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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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412 Kapitel 15: Schützen von Zweigstellen<br />

RODC<br />

RODC ist ein neues Feature in den Active Directory-Domänendiensten (Active Directory<br />

Domain Services, AD DS) von <strong>Windows</strong> <strong>Server</strong> <strong>2008</strong>. In Kapitel 9, »Optimieren der Active<br />

Directory-Domänendienste für <strong>Sicherheit</strong>«, finden Sie einen Überblick über AD DS-Features<br />

und Informationen über die Nutzung und Installation von RODCs. In diesem Kapitel<br />

will ich mich darauf konzentrieren, die <strong>Sicherheit</strong>saspekte eines RODCs in einer Zweigstelle<br />

zu beschreiben.<br />

Schreibgeschützte Datenbank, Replikation und Gruppenzugehörigkeiten<br />

Wie der Name andeutet, sind RODCs schreibgeschützte Kopien der AD DS-Datenbank.<br />

Das bedeutet, dass sie nur eine unidirektionale Replikation in Active Directory benötigen.<br />

Dasselbe gilt für den Dateireplikationsdienst und DFS-Replikation (Distributed File System<br />

Replication).<br />

Unidirektionale Replikation bedeutet einen <strong>Sicherheit</strong>svorteil. Wenn aufgrund einer Kompromittierung<br />

oder anderer Probleme manipulierte Daten in die lokale Kopie der AD DS-<br />

Datenbank auf dem RODC eingeschleust werden, können diese Daten nicht vom betroffenen<br />

RODC zurück in die übrige Organisation repliziert werden. Das ist sicherlich eine Eindämmung,<br />

die verhindern kann, dass ein lokales Problem zu einem globalen wird! Trotzdem<br />

müssen Sie aufpassen: Falls Malware, Angriffe oder andere Probleme dazu führen können,<br />

dass ihr lokaler Domänencontroller manipuliert oder von einem Angreifer übernommenen<br />

wurde (auch wenn er schreibgeschützt ist), haben Sie trotzdem ein gewaltiges Problem zu<br />

lösen!<br />

Es wurden zusätzliche Anstrengungen unternommen, um die Probleme zu minimieren, die<br />

durch einen manipulierten RODC verursacht werden könnten. Jeder RODC hat sein eigenes,<br />

einmaliges KrbTGT-Konto für das Schlüsselverteilungscenter (Key Distribution Center,<br />

KDC), sodass das System unterscheiden kann, ob ein Ticket von einem RODC ausgestellt<br />

wurde (und von welchem) oder von einem normalen, beschreibbaren Domänencontroller.<br />

<strong>Die</strong>s ist eine Form der kryptografischen Isolierung; diesen Begriff werden Sie gelegentlich<br />

im Zusammenhang mit RODCs hören.<br />

Unidirektionale Replikation bringt auch Vorteile für den Entwurf Ihrer Replikationstopologie<br />

und die Steuerung des Replikationsverkehrs. Bridgeheads und Hubs brauchen den RODC<br />

nicht nach Änderungen abzufragen. Der RODC führt die normale eingehende Replikation<br />

für AD DS und FRS sowie alle DFSR-Änderungen aus.<br />

Weil der RODC Mitglied der Domäne ist, hat er manchmal gute Gründe, um in Active Directory<br />

zu schreiben. Er schreibt aber nicht in die lokale Datenbankkopie, sondern stellt eine<br />

Verbindung zu einem beschreibbaren DC her, genau wie eine Arbeitsstation. Das RODC-<br />

Computerkonto ist ein Arbeitsstationskonto, daher hat es nur sehr eingeschränkte Rechte<br />

beim Schreibzugriff auf AD DS. Auch das soll wieder die Schäden im Unternehmens-AD<br />

DS minimieren für den Fall, dass der RODC kompromittiert wird. Weil RODC-Computerkonten<br />

in diesem Sinne »Arbeitsstationen« sind, sind sie keine Mitglieder der Gruppen<br />

Domänencontroller der Organisation oder Domänencontroller.<br />

Zwischenspeicherung von Datenbankinhalt und Anmeldeinformationen<br />

Mit Ausnahme der Kontokennwörter und der Attribute, die speziell zum gefilterten Attributsatz<br />

hinzugefügt wurden, speichert ein RODC alle AD DS-Objekte und -Attribute, die auch<br />

ein beschreibbarer Domänencontroller speichert.

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