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Windows Server 2008 Sicherheit – Die technische Referenz - Gattner

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196 Kapitel 7: Gruppenrichtlinien<br />

Weil nicht jeder Richtlinienbereich eigene Versionsinformationen verwaltet, sondern es<br />

nur eine einzige Versionsnummer für das gesamte GPO gibt, kann folgender Fall eintreten:<br />

Nehmen wir an, ein Clientcomputer muss zwei GPOs verarbeiten, GPO A und GPO B.<br />

GPO A enthält Richtlinieneinstellungen aus den Zweigen Administrative Vorlagen und<br />

<strong>Sicherheit</strong>seinstellungen. GPO B enthält nur <strong>Sicherheit</strong>srichtlinieneinstellungen. Ein<br />

Administrator nimmt eine Änderung an einer Einstellung in Administrative Vorlagen von<br />

GPO A vor. Daraufhin wird die Versionsnummer von GPO A erhöht. Der Clientcomputer<br />

muss GPO A verarbeiten, um die neue Einstellung aus Administrative Vorlagen zu übernehmen,<br />

aber er muss auch GPO B verarbeiten, weil sowohl GPO A als auch GPO B<br />

<strong>Sicherheit</strong>seinstellungen enthalten. Daher muss der Computer die <strong>Sicherheit</strong>seinstellungen<br />

aus beiden GPOs verarbeiten, damit die Vorrangregeln beachtet werden.<br />

Wie Sie Ihre GPOs organisieren und welche Richtlinienbereiche Sie in welchen Richtlinien<br />

implementieren, kann also Auswirkungen darauf haben, wie sie verarbeitet werden.<br />

Ich habe beschrieben, dass die Gruppenrichtlinien nicht während jeder Vorder- und Hintergrundverarbeitung<br />

erneut ausgewertet werden, jedenfalls sofern sich nichts geändert hat.<br />

Aber es gibt eine Ausnahme von dieser Regel: <strong>Die</strong> Einstellungen der <strong>Sicherheit</strong>srichtlinie<br />

werden in der Standardeinstellung alle 16 Stunden aktualisiert, selbst falls sich in der Gruppenrichtlinieninfrastruktur<br />

nichts geändert hat. Dafür gibt es einen guten Grund. Falls ein<br />

Benutzer es absichtlich oder versehentlich schafft, eine Änderung an der lokalen <strong>Sicherheit</strong>srichtlinie<br />

seines Systems vorzunehmen, kann es nützlich sein, wenn diese Richtlinie<br />

alle 16 Stunden automatisch aus den Active Directory-Gruppenrichtlinien erneut angewendet<br />

wird.<br />

Auf der CD <strong>Die</strong> Begleit-CD enthält eine benutzerdefinierte ADMX-Datei namens Securityrefresh.ADMX<br />

(und die zugehörige Securityrefresh.ADML),mit der Sie dieses Intervall über die Richtlinie Administrative<br />

Vorlagen einstellen können.<br />

Hinweis Sie können den Standardwert von 16 Stunden für das Aktualisierungsintervall über die CSE<br />

(Client Side Extension) anpassen, indem Sie auf Clientcomputern den folgenden Registrierungswert ändern:<br />

HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Microsoft\<strong>Windows</strong> NT\CurrentVersion\Winlogon\GP-<br />

Extensions\{827D319E-6EAC-11D2-A4EA-00C04F79F83A}\MaxNoGPOListChangesInterval. <strong>Die</strong>ser<br />

Eintrag legt fest, wie viele Minuten zwischen erzwungenen Aktualisierungsintervallen liegen. Der Standardwert<br />

beträgt 960 (dezimal).<br />

Sie können auch das Richtlinienverarbeitungsverhalten einer CSE steuern und sie zwingen, Richtlinien<br />

sogar dann während jeder Vorder- und Hintergrundphase zu verarbeiten, wenn keine Änderungen vorgenommen<br />

wurden. Das kann eine Menge zusätzlichen Netzwerkverkehr und Systembelastung verursachen,<br />

stellt aber sicher, dass die Richtlinien einer bestimmten CSE immer auf dem neuesten Stand sind. Sie<br />

können dazu für jeden Computer, den Sie konfigurieren wollen, das Richtlinienverarbeitungselement einer<br />

CSE unter Computerkonfiguration\Administrative Vorlagen\System\Gruppenrichtlinie verändern.<br />

Nachdem wir nun die Grundlagen zur Verarbeitung von Gruppenrichtlinien kennen, können<br />

wir uns genauer ansehen, welche Änderungen an der Gruppenrichtlinienverwaltung in <strong>Windows</strong><br />

<strong>Server</strong> <strong>2008</strong> vorgenommen wurden.

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