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Pathologie der Verdauung.

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52 <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong>.<br />

tritt sofort Selbstverdauung ein, die genau so weit in die Tiefe und<br />

Peripherie reicht, als <strong>der</strong> Stillstand <strong>der</strong> Blutbewegung. So wird aus<br />

je<strong>der</strong> Blutung ins Schleimhautgewebe alsbald ein Defect, eine Erosion;<br />

da aber kleine Ecchymosen unter allen möglichen Verhältnissen in<br />

<strong>der</strong> Schleimhaut dos Magens auftreten können, so wird Ihnen die<br />

ausserordentliche Häufigkeit <strong>der</strong> sog. hämorrhagischen Erosionen<br />

des Magens nicht merkwürdig erscheinen. Auch dass Geschwülste,<br />

die in die Höhle des Magens hineingewachsen sind, nicht verdaut<br />

werden, beruht lediglich auf ihrer Vascularisation. Weil aber auf <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Seite in Geschwülsten die Gefässvertheilung immer eine atypische<br />

ist, <strong>der</strong> Art, dass z. B. in einem Carcinom die Gefässneubildung<br />

nicht überall mit <strong>der</strong> Epithelwucherung Schritt hält, weil überdies<br />

allerlei örtliche Circulationsstörungen, als Blutungen, Anämien, Throm­<br />

bosen etc. zu den gewöhnlichsten A 7 orkommnissen gerade in Geschwül­<br />

sten gehören, so sind die Magengeschwülste <strong>der</strong> streckenweisen Selbstverdauung<br />

doch in hohem Grade ausgesetzt; in <strong>der</strong> That giebt es<br />

keine Localität des Körpers, an <strong>der</strong> die krebsigen Tumoren regel­<br />

mässiger und beson<strong>der</strong>s früher ulceriren, als im Magen.<br />

Jedenfalls ist es <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong> durch den Magensaft zuzuschrei­<br />

ben, wenn <strong>der</strong> Grund von Geschwüren im Magen in <strong>der</strong> Regel „rein"<br />

ist, d. h. unbedeckt von einer Eiterschicht o<strong>der</strong> einem Schorf, sowie<br />

von jeglichem Belag mit zerfallenem, coagulirtem, überhaupt nekrotischem<br />

Material. Auch <strong>der</strong> ulcerirte Magenkrebs pflegt einen reinen,<br />

ganz geglätteten Grund zu haben, so lange die übrige nicht krebsig<br />

erkrankte Magenschleimhaut regelrecht funetionirt, und wenn ein Magenkrebs<br />

eine missfarbene und fetzige Oberfläche hat, so ist das immer<br />

ein Zeichen einer, gewöhnlich durch chronischen Katarrh bedingten<br />

Mageninsufficienz. Die Reinheit des Grundes gestattet demnach auch<br />

für das sog. Ulcus simplex keinerlei Schluss auf seine Ursachen<br />

und seine Entstehungsgeschichte, ebensowenig wie <strong>der</strong> Umstand, dass<br />

seinesgleichen nirgend sonst, als im Magen und im oberen Theil des<br />

Zwölffingerdarms vorkommen; denn nur bis dahin reicht <strong>der</strong> Einfluss<br />

des Magensaftes, <strong>der</strong> ja von den ins Duodenum sich ergiessenden<br />

<strong>Verdauung</strong>ssäften neutralisirt, ausgefällt, kurz unwirksam gemacht<br />

wird. Viel eher scheint die eigenthümliche, <strong>der</strong> Arterienverästelung<br />

entsprechende, schief-trichterförmige Gestalt des Ulcus simplex darauf<br />

hinzuweisen, dass 'irgend welche pathologische Verhältnisse innerhalb<br />

<strong>der</strong> betreffenden Gefässbahnen für die Entwicklung desselben bestimmend<br />

sind. Aber was für Kreislaufsstörungen sollen das sein?

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