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Pathologie der Verdauung.

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Leber. 67<br />

resp. Magenhöhle entleert. Die Galle dagegen wird, wenn auch in<br />

sehr wechseln<strong>der</strong> Menge, so doch continuirlich producirt, und die<br />

producirte ebenso continuirlich von <strong>der</strong> nachrückenden, d. h. unter<br />

dem Secretionsdruck, mit einiger Beihülfe <strong>der</strong> Respirationsbewegungen,<br />

in die Gallengänge vorwärtsgeschoben; indess geschieht die Entleerung<br />

in den Darmkanal keineswegs continuirlich, son<strong>der</strong>n nur zu bestimmten<br />

Zeiten und portionenweise. Es wird dies bekanntlich ermög­<br />

licht durch die Existenz eines Reservoirs, als welches bei allen<br />

Thieren wenigstens bis zu einem gewissen Grade die geräumigen<br />

grossen Gallengänge, bei den Menschen und zahlreichen Thierspecies<br />

ausserdem ein beson<strong>der</strong>s dazu qualificirtes Organ, die Gallenblase,<br />

dient. In dieser sammelt sich bei nüchternem Zustande die Galle<br />

allmälig an, so dass die Blase bei Beginn einer neuen Mahlzeit strotzend<br />

gefüllt zu sein pflegt. Die Entleerung <strong>der</strong> Galle aus den Behältern<br />

in den Darm erfolgt dann mittelst <strong>der</strong> Contractionen ihrer muskulären<br />

Wandungen sofort mit Beginn <strong>der</strong> Darmverdauung, indem diese Contractionen<br />

z. Th. schon durch einfaches Uebergreifen <strong>der</strong> peristalti­<br />

schen Duodenalbewegungen auf die Gallengänge, ganz beson<strong>der</strong>s aber<br />

reflectorisch ausgelöst werden, sobald <strong>der</strong> saure Chymus die Papille<br />

des Choledochus berührt. So ergiesst sich von Anfang an über den<br />

Chymus ein grosses Quantum Galle, und so lange nun weiterer Mageninhalt<br />

ins Duodenum übertritt, wird <strong>der</strong>selbe immer von Neuem mit<br />

<strong>der</strong> jetzt reichlich secernirten und fortwährend ausgeschiedenen Galle<br />

durchmischt. Die Entleerung <strong>der</strong> Galle nimmt erst ein Ende, wenn<br />

das Duodenum völlig leer geworden; von da ab tritt bis zur nächsten<br />

Mahlzeit kein Tropfen Galle mehr in den Darm über, son<strong>der</strong>n Alles<br />

in die Reservoirs, vor Allem in die Gallenblase.<br />

Wenn die Secretion <strong>der</strong> Galle und ihre Fortbewegung in die<br />

Gallenkanäle eine continuirliche ist, so kann ihre Ansammlung in<br />

den betreffenden Behältern nur noch bedingt sein durch die Zugänglichkeit<br />

<strong>der</strong> letzteren. Da nun das eine <strong>der</strong> Reservoirs, nämlich<br />

die grossen Gallengänge, zugleich die Passage für die Ausscheidung<br />

<strong>der</strong> Galle in den Darm bildet, so involvirt seine Unzugänglichkeit zugleich<br />

eine Behin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Gallenentleerung, und wird deshalb zweck­<br />

mässig im Zusammenhang damit besprochen werden. An<strong>der</strong>s liegt es<br />

bei <strong>der</strong> seitlich angebrachten Gallenblase. Ihr Raum kann erheblich<br />

beeinträchtigt sein durch grosse Gallensteine o<strong>der</strong> durch Geschwülste,<br />

die in ihre Höhle hineingewachsen sind, auch kann ihre Lichtung<br />

durch Narbenstränge, in <strong>der</strong> Regel die Residuen chronischer, durch<br />

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