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Pathologie der Verdauung.

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64 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

nommen wurde, dass die Harnmenge sich verdoppelte, keinen Einfluss<br />

auf Menge und Beschaffenheit <strong>der</strong> abgeson<strong>der</strong>ten Galle, auch bei directer<br />

Infusion von Wasser resp. Kochsalzlösung gehören sehr beträchtliche<br />

Quantitäten dazu, um die Galle verdünnter und reichlicher<br />

fiiessen zu machen, während massige Mengen, wie schon Heidenhain 4<br />

constatirte, die Gallenabscheidung durchaus nicht än<strong>der</strong>n 9 Bei eintretendem<br />

Fieber scheint, nach einigen Beobachtungen Uffelmann's 10<br />

an einer Gallenfistelkranken zu urtheilen, die Gallensecretion abzunehmen;<br />

dagegen wissen wir von directem Nerveneinfluss auf die Secretion<br />

<strong>der</strong> Galle bisher nicht Bestimmtes; ebenso bedürfen wohl die<br />

mannigfachen, in <strong>der</strong> Litteratur nie<strong>der</strong>gelegten Angaben über die cholagoge<br />

Wirkung gewisser Arzneimittel 11 noch einer kritischen Prüfung<br />

und jedenfalls einer genauen Analyse <strong>der</strong> Art ihrer Wirksamkeit.<br />

Was endlich das secernirende Leberparenchym, die Leberzellen an­<br />

langt, so versteht es sich von selbst., dass ohne sie von einer Gallenbildung<br />

keine Rede sein kann. Daher muss eine allgemeine Nekrose<br />

<strong>der</strong> gesammten Leberzellen o<strong>der</strong> totaler Schwund und Zerfall <strong>der</strong>selben<br />

nothwendig die Gallensecretion vollkommen sistiren, o<strong>der</strong>, wie man dies<br />

seit Frerichs bezeichnet, eine Acholie herbeiführen. Wie aber die<br />

Gallensecretion auf theilweisen Ausfall an Leberzellen reagirt, z. B.<br />

bei den diversen Formen <strong>der</strong> chronischen Leberatrophien, <strong>der</strong> Leber­<br />

cirrhose, den multiplen Geschwülsten und an<strong>der</strong>en Her<strong>der</strong>krankungen,<br />

darüber fehlt uns z. Z. jegliches Urtheil, weil wir über das Maass<br />

<strong>der</strong> Leistungsfähigkeit <strong>der</strong> einzelnen Leberzellen durchaus ununterrichtet<br />

sind. Noch mehr dürfte Sie vielleicht die Frage interessiren, wie<br />

sich die Gallcnabson<strong>der</strong>ung bei den so häufig vorkommenden pathologischen<br />

Zuständen <strong>der</strong> Leberzellen verhält. Die Antwort auf diese<br />

sehr berechtigte Frage wird schon dadurch erschwert, dass in den<br />

meisten Fällen die betreffende Verän<strong>der</strong>ung nicht sämmtliche Leberzellen<br />

betrifft, <strong>der</strong> Art, dass, wenn z. B. von einer hochgradig amyloid<br />

entarteten Leber normale Galle abgeson<strong>der</strong>t wird, es sehr wohl mög­<br />

lich ist, dass letztere lediglich von den unverän<strong>der</strong>ten Zellen stammt.<br />

Bei <strong>der</strong>jenigen Form <strong>der</strong> Leberverän<strong>der</strong>ung', die noch am ehesten<br />

sämmtliche Acini des Organs und in ihnen sämmtliche Zellen zu ergreifen<br />

pflegt, nämlich <strong>der</strong> Fettleber, hat man übrigens bisher irgend<br />

welche Abweichungen in <strong>der</strong> Beschaffenheit <strong>der</strong> Galle nicht gefunden.<br />

Dass wir aber über die Menge <strong>der</strong> Secretion in diesen Fällen unterrichtet<br />

seien, werden Sie schwerlich erwarten; dazu bedürfte es nicht<br />

blos des Zufalls einer Gallenfistel aus einer <strong>der</strong>artig verän<strong>der</strong>ten Leber

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