENNEWEG 1998). Die Situation in Rheinland-Pfalz ist insoweit deutlich besser als in den meisten<br />

an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n. Dennoch können auf <strong>der</strong> Grundlage <strong>der</strong> <strong>im</strong> Folgenden dargestellten<br />

Zusammenhänge Verbesserungsvorschläge formuliert werden (vgl. Kap. 5.).<br />

Häufigkeit<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

70,6 %<br />

73,5 %<br />

47,1 %<br />

41,2 %<br />

26,5 %<br />

n = 34 Cochrans Q-Test: p < 0,0004<br />

38,2 %<br />

38,2 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 89: Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

38,2 %<br />

35,3 %<br />

44,1 %<br />

47,1 %<br />

35,3 %<br />

26,5 %<br />

71


Eine weitere Frage ist <strong>der</strong> unterschiedlichen Berücksichtigung spezifischer Teilziele des Naturschutzes <strong>im</strong><br />

Rahmen <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung gewidmet. Wie Abbildung 89 zeigt, bestehen diesbezüglich -<br />

ähnlich wie bei <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele - erhebliche Unterschiede. So werden die beiden klassischen<br />

Zielsetzungen „LRF“ und „NEF“ in mehr als 70 % <strong>der</strong> Fälle (mindestens teilweise) berücksichtigt,<br />

während dies bei einigen an<strong>der</strong>en Zielsetzungen nur in 25 % <strong>der</strong> Fälle erfolgt (z. B. BEF, LSF). Wie das<br />

Ergebnis des Q-Tests belegt, ist die Nullhypothese, dass keine Unterschiede hinsichtlich <strong>der</strong><br />

Zielberücksichtigung bestehen, abzulehnen und die entsprechende Alternativhypothese anzunehmen.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Bedeutsam ist auch <strong>der</strong> zeitliche Einfluss. Im<br />

Zeitvergleich „vor/nach 1997“ zeigt es sich, dass in<br />

aktuelleren Plänen signifikant mehr Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege<br />

berücksichtigt wurden, als in älteren. Die<br />

Varianzaufklärung dieses Faktors liegt bei knapp<br />

20 %, ist also durchaus bedeutsam.<br />

72<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,52; p < 0,0004<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> FNP-Bearbeitung<br />

Abb. 90: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Stand <strong>der</strong> FNP-<br />

Bearbeitung (Varianzanalyse)<br />

Die bereits angesprochene, erhebliche Variation<br />

<strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes<br />

und <strong>der</strong> Landschaftspflege kann durch<br />

verschiedene Einflussfaktoren erklärt werden.<br />

Abbildung 90 zeigt die Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele in <strong>der</strong><br />

vorbereitenden Bauleitplanung vom Stand <strong>der</strong><br />

FNP-Bearbeitung. Während bei Neuaufstellungen<br />

8 Ziele berücksichtigt werden, sind es bei<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren nicht einmal 2 Ziele. Der<br />

signifikante Einflussfaktor hat einen<br />

Erklärungsbeitrag von 62 %. D. h. die<br />

Zielberücksichtigung ist zu 62 % davon abhängig,<br />

ob es um eine Neuaufstellung o<strong>der</strong> ein<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren geht.<br />

Abbildung 92 zeigt, inwieweit die Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Naturschutzziele in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

davon abhängt, dass die Ziele zunächst einmal <strong>im</strong><br />

Planungsprozess<br />

wahrgenommen<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

wurden. Dies ist in höchst<br />

signifikanter Weise <strong>der</strong> Fall. Der außerordentlich<br />

hohe eta 2 0<br />

vor 1997 1997 und später<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> FNP-Erstellung<br />

Abb. 91: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

-Wert (0,82) unterstreicht, wie wichtig es<br />

FNP-Erstellung (Varianzanalyse)<br />

ist, dass die Naturschutzbelange <strong>im</strong> Bauleitplanungsprozess zunächst einmal als abwägungsrelevant<br />

erkannt werden. Dies zeigt auch, wie bedeutsam all jene Faktoren sind, insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge, die sich positiv auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes<br />

und <strong>der</strong> Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bauleitplanung auswirken (vgl. Kap. 4.4.1.).<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

n = 34<br />

eta² = 0,193; p = 0,009


Anzahl berücksichtigter Ziele<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,81; p < 0,0004<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl wahrgenommener Ziele<br />

Abb. 92: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong><br />

Rahmen des F-Plan-Verfahrens (Varianzanalyse)<br />

13<br />

Ein maßgeblicher Einfluss auf die Anzahl <strong>der</strong><br />

12<br />

11<br />

n = 26 eta² = 0,60; p < 0,0004 (mindestens teilweise) berücksichtigten<br />

10<br />

9<br />

Naturschutzziele in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

8<br />

7<br />

geht von <strong>der</strong> Qualität des dem F-Plan zugrunde<br />

6<br />

liegenden Landespflegerischen Planungsbeitrag aus<br />

5<br />

4<br />

(vgl. Abb. 93). Nach <strong>der</strong> Konstruktion des<br />

3<br />

2<br />

§ 17 LPflG RP muss <strong>im</strong> Bauleitplan u. a. begründet<br />

1<br />

0<br />

werden, wenn <strong>der</strong> Bauleitplan vom<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrag abweicht. Der<br />

Abb. 93: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

LPPB wird demnach als „Grundlage“ für die<br />

Bauleitplanung angesehen. Dass er diese Funktion<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland- in Abhängigkeit von seiner fachlich-inhaltlichen<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Varianzanalyse)<br />

Qualität tatsächlich erfüllt, belegt Abbildung 93.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e jene Flächennutzungspläne, die auf<br />

„sehr guten“ Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen aufbauen können, berücksichtigen mehr als 12 (<strong>der</strong> 13) Ziele. Dies ist zugleich ein<br />

weiterer Beleg für die persuasive, d. h. die überzeugende Wirkung <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> (vgl. GRUEHN<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

& WINKELBRANDT 2000). Die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge erklärt 60 % <strong>der</strong><br />

Variation <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen. Sie ist damit ein äußerst bedeutsamer Einflussfaktor.<br />

73


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

9<br />

6<br />

3<br />

0<br />

n = 34<br />

eta 2 = 0,21; p = 0,028<br />

kein LB LB mit teilweise<br />

räumlich<br />

konkretisierten<br />

Entwicklungszielen<br />

Art des Leitbildes <strong>im</strong> FNP<br />

LB mit überwiegend<br />

räumlich<br />

konkretisierten<br />

Entwicklungszielen<br />

Abb. 94: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung<br />

eines Leitbildes <strong>im</strong> FNP (Varianzanalyse)<br />

95). Sofern das Leitbild überwiegend aus dem<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrag in den<br />

Flächennutzungsplan übernommen wird, führt dies<br />

<strong>im</strong> Mittel zu einer Berücksichtigung von ca. 10<br />

Zielen des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege. Diese Faktorvariable hat einen<br />

Erklärungsgehalt von 30 %.<br />

Ähnlich positiv wirkt sich die Übernahme von<br />

Leitbil<strong>der</strong>n aus den Regionalen<br />

Raumordnungsplänen auf die Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Naturschutzziele in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

aus (vgl. Abb. 96).<br />

Der Effekt ist mit 38 % Varianzaufklärung sogar<br />

noch stärker als <strong>der</strong> durch die Übernahme <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

9<br />

6<br />

3<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,38; p = 0,001<br />

nein teilweise überwiegend<br />

Leitbild aus RROP übernommen?<br />

Abb. 96: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme<br />

des Leitbildes aus dem Regionalen<br />

Raumordnungsplan (Varianzanalyse)<br />

74<br />

För<strong>der</strong>lich auf die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege wirkt<br />

sich auch eine Leitbildentwicklung <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung aus (vgl. Abb. 94), wobei<br />

es zunächst weniger darauf ankommt, wie das<br />

Leitbild beschaffen ist (vgl. Auch Kap. 4.4.1.),<br />

son<strong>der</strong>n vor allem darauf, dass überhaupt eines<br />

erarbeitet wird. Die Einflussstärke dieses Faktors<br />

liegt bei 21 %.<br />

Von hoher Bedeutung ist in diesem Kontext, ob<br />

das Leitbild aus dem Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag übernommen wurde (vgl. Abb.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,30; p = 0,004<br />

nein teilweise überwiegend<br />

Leitbild aus LPPB übernommen?<br />

Abb. 95: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme<br />

des Leitbildes aus dem Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum FNP (Varianzanalyse)<br />

Leitbil<strong>der</strong> aus den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen.


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

12<br />

8<br />

4<br />

0<br />

n = 25<br />

eta 2 = 0,26; p = 0,038<br />

einfach mittel<br />

grafisches Niveau<br />

aufwändig<br />

Abb. 97: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom grafischen Niveau<br />

des Landespflegerischen Planungsbeitrages<br />

zum FNP (Varianzanalyse)<br />

Weise an. Das grafische Niveau erklärt 26 % <strong>der</strong><br />

Variation <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Naturschutzziele (vgl. Abb. 97).<br />

In ähnlicher Weise wirkt sich die Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages auf die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung aus. Abbildung 98<br />

zeigt, wie sich die Zielberücksichtigung mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong><br />

Struktur des LPPB verän<strong>der</strong>t. Auch dieser<br />

Einfluss ist signifikant und mit einem eta 2 von<br />

0,25 recht bedeutsam.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

9<br />

6<br />

3<br />

0<br />

n = 27<br />

eta 2 = 0,25; p = 0,031<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Allgemeinverständlichkeit des LPPB?<br />

Abb. 99: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Allgemeinverständlichkeit des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Varianzanalyse)<br />

Da sich die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge positiv auf die Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Naturschutzziele in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

auswirkt, erschien es sinnvoll, weitere inhaltlich<br />

definierte Qualitätsparameter <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong><br />

auf ihre <strong>Wirksamkeit</strong> hin zu testen.<br />

Abbildung 97 zeigt in diesem Zusammenhang die<br />

Bedeutung des grafischen Niveaus <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge für die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele. Mit<br />

zunehmendem grafischen Niveau <strong>der</strong><br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> steigt die Anzahl <strong>der</strong> in <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung berücksichtigten Ziele in signifikanter<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

9<br />

6<br />

3<br />

0<br />

n = 27<br />

eta 2 = 0,25; p = 0,033<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Struktur des LPPB klar und übersichtlich?<br />

Abb. 98: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Varianzanalyse)<br />

Wie Abbildung 99 darlegt, ist des Weiteren die<br />

Allgemeinverständlichkeit des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrags für die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung<br />

relevant. Auch hier besteht ein signifikanter<br />

Einfluss. Die Einflussstärke liegt mit 25 % in <strong>der</strong><br />

Größenordnung <strong>der</strong> zuvor angesprochenen<br />

Einflussfaktoren. Die Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Naturschutzziele in <strong>der</strong> Bauleitplanung kann somit<br />

durch eine bessere Allgemeinverständlichkeit <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge opt<strong>im</strong>iert<br />

werden.<br />

75


Schließlich ist die Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge (<strong>im</strong><br />

Sinne <strong>der</strong> Begründetheit) zu betrachten. Im<br />

Vergleich mit den drei zuvor genannten<br />

Faktoren dürfte es sich hierbei um den am<br />

stärksten inhaltlich definierten Parameter<br />

handeln. Vor dem Hintergrund <strong>der</strong> „Theorie <strong>der</strong><br />

persuasiven Wirkung <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong>“<br />

(vgl. GRUEHN & WINKELBRANDT 2000, nach<br />

SCHMIDT-ASSMANN) müsste von diesem<br />

Faktor wie<strong>der</strong>um eine stärkere Wirkung auf die<br />

Flächennutzungsplanung ausgehen.<br />

Abbildung 100 ist zunächst zu entnehmen, dass<br />

mit zunehmen<strong>der</strong> Nachvollziehbarkeit <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes<br />

und <strong>der</strong> Landschaftspflege in <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung gleichfalls zun<strong>im</strong>mt. Wie vermutet,<br />

handelt es sich dabei mit einem eta 2 9<br />

n = 26 eta<br />

6<br />

3<br />

0<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Nachvollziehbarkeit des LPPB?<br />

von 0,29 auch um einen bedeutsameren Einflussfaktor als es die<br />

Faktoren „grafisches Niveau des LPPB“, „Klarheit und Übersichtlichkeit des LPPB“ sowie<br />

„Allgemeinverständlichkeit des LPPB“ für sich in Anspruch nehmen können.<br />

2 = 0,29; p = 0,019<br />

Abb. 100: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Nachvollziehbarkeit des Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrages zum FNP<br />

(Varianzanalyse)<br />

Wie bereits in Kap. 4.3.2. erläutert, besagt die Tatsache, dass eine best<strong>im</strong>mte Anzahl an Zielen des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in einer Planung „mindestens teilweise berücksichtigt“ wird,<br />

noch nichts über die Intensität <strong>der</strong> Berücksichtigung aus. Fraglich ist demnach auch für die<br />

Flächennutzungsplanung, in welchem Umfang die einzelnen Teilziele (quantitativ und qualitativ) auf <strong>der</strong><br />

Gesamtfläche des Planungsgebietes berücksichtigt werden.<br />

76<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Häufigkeit<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

35,3 %<br />

praktisch<br />

nicht<br />

41,2 %<br />

20,6 %<br />

n = 34<br />

2,9 %<br />

in geringem in mittlerem in hohem<br />

Umfang Umfang Umfang<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

0,0 %<br />

durchgängig<br />

Abb. 101: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege<br />

(mindestens teilweise) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung <strong>im</strong><br />

(zielübergreifenden) Mittel in Rheinland-<br />

Pfalz<br />

Abbildung 101 zeigt, in welcher Intensität die<br />

Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

<strong>im</strong> (zielübergreifenden) Mittel in <strong>der</strong> rheinlandpfälzischen<br />

Flächennutzungsplanung<br />

Berücksichtigung finden. Der Modalwert liegt<br />

mit 41,2 % <strong>der</strong> Fälle <strong>im</strong> Bereich des geringen<br />

Umfanges (zwischen 10 und 33 % Fläche des<br />

Planungsgebietes). In gut einem Drittel <strong>der</strong><br />

Fälle erfolgt eine Berücksichtigung „praktisch<br />

nicht“ (das entspricht einem Flächenanteil von<br />

weniger als 10 %). Dennoch kommen auch<br />

zahlreiche Fälle vor, in denen die Ziele „in<br />

mittlerem Umfang“ berücksichtigt werden (33 -<br />

66 % Flächenanteil).


Häufigkeit<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n > 17 Kendalls W-Test: p < 0,0004<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

praktisch nicht<br />

in geringem Umfang<br />

in mittlerem Umfang<br />

in größerem Umfang<br />

durchgängig<br />

Abb. 102: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens<br />

teilweise) in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Fraglich ist sodann, ob die Ziele sich hinsichtlich ihrer Berücksichtigungsintensität unterscheiden. Dies<br />

zeigt Abbildung 102. Demnach existieren einige Ziele, die - wenn auch nur in wenigen Fällen -<br />

durchgängig berücksichtigt werden (LRF, NEF, LKF, EWF...) an<strong>der</strong>e hingegen nicht (BEF, GNF,<br />

ARF...). An<strong>der</strong>erseits sind Ziele auszumachen, die in starkem Umfang „praktisch nicht berücksichtigt“<br />

werden, so etwa die Ziele BEF, GSF und LSF, die bei dieser Variablenausprägung ihren Modalwert<br />

haben 8 . Der hier einschlägige W-Test von KENDALL macht bei einem p ≤ 0,0004 die Annahme <strong>der</strong><br />

Nullhypothese, dass insoweit keine Unterschiede zwischen den Zielen bestehen, unmöglich. Demnach ist<br />

die Alternativhypothese anzunehmen.<br />

Auch die Intensität bzw. <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

in <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung weist - wie die Abbildungen 101 und 102 zeigen - eine gewisse<br />

Variation auf, die zum Teil auf best<strong>im</strong>mte Einflussfaktoren zurückgeführt werden kann. Dies zeigen die<br />

folgenden Grafiken.<br />

8 Zur Erläuterung <strong>der</strong> Ziel-Abkürzungen vgl. Fn. 1.<br />

77


Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

Abbildung 103 zeigt, dass <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in höchst signifikanter Weise vom Stand <strong>der</strong> FNP-<br />

Bearbeitung abhängt. Die Einflussstärke liegt hier bei 32 % und ist demnach beträchtlich.<br />

Gemäß Abbildung 104 unterliegt die Intensität <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele in <strong>der</strong><br />

vorbereitenden Bauleitplanung einem zeitlichen Trend. Im Vergleich <strong>der</strong> Zeiträume „vor/nach 1997“<br />

ergibt sich ein signifikanter positiver Trend, <strong>der</strong> 16 % <strong>der</strong> Varianz <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen erklärt.<br />

Abbildung 105 belegt, dass <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege <strong>im</strong> Planergebnis <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung auch von <strong>der</strong> zuvor <strong>im</strong> Planungsprozess<br />

erfolgten (o<strong>der</strong> nicht erfolgten) Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege<br />

abhängig ist: Mit zunehmen<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommenen Ziele steigt in<br />

signifikanter Weise die Berücksichtigungsintensität an. Die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele hat diesbezüglich<br />

einen Erklärungsgehalt von 55 %.<br />

Der Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung weist ferner eine starke signifikante Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> dem<br />

FNP zugrunde liegenden Landespflegerischen Planungsbeiträge auf (vgl. Abb. 106). Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

„sehr guten“ Landespflegerischen Planungsbeiträge liefern offensichtlich so gute Argumente, dass die<br />

Naturschutzziele in den Bauleitplänen <strong>im</strong> zielübergreifenden Mittel auf mehr als 50 % Flächenanteil<br />

berücksichtigt werden. Dies belegt erneut, dass <strong>Landschaftsplanung</strong> von hoher fachlich-inhaltlicher<br />

Qualität eine wesentliche Voraussetzung und zugleich einen außerordentlich wirksamen Faktor für die<br />

„Ökologisierung“ <strong>der</strong> Bauleitplanung darstellt 9 : Der Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung hängt zu 61 % von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

zugrunde liegenden Landespflegerischen Planungsbeiträge ab.<br />

9 Vgl. hierzu schon GRUEHN & KENNEWEG (1998, 359).<br />

78<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,32; p < 0,0004<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> FNP-Bearbeitung<br />

Abb. 103: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Stand <strong>der</strong> FNP-<br />

Bearbeitung (Varianzanalyse)<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

30<br />

24<br />

18<br />

12<br />

6<br />

0<br />

n = 34 eta 2 = 0,16; p = 0,021<br />

vor 1997 1997 und später<br />

Zeitpunkt <strong>der</strong> FNP-Erstellung<br />

Abb. 104: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Zeitpunkt <strong>der</strong><br />

FNP-Erstellung (Varianzanalyse)


Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,55; p = 0,035<br />

0 2 3 4 5 6 7 9 10 11 12 13<br />

Anzahl wahrgenommener Ziele<br />

Abb. 105: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> FNP-<br />

Verfahren (Varianzanalyse)<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

n = 26<br />

eta² = 0,61; p < 0,0004<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 106: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Varianzanalyse)<br />

Wie Abbildung 107 zeigt, wirkt sich auch die Leitbildentwicklung <strong>im</strong> Rahmen des<br />

Flächennutzungsplanverfahrens in signifikanter Weise positiv auf die Intensität <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong> Bauleitplanergebnis aus.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n = 34<br />

p = 0,020<br />

kein LB LB mit teilweise<br />

räumlich<br />

konkretisierten<br />

Entwicklungszielen<br />

Art des Leitbildes <strong>im</strong> FNP<br />

LB mit überwiegend<br />

räumlich<br />

konkretisierten<br />

Entwicklungszielen<br />

Abb. 107: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung<br />

eines Leitbildes <strong>im</strong> FNP (Kruskal-Wallis-H-<br />

Test)<br />

79


Von hoher Bedeutung ist dabei vor allem, dass es zunächst überhaupt zu einer Leitbildentwicklung in <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung kommt (vgl. Abb. 107). Weiterhin spielt aber auch die Herkunft des Leitbildes eine nicht<br />

unerhebliche Rolle. Dies wird in den Abbildungen 108 und 109 dargestellt.<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

Demnach n<strong>im</strong>mt <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

vorbereitenden Bauleitplanung um so stärker zu, je vollständiger das Leitbild des Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrages in den FNP übernommen wird. Bei den Regionalen Raumordnungsplänen kommt es<br />

dagegen vor allem darauf an, dass sich <strong>der</strong> Bauleitplan überhaupt an diesem Leitbild orientiert. Die<br />

Leitbil<strong>der</strong> <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge haben insoweit eine Einflussstärke von 21 %, jene<br />

<strong>der</strong> Regionalen Raumordnungspläne liegen bei 33 % (vgl. Abb. 108 und 109).<br />

80<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n = 34<br />

eta 2 = 0,21; p = 0,027<br />

nein teilweise überwiegend<br />

Leitbild aus LPPB übernommen?<br />

Abb. 108: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme<br />

des Leitbildes aus dem Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum FNP (Varianzanalyse)<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n = 27<br />

eta 2 = 0,27; p = 0,025<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Struktur des LPPB klar und übersichtlich?<br />

Abb. 110: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Varianzanalyse)<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n = 34<br />

eta² = 0,33; p = 0,002<br />

nein teilweise überwiegend<br />

Leitbild aus RROP übernommen?<br />

Abb. 109: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme<br />

des Leitbildes aus dem Regionalen<br />

Raumordnungsplan (Varianzanalyse)<br />

Abbildung 110 zeigt, dass auch <strong>der</strong> Klarheit<br />

und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages eine<br />

maßgebliche Bedeutung <strong>im</strong> Hinblick auf den<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Naturschutzziele in <strong>der</strong> vorbereitenden<br />

Bauleitplanung beizumessen ist. Mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Klarheit und Übersichtlichkeit<br />

des LPPB n<strong>im</strong>mt die<br />

Berücksichtigungsintensität <strong>im</strong> FNP gleichsam<br />

signifikant zu. Der Faktor hat eine<br />

Einflussstärke von 27 %.<br />

In diesem Zusammenhang sind ferner zwei<br />

weitere Faktoren relevant, die<br />

Allgemeinverständlichkeit des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages (vgl.


Abb. 111) sowie seine Nachvollziehbarkeit (vgl. Abb. 112). Die Wirkungsweise bei<strong>der</strong> Faktoren ist<br />

ähnlich wie bei <strong>der</strong> „Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB“. Allerdings ist die<br />

Einflussstärke <strong>der</strong> Variablen „Nachvollziehbarkeit des LPPB“ mit 29 % Varianzaufklärung etwas höher<br />

als die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en beiden Faktoren.<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n = 27 eta 2 = 0,27; p = 0,025<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Allgemeinverständlichkeit des LPPB?<br />

Abb. 111: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Allgemeinverständlichkeit des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Varianzanalyse)<br />

Weitere signifikante Einflussfaktoren auf den Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung konnten nicht ermittelt werden.<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,29; p = 0,019<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Nachvollziehbarkeit des LPPB?<br />

Abb. 112: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Nachvollziehbarkeit des Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrages zum FNP<br />

(Varianzanalyse)<br />

81


4.4.3. Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Landschaftspflege<br />

Ziele von Naturschutz und<br />

Abbildung 113 stellt dar, inwieweit <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz <strong>im</strong><br />

Planungsprozess wahrgenommene Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong> Planergebnis<br />

des FNP keine Berücksichtigung finden, d. h. rechtmäßig o<strong>der</strong> unrechtmäßig „weggewogen“ werden. Im<br />

Mittel sind dies 2,62 Ziele. Der Modalwert liegt bei einer linkssteilen Verteilung bei 0 Zielen, d. h. die<br />

Fallkonstellation, dass kein „Wegwägen“ erfolgt, kommt in <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen Praxis am<br />

häufigsten vor. Die Standardabweichung von 2,66 deutet an, dass die Einzelwerte dieser Variablen breit<br />

streuen.<br />

Häufigkeit<br />

82<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

26,5 %<br />

17,6 %<br />

14,7 %<br />

11,8 %<br />

8,8 %<br />

5,9 %<br />

0 %<br />

5,9 % 5,9 %<br />

2,9 %<br />

0 % 0 % 0 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

n = 34<br />

Mittelwert = 2,62<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,46<br />

Standardabweichung = 2,66<br />

Abb. 113: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Abbildung 114 geht auf die Fragestellung ein, inwieweit bei <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Ziele systematisch bedingte, d. h. überzufällige, Unterschiede zwischen den einzelnen Teilzielen<br />

bestehen. Auch wenn die Grafik nahezulegen scheint, dass diesbezüglich Unterschiede zwischen den<br />

Zielen bestehen, spricht <strong>der</strong> Q-Test von COCHRAN gegen die Ablehnung <strong>der</strong> Nullhypothese: Demnach<br />

bestehen keine signifikanten Unterschiede zwischen den verschiedenen Zielen. In <strong>der</strong> bauleitplanerischen<br />

Praxis werden keineswegs best<strong>im</strong>mte Zielsetzungen des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege<br />

systematisch zurückgestellt o<strong>der</strong> begünstigt.<br />

0 %


Häufigkeit<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

14,7 %<br />

14,7 %<br />

n = 34 Cochrans Q-Test: p = 0,509<br />

17,6 %<br />

8,8 %<br />

32,4 %<br />

26,5 %<br />

20,6 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 114: Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />

<strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,47; p = 0,008<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 115: Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Varianzanalyse)<br />

Wie oben gezeigt, ist die Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele in <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen<br />

Flächennutzungsplanung (<strong>im</strong> Gegensatz zum Bund insgesamt) kein beson<strong>der</strong>s großes Problem. Dennoch<br />

ist es auch hier von Interesse, welche Faktoren eine Nichtberücksichtigung wahrgenommener Belange<br />

determinieren o<strong>der</strong> ihr entgegenwirken können. Dies zeigen die Abbildungen 115 und 116.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

20,6 %<br />

n = 27<br />

20,6 %<br />

p = 0,039<br />

17,6 %<br />

20,6 %<br />

20,6 %<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Struktur des LPPB klar und übersichtlich?<br />

26,5 %<br />

Abb. 116: Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

in <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

FNP (Kruskal-Wallis-H-Test)<br />

83


Demnach wirkt sich vor allem eine sehr hohe Qualität <strong>der</strong> den Flächennutzungsplänen zugrunde<br />

liegenden Landespflegerischen Planungsbeiträge signifikant positiv aus: Sie tragen zu einer effektiven<br />

Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele bei, während qualitativ lediglich<br />

ausreichende o<strong>der</strong> ungenügende Landespflegerische Planungsbeiträge eher das Gegenteil bewirken.<br />

Abbildung 116 ist nur verständlich, wenn man zunächst berücksichtigt, dass <strong>im</strong> Falle einer unklaren und<br />

unübersichtlichen Struktur des LPPB gemäß Abbildung 86 <strong>im</strong> Mittel nur 2,7 Ziele des Naturschutzes <strong>im</strong><br />

Planungsprozess <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung wahrgenommen werden. Insoweit besteht hier wenig<br />

Spielraum zum „Wegwägen“. Relevant ist daher in erster Linie <strong>der</strong> Unterschied zwischen den beiden<br />

an<strong>der</strong>en Gruppen, <strong>der</strong> deutlich macht, dass eine höhere Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des<br />

LPPB die Nichtberücksichtigung wahrgenommener Naturschutzziele in signifikanter Weise vermin<strong>der</strong>t.<br />

Weitere Einflussfaktoren wurden nicht aufgedeckt.<br />

4.4.4. Abwägung<br />

Gemäß <strong>der</strong> Abwägungs(fehler)lehre des Bundesverwaltungsgerichtes ist zu unterscheiden, ob 1. eine<br />

Abwägung überhaupt stattfindet, 2. alle nach Lage <strong>der</strong> Dinge in die Abwägung einzustellenden Belange<br />

tatsächlich in die Abwägung eingestellt wurden, 3. die Bedeutung <strong>der</strong> betroffenen privaten und<br />

öffentlichen Belange erkannt wurde sowie 4. <strong>der</strong> Ausgleich zwischen diesen Belangen in einer Weise<br />

vorgenommen wurde, die nicht außer Verhältnis zu ihrer objektiven Gewichtigkeit steht. An dieser<br />

Systematik knüpfen die möglichen Abwägungsfehler an: Abwägungsausfall, Abwägungsdefizit,<br />

Abwägungsfehleinschätzung und Abwägungsdisproportionalität. Hinzu kommt die Möglichkeit des<br />

Verstoßes gegen striktes Recht (vgl. hierzu GRUEHN & KENNEWEG 2000).<br />

Im Rahmen dieser Untersuchung wurden lediglich Abwägungsdefizite und Verstöße gegen striktes Recht<br />

festgestellt. Letztere traten in 22 Fällen auf. Insgesamt waren 25 Fälle abwägungsfehlerhaft, nicht jedoch<br />

nichtig. Die häufigsten Verstöße gegen striktes Recht bestehen wegen Nichtbeachtung von FFH-Biotopen<br />

sowie wegen Verstoßes gegen § 17 (4) S. 2 LPflG RP, da <strong>im</strong> Erläuterungsbericht zum<br />

Flächennutzungsplan nicht dargelegt wird, wie Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vermieden<br />

und unvermeidbare Beeinträchtigungen ausgeglichen werden sollen.<br />

84


4.5. Landespflegerische Planungsbeiträge zur verbindlichen Bauleitplanung<br />

4.5.1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Gemäß des gesetzlichen Auftrags sollen die Landespflegerischen Planungsbeiträge <strong>der</strong> Verwirklichung<br />

<strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege dienen (vgl. § 17 LPflG RP). Aufgrund des<br />

größeren Maßstabs des Landespflegerischen Planungsbeitrags zum B-Plan <strong>im</strong> Verhältnis zum<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrag zum FNP geht man in Wissenschaft und Praxis gleichermaßen<br />

davon aus, dass <strong>der</strong> LPPB zum B-Plan die Aussagen des LPPB zum F-Plan inhaltlich konkretisieren soll.<br />

Dafür spricht auch, dass das erstgenannte Instrument Festsetzungen <strong>im</strong> B-Plan vorbereiten soll, während<br />

das zweitgenannte lediglich Darstellungen für den F-Plan vorbereitet. An<strong>der</strong>erseits scheint in <strong>der</strong> Praxis<br />

ein Trend zu bestehen, dass <strong>der</strong> Landespflegerische Planungsbeitrag zum B-Plan, <strong>der</strong> in den meisten<br />

an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n als Grünordnungsplan bezeichnet wird, sein breites Aufgabenspektrum <strong>im</strong>mer<br />

seltener wahrn<strong>im</strong>mt und sich z. T. auf die Funktion eines „Landschaftspflegerischen Begleitplans zum<br />

Bebauungsplan“ beschränkt (vgl. HERBERG 1998, 41).<br />

Vor diesem Hintergrund ist es von Interesse, ob bei den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

B-Plan in Rheinland-Pfalz das gesamte Zielspektrum von Naturschutz und Landschaftspflege bearbeitet<br />

wird o<strong>der</strong> eher eine selektive Vorgehensweise zu beobachten ist.<br />

Häufigkeit<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

Mittelwert = 9,26<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,49<br />

Standardabweichung = 2,52<br />

3,8 %<br />

0,0 % 0,0 % 0,0 %<br />

0,0 %<br />

3,8 %<br />

7,7 %<br />

Mittel 11,7 Ziele wahrgenommen. Die Differenz beträgt etwa 2,5 Ziele. Der Unterschied zwischen beiden<br />

85<br />

0,0 %<br />

7,7 %<br />

19,2 % 19,2 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Abb. 117: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Von den insgesamt 13 Zielen des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege werden in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan <strong>im</strong> Mittel 9,26 Ziele wahrgenommen (vgl. Abb.<br />

117). Wie in Kap. 4.3.1. dargelegt, werden in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum F-Plan <strong>im</strong><br />

15,4 %<br />

11,5 %<br />

11,5 %


Instrumenten ist signifikant (MANN-WHITNEY-U-Test, p ≤ 0,0004). Auf <strong>der</strong> maßstäblich konkreteren und<br />

rechtlich relevanteren Ebene erfolgt demnach eine inhaltlich etwas eingeschränktere Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />

mit den Zielen des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege.<br />

86<br />

Häufigkeit<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

100,0 %<br />

100,0 %<br />

34,6 %<br />

n = 26<br />

46,2 %<br />

76,9 %<br />

96,2 %<br />

Cochrans Q-Test: p < 0,0004<br />

88,5 %<br />

80,8 %<br />

84,6 %<br />

46,2 %<br />

100,0 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 118: Wahrnehmung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Fraglich ist nun, ob <strong>der</strong> inhaltlich weniger breite Ansatz <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum<br />

B-Plan zu Lasten best<strong>im</strong>mter Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege geht. Darauf wird in<br />

Abbildung 118 eingegangen. Der visuelle Eindruck scheint jedenfalls für eine Ungleichbehandlung <strong>der</strong><br />

verschiedenen Ziele zu sprechen. Entscheidend ist jedoch das Ergebnis des Q-Tests von COCHRAN, <strong>der</strong><br />

bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von weniger als 0,04 % die Beibehaltung von H0 unmöglich macht.<br />

Demnach ist die Forschungshypothese, dass Unterschiede bestehen, mit einer Wahrscheinlichkeit von<br />

99,96 % richtig. Die Abbildung zeigt, dass vor allem die „landeskundliche Funktion“, die<br />

„Erosionswi<strong>der</strong>standsfunktion“, die „(Fließ-)Gewässerselbstreinigungsfunktion“ sowie die<br />

„Lärmschutzfunktion“ in geringerem Umfang als an<strong>der</strong>e Ziele (und in weniger als 50 % <strong>der</strong> Fälle) <strong>im</strong><br />

Planungsprozess wahrgenommen werden. Da Landespflegerische Planungsbeiträge nur für Teile des<br />

Gemeindegebietes und vornehmlich nur für solche Teile, für die ein Bebauungsplan vorgesehen ist,<br />

erarbeitet werden, könnte die seltenere Wahrnehmung <strong>der</strong> genannten Ziele - wenigstens teilweise -<br />

erklärbar und begründet sein. Aufgrund <strong>der</strong> diesem Planungsinstrument <strong>im</strong>manenten selektiven<br />

Betrachtungsweise auf einen Teil des Gemeindegebietes könnten Flächen mit landeskundlicher<br />

Bedeutung, wie z. B. Bodendenkmale, Flächen mit Bedeutung für den Erosionsschutz (wegen fehlen<strong>der</strong><br />

landwirtschaftlicher Nutzfläche <strong>im</strong> [B-]Plangebiet) sowie Fließgewässer gelegentlich fehlen, so dass<br />

61,5 %<br />

46,2 %


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

aufgrund <strong>der</strong> räumlichen Beschränkung ausnahmsweise best<strong>im</strong>mten Zielen keine praktische Bedeutung<br />

zukäme 10 .<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,18; p = 0,031<br />

Da die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan mit einer<br />

Standardabweichung von 2,52 eine gewisse Variation<br />

aufweist (vgl. Abb. 117), stellt sich die Frage, wie<br />

diese erklärt werden kann.<br />

2<br />

Einen ersten Beitrag hierzu liefert Abbildung 119.<br />

1<br />

0<br />

Demnach bestehen beträchtliche signifikante<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Unterschiede aufgrund des Standes <strong>der</strong> LPPB-<br />

Abb. 119: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in den<br />

Bearbeitung. Während bei Neubearbeitungen etwa 10<br />

Naturschutzziele wahrgenommen werden, sind es bei<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

vom Stand <strong>der</strong> LPPB-Bearbeitung<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren<br />

Bearbeitungsstand<br />

lediglich 6. Der<br />

<strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

(Varianzanalyse)<br />

Planungsbeiträge erklärt 18 % <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan.<br />

Einen weiteren, bemerkenswerten Befund zeigt<br />

13<br />

Abbildung 120. Demnach<br />

Planungspraxis signifikante<br />

bestehen in <strong>der</strong><br />

Unterschiede in<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

n = 26<br />

eta<br />

Abhängigkeit vom Regierungsbezirk. Dabei<br />

8<br />

7<br />

schneidet Rheinhessen-Pfalz mit etwa 8<br />

6<br />

wahrgenommenen Zielen deutlich schlechter ab<br />

5<br />

4<br />

als die beiden Regierungsbezirke Koblenz und<br />

3<br />

2<br />

Trier. Die unterschiedliche Praxis zwischen den<br />

1<br />

0<br />

Regierungsbezirken hat eine Einflussstärke von<br />

Koblenz Trier Rheinhessen-Pfalz<br />

Name des Regierungsbezirkes<br />

37 % und ist damit beträchtlich.<br />

entsprechen<strong>der</strong> Befund auf <strong>der</strong> Ebene<br />

Ein<br />

<strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zum F-Plan<br />

konnte nicht festgestellt werden (vgl. Kap. 4.4.1.).<br />

Es handelt sich folglich dabei um ein spezifisches<br />

Problem, welches möglicherweise <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> bisherigen Anzeige- bzw.<br />

Genehmigungspraxis <strong>der</strong> Aufsichtsbehörden steht.<br />

2 = 0,37; p = 0,005<br />

Abb. 120: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

vom Regierungsbezirk (Varianzanalyse)<br />

10<br />

Dagegen könnte allerdings sprechen, dass „relevante“ und „unrelevante“ Teilräume ökologisch und visuell miteinan<strong>der</strong> in<br />

Wechselbeziehung stehen können. So könnte das Planungsgebiet eines Landespflegerischen Planungsbeitrags zum B-Plan<br />

insoweit für die (Fließ-)Gewässerselbstreinigungsfunktion eines außerhalb des Plangebietes gelegenen Fließgewässers sein,<br />

als es möglicherweise in dessen Einzugsgebiet liegt und über Abwasserentsorgungssysteme mit diesem Gewässer verbunden<br />

sein kann.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

87


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

nicht festgestellt werden.<br />

88<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26 eta 2 = 0,32; p = 0,034<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 121: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

B-Plan in Rheinland-Pfalz in Abhängigkeit<br />

von <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge (Varianzanalyse)<br />

Ein weiterer bedeutsamer Faktor besteht in <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge.<br />

Mit zunehmen<strong>der</strong> Qualität erhöht sich die Anzahl<br />

<strong>der</strong> <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommenen Ziele<br />

des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege (vgl.<br />

Abb. 121). Insbeson<strong>der</strong>e die „sehr guten“<br />

Planungsbeiträge berücksichtigen <strong>im</strong> Mittel mit<br />

12,3 Zielen fast das gesamte Zielspektrum. Mit<br />

einem eta 2 -Wert von 0,32 hat die Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge einen<br />

starken Einfluss auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege.<br />

Weitere signifikante Einflussfaktoren konnten<br />

4.5.2. Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Hierbei wurde überprüft, ob die Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan ihrer<br />

Aufgabenstellung nachkommen, <strong>im</strong> Sinne des Vollständigkeitskriteriums nach GASSNER (1995, 100)<br />

gleichermaßen für alle Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege raumkonkrete Planungs- bzw.<br />

Entwicklungsvorschläge zu formulieren, o<strong>der</strong> ob sie dies nur für best<strong>im</strong>mte Zielsetzungen tun, während<br />

sie für an<strong>der</strong>e Zielsetzungen über das Niveau allgemeiner verbaler Äußerungen nicht hinauskommen. Wie<br />

in Kap. 4.5.1. dargelegt wurde, bestehen bereits auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> Zielwahrnehmung einschränkende<br />

Selektionsmechanismen, die sich auch auf die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele auswirken dürften.<br />

Abbildung 122 zeigt, wie es um die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

<strong>im</strong> Sinne einer Festlegung von Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen steht. Im Vor<strong>der</strong>grund steht dabei<br />

zunächst die Frage, wieviele <strong>der</strong> 13 Naturschutzziele (mindestens teilweise) berücksichtigt werden. Bei<br />

einem geringen Standardfehler von 0,56 werden in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

B-Plan <strong>im</strong> Mittel 7,12 Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege zu entsprechenden Erfor<strong>der</strong>nissen<br />

und Maßnahmen verdichtet. Der Modalwert liegt bei 8 Zielen. Demgegenüber werden in den in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum F-Plan 9,6 Ziele berücksichtigt. Wie schon bei <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele besteht zwischen beiden Instrumenten eine Differenz von etwa 2,5 Zielen (vgl.<br />

Kap. 4.5.1.). Auch in diesem Fall ist die Mittelwertdifferenz signifikant (t-Test, p = 0,013). D. h. auf <strong>der</strong><br />

konkreteren Ebene wird das Zielspektrum weniger umfassend in <strong>der</strong> Planungskonzeption berücksichtigt<br />

als auf <strong>der</strong> „abstrakteren“ (vorbereitenden) Ebene.


Häufigkeit<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

3,8 % 3,8 %<br />

n = 26<br />

Mittelwert = 7,12<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,56<br />

Standardabweichung = 2,88<br />

3,8 %<br />

0,0 %<br />

3,8 %<br />

3,8 %<br />

11,7 %<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

7 8 9 10 11 12 13<br />

Abb. 122: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Wie sich die Variation <strong>der</strong> (mindestens teilweisen) Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan erklären lässt, zeigen die<br />

folgenden Grafiken.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,24; p = 0,011<br />

Entwurf beschlossene<br />

Planfassung<br />

15,4 %<br />

26,9 %<br />

7,7 %<br />

7,7 %<br />

11,5 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

Abbildung 123 macht deutlich, dass insoweit signifikante<br />

Unterschiede zwischen dem<br />

Entwurfsstadium und beschlossenen<br />

Planfassungen bestehen, ein Effekt, <strong>der</strong> auf <strong>der</strong><br />

gesamtörtlichen Ebene nicht nachgewiesen werden<br />

konnte. Etwa ein Viertel <strong>der</strong> Gesamtvariation <strong>der</strong><br />

Kriteriumsvariablen kann auf diesen Einflussfaktor<br />

zurückgeführt werden.<br />

Status <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Weiterhin kommt <strong>der</strong> unterschiedlichen Praxis in<br />

den Regierungsbezirken erhebliche Bedeutung zu.<br />

Abb. 123: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

Dies geht aus Abbildung 124 hervor. Ein ähnlicher<br />

in den Landespflegerischen Effekt wurde für dieses Planungsinstrument bereits<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Status <strong>der</strong> LPPB<br />

(Varianzanalyse)<br />

<strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> Zielwahrnehmung<br />

diskutiert (vgl. Abb. 120). Gemäß Abbildung 124<br />

bestehen auch bei <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan<br />

signifikante Unterschiede. In Rheinhessen-Pfalz wird das naturschutzfachliche Zielspektrum in den LPPB<br />

89


sehr viel selektiver berücksichtigt als in den an<strong>der</strong>en Regierungsbezirken. Die Wirkung dieses<br />

Einflussfaktors ist mit einem eta 2 von 0,39<br />

beträchtlich.<br />

8<br />

7<br />

eta<br />

Des Weiteren ist die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

6<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

5<br />

4<br />

B-Plan davon abhängig, inwieweit die Ziele vorab<br />

3<br />

<strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommen wurden (vgl.<br />

2<br />

1<br />

Abb. 125). Die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele vermag<br />

0<br />

28 % <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele<br />

Koblenz Trier Rheinhessen-Pfalz<br />

Name des Regierungsbezirkes<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum<br />

B-Plan zu erklären.<br />

Wie in Abbildung 126 zu sehen ist, wirkt sich auch<br />

die Entwicklung von Leitbil<strong>der</strong>n positiv auf die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen aus. Dabei kommt es nicht nur darauf an, dass überhaupt eine<br />

Leitbildentwicklung erfolgt, son<strong>der</strong>n auch die Art des Leitbildes ist bedeutsam. Am günstigsten wirken<br />

sich insoweit umweltmedienübergreifende Leitbil<strong>der</strong> mit eindeutigem Bezug zu den Zielen des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege aus. Die Einflussstärke beträgt 29 %. Weitere Faktoren mit<br />

signifikantem Einfluss auf die Kriteriumsvariable wurden nicht gefunden.<br />

2 n = 26<br />

= 0,39; p = 0,004<br />

Abb. 124: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Regierungsbezirk<br />

(Varianzanalyse)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Anzahl berücksichtigter Ziele<br />

Wie bereits mehrfach angesprochen, kann aus dem Sachverhalt, dass eine best<strong>im</strong>mte Anzahl an Zielen<br />

des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in einer Planung „mindestens teilweise berücksichtigt“<br />

wird, noch nichts über die Intensität <strong>der</strong> Berücksichtigung ausgesagt werden. Fraglich ist daher, in<br />

90<br />

10<br />

9<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,28; p = 0,022<br />

unterdurchschnittlich<br />

(bis 8)<br />

durchschnittlich<br />

(9-10)<br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele<br />

überdurchschnittlich<br />

(11-13)<br />

Abb. 125: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung<br />

<strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> LPPB (Varianzanalyse)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

eta² = 0,29; p = 0,05<br />

kein LB sektorales LB umweltmedienübergreifendes<br />

Leitbild<br />

ohne Zielbezug zu<br />

NuL<br />

Art des Leitbildes <strong>im</strong> LPPB<br />

umweltmedienübergreifendes<br />

Leitbild<br />

mit Zielbezug zu<br />

NuL<br />

Abb. 126: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Entwicklung<br />

eines Leitbildes <strong>im</strong> LPPB (Varianzanalyse)


welchem Umfang die einzelnen Teilziele (quantitativ und qualitativ) auf <strong>der</strong> Gesamtfläche des<br />

Planungsgebietes berücksichtigt werden.<br />

14<br />

12<br />

10<br />

46,2 %<br />

38,5 %<br />

n = 26<br />

Abbildung 127 zeigt hierzu den Grad <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträgen zum B-Plan, jeweils <strong>im</strong><br />

8<br />

zielübergreifenden Mittel. Mit 46,2 % aller Fälle<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

11,5 %<br />

praktisch nicht in geringem in mittlerem<br />

3,8 %<br />

in hohem<br />

0,0 %<br />

durchgängig<br />

liegt <strong>der</strong> Modalwert bei einer Berücksichtigung „in<br />

geringem Umfang“. Dies entspricht einem<br />

Flächenanteil von etwa 10 - 33 %. 38,5 % <strong>der</strong><br />

Fälle zeichnen sich durch eine Berücksichtigung<br />

Umfang Umfang Umfang<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

„in mittlerem Umfang“ aus (33 - 66 %<br />

Abb. 127: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Flächenanteil).<br />

Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum Insgesamt scheint <strong>der</strong> Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

B-Plan <strong>im</strong> (zielübergreifenden) Mittel in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

<strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen<br />

zum B-Plan geringer zu sein als bei den Planungsbeiträgen zum F-Plan (vgl. Abb. 59). Der MANN-<br />

WHITNEY-U-Test bestätigt dies mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit p = 0,032. Abbildung 127 zeigt, dass<br />

es bei den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan einer konsequenteren Umsetzung des<br />

Zielsystems von Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong> Planungsprozess wie auch <strong>im</strong> -ergebnis bedarf.<br />

Häufigkeit<br />

Inwieweit bei <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan die einzelnen Ziele in unterschiedlicher Intensität zur Geltung kommen,<br />

wird in Abbildung 128 dargestellt. Demnach scheinen deutliche Unterschiede zu bestehen. So wird<br />

beispielsweise die „Lebensraumfunktion für Flora und Fauna“ (LRF) tendenziell eher „in größerem<br />

Umfang“ bzw. „durchgängig“ berücksichtigt, während die „landeskundliche Funktion“ „praktisch nicht“<br />

o<strong>der</strong> allenfalls „in mittlerem Umfang“ berücksichtigt wird. Ähnliches scheint für die an<strong>der</strong>en Ziele zu<br />

gelten. KENDALLs W-Test bestätigt diese Hypothese mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von weniger als<br />

0,04 %.<br />

Variablen, welche die Variation des Grades <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan <strong>im</strong> (zielübergreifenden)<br />

Mittel in signifikanter Weise zu erklären <strong>im</strong> Stande sind, konnten nicht aufgedeckt werden.<br />

91


92<br />

Häufigkeit<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 26<br />

Kendalls W-Test: p < 0,0004<br />

praktisch nicht<br />

in geringem Umfang<br />

in mittlerem Umfang<br />

in größerem Umfang<br />

durchgängig<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF<br />

Teilziele<br />

ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Abb. 128: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz


4.5.3. Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Landschaftspflege<br />

Ziele von Naturschutz und<br />

Abbildung 129 dokumentiert, inwieweit Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong><br />

Planungsergebnis <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan unberücksichtigt bleiben,<br />

obwohl sie <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommen und thematisiert wurden. Im Mittel sind dies 2,5 Ziele.<br />

Der Standardfehler des Mittelwertes ist mit 0,54 gering. Der Modalwert liegt bei 1 und 2 Zielen. In<br />

15,4 % <strong>der</strong> Fälle wurden konsequent alle wahrgenommenen Ziele berücksichtigt, d. h. zu entsprechenden<br />

Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen verdichtet.<br />

Häufigkeit<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

15,4 %<br />

26,9 %<br />

26,9 %<br />

7,7 %<br />

7,7 %<br />

7,7 %<br />

0,0 %<br />

3,8 %<br />

0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

n = 26<br />

Mittelwert = 2,5<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,54<br />

Standardabweichung = 2,76<br />

Abb. 129: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Inwieweit bei <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan Unterschiede bezüglich <strong>der</strong><br />

einzelnen Ziele bestehen, wird in Abbildung 130 gezeigt. Während bei dem klassischen Ziel „nachhaltige<br />

Sicherung <strong>der</strong> Lebensraumfunktion für Flora und Fauna“ nur in einem Fall (3,8 %) eine<br />

Nichtberücksichtigung trotz vorheriger Wahrnehmung erfolgt, scheint dies bei den an<strong>der</strong>en Zielen<br />

häufiger vorzukommen. Bei <strong>der</strong> „nachhaltigen Sicherung <strong>der</strong> Grundwasserschutzfunktion“ tritt dies in ca.<br />

46 % <strong>der</strong> Fälle auf. Dass die in Abbildung 130 dargestellten Unterschiede signifikant sind, belegt das<br />

Ergebnis des Q-Tests.<br />

3,8 %<br />

93


94<br />

Häufigkeit<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

3,8 %<br />

n = 26<br />

11,5 %<br />

26,9 %<br />

30,8 %<br />

19,2 %<br />

46,2 %<br />

11,5 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

7,7 %<br />

Cochrans Q-Test: p < 0,0004<br />

Abb. 130: Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />

den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan in Rheinland-Pfalz<br />

Variablen, die einen signifikanten Einfluss auf die Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege in den Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan haben,<br />

konnten nicht ermittelt werden.<br />

4.5.4. Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-Plan<br />

Häufigkeit<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

dieses Faktors liegt bei 28,2 %.<br />

n = 26<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend<br />

Qualität des LPPB<br />

Abb. 131: Anzahl <strong>der</strong> untersuchten Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan, geglie<strong>der</strong>t<br />

nach <strong>der</strong> Qualität des LPPB<br />

15,4 %<br />

19,2 %<br />

15,4 %<br />

11,5 %<br />

30,8 %<br />

In Abbildung 131 werden die absoluten<br />

Häufigkeiten <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge dargestellt. Der Modus liegt mit<br />

14 Fällen <strong>im</strong> Bereich „gut“, die an<strong>der</strong>en<br />

Qualitätsstufen kommen nur in geringem Umfang<br />

vor. „Ungenügende“ LPPB fehlen gänzlich.<br />

Welches sind nun die qualitätsbest<strong>im</strong>menden<br />

Parameter? Dies zeigen die folgenden Grafiken.<br />

Abbildung 132 zeigt die signifikante Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan von <strong>der</strong> Praxis <strong>im</strong><br />

jeweiligen Regierungsbezirk. Die Einflussstärke


Qualitätsstufen (invers)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

eta 2 n = 26<br />

= 0,284; p = 0,022<br />

Koblenz Trier<br />

Regierungsbezirk<br />

Rheinhessen-Pfalz<br />

Abb. 132: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom Regierungsbezirk<br />

(Vari-anzanalyse)<br />

In Abbildung 133 wird gezeigt, wie sich das grafische Niveau <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

zum B-Plan auf dessen Qualität auswirkt. Mit zunehmendem grafischen Niveau steigt auch die Qualität<br />

signifikant an. Das grafische Niveau erklärt 23,7 % <strong>der</strong> Gesamtvarianz <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge zum B-<br />

Plan.<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,344; p = 0,008<br />

trifft nicht zu trifft teilweise zu trifft zu<br />

Struktur des LPPB klar und übersichtlich?<br />

Weitere Faktoren wurden nicht aufgedeckt.<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

Qualitätsstufen (invers)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 25<br />

einfaches<br />

grafisches<br />

Niveau<br />

eta² = 0,237; p = 0,030<br />

mittleres<br />

grafisches<br />

Niveau<br />

grafisches Niveau<br />

aufwändiges<br />

grafisches<br />

Niveau<br />

Abb. 133: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit vom grafischen Niveau<br />

des LPPB (Varianzanalyse)<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26<br />

eta 2 = 0,229; p = 0,013<br />

trifft teilweise zu trifft zu<br />

Nachvollziehbarkeit des LPPB?<br />

Abb. 135: Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Abb. 134:Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Klarheit und<br />

Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur des LPPB<br />

(Vari-anzanalyse)<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan in Rheinland-<br />

Pfalz in Abhängigkeit von <strong>der</strong><br />

Nachvollziehbarkeit des LPPB<br />

(Varianzanalyse)<br />

Die Abbildungen 134 und 135 zeigen schließlich die<br />

Wirkung zwei weiterer bedeutsamer Einflussfaktoren auf die Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan. Dabei geht es um die Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur (vgl.<br />

Abb. 134) sowie um die Nachvollziehbarkeit (vgl. Abb. 135) <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge.<br />

Während <strong>der</strong> erstgenannte Faktor 34 % <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen erklärt, hat <strong>der</strong> zweitgenannte ein<br />

Erklärungsgehalt von 22,9 %.<br />

95


4.6. Verbindliche Bauleitplanung<br />

4.6.1. Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Da die Kommunen <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> bauleitplanerischen Abwägung einen breiten Gestaltungsspielraum<br />

haben, ist es von Interesse, zu überprüfen, inwieweit sie bei <strong>der</strong> inhaltlichen Ausfüllung ihrer planerischen<br />

Gestaltungsfreiheit die Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege unterstützen o<strong>der</strong> sie<br />

übergehen. Denkbar wäre einerseits, dass sie sich nicht mit ihnen <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Abwägung<br />

auseinan<strong>der</strong>setzen, an<strong>der</strong>erseits, dass sie sich in rechtmäßiger Weise <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Abwägung für eine<br />

Zurückstellung <strong>der</strong> Naturschutzbelange gegenüber an<strong>der</strong>en Belangen entscheiden. Die Frage lautet<br />

folglich: Welchen tatsächlichen Stellenwert haben die Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bauleitplanung?<br />

Zur Beantwortung dieser Frage ist es zunächst sinnvoll, zu prüfen, 1. mit welchen Naturschutzbelangen<br />

die Kommune sich <strong>im</strong> Rahmen ihrer Flächennutzungsplanung auseinan<strong>der</strong>gesetzt hat (welche Belange<br />

wurden <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommen?) sowie 2. welche Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege fließen in das Planungsergebnis <strong>der</strong> Bauleitplanung ein, werden also tatsächlich<br />

berücksichtigt<br />

Zunächst zur ersten Fragestellung. Diesbezüglich stellt Abbildung 136 dar, inwieweit das<br />

Gesamtspektrum <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> verbindlichen<br />

Bauleitplanung <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommen wird.<br />

Häufigkeit<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

0,0 %<br />

n = 33<br />

Mittelwert = 7,55<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,64<br />

Standardabweichung = 3,68<br />

6,1 %<br />

6,1 %<br />

3,0 %<br />

3,0 %<br />

12,1 %<br />

15,2 %<br />

6,1 % 6,1 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Abb. 136: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-<br />

Pfalz<br />

12,1 %<br />

0,0 %<br />

9,1 %<br />

12,1 %<br />

9,1 %<br />

97


Im Mittel sind dies 7,55 von 13 Zielen. Der Standardfehler des Mittelwertes beträgt 0,64. Demnach liegt<br />

ein guter Schätzwert vor. Der Mittelwert ist etwas geringer als jener <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung (8,23).<br />

Die Differenz ist jedoch nur gering und vor allem nicht signifikant (MANN-WHITNEY-U-Test, p = 0,36).<br />

Während diesbezüglich zwischen Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum F-Plan und<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum B-Plan signifikante Unterschiede bestehen (vgl. Kap. 4.5.1.),<br />

ist Entsprechendes für den Flächennutzungsplan und Bebauungsplan nicht nachzuweisen.<br />

Da in Abbildung 136 lediglich das Gesamtspektrum bzw. die Summe <strong>der</strong> in <strong>der</strong> verbindlichen<br />

Bauleitplanung wahrgenommenen Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege dargestellt ist, ergibt sich<br />

die Frage, ob die Wahrnehmung <strong>der</strong> einzelnen spezifischen Ziele in eher gleicher o<strong>der</strong> unterschiedlicher<br />

Weise erfolgt. Dies wird in Abbildung 137 dargestellt.<br />

Häufigkeit<br />

98<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

87,9 %<br />

75,8 %<br />

45,5 %<br />

n = 33 Cochrans Q-Test: p < 0,0004<br />

18,2 %<br />

42,4 %<br />

60,6 %<br />

84,8 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 137: Wahrnehmung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Demnach schwankt die Wahrnehmung <strong>der</strong> spezifischen Teilziele zwischen ca. 18 % <strong>der</strong> Fälle<br />

(Erosionswi<strong>der</strong>standsfunktion) und etwa 88 % (Lebensraumfunktion für Flora und Fauna). Auch<br />

zwischen an<strong>der</strong>en Zielen gibt es teilweise größere Unterschiede. Die Hypothese, dass die spezifischen<br />

Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in den Bebauungsplänen insgesamt in<br />

unterschiedlicher Häufigkeit <strong>im</strong> Planungsprozess wahrgenommen werden, bestätigt COCHRANs Q-Test<br />

mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit p ≤ 0,0004.<br />

Bemerkenswert ist die relativ häufige Wahrnehmung <strong>der</strong> „Grundwasserneubildungsfunktion“ (GNF)<br />

sowie <strong>der</strong> „Abflussregulationsfunktion“ (ARF), die jeweils oberhalb von 80 % liegt (vgl. Abb. 137). In<br />

<strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung liegen diese beiden Teilziele (mit unter 60 %) <strong>im</strong> mittleren Bereich<br />

(vgl. Abb. 80).<br />

81,8 %<br />

63,6 %<br />

42,4 %<br />

57,6 %<br />

39,4 %<br />

54,5 %


Inwieweit die Variation <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele<br />

von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung auf best<strong>im</strong>mte Einflussfaktoren<br />

zurückgeführt werden kann, zeigen die Abbildungen<br />

138 - 141. Bemerkenswert ist dabei, dass es sich<br />

ausschließlich um landschaftsplanerische Parameter<br />

handelt. Für an<strong>der</strong>e potenzielle Einflussfaktoren,<br />

wie z. B. Gemeindegröße, Regierungsbezirk,<br />

Zeittrends usw. konnte kein signifikanter Einfluss<br />

nachgewiesen werden. Die Bebauungspläne in<br />

Rheinland-Pfalz werden demnach ganz wesentlich<br />

durch die Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

zum B-Plan vorbereitet und „gesteuert“.<br />

Abbildung 138 geht auf die Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung von <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> Landespflegerischen Planungsbeitrag zum B-Plan ein. Je umfassen<strong>der</strong> die<br />

Naturschutzziele <strong>im</strong> LPPB wahrgenommen werden, desto vollständiger erfolgt ihre Wahrnehmung auch<br />

<strong>im</strong> Bebauungsplan. Mit einem eta 2 12<br />

10<br />

n = 26 eta² = 0,56; p < 0,0004<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

unterdurchschnittlic<br />

h (bis 8)<br />

durchschnittlich<br />

(9-10)<br />

überdurchschnittlich<br />

(11-13)<br />

Zielwahrnehmung <strong>im</strong> LPPB<br />

Abb. 138: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Ziele <strong>im</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum B-Plan (Varianzanalyse)<br />

-Wert von 0,56 handelt es sich um einen außerordentlich bedeutsamen<br />

Einflussfaktor: Werden <strong>im</strong> Landespflegerischen Planungsbeitrag best<strong>im</strong>mte Naturschutzziele nicht<br />

behandelt, besteht praktisch kaum eine Chance, dass dies <strong>im</strong> Bebauungsplan nachgeholt wird. Das <strong>im</strong><br />

LPPB behandelte Naturschutzzielspektrum stellt in <strong>der</strong> Praxis den (mehr o<strong>der</strong> weniger) abschließenden<br />

Rahmen für die <strong>im</strong> B-Plan bearbeiteten Naturschutzinhalte dar. Dies belegt in gewisser Weise auch<br />

Abbildung 139.<br />

12<br />

Zielwahrnehmung <strong>im</strong> B-Plan<br />

Demnach ist die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von<br />

10<br />

Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

8<br />

Bebauungsplanung zwar auch in signifikanter<br />

6<br />

Weise von <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong><br />

4<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

abhängig. Die Einflussstärke liegt hier jedoch<br />

2<br />

„nur“ bei 28 %, ist also weniger bedeutsam als die<br />

0<br />

unterdurchschnittlich<br />

(bis 5)<br />

durchschnittlich<br />

(6-8)<br />

überdurchschnittlich<br />

(9-13)<br />

Zielwahrnehmung <strong>im</strong> LPPB.<br />

Zielberücksichtigung <strong>im</strong> LPPB<br />

Ein weiterer sehr bedeutsamer Einflussfaktor<br />

besteht in <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Abb. 139: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in<br />

Planungsbeiträge zum B-Plan. Je höher die<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Ziele <strong>im</strong><br />

Planungsbeitrag<br />

Landespflegerischen<br />

zum B-Plan<br />

ist, um so vollständiger werden die Ziele von<br />

(Varianzanalyse)<br />

Naturschutz und Landschaftspflege <strong>im</strong><br />

Planungsprozess <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitpläne wahrgenommen. Dieser Faktor trägt mit 41 % zur<br />

Varianzaufklärung <strong>der</strong> Kriteriumsvariablen bei.<br />

Zielwahrnehmung <strong>im</strong> B-Plan<br />

n = 26 eta² = 0,28; p = 0,024<br />

99


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Schließlich ist es von Bedeutung, ob, o<strong>der</strong> besser, in welchem Umfang ein Leitbild aus dem<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrag in den Bebauungsplan übernommen wird. Vor allem dann, wenn<br />

das Leitbild aus dem LPPB überwiegend in den Bebauungsplan übernommen wird, wirkt sich dies positiv<br />

auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong> B-Plan aus. Der geringe<br />

Unterschied zwischen den Alternativen „nein“ und „teilweise“ ist nicht signifikant (t-Test, p = 0,74). Der<br />

Gesamteffekt hat eine Einflussstärke von 23 %.<br />

4.6.2. Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege<br />

Wie in den vorangegangenen Kapiteln mehrfach angesprochen, ist die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege bei <strong>der</strong> bauleitplanerischen Entscheidungsfindung wichtiger als<br />

<strong>der</strong>en Wahrnehmung. Denn erst durch die tatsächliche Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzbelange <strong>im</strong><br />

Ergebnis des Bebauungsplans bringt die Kommune zum Ausdruck, wie bedeutsam ihr diese Belange <strong>im</strong><br />

Verhältnis zu an<strong>der</strong>en konkurrierenden Belangen sind. Es ist daher nicht ausreichend, bei <strong>der</strong><br />

Wahrnehmung <strong>der</strong> Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege stehen zu bleiben. Vielmehr ist<br />

zu überprüfen, inwieweit die Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong> Einzelfall und<br />

insgesamt in die Bebauungspläne eingeflossen sind und warum dies ggf. in unterschiedlichem Umfang<br />

erfolgt.<br />

Abbildung 142 zeigt, wie es um die tatsächliche Berücksichtigung <strong>der</strong> Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong><br />

Landschaftspflege <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz bestellt ist. Im Mittel<br />

werden 6,18 Naturschutzziele in den Bebauungsplänen (mindestens teilweise) berücksichtigt. Der<br />

Standardfehler von 0,5 zeigt, dass <strong>der</strong> „wahre“ Mittelwert nur unerheblich von dem Schätzwert<br />

abweichen kann. Der Modalwert liegt (mit ca. 18 % <strong>der</strong> Fälle) ebenfalls bei 6 Zielen. Die<br />

Standardabweichung von 2,84 weist auf vorhandene Schwankungen hin. Die Berücksichtigung <strong>der</strong><br />

Naturschutzziele reicht von einem Ziel bis hin zu 13 Zielen (vgl. Abb. 142). Da <strong>der</strong> entsprechende<br />

Mittelwert bei <strong>der</strong> Flächennutzungsplanung bei 5,62 liegt (vgl. Kap. 4.4.2.), könnte man annehmen, dass<br />

auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung die Naturschutzziele in stärkerem Maße berücksichtigt<br />

100<br />

13<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 26 eta² = 0,41; p = 0,007<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 140: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

B-Plan (Varianzanalyse)<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 33<br />

eta² = 0,23; p = 0,02<br />

nein teilweise<br />

Leitbild aus LPPB übernommen?<br />

überwiegend<br />

Abb. 141: Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

(Varianzanalyse)


werden als bei <strong>der</strong> vorbereitenden Bauleitplanung. Die Unterschiede sind jedoch mit einer<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit von ca. 54 % nicht signifikant (t-Test).<br />

Häufigkeit<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

n = 33<br />

Mittelwert = 6,18<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,50<br />

Standardabweichung = 2,84<br />

0,0 %<br />

6,1 %<br />

6,1 % 6,1 %<br />

12,1 %<br />

6,1 %<br />

18,2 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

Abb. 142: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege (mindestens teilweise) in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Wie Abbildung 142 zu entnehmen ist und bereits angesprochen wurde, zeichnet sich die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

8<br />

n = 33 eta² = 0,13; p < 0,042<br />

Landschaftspflege in den Bebauungsplänen durch<br />

6<br />

eine gewisse Variation aus. Diese ist von<br />

verschiedenen Faktoren abhängig, wie <strong>im</strong><br />

4<br />

Folgenden gezeigt wird.<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

2<br />

0<br />

Neubearbeitung Än<strong>der</strong>ung<br />

Stand <strong>der</strong> B-Plan-Bearbeitung<br />

Abb. 143: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit vom Stand <strong>der</strong> B-Plan-<br />

Bearbeitung (Varianzanalyse)<br />

vergleichsweise wenig bedeutsamer Faktor.<br />

12,1 %<br />

9,1 %<br />

15,2 %<br />

6,1 %<br />

0,0 %<br />

0,0 %<br />

3,0 %<br />

Abbildung 143 stellt die Abhängigkeit <strong>der</strong><br />

(mindestens teilweise erfolgenden)<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung vom<br />

Stand <strong>der</strong> B-Plan-Bearbeitung dar. Demnach<br />

werden bei Neubearbeitungen in signifikanter<br />

Weise mehr Naturschutzziele berücksichtigt als bei<br />

Än<strong>der</strong>ungsverfahren. Mit 13 % Varianzaufklärung<br />

ist <strong>der</strong> Stand <strong>der</strong> B-Plan-Bearbeitung jedoch ein<br />

101


Anzahl berücksichtigter Ziele<br />

zeigen ist.<br />

102<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 33<br />

eta² = 0,85; p < 0,0004<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl wahrgenommener Ziele<br />

Abb. 144: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Ziele <strong>im</strong> Rahmen des B-Plan-Verfahrens<br />

(Varianzanalyse)<br />

Einen sehr viel stärkeren Einfluss auf die<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung hat<br />

die Wahrnehmung dieser Ziele <strong>im</strong> Rahmen des B-<br />

Plan-Verfahrens. Je umfassen<strong>der</strong> die<br />

Naturschutzziele wahrgenommen werden, desto<br />

stärker werden sie auch berücksichtigt. Dieser<br />

Faktor erklärt 85 % <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong><br />

Kriteriumsvariablen und ist damit außerordentlich<br />

bedeutsam. Welche einzelnen Faktoren wie<strong>der</strong>um<br />

hinter <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Naturschutzziele<br />

stehen, wurde in Kap. 4.6.1. dargelegt. Diese<br />

Faktoren wirken sich teilweise auch unmittelbar<br />

auf die Berücksichtigung <strong>der</strong> Naturschutzziele in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung aus, wie <strong>im</strong> Folgenden zu<br />

Zunächst ist festzustellen, dass die Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in signifikanter Weise davon abhängig ist, ob diese Ziele vorab <strong>im</strong><br />

Landespflegerischen Planungsbeitrag zum B-Plan thematisiert wurden (vgl. Abb. 145). Diese<br />

Faktorvariable hat einen Erklärungsgehalt von 43 %. Weiterhin ist aber auch die Qualität des dem<br />

Bebauungsplan zugrunde liegenden Landespflegerischen Planungsbeitrags von Bedeutung. Mit<br />

zunehmen<strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> werden in signifikanter Weise mehr Naturschutzziele in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung berücksichtigt. Mithilfe <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

können 43 % <strong>der</strong> Variation <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung erklärt werden (vgl. Abb. 146).<br />

Zielberücksichtigung <strong>im</strong> B-Plan<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 26 eta² = 0,43; p = 0,001<br />

unterdurchschnittlich<br />

(bis 8)<br />

durchschnittlich<br />

(9-10)<br />

Zielwahrnehmung <strong>im</strong> LPPB<br />

überdurchschnittlich<br />

(11-13)<br />

Abb. 145: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz Abb. 146: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Ziele <strong>im</strong> Landespflegerischen<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

B-Plan (Varianzanalyse)<br />

(Varianzanalyse)<br />

Schließlich wirkt sich auch die Übernahme von<br />

Leitbil<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge in die Bebauungspläne positiv auf die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 26<br />

eta² = 0,43; p = 0,006<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge


Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

n = 33<br />

eta² = 0,27; p = 0,008<br />

nein teilweise<br />

Leitbild aus LPPB übernommen?<br />

überwiegend<br />

Abb. 147: Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz<br />

und Landschaftspflege (mindestens teilweise)<br />

in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

in Abhängigkeit von <strong>der</strong> Übernahme des<br />

Leitbildes aus dem Landespflegerischen<br />

Planungsbeitrag zum B-Plan<br />

(Varianzanalyse)<br />

Wechselwirkungen bestehen können.<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege in <strong>der</strong> verbindlichen<br />

Bauleitplanung aus (vgl. Abb. 147). Ähnlich wie<br />

bei <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Naturschutzziele (vgl.<br />

Kap. 4.6.1.) wird dieser Faktor jedoch erst bei<br />

einer „überwiegenden“ Leitbildübernahme in den<br />

B-Plan wirksam. Eta 2 liegt bei 0,27.<br />

Weitere signifikante Wirkungen wurden nicht<br />

festgestellt.<br />

Wie bereits in den vorangegangenen Kapiteln<br />

angesprochen, können die einzelnen eta 2 -Werte <strong>der</strong><br />

verschiedenen Faktorvariablen nicht ohne weiteres<br />

addiert werden, da zwischen ihnen<br />

Da die Tatsache, dass eine best<strong>im</strong>mte Anzahl an Zielen des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in<br />

einer Planung „mindestens teilweise berücksichtigt“ wird, noch nichts über die Intensität <strong>der</strong><br />

Berücksichtigung aussagt, stellt sich die Frage, in<br />

20<br />

54,5 %<br />

welchem Umfang die Teilziele (quantitativ und<br />

18<br />

n = 33<br />

qualitativ) auf <strong>der</strong> Gesamtfläche des<br />

16<br />

14<br />

Planungsgebietes berücksichtigt werden. Dies zeigt<br />

12<br />

Abbildung 148. Demnach werden die Ziele des<br />

Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

10<br />

8<br />

6<br />

18,2 %<br />

27,3 %<br />

Bebauungsplanung <strong>im</strong> zielübergreifenden Mittel in<br />

4<br />

54,5 % <strong>der</strong> Fälle in geringem Umfang<br />

2<br />

0<br />

0,0 % 0,0 %<br />

berücksichtigt. Dies entspricht einem Flächenanteil<br />

praktisch<br />

nicht<br />

in geringem<br />

Umfang<br />

in mittlerem<br />

Umfang<br />

in hohem<br />

Umfang<br />

durchgängig<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung<br />

von 10 - 33 % <strong>der</strong> Gesamtfläche des<br />

Planungsgebietes. In gut einem Viertel <strong>der</strong> Fälle<br />

Abb. 148: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

erfolgt die Zielberücksichtigung „in mittlerem<br />

Bebauungsplanung <strong>im</strong> (zielübergreifenden)<br />

Umfang“. In weniger als einem Fünftel <strong>der</strong> Fälle<br />

Mittel in Rheinland-Pfalz<br />

erfolgt sie „praktisch nicht“. Zur vorbereitenden Bauleitplanung bestehen insoweit keine signifikanten<br />

Unterschiede (MANN-WHITNEY-U-Test, p = 0,26).<br />

Daran schließt sich die Frage an, ob sich die einzelnen Ziele hinsichtlich ihrer Berücksichtigungsintensität<br />

unterscheiden. Dies zeigt Abbildung 149. Demnach existieren einige Ziele, die gelegentlich durchgängig<br />

berücksichtigt werden (LRF, NEF, LKF...) an<strong>der</strong>e hingegen nicht (EWF, BEF...). An<strong>der</strong>erseits sind Ziele<br />

auszumachen, die in starkem Umfang „praktisch nicht berücksichtigt“ werden, so u. a. das Ziel BEF.<br />

KENDALLs W-Test legt bei einem p ≤ 0,0004 die Annahme <strong>der</strong> Forschungshypothese, dass Unterschiede<br />

zwischen den Zielen bestehen, nahe (vgl. Abb. 149).<br />

Häufigkeit<br />

103


Häufigkeit<br />

104<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 33 Kendalls W-Test: p < 0,0004<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

praktisch nicht<br />

in geringem Umfang<br />

in mittlerem Umfang<br />

in größerem Umfang<br />

durchgängig<br />

Abb. 149: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung spezifischer Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Der Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung ist <strong>im</strong> Wesentlichen auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> Rahmen des B-Plan-<br />

Verfahrens (vgl. Abb. 150) sowie auf die Qualität <strong>der</strong> dem B-Plan zugrunde liegenden<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträge (vgl. Abb. 151) zurückzuführen. Beide Faktorvariablen zeigen<br />

signifikante Wirkungen.<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 33 eta² = 0,72; p = 0,001<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl wahrgenommener Ziele<br />

Abb. 150: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong><br />

Ziele <strong>im</strong> Rahmen des B-Plan-Verfahrens<br />

(Varianzanalyse)<br />

Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung in %<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

n = 26<br />

eta² = 0,34; p = 0,024<br />

sehr gut gut befriedigend ausreichend ungenügend<br />

Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge<br />

Abb. 151: Grad <strong>der</strong> Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von<br />

Naturschutz und Landschaftspflege (in %) in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in<br />

Abhängigkeit von <strong>der</strong> Qualität des<br />

Landespflegerischen Planungsbeitrages zum<br />

B-Plan (Varianzanalyse)


Dabei kommt <strong>der</strong> Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> Rahmen des B-Plan-Verfahrens mit 72 %<br />

Varianzaufklärung eine höhere Bedeutung als <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge zu,<br />

die sich - wie bereits gezeigt - jedoch auch auf die Wahrnehmung <strong>der</strong> Ziele <strong>im</strong> Rahmen des B-Plan-<br />

Verfahrens auswirkt (vgl. Abb. 150, 151 und 140).<br />

Weitere Abhängigkeiten wurden nicht festgestellt.<br />

4.6.3. Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Landschaftspflege<br />

Ziele von Naturschutz und<br />

In Abbildung 152 wird dargestellt, inwieweit die <strong>im</strong> Rahmen des Planungsprozesses <strong>der</strong> verbindlichen<br />

Bauleitplanung wahrgenommenen Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege <strong>im</strong> Planergebnis<br />

keine Berücksichtigung finden, d. h. „weggewogen“ werden. Im Mittel sind dies 1,36 Ziele bei einem<br />

Standardfehler von 0,3. Die Mittelwertdifferenz zur Flächennutzungsplanung von ca. 1,3 Zielen ist<br />

signifikant (MANN-WHITNEY-U-Test, p = 0,039). Somit werden in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in geringerem<br />

Umfang Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege „weggewogen“ als in <strong>der</strong><br />

Flächennutzungsplanung.<br />

Der Modalwert liegt bei einer linkssteilen Verteilung bei 0 Zielen, d. h. die Fallkonstellation, dass kein<br />

„Wegwägen“ erfolgt, kommt in <strong>der</strong> rheinland-pfälzischen Praxis mit Abstand am häufigsten vor (45,5 %<br />

<strong>der</strong> Fälle). Die Standardabweichung von 1,75 deutet an, dass eine gewisse Streuung vorliegt. Nur in<br />

einzelnen Fällen werden bis zu 6 wahrgenommene Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege in<br />

den Bebauungsplänen nicht berücksichtigt.<br />

Häufigkeit<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

45,5 %<br />

18,2 %<br />

15,2 %<br />

12,1 %<br />

3,0 %<br />

6,1 %<br />

0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 % 0,0 %<br />

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13<br />

Anzahl <strong>der</strong> Ziele<br />

n = 33<br />

Mittelwert = 1,36<br />

Standardfehler des Mittelwertes = 0,30<br />

Standardabweichung = 1,75<br />

Abb. 152: Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong><br />

Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

105


Die Frage, inwieweit bei <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung wahrgenommener Ziele systematisch bedingte<br />

Unterschiede zwischen den einzelnen Teilzielen bestehen, wird in Abbildung 153 gezeigt. Während bei<br />

den beiden „klassischen“ Naturschutzzielsetzungen „nachhaltige Sicherung <strong>der</strong> Lebensraumfunktion für<br />

Flora und Fauna“ sowie „nachhaltige Sicherung <strong>der</strong> Naturerlebnis- und Erholungsfunktion“ in keinem<br />

Fall eine Nichtberücksichtigung wahrgenommene Belange erfolgte, kam dies bei <strong>der</strong> „nachhaltigen<br />

Sicherung <strong>der</strong> Lärmschutzfunktion“ (27,3 % <strong>der</strong> Fälle) am häufigsten vor. Der Q-Test von COCHRAN<br />

bestätigt die Forschungshypothese, dass insoweit Unterschiede zwischen den Zielen bestehen, mit einer<br />

Irrtumswahrscheinlichkeit von 0,5 %.<br />

Häufigkeit<br />

106<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

0,0 %<br />

n = 33 Cochrans Q-Test: p = 0,005<br />

0,0 %<br />

6,1 %<br />

12,1 %<br />

15,2 %<br />

18,2 %<br />

3,0 %<br />

LRF NEF LKF EWF BEF GSF GNF ARF WDF FSF KBF LUF LSF<br />

Teilziele<br />

Abb. 153: Nichtberücksichtigung spezifischer wahrgenommener Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in<br />

<strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz<br />

Einflussfaktoren, welche die (relativ geringe) Variation <strong>der</strong> Nichtberücksichtigung wahrgenommener<br />

Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege in <strong>der</strong> Bebauungsplanung in Rheinland-Pfalz in<br />

signifikanter Weise zu erklären <strong>im</strong> Stande sind, wurden nicht gefunden.<br />

9,1 %<br />

15,2 %<br />

12,1 %<br />

12,1 %<br />

6,1 %<br />

27,3 %


4.6.4. Abwägung<br />

Für die verbindliche Bauleitplanung wurden <strong>im</strong> Rahmen dieser Untersuchung lediglich<br />

Abwägungsdefizite und Verstöße gegen striktes Recht festgestellt. Letztere traten in 22 Fällen auf.<br />

Insgesamt waren mindestens 23 Fälle abwägungsfehlerhaft, nicht jedoch nichtig. Die häufigsten Verstöße<br />

gegen striktes Recht bestehen wegen Nichtbeachtung von FFH-Biotopen sowie wegen Verstoßes gegen §<br />

17 (4) S. 2 LPflG RP, da in <strong>der</strong> Begründung zum Flächennutzungsplan nicht dargelegt wird, wie<br />

Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft vermieden und unvermeidbare Beeinträchtigungen<br />

ausgeglichen werden sollen.<br />

107


108


4.7. Gesamteinschätzung <strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> örtlichen <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong><br />

Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung<br />

Die örtliche <strong>Landschaftsplanung</strong> entfaltet in erheblichem Maße positive Wirkungen gegenüber <strong>der</strong><br />

Bauleitplanung. Sie trägt in entscheidendem Maße dazu bei, dass die vorbereitende und verbindliche<br />

Bauleitplanung die Belange des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege nicht nur <strong>im</strong> Planungsprozess<br />

als abwägungsrelevant erkennt, son<strong>der</strong>n auch in ihren Ergebnissen, den Plänen berücksichtigt. Damit trägt<br />

die örtliche <strong>Landschaftsplanung</strong> in erheblichem Maße zu einer umweltverträglichen kommunalen<br />

Entwicklung in Rheinland-Pfalz bei. Im Ergebnis halten sowohl die Landschafts- als auch die<br />

Bauleitplanung des Landes Rheinland-Pfalz jedem Vergleich mit den entsprechenden<br />

Planungsinstrumenten an<strong>der</strong>er Län<strong>der</strong> stand.<br />

Die <strong>Landschaftsplanung</strong> ist in beson<strong>der</strong>er Weise wirkungsvoll, wenn sie fachlich-inhaltlich in hoher<br />

Qualität erarbeitet wird, d. h. wenn die Planung insgesamt nachvollziehbar und begründet ist, Text und<br />

Karten allgemeinverständlich sind, die Struktur des Plans klar und übersichtlich ist sowie ein hohes<br />

grafisches Niveau vorliegt. Beson<strong>der</strong>s bedeutsam ist, dass die <strong>Landschaftsplanung</strong> das gesamte<br />

Zielspektrum <strong>der</strong> Ziele des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege aufbereitet und zu entsprechenden<br />

Erfor<strong>der</strong>nissen und Maßnahmen verdichtet. Eine hohe Bedeutung hinsichtlich <strong>der</strong> Vermittlung<br />

landschaftsplanerischer Inhalte ist <strong>der</strong> Entwicklung von Leitbil<strong>der</strong>n beizumessen. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Auseinan<strong>der</strong>setzung <strong>der</strong> Bauleitplanung mit den landschaftsplanerischen Leitbil<strong>der</strong>n führt <strong>im</strong> Ergebnis zu<br />

einer stärkeren Wahrnehmung und Berücksichtigung <strong>der</strong> Ziele von Naturschutz und Landschaftspflege.<br />

Vor diesem Hintergrund erweist sich die Konzeption des § 17 LPflG RP, wonach kein Bauleitplan ohne<br />

Landschaftsplan erstellt wird, als richtig und zukunftsfähig. „Schlüssel“ für den Erfolg <strong>der</strong> Regelungen<br />

des § 17 sind die Absätze 3 und 4. Demnach sind die Grundlagen und landespflegerischen<br />

Zielvorstellungen <strong>der</strong> Landespflegerischen Planungsbeiträge in den bauleitplanerischen Entscheidungen<br />

zu berücksichtigen und entsprechende Abweichungen von den Planungsträgern zu begründen. Im<br />

Ergebnis führt diese Regelung in den rheinland-pfälzischen Bauleitplänen zu fachlichen Entscheidungen<br />

<strong>der</strong> Kommunen, die den Belangen des Naturschutzes und <strong>der</strong> Landschaftspflege sowie dem Anspruch auf<br />

Umweltverträglichkeit eher gerecht werden als dies in vielen an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Fall ist. Auch<br />

wenn in einzelnen Punkten Verbesserungsmöglichkeiten bestehen (vgl. Kap. 5), hat sich das<br />

Zusammenspiel von Landschafts- und Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz seit <strong>der</strong> Novellierung des LPflG<br />

<strong>im</strong> Jahre 1987 grundsätzlich bewährt.<br />

109


110


5. Resümee - Konsequenzen<br />

Die <strong>Kritische</strong> <strong>Evaluation</strong> <strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung in<br />

Rheinland-Pfalz zeigt, dass den Landespflegerischen Planungsbeiträgen auf <strong>der</strong> Ebene <strong>der</strong> vorbereitenden<br />

wie auch <strong>der</strong> verbindlichen Bauleitplanung in erheblichem Maße signifikante positive Wirkungen auf die<br />

Bauleitplanung beizumessen sind. Die Bauleitplanung profitiert von <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> insoweit, als<br />

sie durch die Berücksichtigung <strong>der</strong> von <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> aufbereiteten Belange des Naturschutzes<br />

und <strong>der</strong> Landschaftspflege umweltverträglicher wird und die natürlichen Lebensgrundlagen in stärkerem<br />

Maße zu sichern hilft, als sie dies ohne die <strong>Landschaftsplanung</strong> als Grundlage erreichen könnte. Das dem<br />

§ 17 LPflG RP zugrunde liegende Konzept, welches durch die Gesetzesnovelle 1987 das Modell <strong>der</strong><br />

Pr<strong>im</strong>ärintegration abgelöst hat, erweist sich als sinnvolle, weil wirksame, Konstruktion.<br />

Mehrere Erfolgskontrollen, die in den vergangenen Jahren <strong>im</strong> Fachgebiet <strong>Landschaftsplanung</strong>,<br />

Landschaftspflege und Naturschutz in unterschiedlichen Kontexten durchgeführt wurden, zeigen, dass ein<br />

wirksames Planungssystem, wie es ganz offensichtlich in Rheinland-Pfalz besteht, insbeson<strong>der</strong>e <strong>im</strong><br />

Vergleich mit an<strong>der</strong>en Bundeslän<strong>der</strong>n, nicht selbstverständlich ist. Daher sollte das wichtigste Ziel sein,<br />

die Funktionsfähigkeit des Planungssystems zu erhalten. Dementsprechend vorsichtig sollte man<br />

Än<strong>der</strong>ungsvorschläge formulieren, soweit sie überhaupt begründbar sind.<br />

Vor diesem Hintergrund sollte beispielsweise von Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> gesetzlichen Grundlagen abgesehen<br />

werden, sofern nicht eindeutig positive Wirkungen für best<strong>im</strong>mte Neuerungen belegt sind.<br />

Aus <strong>der</strong> kritischen <strong>Evaluation</strong> ergeben sich insoweit einige Konsequenzen für Rheinland-Pfalz, als hier<br />

aufgezeigt werden konnte, welche Faktoren in welcher Weise positiv o<strong>der</strong> negativ wirken. An diesen -<br />

wissenschaftlich belegten - Wirkungsmechanismen anknüpfend (und auch nur daran anknüpfend),<br />

können folgende Empfehlungen formuliert werden:<br />

• Sicherstellung/Verbesserung <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong>: Hierzu gehören einerseits<br />

fachliche, aber auch wirtschaftliche Momente. Die Studie hat gezeigt, dass es bereits sehr gute<br />

Landespflegerische Planungsbeiträge gibt, die sich durch starke persuasive Wirkungen gegenüber<br />

<strong>der</strong> Bauleitplanung auszeichnen. Problematisch sind vor allem die weniger guten Beiträge (z. B.<br />

Än<strong>der</strong>ungen), da sie eine geringere Überzeugungskraft haben. Hier bedarf es einer Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Qualitätskontrolle. Mithilfe institutionalisierter Qualitätskontrollen muss ausgeschlossen<br />

werden, dass Landespflegerische Planungsbeiträge erarbeitet werden, die diesen Anspruch<br />

inhaltlich nicht erfüllen können. Dies könnte durch eine stärkere Beteiligung <strong>der</strong> Fachbehörden für<br />

Naturschutz und Landschaftspflege bei <strong>der</strong> Vergabe und Erarbeitung <strong>der</strong> Landespflegerischen<br />

Planungsbeiträge geschehen. Ein weiterer wichtiger Beitrag ist die Qualitätssicherung über<br />

För<strong>der</strong>mittel. Insbeson<strong>der</strong>e kleinere Kommunen mit geringem Haushaltsetat sollten finanziell vom<br />

Land unterstützt werden, wenn sie Interesse haben, Landespflegerische Planungsbeiträge<br />

aufzustellen, denn Qualität setzt fachliche Leistung voraus, die es nicht umsonst geben kann.<br />

Schließlich sollten durch Modellprojekte „Standards“ gesetzt werden, denn gute Beispiele werben<br />

für sich selbst, sofern sie in entsprechen<strong>der</strong> Auflage verfügbar sind. Anzustreben wäre ein<br />

Modellprojekt, welches die Thematik „mehrzielorientierte Leitbildentwicklung“ unter<br />

Einbeziehung mo<strong>der</strong>ner technischer Hilfsmittel (GIS) wie auch entsprechen<strong>der</strong><br />

Mo<strong>der</strong>ationsmethoden aufgreift. Denkbar wäre es, dass die <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong><br />

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112<br />

durch die Diskussion unterschiedlicher Leitbil<strong>der</strong> des Naturschutzes in den Kommunen weiter<br />

effektiviert wird. Das Erfor<strong>der</strong>nis <strong>der</strong> Formulierung von Standards gilt beson<strong>der</strong>s auch für die<br />

verbindliche Ebene, da z. T. signifikante qualitative Unterschiede zwischen den<br />

Landespflegerischen Planungsbeiträgen zum F-Plan und jenen zum B-Plan zuungunsten des<br />

Letzteren bestehen. Wichtige qualitative Parameter <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> sind:<br />

• Vollständige Bearbeitung des gesamten Zielspektrums von Naturschutz und<br />

Landschaftspflege,<br />

• Leitbildentwicklung als Teil des Planungsprozesses,<br />

• die Nachvollziehbarkeit und Begründetheit <strong>der</strong> Planung (Text, Karte und Begründung),<br />

• hohes grafisches Niveau von Layout, Abbildungen, Karten usw.,<br />

• Allgemeinverständlichkeit von Text und Karten,<br />

• Klarheit und Übersichtlichkeit <strong>der</strong> Struktur <strong>der</strong> Planung.<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> Kooperation zwischen Naturschutzverwaltung und Kommunen als<br />

Planungsträger: Insbeson<strong>der</strong>e die <strong>im</strong> Rahmen <strong>der</strong> Bauleitplanung vorzufindenden<br />

Abwägungsfehler, die oft <strong>im</strong> Zusammenhang mit <strong>der</strong> Nichtbeachtung von Planungsleitsätzen, d. h.<br />

zwingen<strong>der</strong> (naturschutzrechtlicher) Regelungen stehen, zeugen davon, dass den Kommunen<br />

best<strong>im</strong>mte Sachverhalte nicht bekannt sind o<strong>der</strong> sie sich - mangels Überzeugung - darüber<br />

hinwegsetzen. Diese Problemfel<strong>der</strong> sollten mittels Informationsaustausch und Kommunikation<br />

zwischen den zuständigen Stellen angegangen werden. Die Bauleitplanung in Rheinland-Pfalz<br />

schneidet <strong>im</strong> Bundesvergleich - was die Wahrnehmung und Berücksichtigung von<br />

Naturschutzbelangen betrifft - relativ gut ab. Dennoch bestehen zahlreiche<br />

Verbesserungsmöglichkeiten. Die Kommunen sollten - als Träger <strong>der</strong> Bauleitplanung - vor allem<br />

die sich durch die <strong>Landschaftsplanung</strong> ergebenden Chancen, die Bauleitplanung<br />

umweltverträglicher zu machen, noch besser nutzen als in <strong>der</strong> Vergangenheit.<br />

• Verbesserung <strong>der</strong> fachlichen Kooperation zwischen den Regierungsbezirken/Regionen: Dies<br />

erscheint erfor<strong>der</strong>lich, um die auf <strong>der</strong> verbindlichen Ebene in <strong>der</strong> Planungspraxis festzustellenden<br />

Differenzen zu beheben.<br />

• Erfolgskontrolle als regelmäßiges Monitoring: Vielfach ergeben sich durch das komplexe<br />

Zusammenspiel verschiedener rechtlicher Materien - Bundesrecht, Landesrecht, Bauplanungsrecht,<br />

Naturschutzrecht usw. - und vor allem durch Gesetzesän<strong>der</strong>ungen neue Situationen. Vor diesem<br />

Hintergrund bleiben die Ergebnisse von Erfolgskontrollen nicht auf Dauer aktuell. Daher bedarf es<br />

<strong>der</strong> regelmäßigen Kontrolle <strong>der</strong> <strong>Wirksamkeit</strong> <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong>. („Wie haben sich die<br />

Än<strong>der</strong>ungen des BauGB ausgewirkt?“)


• Erweiterung von Erfolgskontrollen <strong>der</strong> <strong>Landschaftsplanung</strong> auf an<strong>der</strong>e Adressaten: Da<br />

aufgrund dieser Untersuchung lediglich positive Wirkungen gegenüber <strong>der</strong> kommunalen<br />

Bauleitplanung belegt werden können, wäre es sinnvoll, zukünftig auch die Wirkungen <strong>der</strong><br />

<strong>Landschaftsplanung</strong> gegenüber an<strong>der</strong>en Adressaten, wie z. B. <strong>der</strong> Wasser-, Forst- und<br />

Landwirtschaft zu untersuchen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Erfolgskontrolle <strong>der</strong><br />

Umsetzung <strong>der</strong> in den Bebauungsplänen festgesetzten Maßnahmen, da nicht nur relevant ist, ob<br />

landschaftsplanerische Inhalte in an<strong>der</strong>e Planungsinstrumente transferiert und dort ggf.<br />

berücksichtigt werden, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Erfolg <strong>der</strong> Umsetzung vor Ort bedeutsam ist.<br />

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6. Literatur<br />

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GRUEHN, D. & KENNEWEG, H. (2001): Anfor<strong>der</strong>ungen und Perspektiven zur Weiterentwicklung <strong>der</strong><br />

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