Präsentation & Starterliste mit Bild - Bad Königer Klassikerfestival

„Wat is´n Dampfmaschin`? Da
stellen wir uns mal jans dumm,
und sagen: ´n Dampfmaschin, dat
is en große, runde, schwarze
Raum!“, dozierte einst der Lehrer
im unvergesslichen Filmklassiker
„Die Feuerzangenbowle“ aus
dem Jahre 1944.Womit er prinzipiell
seine Schüler auch mit dem
Lokomobil konfrontierte. Denn
das vom „Ort bewegliche“ Gerät,
wie uns die Übersetzung aus dem
Lateinischen verkündet, ist quasi
eine solche. Feuerung, Dampfkessel,
Steuerung und der Antrieb
finden sich auf einer Plattform
montiert. Im Gegensatz zu Automobilen,also„Selbstbeweglichen“,
bedurfte sie allerdings meist starker
Helfer wie Ochse oder Pferd,
die sie vom Fleck zogen und an die
jeweiligen Einsatzorte verbrachte.
Die Räder hatten somit nur die
Funktion der passiven Bewegung.
Es gab auch selbst fahrende Lokomobile;
Dampfwalzen für den
Klassikerfestival
Straßenbau oder sogar Dampfboote
für den Fluss – und Seebetrieb
mögen als Beispiele hierfür
dienen. Die Landwirtschaft und
große Tiefbauvorhaben waren ihre
klassischen Einsatzgebiete, auch
im Bergbau fanden die schnaufenden
Kesselkolosse ihre Verwendung.
So spielten sie als Vorreiter
für die zunehmende Mechanisierung
eine wesentliche Rolle und
läuteten das Industriezeitalter mit
ein. Ab 1850 ersetzten Lokomobile
häufig die damals verwendete
Wasserkraft. Ihre kompakte Bauweise
machte sie äußerst flexibel.
So waren sie in Fabrikhallen nützliche
Assistenten, da sie über
Flachriemen ihre Kraft auf die
Transmissionen übertrugen. Bereits
ab 1810 hielten sie in der
Landwirtschaft ihren Einzug, auf
abgelegenen Höfen findet man
angeblich heute noch welche. Für
das Jahr 1910 ist bei der Firma
LANZ ein Lokomobil dokumen-
tiert, welches die für damals beinahe
unglaubliche Leistung von
1000 PS erbrachte.Aber auch der
britische Hersteller FOWLER aus
Leeds ist für seine leistungsfähigen
Lokomobile bekannt. Zu bestau-
Bad König
Seite 12 6. Juli 2013
Schnaubender Ochse zieht schnaufenden Kessel
Lokomobile: ortsgebunden und doch beweglich
SCHWINN-GROSS GMBH
Bauunternehmung
Weyprechtstraße 6
64732 Bad König
Tel. 06063/630
Fax 06063/5628
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Zaudern verzögert die zügige
Zündung. Denn ohne dass die
Glühnase mit einer Lötlampe auf
Temperatur gebracht wird, läuft
im wahrsten Sinne des Wortes
rein gar nichts. Der Glühkopfmotor
als selbstzündender Verbrennungsmotor
braucht heftig Hitze
bevor er sich zum Anspringen
entschließt. Läuft er erstmal, ist
der gutmütige Bursche ein gefälliger
Diener seines Herrn. Zündwillig
katapultiert er den Kolben
und stellt nur wenige Forderungen
an die Klopffestigkeit des verwendeten
Kraftstoffes.Ob Diesel,
Schweröl, Tran, Paraffin oder gar
Pflanzenöle: Glühkopfmodelle
sind verträgliche Kerle und verwerten
den Treibstoff, den man
ihnen anbietet. Eine wahre Freude
ist es, die stolzen Besitzer der
Ackerrösser beim Anglühen zu
beobachten. Da hat jeder seine
eigene Methode mit der alles entscheidenden
Lötlampe in der
Hand, und hilfreiche Tipps werden
schon mal für sich behalten.
Dies macht die Sache spannend.
Dazu sind die Motoren trotz ihrer
Behäbigkeit oft recht eigenwillig.
Mal geht es schneller, mal braucht
es Zeit. Bisweilen erstirbt die Musik
des ersten Hubes in verhaltender
Stille und die Prozedur beginnt
von vorne.Aber mal ehrlich:
Den Fans macht dies auch Spaß!
Das ist eben nochTechnik,die begeistert.
Wer wird Der Sieger
beim Anglühen sein? Dem Gewinner
ist der Applaus des Publi-
nen ist ein aus dem Jahr 1864
stammender und immer noch
schnaufender Kraftprotz von
FOWLER am Samstag (13.) um
12 Uhr im Kurpark und um 16
Uhr bei Möbel – Kempf in Zell.
kums gewiss! Am Samstag findet
der Wettbewerb des Anglühens
um 17.30 Uhr vor „Möbel Kempf“
Fowler
Lokomobil:
Hier präsentiert
eine FOWLER –
Lokomobile ihre
Leistungsfähigkeit
und zeigt sich als
Liebling eines
leidenschaftlichen
Maschinisten.
Eine aus dem Jahr
1909 stammende
und stationär
arbeitende Lokomobile
von LANZ
wird ebenfalls zu
bestaunen sein.
Eine Dampfmaschine von LANZ
kann am Sonntag (14.) um 10.30
Uhr im Kurpark bewundert werden.
Die Maschine von FOWLER
gibt sich dann um 12 Uhr nochmals
in der Innenstadt die Ehre.
Wenn die Lötlampe an der Landmaschine
die Lunte entzündet
Anglühen – Ein unvergessliches Erlebnis der Extraklasse
in Zell statt, am Sonntag schaut
man dem spannenden Vorgang
um 12 Uhr im Kurpark zu.
Bevor der Motor mit dem aus dem Steuerstand entliehenen
Lenkrad angekurbelt werden kann, braucht der Glühkopf
die Hitze der Lötlampe, um in Wallung zu kommen.
Heiko Knapp aus Bad König weiß, wie der Hase läuft. Er ist
passionierter LANZ – Experte.