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Pathologie der Verdauung.

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58 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

dessen, wie die Leber unter abnormen Bedingungen functionirt, ist<br />

freilich noch ein Desi<strong>der</strong>at und zwar aus dem sehr einfachen Grunde,<br />

weil es noch keine einigermassen genügende Physiologie <strong>der</strong> Leber<br />

giebt. Was hülfe es Ihnen, alle die Functionen und Functionsstörungen<br />

aufzuzählen, welche von den Pathologen früherer Jahrhun<strong>der</strong>te<br />

diesem ihrem Lieblingsorgan zugeschrieben worden sind? Was wir<br />

Positives über die Rolle wissen, welche <strong>der</strong> Leber im Organismus<br />

zugedacht ist, gestattet meines Erachtens weitgehende Schlüsse für<br />

die <strong>Pathologie</strong> noch nicht. So viel ich sehe, dürften die folgenden<br />

Gesichtspunkte vornehmlich für uns in Betracht kommen. In erster<br />

Linie nimmt die Leber dadurch eine ganz eigenthümliche und von<br />

allen übrigen Organen abweichende Stellung im Kreislauf ein,<br />

dass sie nicht blos von einem, resp. mehreren Aesten des Aorten­<br />

systems versorgt wird, son<strong>der</strong>n sogar die bei Weitem grössere Menge<br />

des Blutes durch die Pforta<strong>der</strong> erhält. Denn hieraus resultirt, dass<br />

alle Kreislaufsstörungen in ihr so leicht und so erheblich auf die<br />

Blutbewegung in den Organen rückwirken, <strong>der</strong>en Venen sich zur Pfort­<br />

a<strong>der</strong> vereinigen, d. i. Milz, Pankreas, Magen und <strong>der</strong> gesammte Darmkanal<br />

mit Ausnahme des Rectum. Ganz beson<strong>der</strong>s sind es die<br />

Wi<strong>der</strong>standserhöhungen im Gebiet des Pforta<strong>der</strong>stammes o<strong>der</strong><br />

ihrer Aeste, welche, sobald sie einen erheblichen Grad erreichen und<br />

nicht durch Collateralcirculation ausgeglichen werden, immer eine<br />

Anstauung des Blutes in den Gefassen <strong>der</strong> genannten Organe und<br />

die davon abhängigen Folgezustände nach sich ziehen. Aber einen<br />

so constanten und wichtigen Zug auch diese Stauungserscheinungen<br />

im Krankheitsbild <strong>der</strong> Lebercirrhose, <strong>der</strong> Pylethrombose. <strong>der</strong> Geschwulstbildungen<br />

in <strong>der</strong> Gegend <strong>der</strong> Leberpforte bilden, so brauchen<br />

wir trotzdem dabei nicht zu verweilen, weil wir die einschlägigen<br />

Verhältnisse schon früher berührt haben. Der Stauungsascites ist<br />

Ihnen ja eine ganz bekannte Erscheinung, und wenn in den erwähnten<br />

Krankheiten die Venen im Bereich des Wttrzelgebiets <strong>der</strong> Pforta<strong>der</strong><br />

prall gefüllt und ausgedehnt, die betreffenden Organe aber im Zu­<br />

stande ausgesprochener Stauungshyperämie sich befinden, nicht selten<br />

auch zahlreiche capilläre und selbst grössere Blutungen in und aus<br />

<strong>der</strong> Schleimhaut des Digestionskanals geschehen, so steht das ja im<br />

besten Einklänge mit dem, was Sie von den Effecten venöser Stauung<br />

wissen. Auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite erinnern Sie Sich, dass ich gerade an<br />

<strong>der</strong> Pforfa<strong>der</strong> Ihnen darlegte, von wie beträchtlichen Folgen die An­<br />

stauung des Blutes in einem A 7 enengebiet für den jenseitigen Abschnitt

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