Magazin 01/2011 - Stiftung Mercator Schweiz

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schwErpunkt ⁄ fREiWilligES ENgAgEMENT ErStEr prEiS Für monDopoly gEspräch Mit projEktinitiatorin katrin pFrundEr Die Premiere im Jahr 2010 war ein voller Erfolg: Mondopoly sorgte bei Schü - lern, Lehrern und Beteiligten für grosse Begeisterung, ebenso bei der Jury des Jugendprojektwettbewerbs Projekter. Sie zeichnete die aufwändige Aktion mit dem ersten Preis aus – eine besondere Ehre für Projektinitiatorin Katrin Pfrunder und ihr engagiertes Team, das sich mit dem Begegnungsspiel gegen Rassismus und Vorurteile einsetzt. MErcator nEws ⁄ Sie haben den Jugendprojektwettbewerb gewonnen. Was haben Sie gedacht, als Ihre Gruppe bei der Sie- gerehrung aufgerufen wurde? katrin pFrundEr ⁄ Wir haben uns un- glaub lich über diese Anerkennung gefreut. Um ehrlich zu sein, hatte ich nicht damit gerechnet. Je nach Schwerpunktsetzung hätten für mich auch andere Projekte gewinnen können. Den - noch war der erste Preis natürlich ein Motivationsschub. Das Preisgeld werden wir auf jeden Fall in die nächste Aus gabe investieren – Mondopoly 2012. MErcator nEws ⁄ Wie ist Ihnen die Idee für das Begegnungsspiel gekommen? katrin pFrundEr ⁄ Als ich 2009 an einem Jugendgipfel teilgenommen hatte, hörte ich von dem Projekt Ethnopoly. Ein halbes Jahr später hatte ich das Gefühl: Ich möchte etwas machen, ich möchte mich gegen Rassismus einsetzen, da ich auch 34 / MERCATOR NEWS 01–2011 in meinem Umkreis immer wieder damit konfrontiert wurde. So habe ich mich näher über Ethnopoly informiert und schliesslich gemeinsam mit alten und neuen Freunden Mondopoly für die Stadt Zürich entwickelt. Dabei haben wir grundsätzlich mit der Idee von Ethno- poly gearbeitet: Die Aktion setzt bei Begeg nungen an und funktioniert spie - lerisch. Jedoch haben wir den Kultur- begriff ausgeweitet. Wir wollten nicht, dass Kultur als eindimensionale, ethnische Identität zementiert wird. Denn unsere Identität wird durch unterschiedliche Merkmale bestimmt, wie zum Beispiel auch Alter, Geschlecht oder körperliche Fähigkeiten. Die Teil - nehmenden sollten sehen, dass jeder verschiedenen Gruppen angehört und dass vereinfachende Kategorien wie ‹ der Türke ›, ‹ die Schweizerin › oder ‹ der Behinderte › den Menschen, der dahinter steht, nicht fassen können. MErcator nEws ⁄ Wie funktioniert Mondopoly? katrin pFrundEr ⁄ Es geht darum, mög- lichst viele Realitäten von Zürich sinnlich zu erfahren. Mondopoly führt Menschen mit ganz unterschiedlichen Geschichten zusammen, die sich im Alltag kaum be- gegnen und austauschen würden: Kinder und Erwachsene, Frauen und Männer, Menschen mit und ohne Schweizer Wur- zeln, solche mit und ohne Behinderung.
ildEr Mit einem Stadtplan ausgerüstet suchen die Teilnehmer von Mondopoly den Weg zu den Posten (Bild rechts). Dort treffen sie auf Personen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen. Sie kommen mit ihnen ins Gespräch, erhalten Einblicke in ihre Lebenswelten – und können sogar ausprobieren, wie sich ein blinder Mensch in der Stadt zurechtfindet (Bild oben). 35
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