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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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Terminologie der Zugriffssteuerung 59<br />

Warum zählt <strong>Windows</strong> rückwärts?<br />

Abbildung 3.1 und die nachfolgenden Abbildung zeigen Tabellen mit Bitstrukturen. <strong>Die</strong><br />

Nummerierung ganz oben scheint dabei verkehrt herum zu laufen. <strong>Die</strong>s sind die Bitpositionen<br />

für die Objekte in der Struktur. Zum Beispiel umfasst die Versionsangabe einer SD<br />

8 Bits, die in den Bits 0 bis 7 der SD liegen. Der Zeiger auf den Besitzer beginnt bei Bitposition<br />

32 und so weiter.<br />

<strong>Die</strong> Spalten sind so nummeriert, weil <strong>Windows</strong> ein sogenanntes Little-endian-Betriebssystem<br />

ist. Alle Speicherstrukturen sind so gespeichert, dass die Bits von rechts nach links<br />

gezählt werden. Das ist eigentlich ein Artefakt der Prozessorarchitektur, im Fall von <strong>Windows</strong><br />

basiert dies auf der x86-Architektur, die bis vor Kurzem die weitaus wichtigste Architektur<br />

für <strong>Windows</strong> war. Auch die x64-Architektur arbeitet im Little-endian-Format.<br />

<strong>Die</strong> Vor- und Nachteile des Little-endian-Formats und seinem Gegenstück, dem Bigendian-Format,<br />

haben geradezu religiöse Debatten unter den Leuten ausgelöst, die sich<br />

mit solchen Dingen beschäftigen. Beide Methoden haben Vorteile, und in der Praxis brauchen<br />

Sie sich ohnehin kaum darum zu kümmern, sofern Sie kein Entwickler sind.<br />

<strong>Die</strong> letzten vier Zeilen in der SD sind Zeiger auf etwas anderes. <strong>Die</strong> zweite Zeile in Abbildung<br />

3.1 ist ein Zeiger auf eine <strong>Sicherheit</strong>s-ID (Security Identifier, SID), die für den Besitzer<br />

des Objekts steht. <strong>Die</strong> dritte Zeile ist ein Zeiger auf eine SID, die für die primäre Gruppe<br />

des Besitzers steht. Das Konzept der primären Gruppe wird ausschließlich für POSIX-Kompatibilität<br />

benötigt, nicht für native <strong>Windows</strong>-Operationen. In POSIX werden Berechtigungen<br />

nur drei Entitäten gewährt: dem Besitzer, der Gruppe des Besitzers und allen Benutzern.<br />

Damit es eine Gruppe gibt, der eine Berechtigung gewährt werden kann, verwendet <strong>Windows</strong><br />

ein Konzept für eine primäre Gruppe. <strong>Die</strong>s ist der entsprechende Eintrag in einer SD.<br />

<strong>Die</strong> letzten zwei Zeilen sind Zeiger auf die SACL (System Access Control List, Systemzugriffssteuerungsliste)<br />

beziehungsweise DACL (Discretionary Access Control List, freigegebene<br />

Zugriffssteuerungsliste).<br />

<strong>Die</strong> erste Zeile enthält eine Versionsnummer, die momentan immer 1 ist, 8 reservierte Bits<br />

und ein Steuerfeld. Das Steuerfeld enthält eine Reihe von Flags, die die Aufgabe der <strong>Sicherheit</strong>sbeschreibung<br />

festlegen. Das Feld kann eine Kombination unterschiedlicher Flagwerte<br />

sein. <strong>Die</strong> meisten Werte sind in Tabelle 3.1 aufgeführt. Dort ist auch das SDDL-Flag (Security<br />

Descriptor Definition Language) für den Wert angegeben (sofern vorhanden). <strong>Die</strong> Aufgabe<br />

dieses Flags wird weiter unten in diesem Kapitel noch ausführlich erklärt. Vorerst können<br />

Sie es ignorieren.<br />

Tabelle 3.1 Steuerflags in einer <strong>Sicherheit</strong>sbeschreibung<br />

Flagname SDDL-<br />

Flag<br />

Flagwert Beschreibung<br />

SE_OWNER_DEFAULTED 0x0001 <strong>Die</strong> <strong>Sicherheit</strong>s-ID (Security Identifier, SID), auf die das Besitzerfeld<br />

verweist, wurde durch einen Standardmechanismus<br />

bereitgestellt.<br />

SE_GROUP_DEFAULTED 0x0002 <strong>Die</strong> <strong>Sicherheit</strong>s-ID, auf die das Gruppenfeld verweist, wurde<br />

durch einen Standardmechanismus bereitgestellt.<br />

SE_DACL_PRESENT 0x0004 <strong>Die</strong>se SD verweist auf eine DACL. Falls dieses Flag nicht<br />

gesetzt ist, hat die SD eine NULL-DACL.

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