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Pathologie der Verdauung.

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Leber. 79<br />

sie die Faulniss <strong>der</strong> im Darm befindlichen Stoffe zwar nicht zu ver­<br />

hin<strong>der</strong>n, wohl aber zu verzögern.<br />

Hiernach muss unter dem Gallenmangel in erster Linie die <strong>Verdauung</strong><br />

und Resorption <strong>der</strong> Fette leiden. In <strong>der</strong> That ist es<br />

eine am Krankenbett, wie am A^ersuchsthier hun<strong>der</strong>tfältig gemachte<br />

Erfahrung, dass, je weniger Galle in den Darm gelangt, um so weniger<br />

von dem in <strong>der</strong> Nahrung genossenen Fett resorbirt wird. Ja,<br />

ein Hund, dessen Choledochus unterbunden, o<strong>der</strong> ein Mensch, bei dem<br />

letzterer durch irgend einen Umstand verlegt ist, entleert bei gewöhn­<br />

licher gemischter, fetthaltiger Kost einen Koth, <strong>der</strong> so reich an Fetten<br />

ist, dass er dadurch grau o<strong>der</strong> selbst weiss und fettig glänzend aussieht,<br />

ähnlich wie Thon. An dieser mangelhaften Fettresorption ver­<br />

mag auch das Pankreas und sein Secret Nichts zu bessern. Und zwar<br />

für einmal deshalb nicht, weil in sehr vielen Fällen von Icterus, so<br />

beson<strong>der</strong>s bei dem allerhäufigsten durch Gastroduodenalkatarrh bedingten,<br />

nicht blos <strong>der</strong> Gallengang, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> mit letzterem<br />

zusammen in den Darm einmündende Bauchspeichelgang mitverlegt<br />

ist. Doch sind wir auch hinsichtlich <strong>der</strong>jenigen Fälle, wo die Galle<br />

durch ein im Choledochus vor dem Darm gelegenes Hin<strong>der</strong>niss abgesperrt,<br />

<strong>der</strong> Eintritt des Pankreassaftes dagegen in keiner Weise er­<br />

schwert ist, neuerdings durch Kühne 32 über den Grund aufgeklärt<br />

worden, welcher die Wirksamkeit des pankreatischen Saftes unter<br />

solchen Umständen wesentlich beeinträchtigt. Es ist dies nichts An<strong>der</strong>es,<br />

als das Vermögen des Magensaftes, das Pankreasferment voll­<br />

ständig zu verdauen; denn es ist damit klar, dass nur die Fällung<br />

des Pepsin durch die Galle das Pankreasferment vor <strong>der</strong> Zerstörung<br />

schützt und seine Wirksamkeit im Darmkanal ermöglicht. Die geringe<br />

Opalescenz <strong>der</strong> Chylusgefässe trotz reichlicher Fettfütterung bei Hunden,<br />

denen <strong>der</strong> Choledochus ligirt worden, beweist eben ganz eclatant,<br />

dass bei Fehlen <strong>der</strong> Galle im Darm <strong>der</strong> pankreatische Saft für die<br />

Fettresorption nicht viel zu leisten vermag. Bei <strong>der</strong> grossen Wichtigkeit<br />

aber, welche das Trypsin für die <strong>Verdauung</strong> <strong>der</strong> Eiweisssubstanzen<br />

im Darm hat, muss auch für diese aus dem beregten A 7 er-<br />

hältniss ein schwerer Nachtheil erwachsen; auch vom Eiweiss wird bei<br />

Gallenmangel nicht so viel verarbeitet und resorbirt, als sonst. Constant<br />

ist ferner bei Individuen, in <strong>der</strong>en Darm zu wenig o<strong>der</strong> gar<br />

keine Galle fliesst, eine Neigung zu Obstipation; die lettigen Fäces<br />

sind ausserdem sehr übelriechend, und im Darm giebt es reichliche<br />

Gasentwicklung, so dass <strong>der</strong>artige Kranke gewöhnlich über Fla-

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