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Pathologie der Verdauung.

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Magen. 51<br />

sen Umständen die abnorme Communication zwischen Magen und Colon<br />

eine schwere Complication des überdies in den meisten Fällen krebsigen<br />

Grundleidens darstellt, bedarf keiner ausdrücklichen Betonung.<br />

Bevor wir jetzt unsere Erörterungen über die <strong>Pathologie</strong> <strong>der</strong><br />

Magen <strong>Verdauung</strong> abbrechen, empfiehlt es sich noch auf Einen Punkt<br />

mit einigen Worten einzugehen, <strong>der</strong> auch das Interesse <strong>der</strong> Physiologen<br />

vielfach in Anspruch genommen hat, nämlich die Frage <strong>der</strong><br />

Selbstverdauung des Magens. Was die Physiologen dabei am<br />

meisten beschäftigt hat, war die Ermittelung <strong>der</strong> Ursachen, weshalb<br />

<strong>der</strong> Magen während <strong>der</strong> <strong>Verdauung</strong> sich nicht selbst verdaue, und es<br />

wird Ihnen zweifellos bekannt sein, dass man einzig und allein in<br />

<strong>der</strong>, durch das circulirende Blut unterhaltenen Alkalescenz <strong>der</strong><br />

Schleimhaut das schützende Moment erkannt hat, dem die Magenwand<br />

ihre Integrität verdankt. Wie richtig dies ist, das lehrt in<br />

erster Linie die Promptheit, mit <strong>der</strong> nach dem Tode, sobald die Circulation<br />

aufgehört hat, die Selbstverdauung des Magens eintritt, wenn<br />

einerseits das Individuum zu einer Zeit gestorben ist, wo wirksamer<br />

Magensaft im Magen vorhanden, an<strong>der</strong>erseits keine beson<strong>der</strong>en Umstände,<br />

z. B. rasche Abkühlung, die Action des Magensaftes beeinträchtigen.<br />

Das Product dieser Selbstverdauung ist die früher viel<br />

besprochene Magenerweichung, von <strong>der</strong> aber seit Elsässer's berühmter<br />

Schrift 30 allgemein aeeeptirt worden, dass sie stets ein ca-<br />

daveröser Vorgang ist; denn auch Leube's neuerdings für die vitale<br />

Entstehung <strong>der</strong> Gastromalacie angeführter Fall 31 beweist meines Er-<br />

achtens nur, dass eine Berstung des Magens intra vitam geschehen,<br />

nicht aber, dass die Selbstverdauung vor dem Tode begonnen habe.<br />

Doch lassen sich aus <strong>der</strong> <strong>Pathologie</strong> eine Reihe von an<strong>der</strong>en That-<br />

sachen beibringen, welche die Bedeutung <strong>der</strong> regelmässigen Circulation<br />

als des einzigen und dabei vollkommen sicheren Schutzmittels gegen<br />

die verdauende Wirkung des Magensaftes ins rechte Licht zu stellen<br />

geeignet sind. Wenn an einer Stelle des Magens nicht blos das<br />

Epithel, son<strong>der</strong>n sogar die ganze Mucosa in Folge einer Aetzung o<strong>der</strong><br />

eines an<strong>der</strong>weiten Trauma o<strong>der</strong> eines Ulcerationsprocesses verloren<br />

gegangen ist, so wird die offen zu Tage liegende Sttbmucosa, resp.<br />

Muskularis trotzdem nicht verdaut, so lange sie von einem regelmässigen<br />

Blutstrom durchflössen ist. Sobald dagegen an irgend einer<br />

oberflächlichen Stelle die Circulation eine Unterbrechung erleidet, so<br />

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