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Pathologie der Verdauung.

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82 Pathofogie <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

rung <strong>der</strong> Gallenabson<strong>der</strong>ung nach sich zieht, ein Umstand, in dem<br />

man sogar mit Rücksicht auf die bald zu besprechenden Verhältnisse<br />

eine Art von Selbsthülfe des Organismus erkennen mag. Es<br />

wird, so dürfen wir, auch ohne uns auf die viel discutirte Frage von<br />

dem Einfluss <strong>der</strong> Resorption <strong>der</strong> Galle im Darm auf ihre Secretion 33<br />

einzulassen, nach dem Obigen behaupten, nach <strong>der</strong> Aufhebung des<br />

Gallenabflusses noch Galle, und zwar ganz normale Galle abgeson<strong>der</strong>t,<br />

indess in den meisten Fällen sicher weniger, als unter normalen Verhältnissen;<br />

um wie viel weniger, wissen wir freilich nicht, denn die<br />

Ansammlung <strong>der</strong> Galle in den Gallengängen bei absoluter Sperre ge­<br />

währt vor Allem um deshalb keinen Maasstab, weil bei Zunahme <strong>der</strong><br />

Spannung in den Gängen nicht blos das Wasser, son<strong>der</strong>n die gesammte<br />

Galle resorbirt wird.<br />

Diese Resorption erfolgt ausschliesslich durch die Lymphgefasse,<br />

in denen F leise hl 34 nach <strong>der</strong> Choledochusligatur schon zu einer<br />

Zeit Gallensäuren nachweisen konnte, als dieselben im Blut noch nicht<br />

zu entdecken waren, während an<strong>der</strong>erseits Kufferath 35 bei gleichzeitigem<br />

Verschluss des D. thoracicus sie überhaupt nicht im Blute<br />

aufzufinden vermochte; und zwar ist es sehr wahrscheinlich, dass sie<br />

zuerst in den grossen Gallengängen beginnt; wenigstens hat Heidenhain<br />

36 gezeigt, dass durch eine Indigkarminlösung, die unter einem<br />

gewissen Drucke von einer Choledochusfistel aus in die Gallengänge<br />

eindringt, rascher die Schleimhäute, Fascien, Haut etc. tingirt werden,<br />

als die Leber selbst. Dass indess bei längerer Dauer <strong>der</strong> Verlegung<br />

<strong>der</strong> Gallenwege sich auch die feineren Gallenkanäle an <strong>der</strong> Resorption<br />

betheiligen, davon habe ich mich kürzlich bei einem Hund mit künstlichem<br />

Verschluss des Choledochus überzeugen können; obwohl nämlich<br />

Conjunctiven und Harn bis zur Tödtung des Thieres intensiv<br />

icterisch gewesen waren, fand sich in den dilatirten grossen Gallenwegen<br />

nur eine ganz farblose, dagegen an Cholaten und Cholesterin<br />

reiche Flüssigkeit. Durch den D. thoracicus gelangt dann die resorbirte<br />

Galle ins Blut und damit zu allen Theilen des Körpers. Am<br />

bequemsten lässt sich <strong>der</strong> Verbleib <strong>der</strong> Gallenfarbstoffe verfolgen.<br />

Schon innerhalb <strong>der</strong> ersten 24 Stunden nimmt das Blutserum eine<br />

deutlich gelbe Farbe an, bald auch alle Transsudate, und damit beginnt<br />

dann eine diffuse Durchtränkung <strong>der</strong> Gewebe mit Gallenfarbstoff.<br />

Freilich bedarf es einer gewissen Concentration desselben<br />

um auffällig bemerkbar zu werden; daher kommt es dass die ^elbe<br />

Färbung <strong>der</strong> Conjunctiven und vollends <strong>der</strong> Haut nicht vor dem

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