PDF-Download - Hohe Tauern
PDF-Download - Hohe Tauern
PDF-Download - Hohe Tauern
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Inhaltsverzeichnis<br />
1. Topographie...............................................................................................................3<br />
2. Geschichte.................................................................................................................4<br />
2.1 Schmuggelgeschichte..........................................................................................4<br />
2.2 Die Barmer Hütte.................................................................................................5<br />
3. Klima...........................................................................................................................6<br />
3.1 Hochgebirgsklima des Patscher Tals..................................................................6<br />
3.2 Permafrost............................................................................................................8<br />
4. Wegbeschreibung des Patscher Tals........................................................................9<br />
5. Geologie...................................................................................................................13<br />
5.1 Ostalpin - Das Kristallin der Defereggen Alpen ................................................15<br />
5.2 Geologie des Patscher Tal................................................................................16<br />
6. Vegetation................................................................................................................18<br />
6.1 Allgemein:..........................................................................................................18<br />
6.2 Alm-Dungwiesen:...............................................................................................18<br />
6.3 Bergwald:...........................................................................................................19<br />
6.4 Almwiesen – Bürstlingsrasen:............................................................................20<br />
6.5 Pioniervegetation auf Silikat-Schutt:..................................................................21<br />
6.6 Nivale Stufe:.......................................................................................................22<br />
7. Tourenbeschreibungen............................................................................................23<br />
7.1 Tour: Lenkstein..................................................................................................24<br />
7.2 Tour: Hochgall....................................................................................................25<br />
7.3 Tour: Jägerscharte.............................................................................................26<br />
8. Angrenzende Naturschutzgebiete............................................................................27<br />
9. Literaturverzeichnis..................................................................................................28<br />
10. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis....................................................................29<br />
11 Anhang....................................................................................................................30<br />
11.1 Kontakte...........................................................................................................30<br />
11.2 Artenlisten........................................................................................................31<br />
11.3 Karten...............................................................................................................38<br />
11.4. Fotos...........................................................................................................................40<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Nationalpark <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong> Tirol, Kirchplatz 2, 9971 Matrei i. O.<br />
Autoren: Margit Piber, Gregor Pachmann Volontäre 2006<br />
Fotos & Karten; NPV, Kurzthaler Martin, Piber Margit, Pachmann Gregor
1. Topographie<br />
Das Patscher Tal ist ein Seitental des Hinteren Defereggentals und gehört zum<br />
Gemeindegebiet von St. Jakob i.Def. Das Ost-West ausgerichtete Tal liegt in der<br />
Rieserferner-Gruppe und gehört fast zur Gänze zum Nationalpark <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong>. Auf<br />
der gegenüberliegenden Seite des Talausganges befindet sich die Lasörlinggruppe.<br />
Der Talschluß auf der Riepenscharte stellt die Grenze zwischen Österreich und<br />
Südtirol dar, wo der Nationalpark <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong> in den Naturpark Rieserferner-Ahrn<br />
übergeht (Weitere Karten siehe Anhang 11.3).<br />
Abbildung 1: Der Nationalpark <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong>. Das Patscher Tal befindet sich in etwa im<br />
schwarzen Kasten im Süd-Westen des Nationalparks<br />
Die kürzeste Anreise von Norden mit dem Pkw erfolgt durch den Felbertauerntunnel<br />
in das Iseltal. Bei Huben nach Westen ins Defereggental bis St. Jakob i. Def. und<br />
weiter bis Erlsbach. Kurz dahinter zweigt bei einem Parkplatz eine Mautstraße rechts<br />
ab Richtung Patscher-Alm, wo sich auch der Parkplatz befindet, von wo man am<br />
besten die Wanderung ins Patscher Tal beginnt. Die Straße führt weiter ins hinterste<br />
Defereggental bis Oberhaus, wo sich ein weiterer Parkplatz befindet.<br />
Von Osten fährt man durchs Drautal nach Lienz und weiter durchs Iseltal bis Huben,<br />
wo man wiederum in das Defereggental abbiegt.<br />
Von Italien kommend gelangt man am schnellsten über den Staller Sattel ins<br />
Defereggental und fährt vor Erlsbach links auf die Mautstraße.<br />
Im Patscher Tal fließt der Patscher Bach, bei welchem es sich um einen vom<br />
Gletscher beeinflußten Bach handelt. Vom Menschen wurde der Patscher Bach nur<br />
wenig beeinflußt, da keine permanente Besiedlung an seinem Lauf stattfand, nur die<br />
Barmer Hütte hat ein kleines Durchlaufkraftwerk an seinem Oberlauf.
2. Geschichte<br />
Seit vielen Jahren wird das Patscher Tal almwirtschaftlich genutzt, wobei durch seine<br />
morphologischen Gegebenheiten auch kaum eine andere Nutzung möglich ist. Die<br />
Almgebiete im Patscher Tal, Arvental und Schwarzachtal gehören zum<br />
Gemeindegebiet von St. Jakob i. Def. Trotzdem besitzen und bewirtschaften noch<br />
heute ausschließlich Südtiroler diese Almen. Das Defereggental wurde erst in den<br />
1970er Jahren für Fahrzeuge durch eine Straße über den Staller Sattel und einen<br />
kleinen Fahrweg über das Klammljoch mit Südtirol verbunden.<br />
Es kam nie zu einer Besiedlung des Patscher Tals oberhalb der Almen am<br />
Taleingang, abgesehen von der Barmer Hütte, was so manchem Schmuggler sehr<br />
willkommen war. Wenn die Schuggelroute über den Staller Sattel zu gefährlich<br />
wurde, wichen sie meist auf den beschwerlicheren Weg über das Patscher Tal aus.<br />
Über diese Schmuggeleien gibt es zahlreiche Geschichten, die folgende handelt von<br />
der Barmer Hütte:<br />
2.1 Schmuggelgeschichte<br />
Es fuhr ein Barmer 1959 über Bruneck nach Hause. Dort trifft er auf der Hauptstraße<br />
einen Südtiroler, der ein AV-Abzeichen trägt. Da ihm gerade einfällt, daß die Sektion<br />
Barmen im nächsten Jahr Einweihung der Hütte feiern will, bestellt er bei dem<br />
Unbekannten Wein, beliebige Mengen Südtiroler Roten. Der Winter, Frühling und<br />
Sommer vergehen, das Fest rückt heran. Und siehe da: Über die Riepenscharte<br />
treffen auf der Hütte fünf schwerbeladene Südtiroler ein, jeder mit einem Fäßchen<br />
Wein auf der Kraxe. Die Hüttenwirtin schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.<br />
Sie will mit der Sache nichts zu tun haben. Der Wein wird in den Felsen versteckt.<br />
Guter Rat teuer! Es kommt der Tag der Einweihung. Es wird Wein ausgeschenkt,<br />
ehrlich erworbener Wein aus Osttirol. Es wird mehr Wein ausgeschenkt, Wein aus<br />
Gastgeschenken der Südtiroler, - schließlich auch der Wein aus den Felsen. Es ist<br />
ein so schöner sonniger Tag! Es trinkt der Bezirkshauptmann, der Zollinspektor, der<br />
Gendarmeriechef, der Pfarrer, der Bürgermeister, kurzum alle trinken von dem<br />
geschmuggelten Wein. Dem ist nicht anzumerken, daß er über die Grenze kam. Es<br />
war ein herrlicher Tag. Bleibt nur noch zu berichten, daß zum guten Schluß der<br />
geschmuggelte Wein doch noch teurer kam, als der Wein aus dem Geschäft. Die<br />
Träger wollten nämlich neben dem Kaufpreis ihren Trägerlohn bezahlt haben und<br />
Gefahrenzulage. Weswegen von allen solche "Geschäften " in Zukunft abzuraten ist.<br />
(Quelle: Festschrift 75 Jahre DAV Sektion Barmen "Anekdoten aus der Sektion")
2.2 Die Barmer Hütte<br />
Am 26.8.1900 wurde die Barmer Hütte im Patscher Tal im östlichen Teil der<br />
Rieserferner Gruppe von der DAV-Sektion Barmen eingeweiht. Außerdem wurden die<br />
Wege über die Jägerscharte zum Staller Sattel und über die Roßhornscharte zum<br />
Lenkstein verlängert bzw. neu erstellt. Auch die Erschließung des Hochgall wurde<br />
vorangetrieben.<br />
1956 wurde die Barmer Hütte von einer Lawine komplett zerstört, so dass heute von<br />
der alten Barmer Hütte nur noch ein Teil der Grundmauern am Wegrand zu sehen ist.<br />
Foto 1: Die Barmer Hütte vor der Lawine Foto 2: Die Überreste der Barmer Hütte nach<br />
der Zerstörung<br />
1958 wurde dann die Neue Barmer Hütte an einem neuen und hoffentlich<br />
lawinensicheren Standort auf 2610m eingeweiht. Heute gehört das mit 55<br />
Schlafplätzen ausgestattete Haus zu den wenigen noch nicht überlaufenen<br />
Stützpunkten der Ostalpen und bewahrt dadurch die Ursprünglichkeit einer<br />
Schutzhütte. Seit vielen Jahren halten hier Übungsleiter Kurse für Einsteiger und<br />
Fortgeschrittene aller Altersstufen ab und führen Touren auf die umliegenden Gipfel.<br />
Die nahe gelegene „Koblenzer Wand“ bietet als Klettergarten ein interessantes<br />
Betätigungsfeld mit Routen bis zum 6. Schwierigkeitsgrad. Wer die Hochregion der<br />
Rieserfernergruppe in der kalten Jahreszeit erleben will, der findet im externen<br />
Winterraum Unterschlupf – mit elektrischer Beleuchtung und Bio-Toilette. Der<br />
Winterraum, in dem bis zu fünf Personen Platz finden, ist außerhalb der<br />
Bewirtschaftungszeit ohne Schlüssel zu benutzen.
3. Klima<br />
3.1 Hochgebirgsklima des Patscher Tals<br />
Um das Klima für das Patscher Tal beschreiben zu können ist es notwendig Daten<br />
über Temperatur, Niederschlag, Schneeverhältnisse und die Dauer der<br />
Schneebedeckung von einer nahe gelegenen Messstation einzuholen. Da aus dem<br />
Patscher Tal und auch aus dem Hinteren Defereggental keine Messdaten vorliegen,<br />
wurden die Messdaten der Messstation St. Jakob i. Def. herangezogen. Der Ort St.<br />
Jakob i. Def. befindet sich nur ein paar Kilometer östlich des Patscher Tals und daher<br />
sind keine signifikante Abweichung der Daten anzunehmen. Nur im Punkt<br />
Temperatur ist zu bedenken, dass sie mit ansteigender Höhe immer um einem<br />
bestimmten Wert abnimmt. Dieser Wert hängt wiederum von der Art der vertikalen<br />
Luftschichtung ab, dabei kann man von einem Wert von 0,7°C/hm ausgehen. Weiters<br />
nimmt der Niederschlag bei zunehmender Höhe, im Gebirge, durch Konvektion und<br />
Stauwirkung mit 55mm/hm zu.<br />
Bei den nachfolgenden Messdaten handelt es sich um Werte aus der Messstation St.<br />
Jakob i. Def. (1410m). Die Messwerte wurden in einem Zeitraum von 30 Jahren<br />
(1951-1980) aufgezeichnet (Quelle: ÖGMG, 1988).<br />
Temperatur<br />
Die Temperaturkurve für St. Jakob i. Def. zeigt deutliche Unterschiede zwischen<br />
Sommer und Winter. Fünf Monaten mit einer mittleren Temperatur unter dem<br />
Gefrierpunkt weisen hier auf ein sehr raues Klima hin. Erklärbar ist dies einerseits<br />
durch die Höhenlage von 1410m und andererseits durch die West-Ost Ausrichtung<br />
des Tales, welche eine geringe Sonnenscheindauer in den Wintermonaten bedingt.<br />
Das Patscher Tal ist ebenfalls ein West-Ost ausgerichtetes Tal, wodurch die<br />
minimierte Sonnenscheindauer im Winter ein ausschlaggebender Faktor für die<br />
niedrige Temperatur darstellt. Deutlich zu erkennen ist auch der rasche<br />
Temperaturanstieg zwischen März und April. In diesem Zeitraum fällt auch der<br />
Beginn der Schneeschmelze und das damit verbundene Ansteigen des Abflusses der<br />
Schwarzach. Die Jahresschwankung (Temperaturdifferenz zwischen des im<br />
Durchschnitt wärmsten und kältesten Monats) der Temperatur liegt in St. Jakob i. Def.<br />
bei ca. 18 °C. Diese Jahresschwankung nimmt mit zunehmender Höhe noch mehr<br />
ab. Der Tiefste Punkt im Patscher Tal, die Patscheralm, befindet sich auf 1620m, also<br />
deutlich höher (ca. 200m) als die Messstation in St. Jakob.<br />
Niederschlag<br />
Der durchschnittliche Jahresniederschlag, welcher in der Messstation St. Jakob i.<br />
Def. gemessen wird, beträgt 1044mm. Man sieht sehr deutlich die Verteilung der<br />
größten Niederschlagsmengen in den Sommermonaten. Erklärbar ist dies durch die<br />
im Sommer vorherrschende Konvektionsbewölkung (durch starke Erwärmung<br />
aufsteigende Bewölkung) mit Stau im Gebirge. Allgemein kann man sagen, dass der<br />
meiste Niederschlag bei sommerlichen Gewittern und Starkregen fällt. Die
Niederschlagsminima liegen im Spätwinter, der auch als Zeitraum mit den stabilsten<br />
Wetterlagen sowie der längsten Sonnenscheindauer gilt.<br />
Nicht die Anzahl der Niederschläge sondern die Intensität der Niederschläge ist ein<br />
ausschlaggebender Faktor für die Vegetation. Es zeigt sich dabei sehr deutlich, dass<br />
das Defereggental von einer südlichen Wetterlage (z.B. bei Tiefs über dem<br />
westlichen Mittelmeer) sehr stark beeinflusst wird, deren Häufigkeit sich vor allem im<br />
September erhöht.<br />
Die Temperatur und der Niederschlag sind die beiden wichtigsten Parameter für den<br />
Schneefall. Aus den Jahren 1971-1980 sollen nun die Mittelwerte der<br />
Schneebedeckung und die Summen der Neuschneehöhen dargestellt werden, da die<br />
Schneedeckendauer entscheiden für die Vegetationsperiode ist.<br />
Tabelle 1: Schneedeckendauer und Höhe in St. Jakob i. Def.<br />
Schneebedeckung von 1971-1980<br />
Mittelwert Maximum Minimum<br />
Schneedeckendauer<br />
16.Okt. bis 5.Mai<br />
11.Sep. (1976)<br />
10.Juni (1974)<br />
18.Nov. (1975)<br />
7. Apr. (1971)<br />
Summe der<br />
Neuschneehöhe<br />
385 cm 562 cm (1979) 250 cm (1971)<br />
(Quelle: BMf.LFW, 1983)<br />
Der Luftdruck nimmt in erster Linie mit der Höhe ab. Dabei ist auch die Temperatur<br />
nicht zu vergessen, da sich warme Luft mehr ausdehnt, als kalte. Der Normalluftdruck<br />
auf Meeresniveau beträgt 1013,76hPa. Der Sauerstoffpartialdruck beträgt dabei<br />
212,3hPa, auf 3000m beträgt dieser Wert nur mehr 139,5hPa.
3.2 Permafrost<br />
Oberhalb der Barmer Hütte, welche sich<br />
auf 2610 m befindet, bis hin zur<br />
Riepenscharte sind deutliche Anzeichen<br />
von Permafrost zu erkennen. Permafrost<br />
(oder Dauerforstboden) beschreibt einen<br />
Temperaturzustand des Untergrundes, bei<br />
dem eine Temperatur von weniger als 0°C<br />
zumindest einen Sommer überdauert.<br />
Wenn dort Wasser vorhanden ist, tritt es<br />
also in gefrorenem Zustand auf. Dieses<br />
Untergrundeis ist der Schlüssel zum<br />
gegenständlichen Problem: Wasser<br />
vergrößert bekanntlich sein Volumen beim<br />
Gefrieren und dieser Vorgang kann die<br />
Gesteinstrümmer – etwa in einer<br />
Schutthalde – auseinander pressen oder<br />
der Schwerkraft folgend in eine<br />
Kriechbewegung versetzen. Das Eis festigt<br />
den Schutt und auf diese Weise Hänge<br />
und Blockgrate. Damit wird leicht<br />
verständlich, wie die Erhöhung der<br />
Temperaturen auf Grund des<br />
Klimawandels wirkt: Der Anstieg der<br />
Foto 3: Abtauender Permafrostboden auf dem<br />
Weg von der Barmer Hütte zur Riepenscharte<br />
mittleren Lufttemperatur, in den österreichischen Alpen um mehr als 1,5° C seit der<br />
Mitte des 19. Jhd., teilt sich, wenn auch verzögert, dem Untergrund mit. Dieser<br />
erwärmt sich ebenfalls, verändert seine physikalischen Eigenschaften und bei<br />
Überschreitung von 0° C schmilzt das Eis. Die Folge ist ein Einsinken der Oberfläche<br />
(Setzung) durch den Volumenverlust und die Entfestigung des Lockergesteins, was<br />
bei entsprechender Steilheit des Geländes zu Steinschlag oder Felsstürzen führen<br />
kann. Dieses Phänomen ist auf dem Weg von der Barmer Hütte bis zur<br />
Riepenscharte gut beobachtbar. An der linken Seite des Tals sind immer wieder<br />
Steinschläge zu beobachten, was aber keine potenzielle Gefahr für den Wanderer<br />
darstellt, da der Weg auf der rechten Talseite verläuft. Die langsame Setzung und<br />
das Kriechen des Permafrost (meist in der Größenordnung von wenigen Dezimetern<br />
pro Jahr) stellt in diesem Bereich aber auch für den Weg selbst ein erhebliches<br />
Problem dar. Im Moment ist der Weg in einem sehr schlechten Zustand und eine<br />
Neuanlegung des Weges weiter oben auf der rechten Seite des Tales wird notwendig<br />
sein, um eine langfristige Stabilität des Weges zu gewährleisten.
4. Wegbeschreibung des Patscher Tals<br />
Karten siehe Abbildung 2 in Abschnitt 7 oder im Anhang 11.3.<br />
Ausgangspunkt der Wanderung in das Patscher Tal ist der auf 1675m gelegene<br />
Patscheralm Parkplatz, wo der Patscher Bach in die Schwarzach mündet.<br />
Der Weg in das Patscher Tal quert die Schwarzach oberhalb der Mündung des<br />
Patscher Bachs. Am Beginn des Weges befindet sich das Alpengasthaus<br />
Patscherhütte und die Patscheralmhütten, die von Schiefer und Tonalit Grobblöcken<br />
durchsetzten Almweiden umgeben sind. Diese künstlich geschaffene und durch<br />
Beweidung offen gehaltene Vegetationsgesellschaft ersetzt den natürlich<br />
vorkommenden Lärchen-Zirben-Wald. Es kommen typische Wiesenpflanzen wie<br />
Scharfgarbe, Hirtentäschel und Hahnenfuß vor. Zusätzlich treten Stickstoffzeiger<br />
(Kuhmist wirkt als Dünger!) wie Brennessel und Alpen-Ampfer auf.<br />
Foto 4: Schweine auf der Patscher Alm<br />
Nach den Hütten kommt es zu einer Weggabelung der Wege 89, 111 und 112. Der<br />
Weg 89 führt talauswärts über Erlsbach nach St. Jakob i. Def. Der Weg 111 führt<br />
über Oberhaus, die Seebachalm und die Jagdhausalmen aufs Klammljoch und weiter<br />
nach Südtirol. Der Weg 112 führt ins Patscher Tal zur Barmer Hütte und im weiteren<br />
Verlauf ist der Aufstieg zum Hochgall möglich. Der Weg ins Patscher Tal führt einen<br />
relativ steil ansteigenden Forstweg durch die Almweide hinauf.<br />
Bei ca. 1800m geht die Almweide in einen Bergwald über. Im Gebiet des<br />
angrenzenden Hinteren Defereggentals befindet sich der größte Zirbenbestand der<br />
Ostalpen. Im Patscher Tal dagegen stellt das Auftreten von Lärchen eine<br />
Besonderheit dar. Es kommen typische Arten des Lärchen-Zirbenwaldes vor:<br />
Rostalpenrose, Heidelbeere, Waldstorchschnabel, Walderdbeere und Meisterwurz.<br />
Die Grünerle ist ein eindeutiger Feuchte-Zeiger, kommt aber genauso an offenen<br />
Standorten vor. Lärchen wie Zirben bilden obligatorisch Wurzelmykorrhiza: Der<br />
Elfenbein-Röhrling (nicht gefunden) ist ein möglicher Mykorrhizapartner der Zirbe, der<br />
Goldröhrling einer der Lärche. Außerdem sind viele Flechten, v.a die besonders<br />
empfindlichen Bartflechten an den Bäumen zu sehen, was auf eine sehr gute<br />
Luftqualität schließen lässt. Weiter oben lichtet sich der Wald immer mehr auf, so
dass zwischen einzelnen Bäumen größere offene Standorte mit ihren typischen Arten<br />
auftreten. In diesem Bereich kommt es zu einer Veränderung des vorherrschenden<br />
Gesteins, der Paragneis geht in granitisches Gestein über, das in diesem Fall als<br />
Tonalit bezeichnet wird und zum Rieserferner Pluton gehört. Dieses plutonische<br />
Gestein erstreckt sich entlang des gesamten Patscher Tals, über den Hochgall bis<br />
nach Südtirol. Der Gesteinswechsel findet im Bereich des Wasserfalls statt, welcher<br />
sich direkt am Weg befindet. In diesem Bereich treten zum ersten Mal schwarze<br />
Flecken auf dem Gestein auf. Diese schwarzen Flecken sind auf Tintenstrichalgen<br />
zurückzuführen und sind auch an den steilen Felswänden entlang des Weges immer<br />
wieder zu beobachten.<br />
Die Forststraße führt weiter entlang des Patscher Bachs und die Bäume (Lärche und<br />
Zirbe) und Sträucher (Alpenrose und Wacholder) weichen an die Hänge zurück. Der<br />
nun relativ flach weiterführende Weg verläuft auf ca. 2000m über einen<br />
wunderschönen Talboden. Hier wird auch schön der Unterschied zwischen der<br />
Wetterseite (Graufärbung) und der normalen Rindenfärbung (rot) der Lärchen<br />
sichtbar (siehe Foto 5).<br />
Foto 5: Lärche mit roter Rinde und<br />
grauer Wetterseite<br />
Foto 6: Der Patscher Bach<br />
Hier häufig vorkommende Arten sind z.B. der Steinquendel, Frauenmantel, Gold-<br />
Pippau, kugelige Teufelskralle, gewöhnliches Leimkraut, verschiedene<br />
Glockenblumenarten, Augentrost und Eisenhutarten. Einige der Rasengesellschaften<br />
sind als Bürstlingsrasen ausgewiesen. Zwar kommt hier der Bürstling vor, aber viele<br />
der charakteristischen Arten fehlen. Die hier vorkommennden Arten sind nicht nur für<br />
den Bürstlingsrasen typisch. Zusätzlich kommen hier besonders viele Flechten (v.a.<br />
Landkartenflechte, Rentierflechte und Isländisch Moos) vor.<br />
Der Weg verläuft weiterhin relativ gleichförmig entlang des Baches auf dem<br />
Talboden. Nach links zweigt ein kleiner Jägersteig ab, der den Bach quert, sich aber
dann schnell im Gelände verliert. Der Forstweg führt weiter, direkt in die Kernzone<br />
des Nationalparks bis zur Talstation der Materialseilbahn der Barmer Hütte, wo sich<br />
auch in etwa die Waldgrenze befindet.<br />
Danach wird das Gelände immer unwegsamer und der Weg führt über Tonalit Geröll<br />
wieder steil aufwärts und erfordert deswegen Trittsicherheit auf dem gesamten<br />
weiteren Weg. Die Vegetation ändert sich deutlich, hin zu einer Vielzahl von<br />
Pionierpflanzen und Schuttdeckern: Einblütiges Hornkraut, Alpenmargerite,<br />
gewöhnlicher Seidelbast, kriechende Nelkenwurz, Alpensäuerling, Greiskrautarten<br />
und wie im gesamten Wegverlauf viele Steinbrecharten. Bei der Alten Barmer Hütte,<br />
von der nur mehr die Grundmauern erhalten sind, gibt es wiederum eine<br />
Weggabelung. Nach rechts zweigt ein Weg über die Roßhornscharte Richtung<br />
Lenkstein ab. Richtung Talschluss des Patscher Tals verläuft der Weg weiter über die<br />
Riepenscharte nach Südtirol, während der Weg zur schon in der Nähe sichtbaren<br />
Neuen Barmer Hütte nach links abzweigt.<br />
Foto 7: Geröllweg zur Barmer Hütte<br />
Die Barmer Hütte gehört zur Sektion Barmen des DAV und hat von Mitte Juni bis<br />
längstens Ende September geöffnet. Außerhalb der Bewirtschaftungszeit steht ein<br />
Winterraum zur Verfügung. Die auf 2610m gelegene Hütte bietet Schlafmöglichkeiten<br />
für ca. 50 Personen.<br />
Der Weg von der Barmer Hütte Richtung Riepenscharte ist zur Zeit in einem sehr<br />
schlechten Zustand. Dies ist vor allem auf das Auftauen des Permafrostes<br />
zurückzuführen. Auf dem steilen, sich links befindenden Hang kommt es immer<br />
wieder zu Steinschlägen, die man oft beobachten kann. Auf der Riepenscharte<br />
befindet sich der Talschluß des Patscher Tals mit einem herrlichen Ausblick auf den<br />
Antholzer-See. Auf dem Weg kann man die karge Vegetation der nivalen Stufe<br />
beobachten, die aber viele gemeinsame Arten mit der Schuttvegetation hat. Auch<br />
existiert nur ein fließender Übergang, keine scharfe Trennung der<br />
Vegetationsgruppen. So kommen hier auch das einblütige Hornkraut, die kriechende<br />
Nelkenwurz, der Alpensäuerling und der blaue Speik, sowie Gämswurz-Greiskraut
und verschiedene Steinbrecharten vor. Allerdings gibt es auch einige Arten, die nur in<br />
großen Höhen vorkommen, wie der Gletscher-Hahnenfuß und das stängellose<br />
Leimkraut.<br />
Foto 8: Die Barmer Hütte, im Hintergrund die Mittlere Ohrenspitze
5. Geologie<br />
Die Alpen sind ebenso wie alle anderen Gebirge der Erde das Produkt eines<br />
Wechselspieles zwischen endogenen, im Erdinneren wirksamen Kräften (Prozesse<br />
der Plattentektonik) und exogenen, an der Erdoberfläche wirksamen Kräften<br />
(Prozesse der Verwitterung und Erosion). Die gesamte Geologie der Alpen lässt sich<br />
in vier große geologisch-tektonische Zonen untergliedern, das Helvetikum, das<br />
Penninikum, das Ostalpin und das Südalpin.<br />
In den <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong> tritt das tiefste tektonische Stockwerk, das Penninikum, unter<br />
den ostalpinen Decken fensterartig zu Tage. Das sogenannte <strong>Tauern</strong>fenster ist das<br />
größte tektonische Vorkommen des Penninikums in den Ostalpen. Es erstreckt sich<br />
vom Brenner bis zum Katschberg über eine Länge von etwa 120 km und einer Breite<br />
zwischen 40 und 60 km.<br />
Die wichtigsten geologischen Baueinheiten des <strong>Tauern</strong>fensters sind der Zentralgneis,<br />
das Alte Dach, die Habachserie und die Obere Schieferhülle. Der Zentralgneis<br />
befindet sich im Zentrum des <strong>Tauern</strong>fensters und umfasst Augen- und Fasergneise.<br />
Der Zentralgneis bildet den tektonisch tiefsten Teil des <strong>Tauern</strong>fensters und wird von<br />
Gesteinen der Schieferhülle, sowie vom Alten Dach zwiebelartig eingehüllt. Die<br />
Untere Schieferhülle (Habachformation) besteht aus Gneisen, Schiefern, Praseniten<br />
und Amphiboliten. Das Alte Dach besteht aus ähnlichen Gesteinen wie die<br />
Habachserie und enthält möglicherweise noch ältere Schiefer und Gneise. Bei der<br />
Oberen Schieferhülle handelt es sich um die jüngsten Gesteine des <strong>Tauern</strong>fensters,<br />
sie besteht vor allem aus Glimmerschiefern, Quarziten und Marmoren.<br />
Rund um das <strong>Tauern</strong>fenster liegen verschiedene jüngere geologische Einheiten, die<br />
auch die restlichen Ostalpen aufbauen, die so genannten Ostalpinen Decken.<br />
Abbildung 2: Übersichtskarte mit den wichtigsten geologischen Baueinheiten des <strong>Tauern</strong>fensters<br />
(Penninikum) und seiner Umrahmung. Quelle: KRAINER (2005).<br />
Tabelle 2: Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten geologischen Prozesse,<br />
welche seit der Entstehung der Erde in den <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong> abgelaufen sind.
Zeitalter Periode Epoche<br />
Känozoikum<br />
(Erdneuzeit)<br />
Mesozoikum (Erdmittelalter)<br />
Paläozoikum (Erdaltertum)<br />
Präkambrium<br />
Jungpaläozoikum<br />
Alt-paläozoikum<br />
Neogen<br />
Paläogen<br />
Kreide<br />
Jura<br />
Trias<br />
Perm<br />
Karbon<br />
Devon<br />
Silur<br />
Ordovizium<br />
Kambrium<br />
Proterozoikum<br />
Archaikum<br />
Hadaikum<br />
Quelle: STÖHR (2006)<br />
Holozän<br />
Pleistozän<br />
Pleistozän<br />
Miozän<br />
Oligozän<br />
Eozän<br />
Paäozän<br />
Oberkreide<br />
Unterkreide<br />
Malm<br />
Dogger<br />
Lias<br />
Rhät<br />
Nor<br />
Karn<br />
Ladin<br />
Anis<br />
Skyt<br />
Zechstein<br />
Rotliengendes<br />
Stefan<br />
Westfal<br />
Namur<br />
Visè<br />
Tournais<br />
Ober-<br />
Mittel-<br />
Unter-<br />
Ober-<br />
Unter-<br />
Ober-<br />
Unter-<br />
Ober-<br />
Mittel-<br />
Unter-<br />
Mill.<br />
Jahre<br />
0<br />
Wichtige geologische Prozesse in den <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong><br />
Abschmelzen der riesigen Eismassen<br />
Eiszeit, mehrere große Vereisungsphasen<br />
1,8 Aufwölbung und Heraushebung des <strong>Tauern</strong>fensters,<br />
„Alpine Klüfte“; Intrusion des Rieserferner Plutons,<br />
Ganggesteine im Altkristallin; jungalpidische<br />
Metamorphose<br />
Deckenbildung)<br />
und Gebirgsbildung (Faltung,<br />
23<br />
65 Alpidische Metamorphose und Gebirgsbildung,<br />
Subduktion des Penninschen Ozeans<br />
145<br />
199<br />
Starke Dehnungstektonik und Absenkung, Öffnung des<br />
Penninischen Ozeans, Ablagerung von<br />
Tiefseesedimenten, Bildung ozeanischer Kruste (heute<br />
Prasinit, Serpentinite oder Ober Schieferhülle)<br />
Flaches Schelfmeer (Thetys) Ablagerung von Kalken und<br />
evaporitischen Gesteinen (Gips), sowie tonig-siltigen<br />
Sedimenten (Seidlwinkl-Trias)<br />
251 Bruchtektonik, Ablagerung von Kiesen und Sanden<br />
(Wustkogelserie)<br />
299<br />
Intrusion granitischer und tonalitischer Schmelzen (heute<br />
Zentralgneis) in die Gesteine des Alten Daches und der<br />
Habachserie<br />
Variszische Metamorphose und Gebirgsbildung<br />
359<br />
416<br />
443<br />
488<br />
542<br />
2500<br />
4000<br />
Metamorphose im Altkristallin der Schobergruppe,<br />
Intrusion von Graniten (heute Orthogneise)<br />
Altkaledonische Metamorphose im Altkristallin der<br />
Deferegger Alpen<br />
Entstehung der Gesteine der Habachserie und des Alten<br />
Daches<br />
Älteste Fossilien Acritachen aus Gesteinen der<br />
Habachserie<br />
ca<br />
4800 Entstehung des Planetensystems
5.1 Ostalpin - Das Kristallin der Defereggen Alpen<br />
Das Kristallin der Deferegger Alpen sowie auch das Gebiet rund um das Patscher<br />
Tal, gehört geologisch zum so genannten Ostalpin.<br />
In den Deferegger Alpen finden die Gesteinseinheiten der Schobergruppe ihre<br />
westliche Fortsetzung, wobei ebenfalls zwei geologische Einheiten unterschieden<br />
werden.<br />
Die Nordeinheit umfasst den Bereich nördlich des Deferegger Tales<br />
(Lasörlinggruppe) und besteht ähnlich wie die Schobergruppe aus verschieden Typen<br />
von Glimmerschiefern und Paragneisen mit eingeschalteten mächtigen Orthogneisen.<br />
Am Südrand dominieren Biotitschiefer, Zweiglimmerschiefer und Paragneise mit<br />
eingeschalteten Amphiboliten, Kalkmarmoren, Graphitschiefern und Quarziten.<br />
Die Gesteine der Nordeinheit zeigen eine mehrphasige metamorphe Überprägung:<br />
eine spätvariszische Metamorphose vor ungefähr 300 Mill. Jahren und eine<br />
jungalpidische Metamorphose vor 15-30 Mill. Jahren.<br />
Die Grenze zwischen Nordteil und Südteil bildet eine große Störung, die entlang der<br />
Linie Ainet-St.Jakob-Stallersattel verläuft und als Deferegger-Antholzer-Valser Linie<br />
(DAV) bezeichnet wird. Südlich der Störung folgt die auf die Gesteine der Nordeinheit<br />
steil aufgeschobene Südeinheit, die sich ebenfalls von der Schobergruppe nach<br />
Westen verfolgen lässt und auch aus ähnlichen Gesteinen aufgebaut ist. In einer<br />
mächtigen Paragneis-Glimmerschieferserie (Biotit-Plagioklasgneise, teilweise mit<br />
Sillimanit, sowie Staurolith, Granat und Disthen) sind Eklogite, Amphibolite und<br />
Marmore eingeschaltet. Im Westabschnitt (Südtirol) liegen in dieser Serie auch<br />
mächtige Orthogneise.<br />
Das Intrusionsalter der Orthogneise liegt bei rund 434 Mill. Jahren. In der Südeinheit<br />
konnte bisher eine alpidische Metamorphose nicht nachgewiesen werden. Die<br />
Aufschiebung der Südeinheit auf die Nordeinheit erfolgte vermutlich vor rund 300 Mill.<br />
Jahren (variszisch) und ging mit einer schwach metamorphen Überprägung einher.<br />
Im Süden wird das Altkristallin der Deferegger Alpen vom Thurntaler Quarzphyllit<br />
begrenzt. Vor rund 30 Mill. Jahren (im Oligozän) ist in der benachbarten Rieserferner<br />
Gruppe in die altkristallinen Gesteine ein mächtiger Tonalitpluton eingedrungen, und<br />
zwar in die biotitreiche Gesteinsserie am Südrand der Nordeinheit. An der Grenze<br />
zum Nebengestein zeigt der Tonalitpluton eine rund 100 m breite Kontaktzone, in der<br />
die benachbarten Gesteine durch die Intrusion tonalitischer Gesteinsschmelzen bei<br />
Temperaturen von rund 600 °C kontaktmetamorph überprägt wurden. Im Zuge dieser<br />
Kontaktmetamorphose wurden in der inneren Zone, wo die höchsten Temperaturen<br />
herrschten, die Minerale Cordierit und Sillimanit neu gebildet, nach außen hin bei<br />
abnehmender Temperatur Grossular, Diopsid, Andalusit und Wollastonit, und ganz<br />
am Rande Zoisit und Epidot. Die nicht verschieferten Gesteine dieser Kontaktzone<br />
werden als Hornfels bezeichnet (Cordierit-Sillimanit-Hornfels etc.)<br />
Die Tonalite des Rieserferner Plutons bauen unter anderen den Gipfel des Hochgalls<br />
und der Barmer Spitze auf, sind in der Umgebung der Barmer Hütte aufgeschlossen,<br />
auch der Bereich um die Große Ohrenspitze und Almer Horn bis zum Frattenwald<br />
besteht aus Tonalit. Der Tonalitzug verschmälert sich bei Ladstatt und zieht auf der<br />
nördlichen Talseite noch einige Kilometer nach Osten, wechselt dann auf die südliche<br />
Talseite und lässt sich als schmaler Gesteinsstreifen bis in das Iseltal verfolgen.
Darüberhinaus wird das Altkristallin der Deferegger Alpen ebenso wie jenes der<br />
benachbarten Schobergruppe oder der Kreuzeckgruppe von zahlreichen<br />
jungalpidischen porphyritischen Gängen durchschlagen.<br />
5.2 Geologie des Patscher Tal<br />
Wie bereits erwähnt besteht das Patscher Tal hauptsächlich aus Plutoniten die zum<br />
Rieserferner Pluton gehören. Prinzipiell unterscheidet man zwischen Vulkaniten und<br />
Plutoniten.<br />
Plutonite, die nach Pluto, dem Gott der Unterwelt in der griechischen Mythologie<br />
benannt sind, entstehen in der Tiefe der Erdkruste. Dabei dringt Magma großflächig<br />
in die unteren Teile der festen Erdkruste ein und erstarrt dort allmählich zu relativ<br />
grobkörnigen Gesteinen, den Plutoniten. Auf Grund der sehr langsamen Abkühlung<br />
unter mächtigen Deckenschichten von mehreren tausend Metern können die<br />
Mineralien gut auskristallisieren und erreichen Korngrößen, die mit bloßem Auge gut<br />
zu erkennen sind.<br />
Der Druck von den überlagernden Gesteinspaketen verhindert Gashohlräume,<br />
wodurch Plutonite sehr kompakt wirken und nur ein geringes Porenvolumen<br />
aufweisen. Die Kristalle der Plutonite liegen ohne jede Richtungseinreglung in der<br />
Gesteinsmasse. Die Auskristallisation der verschiedenen Mineralarten aus der<br />
Schmelze erfolgt in einer bestimmten Reihenfolge. Zuerst bilden sich die<br />
Nebengemengteile und Erze, wie Apatit, Titanit, Magnetit und Zirkon, dann folgen die<br />
dunklen Gemengteile Olivin, Augit, Hornblende und Biotit, und zuallerletzt fällt Quarz<br />
aus. Die Feldspäte kristallisieren während der ganzen Abkühlungsphase nach und<br />
nach aus, zunächst die Plagioklase (Anorthit und Albit) und schließlich die<br />
Orthoklase.<br />
Die zuerst ausgeschiedenen Mineralien können wegen des Platzangebots ihre<br />
Kristallform voll entwickeln, die letzten nur noch die übrig gebliebenen Zwickel füllen.<br />
Deshalb ist Feldspat nur gelegentlich ideomorph (eigengestaltig) auskristallisiert.<br />
Quarz hingegen ist in Plutoniten niemals ideomorph ausgebildet.<br />
Wenn man Plutonite heute an der Erdoberfläche oder sogar in den hohen Regionen<br />
der Gebirge findet, dann bedeutet das, dass diese Gesteine von ihrer einstigen<br />
Decklast im Laufe der Zeit befreit wurden. Synonym zu Plutonit werden auch<br />
folgende Begriffe verwendet: Plutonisches Gestein, Intrusivgestein.<br />
Tonalit ist eine Varietät von Granodiorit. Der Name Tonalit kommt aus dem Tonale-<br />
Gebiet in Südtirol und enthält nur wenig oder sogar gar keinen Alkalifeldspat. Die<br />
gesamte Feldspatmenge ist daher Plagioglas, was auch der wesentliche Unterschied<br />
zwischen Granit und Granodiorit ist.<br />
Entlang der gebührenpflichtigen Straße Richtung Hinteres Defereggental findet man<br />
mehrere Steinbrüche, in denen Tonalit abgebaut wird. Verwendung findet es als<br />
Baumaterial für Straßenbeläge, geschliffen und poliert findet es auch oft Verwendung<br />
als Platten und Treppenstufen.<br />
Am Talboden des Patscher Tals dominieren Schutt und Schwemmkegel. Vor allem<br />
die Störungen, die immer wieder das Tal queren und auffällige Schuttkegel an den
Hängen bilden sind im Tal gut ersichtlich. Die steilen Felswände auf beiden Seiten<br />
des Tales bestehen ausschließlich aus Tonalit, auch wenn die schwarzen Flecken<br />
vermuten lassen, dass es sich um ein anderes Gestein handelt ist dem nicht so. Bei<br />
den Schwarzen Streifen auf dem Gestein handelt es sich um eine Alge<br />
(Tintenstrichalgen).<br />
Weiter oben, fast am Gipfel des Roßhorn, lässt sich schon von weiten eine<br />
Gesteinsveränderung erkennen, da in diesem Bereich das Gestein eine deutlich<br />
andere Farbe aufweist. In diesem Bereich findet ein Übergang von Tonalit in einen<br />
Biotitschiefer und Paragneis statt.<br />
Das tonalitische Gestein ist im gesamten Tal immer wieder von Biotitlinsen<br />
durchzogen, welche eine Größe bis zu 5 cm erreichen. Weiters durchziehen immer<br />
wieder weiße Ablit Adern das Gestein. Außerdem findet man kurz vor der Barmer<br />
Hütte Strukturen im Gestein, welche symmetrisch auftreten und eine fast rechteckige<br />
Struktur aufweisen. Dabei handelt es sich um Fluide, welche bei der Entstehung des<br />
Tonalits hindurchgeronnen sind und sich danach im Gestein verfestigt haben. Die<br />
markant vorstehenden Rippen, welche sich auch kreuzen sind das Produkt einer<br />
Verwitterungserscheinung.<br />
Foto 9: Verwitterungsstrukturen im Gestein bei der Barmer Hütte
6. Vegetation<br />
6.1 Allgemein:<br />
Leider konnten wir erst sehr spät mit den Vegetationsaufnahmen beginnen, so dass<br />
mit Sicherheit einige Pflanzenarten, die eigentlich auf den Flächen vorkommen nicht<br />
gefunden wurden, weil die Blütezeit schon vorbei war. Dieses Problem ist v.a. in den<br />
tieferen Lagen groß, dürfte dagegen in höheren Lagen weniger zum Tragen kommen,<br />
da hier die Blütezeit der Pflanzen nach hinten verzögert ist. Die Bestimmung anhand<br />
vegetativer Merkmale ist sehr schwer und nur bei wenigen sehr spezifischen Arten<br />
möglich und sinnvoll. Die Artenlisten aus den Vegetaionsaufnahmen finden sich im<br />
Anhang (siehe 11.2).<br />
Auch sind nicht für alle Vegetationsstufen gute Fotos gemacht worden, so dass einige<br />
aus Büchern gescannt wurden.<br />
6.2 Alm-Dungwiesen:<br />
Im untersten Bereich des Weges, um die Patscher-Almhütten herum (ca 1600m),<br />
befinden sich sehr nährstoffreiche Wiesen. Teilweise sind diese sogar als extrem<br />
nährstoffreiche Lägerfluren ausgebildet (in direkter Umgebung der Ställe), wo die<br />
Stickstoffzeiger Alpen-ampfer (Rumex alpinus), Brennessel (Urtica dioica) und guter<br />
Heinrich (Chenopodium bonus-henricus) vorherrschen.<br />
Foto 10: Die Patscher Alm: Unten steinfreie Wiesen, dann Grobblock<br />
durchsetzte Wiesen, darüber beginnt der Lärchen-Zirben-Wald<br />
Der Großteil wird aber von den Almdungwiesen eingenommen. Diese sind in der<br />
Artenzusammensetzung den Goldhaferwiesen relativ ähnlich. Typische Arten sind:<br />
Alpen-Lieschgras (Phleum Alpinum), Alpen-Rispengras (Poa alpina), Klappertopf<br />
(hier: Rhinanthus minor), der Berg-Hahnenfuß (Ranunculus montanus), Schweiz-<br />
Löwenzahn (Leontodon helveticus), Gold-Pippau (Crepis aurea), Kugel-Teufelskralle<br />
(Phyteuma orbiculare) und Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri).
Andere Arten, die speziell auf saurem Untergrund wachsen sind hier: Arnika (Arnika<br />
montana), bärtige Glockenblume (Campanula barbata), Blutwurz (Potentilla erecta)<br />
und Betonien Teufelskralle (Phyteuma betonicifolium).<br />
6.3 Bergwald:<br />
Einer der am höchsten gelegenen Wälder in den Alpen ist der Lärchen-Zirben-Wald<br />
(Larici-Pinetum cembrae = Rhododendro-Vaccinetum cembretosum), der von ca.<br />
1800m bis zur Baumgrenze auf 2100-2200m ansteigt, sofern er nicht für Almwiesen<br />
gerodet wird. An der Waldgrenze kommen fast nur noch Zirben vor. Da hier im<br />
Patscher Tal der Wald oberhalb von 2000m gerodet wurde, kommen Lärchen (Larix<br />
decidua) und Zirben (Pinus cembra) durchgehend vor. Zudem ist der Wald hier relativ<br />
licht. In dichteren, alten Wäldern verdrängen die Zirben die lichtbedürftigeren Lärchen<br />
mit der Zeit und bilden dann einen einheitlichen Zirbenwald. An feuchten Standorten,<br />
z.B. Wasserläufen, kommt zusätzlich die Grünerle (Alnus alnobetula) vor.<br />
Ein weiterer Beleg für die Weidewirtschaft ist die im Unterwuchs häufig vorkommende<br />
Rost-Alpenrose (Rhododendron ferrugineum). Auch Heidelbeere (Vaccinium<br />
myrtillus) und Preiselbeere (V. vitis-idaea) treten auf. Von den krautigen Pflanzen sind<br />
u.a. der Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum), die Wald-Erdbeere (Fragaria<br />
vesca), die Blutwurz (Potentilla erecta) und der Huflattich (Tussilago farfara) häufig.<br />
Foto 11: lichter Lärchen-Zirben-Wald mit<br />
Unterwuchs<br />
Am oberen Ende wird der Bergwald immer lichter und geht in eine Art<br />
Zwergstrauchheide mit Bäumen über, bevor der Bürstlingsrasen beginnt. Allerdings<br />
ist der Übergang fließend und die Fläche somit schwer abzugrenzen, so dass hier
keine extra Aufnahmen gemacht wurden. Es kommen auch keine speziell typischen<br />
Arten vor.<br />
6.4 Almwiesen – Bürstlingsrasen:<br />
Der Großteil der hier vorhandenen Weiderasen oberhalb der Waldgrenze ist ein<br />
Bürstlings-Weiderasen. Der Bürstling bevorzugt saure, sauerstoffarme Böden. Auf<br />
Almwiesen wird die Sauerstoffarmut durch Viehtritt erzeugt, da in dem verdichteten<br />
Boden Sauerstoff nur schlecht zirkulieren und somit nachgeliefert werden kann.<br />
Eine besondere Anpassung an Beweidung sind Blätter in einer grundständigen<br />
Rosette, da sie dort für das Vieh nur schlecht zu erreichen sind. Entsprechend viele<br />
dieser Arten lassen sich hier finden: Arnika (Arnica montana), Berg-Nelkenwurz<br />
(Geum montanum), Silberdistel (Carlina acaulis), Wiesen-Löwenzahn (Leontodon<br />
hispidus), bärtige Glockenblume (Campanula barbata), gewöhnliche Katzenpfötchen<br />
(Antennaria dioica), Kriechquendel (Thymus praecox) und Gold-Pippau (Crepis<br />
aurea). Aber auch Pflanzen mit anderen Blatttypen können sich behaupten, wie z.B.<br />
Blutwurz (Potentilla erecta), Scheuchzers Glockenblume (Campanula scheuchzeri),<br />
Alpen-Küchenschelle (Pulsatilla alpina), Klappertopf (hier: Rhinanthus minor) und<br />
Knollen-Knöterich (Bistorta vivipara).<br />
Foto 12: Almwiesen-Bürstlingsrasen durchsetzt mit Felsen, Bäumen und<br />
Sträuchern<br />
Hinweise darauf, dass die Weiderasen ursprünglich bewaldetes Gebiet waren, liefern<br />
typische Waldpflanzen, v.a. die Zwergsträucher Besenheide (Calluna vulgaris),<br />
Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), Zwerg<br />
Wacholder (Juniperus communis subsp. alpinus) und Alpenrose (Rhododendron<br />
ferrugineum).
Eine genauere Zuordnung des Bürstlingsrasens (Nardetum) ist hier schwierig, da<br />
Leitarten für zwei verschiedene Typen auftreten. Für den eigentlich etwas tiefer (bis<br />
max. 1700m) gelegenen Nardetum alpigenum, der häufig kleinflächig in gerodeten<br />
Waldgebieten auftritt sprechen u.a. Besenheide (Calluna vulgaris), Blutwurz<br />
(Potentilla erecta), Arnika (Arnica montana), Katzenpfötchen (Antennaria dioica),<br />
Alpen-Küchenschelle (Pulsatilla alpina), Berg-Nelkenwurz (Geum montanum), bärtige<br />
Glockenblume (Campanula barbata) und Betonien-Teufelskralle (Phyteuma<br />
betonicifolium). Dagegen sprechen neben der Höhenlage für den auf 1800m-2200m<br />
gelegenen Aveno-Nardetum auch einige Arten: Heidelbeere (Vaccinium myrtillus),<br />
kleiner Augentrost (Euphrasia minima), Scheuchzers Glockenblume (Campanula<br />
scheuchzeri) und Berghahnenfuß (Ranunculus montanus).<br />
6.5 Pioniervegetation auf Silikat-Schutt:<br />
Schutthalden bilden einen ganz speziellen Lebensraum, da die Pflanzen nicht nur<br />
Anpassungen an die große Höhe (starke Strahlung, niedrige Temperaturen und kurze<br />
Vegetationsperiode) besitzen müssen, sondern zusätzlich auch noch an den<br />
beweglichen Untergrund. Typische Arten hier sind das einblütige Hornkraut<br />
(Cerastium uniflorum), die Moschus-Schafgarbe (Achillea moschata), die kriechende<br />
Nelkenwurz (Geum reptans) und die Alpenmargerite (Leucanthemopsis alpina).<br />
Speziell auf sauren Schutt angewiesen sind außerdem der Alpensäuerling (Oxyria<br />
digyna), der Klusius Gämswurz (Doronicum clusii) und der kleinste Baum der Welt,<br />
die Krautweide (Salix herbacea), bei der die komplette Pflanze unterirdisch wächst<br />
und nur die jüngsten Triebe mit einige Blättern aus dem Boden ragen.<br />
Foto 13: Schuttvegetation u.a. mit Doronicum clusii
6.6 Nivale Stufe:<br />
Dieser Lebensraum der Bergvegetation ist den extremsten klimatischen Bedingungen<br />
mit den tiefsten Temperaturen und v.a. einer extrem kurzen Vegetationsperiode von<br />
ca. 3 Monaten ausgesetzt. Diese wird aber noch durch wiederholte Kälteeinbrüche,<br />
Frost und Schneefälle unterbrochen, so dass pro Jahr nur 30-70 Tage für die<br />
Stoffassimilation zur Verfügung stehen. Die hier lebenden Pflanzen müssen<br />
außerdem mit sehr wenig Erde bzw. Humus auskommen. Dagegen spielt die<br />
Bodenreaktion kaum mehr eine Rolle, weil die Konkurrenz durch andere Pflanzen<br />
stark abnimmt.<br />
An diese Bedingungen sind vor allem Kryptogamen (Moose und Flechten) gut<br />
angepasst. Von diesen wurden auf Grund fehlender Artenkenntnis und<br />
Bestimmungsliteratur nur die Landkartenflechte (Rhizocarpon geographicum) und<br />
eine Lecidea-Art sicher bestimmt.<br />
Von den Blütenpflanzen ist eine der am weitesten verbreiteten in der nivalen Stufe<br />
der Gletscher-Hahnenfuß (Ranunculus glacialis), der bis über 4000m Höhe<br />
vorkommt. Außerdem sind Polsterpflanzen, wie das Alpenmannschild (Androsace<br />
alpina, in den Aufnahmen nicht gefunden) und das stängellose Leimkraut (Silene<br />
acaulis) hier häufig. Auch Steinbrecharten, z.B. der Moschus-Steinbrech (Saxifraga<br />
moschata), der gegenblättrige Steinbrech (S. oppositifolia) oder der Moos-Steinbrech<br />
(S. bryoides) treten oft auf.
7. Tourenbeschreibungen<br />
Abbildung 2: ÖK, Maßstab 1:50 000<br />
Weitere Karten finden sich im Anhang (11.3)<br />
Das Patscher Tal<br />
Foto 14: Blick auf das Patscher Tal von oben<br />
Vom Parkplatz an der Patscher Alm<br />
erreicht man die Barmer Hütte über den<br />
Wanderweg 112 in 2,5 -3 Std. (kürzester<br />
Anstieg, für Tagesbesucher geeignet). Von<br />
der Patscher Alm (1675m) folgt man<br />
zunächst eine Stunde dem Fahrweg durch<br />
das Patscher Tal bis zur Materialseilbahn.<br />
Der anschließende Steig führt von da in ca.<br />
zwei Stunden in den geröllbedeckten<br />
Talschluss und weiter über<br />
felsdurchsetztes Gelände in Kehren hinauf zur Barmer Hütte (2610m).
7.1 Tour: Lenkstein<br />
Der Wanderweg 8 führt von der Barmer Hütte (2610m) auf die Roßhornscharte<br />
(2916m). Von dort führt ein Weg weiter über das Fenner Eck (3123m) zum Lenkstein<br />
(3236m), ein zweiter führt auf das Roßhorn (3068m). Aber auch der Abstieg über<br />
Gletscherreste zur Seebach Alm im Hintersten Defereggental ist möglich.<br />
Foto 15: Roßhorn bei Sonnenaufgang<br />
Roßhorn 3068m<br />
Von der Barmer Hütte aus ist das Roßhorn ein<br />
leicht erreichbarer Dreitausender. Geübt und<br />
trittsicher sollte man aber sein, da das letzte<br />
Stück des Weges zur Roßhornschafte über steile<br />
Felsstufen führt, wo Stahlseile angebracht sind.<br />
Die letzten 150 Höhenmeter führen dann über<br />
die Westflanke auf den Gipfel. Aufstieg 2 ½ Std.<br />
Fenner Eck 3123m<br />
Das Fenner Eck befindet sich östlich der Roßhornscharte und ist ein relativ leicht<br />
erreichbarer Gipfel. In nur einer dreiviertel Stunde erreicht man von der<br />
Roßhornscharte das Fenner Eck. Es ist ein beliebter Dreitausender, da man in<br />
kürzester Zeit auf den Weg zum Lenkstein einen zweiten Dreitausender bezwingen<br />
kann.<br />
Foto 16: Lenkstein mit Firnfeld<br />
Gr. Lenkstein 3236m<br />
Der Lenkstein ist nach dem Hochgall der<br />
zweithöchste Gipfel der Rieserfernergruppe. Der<br />
Aufstieg erfolgt von der Roßhornscharte zum<br />
Lenksteinjoch und über eine Felsstufe des<br />
Südgrates (ausgesetzter Steig!) zu einem<br />
Vorgipfel. Dann geht es über ein flaches Firnfeld<br />
und einen kurzen Felsgrat zum Gipfel, Anstieg ca.<br />
3 ½ bis 4 Std.
7.2 Tour: Hochgall<br />
Der schnellste Weg von der Barmer Hütte (2610m) nach Südtirol führt über die<br />
Riepenscharte (2764m) zum Antholzer See. Bei der Riepenscharte ist rechts die<br />
Abzweigung zum Hochgall.<br />
Foto 17: Sicht auf den<br />
Hochgall und die Barmer<br />
Spitze vom Gr. Lenkstein<br />
. Aufstieg 4 Stunden.<br />
Hochgall 3436m<br />
Als höchster Berg der Rieserfernergruppe gehört der<br />
Hochgall zu den bedeutendsten und schönsten<br />
Dreitausendern in Osttirol. Doch für Wanderer bleibt der<br />
Gipfel unerreichbar, auf diesem Berg haben nur<br />
Bergsteiger mit entsprechender Eis- und Felserfahrung<br />
eine Chance. Vom Schwierigkeitsgrad ist der Hochgall<br />
schwerer als der Großglockner. Der Zugang zum<br />
Patscher Kees erfolgt auf riesigen Steinhalden, bevor<br />
man die große Rinne quert, über die der Anstieg zur<br />
Firnschneide des Gipfelgrates führt. Die Große Hochgall<br />
Rinne ist 38 bis 42 Grad steil und ist bei ausreichender<br />
Schneelage kein Problem. Bei Neuschnee (Lawinen!)<br />
oder bei Ausaperung im Spätsommer (Blankeis und<br />
Steinschlag!) kann sie jedoch sehr gefährlich sein. Am<br />
Gratstück vom Vor- und Hauptgipfel wird es noch einmal<br />
schwierig mit Kletterstellen des Schwierigkeitsgrads II-III-
7.3 Tour: Jägerscharte<br />
Foto 18: Aufstieg zur Jägerscharte bei<br />
Schneefall. Rechts im Bild der Ostgipfel<br />
der Gr. Ohrenspitze<br />
Von der Barmer Hütte führt auch ein zweiter<br />
Wanderweg nach Südtirol und zwar über die<br />
Jägerscharte bis zum Obersee am Staller Sattel,<br />
welchen man in 3,5 bis 4 Stunden erreicht.<br />
Bei der Jägerscharte kommt es zu einer<br />
Weggabelung, links führt ein Weg auf das<br />
2986m <strong>Hohe</strong> Almerhorn, der rechte Weg führt<br />
weiter auf die beiden Dreitausender Große und<br />
Mittlere Ohrenspitze.<br />
Mittlere- (3005m) und Große<br />
Ohrenspitze (3101m)<br />
Die Große Ohrenspitze ist der<br />
südlichste 3000er Osttirols. Von der<br />
Barmer Hütte Richtung Jägerscharte<br />
biegt man rechts über Bockfleder zur<br />
Remscheidscharte ab. Über den<br />
Nord-West-Grat (I-II) erreicht man in<br />
ca. 2 Std. die Große Ohrenspitze.<br />
Auf die Mittlere Ohrenspitze gelangt<br />
man von der Remscheidscharte aus Foto 19: Bildmitte: Gr. Ohrenspitze mit<br />
über den Südgrat (I-II).<br />
Ostgipfel, rechts davon<br />
Remscheidscharte und Mittlere<br />
Ohrenspitze; rechts im Bild die Kl.<br />
Ohrenspitze; links im Bild: Jägerscharte
8. Angrenzende Naturschutzgebiete<br />
An der Riepenscharte, dem Talschluss des Patscher<br />
Tals, geht der National Park <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong> direkt in den<br />
Naturpark Rieserferner-Ahrn über.<br />
Der Naturpark Rieserferner-Ahrn gehört zu einer Gruppe<br />
Naturschutzgebiete Norditaliens und liegt im äußersten<br />
Nord-Osten Südtirols. Der Park wird im Nord-Westen<br />
vom Talboden des Tauferer Ahrntals begrenzt. Im Osten<br />
wird der Grenzverlauf des Naturparks bis zum Staller<br />
Sattel durch die österreichische Staatsgrenze begrenzt.<br />
Im Süd-Osten grenzt das Antholzer Tal und im Süden<br />
das Pustertal das Schutzgebiet ein.<br />
Abbildung 3: Logo des<br />
Naturpark Rieserferner-<br />
Ahrn<br />
Der seit 1988 bestehende Naturpark Rieserferner-Ahrn (313km²) grenzt an den<br />
Nationalpark <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong> (1.786km²). Zusammen mit dem Ruhegebiet Zillertaler<br />
Hauptkamm (372km²) bilden sie mit einer Gesamtfläche von 2.471km² den größten<br />
Schutzgebietsverbund Europas.<br />
Abbildung 4: Der Schutzgebietsverbund<br />
Die höchste Erhebung, die sich vollständig auf dem Gebiet des Naturparks befindet,<br />
ist mit 3436m der noch teilweise vergletscherte Hochgall/Collalto in der Rieserferner-<br />
Gruppe. Höher, aber durch die Grenze zu Österreich geteilt, sind die zur Venediger-<br />
Gruppe und damit zu den <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong> zählende Dreiherrenspitze / Picco dei tre<br />
Signori (3499m) und die Rötspitze / Pizzo Rosso (3495m.) Die ebenfalls auf der<br />
Südseite nur noch teilweise vergletscherten Gipfel der Zillertaler Alpen, wie Großer<br />
Löffler / Monte Lovello (3376m) und Schwarzenstein / Sasso Nero (3368m), bilden<br />
nicht nur optisch im Norden die Grenze zu Österreich.
9. Literaturverzeichnis<br />
ADLER, OSWALD, FISCHER (1994): Exkursionsflora von Österreich, Druck und<br />
Verlagshaus Styria, Graz.<br />
DÖRRER (1981): Chronik von St. Jakob in Defereggen, Tiroler Landesarchiv,<br />
Innsbruck.<br />
GREY-WILSON & BLAMEY (2001): Pareys Bergblumenbuch, Blackwell<br />
Wissenschaftsverlag, Berlin.<br />
HARTL & PEER (2005): Wissenschaftliche Schriften: Die Pflanzen, Verlag Carinthia<br />
GmbH & Co KG, Klagenfurt.<br />
HÖCK, KOLLER, SEEMANN (1994): Geologischer Werdegang der <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong> –<br />
vom Ozean zum Hochgebirge. In: SEEMANN & SLUPETZKY Mineral & Erz in den<br />
<strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong>, Naturhistorisches Museum Wien.<br />
JÄGER & WERNER (2000): Rothmaler, Exkursionsflora von Deutschland, Atlasband,<br />
Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg.<br />
KRAINER (2005): Die Geologie der <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong>, Universitätsverlag Carinthia,<br />
Klagenfurt.<br />
KREMER (2001): Was blüht in den Alpen?, Franckh-Kosmos Verlags GmbH & Co.,<br />
Stuttgart.<br />
LIEB (2006): Permafrost – Ein neuer Problembereich im Hochgebirge? Gefahr für<br />
Hütten und Wege. Wie wirkt sich der Klimawandel im Bereich des Permafrostes aus<br />
und was bedeutet die Erwärmung für den Alpinismus? Universität Graz.<br />
REISIGL & KELLER (1987): Alpenpflanzen im Lebensraum, Alpine Rasen und<br />
Schuttvegetation, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.<br />
REISIGL & KELLER (1989): Lebensraum Bergwald, Alpenpflanzen in Bergwald,<br />
Baumgrenze und Zwergstrauchheide, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart.<br />
STÖHR (Hrsg.) (2006): Osttirol Naturjuwele südlich des Felberntauern,<br />
StudienVerlag, Innsbruck.<br />
Ö. Ges. f. Meteorologie und Geodynamik (1988): Klimadaten von Österreich: 1951-<br />
1980. Wien.<br />
10. Tabellen- und Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Der Nationalpark <strong>Hohe</strong> <strong>Tauern</strong>. Das Patscher Tal befindet sich in etwa<br />
im schwarzen Kasten im Süd-Westen des Nationalparks........................3<br />
Abbildung 2: ÖK, Maßstab 1:50 000............................................................................21<br />
Abbildung 3: Logo des Naturpark Rieserferner-Ahrn...................................................25<br />
Abbildung 4: Der Schutzgebietsverbund......................................................................25<br />
Foto 1: Die Barmer Hütte vor der Lawine......................................................................5<br />
Foto 2: Die Überreste der Barmer Hütte nach der Zerstörung...................................... 5<br />
Foto 3: Abtauender Permafrostboden auf dem Weg von der Barmer Hütte zur<br />
Riepenscharte....................................................................................................8<br />
Foto 4: Schweine auf der Patscher Alm.........................................................................9<br />
Foto 5: Lärche mit roter Rinde und grauer Wetterseite............................................... 10<br />
Foto 6: Der Patscher Bach...........................................................................................10<br />
Foto 7: Geröllweg zur Barmer Hütte............................................................................11<br />
Foto 8: Die Barmer Hütte, im Hintergrund die Mittlere Ohrenspitze............................12<br />
Foto 9: Verwitterungsstrukturen im Gestein bei der Barmer Hütte..............................17<br />
Foto 10: Blick auf das Patscher Tal von oben.............................................................21<br />
Foto 11: Roßhorn bei Sonnenaufgang.........................................................................22<br />
Foto 12: Lenkstein mit Firnfeld.....................................................................................22<br />
Foto 13: Sicht auf den Hochgall und die Barmer Spitze vom Gr. Lenkstein............... 23<br />
Foto 14: Aufstieg zur Jägerscharte bei Schneefall. Rechts im Bild der Ostgipfel der<br />
Gr. Ohrenspitze......................................................................................................24<br />
Foto 15: Bildmitte: Gr. Ohrenspitze mit Ostgipfel, rechts davon Remscheidscharte<br />
und Mittlere Ohrenspitze; rechts im Bild die Kl. Ohrenspitze; links im Bild:<br />
Jägerscharte.....................................................................................................24<br />
Tabelle 1: Schneedeckendauer und Höhe in St. Jakob i. Def.......................................7<br />
Tabelle 2: Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die wichtigsten<br />
geologischen ... Prozesse, welche seit der Entstehung der Erde in den <strong>Hohe</strong>n <strong>Tauern</strong><br />
abgelaufen sind...........................................................................................14
11 Anhang<br />
11.1 Kontakte<br />
Nationalparkverwaltung Tirol<br />
Kirchplatz 2<br />
9971 Matrei i. O.<br />
Tel.: 04875-5161-0<br />
Fax: 04875-5161-20<br />
email: nationalparkrat@hohetauern.at<br />
Tourismusverband St. Jakob i. Def.<br />
Unterrotte 75<br />
9963 St. Jakob<br />
Tel.: 04873-54-83 oder -84<br />
Fax: 04873-5265<br />
email: stjakob@defereggental.at<br />
Patscheralm:<br />
Hütte: 0676-5299148<br />
Tal: 04873-5348<br />
email: aon.912041244@aon.at<br />
Barmer Hütte:<br />
Oberrotte 56<br />
9963 St. Jakob i. Def.<br />
Tel.: 0664-9489413<br />
email: office@herbert-mayerhofer.at<br />
Internet: www.herbert-mayerhofer.at
11.2 Artenlisten<br />
Patscher Alm (1675m):<br />
Achillea millefolium Schafgarbe<br />
Acinos alpinus Alpen-Steinquendel<br />
Aconitum napellus Blauer Eisenhut<br />
Alchemilla vulgaris agg. Gemeiner Frauenmantel<br />
Antennaria dioica Gewöhnliches Katzenpfötchen<br />
Arnica montana Arnika, Berg-Wohlverleih<br />
Aster alpinus Alpen-Aster<br />
Calluna vulgaris Besenheide<br />
Campanula barbata Bärtige Glockenblume<br />
Campanula scheuchzeri Scheuchzers Glockenblume<br />
Capsella bursa-pastoris Hirtentäschel<br />
Carlina acaulis Silberdistel<br />
Chenopodium bonus-henricus Guter Heinrich<br />
Cirsium vulgare Gewöhnliche Kratzdistel<br />
Euphrasia alpina Alpen-Augentrost<br />
Fragaria vesca Wald-Erdbeere<br />
Galium odoratum Waldmeister<br />
Heracleum sphondylium Gemeiner Bärenklau<br />
Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut<br />
Juniperus communis subsp. alpina Zwerg-Wacholder<br />
Lamium album Weisse Taubnessel<br />
Leontodon helveticus oder L. hispidus Schweiz-Leuenzahn oder Wiesen-L.<br />
Leucanthemopsis alpina Alpenmargerite<br />
Leucanthemum vulgare Wiesen-Margerite<br />
Lotus alpinus Alpen-Hornklee<br />
Matricaria discoidea Strahlenlose Kamille<br />
Myosotis alpestris Alpen-Vergißmeinnicht<br />
Phleum alpinum Alpen-Lieschgras<br />
Phyteuma betonicifolium Ziestblättrige Teufelskralle<br />
Phyteuma orbiculare Kugelige Teufelskralle<br />
Plantago major Breit-Wegerich<br />
Potentilla erecta Blutwurz<br />
Prunella vulgaris Kleine Braunelle<br />
Ranunculus acris Scharfer Hahnenfuß<br />
Rhododendron ferrugineum Rost-Alpenrose<br />
Rubus idaeus Himbeere<br />
Rumex alpinus Alpen-Ampfer<br />
Saxifraga aizoides Quell-Steinbrech, Fetthennen-Steinbrech<br />
Sempervivum wulfenii Wulfens Hauswurz<br />
Silene dioica Rote Lichtnelke<br />
Silene vulgaris agg. Taubenkropf-Leimkraut, Knallkraut<br />
Stellaria palustris Sumpf-Sternmiere<br />
Taraxacum officinalis Gewöhnlicher Löwenzahn
Trifolium pratense Wiesenklee<br />
Trifolium repens Weiß-Klee<br />
Tussilago farfara Huflattich<br />
Urtica dioica Brennnessel<br />
Vaccinium myrtillus Heidelbeere<br />
Vaccinium vitis-idaea Preiselbeere<br />
Veronica officinalis Echter Ehrenpreis<br />
Flechten (u.a.):<br />
Cladonia rangiferina Rentierflechte<br />
Lärchen-Zirben-Wald (ca. 1800-2000m):<br />
Achillea millefolium Schafgarbe<br />
Acinos alpinus Alpen-Steinquendel<br />
Aconitum napellus Blauer Eisenhut<br />
Alchemilla vulgaris agg. Gemeiner Frauenmantel<br />
Alnus alnobetula Grünerle<br />
Arnica montana Arnika, Berg-Wohlverleih<br />
Calluna vulgaris Besenheide<br />
Campanula scheuchzeri Scheuchzers Glockenblume<br />
Carex sp. Segge<br />
Carlina acaulis Silberdistel<br />
Centaurea pseudophrygia Perücken-Flockenblume<br />
Cirsium spinosissimum Alpen-Kratzdistel, stachelige Kratzdistel<br />
Cirsium vulgare Gewöhnliche Kratzdistel<br />
Epilobium fleischeri Kies-Weidenröschen<br />
Euphrasia alpina Alpen-Augentrost<br />
Fragaria vesca Wald-Erdbeere<br />
Geranium sylvaticum Wald-Storchschnabel<br />
Geum montanum Berg-Nelkenwurz<br />
Hieracium aurantiacum Orangerotes Habichtskraut<br />
Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut<br />
Hieracium sp. Habichtskraut<br />
Juniperus communis subsp. alpina Zwerg-Wacholder<br />
Larix decidua Lärche<br />
Leucanthemum vulgare Wiesen-Margerite<br />
Lotus alpinus Alpen-Hornklee<br />
Parnassia palustris Sumpf-Herzblatt<br />
Peucedanum ostruthium Meisterwurz<br />
Phyteuma betonicifolium Ziestblättrige Teufelskralle<br />
Phyteuma orbiculare Kugelige Teufelskralle<br />
Picea abies Fichte<br />
Pinus cembra Zirbe<br />
Polygala alpestris Alpen-Kreuzblümchen<br />
Potentilla erecta Blutwurz
Prunella vulgaris Kleine Braunelle<br />
Ranunculus montanus Berg-Hahnenfuß<br />
Rhinanthus minor Kleiner Klappertopf<br />
Rhododendron ferrugineum Rost-Alpenrose<br />
Rosa pendulina Alpen-Rose<br />
Rubus idaeus Himbeere<br />
Rumex alpinus Alpen-Ampfer<br />
Saxifraga stellaris Stern-Steinbrech<br />
Sempervivum wulfenii Wulfens Hauswurz<br />
Senecio ovatus Fuchs-Greiskraut<br />
Silene vulgaris agg. Taubenkropf-Leimkraut, Knallkraut<br />
Trifolium pratense Wiesenklee<br />
Trifolium repens Weiß-Klee<br />
Trifolium spadiceum Schwarzbrauner Klee<br />
Tussilago farfara Huflattich<br />
Vaccinium myrtillus Heidelbeere<br />
Vaccinium vitis-idaea Preiselbeere<br />
Veronica officinalis Echter Ehrenpreis<br />
Flechten (u.a.):<br />
Cetraria islandica Isländisch Moos<br />
Pilze (u.a.):<br />
Clitocybe costata Kerbrandiger Trichterling<br />
Clitocybe fragrans Duft-Trichterling<br />
Coprinus patouillardii Eintags-Tintling<br />
Exobasidium rhododendri Alpenrosen-Apfel<br />
Hygrocybe persistens Spitzgebuckelter Saftling<br />
Lycoperdon perlatum Flaschenstäubling<br />
Mycena pura Rettich-Helmling<br />
Panaeolus papilionaceus Behangener Düngerling<br />
Scleroderma areolatum Leopardenfell-Hartbovist<br />
Suillus grewillei Goldröhrling<br />
Vom Wald bis zur Materialseilbahn (ca. 2000m):<br />
Achillea millefolium Schafgarbe<br />
Acinos alpinus Alpen-Steinquendel<br />
Aconitum napellus Blauer Eisenhut<br />
Adenostyles alliariae Grauer Alpendost<br />
Alchemilla vulgaris agg. Gemeiner Frauenmantel<br />
Alnus alnobetula Grünerle<br />
Antennaria dioica Gewöhnliches Katzenpfötchen<br />
Arnica montana Arnika, Berg-Wohlverleih<br />
Calluna vulgaris Besenheide
Campanula barbata Bärtige Glockenblume<br />
Campanula scheuchzeri Scheuchzers Glockenblume<br />
Cerastium uniflorum Einblütiges Hornkraut<br />
Chenopodium bonus-henricus Guter Heinrich<br />
Cirsium spinosissimum Alpen-Kratzdistel, stachelige Kratzdistel<br />
Cirsium vulgare Gewöhnliche Kratzdistel<br />
Crepis aurea Gold-Pippau<br />
Euphrasia alpina Alpen-Augentrost<br />
Euphrasia minima agg. Zwerg-Augentrost<br />
Euphrasia officinalis subsp. picta Bunter Augentrost<br />
Fragaria vesca Wald-Erdbeere<br />
Galium odoratum Waldmeister<br />
Gentiana bavarica Bayerischer Enzian, “Schusternagel”<br />
Gentianella amarella Bitterer Fransenenzian<br />
Geum montanum Berg-Nelkenwurz<br />
Gypsophila repens Kriechendes Gipskraut<br />
Hieracium pilosella Kleines Habichtskraut<br />
Hieracium sp. Habichtskraut<br />
Juniperus communis subsp. alpina Zwerg-Wacholder<br />
Leucanthemopsis alpina Alpenmargerite<br />
Lotus alpinus Alpen-Hornklee<br />
Nardus stricta Bürstling, Borstgras<br />
Pedicularis kerneri Kerners Läusekraut<br />
Phyteuma betonicifolium Ziestblättrige Teufelskralle<br />
Phyteuma orbiculare Kugelige Teufelskralle<br />
Potentilla erecta Blutwurz<br />
Pulsatilla alpina Alpen-Küchenschelle<br />
Ranunculus montanus Berg-Hahnenfuß<br />
Rhinanthus minor Kleiner Klappertopf<br />
Rhododendron ferrugineum Rost-Alpenrose<br />
Rubus idaeus Himbeere<br />
Rumex alpinus Alpen-Ampfer<br />
Salix herbacea Kraut-Weide<br />
Saxifraga aizoides Quell-Steinbrech, Fetthennen-Steinbrech<br />
Saxifraga aspera Rauher Steinbrech<br />
Saxifraga stellaris Stern-Steinbrech<br />
Senecio ovatus Fuchs-Greiskraut<br />
Silene vulgaris agg. Taubenkropf-Leimkraut, Knallkraut<br />
Taraxacum officinalis Gewöhnlicher Löwenzahn<br />
Trifolium alpinum Alpenklee<br />
Trifolium repens Weiß-Klee<br />
Tussilago farfara Huflattich<br />
Urtica dioica Brennnessel<br />
Vaccinium myrtillus Heidelbeere<br />
Veronica officinalis Echter Ehrenpreis<br />
Veronica ponae Ponas Ehrenpreis
Flechten (u.a.):<br />
Cetraria islandica Isländisch Moos<br />
Cladonia rangiferina Rentierflechte<br />
Rhizocarpon geographicum Landkartenflechte<br />
Pilze (u.a.):<br />
Langermannia gigantea Riesenbovist, Riesenstäubling<br />
Von der Materialseilbahn bis zum Geröll (ca 2000-2200m):<br />
Acinos alpinus Alpen-Steinquendel<br />
Aconitum lycoctonum Gelber Eisenhut<br />
Aconitum napellus Blauer Eisenhut<br />
Alchemilla vulgaris agg. Gemeiner Frauenmantel<br />
Campanula scheuchzeri Scheuchzers Glockenblume<br />
Cerastium uniflorum Einblütiges Hornkraut<br />
Cirsium spinosissimum Alpen-Kratzdistel, stachelige Kratzdistel<br />
Cirsium vulgare Gewöhnliche Kratzdistel<br />
Crepis aurea Gold-Pippau<br />
Daphne mezereum Gewöhnlicher Seidelbast<br />
Galium odoratum Waldmeister<br />
Gentianella amarella Bitterer Fransenenzian<br />
Gypsophila repens Kriechendes Gipskraut<br />
Hieracium sp. Habichtskraut<br />
Juniperus communis subsp. alpina Zwerg-Wacholder<br />
Leontodon helveticus oder L. hispidus Schweiz-Leuenzahn oder Wiesen-L.<br />
Leucanthemopsis alpina Alpenmargerite<br />
Ligusticum mutellina Alpen-Mutterwurz<br />
Lotus alpinus Alpen-Hornklee<br />
Nardus stricta Bürstling, Borstgras<br />
Oxyria digyna Alpensäuerling<br />
Polygala alpestris Alpen-Kreuzblümchen<br />
Ranunculus montanus Berg-Hahnenfuß<br />
Rhinanthus minor Kleiner Klappertopf<br />
Rhododendron ferrugineum Rost-Alpenrose<br />
Saxifraga aizoides Quell-Steinbrech, Fetthennen-Steinbrech<br />
Sempervivum wulfenii Wulfens Hauswurz<br />
Senecio ovatus Fuchs-Greiskraut<br />
Silene vulgaris agg. Taubenkropf-Leimkraut, Knallkraut<br />
Trifolium alpinum Alpenklee<br />
Trifolium repens Weiß-Klee<br />
Trifolium spadiceum Schwarzbrauner Klee<br />
Vaccinium myrtillus Heidelbeere<br />
Silikat-Schutt bis zur Barmer Hütte (2200-2610m):
Achillea moschata Jochkamille<br />
Acinos alpinus Alpen-Steinquendel<br />
Aconitum lycoctonum Gelber Eisenhut<br />
Alchemilla vulgaris agg. Gemeiner Frauenmantel<br />
Alnus alnobetula Grünerle<br />
Arnica montana Arnika, Berg-Wohlverleih<br />
Aster alpinus Alpen-Aster<br />
Bistorta vivipara Knöllchen-Knöterich, Lebendgebärender K.<br />
Campanula barbata Bärtige Glockenblume<br />
Campanula scheuchzeri Scheuchzers Glockenblume<br />
Cerastium uniflorum Einblütiges Hornkraut<br />
Cirsium vulgare Gewöhnliche Kratzdistel<br />
Crepis aurea Gold-Pippau<br />
Daphne mezereum Gewöhnlicher Seidelbast<br />
Diphasiastrum alpinum Alpen-Bärlapp<br />
Euphrasia alpina Alpen-Augentrost<br />
Euphrasia minima agg. Zwerg-Augentrost<br />
Gentiana bavarica Bayerischer Enzian, “Schusternagel”<br />
Geum montanum Berg-Nelkenwurz<br />
Geum reptans Kriechende Nelkenwurz<br />
Juniperus communis subsp. alpina Zwerg-Wacholder<br />
Leucanthemopsis alpina Alpenmargerite<br />
Linaria alpina Alpen-Leinkraut<br />
Lotus alpinus Alpen-Hornklee<br />
Myosotis alpestris Alpen-Vergißmeinnicht<br />
Oreochloa disticha Zweizeiliges Kopfgras<br />
Pedicularis kerneri Kerners Läusekraut<br />
Peucedanum ostruthium Meisterwurz<br />
Phyteuma orbiculare Kugelige Teufelskralle<br />
Poa alpina subsp. Vivipara Alpen-Rispengras<br />
Primula glutinosa Klebrige Primel, “Blauer Speik”<br />
Pulsatilla alpina Alpen-Küchenschelle<br />
Rhododendron ferrugineum Rost-Alpenrose<br />
Salix herbacea Kraut-Weide<br />
Saxifraga aizoides Quell-Steinbrech, Fetthennen-Steinbrech<br />
Saxifraga bryoides Moos-Steinbrech<br />
Saxifraga moschata Moschus-Steinbrech<br />
Sempervivum montanum Berg-Hauswurz<br />
Senecio doronicum oder Doronicum clusii Gämswurz-Greiskraut oder Clusius Gämswurz<br />
Senecio ovatus Fuchs-Greiskraut<br />
Taraxacum officinalis Gewöhnlicher Löwenzahn<br />
Trifolium repens Weiß-Klee<br />
Tussilago farfara Huflattich<br />
Silikat-Schutt von der Barmer Hütte zur Riepenscharte (2610-2764m):
Cerastium uniflorum Einblütiges Hornkraut<br />
Draba aizoides Immergrünes Felsenblümchen<br />
Erophila verna Hungerblümchen<br />
Geum reptans Kriechende Nelkenwurz<br />
Juncus trifidus Dreispaltige Binse<br />
Leucanthemopsis alpina Alpenmargerite<br />
Oxyria digyna Alpensäuerling<br />
Poa alpina subsp. Vivipara Alpen-Rispengras<br />
Primula glutinosa Klebrige Primel, “Blauer Speik”<br />
Ranunculus glacialis Gletscher-Hahnenfuß<br />
Salix herbacea Kraut-Weide<br />
Saxifraga moschata Moschus-Steinbrech<br />
Saxifraga oppositifolia Gegenblättriger Steinbrech<br />
Saxifraga rudolphiana Rudolphi-Steinbrech<br />
Saxifraga stellaris Stern-Steinbrech<br />
Senecio doronicum oder Doronicum clusii Gämswurz-Greiskraut oder Clusius Gämswurz<br />
Silene acaulis Stengelloses Leimkraut<br />
Taraxacum officinalis Gewöhnlicher Löwenzahn<br />
Veronica officinalis Echter Ehrenpreis<br />
Moose (u.a.)<br />
Polytrichum sp. Frauenhaarmoos<br />
Flechten (u.a.):<br />
Rhizocarpon geographicum Landkartenflechte<br />
Lecidea sp.
11.3 Karten<br />
Abbildung 5: ÖK, Maßstab 1:500 000<br />
Abbildung 6: ÖK, Maßstab 1:200 000
Abbildung 7: Patscher Tal - Zonierung - topographische Karte<br />
Abbildung 8: Patscher Tal - Zonierung - Luftbild
11.4. Fotos<br />
Foto 20: Hochgall Foto 21: Offener Wald mit Patscher Bach<br />
Foto 22: Roßhorn bei Sonnenaufgang
Foto 23: Lenkstein<br />
Foto 24: Schwammerl im Patscher Tal<br />
Foto 25: Die Ohrenspitzen
Foto 26: Blaues Bild<br />
Foto 27: zur Riepenscharte<br />
Foto 28: Morgennebel im Patscher Tal