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Seniorentheater Präventionsmaßnahme für die Delikte Trickbetrug ...

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Theater als Möglichkeit<br />

der Kriminalprävention<br />

Sicherheitstipps einmal anders<br />

Mag. Matthias Gaderer


Inhalt<br />

1. Ältere Menschen als Opfer von Kriminalität<br />

2. Die <strong>Delikte</strong> <strong>Trickbetrug</strong> und Trick<strong>die</strong>bstahl<br />

3. Entwicklung des Theaterstücks<br />

4. Warum Theater?<br />

5. Das Theaterstück (Filmbeispiele)


In den Me<strong>die</strong>n…


Kriminalstatistik<br />

Gewaltdelikte: Ältere Menschen (über 60)<br />

sind stark unterrepräsentiert!<br />

Bei Gewaltdelikten gegen ältere Menschen<br />

handelt es sich vor allem um<br />

„Beziehungsdelikte“ (82%)<br />

Im Dunkelfeld: Gewalt in der Pflege<br />

Gefährdet: Ältere Frauen (Handtaschenraub)


Ältere Menschen als Gewaltopfer<br />

Quelle: Kriminalstatistik 2008, BKA


Ältere Menschen als Raubopfer<br />

Quelle: Kriminalstatistik 2008, BKA


Kriminalitätsfurcht und<br />

subjektives Sicherheitsgefühl<br />

Kriminalitätsfurcht – Paradoxon<br />

Vulnerabilität stark erhöht


Es besteht Handlungsbedarf…<br />

Ältere Menschen sind überproportional oft<br />

Opfer der <strong>Delikte</strong>…<br />

• Handtaschenraub<br />

• <strong>Trickbetrug</strong> und Trick<strong>die</strong>bstahl<br />

Präventionsarbeit <strong>für</strong> einzelne <strong>Delikte</strong><br />

Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls


<strong>Trickbetrug</strong> und Trick<strong>die</strong>bstahl<br />

Im Jahr 2008 kamen 491 Fälle von Trick<strong>die</strong>bstahl in<br />

Wohnungen zur Anzeige. Es konnten 26% <strong>die</strong>ser<br />

Fälle geklärt werden.<br />

Die Dunkelziffer liegt wesentlich höher, da nicht<br />

jedes Delikt zur Anzeige gebracht wird.<br />

Für <strong>die</strong> vor allem älteren Opfer ist <strong>die</strong> Opferwerdung<br />

nicht nur mit einem großen finanziellen Schaden,<br />

sondern auch mit Schuldgefühlen und Scham<br />

verbunden.


Definition<br />

<strong>Trickbetrug</strong> und Trick<strong>die</strong>bstahl<br />

In ihren Auswirkungen <strong>für</strong> <strong>die</strong> Opfer unterscheiden<br />

sich <strong>die</strong>se beiden <strong>Delikte</strong> nicht: <strong>die</strong> Täter<br />

bereichern sich an Geld und Wertgegenständen,<br />

das Opfer hat den Schaden.<br />

Ein Trickbetrüger versucht, das Opfer zu<br />

„überreden“ oder zu „überzeugen“ bsp. einen<br />

Geldbetrag zu übergeben.<br />

Der Trick<strong>die</strong>b versucht, sich in der Wohnung des<br />

Opfers selbst zu be<strong>die</strong>nen und dabei von sich<br />

abzulenken.


<strong>Trickbetrug</strong>: Neffen-/Nichtentrick<br />

Besonders ältere, allein<br />

stehende Menschen sind<br />

<strong>die</strong> Zielgruppe von<br />

Betrügern, <strong>die</strong> den<br />

„Neffen-/Nichtentrick“<br />

anwenden.<br />

Diese Art des Betrugs bringt<br />

<strong>die</strong> Opfer nicht selten um<br />

ihre gesamten<br />

Lebensersparnisse.


Trick<strong>die</strong>bstahl<br />

Häufige Tricks und Rollen<br />

Der Glas Wasser Trick<br />

Die Täterin täuscht eine Schwangerschaft<br />

vor.<br />

Der Papier- und Bleistifttrick<br />

Täter will <strong>für</strong> angeblich nicht angetroffene<br />

Nachbarn eine Nachricht hinterlassen.<br />

Der Geschenkabgabetrick<br />

Täter will Geschenk oder Blumen<br />

hinterlegen.<br />

Der Handwerker- oder Beamtentrick<br />

Es werden offizielle Funktionen<br />

vorgetäuscht.<br />

(Gaswerke, Hausverwaltung, Kirche,<br />

Krankenkasse, Polizei, …)


Präventionsmöglichkeit Theater:<br />

Warum Theater?<br />

• Durch das Medium Theater erlebt das Publikum<br />

Emotionen und Sprache hautnah<br />

• Kreativität und Reflexion auf das eigene Erleben und<br />

das eigene Verhalten werden gefördert<br />

• Das Theater hat <strong>die</strong> Möglichkeit, Botschaften so zu<br />

verpacken, dass eine lebhafte Erinnerung bleibt<br />

• Handlungsalternativen werden spielerisch erfahrbar<br />

• Theater spricht intellektuell und emotional an, es<br />

macht Inhalte sinnlich erfahrbar


Das Theaterstück – Rollen<br />

Adelheid<br />

Adelheid…<br />

• ist eine ältere, allein lebende<br />

Dame<br />

• ist sehr vertrauensselig und<br />

glaubt nicht an das Böse in der<br />

Welt.<br />

• lagert alles Bargeld zuhause<br />

• besitzt keine Sicherheitstüre<br />

und öffnet allen gerne <strong>die</strong> Tür


Das Theaterstück – Rollen<br />

Frieda<br />

Frieda…<br />

• ist eine intelligente, eher<br />

misstrauische Person<br />

• ist <strong>die</strong> Nachbarin von<br />

Adelheid<br />

• ist ebenfalls Witwe<br />

• erledigt manchmal Einkäufe<br />

<strong>für</strong> Adelheid<br />

• warnt Adelheid immer wieder,<br />

nicht so vertrauensselig zu<br />

sein.


Das Theaterstück – Rollen<br />

Harri<br />

Harri…<br />

• hat sein bisheriges Leben<br />

großteils in hinter Gittern<br />

verbracht.<br />

• sucht sich immer neue Wege,<br />

leicht ans große Geld zu<br />

kommen.<br />

• möchte gemeinsam mit seinem<br />

Häfenbruder Schurli seine lang<br />

geplanten Taten umsetzen.


Das Theaterstück – Rollen<br />

Schurli<br />

Schurli…<br />

• ist der beste Kumpel von<br />

Harri<br />

• hat mit ihm gemeinsam viele<br />

Jahre hinter Gittern verbracht<br />

• zeichnet sich vor allem durch<br />

den Einsatz von körperlicher<br />

Kraft aus, während Harri als<br />

Stratege auftritt


Das Theaterstück – Szenen<br />

Prolog<br />

Die beiden<br />

Trickbetrüger Harri<br />

und Schurli betreten<br />

den Zuschauerraum<br />

von hinten. Sie<br />

besprechen laut ihre<br />

Pläne, eine ältere<br />

Dame betrügen und<br />

bestehlen zu wollen,<br />

um sich zu<br />

bereichern.


Das Theaterstück – Szenen<br />

1. Neffentrick<br />

Wir sehen Adelheid in ihrer Wohnung sitzen. Sie strickt<br />

und hört Radio. Plötzlich läutet das Telefon.<br />

Adelheid glaubt, mit ihrem Neffen<br />

zu telefonieren, der ein dringendes<br />

Geldproblem hat. Sie richtet ein<br />

Sackerl mit ihren Lebensersparnissen<br />

her und öffnet <strong>die</strong> Tür, wo schon<br />

Schurli wartet, um das Geld in<br />

Empfang zu nehmen.<br />

Da taucht Frieda mit den Einkäufen<br />

auf. Im allgemeinen Trubel werden<br />

<strong>die</strong> Sackerl vertauscht.


Das Theaterstück – Szenen<br />

2. Die Handwerker<br />

Adelheid und Frieda haben sich vom ersten Schreck<br />

erholt und ein Kartenspiel begonnen.<br />

Da läutet es an der Tür. Harri<br />

und Schurli haben sich als<br />

Mitarbeiter der Fernwärme<br />

verkleidet und wollen <strong>die</strong><br />

Heizung kontrollieren. Adelheid<br />

lässt sie bereitwillig herein.<br />

Doch Frieda wird misstrauisch.<br />

Sie möchte bei der<br />

Hausverwaltung nachfragen.<br />

Harri und Schurl müssen<br />

schließlich ihren Plan aufgeben.


Das Theaterstück – Szenen<br />

3. Die Schwangere<br />

Als ultima ratio fällt Harri nur mehr eine Möglichkeit<br />

ein: Schurli soll sich als schwangere Frau verkleiden<br />

und so Mitleid erzeugen und eingelassen werden.<br />

Doch auch <strong>die</strong>ser Plan schlägt<br />

fehl. Durch eine Reihe von<br />

unglücklichen Umständen muss<br />

Schurli gedemütigt seine Flucht<br />

antreten.


Das Theaterstück – Szenen<br />

4. Der Polizist<br />

Pointe des Stücks:<br />

Harri hat sich als Polizist in Zivil<br />

verkleidet und will so zu seiner<br />

Beute kommen. Adelheid hat<br />

aber in der Zwischenzeit <strong>die</strong><br />

echte Polizei über den Notruf<br />

verständigt.<br />

Nun wird Harri bei frischer Tat<br />

ertappt und festgenommen.

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