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Lärmschützer können jetzt ein - Offener Chemiepark Knapsack

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Stillstand ist Rückschritt: Dieses<br />

Sprichwort trifft auf die InfraServ<br />

<strong>Knapsack</strong> nicht zu. Im Gegenteil. Gerade<br />

erst hatte das Unternehmen Vinnolit<br />

im <strong>Chemiepark</strong> <strong>Knapsack</strong> die<br />

Zehn-Jahres-Revision <strong>ein</strong>geläutet,<br />

das bedeutete <strong>ein</strong>en mehrwöchigen<br />

Stillstand der Vinylchlorid-Anlage. In<br />

dieser Zeit liefen die Arbeiten auf dem<br />

Gelände der Vinnolit allerdings auf<br />

Hochtouren.<br />

Mitarbeiter der InfraServ <strong>Knapsack</strong> und<br />

Mitarbeiter der Vinnolit und Sachverständige<br />

des TÜV hatten alle Hände voll<br />

zu tun, um die gesamte Anlage bis ins<br />

Detail zu überprüfen und zu warten.<br />

Jede Kolonne, jede Leitung, jeder Behälter<br />

und jede Apparatur wurden genauestens<br />

unter die Lupe genommen. So wie<br />

es der TÜV vorschreibt. Täglich herrschte<br />

emsiges Treiben an der riesigen Anlage.<br />

Für die Revision wurden Prüfungen<br />

an über 70 Wärmetauschern und<br />

Behältern, etwa 10 Kolonnen, 2 Reaktoren,<br />

75 Armaturen und Sicherheitsventilen<br />

und rund 100 Rohrleitungsprüfkreisen<br />

durchgeführt.<br />

All<strong>ein</strong>e die Vorbereitung der Stillstandsarbeiten<br />

seitens der InfraServ-Mitarbeiter<br />

als Dienstleister hat knapp <strong>ein</strong> Jahr<br />

gedauert. Federführend waren da die<br />

Maschinenbautechniker Andreas Breitbach<br />

und Thomas Recher in enger Zusammenarbeit<br />

mit der Technik Vinnolit.<br />

Sie hatten <strong>ein</strong>en Plan aufgestellt, wie die<br />

Wartungsarbeiten abzulaufen hatten. Der<br />

Stillstandsplan befasste sich mit 2500<br />

Arbeitsvorgängen – alles Arbeitsschritte,<br />

mit denen die Revision jeder <strong>ein</strong>zelnen<br />

Apparatur vorgeschrieben wurde. Wann<br />

wird an welcher Stelle <strong>ein</strong> Gerüst aufgebaut?<br />

Wo müssen Isolationen entfernt<br />

werden? Wie und wann wird <strong>ein</strong> Apparat<br />

demontiert, ger<strong>ein</strong>igt und wann von wem<br />

inspiziert? Neben dem Ablauf galt es<br />

auch, das Personal – 70 Mitarbeiter waren<br />

insgesamt mehr als 10.000 Arbeitsstunden<br />

für die mechanischen Arbeiten<br />

im Einsatz – zu koordinieren und Werkzeuge<br />

und Arbeitspapiere zu beschaffen.<br />

Vor allem Thomas Recher sorgte in der<br />

vorherigen Anlagenaufnahme dafür, dass<br />

für jeden Apparat ausführliche und aussagekräftige<br />

Arbeitsmappen erstellt wurden,<br />

nach denen die Arbeiten abzulaufen<br />

hatten. „Die Stillstandsarbeiten<br />

waren für alle Involvierten <strong>ein</strong>e nervenaufreibende<br />

Zeit“, sagt Andreas Breit-<br />

2500 Vorgänge im Stillstand<br />

Wartung der Vinylchlorid-Anlage von Vinnolit<br />

Ein Teil des Teams: Thomas Recher (l.) und Michael Tugendheim<br />

bach. „Schließlich waren wir dafür verantwortlich,<br />

dass alles funktioniert, dass<br />

der Zeitplan und die Kostenplanung <strong>ein</strong>gehalten<br />

werden und dass die Qualität<br />

stimmt. Aber unterm Strich haben wir<br />

unsere Stillstandsziele erreichen <strong>können</strong>.“<br />

Besondere Herausforderung war<br />

die Stillstandsverkürzung von den kalkulierten<br />

vier Wochen auf drei Wochen Abstellzeit.<br />

Damit die Anlage früher produzieren<br />

kann, waren die Mitarbeiter neben<br />

den geplanten zehn Stunden montags<br />

bis samstags auch sonntags und am<br />

Feiertag im Einsatz gewesen. Das Personal<br />

wurde aufgestockt und Spätschichten<br />

<strong>ein</strong>gerichtet.<br />

Jeden Morgen empfingen Andreas Breitbach<br />

und Thomas Recher gem<strong>ein</strong>sam<br />

mit ihren Kollegen Michael Tugendheim<br />

und Dieter Weidenfeld die Arbeiter am<br />

Containerdorf, das an der Anlage aufgebaut<br />

worden war. Die Koordinatoren bekamen<br />

Trupps zugewiesen, die in die<br />

<strong>ein</strong>zelnen Anlagenteile geführt und dort<br />

instruiert wurden. Nach täglich getaner<br />

Arbeit mussten die Koordinatoren die<br />

geleisteten Aktivitäten dokumentieren –<br />

von der Kostenkontrolle bis hin zur Arbeits-<br />

und Qualitätskontrolle. Täglich<br />

3<br />

UNTERNEHMEN<br />

standen Besprechungen mit den Verantwortlichen<br />

der Vinnolit an. Denn das Unternehmen<br />

kümmerte sich zeitgleich um<br />

weitere Wartungsarbeiten. Darüber hinaus<br />

musste kurzfristig über anstehende<br />

Reparaturen entschieden werden. An<br />

dieser Stelle kamen vor allem die Kollegen<br />

der Fertigungstechnik ins Spiel, die<br />

sich in der Hauptwerkstatt der InfraServ<br />

<strong>Knapsack</strong> um die Reparaturen der Anlagenkomponenten<br />

kümmerten.<br />

Gegenseitiges Anfeuern, Einstehen und<br />

Motivieren: Das hielt die Mitarbeiter<br />

während der aufregenden Zeit bei Laune.<br />

Und <strong>ein</strong> kl<strong>ein</strong>es Dankeschön für den<br />

Einsatz der Arbeiter gab es bereits am 3.<br />

Oktober. Da wurde ihnen nämlich stärkende<br />

Gulaschsuppe ausgegeben. Für<br />

die Arbeiter ist die Revision nun beendet.<br />

Die Anlage läuft wieder wie am<br />

Schnürchen. Doch für die Maschinenbautechniker<br />

der Maintenance dauern<br />

die Arbeiten noch an. Denn sie müssen<br />

nachbereiten: Die Erstellung der Dokumentation<br />

sowie Kunden- und Projektreviewgespräche<br />

stehen an. Schließlich<br />

wollen wir gem<strong>ein</strong>sam immer besser<br />

werden. Kommunikation<br />

<strong>Knapsack</strong>SPIEGEL – November 2011

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