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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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22 Kapitel 2: Authentifizierung und Authentifizierungsprotokolle<br />

<strong>Windows</strong> nutzt Abwandlungen aller dieser Techniken, um Kennwörter zu speichern. In den<br />

folgenden Abschnitten beschreibe ich die fünf wichtigsten Methoden, wie <strong>Windows</strong> Kennwörter<br />

speichert, mit denen Benutzer in <strong>Windows</strong> selbst authentifiziert werden.<br />

LM-Hash<br />

Der LM-Hash ist genau genommen gar kein Hashwert, auch wenn er einige Eigenschaften<br />

damit gemeinsam hat. Es handelt sich um eine unidirektionale Funktion, die intern normalerweise<br />

als LMOWF (LanManager One-Way Function) bezeichnet wird. In <strong>Windows</strong> Vista<br />

und <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> wird der LM-Hash in der Standardeinstellung nicht gespeichert,<br />

und er wird auch nicht bei einer Netzwerkauthentifizierung benutzt. In älteren <strong>Windows</strong>-<br />

Versionen wurde der LM-Hash dagegen normalerweise gespeichert und übertragen. Daher<br />

sollten Sie wissen, wie der LM-Hash funktioniert. Beachten Sie, dass sowohl <strong>Windows</strong> Vista<br />

als auch <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong> so konfiguriert werden können, dass sie den LM-Hash speichern<br />

und die Authentifizierung damit durchführen. Davon wird aber abgeraten, weil die<br />

Algorithmen Schwächen aufweisen.<br />

Direkt aus der Praxis: Geschichte von LM-Hash<br />

Der LM-Hash wurde von Microsoft erstmals im LAN-Manager-Netzwerkbetriebssystem<br />

verwendet, dessen letzte Version Anfang der 1990er erschien. LAN Manager lief über<br />

dem Betriebssystem OS/2 von IBM. Als 1993 die erste Version von <strong>Windows</strong> NT erschien,<br />

war es unverzichtbar, dass dieses neue Betriebssystem Interoperabilität mit LAN<br />

Manager bot, damit für die Organisationen, die in LAN Manager investiert hatten, diese<br />

Investitionen nicht plötzlich wertlos wurden. Das bedeutete aber auch, dass <strong>Windows</strong> NT<br />

trotz seiner weit besseren <strong>Sicherheit</strong>sstrukturen im Vergleich zu LAN Manager unter<br />

Schwächen von Entwurfsentscheidungen litt, die für LAN Manager Mitte der 1980er getroffen<br />

wurden. Im Jahr 2006 lieferte Microsoft das erste Betriebssystem aus, das den<br />

LAN-Manager-Kennworthashingmechanismus standardmäßig deaktivierte. <strong>Die</strong>ser<br />

Mechanismus kann aber nach wie vor aktiviert werden. Es dauerte 13 Jahre, bis dieses<br />

Feature in der Standardeinstellung als veraltet abgeschaltet wurde.<br />

Jesper M. Johansson<br />

<strong>Windows</strong> Security MVP<br />

Der LM-Hash wird mithilfe zahlreicher relativ komplizierter Schritte generiert, die Abbildung<br />

2.2 zeigt. Der Prozess beginnt, wenn ein Benutzer ein neues Kennwort anlegt. Das<br />

gesamte Kennwort wird sofort in Großbuchstaben konvertiert. Anders ausgedrückt: Bei<br />

Kennwörtern, die als LM-Hash gespeichert sind, wird nicht zwischen Groß- und Kleinschreibung<br />

unterschieden.<br />

Nachdem das Kennwort in Großbuchstaben konvertiert wurde, wird es auf eine Länge von<br />

14 Zeichen aufgefüllt. Falls das Kennwort bereits länger als 14 Zeichen ist, müsste es in<br />

diesem Schritt theoretisch verkürzt werden, aber in der Praxis schlägt der Prozess einfach<br />

fehl: Es wird kein LM-Hash generiert, falls das Kennwort länger ist als 14 Zeichen. Aus<br />

diesem Grund erhalten Sie eine Warnung, dass die Kompatibilität zu älteren Betriebssystemen<br />

nicht gewährleistet ist, wenn Sie ein Kennwort festlegen, das länger ist als 14 Zeichen.

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