Magazin 01/2011 - Stiftung Mercator Schweiz

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FördErbErEich ⁄ KiNdER uNd JugENdliChE föRdERN 54 / MERCATOR NEWS 01–2011 ErFolgSErlEbniSSE im raDio siE lErnEn nicht nur das MEdiuM radio kEnnEn. diE tEilnEhMEr dEr workshops ‹ich… du…wir!› dEr radioschulE klipp+klang sEtzEn sich Mit ihrEM uMFEld ausEinandEr, gEhEn FragEn nach, diE siE intErEssiErEn, und lErnEn, Mit andErEn MEinungEn uMzugEhEn. jugEndlichE produziErEn ihrE EigEnE radiosEndung – und ganz nEbEnbEi stärkEn diE ErFolgsErlEbnissE das sElbstvErtrauEn dEr jungEn radio-MachEr. TExT ⁄ lOuiSE gRAf, RAdiOSChulE KliPP+KlANg «Justin Bieber kann leider nicht in die Sendung kommen», scherzt Natascha. «Wir haben ihn angefragt, aber ihm ist ein Not- fall dazwischen gekommen.» Natascha und ihre Freunde werden aber auch ohne den berühmten Teenie-Star genügend Material haben, um ihre eigene Radiosendung zu gestalten. Zum Beispiel das Interview mit Benjamin Blaser von der Fachstelle Jugend und Familie ihrer Gemeinde Köniz. Jan ist gerade dabei, es zu schneiden. Konzentriert sitzt er am Computer des Radiostudios RaBe in Bern und entscheidet, welche Stellen vom Gespräch er löschen will und welche er behält. oFFEnE jugEndarbEit ⁄ Wie das Audio-Editierprogramm funktioniert, hat Jan im Workshop der Radioschule klipp+klang gelernt. Zusammen mit Natascha und weiteren Jugendlichen besucht er einen ‹Ich… Du… Wir! ›-Workshop. klipp+klang organisiert die zweitägigen Workshops regelmässig zusammen mit lokalen Gemeinschaftsradios und der offenen Jugendarbeit. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt, das in den Jahren 2008 und 2009 stattfand, bie- tet klipp+klang die Workshops nun in der ganzen Schweiz an. Im Kanton Zürich werden in den Jahren 2010/2011 insgesamt zehn Work- shops durchgeführt, die die Stiftung Mercator Schweiz mit 26 000.– Franken unterstützt. In diesen Angeboten werden Jugendliche ins Radiomachen eingeführt, am Schluss produzieren sie gemeinsam eine Sendung. Diese wird über das Internet oder von einem lokalen Radio ausgestrahlt – in Zürich meist vom Gemeinschaftsradio LoRa. Ausschnitte aus der Sendung werden zudem auf der Projekt-Webseite veröffentlicht. Dort findet sich auch ein Beitrag, den Jugendliche aus Samstagern beim Zürichsee im vergangenen Jahr produziert haben. In einer Strassenumfrage haben sie die Leute gefragt: «Was würden Sie in Samsta - gern ändern, wenn Sie könnten?» Aus den Antworten, die die Jugendlichen zusammengeschnitten haben, stellt sich schnell heraus, dass im Dorf Orte fehlen, wo man sich treffen kann: Cafés, Spielplätze oder eine Disco. Für die Jugendlichen aus dem Zürcher Lang - strassen-Quartier sind Gewalt und Drogen ein Thema. Sie haben eine städtische Sozialarbeiterin zur aktuellen Situation und zur Entwicklung ihres Quartiers in den vergangenen Jahren befragt. Mit Hilfe des Radioprojekts setzen sich die Jugendlichen mit ihrem Umfeld auseinander und bearbeiten Themen, die sie interessieren. Gleichzeitig lernen sie, mit unterschiedlichen Meinungen umzugehen. Und vor allem erfahren sie, dass sie Antworten auf ihre Fragen erhalten, dass sie sich einbringen können und ernst genommen werden. ‹ Ich… Du… Wir! › gibt Jugendlichen eine Stimme, sich mitzuteilen und über ihre Anliegen zu berichten. MEhr als Musik ⁄ «Für die meisten Jugendlichen bedeutet Radio einfach Musik», sagt Sam. Der Nachwuchs-Sendungsmacher bei Radio RaBe leitet den Workshop von Jan und Natascha. «Zu einer richtigen Radiosendung
ildEr Dass Radio viel mehr ist als Musik, erfahren die Teilnehmer der Radio-Workshops ‹ Ich… Du… Wir! ›. Experten führen sie ins Radiomachen ein – und am Ende produzieren die Jugendlichen sogar gemeinsam eine eigene Sendung. 55
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