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Pathologie der Verdauung.

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70 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

centration so beträchtlich werden, dass sich Cholesterin und Bilirubin<br />

in Substanz ausscheiden, und man hat deshalb früher gemeint, dass<br />

die Concretionen, welche man so ausserordentlich häufig in <strong>der</strong><br />

Gallenblase und seltener in den Gallengängen trifft, auch lediglich<br />

von einer Concentration <strong>der</strong> Galle herrührten. Indess ist dies ein<br />

Irrthum, weil die Gallensteine constant Bestandtheile enthalten, die<br />

in normaler Galle nicht vorkommen. Man unterscheidet bekanntlich<br />

cholesterinarme und cholesterinreiche Gallensteine; jene bilden<br />

kleine höckerige, dunkelbraune und -grüne, fast schwarze, matt glänzende<br />

Körner, während die weit häufigeren Steine <strong>der</strong> zweiten Kategorie<br />

entwe<strong>der</strong> fast ganz aus Cholesterin bestehen, und dann einen aus­<br />

gesprochen krystallinischen Bruch und ein alabasterartiges Aussehen<br />

haben, o<strong>der</strong> abwechselnd pigmentirte und weisse Schichten zeigen; alle<br />

grossen Gallensteine und ebenso alle von annähernd kugeliger o<strong>der</strong><br />

ziemlich regelmässig eckiger Gestalt mit glatten, oft facettirten Oberflächen<br />

gehören zur Kategorie <strong>der</strong> cholesterinreichen. In Betreff <strong>der</strong><br />

feineren Details <strong>der</strong> Structur und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> chemischen Zusammensetzung<br />

<strong>der</strong> Gallensteine muss ich Sie schon auf die betreffende pathologisch-anatomische<br />

und chemische Litteratur 17 verweisen, und be­<br />

schränke mich auf die Erwähnung dessen, worin sich die Bestandtheile<br />

<strong>der</strong> Gallensteine von den Stoffen <strong>der</strong> normalen Galle unterscheiden.<br />

Die in allen Gallensteinen vorkommenden Gallenfarbstoffe — denn<br />

auch die anscheinend reinen Cholesterinsteine haben so gut wie ausnahmslos<br />

einen pigmentirten Kern — sind daselbst nicht frei o<strong>der</strong><br />

als leicht lösliche Alkaliverbindungen enthalten, son<strong>der</strong>n immer nur<br />

in Verbindung mit Kalk und Magnesia; selbst <strong>der</strong> feinste Gries in<br />

den engeren Gallengängen pflegt immer aus einer Gallenpigment-Kalkverbindung<br />

zu bestellen. Für's Zweite giebt es in den Gallensteinen<br />

ausser den normalen Gallenfarbstoffen Bilirubin und Biliverdin ganz<br />

gewöhnlich noch an<strong>der</strong>weite, von Städeler des Eingehen<strong>der</strong>en untersuchte<br />

und als Bilifuscin, Bilifulvin und Bilihumin bezeichnete<br />

Pigmente, die nur durch chemische Umsetzungen aus den normalen<br />

Farbstoffen hervorgegangen sein können, und ebenso weist auf vorausgegangene<br />

Zersetzungen das Vorkommen von Substanzen hin, welche<br />

die Reactionen <strong>der</strong> Gallensäuren geben, indess in Wasser nicht löslich<br />

sind, und hauptsächlich aus sogen. Choloidinsäure bestehen. Das<br />

Auftreten all' dieser Substanzen lässt sich, wie Sie zugeben werden<br />

aus einfacher Concentration und Eindickung <strong>der</strong> Galle nicht begreifen<br />

son<strong>der</strong>n sie zeigen augenscheinlich, dass eine Zersetzung <strong>der</strong>selben

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