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Pathologie der Verdauung.

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60 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

diphtheroiden Heer de (vgl. I. S. 577) gerade in <strong>der</strong> Leber nur<br />

ausnahmweise vermissen; überhaupt wenn Sie aus irgend welchen<br />

Befunden am Cadaver den Verdacht schöpfen, dass eine Bacterienaffection<br />

vorliege, so wollen Sie niemals unterlassen, auch die Leber<br />

auf die Gegenwart von Bacteriencolonien zu untersuchen. Doch<br />

sind es nicht blos corpusculäre Dinge, die in dem Leberkreislauf, so<br />

zu sagen, abgefangen werden; unsere Drüse dient vielmehr auch als<br />

vielleichst reichlichstes Reservoir o<strong>der</strong> Aufspeicherungsorgan für<br />

allerlei gelöste Substanzen. Bei Vergiftungen ist es eine sehr<br />

alte Vorschrift, ganz beson<strong>der</strong>s die Leber auf das beargwöhnte Gift<br />

zu untersuchen, und was die regelmässig in den Organismus eingeführten<br />

o<strong>der</strong> daselbst producirten Stoffe betrifft, so habe ich Ihnen<br />

hinsichtlich des Fettes schon an einer früheren Stelle mitgetheilt,<br />

dass die Leber eines <strong>der</strong> physiologischen Depots für dasselbe ist. und<br />

sehr bald werde ich Ihnen Analoges vom Glycogen zu berichten<br />

haben. Auch deutete ich Ihnen damals (I. S. 643) schon an, was<br />

die Leber so vorzugsweise zum Depot dieser Stoffe qualificirt; es ist<br />

einerseits die soeben berührte Langsamkeit des Blutstromes in<br />

ihr, an<strong>der</strong>erseits die Sauerstoffarmuth des die Lebercapillaren<br />

durchmessenden Blutes, das ja lediglich aus Venen hervorströmt und<br />

desshalb in ausgesprochenem Maasse venös ist.<br />

Auf viel weniger sicherem Boden bewegen wir uns, wenn wir<br />

den Beziehungen <strong>der</strong> Leber zur Blutbeschaffenheit nachgehen.<br />

Weit verbreitet ist unter den Autoren die Neigung, <strong>der</strong> Leber eine<br />

Rolle bei <strong>der</strong> Blutbildung zuzuschreiben, und unter dem Einfluss<br />

dieser Neigung geschieht es wohl, dass in allen Lehrbüchern immer<br />

noch die Resultate <strong>der</strong> alten Lehmann sehen Analysen von Pforta<strong>der</strong>-<br />

und Lebervenenblut aufgeführt werden, obschon eine Reihe<br />

neuerer Arbeiten, vor allem die sehr bemerkenswerthe Untersuchung<br />

von Flügge 1 , die völlige Unhaltbarkeit <strong>der</strong> Lehmann sehen Aufstellungen<br />

dargethan haben. Zweifellos bewiesen ist bis heute selbst<br />

die Thatsache nicht, dass in <strong>der</strong> Leber rothe Blutkörperchen zerstört<br />

werden, obwohl <strong>der</strong> reichliche Austritt von Gallenfarbstoff aus <strong>der</strong><br />

Leber sie doch sehr wahrscheinlich macht. Dass wir vollends in Betreff<br />

einer etwaigen Neubildung rother o<strong>der</strong> farbloser Blutkörperchen<br />

in <strong>der</strong> Leber nach <strong>der</strong> Embryonalzeit noch vollständig auf Vermuthungen<br />

angewiesen sind, habe ich Ihnen schon an an<strong>der</strong>er Stelle (I. p. 452)<br />

bemerkt; alle Angaben über das Vorkommen sog. j unger Blutzellen<br />

sowie über das relative Zahlenverhältniss zwischen den gefärbten und

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