Magazin 01/2011 - Stiftung Mercator Schweiz
Magazin 01/2011 - Stiftung Mercator Schweiz
Magazin 01/2011 - Stiftung Mercator Schweiz
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
schwErpunkt ⁄ fREiWilligES ENgAgEMENT<br />
42 / MERCATOR NEWS <strong>01</strong>–2<strong>01</strong>1<br />
jugEnDparlamEntE:<br />
mEhr alS DiSkutiErEn<br />
sEit Er ElF jahrE jung war, EngagiErt sich nicola jorio politisch. Er war bErEits MEhrErE<br />
jahrE iM jugEndparlaMEnt sEinEr hEiMatgEMEindE worb aktiv, als Er das präsidiuM<br />
dEs jugEndratEs übErnahM. parallEl dazu ist dEr 22-jährigE studEnt hEutE vorstands-<br />
MitgliEd dEs dachvErbands schwEizEr jugEndparlaMEntE. nicola jorio ist dEr MEinung:<br />
EngagEMEnt lohnt sich, jugEndlichE könnEn in ihrEr gEMEindE viEl bEwEgEn und ihrEn<br />
lEbEnsrauM MitgEstaltEn. TExT ⁄ NiCOlA JORiO, dAChvERbANd SChWEizER JugENdPARlAMENTE<br />
Rund die Hälfte meines jungen Lebens wurde<br />
durch Jugendparlamente geprägt. Mit elf<br />
Jahren bin ich dem Jugendrat Worb (Kanton<br />
Bern) beigetreten, der zu dieser Zeit von<br />
meinem älteren Bruder präsidiert wurde. Mit<br />
zwölf Jahren habe ich mit einem gleichaltrigen<br />
Freund meinen ersten Event organisiert:<br />
eine Unihockeynight mit 200 Spielern und<br />
ebenso vielen Zuschauern. Im Alter von 14<br />
Jahren wurde ich Kassierer unseres Jugendrats<br />
und konnte ein Budget von rund 20 000.–<br />
Franken verwalten. Dadurch habe ich ausserschulisch<br />
die Buchhaltung gelernt, was mir<br />
heute in meinem Wirtschaftsstudium an der<br />
Universität Zürich zugute kommt.<br />
Das Präsidium des Jugendrates Worb<br />
habe ich mit 16 Jahren übernommen. Parallel<br />
dazu war und bin ich Vorstandsmitglied des<br />
Dachverbands <strong>Schweiz</strong>er Jugendparlamente<br />
(DSJ), dem ich seit gut zwei Jahren als Co-<br />
Präsident vorstehe. Durch mein Engagement<br />
habe ich gelernt, mich für meine Ideen, aber<br />
vor allem auch für die Anliegen meines Jugend-<br />
parlamentes und der Worber Jugend stark<br />
zu machen. Ich konnte zahlreiche Erfahrungen<br />
sammeln, die ich ohne Jugendrat wohl nicht<br />
erlangt hätte – zumindest nicht in so kurzer<br />
Zeit und in diesem jungen Alter.<br />
vErnEtzung und austausch ⁄ An meiner ersten<br />
Jugendparlamentskonferenz habe ich mit<br />
zwölf Jahren teilgenommen, seither habe ich<br />
keine der jährlich wiederkehrenden Konferenzen<br />
des DSJ verpasst. Die Jugendparlamentskonferenz<br />
gehört zu den grössten jugendpoli-<br />
tischen An lässen der <strong>Schweiz</strong> und wird gröss-<br />
tenteils von Jugendlichen auf ehrenamt -<br />
licher Basis organisiert. Für die Organisation<br />
dieser grossen Veranstaltung hat die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Mercator</strong> <strong>Schweiz</strong> in den vergangenen zwei<br />
Jahren 12 500.– Franken zur Verfügung gestellt.<br />
Rund 120 Jugendparlamentarier aus kommunalen,<br />
regionalen und kantonalen Jugendparlamenten<br />
der ganzen <strong>Schweiz</strong> sowie aus<br />
dem Ausland treffen sich jährlich am letzten<br />
Oktoberwochenende. Auf sie wartet ein breites<br />
Angebot an Workshops, Diskussionsgruppen<br />
und Ausflügen. Die Teilnehmer knüpfen neue<br />
Kontakte, schmieden Pläne für neue Projekte.<br />
Nach der Jugendparlamentskonferenz sind<br />
sie meist doppelt so motiviert, sich für und im<br />
Jugendparlament zu engagieren.<br />
viElE ziElE ⁄ Jugendparlamente sind eine<br />
abwechslungsreiche Möglichkeit der Jugendpartizipation<br />
von und für Jugendliche. Sie<br />
verfolgen nicht nur politische, sondern auch<br />
gesellschaftliche und kulturelle Ziele. Meine<br />
Erfahrungen als Präsident des Jugendrats<br />
Worb haben gezeigt, dass sich die Jugendlichen<br />
nur selten aus politischem Interesse für eine<br />
Mitgliedschaft in einem Jugendparlament be-<br />
geistern lassen. Vielmehr konnte ich die Ju-<br />
gendlichen sehr oft mit Hilfe von gesellschaftlichen<br />
und kulturellen Projekten gewinnen –<br />
zum Beispiel durch die Organisation der<br />
besagten Unihockeynight, durch die Veranstaltung<br />
von Partys und eines Openair-Kinos<br />
oder durch die Realisierung einer Skating-<br />
Anlage.